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Kontinuierlich arbeitende Zentrifuge mit Siebtrommel Die Erfindung
bezieht sich auf eine kontinuierlich arbeitende Zentrifuge mit Siebtrommel nach
Patent 904999, bei der die auf das Schleudergut ausgeübte Fliehkraft durch eine
zusätzliche, von der Siebtrommel mittels flügelartiger Gebläseschaufeln erzeugte
Saugkraft unterstützt wird.
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Bei der durch das Hauptpatent geschützten Zentrifuge ist die Siebtrommel
mit einem Si=ebmantel versehen, auf dessen Außenseite lamellenartig zusammengesetzte
Ringscheiben in radialer Richtung angeordnet sind, zwischen denen je ein durch Beilagen
hergestellter Zwischenraum vorhand=en ist. In den zwischen drei Ringscheiben bestehenden
Zwischenräumen, deren mittlere einen entsprechenden Durchbruch aufweist, sind Gebläseschaufeln
angeordnet. Diese Gebläseschaufeln saugen Luft in den am Austragende der Siebtrommel
offenen und vom Schleudergut nicht ganz ausgefüllten Raum zwischen den Schneckengängen
und von dort radial .durch den Siebmantel nach außen. Diese Luftströmung trägt zur
Nachtrocknung des Schleudergutfeststoffes bei, während die zwischen den Ringscheiben
nach außen abgeschleuderte Flüssigkeit eine Saugwirkung auf die im Schleudergut
verbliebene Restfeuchtigkeit ausübt und hierdurch den Flüssigkeitsentzug durch die
Zentrifugalkraft unterstützt.
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Für kristalline Schleudergüter mit ,einem geringen Feuchtigkeitsgehalt
ist jedoch die Zentrifuge nach dem Hauptpatent insofern wenig geeignet, als infolge
der geringen Flüssigkeitsabgabe des Schleudergutes auch die beim Durchfluß der abgegebenen
Flüssigkeit durch die Ringscheiben hervorgerufene Saugwirkung gering ist und die
sich nur über einen Teil der Trommellänge erstreckenden Gebläseschaufeln allein
nicht einen genügend großen Luftstrom zu erzeugen vermögen. Dazu kommt, daß die
Luft infolge des ihr zur Verfügung stehenden kleinen Durchgangquerschnittes zwischen
den Schneckengängen und den Räumen zwischen den Ringscheiben einen großen Strömungswiderstand
zu überwinden hat, so daß sie auch nur eine geringe Strömungsgeschwindigkeit aufweist.
Dementsprechend ist auch die Saug- bzw. Entwässerungswirkung der nach dem Hauptpatent
ausgebildeten Schleudertrommel beim Schleudern solcher Schleudergüter nur gering.
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Es sind Zentrifugen bekannt, die im Schleuderraum der Siebtrommel
zwei konzentrisch angeordnete zylindrische Mäntel zur Bildung von Ringräumen enthalten,
welche am Trommelboden miteinander kommunizieren und von denen der innere mit dem
Auffangraum für das Filtrat und der äußere mit der Außenluft verbunden ist. Auf
dem Außenmantel der Siebtrommel sind über die ganze Trommellänge sich erstreckende
Rippen mit frei auslaufenden Enden in einem größeren Umfangsabstand voneinander
angeordnet, d=ie einen Axialschub auf die Luft im Auffangraum ausüben. Hierdurch
soll eine Luftströmung durch die Ringräume erzwungen werden, um ein inniges Vermischen
mit dem aus einem Vorratsbehälter in den äußeren Ringkanal eingeleiteten flüssigen
Schleudergut zur Oxydation desselben herbeizuführen. Da zwischen dem äußeren, an
den Trommelmantel anschließenden Ringkanal und dem Auffangraum für das Filtrat infolge
der Verbindung dieser Räume praktisch kein Druckunterschied vorhanden ist, findet
auch keine nennenswerte Radialdurchströmung des Trommelmantels durch die Luft nach
außen bzw. eine Unterstützung der in dieser Richtung erfolgenden natürlichen Luftbewegung
statt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zentrifuge mit den eingangs
erwähnten Merkmalen für Schleudergüter mit einem geringen Feuchtigkeitsgehalt so
weiterzubilden, daß der Luftstrom zur Erzeugung einer zusätzlichen Saugkraft gegenüber
der durch die Flügelanordnung nach dem Hauptpatent erzielbaren Luftströmung erheblich
verstärkt wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung vorgeschlagen, die
Gebläseschaufeln auf dem Außenmantel der Siebtrommel zwischen je einem an jedem
Stirnende vorgesehenen Ringflansch in Richtung der Mantellinien anzuordnen, die
eine der Schaufelteilung entsprechende Höhe aufweisen. In vorteilhafter Weise ist
der Mantel der Schneckentrommel zum Durchtritt des aus dem Schleuderraum angesaugten
Luftstromes in an sich bekannter Weise mit Durchbrechungen versehen.
