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Hintergrund
der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Kristallisieren amorpher Halbleiterschichten, bei dem linienförmige Bereiche
einer Halbleiterschicht durch Belichten mit Strahlungspulsen aufgeschmolzen
werden, und eine Vorrichtung mit einer Quelle für Strahlungspulse und einer
Belichtungseinrichtung, die so eingerichtet ist, dass linienförmige Bereiche
der Halbleiterschicht durch Belichten aufgeschmolzen werden.
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Stand der
Technik
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Es ist bekannt, dass dünne amorphe
Siliziumschichten, die in Dicken von 20 bis 200 nm z. B. auf Glas-
oder Kunststoffsubstrate aufgebracht sind, durch Belichten mit Excimerlaserstrahlung
kurzzeitig aufgeschmolzen werden können und sich beim Abkühlen zu
polykristallinen Schichten verfestigen. Bei den sog. SLS (Sequential
Lateral Solidification) -Verfahren wird dies ausgenutzt, um Mikrostrukturen
ausgerichteter Kristallite in Siliziumschichten zu erzeugen. Hierzu
wird typischerweise eine 3 μm
breite Linie der Siliziumschicht mit Excimerlaserlicht bestrahlt und
aufgeschmolzen. Beim Abkühlen
findet ein kontrolliertes Kristallwachstum ausgehend von den nicht geschmolzenen
Rändern
der Linie statt, was zu der gewünschten
Mikrostruktur führt.
So bearbeitete Filme haben sich als ein technisch sehr vielseitig
einsetzbares Material erwiesen und eignen sich z.B. für die Herstellung
von Dünnfilm-Solarzellen und Dünnfilm-Transistoren
für Flachbildschirme
auf der Basis von Flüssigkristallen
oder lichtemittierenden organischen Molekülen.
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Die Linienbreite ist so gewählt, dass
die orientierten Kristalle von beiden Rändern der Linie vollständig zusammenwachsen,
bevor es zu einer spontanen und daher ungeordneten Kristallbildung
kommen kann, die unerwünscht
ist. Es hat sich gezeigt, dass bei einer typischen Schichtdicke
von 50 nm und einer Pulslänge
von 30 ns 1,5 μm
lange geordnete Kristalle von den beiden Linienrändern zur Linienmitte hin wachsen
können,
bevor die Abkühlung
soweit vorangeschritten ist, dass es zu einer spontanen Kristallbildung
in der Mitte der Linie kommt. Daraus folgt die Randbedingung, dass die
Linien 3 μm schmal
oder schmaler sein müssen,
um störende
unausgerichtete Kristalle zu verhindern.
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Das bekannte Verfahren wird üblicherweise mit
einem Excimerlaser hoher Pulsenergie und einem hochauflösenden UV-optischen
System umgesetzt, das eine Maske und ein Verkleinerungsobjektiv umfasst.
Dabei trägt
die Maske eine Linienstruktur mit üblicherweise mehreren parallelen
Linien, die mittels eines Objektivs verkleinert auf die Siliziumschicht abgebildet
werden. Da das bekannte Verfahren eine nur 3 μm schmale und entsprechend scharf
begrenzte Schmelzlinie voraussetzt, spielt die Tiefenschärfe des
optischen Systems eine wesentliche Rolle. Bekannte Systeme können in
einem Tiefenschärfebereich
von ca. 25 μm
die Schmelzlinie ausreichend scharf abbilden. Zwar weisen typische
Substrate auf kleinem Maßstab
eine ausreichende Flachheit auf, jedoch variiert die Höhe eines
15-Zoll-Bildschirms auf seiner gesamten Fläche im Bereich von 100 bis
200 μm.
Daher können
nur kleinere Teile des Substrats mit einer Belichtung gleichzeitig
behandelt werden, und es ist außerdem
eine aufwendige, sich selbst anpassende Fokussieroptik notwendig.
