DE10304516A1

DE10304516A1 - Schalenförmige Verpackung mit hitzebeständiger Trennschicht

Info

Publication number: DE10304516A1
Application number: DE10304516A
Authority: DE
Original assignee: MM Packaging Caesar GmbH and Co KG
Current assignee: MM Packaging Caesar GmbH and Co KG
Priority date: 2002-02-06
Filing date: 2003-02-04
Publication date: 2003-08-21
Also published as: DE20201817U1

Description

Die Erfindung betrifft eine schalenförmige Verpackung, bestehend aus einer Kartonschicht und einer hitzebeständigen Trennschicht.
Verbundmaterialien zur Bildung von Transportverpackungen, in welche noch im Rohzustand befindliche Teige eingebracht werden, die von dem Endverbraucher in einem Backofen fertig gebacken werden, sind beispielsweise aus der DE 199 27 935 A1 bekannt. Das hier vorgeschlagene Material besteht aus mindestens drei Schichten, deren oberste Schicht eine Trennschicht ist, während die mittlere Schicht Klebeeigenschaften aufweist, die zu einem vorherbestimmten Zeitpunkt aufgehoben wird, wobei die dritte Schicht eine stabilisierende Unterschicht darstellt.
Dieses Verpackungsmaterial unterscheidet sich insofern von dem Gegenstand der Erfindung, daß die stabilisierende Unterschicht weder lebensmittelgerecht noch hitzebeständig ist. Sie darf somit nicht beim Fertigbacken der Teigware mit in den Ofen eingebracht werden. Aus diesem Grund wird hier zum Verbinden des Backpapiers mit der stabilisierenden Unterschicht eine Kleber verwendet, der zu einem vorbestimmten Zeitpunkt vor dem Einbringen der Backware in den Ofen deaktiviert wird.
Eine derartige Verpackung ist durch die Verwendung eines besonderen Klebers aufwendig in der Fertigung und kompliziert in der Handhabung. Es muß sichergestellt sein, daß der Endverbraucher die stabilisierende Außenschicht auf alle Fälle von dem Backpapier trennt. Anderenfalls besteht Brandgefahr oder zumindest die Gefahr der geschmacklichen Veränderung der Teigware während des Fertigbackens durch das Verkohlen der stabilisierenden Unterschicht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfach zu handhabende und kostengünstige Verpackung der oben genannten Art zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die stabilisierende Kartonschicht hitzebeständig ist und das Backpapier dauerhaft mit der Kartonschicht verbunden ist.
Es sind bereits verschiedene Kartonarten bekannt, welche bei üblichen Backtemperaturen unter 220°C hitzebeständig und lebensmittelunbedenklich sind, d. h. keine Bindemittel oder ähnliche Stoffe absondern. Anstelle der Schaffung eines neuen hitzebeständigen Produktes mit Antihaftwirkung schlägt die Erfindung vor, zwei bewährte Produkte dauerhaft und untrennbar miteinander zu verbinden, welche eine einerseits stabile und andererseits hitzebeständige Antihaftunterlage für das Fertigbacken des aufgenommenen Teigproduktes bildet. Selbstverständlich können auch andere Lebensmittel in dieser Verpackung fertig gegart werden. Übliches Backpapier ist mit einer Antihaftschicht versehen. Auch Fleisch- und Gemüseprodukte können in der erfindungsgemäßen Verpackung in einem Backofen fertig gegart werden.
Vorzugsweise wird zur Verbindung der aus Backpapier bestehenden Trennschicht und der hitzebeständigen und lebensmittelgerechten Kartonschicht ein hitzebeständiger Klebstoff verwendet. Dies stellt zum einen sicher, daß sich nach dem Fertigbacken der aufgenommenen Teigware die Backpapierschicht nicht von der stabilisierenden Kartonschicht trennt.
Vorzugsweise besteht die Verpackung aus einem blattförmigen Kartonzuschnitt mit einer darauf aufgeklebten Trennschicht. In den Kartonzuschnitt werden Falzlinien eingebracht, entlang denen der Kartonzuschnitt gemeinsam mit der Trennschicht gefaltet wird. Die gefalteten Abschnitte des Zuschnitts werden dabei über Verbindungsmittel miteinander verbunden. In aller Regel werden die gefalteten Eckabschnitte wiederum mit hitzebeständigem Klebstoff verklebt. Dieser Klebstoff wird vorzugsweise allein auf den äußeren Karton und nicht auf das silikonisierte Backpapier aufgetragen. Alternativ können Laschenabschnitte des Kartonzuschnitts in Schlitze des Kartonzuschnitts eingeschoben werden, so daß die Eckbereiche stabilisiert werden.
Vorzugsweise ist nur die von der Kartonschicht abgewandte Seite des Backpapiers mit einer Antihaftbeschichtung versehen. Das Backpapier ist vorzugsweise einseitig silikonisiert. Das Fehlen der Antihaftbeschichtung auf der der Kartonschicht zugewandten Seite gewährleistet eine zuverlässige und dauerhafte Verklebung der beiden Schichten.
