DE10300138A1 - Wand-, Decken- und Fußbodenbeläge mit Schrumpf-und Knittereffekten - Google Patents
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Abstract
Ein Schmuckerzeugnis wie beispielsweise ein Wand-, Decken-, Fußbodenbelag, Verpackungspapier, Geschenkpapier, Schmuckkarte und/oder Schmuckobjekt mit einem individuell strukturierten Designbelag ist durch Auftragen eines strukturbildenden Mittels auf eine Oberfläche eines Trägersubstrats durch Ausbilden einer dehnbaren thermoplastischen Oberflächenhaut und Erzeugen eines Gasdruckes unter der Haut unter Blasenbildung mit anschließendem Schrumpfen und Kollabieren der Blase erhältlich. Dabei enthält das strukturbildende Mittel mindestens ein thermoplastisch dehnbares filmbildendes Polymer und/oder mindestens einen polymerisierbaren Vorläufer davon, ein Trägerfluid sowie gegebenenfalls weitere Additive.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zur Herstellung von dreidimensional strukturierten Dekor- bzw. Designerzeugnissen, insbesondere von Wand-, Decken- und Fußbodenbelägen sowie Verpackungsmitteln, Schmuckkarten wie Tisch- und Glückwunschkarten sowie auch Bänder und dreidimensionale Schmuckgegenstände mit Schrumpf- und Knittereffekten sowie deren Verwendung in einem Verfahren und die damit erhaltenen Erzeugnisse.
- Wand- und Deckenbeläge in Form von Tapeten sind generell bekannt. Dabei ist es auch häufig erwünscht, die Tapete zur Erzeugung von Effekten mit einer dreidimensionalen Oberflächenstruktur zu versehen. Hierzu wird üblicherweise so vorgegangen, dass ein Trägermaterial, welches meist aus einer Papierbahn besteht, mit einer Masse bestrichen wird, die in einem anschließenden Schritt mittels einer Prägevorrichtung, üblicherweise einer Walze, mit einer gewünschten Struktur versehen wird. Derartige Strukturen weisen jedoch ein Rapport oder Raster auf, welches sich immer wieder wiederholt.
- So beschreibt beispielsweise die
EP-A-0 564 712 ein Verfahren zur Herstellung dreidimensionaler Oberflächen-strukturierter Beläge für Wand- und Bodenflächen, worin eine Strukturpaste auf der Basis einer Vinylacetatcopolymerdispersion mit einem anorganischen Füllstoff und unverkleisterter Stärke mittels einem üblichen Druckverfahren auf eine Substratbahn aufgetra gen, getrocknet und ggf. durch Bedrucken und/oder Lackieren Oberflächen-veredelt wird. - Aus der
GB-A-1 139 568 GB-A-1 442 823 DE-A-2 733 040 ein Beschichtungsmittel aus einem filmbildenden Bindemittel, wie z.B. EVA und einem Füllstoff, wie z.B. kugelförmige Kapseln, bekannt, der sich aus organischen und anorganischen Materialien zusammensetzt. Alle diese bekannten Tapeten und Pasten haben jedoch gemeinsam, dass mittels diesen nur eine Struktur durch spätere Bearbeitung erhältlich ist, wobei sich die erzeugte Struktur in regelmäßigen Abständen identisch wiederholt, d.h. einen Rapport aufweist. - Die Erfindung hat daher zum Ziel, ein Erzeugnis, wie beispielsweise Decken-, Wand- und Bodenbeläge, Geschenkpapier, Schmuckkarten, Bänder oder auch Oberflächen-strukturierte Körper bzw. Schmuckgegenstände, insbesondere Designobjekte, wie Christbaumkugeln etc., bereitzustellen, welche eine individuelle sich nicht wiederholende dreidimensionale Oberflächenstruktur aufweisen.
- Dieses Ziel wird durch das in den Ansprüchen definierte Verfahren sowie der darin verwendeten Zusammensetzung erreicht.
