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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sicherung
einer schwenkbaren Haube eines Kraftfahrzeuges, zum
Beispiel einer Motorhaube oder einer Laderaumhaube, in
der Schließlage, bestehend aus einem an der Karosserie
des Fahrzeuges befestigten Schloss mit Drehfalle,
Sperrklinke und Bowdenzug zur Fernbetätigung der
Sperrklinke, wobei die Drehfalle mit einem an der
Haube befestigten Schlossbügel zusammenwirkt, wobei
ferner das Schloss vorzugsweise mittig an der
Randkante der Aussparung der Karosserie zur Aufnahme
der Haube angeordnet ist und der Bowdenzug entlang der
Aussparung zur rechten oder linken Karosserieseite
geführt und zu einem Betätigungsteil im Innenraum des
Fahrzeuges in der Nähe des Lenkrades verlegt ist,
wobei schließlich an der um einen gehäusefesten Bolzen
drehbaren Sperrklinke, vornehmlich am Rücken des
Hakens der Sperrklinke, eine erste Kontur zur
Befestigung des einen Endes des Zugseiles des
Bowdenzuges vorgesehen ist.
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Derartige Vorrichtungen sind im Stand der Technik
bekannt. Das Schloss besteht aus einem im Wesentlichen
rechteckigen Schlosskörper aus Blech, der
beispielsweise mittig am Vorderende der Karosserie im
Bereich einer Ausnehmung angeordnet ist, in den die
Motorhaube einschwenkbar ist. Aufgrund der baulichen
Gegebenheiten ist die Höhe des Schlosskörpers relativ
gering bemessen, so dass der erforderliche Einbauraum
ebenfalls in der Höhe gering bemessen sein kann.
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Üblich sind bisher derartige Vorrichtungen, bei denen
die Sperrklinke am Rücken, das heißt an dem zum
Zusammenwirken mit dem Schlossbügel abgewandten
Bereich eine Einhängekontur für das Ende des Zugseiles
eines Bowdenzuges aufweist. Sofern eine solche
Vorrichtung zur Sicherung des vorderen Motorhaubenteiles
bei links gelenkten Fahrzeugen eingebaut wird,
so wird der Bowdenzug entsprechend von der mittigen
Platzierung des Schlossgehäuses zur linken
Seitenwandung des Fahrzeuges geführt, dann entlang der
Seitenwandung bis zum Innenraum des Kraftfahrzeuges
geführt, so dass der Bowdenzug über eine dort
befindliche Handhabe, die sich im Griffbereich des
Fahrzeuglenkers befindet, betätigbar ist. Bei rechts
gelenkten Fahrzeugen wäre es denkbar, die gleiche
Einrichtung in umgekehrter Orientierung einzubauen.
Dies bedeutet aber erhebliche Probleme bei der
werkseitigen Fertigung des entsprechenden Fahrzeuges,
da schon beim Einbau der entsprechenden Vorrichtung
darauf geachtet werden muss, ob es sich um ein rechts
gelenktes Fahrzeug oder ein links gelenktes Fahrzeug
handelt.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
gattungsgemäßer Art zu schaffen, die sowohl für
linksgelenkte Fahrzeuge als auch für rechtsgelenkte
Fahrzeuge bei identischer Bauform und identischer
Einbauweise geeignet ist, wobei zudem die Bauhöhe der
Vorrichtung, insbesondere des Schlosskörpers nicht
vergrößert werden soll.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor,
dass an der Sperrklinke eine zweite Kontur zur
Befestigung des Zugseiles des Bowdenzuges vorgesehen
ist, wobei die zweite Kontur gegenüber der ersten
Kontur um ein Winkelmaß entgegen der
Schließdrehrichtung der Sperrklinke versetzt so
angeordnet ist, dass sich die Kontur bei Drehung der
Sperrklinke in einem Freiraum des Schlossgehäuses
bewegt, der durch eine Stirnwand und die
gegebenenfalls offene Bodenfläche des Gehäuses
umgrenzt ist.
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Durch diese Anordnung ist es möglich, bei identischer
Einbauart der Vorrichtung in das entsprechende
Kraftfahrzeug entweder den Bowdenzug an der ersten
Kontur zu befestigen, um damit beispielsweise links
gelenkte Fahrzeuge auszustatten, oder aber den
Bowdenzug an der zweiten Kontur zu befestigen, um
rechts gelenkte Fahrzeuge damit auszustatten. Bei
links gelenkten Fahrzeugen tritt der an der ersten
Kontur befestigte Bowdenzug links aus dem
Seitenwandbereich des Gehäuses aus, während bei rechts
gelenkten Fahrzeugen der an der zweiten Kontur
befestigte Bowdenzug von der zweiten Kontur zur
rechten Begrenzungsfläche des Schlossgehäuses geführt
ist und dort austritt sowie von dort aus zu der
entsprechenden Handhabungsstelle im
Kraftfahrzeuginnenraum geführt ist. Es können somit identische
Vorrichtungen für rechts gelenkte und für links
gelenkte Fahrzeuge verwendet werden, wobei lediglich
die Befestigung und Verlegung des Bowdenzuges analog
der Lenkeranordnung des Fahrzeuges vorzunehmen ist.
