DE10297086T5

DE10297086T5 - Airbag mit Dämpfungsmechanismus

Info

Publication number: DE10297086T5
Application number: DE10297086T
Authority: DE
Inventors: Pongdet Paul Rochester Wipasuramonton; Charles Warren Walczak; Shakir Sterling Heights Salmo
Original assignee: Breed Automotive Technology Inc
Current assignee: Joyson Safety Systems Inc
Priority date: 2001-09-26
Filing date: 2002-08-05
Publication date: 2004-07-01
Anticipated expiration: 2022-08-06
Also published as: WO2003026925A2; US20030057683A1; US6802530B2; AU2002332449A1; WO2003026925A3; DE10297086B4

Abstract

Airbag, der folgendes umfasst:
– eine aufblasbare, erste Kammer, wobei der Airbag dafür geeignet ist, innerhalb eines Fahrgastraums eines Fahrzeugs auf eine solche Weise angebracht zu werden, dass die aufblasbare, erste Kammer zum Schutz eines Fahrzeuginsassen angeordnet wird, wenn der Airbag aufgeblasen wird,
– eine stromabwärts von der aufblasbaren, ersten Kammer angeordnete Speicherkammer, wobei die Speicherkammer anfangs einen negativen Druck im Verhältnis zur aufgeblasenen, ersten Kammer hat, bei dem ermöglicht wird, dass das Aufblasgas in der ersten Kammer in die Speicherkammer gedrückt wird, um zu verhindern, dass der Druck in der ersten Kammer beim Zusammenprall mit dem Fahrzeuginsassen ansteigt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen Airbags und im besonderen einen Airbag, der bei einem Fahrzeugüberschlag nützlich ist.
Der bekannte, technische Stand hat einen Bedarf an einem Airbag anerkannt, der bei einem Seitenaufprall nützlich ist. Ein solcher Airbag wird an oder nahe der Dachtraverse des Fahrzeugs aufbewahrt. Diese Art von Airbag hat typischerweise einen langen und schmalen Aufbau und erstreckt sich im entfalteten Zustand von der Dachtraverse bis etwa in Schulterhöhe und wird hauptsächlich dafür ausgelegt, den Kopf des Fahrzeuginsassen davor zu schützen, an dem Fenster und/oder der Seite des Fahrzeugs aufzuprallen. Manche Airbags erstrecken sich von der vorderen oder A-Säule, über eine mittlere oder B-Säule bis zu einer hinteren C- und/oder D-Säule des Fahrzeugs. US 6 074 961 ist typisch für einen Seitenaufprall-Vorhangairbag. Der Airbag schließt ein vorderes und ein hinteres, aufblasbares Volumen und eine mittlere, nicht aufgeblasene, inaktive Zone ein, die typischerweise in der Nähe eines nicht besetzten Bereichs des Fahrzeugs, wie beispielsweise der B-Säule, angeordnet wird. Bei einem typischen Seitenaufprall dauert der gesamte Aufprall weniger als 100 Millisekunden, und während dieser Zeit muß der Airbag in einer Position zwischen dem Fahrzeuginsassen und der Seite des Fahrzeugs entfaltet werden und sich danach entleeren.