- Zur Herstellung des erfindungsgemäß strukturierten Erzeugnisses wird eine strukturbildende Zusammensetzung, die ein in einem Fluid gelöstes und/oder suspendiertes filmbildendes, thermoplastisches Polymer oder Vorläufer davon enthält, auf ein Trägersubstrat aufgetragen und anschließend vorzugsweise unter Verdunstung des Fluids eine thermoplastische, dehnbare Oberflächenhaut ausgebildet. Die Haut besteht üblicherweise im Wesentlichen aus dem Polymer sowie ggf. geringen restlichen Additiven. Unter dieser Haut wird dann ein Gas erzeugt, dessen Druck die Haut unter Blasenbildung ballonartig aufbläht und dabei ausdehnt. Nach Beendigung der Gaserzeugung schrumpft die Blase und fällt in sich zusammen, wodurch die gewünschte unregelmäßige, sich nicht wiederholende, individuelle Struktur entsteht. Beim Zusammenfallen bzw. Kollabieren verteilt sich die Haut mehr oder weniger runzlig auf dem Trägersubstrat und bildet eine unregelmäßig gefaltete Schicht aus. Durch Anblasen mittels einem Gas läßt sich die zusammenfallende Blase noch weiter falten, wodurch zusätzliche individuelle Strukturen entstehen.
- Die Ausbildung der Oberflächenhaut wird vorzugsweise durch Oberflächentrocknung unter gleichzeitigem Entfernen des Fluids erreicht. Prinzipiell ist es jedoch auch möglich, die Haut durch In-Situ-Bildung von Polymeren z.B. aus Vorläufern wie Präpolymeren oder Monomeren zu erzeugen. Vorzugsweise erfolgt die Hautbildung bei erhöhten Temperaturen und/ oder unter Anblasen mit einem Trocknungsgas, vorzugsweise mit Luft. Eine weitere Möglichkeit zur Ausbildung der Haut ist das Anlegen eines Verdunstungsvakuums. Die gebildete Haut ist dehnbar und vorzugsweise thermoplastisch. Zweckmäßigerweise weist sie keine oder nur eine geringe Gummielastizität auf, so dass sie nach Ausdehnung, d.h. nach der ballonartigen Blasenbildung, sich nicht wieder völlig elastisch zusammenzieht und die Oberfläche der Blase nach Ausdehnung und Kollabieren größer ist als zu Beginn der Hautbildung.
- Die Blasenbildung wird erfindungsgemäß durch einen Gasdruck unter der gebildeten Oberflächenhaut erzeugt, der die gebildete Haut wie einen Ballon aufbläht. Dabei ist es erfindungsgemäß bevorzugt, den Gasdruck durch Verdunsten des Fluids zu bewirken. Dabei wirkt die Oberflächenhaut als Barriere oder Hülle und hindert das gebildete Gas an einem raschen Durch tritt. Dies bedeutet allerdings nicht, dass die erfindungsgemäß gebildete Haut gegenüber dem darunter erzeugten Gas völlig undurchlässig ist oder sein muss. Vielmehr ist es bevorzugt, dass das gebildete Gas durch die Oberflächenhaut langsam hindurchtritt, wodurch der erzeugte Gasdruck abgebaut wird, sobald das Fluid mehr oder weniger vollständig verdunstet ist.
- Eine weitere Möglichkeit zur Erzeugung von Gas ist die Verwendung von sich insbesondere bei Erwärmung unter Gasbildung zersetzenden Additiven oder Treibmitteln, wie beispielsweise Dicarbonamid oder anderen unter Gasbildung sich zersetzenden Carbonaten.
- Nach dem Ende der Gasbildung fällt die gebildete Hautblase unter Faltenbildung in sich zusammen. Durch Anblasen vor oder während des Zusammenfallens bzw. Schrumpfens ist es möglich individuelle verzerrte Faltstrukturen darzustellen. Beim Zusammenfallen faltet sich die Oberflächenhaut zum Teil auch übereinander, wobei weitere dreidimensionale Strukturen gebildet werden.
