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Die Erfindung betrifft einen Kabelaufroller, umfassend einen Trommelkörper, der an einem Traggestell drehbar gelagert ist und der ein Anschlusskabel aufnimmt, das elektrisch mit einem einen Drehkontakt aufweisenden Anschlussteil verbunden ist, das einen Anschluss für eine Stromquelle aufweist.
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Kabelaufroller der vorstehenden Art sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt und dienen der Aufnahme eines elektrischen Anschlusskabels und dessen bedarfsgerechten Ab- und Aufrollen. Kabelaufroller der vorstehenden Art sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt. So ist aus der
DE 103 03 600 A1 eine Kabeltrommel bekannt, wie sie beispielsweise auf Baustellen oder auch im Campingbereich als mobiles Verlängerungskabel eingesetzt wird. Weiterhin ist in der
EP 0 966 083 A2 ein als Bauteil ausgebildeter Kabelaufroller bekannt, der beispielsweise als integriertes Bauteil in Staubsaugern Verwendung findet.
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Bei Kabelaufrollern mit Anschlusskabeln größerer Länge besteht die Anforderung, dass diese insbesondere bei größerer Last nach Möglichkeit vor dem Gebrauch vollständig abgewickelt werden sollen, um eine Überhitzung des Kabels zu vermeiden. Dies widerspricht dem Grundprinzip des Kabelaufrollers, genau soviel Kabel bereitzustellen, wie dies in eine jeweiligen Einsatzfeld benötigt wird.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung an. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Kabelaufroller bereitzustellen, bei dem eine Überhitzung des Kabels auch in teilaufgerolltem Zustand vermieden ist. Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe durch einen Kabelaufroller mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst. Unter dem Begriff „rotationsfähiger Kontakt“ sind vorliegend insbesondere Dreh-, Gleit- und Schleifkontakte zu subsummieren.
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Mit der Erfindung ist ein Kabelaufroller bereitgestellt, bei dem eine Überhitzung des Kabels auch in teilaufgerolltem Zustand vermieden ist. Dadurch, dass an dem Traggestell eine Vorrichtung zur aktiven Kühlung des Trommelkörpers angeordnet ist, ist eine kontinuierliche Kühlung des Trommelkörpers sowie des von diesem aufgenommenen Anschlusskabels ermöglicht.
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In Weiterbildung der Erfindung umfasst die Vorrichtung zur Kühlung des Trommelkörpers wenigstens einen Ventilator. Dieser kann wahlweise derart angeordnet sein, dass er erwärmte Luft absaugt (Saugmodus) oder kühle Luft zuführt (Blasemodus). Alternativ oder zusätzlich können weitere Kühlvorrichtungen, beispielsweise in Form eines Peltierelements oder auch einer Kühlmittelkühlung, z.B. Wasserkühlung angeordnet sein.
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In Ausgestaltung der Erfindung sind in dem Trommelkörper Kühlrippen und/oder Kühlkanäle vorhanden, auf die der wenigstens eine Ventilator ausgerichtet ist. Hierdurch ist eine verbesserte Kühlung des Trommelkörpers und des von diesem aufgenommenen Anschlusskabels erzielt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind radiale Kühlkanäle angeordnet, über die der ringförmige Kabelaufnahmeraum des Trommelkörpers mit einem axial durch den Trommelkörper verlaufenden Kanal verbunden ist. Hierdurch ist eine direkte Kühlluftzuführung zu dem von der Trommel aufgenommenen Anschlusskabel erzielt.
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In Weiterbildung der Erfindung ist der Trommelkörper mit einer selbsttätigen Aufwickelvorrichtung verbunden. Hierdurch ist ein selbsttätiges Aufwickeln des Anschlusskabels erzielt.
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In Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Aufwickelvorrichtung eine Spannfeder, die durch Abwickeln des Kabels gespannt wird. Hierdurch ist eine stromunabhängige selbsttätige Aufwicklung des Anschlusskabels ermöglicht.
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In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann die Aufwickelvorrichtung auch einen elektromotorischen Drehantrieb umfassen. Hierdurch ist ein selbsttätiges Aufwickeln des Anschlusskabels sowie auch ein elektromotorisch unterstütztes Abwickeln des Anschlusskabels von dem Trommelkörper ermöglicht.
