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Die
Erfindung liegt auf dem Gebiet der Phosphatierung von Metalloberflächen, wie
sie als verbreitete Korrosionsschutzmaßnahme in der metallverarbeitenden
Industrie wie beispielsweise der Automobilindustrie und der Haushaltsgeräteindustrie,
jedoch teilweise auch in Stahlwerken durchgeführt wird. Sie betrifft ein
Verfahren zur Aufbereitung des Überlaufs
der Phosphatierbäder
und/oder des Spülwassers
nach der Phosphatierung. Das Verfahren ermöglicht die Wiederverwendung
von Wirkstoffen zur Herstellung von Ergänzungslösungen für Phosphatierbäder.
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Die
Phosphatierung von Metallen verfolgt das Ziel, auf der Metalloberfläche festverwachsene
Metallphosphatschichten zu erzeugen, die für sich bereits Korrosionsbeständigkeit
verbessern und in Verbindung mit Lacken und anderen organischen
Beschichtungen zu einer wesentlichen Erhöhung der Haftung und der Resistenz
gegen Unterwanderung bei Korrosionsbeanspruchung beitragen. Solche
Phosphatierverfahren sind seit langem im Stand der Technik bekannt.
Für die
Vorbehandlung vor der Lackierung eigenen sich insbesondere die Niedrig-Zink-Phosphatierverfahren,
bei denen die Phosphatierlösungen
vergleichsweise geringe Gehalte an Zinkionen von z. B. 0,5 bis 2
g/l aufweisen.
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Es
hat sich gezeigt, daß durch
die Mitverwendung anderer mehrwertiger Kationen als Zink in den Phosphatierbädern Phosphatschichten
mit deutlich verbesserten Korrosionsschutz- und Lackhaftungseigenschaften ausgebildet
werden können.
Beispielsweise finden Niedrig-Zink-Verfahren mit Zusatz von z. B.
0,5 bis 1,5 g/l Manganionen und z. B. 0,3 bis 2,0 g/l Nickelionen
als sogenannte Trikation-Verfahren zur Vorbereitung von Metalloberflächen für die Lackierung,
beispielsweise für
die kathodische Elektrotauchlackierung von Autokarosserien, weite
Anwendung.
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Eine
Phosphatierlösung
enthält
schichtbildende Komponenten wie z.B. Zink- und ggf. weitere zweiwertige
Metallionen sowie Phosphationen. Außerdem enthält eine Phosphatierlösung nichtschichtbildende Komponenten
wie Alkalimetallionen zum Abstumpfen der freien Säure und
insbesondere Beschleuniger und deren Abbauprodukte. Die Abbauprodukte
des Beschleunigers entstehen dadurch, daß dieser mit dem durch Beizreaktion
an der Metalloberfläche
gebildeten Wasserstoff reagiert. Die sich mit der Zeit im Phosphatierbad anreichernden
nichtschichtbildenden Komponenten wie beispielsweise Alkalimetallionen
und insbesondere die Abbauprodukte des Beschleunigers können aus
der Phosphatierlösung
nur dadurch entfernt werden, daß man
ein Teil der Phosphatierlösung
austrägt
und verwirft und kontinuierlich oder diskontinuierlich durch neue Phosphatierlösung ersetzt.
Phosphatierlösung
kann beispielsweise dadurch ausgetragen werden, daß man das
Phosphatierbad mit einem Überlauf
betreibt und den Überlauf
verwirft. In der Regel ist ein Überlauf
jedoch nicht erforderlich, da durch die phosphatierten Metallteile
eine ausreichende Menge Phosphatierlösung als anhaftender Flüssigkeitsfilm
ausgetragen wird.
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Nach
der Phosphatierung wird die an den phosphatierten Teilen wie beispielsweise
Automobilkarossen anhaftende Phosphatierlösung mit Wasser abgespült. Da die
Phosphatierlösung
Schwermetalle und ggf. weitere Inhaltsstoffe enthält, die
nicht unkontrolliert in die Umwelt abgegeben werden dürfen, muß das Spülwasser
einer Wasserbehandlung unterzogen werden. Dies muß in einem
getrennten Schritt vor der Einleitung in eine biologische Kläranlage
erfolgen, da sonst die Funktionsfähigkeit der Kläranlage
gefährdet
würde.