Wie erwähnt, wird vorzugsweise eine Silikonisierung zur Erzeugung der Antihaftbeschichtung aufgetragen. Die Antihaftbeschichtung besteht insbesondere aus einem organischen Polymer, beispielsweise Polymethylsiloxan, fluorhaltigen Verbindungen wie Polytetrafluorethylen oder anorganischen Verbindungen wie Chromstearat, Wasserglas oder anderen Silikaten.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in:
Fig. 1 einen Kartonzuschnitt zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verpackung;
Fig. 2 die erfindungsgemäße Verpackung in schaubildlicher Darstellung und
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der entlang der Schnittlinie III-III in Fig. 2 geschnittenen Verpackung, deren Maßstab gegenüber dem Maßstab der Fig. 2 etwas vergrößert ist.
Wie in Fig. 1 zu erkennen, besteht die schalenförmige Verpackung aus einem im wesentlichen rechteckigen Kartonzuschnitt 1. Der Kartonzuschnitt 1 besteht aus einem hitzebeständigen und lebensmittelgerechten, stabilen Kartonmaterial. Auf den Kartonzuschnitt 1 ist mit einem hitzebeständigen Klebstoff eine Lage Backpapier 2 aufgeklebt. Das Backpapier 2 ist auf der in Fig. 1 erkennbaren Oberseite silikonisiert. Die dem Kartonzuschnitt 1 zugewandte Rückseite des Backpapiers 2 ist nicht mit einer Antihaftbeschichtung versehen, damit die Verklebung dauerhaft und beständig ist.
Wie insbesondere in Fig. 2 erkennbar, weist der Rand des Backpapiers 2 einen Abstand von wenigen Millimetern zum oberen Rand des Kartonzuschnitts 1 auf.
Der zweilagige Zuschnitt zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verpackung umfaßt zwei einander gegenüberliegende Längsrandstreifen 3, zwei einander gegenüberliegende Querrandstreifen 4 sowie einen von den Längsrandstreifen 3 und Querrandstreifen 4 umgebenen Bodenabschnitt 5. Zwischen den Längsrandstreifen 3 und den Querrandstreifen 4 sind Eckabschnitte 6 über Falzlinien angeordnet. An die Längsränder 3 schließen sich außen Verstärkungslaschen 7 an, welche umgeknickt und auf die Rückseite der Längsrandstreifen 3 geklebt werden. Hierdurch wird die Stabilität der Längsrandstreifen 3 erhöht.
In Fig. 2 ist die aus dem Zuschnitt aus Fig. 1 gebildete Verpackung zu erkennen. Man erkennt, daß zunächst die Längsrandstreifen 3 und Querrandstreifen 4 aufgerichtet werden, um die Seitenwände der Verpackung in Längsrichtung bzw. in Querrichtung zu bilden. Anschließend werden die Eckbereiche 6 umgefaltet und gegen die Querrandstreifen 4 geklebt. Die Verstärkungslaschen 7 werden ebenfalls entlang der Verbindungslinien, über die sie mit den Längsrandstreifen 3 verbunden sind, umgefaltet und gegen die Längsrandstreifen 3 geklebt.
In Fig. 3 ist der Schichtaufbau der erfindungsgemäßen schalenförmigen Verpackung zu erkennen. Die Längsrandstreifen 3 setzen sich von außen nach innen zusammen aus der Verstärkungslasche 7, dem Längsrandstreifen 3 selbst, bestehend aus Kartonmaterial, und dem in den Karton eingeklebten Backpapier 2. Der Querrandstreifen 4 ist ähnlich ausgebaut, wobei ihm die äußere, aus der Verstärkungslasche 7 gebildete Lage fehlt.
Die erfindungsgemäße gefalzte und verklebte Verpackung hat die erforderliche Stabilität für das Verpacken, Lagern und Transportieren der verpackten Lebensmittel. Zusätzlich weist sie eine Hitzebeständigkeit auf, die das Fertigbacken oder Fertiggaren der darin aufgenommenen Lebensmittel ermöglicht.
Schließlich gilt sie im Sinne der Verpackungsordnung als Einstoffverpackung, da sie ausschließlich aus Papier (leimgebundenen Zellulose fasern) sowie leimähnlichen Klebstoffen besteht. Hierdurch entstehen äußerst geringe Kosten bei der Entsorgung der Verpackung.
Durch den Einsatz üblicher Verbindungstechniken wie Falten und Kleben, welche seit langer Zeit die Verpackungstechniken beherrschen, wurde eine äußerst kostengünstige Verpackung geschaffen, welche zum Fertiggaren oder - backen von Lebensmitteln geeignet ist.
Im übrigen hat die vorliegende Verpackung einen Vorteil gegenüber anderen Verpackungen zum Fertigbacken von Lebensmitteln, welche als Trennschicht eine Metallfolie aufweisen. Metallfolien haben starke reflektierende Eigenschaften und schirmen somit Wärmestrahlung von dem Lebensmittel ab. Die erfindungsgemäße Verpackung besteht ausschließlich aus Papiermaterial und ist durchlässig für Wärmestrahlung. Insbesondere wird braunes Packpapier verwendet, welches die Hitze nicht reflektiert, sondern aufnimmt und an das zu garende Produkt weiterleitet. Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Verpackung kann die Garzeit gegenüber der Verwendung von Verpackungen mit Metallbeschichtung erheblich reduziert werden. Dadurch wird der Energiebedarf für das Fertigbacken oder Fertiggaren reduziert. Bezugszeichenliste 1 Karton
2 Backpapier, hitzebeständige Trennschicht
3 Längsrandstreifen
4 Querrandstreifen
5 Bodenabschnitt
6 Eckabschnitt
7 Verstärkungslasche