Der Aufbau eines Vorhangairbags, der dafür gedacht ist, einen Fahrzeuginsassen während eines Fahrzeugüberschlags zu schützen, ist im wesentlichen identisch mit dem Aufbau eines Seitenaufprallairbags. Der grundlegende Unterschied ist, dass bei der Auslegung darauf geachtet werden muss, zu sichern, dass der Airbag für verhältnismäßig lange Zeiträume einen ausreichend hohen Druck beibehält, weil es bis zum Abschluss eines Fahrzeugüberschlags viele Sekunden dauert. Dieser Aufblaszeitraum entspricht zum Beispiel fünf bis sieben Sekunden oder mehr, da der Airbag über diese längere Zeit aufgeblasen bleiben muss, um den Fahrzeuginsassen am Ende des längeren Ereignisses des Überschlags zu schützen. Selbst wenn das zum Konstruieren des Airbags verwendete Material aus einem Material mit niedriger oder gar keiner Durchlässigkeit hergestellt wird, kann eine gewisse Menge an Aufblasgas durch eine genähte Naht entweichen, was dazu führt, den Druck innerhalb des Airbags zu verringern. Selbst wenn der Airbag ein ganz undurchlässiges Material verwendet und keine genähte Naht einsetzt, wird sich der Druck innerhalb des Airbags verringern, wenn sich das Aufblasgas abkühlt. Der Innendruck kann ebenfalls verringert werden, weil das Gewebe gestreckt worden ist, was ein größeres Volumen erzeugt. Um diese Verringerung des Drucks über einen ausgedehnten Zeitraum auszugleichen, ist vorgeschlagen worden, den Airbag übermäßig aufzublasen, typischerweise unter Verwendung einer Hochleistungsaufblasvorrichtung. Die Wirkung der Verwendung einer Aufblasvorrichtung mit höherer Leistung und des übermäßigen Aufblasens des Airbags ist, dass ein Airbag oder ein Kissen erzeugt wird, der oder das verhältnismäßig steif und elastischer ist, und der oder das als eine Luftfeder wirken kann.
Nach der vorliegenden Erfindung wird ein Airbag bereitgestellt, der folgendes umfasst: einen Airbag mit einer aufblasbaren, ersten Kammer, wobei der Airbag dafür geeignet ist, innerhalb eines Fahrgastraums eines Fahrzeugs auf eine solche Weise angebracht zu werden, dass die aufblasbare, ers te Kammer zum Schutz eines Fahrzeuginsassen angeordnet wird, wenn der Airbag aufgeblasen wird, eine stromabwärts von der aufblasbaren, ersten Kammer angeordnete Speicherkammer, wobei die Speicherkammer anfangs einen negativen Druck im Verhältnis zur aufgeblasenen, ersten Kammer hat, bei dem ermöglicht wird, dass das Aufblasgas in der ersten Kammer in die Speicherkammer gedrückt wird, um zu verhindern, dass der Druck in der ersten Kammer beim Zusammenprall mit dem Fahrzeuginsassen ansteigt. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist der Airbag wesentlich kleiner und blockiert eine Wechselwirkung zwischen dem Fahrzeuginsassen und der Seite des Fahrzeugs, was eine einzelne Säule oder die Dachtraverse oder die Fensterfläche einschließen kann.
Es zeigt:
1 ist eine Draufsicht eines zum Schützen eines Fahrzeuginsassen während eines Fahrzeugüberschlags geeigneten Airbags nach der vorliegenden Erfindung.
1a zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel der Erfindung.
2 ist eine Querschnittsansicht durch die Strecke 2 – 2 von 1.
3 ist eine Querschnittsansicht durch die Strecke 3 – 3 von 1 und 4.
4 illustriert schematisch einen nahe der Dachtraverse des Fahrzeugs angebrachten, gefalteten Airbag.
5 und 6 zeigen verschiedene Stadien eines sich aufblasenden Airbags.
7 zeigt zeitliche Verläufe des Drucks in einem Airbag.
