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Die
Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum manuellen Zusammenheften
eines Stapels von Papierbögen
mittels U-förmig
vorgebogener Heftklammern, bestehend aus jeweils einem Klammerrücken in
Form eines Mittelstegs und zwei Klammerenden, zwecks Erstellung
einer Broschüre
ohne Lochung derselben; mit einem Chassis; wenigstens zwei Hefteinrichtungen,
umfassend jeweils eine Einrichtung zum Zuführen der Heftklammern und eine demgegenüber verstellbare
Heftzunge zum Durchstoßen
der abgebogenen Enden einer Heftklammer durch den Papierstapel,
wobei die Klammerzuführeinrichtung
und die Heftzunge gegenüber
dem Chassis etwa in Richtung der Klammerenden verstellbar sind;
einem gegenüber
dem Chassis verstellbaren Element zur manuellen Betätigung wenigstens
zweier Hefteinrichtungen; und einer wenigstens der Anzahl der Hefteinrichtungen
entsprechenden Zahl von an dem Chassis fixierten oder arretierbaren
Heftambossen zum Umbiegen der durch den Papierstapel hindurchgestoßenen Enden
der Heftklammern.
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Aus
der
DE 76 14 333 U1 ist
eine Vorrichtung bekannt, bei welcher ein handelsüblicher
Locher mit ein oder zwei Heftern kombiniert ist. Dabei sind die Hebel
zur manuellen Betätigung
dieser Elemente durch walzenförmige
Rollen miteinander gekoppelt, welche in jeweils einem Hefterhebel
gelagert sind und oben auf dem Locherhebel abrollen, so dass dieser
bei Betätigen
eines Hefters ebenfalls betätigt wird.
Eine kinetische Umkehrung ist dagegen nicht vorgesehen, d.h., weder
bei Betätigung
des Lochers noch bei Herunterdrücken
eines Hefterhebels werden beide Hefter gleichzeitig betätigt. Mit
diesem Gerät
ist das manuelle Heften äußerst umständlich,
da üblicherweise
mit einer Hand das Chassis und/oder der eingelegte Papierstapel
festgehalten wird, so dass die beiden Hefterhebel mit der einzigen,
freien Hand nacheinander betätigt
werden müssen.
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Aus
der
DE 900 330 C ist
eine Vorrichtung zum Anbringen von Ösen an Heftrücken offenbart, also
von Heftklammern ohne einen Klammerrücken in Form eines Mittelstegs.
Zwei solche Ösenklammern
können
mit einer dort offenbarten, manuell betätigbaren Vorrichtung gleichzeitig
verarbeitet werden. Bei dieser Vorrichtung ist ein knopfartiges
Betätigungsmittel
vorgesehen, das mit zwei Heftzungen gekoppelt ist. Dieses Betätigungsmittel
ist an einem Stempel auf einem plattenförmigen Körper geführt, der wiederum als Träger für zwei Klammermagazine dient
und seinerseits an dem Chassis der Anordnung hochschwenkbar angeordnet
ist. Durch die Führung des
Betätigungsmittels
an einer seinerseits drehbeweglich gelagerten Platte ergibt sich
einerseits eine in hohem Grade instabile Anordnung mit dem Nachteil
einer unzuverlässigen
Funktion, weil dabei regelmäßig Heftklammern
verbogen werden und sich dann festklemmen, anstatt durch einen Papierstapel gestoßen zu werden.
Um einen korrekten Heftvorgang durchzuführen, muß eine Betätigungsperson daher ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit
aufwenden, u.a. auch deswegen, weil die Schwenkbewegung des Trägers längs einer
Kreisbahn, die eigentliche Heftbewegung dagegen entlang einer Geraden zu
erfolgen hat.
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Weiterhin
ist aus der
US 4 981 245 ein
Heftgerät
für Papierstapel
bekannt, mit dem U-förmige Heftklammern
ausgetrieben werden können,
wobei zwei Hefteinrichtungen über
ein gegenüber
dem Chassis verstellbares gemeinsames Element betätigt werden.
Die beiden Hefteinrichtungen umfassen jeweils Klammermagazine, Heftzunge
und -amboß und befinden
sich an entgegengesetzten Enden des länglichen Heftgeräts, wobei
die Heftzungen, die Klammern und auch die Mulden in den Heftambossen
jeweils parallel zu der betreffenden Stirnseite ausgerichtet sind.