- Die so gebildeten Strukturen werden anschließend fertig getrocknet und/oder berührungslos, beispielsweise mittels Gasdruck oder mittels einer Walze, weiter verfestigt und an- bzw. flachgedrückt.
- Für das erfindungsgemäße Erzeugnis sind alle beliebigen Trägersubstrate verwendbar, und zwar sowohl in flächiger Form, wie beispielsweise Papierbahnen, als auch in räumlicher Form, wie beispielsweise Skulpturen, Schachteln oder Christbaumschmuck. Übliche Substratmaterialien umfassen sowohl flexible als auch unflexible Trägersubstrate. Flexible Trägersubstrate sind beispielsweise Papier, Vlies, Gewebe und Folien etc. Unflexible Trägersubstrate sind beispielsweise Holzplatten, MDF-Platten, Dekorplatten, Kunststoffplatten, Keramikplatten etc.
- Auf das Trägermaterial läßt sich die erfindungsgemäße strukturbildende Zusammensetzung mittels gängigen Auftragsverfahren auftragen, wie beispielsweise Tiefdruck, Rotationssiebdruck, Flachsiebdruck, mittels Streichverfahren, Spritzverfahren etc. Dabei kann der Auftrag sowohl partiell als auch vollflächig geschehen. Eine bevorzugte Auftragsschichtdicke liegt zwischen 20 und 750 μm, wobei 30 – 500 μm und insbesondere 50 – 200 μm bevorzugt ist. Durch Auftrag in unterschiedlicher Dicke ist es ebenfalls möglich eine unterschiedliche Blasenbildung und damit ebenfalls eine unterschiedliche Struktur zu erzeugen. Prinzipiell ist es auch möglich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die strukturbildende Zusammensetzung, beispielsweise in Form von Rechtecken und/oder Kreisen sowie anderen Figuren, in unterschiedlicher Dicke aufzutragen und dabei Bereiche mit Blasenbildung und Bereiche ohne Blasenbildung zu erzeugen. Ein besonders dünner Schichtdickeauftrag läßt nämlich keine Blasenbildung zu, da die darunter liegende Menge der Zusammensetzung nicht zur Gasentwicklung ausreicht bzw. die Gasentwicklung vor bzw. mit der Hautbildung beendet ist. Auf diese Weise können mittels eines einzigen Auftrags und mit der gleichen Zusammensetzung Bereiche mit Blasenbildung und Bereiche ohne Blasenbildung auf einem einzigen Trägermaterial erzeugt werden.
- Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise bei Temperaturen von 80-280°C durchgeführt, wobei Temperaturen von 100-250°C bevorzugt sind. Besonders bevorzugt sind Temperaturen zwischen 180 und 230°C. Die Behandlungszeit, d.h. die Einwirkung von Wärme zur Ausbildung von Haut und die anschließende Blasenbildung durch Verdunsten beträgt üblicherweise 15-60 Sekunden, wobei 20-40 Sekunden bevorzugt sind. Nach Fertigstellen des erfindungsgemäß erhaltenen Erzeugnisses kann dies mittels weiteren bekannten Techniken veredelt werden, wie z.B. durch Bedrucken, Beschichten und Glätten. Auch eine weitere zusätzliche Prägung ist prinzipiell möglich.
