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Die Erfindung betrifft einen Sammelcontainer,
insbesondere für
wiederverwertbare Abfallstoffe mit einer formstabilen, wenigstens
eine Einwurföffnung
(12) aufweisenden und zu einer Stellfläche geformten Außenwand,
die zum Zwecke der Entleerung geöffnet
werden kann.
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Sammelcontainer der genannten Art
werden insbesondere dazu verwendet, eine Trennung wiederverwertbarer
Materialien an den Stellen vorzunehmen, an denen derartige Materialien
in großem Umfang
anfallen, wie beispielsweise auf Betriebshöfen produzierender Unternehmen.
Sie dienen aber auch dazu, die Trennung wiederverwertbarer Materialien
in Haushalten zu unterstützen,
indem die Container in möglichst
großer
Nähe einer
Mehrzahl von Haushalten aufgestellt werden, sodass die entsprechenden
wiederverwertbaren Abfallstoffe, insbesondere Glas, in die Container
eingeworfen werden können.
Dies bedingt die Aufstellung der Sammelcontainer in Wohngebieten.
Ein prinzipielles Problem dieses Sammelkonzepts besteht somit darin,
dass durch das Einwerfen von harten und schweren Abfallstoffen,
wie beispielsweise Glasflaschen, ein erheblicher Lärm erzeugt
wird. Die Begrenzung der zulässigen
Einwurfzeiten ist problematisch, weil ihre Einhaltung praktisch
nicht überwacht
werden kann und weil andererseits auch während der zulässigen Einwurfzeiten
eine nicht unerhebliche Lärmbelästigung
entsteht.
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Es sind daher zahlreiche Versuche
unternommen worden, eine wirksame Lärmverminderung zu erzielen.
Für das
Einwerfen in einen geleerten Container ist die Ausbildung des Bodens
mit einem beispielsweise aufgeklebten schalldämpfenden Material geeignet,
den Aufpralllärm
auf dem Boden zu verringern.
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Beim Einwerfen von beispielsweise
Glasflaschen in einen bereits teilgefüllten Container ist das Entstehen
des Lärms
nicht zu vermeiden, da die Glasflaschen auf bereits eingeworfene
Glasflaschen aufprallen und diese dabei ggf. zertrümmern oder selbst
zertrümmert
werden. Es sind daher Versuche unternommen worden, den Austritt
des im Container entstehenden Lärms
aus dem Container in die Umgebung zu verringern, indem beispielsweise
die Einwurföffnungen
mit einer selbst verschließenden
Klappe versehen worden sind. Zusätzlich
sind die Außenwände des
Containers auf der Innenseite versuchsweise mit einem weichen, den
Aufprall dämpfenden Material
versehen worden, beispielsweise in Form eienr auf die Innenseite
der Außenwandung
aufgeklebten Gummimatte o.ä.
Die dadurch erzielbare Lärmminderung
ist allerdings gering, darüber
hinaus hat sich herausgestellt, dass derartige aufgeklebte Schichten
nach einer relativ geringen Standzeit verschleißen. Es ist ferner versucht
worden, die schalldämmende
Wirkung durch das Aufbringen von schallabsorbierendem Material,
beispielsweise in Form von Glaswollmatten zu verbessern. Diese Matten
müssen
zur Innenseite hin gehalten werden, wozu beispielsweise an der Außenwandung
befestigte Lochbleche geeignet sind. Mit dieser Anordnung ist eine
bessere Lärmdämmung erzielbar,
der Aufwand für
die Herstellung des Containers ist durch die benötigte Befestigung des Lochbleches
an der Außenwandung
jedoch erheblich.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
daher die Aufgabe zugrunde, einen Sammelcontainer der eingangs erwähnten Art
so auszubilden, dass er eine erhebliche Lärmminderung bewirkt und dennoch
mit einem geringen Aufwand herstellbar ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Sammelcontainer
der eingangs erwähnten Art
dadurch gekennzeichnet, dass in die Außenwand wenigstens ein separates
Innenteil aus einem dünnen,
flexiblen Material eingesetzt ist, das mit einem lichten Abstand
zur Außenwand
gehalten ist und sich wenigstens ausgehend von der Stellfläche zu der
wenigstens einen Einwurföffnung
erstreckt.