Die Betätigungseinrichtung
ist als Wippe ausgebildet, die in der Mitte des Heftgeräts zwischen den
beiden Hefteinrichtungen um eine zu den Heftzungen parallele Achse
schwenkbar gelagert ist, so dass wahlweise die eine oder die andere
Heftzunge auf den betreffenden Amboß gestoßen werden kann, während die
jeweils andere Heftzunge von ihrem Amboß weit abgehoben wird. Das
gleichzeitige Einschlagen von zwei Heftklammern ist mit diesem Gerät unter
gar keinen Umständen
möglich.
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Aus
diesen Nachteilen des beschriebenen Stands der Technik resultiert
das die Erfindung initiierende Problem, eine eingangs erwähnte Heftvorrichtung
für handelsübliche Heftklammern
derart auszubilden, dass die Bedienung so weit als möglich vereinfacht
wird, indem zwei Heftvorgänge
gleichzeitig ausgeführt
werden können.
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Die
Lösung
dieses Problems gelingt durch ein gegenüber dem Chassis verstellbares
Element zur gemeinsamen, manuellen Betätigung von zwei oder ggf. mehr
Hefteinrichtungen mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die
manuelle Betätigung
dieses gemeinsamen Elements veranlasst die beteiligten Heftvorrichtungen
zu einer simultanen Heftung und reduziert damit die erforderlichen
Handgriffe, was außerdem
zu einer Verkürzung
des für
die Bearbeitung eines Papierstapels erforderlichen Zeitaufwandes
führt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass (standardmäßig) kein Locher vorgesehen
ist, so dass aus einem Stapel zunächst loser Papierblätter ein
broschürenartiges
Erzeugnis hergestellt werden kann. Vorzugsweise ist das gemeinsame
Betätigungselement
symmetrisch zu den (äußersten)
Heftvorrichtungen ausgebildet und/oder zwischen, ggf. oberhalb derselben,
angeordnet und für
eine Druckausübung
etwa in vertikaler Richtung konzipiert, so dass während eines
Heftvorgangs auf den Hefter weder nennenswerte Dreh- noch Kippmomente
einwirken. Indem die gemeinsamen Führungselemente für die Heftzungen
und/oder für
die Zuführeinrichtungen
und/oder das Betätigungselement
an dem Chassis geführt
sind, vorzugsweise an mehreren voneinander beabstandeten Führungs- und/oder
Lagerungspunkten, ergibt sich in Form des Chassis (oder Rahmen-
bzw. Bodenteils) ein gemeinsamer Bezugspunkt für alle Bewegungen der übrigen Elemente.
Dadurch gelangt die Erfindung zu einer insgesamt kompakten Anordnung.
Ein solches Chassis kann – ggf.
mittels einer Aufstandsfläche
oder Füßen zur
Erhöhung
der Rutschfestigkeit – auf
einer Tischplatte oder einer sonstigen, ebenen Unterlage aufgesetzt
werden, und wenn die (hauptsächliche) Betätigungsrichtung
etwa lotrecht zu dieser Unterlage erfolgt, kann sich dieses dabei
nicht verschieben. Vorzugsweise liegt der zu heftende Papierstapel
auf einem Teil des Chassis, insbesondere einer Bodenplatte desselben,
auf, der gleichzeitig auch die Heftambosse trägt.
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Es
hat sich als günstig
erwiesen, dass zwei oder ggf. mehr, vorzugsweise alle Heftzungen
unverrückbar
an einem gemeinsamen Führungselement
fixiert oder fixierbar sind, so dass sie keiner gegenseitigen Relativbewegung
fähig sind.
Die Heftzungen bewirken den eigentlichen Heftvorgang indem sie die Heftklammern
durch den Papierstapel treiben. Eine bewegungsmäßige, gegenseitige Koppelung
dieser „aktiven" Elemente über ein
gemeinsames Führungselement
ermöglicht
daher ihre gemeinsame Betätigung.
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Die
Erfindung läßt sich
dahingehend weiterbilden, dass als den Heftzungen gemeinsames Führungselement
das gemeinsame Betätigungselement selbst
dient. Eine integrale Verbindung dieser Elemente führt zu einer äußerst stabilen
und verschleißfreien
und darüber
hinaus einfachen und damit preiswerten Anordnung.
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Die
Klammerzuführeinrichtungen
haben üblicherweise
die Gestalt von Magazinen, worin die einzelnen, ebenen, U-förmig vorgebogenen
Klammern mit ihren Ebenen parallel zueinander ausgerichtet bereitgehalten
werden. Üblicherweise
werden diese Klammern durch Federdruck gegen eine Stirnseite des
Magazins gepreßt,
wo sodann eine Heftzunge entlanggleitet, um die vorderste Heftklammer
durch den Papierstapel zu stoßen.