8 zeigt noch ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Die Abbildungen illustrieren Ansichten eines Airbags 20, der dafür geeignet ist, einen Fahrzeuginsassen während eines Fahrzeugüberschlags zu schützen. Der Airbag 20 kann aus einem oder mehreren Materialstücken hergestellt werden, so konfiguriert, dass sie sowohl einen vorderen und einen hinteren, aufblasbaren Abschnitt 22 bzw. 24 als auch einen zum Aufnehmen von Aufblasgas aus einer Aufblasvorrichtung, was schematisch durch den Pfeil 28 dargestellt wird, geeigneten Einlass 26 bereitstellen. Der Airbag 20 schließt ein allgemein als 30 gezeigtes Aufblasgas-Verteilelement ein. Dieses Gasverteilelement 30 kann eine dünne, flexible Röhre 32 einschließen, die eine Vielzahl von Auslassöffnungen 34 hat, um das Gas in die verschiedenen Abschnitte des Airbags weiterzuleiten. Bei einem Ausführungsbeispiel hat der Airbag 20 eine ausreichende Länge, um sich von einer vorderen oder Front-A-Säule 40 über die B-Säule 42 zu erstrecken und sich bis zur C-Säule 44 des Fahrzeugs zu erstrecken. Eine ähnliche Anordnung kann ebenfalls für längere Airbags angewendet werden, so dass sie zwischen die A- bis D-Säulen des Fahrzeugs passen (die D-Säule wird schematisch durch die Zahl 46 gezeigt). Ein kürzerer Airbag kann sich über nur zwei Säulen, wie beispielsweise die A- und die B- oder die B- und die C-Säule, erstrecken. Der Einlass 26 kann angrenzend an eine der Säulen des Fahrzeugs angeordnet werden und mit einem beliebigen Abschnitt des Airbags verbunden werden. Der Oberteil 50 des Airbags kann eine Vielzahl von Montagemerkmalen, wie beispielsweise Öffnungen 52 (oder Laschen 52a mit Öffnungen 52) einschließen, die das Anbringen des Airbags nahe der Dachtraverse 54 erleichtern (siehe 4). Die unteren Ecken 56a, 56b (die typischerweise nicht aufblasbar sind) des Airbags werden mit Riemen oder Halteseilen 58 versehen, die den aufgeblasenen Airbag führen und an seinem Platz halten.
Wie in 1 gezeigt wird, werden die Halteseile aus Riemen hergestellt; jedoch werden die Halteseile in 5 und 6 unter Verwendung von Abschnitten des Airbagmaterials hergestellt. Vor dem Aufblasen wird der Airbag in einem gefalteten Zustand nahe der Dachtraverse aufbewahrt (siehe wieder 4) und durch eine zerreißbare oder zu öffnende Abdeckung 60 abgedeckt, die aus Gewebe oder Kunststoff sein kann. Außerdem werden die Halteseile (Riemen oder Materialabschnitte oder anderes), wenn sich der Airbag im gefalteten Zustand befindet, in einer eingezogenen Position, angrenzend an die entsprechende Fahrzeugsäule 40, 44, ausgerichtet und durch eine zerreißbare Einfassung abgedeckt, wie das auf dem Gebiet bekannt ist (nicht gezeigt).
Der Airbag 20 kann aus einem gewebten Material, wie beispielsweise Nylon von 215, 315, 420 Denier, hergestellt werden, entsprechend mit Silikon oder Urethan oder dergleichen beschichtet, um die Durchlässigkeit eines Luftstroms durch den Airbag praktisch auf Null zu verringern. Das Material kann um eine umlaufende Naht 72 genäht oder mit Ultraschall geschweißt werden, um die in 1 gezeigte Form zu erzielen. Zusätzliche Nähte oder Einengungen, wie beispielsweise 70, die das aufgeblasene Volumen der Kammern 22, 24 wirksam verringern, können durch Zusammennähen oder Zusammenschweißen gegenüberliegender Seiten des Airbags erzielt werden.
Ähnlich kann die umlaufende Naht 72 oder die Naht 70 durch eine beliebige, bekannte Technologie erzielt werden. Die Röhre und die Öffnungen 34 können durch selektives Verbinden der gegenüberliegenden Seiten des Airbags integriert geformt werden, oder es kann, als Alternative dazu, eine gesonderte Kunststoff- oder Geweberöhre in den Oberteil des Airbags eingesetzt werden.
