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Fadenbruchabsauganlage für Spinnereimaschinen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Fadenbruchabsauganlage für Spinnereimaschinen mit einem Absaugrohr,
dessen Längsachse quer zu den Fäden liegt und dessen Querschnitt sich in den Winkel
zwischen der Ausgangsunterwalze des Streckwerkes und den ablaufenden Fäden verjüngt.
Bei einer bekanntenAusführung dieser Art hat der Querschnitt des Absaugrohres ein
Keilprofil mit zu seiner ideellen Mittelebene symmetrisch unter gleichen Winkeln
zum Saugdüsenende zulaufenden ebenflächigen Seitenwänden. Dieses Rohrprofil hat
gegenüber dem ebenfalls bekannten und bisher zumeist in der Praxis benutzten Absaugrohr
mit kreisrundem Querschnitt den Vorteil, daß die Saugdüsenöffnungen dicht an die
Ablaufstelle der Fäden an der Ausgangsunterwalze des Streckwerks herangerückt werden
können. Die Sicherheit, daß ein Fadenende bei Fadenbruch von dem Saugluftzug der
Saugdüse erfaßt wird, ist daher erheblich größer als beim Rundrohr, weil der Bruch
an der Ablaufstelle entsteht. Trotzdem hat das bekannte Keilrohr bisher keinen Eingang
in die Praxis gefunden. Es hat sich nämlich ergeben, daß bei ihm eine andere für
den Absaugeffekt sehr wichtige Eigenschaft gegenüber dem Rundrohr eine sehr erhebliche
Beeinträchtigung erfährt: Der Luftstromverlauf im Innern des Keilrohres wird derart
ungünstig, daß die Druckdifferenzen gegenüber der Atmosphäre an den einzelnen über
die Saugrohrlänge verteilten Saugdüsen außerordentlich unterschiedlich werden und
von einem übergroßen Maximum im Bereich des zum Sammelkanal der Absauganlage führenden
Abzweigrohres bis zu einem ungenügend niedrigen Minimum an dem hiervon am weitesten
entfernten Rohrende variieren. Grundlegend für die Brauchbarkeit einer Fadenbruchabsauganlage
ist aber selbstverständlich, daß an sämtlichen Saugdüsen der gesamten Anlage möglichst
gleiche Saugzugverhältnisse herrschen, damit an jeder Streckwerkswalze die Anlage
wirksam werden kann. Übergroße Saugzüge an einigen wenigen Stellen stellen eine
Energieverschwendung dar, welche die Wirtschaftlichkeit der Anlage beeinträchtigt.
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Man hat daher zahlreiche andere Absaugrohre entwickelt: Profile mit
einem runden Grundquerschnitt und einer angesetzten Saugschnauze, Rundrohre mit
jeweils pro Saugdüse vorgekröpfter Erweiterung oder angesetztem Einzelsaugfinger.
Keines dieser Rohre kommt jedoch in seinem aerodynamischen Wirkungsgrad dem des
einfachen Rundrohres annähernd gleich; zahlreiche andere Mängel sind mit ihnen zumeist
verbunden, wie umständliche und teure Herstellung, Flugansammlung an der Außenwand,
Ablagerung von Spinnschmälze im Rohrinnern u. a.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Mängel der bisherigen
Absaugrohre zu vermeiden. Die Erfindung besteht darin, daß bei einem Absaugrohr
der eingangs gekennzeichneten Art der Querschnitt in der Weise unsymmetrisch ausgebildet
ist, daß die der Unterwalze zugewandte Seite eingedrückt, die den Fäden zugewandte
Seite dagegen ausgewölbt ist. Mit dieser von der bisherigen generellen symmetrischen
Ausgestaltung erstmalig abweichenden, völlig unüblichen Profilierung des Rohrquerschnitts
gelingt es überraschenderweise, die Vorzüge des Rundrohres und des Keilrohres zu
vereinigen, ohne ihre jeweiligen Nachteile mit in Kauf nehmen zu müssen. Genaue
Messungen haben bestätigt, daß der Druckabfall im Rohrinnern., wenn auch nicht völlig
demjenigen im Innern eines Rundrohrs entsprechend, diesen jedoch nahekommt und viel
kleiner ist als bei dem bekannten Keilrohr. Dieser Effekt war in keiner Weise voraussehbar,
da die aerodynamischen Verhältnisse von vielen Faktoren abhängen. Das neue Rohrprofil
vereinigt somit in einfacher, glücklicher Weise den günstigen kleinen Druckabfall
des Rundrohres mit der durch das Keilrohr bekannten Möglichkeit, mit den Saugöffnungen
dicht an die Fadenablaufstelle heranzukommen und damit eine große Sicherheit der
Fadenabsaugung beim Fadenbruch zu gewährleisten.
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Fadenbruchabsauganlagen, die mit dem neuen Rohr ausgerüstet sind,
sind deshalb mit einem an der untersten Grenze der üblichen Werte liegenden Energieaufwand
voll wirksam. Besonders vorteilhaft erweist sich das neue Rohr in allen denjenigen
Fällen, in denen eine an der unteren Streckwerkswalze laufende Putzwalze vorgesehen
ist. Es läßt infolge seiner Eindrückung auf dieser Seite genügend Freiheit, damit
sich die Putzwalze ausreichend mit Faserflug anreichern kann. Auf der gegenüberliegenden
Seite läßt das neue Rohr ein bequemes Andrehen des Fadens zu.
Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt Fig.
1 ein Streckwerk in Seitenansicht, Fig. 2 eine Frontansicht zu Fig. 1, Fig. 3 das
Saugrohr im Grundriß.
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Von dem Streckwerk einer Spinnmaschine ist mit 1 die Ausgangsunterwalze
bezeichnet, von welcher der Faden 2 in der gezeichneten Pfeilrichtung abläuft. An
der Unterwalze 1 läuft die untere Putzwalze 3, deren stirnseitige Lager von Haltern
11 getragen werden, die an den Endkappen der Saugkopfrohre 7 befestigt sind.
Die obere Streckwerkswalze 4 ist mit einem Riemen -5 ausgerüstet. Alle Streckwerkswalzen
sind in beiderseitigen Lagerstellen 6 gelagert.
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Der Querschnitt des Absaugrohres 7 verjüngt sich, wie aus Fig. 1 ersichtlich
ist, in den Winkel zwischen der Ausgangsunterwalze 1 und den ablaufenden Faden 2;
er ist in der Weise unsymmetrisch ausgebildet, daß die der Unterwalze 1 zugewandte
Seite eingedrückt, die den Fäden 2 zugewandte Seite dagegen ausgewölbt ist. Das
Saugrohr 7 erstreckt sich über den Abstand je zweier Lagerständer 6 einer Streckwerkseinheit
und enthält je eine Saugdüsenöffnung 8 für jeden ablaufenden Faden. Mittels eines
Anschlußrohres 9 ist jedes Absaugrohr 7 mit einem Sammelkanal 10 verbunden, der
sich durch die ganze Spinnmaschine hinzieht und alle angeschlossenen Absaugrohre
an ein Sauggebläse mit Filterkasten anschließt.