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Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung
für eine Überwurfmutter
einer Verschraubung, insbesondere einer Gasarmatur, mit einem drehfest
mit der Überwurfmutter
verbundenen Griffstück,
das einen größeren Hebelarm
als die Überwurfmutter
aufweist. Außerdem
betrifft die Erfindung eine Armatur mit einer solchen Betätigungsvorrichtung.
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Verschraubungen von Rohrleitungen,
insbesondere von Gasarmaturen, weisen an der zu verbindenden Stelle üblicherweise
ein Schraubterminal auf, auf das eine Überwurfmutter aufgeschraubt
wird. Die Überwurfmutter
ist dann teilweise mit einem Sechskant versehen, auf den ein Schraubenschlüssel aufgesteckt
werden kann. Beim Verwenden von geeigneten Dichtscheiben zum Abdichten
der Verschraubung reicht es aber mitunter auch aus, wenn die Überwurfmutter
von Hand festgezogen wird. Für
das Festziehen von Hand vorgesehene Überwurfmuttern haben zu diesem
Zweck meist mehrere Stege an ihrem Außenumfang, die als Griffstücke zum
Festziehen dienen. Gerade bei Gasarmaturen und insbesondere bei
Gasarmaturen von Flüssiggas
im Campingbereich ergibt sich aber das Problem, daß der Raum zwischen
einem Ventil einer Gasflasche und der Gasarmatur verhältnismäßig beschränkt ist.
Insbesondere, wenn im Campingbereich eine Gasflasche in einem Staufach
angeordnet ist, ist die Verschraubung dann nur schlecht zugänglich.
Da diese Staufächer
nur geringfügig
größer sind
als die vorgesehene Gasflasche, lassen sich auch Werkzeuge nur schwierig
einsetzen. Außerdem
sind die Verschraubungen zusätzlich
mitunter unter dem Handrad des Flaschenventils angeordnet, so daß zum Festziehen der
Verschraubung nur mit „spitzen
Fingern" gearbeitet
werden kann, was das Dichtsetzen und das Lösen der Verschraubung erschwert.
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Das der Erfindung zugrundeliegende
Problem ist es, eine Betätigungsvorrichtung
für eine Überwurfmutter
einer Verschraubung anzugeben, mit der sich auch unter begrenzten
Platzverhältnissen einfach,
zuverlässig
und sicher eine Verschraubung herstellen läßt.
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Das Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer
Betätigungsvorrichtung
der eingangs genannten Art das Griffstück an einem von einem ein Innengewinde
aufweisenden ersten Ende der Überwurfmutter
abgewandten zweiten Ende der Überwurfmutter
axial über
die Überwurfmutter übersteht.
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Auf diese Weise ist das Griffstück ein Stück weit
von der Verschraubung rückgelagert
angeordnet. In diesem rückgelagerten
Bereich ist meist etwas mehr Platz verfügbar, so daß die Handhabung erleichtert
und ein sicheres und zuverlässiges
Herstellen der Verschraubung ermöglicht
wird. Gleichzeitig kann in diesem Bereich der Hebelarm des Griffstückes größer ausgebildet
sein, wodurch sich die Verschraubung ebenfalls sicher und bequem
herstellen läßt.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung
weist das Griffstück
an seinem Außenumfang
eine griffige Struktur auf. Dadurch wird die Handhabung weiter erleichtert.
Insbesondere kann eine Rändelung und/oder
eine Oberflächenbeschichtung
vorgesehen sein. Es können
auch abwechselnd Erhebungen und Einsenkungen entlang dem Außenumfang
vorgesehen sein.