Demnach wird während eines
Heftvorgangs eine Relativbewegung zwischen Heftzunge und Zuführeinrichtung
ausgeführt.
Andererseits dient die Zuführeinrichtung
auch der Führung einer
Heftklammer während
der Heftung und muß daher
zunächst
auf den jeweils unterschiedlich hohen Papierstapel aufgesetzt werden,
so dass auch eine Bewegung gegenüber
dem Chassis, auf dem der Papierstapel üblicherweise aufliegt, möglich sein
muß. Schließlich müssen die
Klammermagazine zum Nachfüllen
mit Heftklammern zugänglich
sein. Diesen komplexen Anforderungen wird die Erfindung gerecht,
indem alle Zuführeinrichtungen
an einem gemeinsamen Führungselement
geführt
sind, vorzugsweise derart, dass sie bei einem Heftvorgang keiner gegenseitigen
Relativbewegung fähig
sind. Dieses gemeinsame Führungselement
erlaubt eine gemeinsame Verstellung der Zuführeinrichtungen während eines
Heftvorgangs, so dass sich der Lagerungs- oder Führungsaufwand reduziert und/oder
der Aufwand für
die Ankopplung an Federn oder sonstige Elemente. Bevorzugt kann
gleichzeitig auch eine Verstellung gegenüber diesem Führungselement möglich sein,
um zwecks Nachfüllen
mit Heftklammern Zugang zu den Magazinen zu erhalten.
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In
vielen Fällen
ergeben sich weitere Vorteile dadurch, dass die Zuführeinrichtungen
derart geführt und/oder
gelagert sind, dass sich ihre potentiellen Bewegungsbahnen während eines
Heftvorgangs miteinander und/oder mit der Bewegungsbahn des Betätigungselements
decken. Denn dabei lassen sich Teile der Führung und/oder Lagerung vereinheitlichen,
bspw. in Form gemeinsamer Führungsstangen oder
Lagerachsen.
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Bei
der Herstellung einer Broschüre
wird üblicherweise
ein Papierstapel entlang einer Mittellinie mehrmals geheftet und
anschließend
gefaltet. Da sich hierbei die Heftvorrichtungen im Bereich der betreffenden
Mittellinie befinden, nicht dagegen am Rand eines Papierstapels,
sind für
die Anordnung der Lagerungen oder Führungen besondere Maßnahmen
erforderlich. Da der Papierstapel nicht durchgriffen werden soll,
ist das Betätigungselement
und/oder ein Führungselement
für die
Heftzungen und/oder für die
Zuführeinrichtungen
als den zu heftenden Papierstapel (weitgehend) überspannende Brücke ausgebildet.
Damit lassen sich außerdem
die einander entsprechenden Elemente der verschiedenen Heftvorrichtungen
auf kürzestem
Weg miteinander verbinden oder mit einem gemeinsamen Führungselement koppeln,
so dass sich eine sehr verwindungssteife Anordnung ergibt.
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Ein
brückenförmiges Betätigungs-
und/oder Führungselement
bietet die Möglichkeit,
im Bereich wenigstens einer seiner Längs- oder Stirnseite eine lagerungs-
oder führungsmäßige Kopplung
mit dem Chassis herbeizuführen.
Zu diesem Zweck kann das betreffende, brückenförmige Element an einer oder mehreren
Seiten bis über
den Rand eines auf einer Bodenplatte des Chassis od. dgl. aufzulegenden
Papierstapels hinaus verlängert
sein. In vielen Fällen wird
sich diese Verlängerung
entlang einer Mittellinie des zu heftenden Papierstapels erstrecken,
vorzugsweise parallel zu der Verbindungslinie zwischen den Heftköpfen.
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Im
Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist wenigstens ein Betätigungs- und/oder Führungselement
an (vertikalen) Führungsstangen
geführt.
Bei einer solchen Ausführungsform sind
die Heftköpfe
unabhängig
von der Dicke des zu heftenden Papierstapels stets parallel zu der
Oberseite des Papierstapels ausgerichtet, so dass die Heftklammern
gerade durch diesen hindurchgestoßen werden. Dies bringt den
Vorteil mit sich, dass die Ränder
der anschließend
gefalteten Papierbögen ziemlich
gut miteinander fluchten, so dass ggf. ein Schneiden der Ränder entfallen
kann.