Claims

1. Schalenförmige Verpackung, bestehend aus einer Kartonschicht (1) und einer hitzebeständigen Trennschicht (2), dadurch gekennzeichnet, daß die Kartonschicht (1) hitzebeständig ist und die Trennschicht aus einem Backpapier (2) besteht, welches dauerhaft mit der Kartonschicht (1) verbunden ist.

2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennschicht (2) und die Kartonschicht (1) mittels eines hitzebeständigen Klebstoffs miteinander verklebt sind.

3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem blattförmigen Kartonzuschnitt (1) mit darauf aufgeklebter Trennschicht (2) besteht, welcher Falzlinien aufweist, entlang derer der Kartonzuschnitt (1) gefaltet ist, wobei die gefalteten Abschnitte des Zuschnittes über Verbindungsmittel miteinander verbunden werden.

4. Verpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein hitzebeständiger Klebstoff das Verbindungsmittel bildet.

5. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der das Verbindungsmittel bildende Klebstoff nur auf die Kartonschicht und nicht auf das Packpapier aufgetragen wird.

6. Verpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsmittel aus Laschenabschnitten des Zuschnitts besteht, welche in Schlitze in dem Zuschnitt eingeschoben werden.

7. Verpackung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nur die von der Kartonschicht (1) abgewandte Seite des Backpapiers (2) eine Antihaftbeschichtung aufweist.

8. Verpackung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Antihaftbeschichtung aus einem organischen Polymer, beispielsweise Polymethylsiloxan, fluorhaltigen Verbindungen wie Polytetrafluorethylen oder anorganischen Verbindungen wie Chromstearat, Wasserglas oder anderen Silikaten besteht.