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Bei einer anderen Weiterbildung weist
das Griffstück
an seinem Außenumfang
mehrere Aufnahmen für
ein stabförmiges
Werkzeug auf. Als Werkzeug kann ein Schraubendreher oder ein Stange
verwendet werden. Es ist aber auch möglich, das stabförmige Werkzeug
speziell für
die Aufnahmen auszubilden. Dieses Werkzeug kann in die Aufnahmen
gesteckt werden, so daß sich
der Hebel für
ein Festziehen und ein Lösen
der Überwurfmutter
weiter vergrößern läßt. Insbesondere
eine Kette oder ein Seil bieten sich an, damit das Werkzeug in der
Nähe der Betätigungsvorrichtung
verbleibt und bei Bedarf einfach aufgefunden wird. Die Aufnahmen
können Öffnungen,
insbesondere Bohrungen sein. Wenn ein spezielles Werkzeug vorgesehen
ist, kann ein Haltemittel zum Halten des Werkzeugs vorgesehen sein.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, daß das
Griffstück
von der Überwurfmutter
abnehmbar ist. Auf diese Weise kann das Griffstück auch nachträglich auf
die Überwurfmutter
einer bereits bestehenden Verschraubung aufgesetzt werden.
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Vorzugsweise ist dann ein mit dem
Griffstück verbundenes
Aufnahmestück
mit einer der Überwurfmutter
zugeordneten Aufnahme vorgesehen. Die Überwurfmutter kann formschlüssig und
drehfest in der Aufnahme aufnehmbar sein. Zu diesem Zweck sollte
die Aufnahme eine der Überwurfmutter
zugeordnete Form haben. Beispielsweise kann eine Aufnahme mit einem
sechseckigen Querschnitt für
eine Überwurfmutter
mit einem sechseckigen Außenumfang
vorgesehen sein. Wenn die Überwurfmutter selbst
stegartige Griffstücke
aufweist, kann die Aufnahme den stegartigen Griffstücken zugeordnete Aussparungen
aufweisen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung
weist ein Sicherungsmittel zum Sichern des Griffstückes gegen
ein Abgleiten von der Überwurfmutter
auf. Diese Sicherungsmittel können
eine Feder, eine Klemme oder eine Schraube sein. Wenn eine Schraube
verwendet wird, bietet sich eine Madenschraube an. Mittels dieser
Sicherungsmittel wird ein Abgleiten des Griffstückes von der Überwurfmutter
einfach und zuverlässig
verhindert.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Betätigungsvorrichtung mit den
Erfindungsmerkmalen,
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2 einen
Längsschnitt
der Betätigungsvorrichtung
von 1,
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3 eine
Vorderansicht der Betätigungsvorrichtung
von 2,
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4 einen
Längsschnitt ähnlich 2 einer weiteren Betätigungsvorrichtung
mit den Erfindungsmerkmalen,
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5 eine
Vorderansicht der Betätigungsvorrichtung
von 4,
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6 den
Schnitt A-A von 4, und
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7 einen
Schnitt ähnlich 6 einer weiteren Betätigungsvorrichtung
mit den Erfindungsmerkmalen.
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1 zeigt
eine Betätigungsvorrichtung 10 den
Erfindungsmerkmalen. Weiter in der Fig. gezeigt sind eine Gasarmatur 11 und
eine Gasflasche 12. Die Gasflasche 12 ist eine
Flüssiggasflasche,
die beispielsweise im Campingbereich Verwendung findet. Die Gasarmatur 11 weist
einen Körper 13 und
Stellmittel 14 zum Verstellen der Gasauslaßmenge auf. Die
Stellmittel 14 sind ein Drehregler 14. An der
von der Betätigungsvorrichtung 10 abgewandten
Seite hat die Gasarmatur 11 einen Anschluß 15 mit
Außengewinde
zum Anschließen
an eine Gasleitung.
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Die Gasflasche 12 weist
einen Flaschenkörper 16 auf,
der an seinem in der Fig. oberen Ende mit einem Ventil 17 verschlossen
ist. Das Ventil 17 weist ein Handrad 18 zur Betätigung auf.
Ein Anschluß 19 führt von
dem Ventil 17 zu der Gasarmatur 11.