Dadurch, dass die zweite Kontur um ein entsprechendes
Winkelmaß entgegen der Schließdrehrichtung der
Sperrklinke versetzt gegenüber der ersten Kontur
angeordnet ist, ist einerseits erreicht, dass ein für
die Wirkfunktion des Bowdenzuges beim Anbringen an der
zweiten Kontur ein ausreichender Hebelarm zur
Verfügung gestellt ist. Andererseits ist das Winkelmaß
so gestaltet, dass die entsprechende Anordnung der
zweiten Kontur sowohl bei unbetätigtem Bowdenzug als
auch bei betätigtem Bowdenzug nicht über die untere
gegebenenfalls offene Bodenfläche des Gehäuses
vortritt, so dass das Gehäuse die bisher übliche in
der Höhe gering bemessene Gestaltung aufweisen kann,
der Einbauraum für dieses Schlossgehäuse also nicht
vergrößert sein muss.
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Bevorzugt ist dabei vorgesehen, die zweite Kontur
gegenüber der ersten Kontur um ein Winkelmaß von etwa
30° bis 45° versetzt angeordnet ist.
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Insbesondere ist auch vorgesehen, dass die der
gegebenenfalls offenen Bodenfläche des Gehäuses
zugewandte gerundete Randkante der Sperrklinke eine
Führungsnut zur Führung eines an der zweiten Kontur
befestigten Zugseiles des Bowdenzuges aufweist und in
einem bodennahen Halteteil des Gehäuses eine
Befestigungsanordnung für die Bowdenzughülle
vorgesehen ist.
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Zur Verbesserung der Führung des Bowdenzuges kann auch
vorgesehen sein, dass in Verlaufsrichtung eines an der
zweiten Kontur befestigten Bowdenzuges nahe des Endes
des Gehäuses eine weitere Befestigungsanordnung für
die Bowdenzughülle vorgesehen ist.
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In an sich bekannter Weise kann vorgesehen sein, dass
die erste Kontur eine Art Gabellasche ist, die an den
Sperrklinkenrücken angeformt ist.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die zweite Kontur als
Loch in einem an die Sperrklinke angeformten Ohr
ausgebildet ist, in welches ein am Ende des Zugseiles
des Bowdenzuges befestigtes Hakenteil einhakbar ist.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist
in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden näher
beschrieben. Es zeigt:
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Fig. 1 wesentliche Teile der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in Seitenansicht;
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Fig. 2 desgleichen von unten gesehen;
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Fig. 3 wesentliche Teile der Vorrichtung
in der Ansicht analog Fig. 1
gesehen, bei unbetätigtem
Bowdenzug;
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Fig. 4 desgleichen bei betätigtem Bowdenzug.
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In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Sicherung
einer schwenkbaren Haube eines Kraftfahrzeuges,
beispielsweise der Motorhaube, in der Schließlage
gezeigt. Die Vorrichtung besteht aus einem an der
Karosserie des Fahrzeuges befestigten Schloss 1 mit
Drehfalle 2 und Sperrklinke 3 sowie einem Bowdenzug 4
beziehungsweise 4' zur Fernbetätigung der Sperrklinke
3. Die Drehfalle 2 arbeitet mit einem an der
Innenseite der Haube befestigten Schlossbügel 5
zusammen. Der Schlossbügel 5 ist beispielsweise mittig
am vorderen Ende der entsprechenden Haube angeordnet,
während das Schloss 1 mittig an der Randkante der
Aussparung der Karosserie zur Aufnahme der Haube
angeordnet ist. Der Bowdenzug 4 beziehungsweise 4' ist
entlang der Aussparung der Karosserie zur rechten oder
linken Karosserieseite geführt und weiter zu einem
Betätigungsteil im Innenraum des Fahrzeuges in der
Nähe des Lenkrades verlegt, so dass der Lenker des
Fahrzeuges durch Betätigung des Bowdenzuges die
Sperrklinke 3 betätigen kann und somit mittelbar auch
die Drehfalle 2 zur Entnahme des Schlossbügels 5
freigeben kann.
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Die Sperrklinke 3, die um einen gehäusefesten Bolzen 6
drehbar ist, weist am dem Haken der Sperrklinke 3
abgewandten Rücken eine erste Kontur 7 zur Befestigung
des einen Endes des Zugseiles des Bowdenzuges 4' auf.