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Die
WO 00/64817 A1 beschreibt ein Verfahren zur Aufbereitung von Phosphatierbadüberlauf
und/oder von Spülwasser
nach der Phosphatierung, wobei die Phosphatierung mit einer sauren
wäßrigen Phosphatierlösung erfolgt,
die 3 bis 50 g/l Phosphationen, berechnet als PO4 3–,
0,2 bis 3 g/l Zinkionen, gegebenenfalls weitere Metallionen sowie
gegebenenfalls Beschleuniger enthält, wobei der Phosphatierbadüberlauf
und/oder das Spülwasser
nach der Phosphatierung nach einer Membranfiltration oder ohne vorgeschaltete
Membranfiltration über
einen schwach sauren Ionenaustauscher geleitet wird.
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Gemäß WO 02/40405
A2 ≙
DE 100 56 629 C1 läßt sich
das vorstehend beschriebene Verfahren dadurch verbessern, daß man zur
Aufbereitung des Spülwassers
nach einer nickelhaltigen Phosphatierung einen schwach sauren Ionenaustauscher
einsetzt, dessen Säuregruppen
zu nicht mehr als 15 % mit Alkalimetallionen neutralisiert sind,
und daß die
nickelhaltige wäßrige Lösung beim
Aufgaben auf den Ionenaustauscher einen pH-Wert im Bereich von 2,5
bis 6,0 aufweist. Durch diese Verfahrensweise werden Nickelionen
gegenüber Zink- und Manganionen
bevorzugt an den schwach sauren Ionenaustauscher gebunden und können bei
dessen Regenerierung als nickelhaltiges Regenerat zurückgewonnen
werden.
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Ein
spezielles Regenerierungsverfahren eine derartigen mit Nickelionen
beladenen Ionenaustauschers wird in der WO 02/43863 A2 bschrieben.
Nach diesem Verfahren werden die Nickelionen auf besonders effiziente
Weise zurückgewonnen.
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Die
3 vorstehend genannten Dokumente offenbaren, daß die beim Regenerieren des
Ionenaustauschers zurückgewonnenen
Kationen wieder der Phosphatierungslösung zugesetzt oder zu einer
Ergänzungslösung für die Phosphatierungslösung aufgearbeitet
werden können.
Sie enthalten jedoch keine Angaben darüber, wie dies genau geschehen
soll. Es ist wenig empfehlenswert, die Regenerate ohne vorherige
Aufarbeitung und/oder ohne genaue analytische Kontrolle der Phosphatierungslösung zuzusetzen,
da sich hierdurch die Zusammensetzung der Phosphatierungslösung auf
eine unvorhersehbare und ggf. unerwünschte Weise ändern kann.
Die Alternative hierzu, nämlich
die Regenerate an eine zentrale Aufbereitungsstelle zu transportieren,
sie dort zu analysieren und auf definierte Gehalte an Wirkstoffen
einzustellen, hat ebenfalls Nachteile: Der Transport ist mit Kosten
verbunden und je nach lokalen gesetzlichen Regelungen nur eingeschränkt oder gar
nicht möglich,
da die Regenerate im rechtlichen Sinne "Abfall" darstellen.
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Daher
besteht ein Bedarf, die Regenerate am Ort ihrer Entstehung mit einem
möglichst
geringen analytischen Aufwand und mit hoher Verfahrenssicherheit
so aufzuarbeiten, daß sie
der Phosphatierungslösung wieder
zugesetzt werden können,
ohne daß sich
deren Zusammensetzung auf unvorhersehbare oder unerwünschte Weise ändert.