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In Weiterbildung der Erfindung die Stromquelle durch wenigstens einen Akkumulator gebildet. Hierdurch ist eine mobile Einheit mit Stromquelle und ausziehbarem Anschlusskabel erzielt. Bevorzugt ist der Kabelaufroller zusammen mit dem wenigstens einen Akkumulator in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist das Gehäuse in Form einer mobilen Tragevorrichtung, vorzugsweise in Form eines Koffers oder Rucksacks ausgebildet. Hierdurch ist eine verbesserte Handhabung der mobilen Einheit erzielt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Anschlusskabel an seinem freien Ende ein Anschlussteil in Form eines System-Akkugehäuses auf. Hierdurch ist der Anschluss eines Akkugerätes ermöglicht. Es existieren Systeme mit unterschiedlichen Akkugeräten, die alle über denselben Akku betrieben werden können. Solche Geräte können alternativ über das so ausgebildete Anschlussteil einer solchen mobilen Einheit mit Strom versorgt werden. Beispielsweise kann die mobile Einheit in Form eines Rucksacks ausgebildet sein, der bequem am Körper getragen werden kann. An das Anschlusskabel kann dann ein Elektroheckenschneider, ein Elektrolaubbläser oder eine Elektrokettensäge angeschlossen werden.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann der Kabelaufroller auch in dem Gehäuse einer Wallbox zum Laden eines Elektrofahrzeugs angeordnet sein, wobei das Anschlussteil mit einer Ladeelektronik verbunden ist. Hierdurch ist eine bequeme Zuführung des Anschlusskabels zu dem Ladeanschluss des Elektrofahrzeugs ermöglicht. Vorzugsweise weist das Anschlusskabel hierzu an seinem freien Ende einen EN 62196 Typ 2 - Ladestecker auf. Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- 1: die schematische Darstellung eines Kabelaufrollers
- a) in der Draufsicht;
- b) in der Seitenansicht;
- c) im Längsschnitt;
- 2: die Darstellung des Kabelaufrollers aus 1 nach Entfernung der Abdeckung;
- 3: die schematische Darstellung eines geöffneten Akkubackpacs
- a) in der Seitenansicht;
- b) in einer räumlichen Ansicht;
- c) in der Vorderansicht;
- d) in der Ansicht von unten;
- 4: die schematische Darstellung einer Wallbox zum Landen von Elektrofahrzeugen
- a) mit eingezogenem Ladekabel,
- b) mit teilweise ausgezogenem Ladekabel,
- c) in Explositionsdarstellung.
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Der als Ausführungsbeispiel gemäß 1 gewählte Kabelaufroller 1 umfasst einen Trommelkörper 2, der an einem Traggestell 3 drehbar gelagert ist und der ein Anschlusskabel 4 aufnimmt. An dem Traggestell 3 ist eine selbsttätige Aufwickelvorrichtung 31 zum Antrieb des Trommelkörpers 2 befestigt.
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Das Traggestell 3 weist einen Achszapfen 32 mit einem axialen Kanal 321 auf, der seitlich mit Durchtrittsschlitzen versehen ist und auf dem der Trommelköper 2 mit einer hierfür angeordneten Buchse 21 drehbar gelagert ist, die ebenfalls mit Durchtrittsöffnungen 211 versehen ist. Die Durchtrittsschlitze bilden zusammen mit den Durchtrittsöffnungen 211 radiale Kühlkanäle aus. An dem Traggestell 3 ist ein Führungszapfen 33 angeordnet, der in bekannter Art und Weise, wie beispielsweise in der
EP 0 966 083 A2 beschrieben, außen an dem Trommelkörper 2 angeordnete Kulissenführung 22 eingreift, durch die durch einen Zug am Anschlusskabel 23 dessen Aufwicklung über die Aufwickelvorrichtung 31 ausgelöst wird. (Die Erfindung ist nicht auf Kabelaufroller mit einer solchen Aufwickelvorrichtung und/oder eine Kulissenführung beschränkt.)
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Auf dem Traggestell 3 ist über eine Halterung 51 ein Ventilator 5 befestigt, der auf den axialen Kanal 321 gerichtet ist, der über die Durchtrittsschlitze mit den Durchtrittsöffnungen 211 verbunden ist. Durch den Ventilator 5 ist die Erzeugung eines Kühlluftstromes durch die Durchtrittsöffnungen 211 zu dem - in 1 nicht dargestellten - auf dem Trommelkörper 2 aufgewickelten Anschlusskabel 4 ermöglicht. Der Ventilator 5 ist mit einer - nicht dargestellten - Steuereinrichtung verbunden, die mit einem - nicht dargestellten - in der Trommel angeordneten Temperatursensor verbunden ist. Die Steuerung ist derart eingerichtet, dass der Ventilator bei Überschreiten einer Grenztemperatur angesteuert wird. Die Grenztemperatur ist in der Steuerung hinterlegt und wird durch diese kontinuierlich mit der von dem Temperatursensor gemeldeten Temperatur verglichen.