Viele Airbags schließen, außer, dass sie einen oder mehrere aufblasbare Abschnitte 22, 24 einschließen, ebenfalls einen nicht aufblasbaren oder inaktiven Abschnitt oder Bereich 80 ein. Wie in 1 illustriert wird, wird diese Zone durch eine genähte oder geschweißte Naht 81 gebildet. Ebenfalls in 1 kann das Aufblasgas um den Oberteil der inaktiven Zone 80 strömen, wie es durch die Pfeile 84 gezeigt wird. Die inaktive Zone verringert das aufblasbare Volumen des Airbags und verringert dementsprechend die Anforderungen an die Aufblasvorrichtung. Die inaktive Zone wird in einem Bereich des Airbags angeordnet, der nicht vom Fahrzeuginsassen berührt wird. Bei der vorliegenden Erfindung schließt der Airbag einen Speicher oder eine Speicherkammer 90 ein, die unterhalb der inaktiven Zone 80 angeordnet wird. Der Speicher 90 wird mit einer oder beiden der aufblasbaren Kammern 22, 24 verbunden. Außerdem werden die unteren Abschnitte, wie beispielsweise 80a, der inaktiven Zone 80, wie sie durch die Nähte 81 gebildet werden, mit Zwischenraum zur Unterkante 86 des Airbags 20 angeordnet, um wenigstens einen Strömungsdurchgang oder eine Mündung 92 in die Speicherkammer 90 und aus derselben bereitzustellen. Zwei solcher Durchgänge 92 werden in 1 gezeigt. In 1 wird eine Mündung 92 zwischen der Speicherkammer 90 und der aufblasbaren Kammer 22 angeordnet, während eine andere Mündung 92 zwischen der Speicherkammer 90 und der hinteren aufblasbaren Kammer 24 angeordnet wird. Falls zum Beispiel nur eine vordere Mündung verwendet wird, würde sich die Naht 96, welche die inaktive Zone definiert, nach unten bis zu den unteren Rändern 86 des Airbags 20 erstrecken. Die Speicherkammer 90 wird durch das Material oder die Abschnitte des Airbags geformt.
Das in 1a gezeigte, alternative Ausführungsbeispiel schließt die meisten der Merkmale des in 1 gezeigten Airbags ein. Am Unterteil des Airbags wird ein zusätzlicher Materialsack 25 angeordnet. Der Sack 25 ist wesentlich luftdicht und wird über einen Durchgang 92a mit dem Airbag 20 verbunden. Der Sack 25 wird aus einem elastischen Material, wie beispielsweise Urethan oder einem anderen gummiartigen Material, hergestellt und bildet eine elastische Speicherkammer 90a. Der Speicher 90a kann unter Verwendung des konisch geformten Speichers 90 (siehe 1) gebildet werden, oder die Form der die inaktive Zone 80 bildenden Naht 81a kann verändert werden, um das Volumen, das den Speicher 90 bildete, zu verringern oder zu beseitigen. Wenn die aufgeblasenen Abschnitte des Airbags durch den Fahrzeuginsassen belastet werden, wird Aufblasgas durch die Mündungen 92 in die ausdehnbare Speicherkammer 90a gedrückt oder gequetscht, was die Rückprallbewegung des Fahrzeuginsassen dämpft. Die ausdehnbaren Kammern 90a können an anderen Stellen des Airbags angeordnet werden, wie es in 1a durch eine Phantomlinie illustriert wird (die zusätzlichen Strömungsdurchgänge 92a werden nicht gezeigt). Der Airbag 20 kann eine oder mehrere Speicherkammern 90a einschließen.
Beim Erfassen des Überschlags oder Seitenaufpralls aktiviert ein verbundenes Steuergerät die Aufblasvorrichtung, die dem in 4 gezeigten, gefalteten Airbag Aufblasgas zuführt. Vorzugsweise wird der Airbag derart gefaltet oder gerollt, dass die Mündungen 92 in den letzten oder den späteren Aufblasstadien dem Aufblasgas ausgesetzt werden. In 4 ist der Airbag 20 mit einer Vielzahl von Zickzackfalten gefaltet, wobei die Mündungen 92 in der letzten Falte oder den wenigen letzten Falten liegen. Wenn der Airbag von 1 beginnt, sich aufzublasen, werden die Falten näher an der Röhre 30 beginnen, sich aufzublasen. Anschließend, wenn sich der Airbag ausdehnt und aus der Abdeckung 60 hervorbricht, empfangen die unteren Ränder der aufblasbaren Kammern 22, 24, einschließlich der letzten Falten, das Aufblasgas zu einer späteren Zeit als jene Abschnitte des Airbags nahe der Röhre 30. Durch Anordnen der Mündungen nahe den unteren Rändern des Airbags wird die Ausdehnung der Kammern 22, 24, wenn sich benachbarte, stromaufwärts gelegene Abschnitte dieser Kammern beim Aufnehmen des Aufblasgases auszudehnen beginnen, auf Grund der Ausdehnung der aktiven Kammern einen zeitweiligen, negativen Druck erzeugen, der dazu führt, dass alle Restluft in der Speicherkammer 90 nach außen in die Kammern 22, 24 strömt. Das Beseitigen von Restluft in der Speicherkammer macht sie während eines Aufpralls wirksamer; jedoch ist dies keine Erfordernis der vorliegenden Erfindung.