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Die
DE 31 38 503 C2 betrifft
ein Verfahren zum kontinuielichen Regenerieren von Chromatierungslösungen unter
Verwendung einer über
kontinuierlich ermittelte Analyse-Werte gesteuerten Austausch-, Trenn- oder
Reaktionsvorrichtung für
das Entfernen von Reaktions- und Abbauprodukten, wobei der Gehalt
der Chromatierungslösung
an Cr
6+ und H
+ jeweils
getrennt ermittelt werden und in Abhängigkeit eines Vergleichs der ermittelten
Analyse-Werte mit vorgegebenen Werten eine oder mehrere Ergänzungslösungen der
Chromatierungslösung
selbsttätig
zugegeben werden. Ferner wird in Abhängigkeit von den Analyse-Werten
der Durchfluss durch die Austausch-, Trenn- oder Reaktionsvorrichtung
derart gesteuert, dass der Gehalt der Chromatierungslösung an
Cr
6+, Cr
3+, H
+, an Metallionen sowie an Restanionen und
-kationen annähernd
konstant bleibt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die vorstehende Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur
Aufbereitung von Phosphatierbadüberlauf
und/oder von Spülwasser
nach der Phosphatierung, wobei die Phosphatierung mit einer sauren
wäßrigen Phosphatierlösung erfolgt,
die 3 bis 50 g/l Phosphationen, berechnet als PO4 3–,
0,2 bis 3 g/l Zinkionen, 0,01 bis 2,5 g/l Nickelionen, gegebenenfalls
weitere Metallionen sowie gegebenenfalls Beschleuniger enthält, wobei
der Phosphatierbadüberlauf
und/oder das Spülwasser
nach der Phosphatierung über
einen schwach sauren Kationenaustauscher geleitet wird, dadurch
gekennzeichnet, dass man
- a) den beladenen Kationenaustauscher
mit Phosphorsäure,
Salpetersäure
oder einer Mischung dieser Säuren
regeneriert und das hierbei erhaltene saure Regenerat auffängt, das
Nickelionen enthält
und Zinkionen, Manganionen und Phosphationen enthalten kann und
das ein sich durch die Regenerierungsbedingungen ergebendes Verhältnis von
Gesamtsäure
zu freier Säure
sowie eine Dichte aufweist,
- b) erste Sollbereiche für
einen oder mehrere Parameter festlegt, die ausgewählt sind
aus:
– Verhältnis zwischen
Gesamtsäure
und freier Säure
im Bereich von 0,0 bis 4,5,
– Konzentration von Nickelionen
im Bereich von 0,5 bis 3 Gew.-%,
– Konzentration von Zinkionen
im Bereich von 0,0 bis 3 Gew.-%,
– Konzentration von Manganionen
im Bereich von 0,0 bis 2 Gew.-%,
– Konzentration von Phosphationen
im Bereich von 10 bis 30 Gew.-%,
– Dichte im Bereich von 1,1
bis 1,3 kg/l,
- c) durch eine Analyse die aktuellen Werte des einen oder der
mehreren Parameter im aufgefangenen Regenerat bestimmt und überprüft, ob der
eine oder die mehreren Parameter im festgelegten ersten Sollbereich
liegen,
- d) für
den Fall, dass der eine oder die mehreren Parameter im ersten Sollbereich
liegen, durch Zugabe mindestens einer Ergänzungschemikalie ausgewählt aus
einer Lauge, Phosphorsäure,
Nickelverbindungen, Zinkverbindungen und Manganverbindungen in das
aufgefangenen Regenerat ein ergänztes
Regenerat herstellt, das mindestens einen vorbestimmten zweiten
Sollwert für
mindestens einen Parameter aufweist, der ausgewählt ist aus:
– Verhältnis zwischen
Gesamtsäure
und freier Säure
im Bereich von 3,5 bis 20,
– Konzentration von Nickelionen
im Bereich von 0,5 bis 3 Gew.-%,
– Konzentration von Zinkionen
im Bereich von 0,0 bis 3 Gew.-%,
– Konzentration von Manganionen
im Bereich von 0,0 bis 2 Gew.-%,
– Konzentration von Phosphationen
im Bereich von 10 bis 30 Gew.-%,
– Dichte im Bereich von 1,1
bis 1,3 kg/l,
und anschließend
- e) das ergänzte
Regenerat sowie mindestens eine weitere Ergänzungslösung mit einer vorgegebenen
Zusammensetzung:
– Verhältnis zwischen
Gesamtsäure
und freier Säure
im Bereich von 3,5 bis 20,
– Konzentration von Nickelionen
im Bereich von 0,0 bis 1,5 Gew.-%,
– Konzentration von Zinkionen
im Bereich von 4 bis 10 Gew.-%,
– Konzentration von Manganionen
im Bereich von 1 bis 3 Gew.-%,
– Konzentration von Phosphationen
im Bereich von 20 bis 45 Gew.-%,
– Dichte im Bereich von 1,3
bis 1,55 kg/l
der Phosphatierlösung zugibt.