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Um
einen zu heftenden Papierbogen bequem in eine derartige Heftvorrichtung
einlegen zu können,
sieht die Erfindung vor, dass wenigstens ein Betätigungs- und/oder Führungselement vorzugsweise
durch eine oder mehrere, (je) eine Führungsstange umgreifende Feder(n)
in kräftefreiem
Zustand in eins vorzugsweise angehobene Ausgangsposition bewegbar
ist. Dadurch wird zwischen dem Chassis und den Oberteilen der Heftköpfe ein
ausreichender Spaltraum geschaffen, dessen Höhe den Papierstapel übertrifft.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass wenigstens ein Betätigungs-
und/oder Führungselement
an einer oder mehreren, vorzugsweise horizontalen Drehachse(n) verschwenkbar
gelagert ist. Diese Anordnung führt evtl.
zu einer konstruktiv einfacheren Anordnung. Der dabei nicht ausschließbare Nachteil,
dass die Ränder der
gefalteten Broschürenseiten
weniger gut miteinander fluchten, fällt weniger ins Gewicht, wenn
die Ränder
ohnehin geschnitten werden sollen.
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Auch
hierbei sollten die Oberteile der Hefteinrichtungen nach oben bewegbar
sein, um hinreichenden Platz zum Einlegen eines Papierstapels zu schaffen.
Dies läßt sich
bspw. durch eine Schwenkeinrichtung bewerkstelligen, welche derart
weit verstellbar ist, dass sich ihr Schwerpunkt bis jenseits eines
Bahnzenits bewegen läßt, von
wo aufgrund der Gewichtskraft ein eigenständiges Zurückfallen in die Heftposition
nicht mehr möglich
ist. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, dass wenigstens ein Betätigungs- und/oder Führungselement
vorzugsweise durch eine oder mehrere, vorzugsweise (jeweils) gegenüber dem
Chassis abgestützte
Feder(n) in kräftefreiem
Zustand in eine vorzugsweise angehobene Ausgangsposition bewegbar
ist. Damit ist eine Verkürzung
des Schwenkweges und somit eine Beschleunigung des Heftvorgangs
erreichbar.
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Um
wahlweise Heftungen von Papierstapeln unterschiedlicher Formate
vornehmen zu können, hat
es sich bewährt,
einen oder mehrere Heftköpfe und/oder
-ambosse in horizontaler Richtung entlang der Heftvorrichtung verschiebbar
und in unterschiedlichen Positionen arretierbar zu gestalten.
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Die
Qualität
einer Heftung kann dadurch gesteigert werden, dass an dem Chassis
ein Anschlag zum Anlegen des zu heftenden Papierstapels vorgesehen
ist. Dieser erlaubt eine exakte, gegenseitige Ausrichtung der zu
heftenden Papierbögen,
so dass im Idealfall ein Schneiden der Ränder des zusammengehefteten
Stapels nicht erforderlich ist. Vorzugsweise zwei derartige Anschläge können auch als
Seitenführungen
ausgebildet sein.
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Ein
solcher Anschlag kann verstellbar sein, um eine Anpassung an unterschiedliche
Papierformate zu erlauben.
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In
einer Mulde, einem Trog od. dgl. des Chassis erfährt ein eingelegter Papierstapel
eine optimale Führung
in allen horizontalen Raumrichtungen. Wenn das Chassis außerdem hinreichend standfest
ausgeführt
ist, wird die bisher zum Festhalten benötigte Hand frei und kann anderweitig
eingesetzt werden, bspw. zur Bedienung einer weiter unten zu beschreibenden
Faltvorrichtung.
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Eine
solche Vorrichtung zum Falten des gehefteten Papierstapels kann
direkt an dem Chassis der erfindungsgemäßen Heftvorrichtung vorgesehen sein,
so dass der Papierstapel für
den Faltvorgang weder transportiert noch abermals ausgerichtet werden
muß.
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Integraler
Bestandteil einer Faltvorrichtung kann eine Faltkante sein, um welche
der geheftete Papierstapel gebogen wird. Eine solche Faltkante verläuft vorzugsweise
möglichst
dicht entlang der Heftlinie bzw. Papiermittellinie. Ihr Abstand
von der Heftlinie ist im Grenzfall nur durch die halbe Breite eines
Heftambosses gegeben.
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Ein
bevorzugtes Funktionsteil einer erfindungsgemäßen Falteinrichtung ist ein
als Papierunterlage ausgebildeter Bereich des Chassis jenseits der
Faltkante, welcher gegenüber
dem übrigen
Teil des Chassis wegschwenkbar ist. Dabei kann die Verschwenkbarkeit
insbesondere dadurch realisiert werden, dass die Heftvorrichtung
entlang einer Tischkante od. dgl. aufgestellt wird, wobei der verschwenkbare
Bereich über
die Tischkante übersteht
und sowohl in horizontal auskragender Position arretiert werden kann
zur Abstützung
des ungefalteten Papierstapels als auch herabgeklappt werden kann,
um den Papierstapel an der Faltkante zu knicken.
