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Einrichtung.z ur Luftzuführung beim Ziehen von Tafelglaswalzen. Die
Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Einführung von Luft in Tafelglaswalzen
während des Ziehvorganges. Es handelt sich um eine Abänderung der Vorrichtung, die
im Patent 338831 beschrieben ist, und nach der dem Zylinder die Luft durch eine
Luftkammer hindurch zugeführt wird, in die sie aus einer Mündung von geringerem
Querschnitt ausströmt als der Querschnitt der Luftkammer selbst, und in der sich
eine seitliche, ins Freie führende Öffnung befindet, die wieder von geringerem Querschnitt
ist als derjenige des Zylinders oder des sonstigen zu ziehenden Glaskörpers. Mit
Hilfe einer solchen Vorrichtung lassen sich Tafelglaswalzen ziehen, die fast frei
von Beulen sind, offenbar deshalb, weil keine merkbaren Luftstöße in den Zylinder
hineinkommen.
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Bei weiteren Versuchen hat sich nunmehr herausgestellt, daß dasselbe
günstige Ergebnis auch dann erreicht wird, wenn die seitliche, ins Freie führende
Öffnung ringsum um die Achse des Lufteinführungs- und Blasrohres angeordnet ist,
sofern nur der Gesamtquerschnitt der ringförmigen Öffnung die obengenannte Bedingung
erfüllt, d. h. kleiner ist als der Querschnitt des zu ziehenden Zylinders, und ferner
auch der Querschnitt des zum Blaskopf führenden Rohres kleiner ist als derjenige
des Zylinders, aber erheblich größer als der Querschnitt der Mündung des aus dem
vom Vorratsbehälter kommenden
Rohres, aus welcher die zuzuführende
Luft in den folgenden Leitungsteil ausbläst.
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In der beiliegenden Zeichnung ist die Erfindung erläutert. Abb. x
ist eine Seitenansicht mit teilweisem Schnitt eines Blaskopfes mit Luftzuführungsrohr.
Abb. 2 ist ein senkrechter Querschnitt durch eine abgeänderte Ausführungsform.
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Das Blasrohr 2 ist in der üblichen Weise am unteren Ende mit dem Blaskopf
3 versehen. Vom Druckluftvorratsbehälter aus kommt das Zuführungsrohr q. her, dessen
Ausblasöffnung durch eine eingesetzte Büchse 5 verengt ist. Die Ausblasöffnung 6
liegt in der Achse des Blasrohres 2, befindet sich aber in einem bestimmten Abstand
7 von dem oberen Ende dieses Blasrohres oder vielmehr von der Fassung 8 desselben,
mit der es in üblicher Weise auf einem bei g nur angedeuteten Träger ruht.
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Der Abstand 7 bildet die obenerwähnte, die Achse des Blasrohres ringförmig
umgebende, seitlich ins Freie führende Öffnung, durch deren Vorhandensein, wie die
Versuche ergeben haben, jene die Beulen in der Glaswalze hervorrufenden Luftstöße
vollkommen vermieden werden, mit dem Erfolg, daß die gezogenen Zylinder weit bess(-r
werden als sonst. Voraussetzung für die befriedigende Wirkungsweise ist die richtige
Bemessung des Abstandes 7, und zwar so, daß der Querschnitt der gleichsam dadurch
gebildeten seitlichen Öffnung des Blasrohres kleiner ist als der Querschnitt des
zu ziehenden Zylinders. Weiter muß der Querschnitt des Blasrohres, der selbstverständlich
weit geringer ist als derjenige des zu ziehenden Zylinders, merklich größer sein
als der Querschnitt der Auslaßöffnung 6.
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Bei den bereits vorgenommenen Versuchen haben sich sehr günstige Ergebnisse
erzielen lassen mit einer Ausblasöffnung 6 von ig mm, einem Abstand 7 von etwa 38
mm und einem Blasrohrdurchmesser von ebenfalls etwa 38 mm. Der Luftdruck betrug
hierbei zweckmäßig ungefähr 152 mm. Selbstverständlich soll die Erfindung aber nicht
etwa auf die Verwendung dieser Abmessungen beschränkt sein.
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Die Ausführungsform der Abb. 2 ist gegenüber der vorbeschriebenen
dadurch abgeändert, daß das Luftzuführungsrohr, was hier mit q.a bezeichnet ist,
schon seinem eigenen Querschnitt nach so bemessen ist, daß das gewünschte Querschnittsverhältnis
zwischen ihm und dem Blasrohr 2 a oder vielmehr der Fassung 8 a erreicht wird, ohne
daß eine Reduzierungsbüchse, wie 5 in Abb. i, in das untere Ende eingesetzt werden
müßte. Der Abstand 7 a muß selbstverständlich ebenfalls wieder den Verhältnissen
entsprechend gewählt werden. Man kann mit der Anordnung dieselben günstigen Ergebnisse
erreichen wie mit derjenigen der Abb. i, indessen besitzt sie den Nachteil, daß
wegen des durchweg verringerten Querschnitts des Luftzuführungsrohres die Luftreibung
in diesem größer wird als bei der Anordnung nach Abb. i.
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Wie in dem obenerwähnten Patent 338831 auseinandergesetzt, dürfte
die tatsächlich vorhandene günstige Wirkung der Anordnung auf der Injektorwirkung
beruhen, die der aus dem Luftzuführungsrohr ausblasende Luftstrahl hervorbringt.
Dadurch wird einerseits Luft von außen angesaugt und in das Blasrohr gedrückt, während
zu anderen Zeiten wieder während des Ziehens des Zylinders Luft aus diesem nach
außen entweicht. In jedem Fall wird eine äußerst wirksame selbsttätige Regelung
der Luftzuführung zum entstehenden Zylinder erzielt, die das Auftreten schädlicher
Luftstöße verhindert oder doch ganz wesentlich beschränkt.
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Bemerkt sei, daß die vollständige Trennung des Luftzuführungsrohres
vom Blasrohr, wie sie die beschriebenen Ausführungsformen aufweisen, keine Bedingung
ist. Wesentlich ist allein, daß im Gegensatz zu der im obenerwähnten Patent beschriebenen
Seitenöffnung die ins Freie führende Öffnung symmetrisch um die Achse des « Luftzuführungs-
und Blasrohres angeordnet sein muß. Es braucht aber keine ununterbrochene Öffnung
zu sein, wie sie durch die Bildung des Abstandes 7 entsteht, sondern es könnte sich
auch um eine Mehrzahl von einzelnen Seitenöffnungen handeln, sofern diese nur symmetrisch
um die Achse angeordnet sind.