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Aus der Arbeit "Line-scan sequential lateral solidification
of Si thin Films" von
Sposili et al., erschienen in Phys. A 67, 273-276 (1998), ist ein SLS-Verfahren
bekannt, das neben einer Linienmaske noch eine Rasierklingenkante
einsetzt. Die Rasierklingenkante befindet sich hierbei in unmittelbarer Nähe der Siliziumschicht
und trägt
zur scharfen Begrenzung der Linie auf einer Seite bei. Bei dem offenbarten
Verfahren wird eine ca. 5 μm
schmale Linie belichtet und das Substrat dann um 0,3 μm senkrecht zur
Längsausdehnung
der Linie verschoben, um eine weitere, sich mit der ersten Linie überlappende
zweite Linie zu schmelzen und so weiter. Auf diese Weise entsteht
eine Schar aneinandergrenzender, ca. 0,3 μm breiter Linien ausgerichteter
Kristalle. Aufgrund der geringen Breite der Linien und der Tatsache,
dass pro Belichtung immer nur eine einzige Linie geschmolzen wird,
ist das Verfahren ausgesprochen aufwendig.
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Im "Control Super-Lateral Growth of Si Films for
Microstructural Manipulation and Optimization", erschienen in Phys. stat. sol. (a)
166, 603 (1998), zeigen J.S. Im et al. dass sich in dem Bereich
einer durch zwei in einem Winkel aufeinanderstoßenden Linien eine einkristalline
Zone bilden lässt.
Wiederum jedoch ist das kontrollierte Längenwachstum der Kristalle
pro Belichtung und damit die Linienbreite vor Belichtung durch die
schnell einsetzende spontane Kristallisation auf wenige μm beschränkt.
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Wird die spontane Kristallisation
herausgezögert,
sind breiteren Schmelzlinien möglich.
Dann sind auch die Anforderungen an die Abbildungsschärfe geringer,
sodass in einem größeren Tiefenschärfebereich
gearbeitet werden kann. Es ist bekannt, dass durch die Verwendung
von Laserpulsen größerer Pulslänge die
spontane Kristallisation in der Mitte der Linie herausgezögert werden
kann. Damit ist es möglich,
auch breitere Linien vollständig
kontrolliert zu kristallisieren. Ursache dafür ist, dass längere Pulse
zu einem Aufheizen des Substrats führen. Dies wiederum hat zur
Folge, dass die spontane Kristallisation später einsetzt und die Kristallite
von den Linienrändern
aus länger
kontrolliert wachsen können.
So kann etwa bei einem um den Faktor 2,3 verlängerten Laserpuls die Kristallisationslänge von
1,5 μm auf
2,0 μm verlängert werden.
Jedoch muss gleichzeitig auch die Energiedichte für ein vollständiges Schmelzen
um 20% auf 750 mJ/cm2 vergrößert werden.
Außerdem
verbraucht die Vergrößerung der Pulslänge selbst
ca. 15 bis 20 % der Pulsenergie. Der größere Energiebedarf verringert
in nachteiliger Weise entweder die gleichzeitig bearbeitbare Fläche oder
erhöht
den notwendigen apparativen Aufwand.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Kristallisieren amorpher Halbleiterschichten
mittels Schmelzlinien bereitzustellen, das eine besonders gute Kristallisation
erlaubt. Insbesondere sollen auch relativ breite Linien vollständig kristallisiert
werden. Dabei soll insbesondere erreicht werden, die spontane Kristallisation
in der Schmelzlinie zu verzögern
und es soll insbesondere auch ein größerer Tiefenschärfebereich
erreicht werden. Auch soll insbesondere der Energiebedarf möglichst
gering gehalten werden,
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Erfindungsgemäße Lösung
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren
zum Kristallisieren amorpher Halbleiterschichten mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und durch eine Vorrichtung zum Kristallisieren amorpher
Halbleiterschichten mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
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Bei den bevorzugten Halbleiterschichten handelt
es sich um Siliziumschichten, jedoch ist es z.B. auch denkbar, dass
nicht einelementare Halbleiter zum Einsatz kommen. Die Halbleiterschicht
hat vorzugsweise eine Dicke von 20 bis 200 nm, besonders vorzugsweise
ca. 50 nm. Sie ist vorzugsweise auf ein Substrat, besonders vorzugsweise
ein SiO2-beschichtetes Substrat aus Glas
oder einem Kunststoff aufgebracht.
