DE10300785B4 - Hydraulischer Anstellzylinder zur Walzspalteinstellung - Google Patents
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Abstract
Anstellvorrichtung für die Walzen eines Walzwerkes mit einem hydraulischen Antrieb zur Einstellung der Anstellpositionen der Walzen in deren Arbeitsstellung, wobei die Anstellpositionen im Hubbereich eines Anstellzylinders (3) liegen, dadurch gekennzeichnet,dass ein Kolben (6) im Anstellzylinder (3) an beiden Stirnflächen (9, 10) jeweils eine Kolbenstange (7, 8) aufweist, unddass jede Kolbenstange (7, 8) mindestens eine Führungsfläche (11, 13) besitzt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Anstellvorrichtung für die Walzen eines Walzwerkes mit einem hydraulischen Antrieb zur Einstellung der Anstellpositionen der Walzen in deren Arbeitsstellung, wobei die Anstellpositionen im Hubbereich eines Anstellzylinders liegen.
- Eine Hauptanforderung bei einem Walzprozess besteht darin, den Abstand der Walzen exakt und schnell einzustellen. Der Abstand der Walzen, auch Walzspalt genannt, ändert sich in Abhängigkeit von den Randparametern wie z.B. der Dicke des einlaufenden Walzgutes, der Walzkraft, der Exzentrizität der Walzen und dem Verschleiß der Walzen.
- Durch hydraulische Anstellzylinder wird der Abstand der Walzen zueinander bei einer Vielzahl unterschiedlicher Walzmaschinen eingestellt. Die dabei zu berücksichtigenden Positionen des oberen Anfangspunktes und des unteren Endpunktes einer Walze in einem Walzgerüst haben einen Abstand, der um einiges größer ist als der Hub der heute eingesetzten Hydraulikzylinder.
- Deshalb sind zusätzliche Einrichtungen erforderlich, um den Abstand zwischen den beiden Ausgangspositionen zu überbrücken. Bekannt sind Schraubentriebe im Grob- und Vorgerüstbereich sowie Plattenwechselvorrichtungen in Fertiggerüsten. Mit diesen Vorrichtungen wird der Walzspalt zunächst grob voreingestellt. Die Feineinstellung erfolgt über hydraulische Anstellzylinder.
- Aus der
DE 38 01 466 ist eine solche Anstellvorrichtung für ein Universalwalzgerüst bekannt, welche eine elektromechanische Grobanstellung und eine davon unabhängige hydraulische Feineinstellung vorsieht. - Die deutsche Patentanmeldung
DE 199 64 040 A1 offenbart ein Walzverfahren für ein Profil, insbesondere ein Flanschprofil innerhalb eines Universalwalzgerüstes. Das Universalwalzgerüst weist Horizontalwalzen und Vertikalwalzen auf, wobei die Walzen mit Hydraulikzylindereinheiten in entsprechende Anstellpositionen angestellt werden können. - Die deutsche Patentschrift
DE 196 53 023 B4 offenbart eine Vorrichtung zum ausbalancierten Einstellen der Walzenposition in Walzgerüsten mit jeweils zwei Arbeitswalzen von Längs-Walzstraßen. Die Einstellung der Position der Walzen erfolgt mit hydraulischen Druckdosen, die direkt mit dem Lagerblock jeder Walze gekoppelt sind und einen beweglichen Kolben und stationäre Teile aufweisen. - Die für die Anstellung eingebauten Hydraulikzylinder müssen bei einem Walzvorgang neben den vertikalen Anstellkräften auch hohe Querkräfte aufnehmen. Bei den bisher eingesetzten Hydraulikzylindern wurden diese Querkräfte nur unzureichend aufgenommen. Speziell dann, wenn der Kolben sich seiner Endposition nähert, da die Führungsflächen von Kolben und Kolbenstange dann nur einen geringen Abstand aufweisen.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art so auszubilden, dass auf den Einsatz von zusätzlichen Einrichtungen verzichtet werden kann.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Anstellvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass ein Kolben im Anstellzylinder an beiden Stirnflächen jeweils eine Kolbenstange aufweist, und dass jede Kolbenstange mindestens eine Führungsfläche besitzt. Hierzu wird ein Anstellzylinder berücksichtigt, welcher einen Hub aufweist, der ein Vielfaches der bisher eingesetzten Hublängen besitzt.
- Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin, dass der Anstellzylinder eine konstante Führungslänge besitzt. Hierzu weist der Kolben - wie beansprucht - im Anstellzylinder an beiden Stirnflächen jeweils eine Kolbenstange auf. Der Kolben befindet sich somit zwischen der oberen und der unteren Kolbenstange.
- Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass sich die Stirnfläche der unteren Kolbenstange auf einem Einbaustück abstützt.
- Die Abdichtung des Anstellzylinders wird erreicht, indem die Kolbenstangen Dichtungen aufweisen.
- Von Vorteil ist auch, dass der Kolben mit Umfangs - Dichtungen versehen ist.
- Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die Durchmesser der oberen Kolbenstange und der unteren Kolbenstange unterschiedlich sind. Hierbei wird berücksichtigt, dass die auftretenden Querkräfte sowohl von der unteren Kolbenstange als auch von der oberen Kolbenstange aufgenommen werden.
- In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist ein Weggeber zur Messsung der Position des Kolbens im Zylinder vorgesehen, welcher durch eine Betätigungsstange beaufschlagt wird, die axial an der oberen Kolbenstange befestigt ist.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer sehr schematischen Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
-
1 ein Walzgerüst im Längsschnitt mit einem Anstellzylinder in oberer Endposition. - In der einzigen Figur ist ein Walzgerüstständer
1 dargestellt, in dem ein Walzeneinbaustück2 durch einen hydraulischen Anstellzylinder3 beaufschlagt wird. Der Anstellzylinder3 besteht aus einem Zylindergehäuse4 , einem Zylinderdeckel5 , einem Kolben6 sowie einer oberen Kolbenstange7 und einer unteren Kolbenstange8 . Dabei befindet sich die obere Kolbenstange7 oberhalb der oberen Stirnfläche9 des Kolbens6 und die untere Kolbenstange8 unterhalb der unteren Stirnfläche10 des Kolbens6 . - Die Führungslänge x des Anstellzylinders
3 ergibt sich aus dem Abstand der Führungsfläche11 in der Bohrung12 und der Führungsfläche13 in der Bohrung14 des Zylinderdeckels5 . Die Führungslänge x des Anstellzylinders3 bleibt auch bei einer Positionsänderung des Kolbens6 konstant, da die Führung des Anstellzylinders3 durch die obere Kolbenstange7 und die untere Kolbenstange8 erfolgt. Sogar wenn der Kolben6 die untere Endposition erreicht, bleibt die Führungslänge x bestehen. - Zur Abdichtung besitzt sowohl die obere Kolbenstange
7 als auch die untere Kolbenstange8 Umfangs - Dichtungen16 . Zusätzlich können auch auf dem Umfang des Kolbens6 Dichtungen17 und18 vorgesehen werden. - Zur Messung der Position des Kolbens
6 besitzt die obere Kolbenstange7 in Achsrichtung eine Betätigungsstange19 , welche mit einem nicht dargestellten Weggeber verbunden ist. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Walzgerüstständer
- 2
- Einbaustück
- 3
- Anstellzylinder
- 4
- Zylindergehäuse
- 5
- Zylinderdeckel
- 6
- Kolben
- 7
- obere Kolbenstange
- 8
- untere Kolbenstange
- 9
- obere Stirnfläche
- 10
- untere Stirnfläche
- 11
- Führungsfläche
- 12
- Bohrung
- 13
- Führungsfläche
- 14
- Bohrung
- 15
- Dichtung
- 16
- Dichtung
- 17
- Dichtung
- 18
- Dichtung
- 19
- Betätigungsstange
Claims (7)
- Anstellvorrichtung für die Walzen eines Walzwerkes mit einem hydraulischen Antrieb zur Einstellung der Anstellpositionen der Walzen in deren Arbeitsstellung, wobei die Anstellpositionen im Hubbereich eines Anstellzylinders (3) liegen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kolben (6) im Anstellzylinder (3) an beiden Stirnflächen (9, 10) jeweils eine Kolbenstange (7, 8) aufweist, und dass jede Kolbenstange (7, 8) mindestens eine Führungsfläche (11, 13) besitzt.
- Anstellvorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Anstellzylinder (3) eine konstante Führungslänge besitzt. - Anstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis2 , dadurch gekennzeichnet, dass sich die Stirnfläche (10) der unteren Kolbenstange (8) auf einem Einbaustück (2) abstützt. - Anstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis3 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstangen (7, 8) Dichtungen (15, 16) aufweisen. - Anstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis4 , dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (6) mit Umfangs - Dichtungen (17, 18) versehen ist. - Anstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Durchmesser der oberen Kolbenstange (7) und der unteren Kolbenstange (8) unterschiedlich sind. - Anstellvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis6 , dadurch gekennzeichnet, dass ein Weggeber zur Messsung der Position des Kolbens (6) im Zylinder (3) an der oberen Kolbenstange (7) axial angreift.
Priority Applications (1)
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DE10300785.7A DE10300785B4 (de) | 2003-01-11 | 2003-01-11 | Hydraulischer Anstellzylinder zur Walzspalteinstellung |
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DE10300785A1 DE10300785A1 (de) | 2004-07-22 |
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Family Applications (1)
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DE19964040A1 (de) | 1999-12-30 | 2001-07-05 | Sms Demag Ag | Walzverfahren für ein Profil, insbesondere ein Flanschprofil, und hiermit korrespondierendes Universalwalzgerüst |
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-
2003
- 2003-01-11 DE DE10300785.7A patent/DE10300785B4/de not_active Expired - Lifetime
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