- Prinzipiell ist es auch möglich das erfindungsgemäße strukturbildende Mittel auf einen Träger oder ein Substrat aufzubringen, das mit einer nicht haftenden Oberfläche versehen ist. Als nicht haftende Oberfläche ist beispielsweise eine silikonisierte oder teflonisierte Oberfläche verwendbar. Anschließend wird wie zuvor beschrieben die strukturbildende Zusammensetzung aufgetragen, eine Oberflächenhaut erzeugt mit anschließender Blasenbildung und Kollabieren der gebildeten Blase, ggf. schließen sich daran weitere der zuvor genannten Veredelungsschritte an. Nach dem Trocknen der so gebildeten Strukturschicht wird diese vom Druckträgersubstrat abgetrennt. Die so abgetrennte Schicht kann zum Kaschieren von beliebigen anderen Materialien verwendet werden. Eine weitere Verwendungsart besteht darin die isolierte Schicht zu zerschneiden bzw. zu zerkleinern, eventuell sogar zu zermahlen und selbst als Dekormittel zu verwenden. Auf diese Weise ist es auch möglich entsprechende Dekorbänder herzustellen.
- Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere zur Herstellung von Wand- und Deckenbelägen, wie Strukturtapeten etc. geeignet. Weitere wichtige erfindungsgemäß erhaltene Erzeugnisse sind Bodenbeläge, wie beispielsweise parkettartige Laminatbeläge. Bevorzugte mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Erzeugnisse sind auch Verpackungsmaterialien, insbesondere Geschenkpapiere sowie beschichtete Schmuck- und Designobjekte, wie beispielsweise Weihnachtsschmuck und andere Wohnungs- und insbesondere Tischdekorationen. Schließlich ist es auch möglich mittels dem erfindungsgemäßen Verfahren Vorhänge und entsprechende Stoffbezüge herzustellen.
- Eine bevorzugte industrielle Fertigungstechnik ist beispielsweise in
1 dargestellt. Dabei wird auf einem Druckträger1 das erfindungsgemäße Mittel vorzugsweise als nasse Paste2 aufgetragen. Die Auftragung erfolgt dabei vorzugsweise mittels einem Druck-, insbesondere Siebdruck- oder auch Tiefdruckverfahren. Danach wird der Druckträger bzw. das Trägersubstrat1 in einen Trockenofen3 eingeführt. Der Trockenofen3 umfasst einen Bereich für die Hautbildung4 , für die Blasenbildung5 und für das Zusammenfallen der Blasen6 . Innerhalb des Kanaltrockners3 herrschen vorzugsweise Temperaturen zwischen 100 und 250°C. Nach dem Zusammenfallen der Blase, d.h. nach dem Verdunsten des in den Pasten2 enthaltenen Lösungsmittelfluids verlässt das Trägersubstratband1 den Ofen zum weiteren Bearbeiten wie z.B. dem Flachdrücken. Im Fall des berührungslosen Flachdrückens durch Anströmen mit warmer Luft kann dies bereits auch im Trockenkanal durchgeführt werden. - Die Erfindung betrifft auch eine Zusammensetzung zur Ausbildung der individuellen Strukturen im zuvor beschriebenen Verfahren. Eine derartige Zusammensetzung enthält mindestens ein thermoplastisch dehnbares filmbildendes Polymer und/oder mindestens einen polymerisierbaren Vorläufer davon zusammen mit einem Trägerfluid und ggf. weiteren Additiven. In einer bevorzugten Ausführungsform weist das thermoplastisch dehnbare filmbildende Polymer eine minimale oder Mindestfilmbildungstemperatur (MFT) von -13 bis +28°C, vorzugsweise von -10 bis +25°C auf. Es hat sich gezeigt, dass innerhalb diesem Bereich das erfindungsgemäße Verfahren besonders gut durchführbar ist. Besonders bevorzugt enthält die erfindungsgemäße Zusammensetzung mindestens zwei Polymere mit unterschiedlicher minimaler Filmbildungstemperatur, und zwar ein Polymer mit einer höheren minimalen Filmbildungstemperatur von +1 bis +30°C, vorzugsweise von +5°C bis +25°C, d.h. ein sogenanntes hartes Polymer, und ein weiches Polymer mit einer minimalen Filmbildungstemperatur von -13 bis +8°C, vorzugsweise von -10°C bis +5°C. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegt die Filmbildungstemperatur des harten Polymers mindestens 5°C, vorzugs weise mindestens 8°C, insbesondere mindestens 10°C oberhalb der minimalen Filmbildungstemperatur des weichen Polymers. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform weist das harte Polymer eine minimale Filmbildungstemperatur (MFT) von +10 bis +20°C, zweckmäßigerweise von +14 bis +18°C auf. Für das weiche Polymer ist eine MFT von -5 bis +4°C, insbesondere von -2 bis +2°C ganz besonders bevorzugt.