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Der mindestens eine linienförmige erste
Bereich ist vorzugsweise gerade. In einer anderen Ausführung weist
der erste Bereich mindestens eine Spitze aus in einem Winkel aufeinanderstoßenden linienförmigen Teilbereichen
auf. Der mindestens eine linienförmige
erste Bereich weist vorzugsweise über seine gesamte Länge eine
einheitliche Linienbreite auf.
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Bei der gepulsten Strahlung handelt
es sich vorzugsweise um Laserstrahlung, besonders bevorzugt um Laserstrahlung
der Wellenlänge
von 308 nm. Die Quelle der Strahlungspulse umfasst vorzugsweise
mindestens einen Excimerlaser, besonders vorzugsweise mindestens
einen XeCl-Laser. Jedoch ist z. B. auch die Verwendung eines gepulsten
Elektronenstrahls zur Belichtung denkbar. Der mindestens eine linienförmige erste
Bereich wird durch das Belichten mit den wenigstens zwei aufeinanderfolgenden
Strahlungspulsen vorzugsweise vollständig aufgeschmolzen.
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In einer Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
umfasst die Quelle zwei oder mehr synchronisierte Excimerlaser mit
einstellbaren Delays (Zeitverzögerungen),
um die beiden aufeinanderfolgenden Laserpulse zu erzeugen. Eine
geeignete Synchronisierungsvorrichtung ist dem Fachmann bekannt
z.B. aus dem Gerät
LPA 97 der Lambda Physik AG. In einer anderen Ausführung kommt
eine Anordnung zur optischen Pulsverlängerung (Pulsextender) nach
dem Stand der Technik zum Einsatz, die z.B. von der MicroLas Lasersystem
GmbH bezogen werden kann.
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Eine Kombination der mindestens zwei Strahlen
zu einem Strahl mit mindestens zwei relativ zueinander verzögerten Pulsen
findet in einer Ausführung
der Erfindung in einem sogenannten Integizer (Integrator-Homogenisierer)
statt. Dabei werden die beiden Strahlen homogenisiert und aufeinander projiziert.
In einer anderen Ausführung
der vorliegenden Erfindung werden die Strahlen durch die Kopplung
ihrer Resonatoren kombiniert. Dabei sind die von den zwei oder mehr
Lasern emittierten Ausgangsstrahlen auf zumindest einen Strahlteiler
und einen Spiegel derart gerichtet, dass von dem Spiegel reflektierte
Strahlung über
den Strahlteiler zurück
in den Resonator des Lasers gelangt. Mit einer solchen Anordnung
von zumindest zwei Lasern wird die Laserstrahlung der Laser in einer
Art "Multiplexen" zur Überlagerung
gebracht, d.h. die Laserstrahlung fällt im Wesentlichen räumlich (örtlich)
zusammen.
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Bei der Koppelung von zumindest zwei
Resonatoren hat der Strahlteiler bevorzugt eine Transmission von
etwa 50%. Die insgesamt erzeugte Laserleistung der gekoppelten Strahlung
hängt aber
nur wenig empfindlich von dieser Transmission ab, so dass beste
Ergebnisse in einem Bereich von Transmissionswerten des Strahlteiler
von 30 bis 70 %, bevorzugt 40 bis 60 % erreicht werden.
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Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausgestaltung dieser Ausführung
trifft die von den einzelnen Lasern emittierte Ausgangsstrahlung
auf entgegengesetzten Seiten auf den Strahlteiler. Bei Einsatz von
mehr als zwei gekoppelten Lasern werden entsprechend zusätzliche
Strahlteiler verwendet. Nach einer bevorzugten Ausgestaltung dieser
Ausführung lässt ein
Strahlteiler die Ausgangsstrahlung beider Laser teilweise durch
und reflektiert diese teilweise. Dabei ist die durchgelassene Strahlung
des einen Lasers kolinear mit der reflektierten Strahlung des anderen
Lasers, d.h. liegt im Raum an gleicher Stelle.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung
sind die verwendeten Laser hinsichtlich der emittierten Wellenlänge und
Pulslänge
gleich, z.B. können
zwei oder mehr gleiche Excimerlaser eingesetzt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann als "multiplexen" von zwei oder mehr
Laserröhren
verstanden werden.