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Durch d=iese Maßnahmen wird ein ungehemmter, gleichmäßig über die
ganze Fläche des Siebtrommelmantels bzw. der Gutschicht verteilter Luftstrom erzielt,
dem
die Ringflanschen an den Stirnenden der Siebtrommel eine eindeutige radiale Förderrichtung
verleihen und jeden die Saugwirkung ungünstig beeinflussenden Axialschub verhindern.
Insbesondere trägt das beanspruchte, den Regeln der technischen Strömungslehre Rechnung
tragende Verhältnis der Schaufelhöhe zur Schaufelteilung wesentlich zum Erzielen
einer kräftigen, die Fliehkraft erheblich unterstützenden Saugwirkung bei, durch
die eine weitgehende Entwässerung und wirksame Trocknung des Schleudergutes gewährleistet
ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt Abb. 1 einen Längsschnitt durch die Siebtrommel und Abb. 2
eine Ansicht der Austragseite derselben. Eine kegelförmig zum Austragende 1 hin
erweiterte Siebtrommel 2 einer Schneckenzentrifuge wird mittels einer Welle 3 über
einen als Einlauftrichter ausgebildeten und mit Beschleunigungsschaufeln 4 für das
Einlaufgut versehenen Verbindungskopf 5 angetrieben; der an der freien Stirnseite
eine Öffnung 6 für das Einlaufrohr 7 aufweist. Insofern entspricht der Aufbau dieser
Schneckenzentrifuge dem der Zentrifuge nach dem Hauptpatent. Bei der Schneckenzentrifuge
nach der Erfindung sind indessen auf dem Außenmante18 der Siebtrommel2 keinelamellenartigen
Ringscheiben angeordnet, zwischen denen die Flüssigkeitsteilchen des Schleudergutes
beim Abschleudern beschleunigt werden und eine Saugwirkung in den Zwischenräumen
zwischen den Trommelringscheiben hervorrufen, die durch den Einbau von Gebläseschaufeln
in den beiden von je drei Scheiben gebildeten Zwischenraum im Abstand vom Außenmantel
der Siebtrommel erhöht werden, sondern die Gebläseschaufeln 9 sind unmittelbar auf
dem Außenmantel 8 der Siebtrommel 2 zwischen je einem an jedem Stirnende vorgesehenen
Ringflansch 10 in Richtung der Mantellinien angeordnet. Die Gebläseschaufeln 9 sind
hierbei in einem Verhältnis der Schaufelteilung zur Schaufelhöhe ausgebildet bzw.
angeordnet, das etwa 1 beträgt und eine günstige Umlenkung und damit eine größtmögliche
Zuführung von Energie zum strömenden Medium gewährleistet. Ferner wird durch die
an den Stirnseiten der Gebläseschaufeln 9 angeordneten Ringflansche 10 eine eindeutige
Radialströmung der durch den Trommelmantel ventilierenden Luft erzielt und jeder
die Saugwirkung vermindernde Axialschub vermieden. Um dem aus dem Schleuderraum
11 von den Gebläseschaufeln 9 angesaugten Luftstrom einen hemmungsfreien Zutritt
zum Trommelmantel zu ermöglichen, ist der Mantel 12 der Schneckentrommel 13 mit
Durchbrechungen 14 versehen. Um ein möglichst wirksames Druckgefälle der durch den
Trommelmantel der Siebtrommel 2 von den Gebläseschaufeln 9 angesaugten Luft zu.
erhalten bzw. einen Kurzschluß derselben durch den Spalt 15 zwischen dem Ringflansch
10 der Siebtrommel 2 am Austragende 1 und der ringförmigen Stirnwand 16 des Auffangraumes
17 in dem in der Zeichnung nur teilweise dargestellten Schleudergehäuse 18 zu vermeiden,
ist zwischen diesen Bauteilen der Schneckenzentrifuge eine zylindrische, an den
Innenrand der ringförmigen Stirnwand 16 angeschlossene Abschlußwand 19 vorgesehen,
die an dem dem Ringflansch 10 zugekehrten freien Ende eine Dichtung 20, z. B. aus
Gummi, oder eine Labyrinthdichtung, aufweist. Durch diese Maßnahmen wird eine kräftige
Saugwirkung zur Unterstützung der Fliehkraft erzielt, die eine optimale Entwässerung
und Trocknung des Schleudergutes gewährleistet.
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Die Erfindung ist nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt,
sondern hat auch für zylindrische Siebtrommeln mit Austragvorrichtung oder kegelige
Siebtrommeln ohne eine solche Vorrichtung Bedeutung.