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Das Innenteil ist somit als separates
Teil ausgebildet, das mit möglichst
wenigen Verbindungsstellen mit der Außenwand des Sammelcontainers
so verbunden wird, dass ein lichter Abstand zum Oberteil eingehalten
wird. Das flexible Innenteil hat dabei sowohl die Funktion, einen
Aufprall von eingeworfenem Gut an der Wandung des Oberteils zu verhindern
oder zumindest stark abzuschwächen
und andererseits den durch den Aufprall im Innern des Containers
entstehenden Lärm
durch die eigene Flexibilität
zu dämpfen,
indem die Übertragung
auf die Außenwand
in Verbindung mit dem lichten Abstand abgeschwächt wird, Körperschalleffekte also wirksam unterdrückt werden.
Dabei kann es zweckmäßig sein,
in den lichten Abstand zumindest teilweise ein schalldämmendes
Material einzubringen, um eine zusätzliche schalldämmende Funktion
anzustreben. Die Verbindung des Innenteils mit der Außenwand
erfolgt mit schallübertragenden
Verbindungsmitteln an möglichst
wenigen Stellen, sodass eine starre Verbindung mit der Außenwand über weniger
als 10 % der Fläche
des Innenteils, vorzugsweise weniger als 2 % der Fläche des
Innenteils hergestellt wird.
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Das erfindungsgemäße Innenteil ist bevorzugt
verwendbar für
Sammelcontainer, deren Oberteil als geschlossenes glockenförmiges Teil
und deren Boden mit eine Öffnung
erlaubenden Bodenklappen ausgebildet sind. Demgemäß ist dann
auch das Innenteil vorzugsweise glockenförmig und ggf. unten offen.
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Das erfindungsgemäße Innenteil kann eigenständig vorproduziert
und dann an dem Container angebracht werden, beispielsweise in Verbindung
mit einem an der Oberseite des Oberteils angebrachten Beschlag zur
Kransteuerung der Bodenklappen für
das Anheben und separat gesteuerte Öffnen der Bodenklappen des
Containers. Das erfindungsgemäße Innenteil
kann ohne weiteres auch nachgerüstet
werden, sodann die bisher verwendeten, nicht schallgedämmten Container
in einfacher Weise zu lärmdämmenden
Containern umgerüstet werden
können.
Sofern in den lichten Abstand zwischen dem Innenteil und dem Oberteil
ein schalldämmendes
Material eingebracht werden soll, kann dieses sinnvoll an der Außenseite
des Innenteils befestigt werden, z.B. durch Umhüllung mit einer Stretchfolie.
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Das erfindungsgemäße Innenteil kann bevorzugt
eine Wanddicke zwischen 2 und 5 mm, vorzugsweise etwa 3 mm, aufweisen
und besteht vorzugsweise aus Polyethylen.
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Wie erwähnt, kann das Innenteil vorteilhaft an
einer Oberseite des Oberteils hängend
befestigt sein. Es ist aber auch möglich, das Innenteil statt dessen
oder zusätzlich
auf einem den Boden querenden Steg aufsetzen zu lassen, wobei der
den Boden querende Steg zweckmäßigerweise
in Form eines umgekehrten V ausgebildet ist und eine Fuge zwischen
den Bodenklappen überdeckt,
um ein unbeabsichtigtes Herausfallen von beispielsweise Glassplittern
aus dem geschlossenen Container zu verhindern. Sofern das Innenteil
mit auf einem starren Boden oder auf klappbaren Bodenklappen aufliegt,
ist eine schwimmende Lagerung geboten, beispielsweise durch eine
Schaumstoffschicht mit einer geringen Scherstabilität, die eine
flexible Verformung des Innenteils erlaubt, dabei jedoch keine unmittelbare Schallübertragung
auf die Außenwand
des Containers verursacht.
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Der erfindungsgemäße Sammelcontainer kann auch
in anderen bekannten Formen als die bevorzugten Glockenform mit
Bodenöffnungen
ausgebildet sein. So ist es beispielsweise möglich, den erfindungsgemäßen Container
in Form von – vorzugsweise
klappbar – miteinander
verbundenen Halbschalen auszubilden, die zum Zwecke der Entleerung
geöffnet
werden können.