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Schließlich entspricht
es der Lehre der Erfindung, dass an dem Chassis eine Vorrichtung
zum Schneiden wenigstens eines Randes eines gehefteten und/oder
gefalteten Papierstapels vorgesehen ist. Zu diesem Zweck könnte eine
weitgehend automatische Transportmöglichkeit des gefalteten Papierstapels
erfolgen – bspw.
zwischen zwei Andrückwalzen
od. dgl. hindurch – bis
in eine Position, wo sich der dem Rücken gegenüberliegende Rand der Broschüre im Eingriffsbereich
einer parallel zum Broschürenrücken verfahrbaren
Klinge befindet.
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Weitere
Eigenschaften, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt:
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1 eine
erfindungsgemäße Heftvorrichtung
in einer perspektivischen Darstellung;
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2 einen
Schnitt durch einen Heftkopf aus 1 entlang
der Linie II–II;
sowie
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3 einen
Schnitt durch den Innenraum des Magazins zur Zuführung von Heftklammern des Heftkopfs
aus 2.
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Die
Heftvorrichtung 1 dient dem gleichzeitigen Heften eines
Stapels von Papierbögen
mit jeweils zwei Heftklammern 2.
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Ein
Chassis 3 der Heftvorrichtung 1 besteht hauptsächlich aus
einer rechteckigen Bodenplatte 4. Deren Länge ist
größer als
die Schmalseite des maximal zu heftenden Papierformats, so dass
ein solcher Papierstapel quer über
die Bodenplatte 4 gelegt werden kann, mit seiner (kürzeren)
Mittellinie parallel zu den Längsseiten 5 der
Bodenplatte 4, wobei letztere sodann mit ihren Schmalseiten 6 über den
aufgelegten Papierstapel übersteht.
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In
diesen überstehenden
Bereichen ist jeweils wenigstens eine, bei dem dargestellten Beispiel zwei,
vertikale Führungsstange(n) 7 vorgesehen,
die an ihrer freien Oberseite einen verdickten Kopf 8 aufweisen.
Bei den Führungsstangen 7 kann
es sich bspw. um die Schäfte
von langen Schrauben handeln, welche an der Bodenplatte 4 festgeschraubt sind.
Diese können
bspw. durch die Bodenplatte 4 hindurchgeschraubt und an
deren Unterseite mit angeschraubten Fußelementen gekontert sein,
welche gleichzeitig einen rutschfesten Kontakt mit einer Aufstandsfläche herstellen.
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An
der Oberseite 9 der Bodenplatte 4 befinden sich
im Bereich einer Längsseite 5 derselben (der
vorderen aus 1) zwei Heftambosse 10,
welche zum Umbiegen der durch einen Papierstapel hindurchgestoßenen Enden 11 je
einer zunächst
U-förmig vorgebogenen
Klammer 2 dienen. Zu diesem Zweck haben beide Heftambosse 10 an
ihrer Oberseite wenigstens je eine längliche Mulde 12,
wobei deren Längsachsen
miteinander fluchten und parallel zu der Längsseite 5 der Bodenplatte 4 verlaufen. Jede
Mulde 12 hat einen sanft gewölbten Übergang von ihren Seitenrändern in
den Muldengrund. Indem die Klammerenden 11 an diesem Übergangsbereich entlangstreifen,
werden sie umgebogen, vorzugsweise aufeinander zu, und umgreifen
dabei den Papierstapel. Diejenige Längsseite 5 der Bodenplatte 4,
in deren Nähe
sich die Heftambosse 10 befinden, und die entsprechende
Seite der Heftvorrichtung 1 soll im folgenden als Vorderseite
bezeichnet werden, die gegenüberliegende
als Rückseite.
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Jedem
Heftamboß 10 ist
ein Heftkopf 13 zugeordnet. Jeder Heftkopf 13 umfaßt ein Klammermagazin 14 und
eine Heftzunge 15 zum Ausstoßen einer Heftklammer 2 aus
dem Klammermagazin 14.
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Die
beiden Klammermagazine 14 sind an einem plattenförmigen Führungsteil 16 geführt. Dieses Führungsteil 16 hat
etwa die selbe Umrißform
wie die Bodenplatte 4; an beiden Schmalseiten 17 befindet sich
je ein kurzer Grifffortsatz 18. Im Bereich der vier Ecken 19 befindet
sich je eine Durchgangsbohrung 20 etwa vom Durchmesser
einer Führungsstange 7. Das
Führungsteil 16 ist
damit auf die Führungsstangen 7 aufgesteckt,
nachdem auf diese zunächst
je eine Spiraldruckfeder 21 aufgesteckt wurde, die sich auf
der Bodenplatte 4 abstützt.
