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Die Erfindung betrifft eine Kabeltrommel mit Bremseinrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Es sind Kabeltrommeln mit Bremseinrichtungen bekannt geworden, bei denen die Bremseinrichtung aus einer am Traggestell angeordneten Bremsschraube besteht, die in ihrem hinteren Bereich eine Handhabe aufweist. Mit dieser Handhabe kann die Bremsschraube gedreht werden und das vordere Ende der Bremsschraube drückt dann auf einen flachen Teil des im Lagerkörper drehbar gelagerten Trommelkörpers.
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Der Trommelkörper wird also durch Verdrehen der am Traggestell angeordneten Bremsschraube festgesetzt. Nachteil dieser Anordnung ist jedoch, dass die Bremsschraube nur durch vielfache Umdrehungen von dem Trommelkörper zu- oder weggestellt werden kann und überdies die Bremseinrichtung schmutz und flüssigkeitsempfindlich ist. Sie kann auch bei Beanspruchung (bei Drehlast auf dem Trommelkörper) durchrutschen und deshalb auch verschleißen.
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Weil das Schraubgewinde der Bremsschraube relativ empfindlich ist, neigt es dazu, sich mit Schmutz oder Rost zuzusetzen, wodurch die Bremseinrichtung schwergängig wird.
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Es ist eine weitere Bremseinrichtung bekannt geworden, die als auf das Traggestell aufclipsbarer Keil ausgebildet ist, wobei dieser Keil auf dem Traggestell verschiebbar und demzufolge auf den, dem Lagergestell nächstliegenden Flansch des Trommelkörpers zustellbar ist. Auch diese Anordnung hat den Nachteil, dass der Keil nur schwer zu betätigen ist, schmutz- und feuchtigkeitsempfindlich ist und eine Feststellung des Trommelkörpers nicht möglich ist, weil nur eine abgeschwächte Bremswirkung erreicht wird. Des Weiteren kann dieses Teil leicht verloren gehen.
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Mit der
EP 09 68 952 A2 wird eine Haspelanordnung mit einziehbarem Schlauch offenbart. Die
3 zeigt eine Bremseinrichtung, welche aus einem radial nach außen sich erstreckenden Bremshebel besteht, der eine Arretierung der Trommel bewirkt.
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Die
DE 197 08 654 A1 offenbart eine tragbare Schlauch- bzw. Kabeltrommel, die einen drehbare gelagerten Trommelkörper mit einem Zahnkranz aufweist, wobei die Trommel durch zwei sich gegenüberliegend angeordnete, federbelastete Bremshebel arretierbar ist.
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Eine Spule zum Abspulen eines Vorratswickels auf einer Nabe, die sich zwischen zwei Flanschen erstreckt, beschreibt die
DE 28 54 194 A1 . Hierbei ist ein weiterer Flansch drehbar und verschraubbar zu einem ersten Flansch angeordnet, so dass nach dem Bremsen des ersten Flansches die weitere Drehung des anderen Flansches zu einer seitlichen Verschiebung führt und dadurch zum Zusammenpressung des Vorratswickels.
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Mit der
US 61 52 395 A wird eine Kabeltrommel mit einem drehbar auf einer Achse gelagerten Trommelkörper und einer Bremseinrichtung für die Festlegung des Trommelkörpers gegenüber einem feststehenden Traggestell offenbart. Am Traggestell ist ein einseitig elastisch schwenkbarer Federlappen angeordnet, welcher als Bremstaste ausgebildet ist. Die Bremstaste befindet sich in dauerndem Eingriff mit dem drehbaren Teil der Kabeltrommel, sofern sie nicht willkürlich betätigt und mit Fingerkraft in ihrer Entriegelungsstellung gehalten wird.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde eine Bremseinrichtung für eine Kabeltrommel der eingangs genannten Art so auszubilden, dass sie verschmutzungs- und feuchtigkeitsunempfindlich, sowie leicht zu betätigen ist und relativ verschleißfrei arbeitet.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass am Traggestell mindestens eine schwenkbar gelagerte Bremstaste angeordnet ist, die in der Art einer Schaltwippe mit ihrem vorderen Teil in zugeordnete Ausnehmungen an der Stirnwand des Flansches des Trommelkörpers in Eingriff bringbar ist.
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Nach der Erfindung ist demzufolge vorgesehen, dass der dem Traggestell nächstliegende Flansch des Trommelkörpers an seiner Stirnseite mit nach hinten gerichteten offenen Verstärkungsrippen ausgebildet ist, die gleichmäßig am Umfang verteilt um die zentrale Ausnehmung des Trommelkörpers angeordnet sind. Diese Ausnehmungen sind in Richtung zum Traggestell hin offen und werden jeweils durch im Abstand voneinander angeordnete Verstärkungsrippen definiert, die werkstoffeinstückig mit dem Material des Flansches des Trommelkörpers ausgebildet sind.