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Vorzugsweise ist die Energiedichte
der zwei Strahlungspulse einstellbar, außerdem ist die Quelle vorzugsweise
so eingerichtet, dass auch die Verzögerungszeit zwischen den zwei
oder mehr Pulsen einstellbar ist. Der Abstand der Pulse und ihre
relativen Energien können
dann derart optimiert werden, dass bei gegebener Gesamtenergie der
Strahlungspulse die spontane Kristallisation maximal herausgezögert werden
kann. In einer besonders bevorzugten Ausführung der Erfindung beträgt die Gesamtleistungsdichte
der Laserpulse am Ort der belichteten Bereiche der Halbleiterschicht
mehr als 400 mJ/cm2, besonders vorzugsweise
ca. 440 mJ/cm2. In einer bevorzugten Ausführung des
Verfahrens und der Vorrichtung beträgt der Zeitabstand zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Strahlungspulsen 800 ns oder weniger,
besonders vorzugsweise 400 ns oder weniger. Die Länge der
Strahlungspulse beträgt
vorzugsweise zwischen 10 und 100 ns, besonders vorzugsweise ca.
30 ns. Die erfindungsgemäße Belichtungseinrichtung
umfasst vorzugsweise eine Maske, besonders bevorzugt ist eine Strichmaske.
In anderen Ausführungen
der Erfindung werden interferierende Strahlen, Diffraktions- oder
Refraktionsoptiken verwendet.
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In einer bevorzugten Ausführung der
Erfindung beträgt
der Zeitabstand zwischen den Intensitätsmaxima des ersten und des
letzten der mindestens zwei aufeinanderfolgenden Strahlungspulse
100 ns oder mehr, besonders bevorzugt 200 ns oder mehr. In einer
besonders bevorzugten Ausführung wird
der mindestens eine linienförmige
erste Bereich mit genau zwei aufeinanderfolgenden Laserpulsen belichtet.
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Dabei dient der erste der beiden
Strahlungspulse vorzugsweise dazu, das Substrat vorzuwärmen. Die
Wärme dissipiert
und steht dann zum Aufschmelzen nicht mehr zur Verfügung. Erst
der zweite Strahlungspuls schmilzt die Halbleiterschicht auf. Durch
das Vorheizen kühlt
die Schmelzlinie langsamer ab und die spontane Kristallisierung
wird herausgezögert.
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Bevorzugt weist der linienförmige erste
Bereich eine Linienbreite von mehr als 3 μm auf, besonders bevorzugt mehr
als 4 μm,
besonders bevorzugt 8 μm.
In einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung werden mehrere voneinander beabstandete linienförmige erste
Belichtungsbereiche gleichzeitig belichtet. Diese Bereiche weisen
bevorzugt alle die gleiche Linienbreite auf und bilden vorzugsweise
ein Muster paralleler gerader Strecken. Dieses Muster erstreckt sich
vorzugsweise über
eine Fläche
von 0,5 cm2 oder mehr. Die Zwischenräume zwischen
den ersten linienförmigen
Bereichen sind vorzugsweise ebenfalls linienförmig, besonders vorzugsweise
gerader Strecken. Sie sind vorzugsweise schmaler, besonders bevorzugt
ca. 1 μm
schmaler als die ersten linienförmigen
Bereiche.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
wird nach dem Belichten des linienförmigen ersten Bereichs mindestens
ein linienförmiger
zweiter Bereich mit Laserlicht belichtet, wobei der mindestens eine
linienförmige
zweite Bereich wenigstens teilweise die Zwischenräume zwischen
den linienförmigen
ersten Bereichen umfasst. Hierbei sind die linienförmigen zweiten
Bereiche besonders vorzugsweise kongruent mit den ersten linienförmigen Bereichen.
Sie umfassen besonders vorzugsweise die Zwischenräume zwischen
den ersten linienförmigen
Bereichen vollständig
und reichen außerdem
in den angrenzenden linienförmigen
ersten Bereiche teilweise hinein, besonders vorzugsweise etwa 0,5 μm weit.