In dieser Ausbildungsform ist es zweckmäßig, auch das Innenteil aus
zwei halbschalenförmigen
Teilen zu bilden, die im geschlossenen Zustand des Containers, beispielsweise mit
flanschartigen Rändern,
aneinander liegen. Soweit dabei Bodenabschnitte des Innenteils verwendet werden,
sind diese wiederum zweckmäßig schwimmend
an den entsprechenden Bodenteilen der Außenwandung gelagert. Ähnliche
Konstruktionen sind für
Sammelcontainer in Form von liegenden Zylindern oder in Form von
oben offenen Kästen,
die für eine Überkopfentleerung
vorgesehen sind, möglich.
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Die Außenwand des Sammelcontainers muss
eine hohe Stabilität
aufweisen, da sie die Statik des Sammelcontainers, einschließlich der
Betätigungsbeschläge, bildet
und üblichen äußeren Einwirkungen
standhalten muss. Sie besteht daher beispielsweise aus faserverstärktem Kunststoff,
vorzugsweise GFK, aus starkwandigem, steifem Polyethylen oder aus
Metall. Das Innenteil ist demgegenüber so ausgebildet, dass es
zwar seine Form hält, auf äußere Einwirkungen,
beispielsweise durch eingeworfene Flaschen, mit flexiblen Verformungen
reagiert.
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Die Erfindung soll im Folgenden anhand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
Es zeigen:
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1 einen
Hochschnitt durch einen Sammelcontainer mit Bodenklappen, der mit
einem eingesetzten glockenförmigen
Innenteil versehen ist
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2 einen
gegenüber
dem Hochschnitt der 1 um
90° gedrehten
Hochschnitt.
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Der in der Zeichnung dargestellte
Container weist ein einstöckiges,
glockenförmiges
Oberteil 1 auf, das einen kreisförmigen Querschnitt aufweist und
mit einem unteren Rand 2 einen Bodenrand des Containers
bildet. Parallel zum unteren Rand 2 ist das Oberteil mit
Abstand von einigen Zentimetern mit einer Stufe 3 eingezogen
und bildet so einen unteren Randabschnitt 4 aus mit einem
etwas vergrößerten Durchmesser,
der im geschlossenen Zustand des Behälters zwei Bodenklappen 5 aufnimmt.
Die Bodenklappen 5 sind mit Seilen 6, vorzugsweise
in Form von Drahtseilen, mit einem rechteckigen Stangenprofil 7 verbunden,
das durch eine Öffnung 8 in der
Oberseite des Oberteils 1 und durch einen Beschlag 9 hindurch
auf die Außenseite
des Oberteils 1 ragt und dort mit einem Betätigungsring 10 verbunden
ist. Parallel zu dem Betätigungsring 10 und
seitlich versetzt ist ein fest mit dem Beschlag verbundener Haltering 11 angeordnet.
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Im oberen Bereich des Oberteils 1 sind
ferner Einwurföffnungen 12 vorgesehen,
durch die das zu sammelnde Material, beispielsweise Glasflaschen,
in den Container eingeworfen werden können.
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Die Bodenklappen 5 sind
an einen Steg 13 angelenkt, der in Form eines nach unten
offenen V eine Dreieckform mit einer nach oben gerichteten Spitze
ausgebildet ist. Durch den Steg 13 wird erreicht, dass
ein Zwischenraum 14 zwischen den Bodenklappen 5 abgedeckt
wird, sodass kein eingeworfenes Material durch den Zwischenraum 14 aus
dem Boden des Behälters
in unerwünschter
Weise austreten kann.
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In das Oberteil 1 ist ein
der Form des Oberteils 1 angepasstes glockenförmiges Innenteil 15 eingesetzt,
das den Einwurföffnungen 12 entsprechende Öffnungen 16 aufweist
und nach unten, zu dem durch die Bodenklappen 5 gebildeten
Boden hin offen ist. Das Innenteil 15 ist mit Abstand haltenden Schrauben 16' an dem Beschlag 9 befestigt
und mit einer Öffnung 8' versehen, die
mit der Öffnung 8 des Oberteils
fluchtet und den Durchtritt des Rohrprofils 7 erlaubt.