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Hierauf ist die Erfindung jedoch nicht beschränkt. Statt der werkstoffeinstückigen Ausbildung der Verstärkungsrippen mit dem Material des Trommelkörpers kann es auch vorgesehen sein, dass ein sogenannter Bremsring vorhanden ist, das heißt also ein Ring aus einem Kunststoffmaterial, der einzelne Verstärkungsrippen zwischen sich ausbildet, wobei dieser Ring dann mit dem Flansch des Trommelkörpers verbunden sein kann.
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In der bevorzugten Ausführungsform ist es jedoch vorgesehen, dass die Verstärkungsrippen, welche zwischen sich die Ausnehmungen für den Eingriff der Bremstaste bilden, werkstoffeinstückig mit dem Material des Trommelkörpers ausgebildet sind.
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Bei nichtbetätigter Bremse ist die Bremstaste in eine hochgeschwenkte Ruhelage verschwenkt, so dass ihr vorderer Teil nicht in Eingriff mit den regelmäßig am Umfang angeordneten Ausnehmungen kommt. Soli die Bremse hingegen betätigt werden, dann wird die Bremstaste mit einer entsprechenden Handhabe in ihre Bremsstellung verschwenkt, so dass der vordere Aritierungslappen der Bremstaste in eine bestimmte Ausnehmung am Trommelkörper eingreift. Bei Weiterdrehen des Trommelkörpers schlägt der Arretierungslappen der Bremstaste an einer die Ausnehmung definierenden Verstärkungsrippe des Trommelkörpers an.
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Wenn der Arretierungslappen der Bremstaste so ausgebildet ist, dass er im wesentlichen formschlüssig in die Ausnehmung zwischen den Verstärkungsrippen am Flansch des Trommelkörpers eingreift, ergibt sich im Bremszustand kein Spiel am Trommelkörper. Er wird also gegen jede weitere Verdrehung gesichert, spielfrei arretiert.
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Eine besonders einfache Betätigung der Bremstaste ergibt sich dann, wenn am Lagergestell eine Federrippe angeordnet ist, die federbelastet gegen eine zugeordnete Steuerkurve an der Unterseite der Bremstaste wirkt. Damit wird gewährleistet, dass die Bremstaste sowohl in der angehobenen Stellung als auch in der Bremsstellung federbelastet gehalten wird. Sie kann deshalb nur federbelastet in die Offenstellung oder in die Arretierungsstellung verschwenkt werden.
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Damit wird verhindert, dass die in Offenstellung gehaltene Bremstaste während des Abwickelns eines Kabels vom Trommelkörper in den Bremskreis einfällt und sich in einer Ausnehmung festlegt.
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Die Montage der Bremseinrichtung ist besonders einfach, denn diese wird einfach in eine zugeordnete Ausnehmung am Lagerkörper des Traggestells eingedrückt und setzt sich dort mit ihren beiden Achsstummeln in einem zugeordneten Schlitz am Lagerkörper fest, so dass hiermit ein einfaches Drehlager für die Bremstaste gebildet ist.
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Die Bremstaste ist verschleißfrei, denn das Einrücken der Bremstaste in die Bremsstellung führt zu keinerlei Verschleiß, weil keinerlei bewegte Teile mehr vorhanden sind, die aneinander reiben und verschleißen könnten.
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Sie ist auch feuchtigkeitsunempfindlich, weil eindringendes Wasser die Bremswirkung nicht behindert, weil ein formschlüssigen (und nicht mehr ein reibschlüssiger) Eingriff zwischen der Bremstaste und dem Trommelkörper vorhanden ist.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen:
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1: Schnitt durch eine Kabeltrommel bei gelöster Bremstaste;
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2: Schnitt durch die Kabeltrommel nach 1 bei festgesetzter Bremstaste;
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3: Stirnansicht auf den hinteren Flanschbereich des Trommelkörpers.
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In den 1 und 2 ist allgemein ein Trommelkörper 1 dargestellt, der bevorzugt aus einem Kunststoffmaterial besteht und drehbar auf einer Achse 7 eines Lagerkörpers 6 gelagert ist. Es handelt sich demgemäss um eine einseitige, fliegende Lagerung des Trommelkörpers 1 auf der Achse 7 des Lagerkörpers 6. Der Lagerkörper 6 seinerseits ist als Kunststoffteil mit einem Traggestell 3 verbunden, welches aus einem oberen Tragegriff 5 besteht, der etwa y-förmig in zwei untere, voneinander beabstandete Stützfüße 4 übergeht.
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Der Trommelkörper 1 bildet an seiner vorderen Stirnseite eine zentrale, vordere Ausnehmung 2, in die in nicht näher dargestellter Weise die Steckdosen für den Stromanschluss eingelassen sind.
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Die Ausnehmung 2 wird durch eine Abdeckwand 9 von einer hinteren Ausnehmung 8 abgetrennt. In die hintere Ausnehmung 8 greift die Achse 7 des Lagerkörpers 6 ein, wobei die Ausnehmung 8 durch eine Achshülse 10 im Trommelkörper 1 definiert ist.