- Erfindungsgemäß können sämtliche filmbildende thermoplastische Polymere verwendet werden. Bevorzugte Thermoplasten sind alle Kunststoffe welche sich aus linearen oder thermolabil vernetzten Polymeren zusammensetzen, wie beispielsweise Polyolefine, Vinylpolymere wie Vinylacetat und/oder Vinylchloridpolymere, Polyamide, Polyester, Polyacetale, Polycarbonate sowie Polyurethane und auch ggf. Ionomere, sofern sie die für Thermoplasten üblichen Temperaturverlauf für den Schubmodul aufweisen, d.h. ein mit der Temperatur abnehmendes Entropie-elastisches Verhalten. Darüber hinaus müssen die Thermoplasten auch gute filmbildende Eigenschaften aufweisen bzw. mit entsprechenden Filmbildnern zur Ausbildung eines Filmauftrages und Oberflächenfilmes fähig sein.
- Das erfindungsgemäße Mittel ist üblicherweise weichmacherfrei, jedoch ist es durchaus möglich, auch Weichmacher zuzusetzen.
- Ein bevorzugtes Fluid ist Wasser. Prinzipiell können jedoch auch andere Trägerfluids bzw. Lösungsmittel oder Dispersionsmittel verwendet werden sofern diese unter den Verfahrensbedingungen problemlos entfernbar sind, und zwar insbesonders durch Verdunstung. Hierzu zählen insbesondere Alkohole, Äther, insbesondere Polyglykoläther und Polyalkohole, wie Glykole.
- Die erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält vorzugsweise weitere Substanzen, wie beispielsweise Filmstabilisatoren, z.B. Polyvinylalkohol. Besonders bevorzugt ist ebenfalls die Ver wendung von Netzmitteln, wie beispielsweise Tensiden, Polydimethylsiloxane, vorzugsweise polyethermodifiziert und insbesonders zur Untergrundbenetzung, sowie entsprechende Entschäumer, wie beispielsweise Silane bzw. Silikone insbesonders Polysiloxane, natürliche und/ oder synthetische Fette, Öle und/oder Fettalkohole sowie Polyethylenglykoläther (Pluronics®) und Mischäther und andere hydrophobe Mittel. Weitere ggf. übliche Additive umfassen Dispergiermittel, Schutzkolloide, Emulgatoren, Verdickungsmittel und Viskositätsmodifizierer. Besonders bevorzugt ist der Zusatz von einem oder mehreren Farbmitteln. Hierzu können sowohl lösliche Farbmittel als auch Farbpigmente verwendet werden. Besonders bevorzugte Farbpigmente sind Titanglanzpigmente und/oder Metallpigmente, z.B. Titandioxide, Calciumcarbonate, Silikate, Oxide, Goldbronzen, Silberbronzen, Interferenz-Pigmente, organische und anorganische Farbpigmente u.s.w. Ein bevorzugtes Titanglanzpigment ist beispielsweise von Merck, Darmstadt unter der Bezeichnung Iriodin® erhältlich. Prinzipiell ist es jedoch auch möglich die erfindungsgemäße Zusammensetzung völlig durchsichtig herzustellen. Auch ist es möglich mit Polyester bedampfte Dekorpartikel in die Zusammensetzung einzuarbeiten.
- Die Erfindung soll an den folgenden Beispielen näher erläutert werden.