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Gemäß diesem
Verfahren legt man im Schritt b) zunächst fest, welche Sollbereiche
für ausgewählte Parameter
eingehalten werden müssen,
damit das Regenerat überhaupt
im Sinne der vorliegenden Erfindung aufbereitet werden kann. Dieser
Schritt muß prinzipiell
nur einmal zu Beginn der erfindungsgemäßen Verfahrensweise durchgeführt werden.
Im Verlauf des Verfahrens kann es jedoch ratsam werden, die Sollbereiche zu überprüfen und
ggf. an geänderte
Anlagenbedingungen oder Verfahrensweisen anzupassen.
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Im
Teilschritt c) wird durch eine Analyse überprüft, ob der oder die ausgewählten Parameter
im jeweils aufgefangenen Regenerat innerhalb dieser Sollbereiche
liegen. Ist dies nicht der Fall, ist das Regenerat nicht für die erfindungsgemäße Verfahrensweise
geeignet und wird daher entsorgt oder einer sonstigen Aufbereitung
zugeführt.
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Liegen
die Werte für
den oder die ausgewählten
Parameter im jeweils aufgefangenen Regenerat jedoch im Sollbereich,
kann das Regenerat erfindungsgemäß im Teilschritt
d) durch Zugabe einer oder mehrerer Ergänzungschemikalien auf vorbestimmte
zweite Sollwerte für
den oder diese Parameter eingestellt werden. Auf diese Weise erhält man eine
erste Ergänzungslösung in
Form des ergänzten
Regenerats, die eine vorbestimmte Zusammensetzung hat. Diese vorbestimmte
Zusammensetzung muß nicht
die ideale Zusammensetzung sein, um die Phosphatierungslösung hinsichtlich
aller charakteristischer Badmerkmale vollständig zu ergänzen. Im Gegenteil würde es einen
unverhältnismäßig hohen
Aufwand erfordern, diese erste Ergänzungslösung so einzustellen, daß sie als
einige Ergänzungslösung der
Phosphatierlösung
zugesetzt werden kann. Beispielsweise sollen bei der Herstellung
des ergänzten
Regenerats im Teilschritt d) keine pulverförmigen Produkte zugegeben werden
müssen,
da dies einen höheren
Aufwand erfordert und ein größeres Gefährdungsprotential
darstellt als die Zugabe von Flüssigprodukten.
Weiterhin sollen im Teilschritt d) keine chemischen Reaktionen eintreten,
die zu einer Gasentwicklung führen
(beispielsweise Neutralisationsreaktionen mit Carbonaten oder Hydrogencarbonaten),
da das mögliche
Aufschäumen
der Ergänzungslösung ein
Gefahrenpotential darstellt. Auch sollen die im Teilschritt d) möglicherweise
ablaufenden Reaktionen nicht derart exotherm sein, daß sich die
Ergänzungslösung auf
gefährlich
hohe Temperaturen oder gar bis zum Sieden erwärmt.
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Vielmehr
wird im Teilschritt d) auf eine verfahrenstechnisch möglichst
einfache und ungefährliche
Weise eine erste Ergänzungslösung mit
einer vorbestimmten Zusammensetzung hergestellt. Das auf diese Weise ergänzte Regenerat
wird im Teilschritt e) zusammen mit mindestens einer weiteren Ergänzungslösung mit
einer vorgegebenen Zusammensetzung der Phosphatierlösung zugegeben.
Diese zweite Ergänzungslösung hat
eine derartige Zusammensetzung, daß sie zusammen mit dem im Teilschritt
d) ergänzten
Regenerat die Phosphatierlösung
hinsichtlich aller relevanten Badparameter ergänzt.
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Durch
diese erfindungsgemäße Verfahrensweise
muß das
Regenerat des Ionenaustauschers nicht an eine Aufbereitungsstelle
transportiert werden. Vielmehr kann es am Ort seines Entstehens
wie beispielsweise einer Phosphatieranlage in der Automobilindustrie
auf einfache und ungefährliche
Weise so ergänzt
werden, daß es
zusammen mit mindestens einer weiteren Ergänzungslösung geeignet ist, den Wirkstoffgehalt
der Phosphatierlösung
zu ergänzen.