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Wie bei den linienförmigen ersten
Bereichen umfasst die Belichtung des mindestens einen linienförmigen zweiten
Bereichs der Halbleiterschicht vorzugsweise wenigstens zwei aufeinanderfolgende Strahlungspulse,
wobei der Zeitabstand zwischen den Intensitätsmaxima der zwei aufeinanderfolgenden
Strahlungspulse bevorzugt 1000 ns oder weniger beträgt. In einer
bevorzugten Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst die Belichtung des mindestens einen linienförmigen zweiten
Bereichs der Halbleiterschicht eines oder mehrere der Merkmale der
Belichtung des mindestens einen linienförmigen ersten Bereiche der
Halbleiterschicht, die oben diskutiert sind.
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In einer besonders bevorzugten Ausführung des
Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung erfolgt die Belichtung des mindestens einen linienförmigen zweiten
Bereichs erst, nachdem sich der erste linienförmige Bereich bereits wieder
verfestigt hat.
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In einer bevorzugten Ausführung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die Maske in ihrer Ebene verschiebbar angeordnet. Dadurch kann
der linienförmige
zweite Bereich mit der gleichen Maske wie der linienförmige erste
Bereich belichtet werden. In einer anderen Ausführung der Erfindung ist ein Substrat,
auf dem die Halbleiterschicht aufgebracht ist, in seiner Ebene verschiebbar
angeordnet.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1 schematisch
eine Ausführung
der Abbildungsoptik gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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2 einen
Integizer zum Kombinieren zweier zueinander verzögerter Laserstrahlen gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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3 ein
Beispiel für
ein gemessenes Pulsprofil zweier verzögerter Laserpulse, die mit
der Integizer-Methode kombiniert werden,
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4 schematisch
eine erste Anordnung von zwei Lasern, deren zeitversetzte Laserpulse kombiniert
werden,
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5 schematisch
eine zweite Anordnung von zwei Lasern, deren zeitversetzte Strahlungspulse
miteinander kombiniert werden, und
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6 schematisch
eine Anordnung zur optischen Pulsverlängerung.
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Ausführliche
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Wie in 1 dargestellt,
fallen Laserpulse eines Laserstrahls 12 zunächst auf
eine Maske 14 einer Belichtungseinrichtung 10,
die auf eine Bühne 16 montiert
ist. Mittels der Bühne 16 kann
die Maske 14 in ihrer Ebene erschoben werden. Der Laserstrahl wird
anschließend über zwei
Spiegel 18 und 20 in eine Verkleinerungsoptik 22 gelenkt.
Die Verkleinerungsoptik bildet die Maske 14 mit einem Verkleinerungsfaktor
5× auf
eine Siliziumschicht 24 ab. Die Siliziumschicht hat eine
Dicke von 50 nm und ist auf ein mit SiO2 beschichtetes
Glassubstrat 26 aufgebracht.
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Die Maske 14 trägt ein Muster
von für
das Laserlicht transparenten parallelen Linien in einem Feld von
typischerweise 10 mm × 50
mm. Die Linien sind jeweils 40 μm
breit und 2 mm lang. Für
das Laserlicht nicht transparente Zwischenräume zwischen den Linien sind
35 μm breit.
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Mit einem ersten Laserpuls wird eine
ca. 20 mm2 große Fläche der Siliziumschicht mit
einem Muster von parallelen, 8 μm
breiten Linien belichtet. Dies führt
zu einer Erwärmung
der Siliziumschicht. Eine Belichtung mit einem kurz darauf folgenden zweiten
Laserpuls bewirkt ein vollständiges
Aufschmelzen der belichteten Linien. Von beiden Rändern jeder
Linie wachsen nun ca. 4 μm
lange parallel ausgerichtete Kristallite zum Zentrum der Linie hin. Aufgrund
der Erwärmung
der Schicht durch den ersten Laserpuls kommt es während des
Wachstums zu keiner spontanen Kristallisation in der Mitte der Linie.