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Die Betätigungsvorrichtung 10 weist
ein Griffstück 20 auf,
daß bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
einstückig
mit einer Überwurfmutter 21 ausgebildet
ist. Die Überwurfmutter 21 dient
zum Befestigen eines von dem Anschluß 15 abgewandten Anschlusses 25 der
Gasarmatur 11 und ist über
ein Schraubterminal des Anschlusses 19 geschraubt. Das
Griffstück 20 weist
mehrere abwechselnd angeordnete Erhebungen 22 und Einsenkungen 23 auf, von
denen in der Fig. zur besseren Übersicht
nur eine Erhebung 22 und eine Einsenkung 23 mit
einem Bezugszeichen versehen sind. Außerdem weist das Griffstück 20 mehrere
Aufnahmen 24 für
ein nicht in der Fig. dargestelltes Werkzeug auf. Die Aufnahmen 24 sind
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel Bohrungen 24.
Der besseren Übersicht
wegen ist in der Fig. nur eine Bohrung 24 mit einem Bezugszeichen
versehen. Die Bohrungen 24 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispielen
im Bereich der Erhebungen 22 angeordnet.
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2 zeigt
einen teilweisen Längsschnitt der
Gasarmatur 11 mit der Betätigungsvorrichtung 10 von 1. Nicht in der 2 dargestellt ist die Gasflasche 12.
Wie sich der Fig. entnehmen läßt, weist der
Anschluß 25 an
seinem von dem Anschluß 15 abgewandten
Ende einen Flansch 27 auf. Den Flansch 27 umgebend
ist ein Innengewinde 26 an der Innenseite der Überwurfmutter 21 ausgebildet.
Die Überwurfmutter 21 weist
außerdem
einen Kragen 28 auf, der den Anschluß 25 umgibt und einen
kleineren Durchmesser als der Flansch 27 hat.
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Mittels Betätigen der Betätigungsvorrichtung 10,
nämlich
des Griffstückes 20 von
Hand läßt sich somit
das Innengewinde 26 mit einem Außengewinde an dem Anschluß 19 in
Eingriff bringen und so eine Verschraubung herstellen. Wenn das
handfeste Anziehen nicht ausreicht, kann das nicht in der 2 dargestellte stabförmige Werkzeug
in Eingriff mit einer Bohrung 24 gebracht werden. Sodann
läßt sich mit
einem höheren
Drehmoment die Überwurfmutter 21 mittels
des Werkzeugs auf dem Außengewinde des
Anschlusses 19 verschrauben.
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3 zeigt
eine Draufsicht auf die Betätigungsvorrichtung 10 der 1 von links her gesehen.
Wie sich der Fig. entnehmen läßt, ist
in der Mitte des Flansches 27 eine Zentralbohrung 29 vorgesehen.
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4 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Betätigungsvorrichtung 30.
Gleiche Elemente tragen die gleichen Bezugsziffern wie bei der Betätigungsvorrichtung 10.
Die Betätigungsvorrichtung 30 weist
ein Griffstück 31 und
ein Aufnahmestück 32 auf.
Die Betätigungsvorrichtung 30 ist
von einer Überwurfmutter 33 abnehmbar.
Die Betätigungsvorrichtung 30 weist
außerdem
einen Kragen 34 an ihrer von dem Griffstück 31 abgewandten
Seite auf. Auf diese Weise ist die Betätigungsvorrichtung 30 in
der Fig. von links her auf die Überwurfmutter 30 aufschiebbar.
Zu diesem Zweck weist das Aufnahmestück 32 im Inneren eine der Überwurfmutter 33 zugeordnete
Aufnahme auf, auf die nachfolgend noch näher Bezug genommen wird. Das
Aufnahmestück 32 weist
außerdem
ein Sicherungsmittel 35 auf. Das Sicherungsmittel 35 ist
bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
eine Schraube, nämlich
eine Madenschraube, die in eine Gewindebohrung in dem Aufnahmestück 32 eingeschraubt
ist. Mittels dieser Madenschraube 35 kann die auf die Überwurfmutter 33 aufgeschobene
Betätigungsvorrichtung
fixiert werden. 5 zeigt
eine Vorderansicht der Betätigungsvorrichtung 30.