Selbstverständlich
ist es dabei gleichgültig,
ob das ergänzte
Regenerat und die mindestens eine weitere Ergänzungslösung im Teilschritt e) zusammen
oder in beliebiger Reihenfolge nacheinander der Phosphatierlösung zugegeben
werden. Gegenüber
der denkbaren alternativen Verfahrensweise, zunächst das Regenerat so der Phosphatierlösung zuzugeben,
wie es anfällt,
danach die Phosphatierlösung
zu analysieren und entsprechend zu ergänzen, hat die erfindungsgemäße Verfahrensweise
den Vorteil, daß geringere
Flüssigkeitsmengen
nachgestellt werden müssen.
Dies führt
zu einer höheren
Genauigkeit.
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Demnach
wählt man
für den
Teilschritt d) die eine oder mehrere Ergänzungschemikalien vorzugsweise aus
Verbindungen aus, die bei dem Vermischen mit dem im Teilschritt
a) aufgefangenen sauren Regenerat nicht zu einer Bildung von unter
Normalbedingungen gasförmigen
Reaktionsprodukten wie beispielsweise Kohlendioxid führen. Schichtbildende
Metallionen für
die Ergänzungschemikalien
setzt man vorzugsweise in Form ihrer Phosphate ein, da hierdurch
keine möglicherweise
störenden
Anionen in die Phosphatierlösung
eingetragen werden. Zur Ergänzung
von nitrathaltigen Phosphatierlösungen
wären auch
Nitrate der schichtbildenden Metallionen geeignet.
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Weiterhin
liegen die im Teilschritt d) dem aufgefangenen Regenerat zugegebenen
Ergänzungschemikalien
vorzugsweise in Form wäßriger Lösungen vor.
Diese sind einfacherer und ungefährlicher
zu dosieren als Feststoffe. Vorzugsweise enthält diese Lösung der Ergänzungschemikalien
auch Substanzen, die als Beschleuniger bei der Phosphatierung wirken.
Wirkungsweise und Beispiele derartiger Beschleuniger sind weiter unten
beschrieben. Insbesondere ist Hydroxylamin geeignet, der Lösung der
Ergänzungschemikalien
und damit dem ergänzten
Regenerat zugesetzt zu werden. Durch diesen Zusatz enthält das ergänzte Regenerat
neben den schichtbildenden Komponenten auch zumindest anteilig einen
Beschleuniger für
die Phosphatierung. Hydroxylamin wirkt dabei gleichzeitig als Lauge,
die als Ergänzungschemikalie
zum Einstellen des vorbestimmten zweiten Sollwerts für das Verhältnis zwischen
Gesamtsäure
und freier Säure
verwendet werden kann. Setzt man also als Lauge Hydroxylamin ein,
hat man neben dem erwünschten
Effekt der Veränderung des
Verhältnisses
zwischen Gesamtsäure
und freier Säure
den Zusatznutzen, daß diese
Lauge gleichzeitig als Beschleuniger für die Phosphatierung wirkt.
Dies reduziert den Gesamt-Chemikalienverbrauch.
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Den
mindestens einen vorbestimmten zweiten Sollwert für das ergänzte Regenerat
im Teilschritt d) sowie die vorgegebene Zusammensetzung der mindestens
einer weiteren Ergänzungslösung im
Teilschritt e) wählt
man vorzugsweise so aus, daß das
Volumenverhältnis
zwischen dem im Teilschritt e) der Phosphatierlösung zugegebenen ergänzten Regenerat
und der oder den weiteren Ergänzungslösungen)
im Bereich von 1 : 4 bis 1 : 1 liegt. Dies führt zu Gesamtvolumina, die
einfach zu handhaben sind. Die vorbestimmten zweiten Sollwerte für das ergänzte Regenerat
im Teilschritt d) können
dann so gewählt
werden, daß sie
durch Zugabe von Ergänzungschemikalien
in Form wäßriger Lösungen ohne
gefährliche
chemische Reaktionen eingestellt werden können. Unter diesen Bedingungen
ist der erfindungsgemäße Prozeß besonders
verfahrenssicher.
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Die
Herstellung des ergänzten
Regenerats im Teilschritt d) führt
man vorzugsweise rechnergestützt durch.
Dies kann manuell, halbautomatisch oder vollautomatisch erfolgen.