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Anschließend wird die Maske 14 mittels
der Bühne
16 um 37,5 μm
in eine Richtung senkrecht zur Längserstreckung
der Linien verschoben. Dann werden wiederum mit einem ersten Laserpuls
die bisher nicht belichteten Zwischenräume zwischen den bereits belichteten
Linien der Siliziumschicht 24 belichtet, sowie jeweils
0,5 μm breite
Bereiche an den äußeren Rändern der
bereits belichteten Linien. Wieder kommt es zu einer Erwärmung der
Siliziumschicht. Eine kurz darauf folgende Belichtung derselben
Bereiche mit einem zweiten Laserpuls führt zu deren Aufschmelzen.
Erneut wachsen von beiden Rändern jeder
Linie ca. 4 μm
lange parallel ausgerichtete Kristallite zum Zentrum der Linie hin.
Aufgrund der Erwärmung
der Schicht durch den ersten Laserpuls kommt es auch während dieses
Wachstums zu keiner spontanen Kristallisation in der Mitte der Linie.
Im Ergebnis ist die ca. 0.5 cm2 große Fläche der
Siliziumschicht nun vollständig
mit parallel ausgerichteten Kristalliten mikrostrukturiert.
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Der Laserstrahl 12 mit den
Paaren von eng aufeinander folgenden Laserpulsen entsteht durch die
Kombination zweier Laserstrahlen, deren Laserpulse zueinander leicht
verzögert
sind. Eine Vorrichtung, mit der zwei Laserstrahlen 120 und 130 zu
einem Strahl 12 kombiniert werden, bevor dieser auf die
Maske 14 in 1 einfällt, ist
in 2 dargestellt. Die Laserstrahlen 120, 130 stammen
von XeCl-Excimerlasern
nach dem Stand der Technik mit einer Wellenlänge von 308 nm und werden zunächst mittels
Spiegel 140, 150 in zwei getrennte Homogenisierer 160, 170 nach
dem Stand der Technik gelenkt. Die Homogenisierer 160 und 170 sind
so eingerichtet, dass die ausfallenden Strahlen in einer Ebene 180 zusammenfallen.
Eine Homogenisierung der Strahlen ist wichtig, um eine gleichmäßige Ausleuchtung
der Maske 14 sicherzustellen. So kann erreicht werden,
dass die Siliziumschicht 24 entlang aller Schmelzlinien
vollständig
aufschmilzt. Dies wiederum ist Voraussetzung für eine kontrollierte und gerichtete
Kristallitbildung von den Rändern
der Schmelzlinien zur Mitte hin.
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Wie in 3 dargestellt,
sind die Pulse beiden Laserstrahlen ca. 100 ns lang und mittels
einer elektronischen Delayvorrichtung um ca. 800 ns zueinander verschoben.
Der erste Laserpuls hat eine Energie von 1000 mJ, während der
zweite Laserpuls mit 800 mJ Ws etwas schwächer ist. Der erste Laserpuls
dient lediglich zum Vorheizen der Siliziumschicht, während der
zweite Laserpuls das eigentliche Schmelzen bewirkt.
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In 4 ist
eine alternative Vorrichtung zum Kombinieren zweier Laserstrahlen
zu einem Strahl 12 dargestellt, der auf die Maske 12 einfällt. 210 bezeichnet
einen ersten Excimerlaser gemäß dem Stand
der Technik. In bekannter Weise weist der Laser 210 einen
Endspiegel 212 und einen Ausknppelspiegel 214 auf.
Die Laserröhre
wird durch Fenster 216, 218 abgeschlossen und
das aktive Lasermedium in der Röhre
ist mit dem Bezugszeichen 220 angedeutet. Der Laser 210 emittiert
einen Ausgangsstrahl 222.
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Daneben ist ein weiterer Laser 210a angeordnet,
der beim dargestellten Ausführungsbeispiel baugleich
ist mit dem beschriebenen Laser 210, wobei einander entsprechende
Bauteile die gleiche Bezugsziffer aufweisen, beim zweiten Laser 210a jeweils
mit einem "a" versehen.
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Die Ausgangsstrahlen 222, 222a werden
auf einen Strahlteiler 224 in Form eines teildurchlässigen Spiegels
gerichtet. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel hat der Strahlteiler 224 eine
Transmission von etwa 50 %. Dies bedeutet, dass der in 1 von links einfallende
Ausgangsstrahl 222 des ersten Lasers 210 zu etwa
50 % im Wesentlichen gradlinig durch den Strahlteiler 224 durchtritt
und dort auf einen Spiegel 226 mit 100 % Reflexion trifft.