Die Hülle des Bowdenzuges kann sich an Teilen des
Schlossgehäuses oder an einer gehäusefest gehalterten
Bowdenzuganbindung abstützen. Um ein solches Schloss
bei identischer Bauweise und identischer Montage und
ohne Vergrößerung der Bauhöhe des Schlosskörpers nicht
nur beispielsweise für links gelenkte Fahrzeuge,
sondern auch für rechts gelenkte Fahrzeuge einsetzen
zu können, ist an der Sperrklinke 3 eine zweite Kontur
9 zur Befestigung des Zugseiles 10 des Bowdenzuges 4
vorgesehen, wobei die zweite Kontur 9 gegenüber der
ersten Kontur 7 um ein bestimmtes Winkelmass entgegen
der Schließdrehrichtung der Sperrklinke 3 gegenüber
der ersten Kontur 7 versetzt angeordnet ist. Die
Schließdrehrichtung ist im Ausführungsbeispiel im
Uhrzeigersinn. Die Anordnung der zweiten Kontur 9 ist
dabei so vorgenommen, dass sich die Kontur 9 bei
Drehung der Sperrklinke 3 in die Freigabeposition und
in die Sperrlage in einem Freiraum des Schlossgehäuses
1 bewegt, der durch die in Fig. 1 gezeigte linke
Stirnwand und die in Fig. 1 unten befindliche offene
Bodenfläche des Gehäuses umgrenzt ist. Es ist somit
die Befestigung des Bowdenzuges 4 oder alternativ des
Bowdenzuges 4' für rechts gelenkte beziehungsweise
links gelenkte Fahrzeuge möglich, wobei die Bauhöhe
des Schlossgehäuses 1 derart gering bemessen ist, wie
dies bei Vorrichtungen bisher bekannt ist, die
ausschließlich die erste Kontur 7 zur Befestigung
eines Bowdenzuges aufweisen.
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Die zweite Kontur 9 ist gegenüber der ersten Kontur 7
um ein Winkelmaß von etwa 45° versetzt angeordnet, und
zwar gemäß Fig. 1 entgegen dem Uhrzeigersinn.
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Die der offenen Bodenfläche des Gehäuses 1 zugewandte
gerundete Randkante der Sperrklinke 3 oder ein dort
entsprechend angeordnetes mit der Sperrklinke 3
drehbares Zusatzteil, weist eine Führungsnut zur
Führung eines an der zweiten Kontur 9 befestigten
Zugseiles 10 auf. Dieser Bereich ist mit 11
bezeichnet. In weiterer Verlaufsrichtung des
Bowdenzuges 4 ist in einem gegenüber der unteren
Fluchtlinie des Schlossgehäuses 1 zurückgesetzten
Bereich ein Halteteil 12 vorgesehen, welches
einstückig mit dem Gehäuse 1 ausgebildet sein kann, an
dem eine Befestigungsanordnung 13 für die Hülle 14 des
Bowdenzuges 4 vorgesehen ist. In weiterer
Verlaufsrichtung des Bowdenzuges 4 ist nahe des in
Fig. 1 rechten Endes des Gehäuses 1 eine weitere
Befestigungsanordnung 15 für die Bowdenzughülle 14
vorgesehen. Auf diese Weise ist der Bowdenzug 4 im
Bereich des Gehäuses 1 exakt geführt, so dass seine
Funktion gewährleistet ist.
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Die erste Kontur 7 ist nach Art einer Gabellasche
ausgebildet, die an dem Rücken der Sperrklinke 3
angeformt ist. Die zweite Kontur 9 ist als Loch 16 in
einem radial von der Sperrklinke 3 abragenden Ohr 17
ausgebildet, in welches ein am Ende des Zugseiles 10
des Bowdenzuges 4 befestigtes Hakenteil 18 einhakbar
ist. In Fig. 1 und Fig. 3 ist die Vorrichtung bei
geschlossener Haube und entsprechend in die Drehfalle
2 eingesetztem Schlossbügel 5 und in Sperrlage
befindlicher Sperrklinke 3 gezeigt. In Fig. 4 ist die
Position gezeigt, die sich einstellt, wenn der
Bowdenzug 4 oder alternativ 4' betätigt wird.
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Die Sperrklinke 3 gibt dann die Drehfalle 2 frei, die
in an sich bekannter Weise durch die Wirkung einer
Rückstellfeder im Uhrzeigersinn schwenkt und den
Schlossbügel 5 freigibt, so dass die Haube geöffnet
werden kann. Die Verriegelung erfolgt allein durch ein
Eindrücken des Schlossbügels 5 in die Drehfalle 2,
während die Entriegelung durch Betätigung des
Bowdenzuges 4 beziehungsweise 4' erfolgt.
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Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach
variabel.
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Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung
offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden
als erfindungswesentlich angesehen.