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Der Ventilator 5 ist mit einem Zuleitungskabel 23 elektrisch verbunden, über welches das Anschlusskabel 4 über einen Drehkontakt elektrisch verbunden ist. Das Zuleitungskabel 23 ist mit einer Stromversorgung verbindbar und kann hierzu einen geeigneten Anschlussstecker aufweisen. Die Aufwickelvorrichtung 31 und der Ventilator 5 sind über eine Abdeckung 34 eingehaust, die mit Belüftungsöffnungen 341 versehen ist. Wird das Zuleitungskabel 24 mit einer Stromquelle verbunden, so wird der Ventilator 5 in Bewegung versetzt, der einen Kühlluftstrom erzeugt, der durch die Durchtrittsöffnung 211 der Buchse 21 zu dem auf dem Trommelkörper 2 aufgewickelten Anschlusskabel 4 geführt wird, über den dieses gekühlt wird. In dem Fall, dass der Ventilator 5 ausfällt, wird die Stromverbindung zu dem Zuleitungskabel 23 durch die Steuereinrichtung unterbrochen. Es kann auch ein zusätzlicher Backup-Ventilator angeordnet sein, der im Fall eines Ausfalls des Ventilators 5 durch die Steuerung angesteuert wird.
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In 3 ist ein erfindungsgemäßer Kabelaufroller 1 in einer mobilen Tragevorrichtung 6 gezeigt, die in Art eines Rucksacks ausgebildet ist. Die Tragevorrichtung 6 umfasst ein Gehäuse 61, in dem eine Anordnung von Akkupacks 64 befestigt sind. Die Akkupacks 64 sind elektrische mit dem Zuleitungskabel 24 des Kabelaufrollers 1 verbunden, der bodenseitig in dem Gehäuse 61 positioniert ist, wobei der Ventilator 5 des Kabelaufrollers 1 dem Boden 62 des Gehäuses 61 zugewandt ist, der für eine Luftzufuhr mit Lüftungsschlitzen 63 versehen ist. Das auf dem Trommelkörper 2 des Kabelaufrollers 1 aufgewickelte Anschlusskabel 4 ist an seinem freien Ende mit einem Anschlussstecker 41 verbunden, der im Ausführungsbeispiel in Form eines System-Akkugehäuses für ein Akkuwerkzeug, beispielsweise einen Akku-Laubbläser, ausgebildet ist. Der Anschlussstecker 41 kann so an Stelle eines Einschub-Akkus mit einem Akkuwerkzeug verbunden werden, wodurch dieses mit der Anordnung von Akkupacks 64 elektrisch verbunden ist. Über die an dem Gehäuse 61 angeordneten Tragriemen 65 kann die Tragvorrichtung 6 auf dem Rücken einer Person getragen werden.
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In 4 ist ein erfindungsgemäßer Kabelaufroller 1 in einer Wallbox 7 zum Laden eines Elektrofahrzeugs eingesetzt. Die Wallbox 7 umfasst ein aus zwei Gehäusehälften 71 zusammengesetztes Gehäuse, in dem ein Kabelaufroller 1' angeordnet ist. Der Trommelkörper 2 des Kabelaufrollers 1' ist weist in diesem Ausführungsbeispiels ein Wellrad 24 auf, das einen Zahnriemen 73 aufnimmt, über den der Trommelkörper 2 mit einem elektromotorischen Drehantrieb 72 verbunden, ist. Der Drehantrieb 72 ist über einen Schalter oder auch über eine Fernbedienung aktivierbar, um das Anschlusskabel 4 auf den Trommelkörper 2 aufzuwickeln oder dieses ggf. auch abzuwickeln. Das - in 4 nicht gezeigte - Zuleitungskabel ist mit einer Ladeelektronik 74 verbunden. Das Anschlusskabel 4 des Kabelaufrollers 1' ist an seinem freien Ende wiederum mit einem Anschlussstecker 41 versehen, der in diesem Ausführungsbeispiels in Form eines EN 62196 Typ 2 Ladesteckers ausgebildet ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10303600 A1 [0002]
- EP 0966083 A2 [0002, 0017]