Beispielsweise können
im Teilschritt c) die aktuellen Werte des einen oder der mehreren
Parameter im aufgefangenen Regenerat manuell bestimmt und in einen
Rechner eingegeben werden. Alternativ hierzu werden sie programmgesteuert
automatisch bestimmt und in ein m Rechner abgespeichert. Die Mengen
an Ergänzungschemikalien,
die im Teilschritt d) zugegeben werden müssen, werden dann in einem
Rechner automatisch aus elektronisch abgespeicherten Korrelationen
oder Algorithmen abgeleitet. Beispielsweise kann hierfür eine geeignet
eingerichtete Excel-Tabelle oder ein ähnliches Tabellenkalkulationsprogramm
eingesetzt werden. Die so ermittelten Mengen an Ergänzungschemikalien
werden dann entweder automatisch oder manuell dem aufgefangenen
Regenerat zugegeben. Eine automatische Zugabe ist vorzuziehen, da
hierfür
weniger menschliche Arbeitskraft erforderlich ist. Zusammengefaßt liegt
eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
darin, daß
- – im
Teilschritt c) die aktuellen Werte des einen oder der mehreren Parameter
im aufgefangenen Regenerat manuell bestimmt und in einen Rechner
eingegeben oder programmgesteuert automatisch bestimmt und in einem
Rechner abgespeichert werden,
- – die
Mengen an Ergänzungschemikalien,
die im Teilschritt d) zugegeben werden müssen, um den mindestens einen
zweiten Sollwert für
mindestens einen Parameter ausgewählt aus dem Verhältnis zwischen
Gesamtsäure
und freier Säure,
den Konzentrationen von Nickelionen, Zinkionen, Manganionen und
Phosphationen im ergänzten
Regenerat und der Dichte einzustellen, in einem Rechner automatisch
aus elektronisch abgespeicherten Korrelationen oder Algorithmen
abgeleitet werden und
- – die
so ermittelten Mengen an Ergänzungschemikalien
automatisch oder manuell dem aufgefangenen Regenerat zugegeben werden.
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Die
jeweils angegebenen Verhältnisse
zwischen Gesamtsäure
und freier Säure
sind von größerer praktischer
Bedeutung als die Einzelwerte für
Gesamtsäure
und freie Säure
selbst. Als Richtwerte für
diese Einzelwerte kann man folgende Werte ansetzen (in ml/g): Säurewerte
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Der
Wert der freien Säure
wird bestimmt, indem man 1 g der Probelösung mit 100 ml vollentsalztem Wasser
verdünnt
und mit 0,1 n Natronlauge bis zu einem pH-Wert von 3,6 titriert.
Angegeben ist der Verbrauch in ml Natronlauge pro g Probelösung. Analog
wird der Gehalt an freier Säure
bestimmt, indem man 1 g Probelösung
mit 100 ml vollentsalztem Wasser verdünnt und mit 0,1 n Natronlauge
bis zu einem pH-Wert von 8,5 titriert.
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Wie
bereits weiter oben ausführlicher
erläutert,
kann das erfindungsgemäße Verfahren
am Ort der Entstehung des Regenerats durchgeführt werden. Man kann es also
an einem Ort durchführen,
der nicht durch öffentlich
zugängliche
Flächen
wie beispielsweise Straßen
vom Ort der Phosphatierlösung
getrennt ist. Die Phosphatierung selbst und das erfindungsgemäße Aufbereitungsverfahren
findet also vorzugsweise innerhalb desselben Werksgeländes statt.
Die länderspezifischen
gesetzlichen Regelungen zum Transport von Abfall- und/oder Gefahrstoffen
auf öffentlichen
Wegen bleiben hierbei unbeachtlich.
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Im
weiteren wird beschrieben, in Verbindung mit welchen Phosphatierlösungen das
erfindungsgemäße Aufbereitungsverfahren
vorzugsweise ausgeführt
werden kann:
Die Zink-Gehalte liegen vorzugsweise im Bereich
von 0,4 bis 2 g/l und insbesondere von 0,5 bis 1,5 g/l, wie sie
für Niedrig-Zink-Verfahren üblich sind.
Das Gewichtsverhältnis
Phosphationen zu Zinkionen in den Phosphatierbädern kann in weiten Grenzen
schwanken, sofern es im Bereich zwischen 3,7 und 30 liegt. Ein Gewichtsverhältnis zwischen
10 und 20 ist besonders bevorzugt.