Der Ausgangsstrahl 222a des zweiten Lasers 210a wird
entsprechend zu etwa 50 % am Strahlteiler 224 reflektiert
und trifft kolinear mit dem zuvor beschriebenen Anteil des Ausgangsstrahls 222 auf
den Spiegel 226. Die beiden zu 100 % am Spiegel 226 reflektierten Strahlen
gelangen wieder auf den Strahlteiler 224 und treten dort
teilweise durch und werden teilweise reflektiert. Auf diese Weise
gelangen die Strahlen zurück
in die Resonatoren der beiden Laser 210, 210a und
werden dort mit dem Lasereffekt ggf. verstärkt. Die vom Spiegel über den
Strahlteiler zurückreflektierten
Strahlungsanteile sind bezüglich
ihrer Herkunft aus dem ersten oder dem zweiten Laser nicht mehr
unterscheidbar, sofern die beiden emittierten Laserstrahlen 222, 222a hinsichtlich
Wellenlänge
sowie Pulszeiten übereinstimmen.
Schon nach wenigen Umläufen
wird mehr als 90 % der überhaupt
verfügbaren
Laserenergie mit dem Ausgangsstrahl 228 emittiert. Der
Ausgangsstrahl 228 ist eine kolineare Überlagerung (Kombination) beider
Ausgangsstrahlen der Laser mit sehr hoher Leistung.
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Es hat sich gezeigt, dass die Transmission
I des Strahlteilers 224 einen Optimalwert von etwa T=50
% hat. Die insgesamt erzielte Ausgangsleistung im gepulsten Ausgangsstrahl 228 hängt aber nicht
besonders kritisch von dieser Transmission ab, so dass eine Variation
um den Optimalwert von ± 30 %
Transmission durchaus noch zu guten Ergebnissen führt. Bevorzugt
liegt die Transmission des Strahlteilers 224 zwischen T=
40 % und T= 60 %. Durch das Multiplexen der beiden Laserstrahlen
wird die Pulslänge
etwas größer im Vergleich
zu den Pulslängen
der einzelnen Laser 210, 210a.
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Das in 5 gezeigte
Ausführungsbeispiel zeigt
ebenfalls zwei kombinierte Laser, wobei die einzelnen Laser 210, 210a sowie
der Strahlteiler 224 und der Spiegel 226 funktionsgleich
sind mit dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel nach 1. Beim Ausführungsbeispiel
nach 5 sind die beiden
Laser 210, 210a auf engstem Raum parallel angeordnet
und die Ausgangsstrahlung 222 des Lasers 210 wird über einen
Umlenkspiegel 230 so auf den Strahlteiler 224 gerichtet,
dass die oben beschriebene Kolinearität sowohl hinsichtlich der am Strahlteiler 224 reflektierten
Strahlung als auch hinsichtlich der durch den Strahlteiler 224 hindurchtretenden
Strahlung erreicht wird. Insgesamt gilt, dass die in den 4 und 5 gezeigten Strahlengänge kolinear sind, d.h. insbesondere
im Bereich der Laser-Resonatoren sind die in beiden Richtungen verlaufenden
Strahlen kolinear.
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Werden mehr als zwei Laser kombiniert, kann
z.B. beim Ausführungsbeispiel
nach 5 ein weiterer
Strahlteiler (nicht gezeigt) in den Strahlengang des Laserstrahls 222 zwischen
den Umlenkspiegel 230 und dem Strahlteiler 224 angeordnet werden.
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Als weitere Alternative ist in 6 eine optische Anordnung 310 zur
Pulsverlängerung
dargestellt, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist. Wesentliches
Merkmal dieser Anordnung ist, dass mittels der Strahlteiler 320, 330,
der Spiegel 340, 350, 360, 370, 380, 390 und
der Linsensysteme 400, 410, 420, 430 Teilstrahle
eines einfallenden Strahls 440 unterschiedlich lange Wege
durchlaufen, bevor sie wieder kombiniert werden. Hierdurch wird
eine relative Verzögerung
der Teilstrahlen zueinander erreicht.