- Beispiel 1
- Es wird eine Effektpaste hergestellt aus
1. Ethylenvinylacetat-Copolymer mit einer MFT von 0°C (55 %ige Dispersion in Wasser) (erhältlich unter der Bezeichnung Mowilith DM 1062 (55 %) von Clariant GmbH, Frankfurt/Main, Deutschland) 50 Gew.-% 2. Vinylacetathomopolymer mit einer MFT von 15°C (60 %ige Dispersion) (erhältlich unter der Bezeichnung Mowilith DN (60 %) von Clariant GmbH, Frankfurt/Main, Deutschland) 20 Gew.-% 3. Polyvinylalkohol vollverseift (15 %ige Lösung in Wasser) (erhältlich unter der Bezeichnung Mowiol 28-99 G2 von Clariant GmbH, Frankfurt/Main, Deutschland) 28,50 Gew.-% 4. Netzmittel Polydimethylsiloxan, polyethermodifiziert (erhältlich unter der Bezeichnung BYK-346 von BYK-Chemie, Wesel, Deutschland) 1 Gew.-% 5. Entschäumungsmittel Polysiloxane mit hydrophoben Feststoffen in Polyglykol (erhältlich unter der Bezeichnung BYK-021 von BYK-Chemie, Wesel, Deutschland) 0,5 Gew.-% 6. Titanglanzpigment (Iriodin® 305 Solargold, erhältlich von Merck, Darmstadt, Deutschland). 5 Gew.-% - Zur Herstellung der Effektpaste wird in einem Mischer (Lenzemischer Typ F26-B5 (mit einem Disco-Verstellgetriebe)) bei 600 U/min das Ethylenvinylacetatcopolymer vorgelegt und nacheinander zuerst das Vinylacetatcopolymer und anschließend der Vinylalkohol, das Netzmittel und das Schäumungsmittel zugegeben und 10 Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird als Farbmittel das Titanglanzpigment langsam hinzugegeben und weitere 30 Minuten gerührt. Auf diese Weise wird eine Paste erhalten, die direkt im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden kann. Prinzipiell sind zu Herstellung des erfindungsgemäßen Mittels alle Mischer und sogenannte Dissolver möglich, wie sie auch für die Herstellung Lacken und Farben üblich sind.
- Beispiel 2 – Herstellung eines Wand- und Deckenbelages mit Schrumpf- und Knittereffekten und bastartigen Schlieren
- Ein einseitig gestrichenes Vlies (erhältlich von FiberMark, Lahnstein, Deutschland) mit einem Gewicht von 85 g/m2 wurde im Siebdruckverfahren mit einer farbigen Kompaktvinylpaste vollflächig beschichtet (80 g/m2), vorgetrocknet und als ein Trägersubstrat verwendet. Auf die beschichtete Fläche dieses Trägersubstrats wurde mittels einem Rotationssiebdruckverfahren die Effektpaste von Beispiel 1 in einer Schichtdicke von 100 μm nass aufgetragen und anschließend in einem Trockenkanal bei einer Temperatur von 200°C eine Oberflächenhaut ausgebildet. Bei weiterem Erwärmen verdunstete im Prozesskanal weiteres unter der Haut vorliegendes Lösungsmittel (Wasser) und blähte die darüber liegende gebildete Haut ballonartig auf. Nach mehr oder weniger vollständigem Verdunsten des gesamten enthaltenen Lösungsmittels fiel die so gebildete Blase in sich zusammen. Auf diese Weise entstehen interessante, nicht wiederholbare Oberflächeneffekte. Die Druck- bzw. Prozessgeschwindigkeit beträgt dabei 50 m/Min. Nach dem Austritt aus dem Trocknungskanal wurde die so erhaltene strukturierte Oberfläche mittels einer Gummiwalze angedrückt und zu einer Vorratsrolle gewickelt.