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Das Innenteil 15 ist relativ
zum Oberteil 1 so angebracht, dass zwischen Beiden ein
lichter Abstand 17 besteht, der mit einem schalldämmenden Material,
wie beispielsweise Glaswollmatten, ausgefüllt sein kann. Das Innenteil 15 ist
an seinem unteren Rand mit einem der Stufe 3 entsprechenden
schräg abgewinkelten
Rand 18 versehen, der den unteren Abschluss des nach unten
offenen Innenteils 15 bildet. Mit diesem unteren Rand 18 sitzt
das glockenförmige
Innenteil 15 auf dem Steg 13 auf, der an dem Oberteil 1 befestigt
ist und die gesamte Bodenöffnung überspannt.
Ferner dient der untere Rand 18 durch Anliegen an der Stufe 3 des
Oberteils 1 zur Zentrierung des Innenteils 15 relativ
zum Oberteil 1.
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Außer der Befestigung an dem
Beschlag 9 an der Oberseite des Oberteils 1 und
dem Aufliegen bzw. Anliegen des unteren Randes 18 auf dem
Steg 13 bzw. an der Stufe 3 weist das Innenteil 15 keine Verbindungen
mit der Wandung des Oberteils 1 auf.
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Das Innenteil 15 ist aus
flexiblen Polyethylen einstöckig
hergestellt und weist beispielsweise eine Wanddicke von 3 mm auf,
sodass es zwar in seiner Form selbsthaltend ist, jedoch eine noch
erhebliche Flexibilität
aufweist, die zur Lärmabsorption
in Verbindung mit dem lichten Abstand 17 beiträgt.
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Die Funktion des dargestellten Behälters ist an
sich bekannt. Im auf einer Standfläche abgestellten Zustand sind
die Bodenklappen 5 durch die Standfläche ge schlossen. Das Rohrprofil 7 befindet sich
im gezeichneten Zustand, sodass die Seile 6 schlaff hängen.
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Zum Entleeren des gefüllten Containers
wird dieser an dem Betätigungsring 10 mittels
eines Kranes angehoben. Dadurch wird die durch das Kastenprofil
gebildete Stange 7 aus dem Container herausgezogen, bis
die Seile 6 gestrafft sind und die Bodenklappen 5 nunmehr
durch das Anheben mit dem Kran im geschlossenen Zustand halten.
Der Kran ist so eingerichtet, dass er auch den Haltering 11 ergreift und
den Container im durch den Betätigungsring 10 geschlossen
gehaltenen Zustand über
die Ladefläche
eines Lastkraftwagens verbringt. Durch Absenken des Betätigungsrings 10 in
die in der Zeichnung dargestellte eingeschobene Stellung der Stange 7 werden
wannenartig geformte Bodenklappen 5 geöffnet und das gesammelte Gut
fällt auf
die Ladefläche des
Lastkraftwagens.
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Nach der Entleerung des Behälters wird
der Betätigungsring 10 wieder
angehoben, sodass die Bodenklappen 5 geschlossen werden.
In diesem Zustand wird der Container auf seiner Standfläche abgestellt
und der Betätigungsring 10 durch
Absenken in seine Ausgangsstellung zurück verbracht.
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Es ist ohne weiteres erkennbar, dass
das Innenteil 15 unproblematisch in einem in üblicher
Weise hergestellten Oberteil 1 befestigt werden kann, vorzugsweise
hängend
(an den Schrauben 16) und/oder aufsitzend (auf dem Steg 13).
Die Einhaltung des lichten Abstands 17 zur Wandung des
Oberteils 1 gelingt entweder durch die Befestigung selbst oder
durch das auf die Außenseite
des Innenteils 15 aufgebrachten Dämmmaterials, das zugleich als
Abstandshalter dienen kann.
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Die erfindungsgemäß realisierte Lärmdämmung mit
Hilfe des Innenteils 15 kann somit in vorhandenen Behältern unproblematisch
nachgerüstet werden.