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Dabei
kann das Phosphatierbad außer
den Zink-, Nickel- und Phosphationen weitere Komponenten enthalten,
wie sie derzeit in Phosphatierbädern üblich sind.
Insbesondere können
zusätzlich,
wie für
Trikation-Verfahren üblich,
0,1 bis 4 g/l, insbesondere 0,5 bis 1,5 g/l Manganionen enthalten
sein.
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In
welcher Form die Kationen in die Phosphatierbäder eingebracht werden ist
prinzipiell ohne Belang. Es bietet sich insbesondere an, als Kationenquelle
Oxide und/oder Carbonate zu verwenden. Wegen der Gefahr einer Aufsalzung
der Phosphatierbäder
sollten vorzugsweise Salze anderer Säuren als Phosphorsäure vermieden
werden.
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Bei
Phosphatierbädern,
die für
unterschiedliche Substrate geeignet sein sollen, ist es üblich geworden, freies
und/oder komplexgebundenes Fluorid in Mengen bis zu 2,5 g/l Gesamtfluorid,
davon bis zu 750 mg/l freies Fluorid, jeweils berechnet als F–,
zuzusetzen. Bei Abwesenheit von Fluorid soll der Aluminiumgehalt
des Bades 3 mg/l nicht überschreiten.
Bei Gegenwart von Fluorid werden infolge der Komplexbildung höhere Al-Gehalte toleriert,
sofern die Konzentration des nicht komplexierten Al 3 mg/l nicht übersteigt.
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Außer den
schichtbildenden zweiwertigen Kationen enthalten Phosphatierbäder in der
Regel zusätzlich
Natrium-, Kalium- und/oder Ammoniumionen zur Einstellung der freien
Säure.
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Phosphatierbäder, die
ausschließlich
der Behandlung von verzinktem Material dienen, müssen nicht notwendigerweise
einen sogenannten Beschleuniger enthalten. Beschleuniger, die bei
der Phosphatierung unverzinkter Stahloberflächen erforderlich sind, werden
in der Technik jedoch auch häufig
bei der Phosphatierung von verzinktem Material mit eingesetzt. Beschleunigerhaltige
Phosphatierlösungen
haben den zusätzlichen Vorteil,
daß sie
sowohl für
verzinkte als auch für
unverzinkte Materialien geeignet sind. Dies ist besonders bei der
Phosphatierung von Automobilkarrosserien wichtig, da diese häufig sowohl
verzinkte als auch unverzinkte Oberflächen enthalten.
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Im
Stand der Technik stehen für
Phosphatierbäder
unterschiedliche Beschleuniger zur Verfügung. Sie beschleunigen die
Schichtausbildung und erleichtern die Bildung geschlossener Phosphatschichten,
da sie mit dem bei der Beizreaktion entstehenden Wasserstoff reagieren.
Dieser Prozeß wird
als "Depolarisierung" bezeichnet. Das
Entstehen von Wasserstoffblasen an der Metalloberfläche, die
die Schichtausbildung stören, wird
hierdurch verhindert.
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Insbesondere
geeignet sind solche Beschleuniger, die als Neben- oder Abbauprodukte
entweder Wasser oder einwertig geladene Ionen bilden. Beispielsweise
kann die Phosphatierlösung
einen oder mehrere der folgenden Beschleuniger enthalten:
0,3
bis 4 g/l Chlorationen
0,01 bis 0,2 g/l Nitritionen
0,1
bis 10 g/l Hydroxylamin
0,001 bis 0,15 g/l Wasserstoffperoxid
in freier oder gebundener Form
0,5 bis 80 g/l Nitrationen.
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Die
einleitend zitierten Dokumente WO 00/64817 A1, WO 02/40405 A2 und
WO 02/43863 A2 enthalten nähere
Informationen darüber,
welche Kationenaustauscher man im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorzugsweise auswählt,
wie man diese vorzugsweise betreibt und regeneriert. Die in diesen
Dokumenten beschriebenen Verfahren können im Rahmen der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden. Wie in WO 00/64817 A1 beschrieben kann
es auch vorteilhaft sein, den Phosphatierbadüberlauf und/oder das Spülwasser nach
der Phosphatierung zunächst
einer Membranfiltration zu unterziehen, bevor man es über den
schwach sauren Kationenaustauscher leitet.