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6 zeigt
den Schnitt A-A von 4.
Deutlich in der Fig. zu sehen ist die Anordnung der Vielzahl Bohrungen 24 über den
Außenumfang
des Griffstückes 31.
Außerdem
ist in der 6 deutlich
zu erkennen, daß eine
Aufnahme 36 im Inneren des Aufnahmestückes 32 dem Außenumfang
der Überwurfmutter 33 derart
angepaßt
ist, daß die
Betätigungsvorrichtung 30 nach
Aufschieben auf die Überwurfmutter
mit dieser drehfest verbunden ist. Insbesondere sind der Fig. Aussparungen 37 für Längsstege 38 an
der Außenumfangsfläche der Überwurfmutter 33 zu
entnehmen.
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7 zeigt
eine Befestigungsvorrichtung 39 als ein weiteres Ausführungsbeispiel
mit den Erfindungsmerkmalen in einer Darstellung ähnlich 6. Die Befestigungsvorrichtung 39 weist
ein Griffstück 40 und
ein Aufnahmestück 41 auf.
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Das Griffstück 40 ist einstückig mit
dem Aufnahmestück 41 ausgeführt. Die
dargestellte Betätigungsvorrichtung 39 ist
zum Zusammenwirken mit einer sechseckigen Überwurfmutter 42 ausgebildet. Insbesondere
ist eine Aufnahme 43 des Aufnahmestückes 41 derart sechseckig
ausgeführt,
daß sich die Überwurfmutter 42 in
der Aufnahme 43 aufnehmen läßt. Im wesentlichen entspricht
die Betätigungsvorrichtung 39 sonst
der Bestätigungsvorrichtung 30.
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Wesentlich bei den Betätigungsvorrichtungen 10, 30, 39 ist
es, daß das
Griffstück 20, 31, 40 in einem
rückgezogenen,
der Armatur 11 zugewandten Bereich angeordnet ist. In diesem
Bereich ist verhältnismäßig viel
Platz vorhanden, so daß der
Durchmesser des Griffstückes 20, 31, 40 verhältnismäßig groß ausgebildet
werden kann. Die von den Überwurfmuttern 33, 42 jeweils
abnehmbaren Betätigungsvorrichtungen 30, 39 lassen
sich derart über das
offene Ende der Überwurfmutter 33, 42 schieben,
daß die Überwurfmutter 33, 42 jeweils
in der dieser zugeordneten Aufnahme 36, 43 aufgenommen wird.
Nach einem Fixieren des Aufnahmestückes 32, 41 ist
dann die Bestätigungsvorrichtung 30, 39 jeweils
an der Überwurfmutter 33, 42 befestigt.
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- 10
- Betätigungsvorrichtung
- 11
- Gasarmatur
- 12
- Gasflasche
- 13
- Körper
- 14
- Stellmittel
- 15
- Anschluß
- 16
- Flaschenkörper
- 17
- Ventil
- 18
- Handrad
- 19
- Anschluß
- 20
- Griffstück
- 21
- Überwurfmutter
- 22
- Erhebung
- 23
- Einsenkung
- 24
- Bohrung
- 25
- Anschluß
- 26
- Innengewinde
- 27
- Flansch
- 28
- Kragen
- 29
- Bohrung
- 30
- Betätigungsvorrichtung
- 31
- Griffstück
- 32
- Aufnahmestück
- 33
- Überwurfmutter
- 34
- Kragen
- 35
- Schraube
- 36
- Aufnahme
- 37
- Aussparungen
- 38
- Längssteg
- 39
- Betätigungsvorrichtung
- 40
- Griffstück
- 41
- Aufnahmestück
- 42
- Überwurfmutter
- 43
- Aufnahme