Die (bei dieser Ausführungsform)
vier Spiraldruckfedern 21 heben das die Klammermagazine 14 tragende,
plattenförmige Führungsteil 16 von
der Bodenplatte 4 ab, um Platz zum Einlegen eines Papierstapels
zu schaffen.
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Die
Klammermagazine 14 haben jeweils etwa die Form eines an
der Ober- und Rückseite
offenen Rahmens oder Kastens 22 mit einer rechteckigen,
länglichen
Grundfläche,
deren Breite etwas größer ist
als die Breite des Rückens
oder Mittelstegs 23 einer Heftklammer 2 (Abstand
zwischen den Klammerenden 11). Die beiden Klammermagazine 14 sind jeweils
oberhalb eines Heftambosses 10 angeordnet und erstrecken
sich quer zu dem plattenförmigen, ebenfalls
länglichen
Führungsteil 16.
Sie können
von oben mit Stangen 24 von aneinandergereihten, U-förmig vorgebogenen
Heftklammern 2 beschickt werden derart, dass die Klammerenden 11 nach
unten weisen und die Klammerrücken 23 parallel
zu den Längsseiten 5 der
Bodenplatte 4 verlaufen.
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Diese
Klammerstangen 24 werden mit ihren Stirnseiten zwischen
der vorderen (in 2 linken) Stirnseite 25 des
Klammermagazins 14 und einem rückwärtigen Klemmelement 26 gehalten,
das sich über
wenigstens eine Feder 27 (im dargestellten Ausführungsbeispiel
zwei) an einer rückwärtigen,
vertikalen Fläche 28 des
Führungsteils 16 abstützt. Es
kann sich hierbei um einen nach oben gebogenen Ansatz 28 des
plattenförmigen
Führungsteils 16 handeln. Wenigstens
eine in Längsrichtung
des Magazins 14 gerichtete Stange 29 ist an eben
dieser rückwärtigen, vertikalen
Fläche 28 des
Führungsteils 16 befestigt, reicht
jedoch nicht ganz bis an die vordere Stirnseite 25 des
Klammermagazins 14, sondern endet in einem Abstand von
dieser, der zumindest etwas größer ist
als die Stärke
einer Heftklammer 2 lotrecht zu deren Grundebene. Die Stangen 29 dienen
als Führung für das Klemmelement 26,
das mit einer entsprechenden Anzahl von Bohrungen versehen und auf diese
Stangen 29 aufgesteckt ist, wie auch als Führung für je eine
ebenfalls aufgesteckte Spiraldruckfeder 27.
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Zum
Durchstoßen
der jeweils vordersten Heftklammer 2 eines Klammermagazins 14 ist
dieses wie auch das plattenförmige
Führungsteil 16 zumindest
in dem Bereich oberhalb des betreffenden Heftambosses 10 mit
einer unterseitigen Öffnung 30 versehen.
Die Stoßbewegung
selbst wird hervorgerufen von der betreffenden Heftzunge 15,
die sich oberhalb der jeweils vordersten Heftklammer 2 befindet.
Die beiden Heftzungen 15 sind als ebene Platten oder Bleche
ausgebildet, deren gemeinsame Ebene sich parallel zu der Vorderseite
der Heftvorrichtung 1 erstreckt.
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Diese
beiden Heftzungen 15 sind an einem weiteren Führungsteil 31 festgelegt,
das ebenfalls eine langgestreckte Grundform aufweist etwa mit der selben
Grundfläche
wie die Bodenplatte 4 oder das erste Führungsteil 16. Dieses
zweite Führungsteil 31 ist
ebenfalls an den vier vertikalen Führungsstangen 7 geführt und
zu diesem Zweck mit vier durchgehenden Ausnehmungen 32 im
Bereich je einer Ecke 33 versehen.
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Das
zweite Führungsteil 31 befindet
sich oberhalb des ersten Führungsteils 16.
Es wird diesem gegenüber
angehoben durch vier weitere Spiraldruckfedern 34, welche
je eine Führungsstange 7 in dem
Bereich zwischen den beiden Führungsteilen 16, 31 umgeben.