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Wichtig ist, dass die dem Lagerkörper 6 zugewandte Stirnseite des Flansches 21 des Trommelkörpers 1 am Umfang verteilt radial auswärtsgerichtete Verstärkungsrippen 18, 19 aufweist, die zwischen sich jeweils eine Ausnehmung 20 definieren.
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Andererseits ist dem Lagerkörper 6 eine Ausnehmung 12 angeordnet, in der eine Bremstaste 13 schwenkbar angeordnet ist. Diese besteht in ihrem hinteren Teil aus zwei voneinander entfernt angeordneten Lappen 15, 16, die als Anschlaglappen wirken. Die Bremstaste 13 ist als zweiarmiger Hebel ausgebildet und mit zwei einander gegenüberliegenden und zueinander fluchtend ausgerichteten Achsstummeln in der Schwenkachse 14 des Lagerkörpers 6 schwenkbar gelagert. Sie greift durch eine zugeordnete Ausnehmung im Lagerkörper hindurch, so dass der zur Bremstaste 13 gehörende Arretierungslappen 17 in Richtung auf den Flansch 21 des Trommelkörpers 1 gerichtet ist.
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Bei gelöster Bremstaste 13 ist somit der Arretierungslappen 17 nicht in Eingriff mit einer der Ausnehmungen 20 am Flansch 21 dem Trommelkörpers 1. In dieser Stellung schlägt der untere Lappen 16 der Bremstaste 13 an der zugeordneten Wandung im Bereich der Ausnehmung 12 an und die Bremstaste 13 wird federbelastet in dieser Stellung gehalten. Die Federlast wird durch eine Federrippe 22 aufgebracht, die sich kraftschlüssig an der Unterseite der Bremstaste 13 anlegt und wahlweise die Bremstaste in der angehobenen Stellung nach 1 oder in der Bremsstellung nach 2 hält.
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In der Bremsstellung wird die Bremstaste 13 um ihre Schwenkachse 14 nach unten verschwenkt, und der Arretierungslappen 17 greift in eine zugeordnete Ausnehmung 20 (siehe 3) am Flansch 21 des Trommelkörpers 1 ein und legt diesen drehfest am Lagerkörper 6 fest. Ein Spiel zwischen dem Trommelkörper 1 und dem Lagerkörper 6 ist nicht gegeben, weil der Arretierungslappen 17 in seiner Formgebung so gewählt ist, das er im wesentlichen formschlüssig die Ausnehmung 20 ausfüllt.
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Aus Gewichtsersparnisgründen ist noch vorgesehen, das die aus Kunststoff bestehende Achse 7 des Lagerkörpers 6 eine Reihe von in axialer Richtung weisende Schlitze 11 aufweist. Die Schlitze definieren zwischen sich federnde Abschnitte der Achse 7 mit entsprechenden, vorderen Rastlappen 23, mit denen die Achse 7 in der zugeordneten Ausnehmung 8 des Trommelkörpers 1 eingerastet ist. Es ist damit ein gegen axiales Ausziehen geschütztes Drehlager gebildet.
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In 3 ist noch dargestellt, dass noch ein separater Bremsring 24 vorhanden sein kann, der mit dem Flansch 21 des Trommelkörpers 1 verbunden ist. Auf diese Weise können auch bisher vorhandene Trommelkörper 1 mit einer derartigen Bremse nachgerüstet werden.
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In der bevorzugten Ausführungsform ist der Bremsring 24 jedoch werkstoffeinstückig mit dem Material des Flansches 21 des Trommelkörpers 1 verbunden.
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Die Erfindung sieht auch vor, dass bei Bedarf mehrere Bremstasten am Traggestell 3 angeordnet sind, wobei wahlweise jeder Bremstaste ein eigener Bremsring 24 oder auch mehrere Bremstasten 13 auf einen gemeinsamen Bremsring wirken können. Beim Einwirken auf verschiedene Bremsringe 24 kann es vorgesehen sein, dass die Unterteilung mit Rastausnehmungen 20 von Bremsring zu Bremsring unterschiedlich ausgebildet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trommelkörper
- 2
- Ausnehmung
- 3
- Traggestell
- 4
- Stützfuß
- 5
- Tragegriff
- 6
- Lagerkörper
- 7
- Achse
- 8
- Ausnehmung
- 9
- Abdeckwand
- 10
- Achshülse
- 11
- Schlitz
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Bremstaste
- 14
- Schwenkachse
- 15
- Lappen oben
- 16
- Lappen unten
- 17
- Arretierungslappen
- 18
- Verstärkungsrippe
- 19
- Verstärkungsrippe
- 20
- Ausnehmung
- 21
- Flansch
- 22
- Federrippe
- 23
- Rastlappen
- 24
- Bremsring