Claims (11)
- Verfahren zur Herstellung eines individuell strukturierten Designbelages durch Auftragen eines strukturbildenden Mittels auf eine Oberfläche eines Trägersubstrats unter Ausbildung einer dem Trägersubstrat abgewandten Oberfläche und Ausbildung einer dreidimensionalen Struktur und Fixieren dieser Struktur durch Trocknen, Aushärten und/oder Beschichten der Struktur mit einem Schutzlack und/oder -folie, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberfläche des Mittels eine dehnbare thermoplastische Haut ausgebildet und unter dieser Haut ein Gasdruck erzeugt wird, wodurch die Haut unter Ausbildung einer Blase gedehnt wird und danach die Blase unter Ausbildung einer Struktur schrumpft und/oder kollabiert.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasdruck durch Verdunsten eines Lösungsmittels und/ oder durch Zersetzung gasbildender Additive erzeugt wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haut durch Verdunsten eines Trägerfluids und/oder durch In-Situ-Polymerisation erzeugt wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hautbildung und/oder Gasbildung bei einer Temperatur von 100 – 250°C durchgeführt wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das strukturbildende Mittel in einer Dicke von 30 – 500 μm aufgetragen wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Trägersubstrats hydrophob beschichtet ist und das aufgetragene fertig gebildete getrocknete strukturbildende Mittel vom Trägersubstrat gelöst wird.
- Mittel zur selbständigen Ausbildung von individuellen sich nicht wiederholenden Schrumpf- und Knitterstrukturen enthaltend ein thermoplastisch dehnbares filmbildendes Polymer und/oder mindestens einen polymerisierbaren Vorläufer davon, ein Trägerfluid sowie ggf. mindestens ein Viskositätsmedium, Filmstabilisator, Netzmittel, Entschäumer und/oder Farbbildner.
- Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymer eine Mindestfilmbildungstemperatur von -10 bis +25°C aufweist.
- Mittel nach Ansprüchen 7-8, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Polymermischung aus mindestens einem harten Polymer mit einer minimalen Filmbildungstemperatur von +5 bis +25°C und einem weichen Polymer mit einer Filmbildungstemperatur von -10°C bis +5°C aufweist.
- Erzeugnis erhältlich nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5 sowie unter Verwendung der Zusammensetzung nach Ansprüchen 7-9.
- Erzeugnis nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Wand-, Decken-, Fußbodenbelag, Verpackungspapier, Geschenkpapier, eine Schmuckkarte und/oder ein Schmuckobjekt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2003100138 DE10300138A1 (de) | 2003-01-07 | 2003-01-07 | Wand-, Decken- und Fußbodenbeläge mit Schrumpf-und Knittereffekten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2003100138 DE10300138A1 (de) | 2003-01-07 | 2003-01-07 | Wand-, Decken- und Fußbodenbeläge mit Schrumpf-und Knittereffekten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10300138A1 true DE10300138A1 (de) | 2004-07-15 |
Family
ID=32519629
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2003100138 Ceased DE10300138A1 (de) | 2003-01-07 | 2003-01-07 | Wand-, Decken- und Fußbodenbeläge mit Schrumpf-und Knittereffekten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10300138A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005058788A1 (de) * | 2005-12-09 | 2007-07-05 | Weiss, Wilfried | Detailumlappungseffektlayoutcollektionfunktionswandbelag |
DE102008023181A1 (de) | 2008-05-10 | 2009-11-12 | Weiss, Wilfried | Fugen-Rand-Einheit und seine thermischen schwamm- oder gießartigen im Kaltverfahren hergestellten Füllkörner einschließlich Tischsigniergerät |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3779459T2 (de) * | 1986-03-17 | 1993-01-28 | Dainippon Ink & Chemicals | Lackharzzusammensetzung. |
-
2003
- 2003-01-07 DE DE2003100138 patent/DE10300138A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
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DE102008023181A1 (de) | 2008-05-10 | 2009-11-12 | Weiss, Wilfried | Fugen-Rand-Einheit und seine thermischen schwamm- oder gießartigen im Kaltverfahren hergestellten Füllkörner einschließlich Tischsigniergerät |
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