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Der
Zusammenbau der beiden Führungsteile 16, 31 und
der Federn 21, 34 mit dem Chassis 3 kann derart
erfolgen, dass zuerst die als Führungsstangen 7 dienenden
Schrauben durch die Ausnehmungen 32 in dem oberen, zweiten
Führungsteil 31 hindurchgesteckt
werden, sodann werden auf die Schraubenschäfte 7 die oberen Federn 34 aufgesteckt,
dann das mittlere, erste Führungsteil 16,
schließlich
die unteren Federn 21. Anschließend werden die Schrauben in
die Bodenplatte 4 eingeschraubt und ggf. mit unterseitigen
Standfuß-Elementen
gekontert. In diesem Zustand sind alle Spiralfedern 27, 34 vorgespannt
und das Betätigungselement 31 wird
gegen die Unterseiten der Köpfe 8 der
Führungsstangen 7 gedrückt.
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Vorzugsweise
sind die unteren Federn 21 weicher als die oberen, härteren Federn 34.
Daher wird durch die Stellung des oberen Führungsteils 31 auch
die Vertikalposition des mittleren Führungsteils 16 beeinflußt. Eine
manuelle Verstellung des oberen Führungsteils 31 genügt daher,
um zunächst
die Klammermagazine 14 auf die Oberseite eines eingelegten
Papierstapels herabzudrücken
und anschließend
die jeweils vordersten Heftklammern 2 mit den Heftzungen 15 durch
den Papierstapel hindurchzustoßen,
bis dass deren Enden 11 durch die Mulden 12 in
den Heftambossen 10 umgebogen werden.
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Aus
diesem Grund ist das obere Führungsteil 31 als – für den Heftvorgang – einziges
Betätigungselement
ausgebildet. Es ist daher verstärkt,
um eine an seiner Oberseite 35 einwirkende, punktuelle Druckkraft
auf die peripheren Federbereiche wie auch zu den Heftzungen 15 übertragen
zu können. Im
Gegensatz zu den plattenförmig
flachen unteren Teilen 4, 16 ist das Betätigungselement 31 daher
als dreidimensionaler Körper
ausgebildet mit einer Höhe von
bspw. 1 cm bis 3 cm. Es bietet sich an, dieses brückenförmige Betätigungselement 31 als
Spritzgußteil
herzustellen, vorzugsweise aus Kunststoff, oder bspw. aus Holz anzufertigen.
Aus mechanischen Gründen
kann die Höhe
von dem mittleren Bereich zu den Enden hin abnehmen, was sich durch eine
konvex Wölbung
der Oberseite 35 realisieren läßt, während seine Unterseite 36 parallel
zu dem plattenförmigen
Führungsteil 16 und
damit hauptsächlich
eben ist.
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Jeweils
oberhalb der Klammermagazine 14 sind in der Unterseite 36 des
der Betätigung
dienenden, oberen Führungselements 31 Aussparungen 37 vorgesehen,
welche so bemessen sind, dass sie je ein Klammermagazin 14 in
sich aufzunehmen vermögen.
Innerhalb dieser Aussparungen 37 befindet sich jeweils
eine Heftzunge 15, und zwar genau oberhalb der Mulde 12 des
betreffenden Heftambosses 10. Die Heftzunge 15 kann
in dem oberen Führungselement 31 eingegossen,
eingeklebt, eingeklemmt oder anderweitig befestigt sein.
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Nach
jedem Heftvorgang und Loslassen des Betätigungselements 31 wird
dieses von den Federn 21, 34 wieder nach oben
(Pfeil 48) in die Ausgangspasition nach 1 gedrückt. Nachdem
dabei die Heftzungen 15 die Klammermagazine 14 verlassen haben,
schieben die Federn 27 über
das betreffende Klemmelement 26 je eine weitere, vorgebogene
Heftklammer 2 in den Bereich zwischen je einer Heftzunge 15 und
dem betreffenden Heftamboß 10;
die Heftvorrichtung 1 ist für einen weiteren Heftvorgang
bereit.
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Sind
die Klammermagazine 14 leer, so müssen sie nachgefüllt werden.
Zu diesem Zweck sind die Klammermagazine 14 nicht fest
mit ihrem Führungsteil 16 verbunden,
sondern in horizontaler Richtung (Pfeil 38) verschiebbar
geführt.
Sie haben dazu leistenförmige
Ansätze 39 an
ihren Längsseiten 40, die
von Laschen 41 mit winkelförmigem Profil übergriffen
werden. Die Laschen 41 erstrecken sich von dem mittleren,
ersten Führungsteil 16,
oberhalb desselben die Klammermagazine 14 angeordnet sind, nach
oben, und die freien Kanten der dem selben Klammermagazin 14 zugeordneten
Laschen 41 weisen aufeinander zu. Der Abstand zwischen
diesen Laschen 41 ist ausreichend bemessen, damit das betreffende
Klammermagazin 14 leichtgängig gleiten kann.
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Ein
Klammermagazin 14 wird in seiner gefüllten Position durch einen
Fortsatz des oberen Führungsteils 31,
insbesondere durch die betreffende Heftzunge 15 gehalten.
Diese Heftzunge 15 wird von einem nach oben ragenden Fortsatz 42 an
der Oberkante der Längsseitenwände 40 des
betreffenden Klammermagazins 14 hintergriffen, so dass
dieses der Kraft der Druckfedern 27 widersteht, die sich
einerseits an dem Ansatz 28 abstützen, andererseits über das
Klemmelement 26, die Stangen 24, die vordere Stirnseite 25 und
die Seitenwände 40 des
Klammermagazins 14 und dessen Fortsätze 42 schließlich auf
der betreffenden Heftzunge 15.
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Werden
nun die beiden Griffansätze 18 des ersten
Führungsteils 16 kurzfristig
heruntergedrückt, insbesondere
im Bereich der Vorderseite der Heftvorrichtung 1, zu der
die Griffansätze 18 verschoben sein
können,
so rutschen die Fortsätze 42 unter
den Heftzungen 15 hindurch, und die Federn 27 drücken das
betreffende Klammermagazin 14 nach vorne aus der Heftvorrichtung
heraus. Nun können
sie ggf. ganz herausgezogen und aufgefüllt werden. Bei dem anschließenden Zurückschieben
gleiten die Fortsätze 42 der
Klammermagazine 14 unter der betreffenden Heftzunge 15 hindurch,
da sie in der Seitenansicht die Form eines Sägezahns haben mit einem abgeschrägten Verlauf
an ihrer rückwärtigen Kante.
Nachdem die Fortsätze 42 daher
unter vorübergehendem Herabdrücken des
ersten Führungsteils 16 wieder ihre
Position hinter der betreffenden Heftzunge 15 eingenommen
haben, wo sie dank ihrer geraden, vertikalen Vorderkanten gehalten
werden, ist das betreffende Klammermagazin 14 wieder einsatzbereit.
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An
dem Chassis 3, insbesondere an der Bodenplatte 4,
sind Anschlagelemente 43 vorgesehen, die zum Ausrichten
eines eingelegten Papierstapels dienen. Es handelt sich hierbei
vorzugsweise um etwa vertikale, nach oben ragende Flächen 43 in ganz
bestimmten Abständen
zu der Chassis-Vorderkante 5 und/oder zu der diese halbierenden,
horizontalen Mittellinie. Diese Flächen 43 können durch
nach oben ragende Umbiegungen 43 eines rückwärtigen Ansatzes 44 der
Bodenplatte 4 gebildet sein. Andererseits ist es auch möglich, ein
oder mehrere Anschlagelement(e) 43 in horizontaler Richtung
gegenüber
der Bodenplatte 4 verstellbar anzuordnen, um eine Anpassung
an unterschiedliche Papierformate zu erlauben.
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Als
weitere Modifikation kann die obere Vorderkante 5 der Bodenplatte 4 als
Faltkante 45 ausgebildet sein, um die der geheftete Papierstapel
zur Herstellung einer Broschüre
sodann gefaltet werden kann. Diese Kante 45 kann einen
spitzwinkligen Querschnitt aufweisen. Um den Papierstapel während des
Heftvorgangs in etwa ebener Ausrichtung zu halten, kann an die Faltkante 45 etwa
anschließend
eine nach unten wegschwenkbare Grundplatte 46 vorgesehen
sein. Wird solchenfalls die Heftvorrichtung 1 mit der Faltkante 45 entlang
einer Tischkante aufgestellt, kann die Grundplatte 46 wahlweisse
in eine horizontal auskragende Position gebracht und ggf. arretiert
werden; nach dem Heftvorgang wird die Arretierung gelöst, so dass
die Grundplatte 46 nach unten schwenkt und dadurch die
Faltkante 45 freigibt. Damit der Papierstapel optimal gefaltet
werden kann, sollte die Grundplatte 46 in abgeschwenktem
Zustand möglichst
vollständig
unter die Faltkante 45 treten. Dies wird möglich, indem
die Schwenkachse 47 möglichst
mit der Faltkante 45 fluchtet und ggf. zwischen Faltkante 45 und
Grundplatte 46 ein Spalt verbleibt, dessen Breite etwa
der Stärke
der Bodenplatte 4 entspricht und/oder die der Faltkante 45 benachbarte
Seite der Grundplatte 46 an ihrer Unterseite ebenfalls
abgeschrägt
ist.