5 und 6 sind Abbildungen, abgezeichnet von Fotografien eines Seitenaufprall-Pfahltests eines Airbags 20, wie er beispielsweise in 1 gezeigt wird, hergestellt nach der vorliegenden Erfindung. Bei diesem Airbag beträgt das aufblasbare Volumen etwa 26 Liter; aber es kann in einem beliebigen Volumenbereich, wie beispielsweise 15 Liter bis 50 Liter, liegen. Außerdem beträgt die Oberfläche einer jeden der Mündungen 92 etwa 390 mm², und sie kann, in Abhängigkeit von dem effektiven Kammerdruck und dem Volumen des Speichers 90, im Bereich von etwa 127 mm² bis etwa 600 mm² liegen.
In 5 hat der sitzende Fahrzeuginsasse 150 noch nicht begonnen, die vordere Kammer 22 des Airbags zu belasten. Au ßerdem scheint die Speicherkammer 90 zu diesem Zeitpunkt praktisch frei von allem Aufblasgas zu sein. 6 zeigt einen späteren Zeitpunkt in dem Aufprall; der Kopf des Fahrzeuginsassen ist in Kontakt mit der Kammer 22. Im Ergebnis dessen, dass der Kopf des Fahrzeuginsassen das aufgeblasene Kissen belastet, ist zuvor in der Kammer 22 befindliches Aufblasgas durch die Mündung 92 in die Speicherkammer 90 bewegt worden. Diese gesteuerte Verringerung des aufgeblasenen Volumens der Kammer 22 und des Drucks in derselben dämpft die Bewegung des Kopfes des Fahrzeuginsassen und ermöglicht es, dass der Kopf in Kontakt mit dem Airbag bleibt, wenn sich die Kammer 22 zeitweilig entleert. Der Vorgang, zu ermöglichen, dass der Kopf in Kontakt mit dem sich entleerenden Airbag bleibt, wird auf dem Gebiet manchmal als Herunterfahren („ride-down") bezeichnet.
Der Nutzen der vorliegenden Erfindung ist aus dem folgenden zu ersehen. Der bei dem oben erwähnten Test gemessene HIC-Wert („Head Injury Criterion" – Kopf-Verletzungs-Kriterium) betrug etwa 477. Bei einem ähnlichen Test, aber ohne eine Speicherkammer, betrug der HIC-Wert 900, was die der vorliegenden Erfindung zuzuschreibende Verbesserung zeigt. Es wird kurz Bezug auf 7 genommen, die zeitliche Verläufe des Drucks in der vorderen, der hinteren und der Speicherkammer 22, 24 bzw. 90 zeigt, siehe die jeweiligen Kurven 701, 702 und 703.
8 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem Mehrkammerairbag 20a, der innerhalb eines Fahrzeugsitzes 200 oder anderswo im Fahrzeug, wie beispielsweise an einem Seitenabschnitt oder einer Türfüllung, unterhalb der Fensterfläche, angeordnet werden kann. Wenn er entfaltet ist, erstreckt sich der Airbag nach oben, um die Seite und den Kopf des Fahrzeuginsassen im Verhältnis zum Fahrzeug zu polstern. Der Airbag kann eine untere oder Brustkorbkammer 23 und eine obere oder Kopfkammer 22 einschließen. Die Kammern werden durch eine Reihe von Stichen oder eine Trenntafel getrennt, die beide allgemein durch die Zahl 202 gezeigt werden. Die Stiche oder die Trenntafel bilden oder haben eine Mündung, um Aufblasgas über dieselben weiterzuleiten. Bei diesem Ausführungsbeispiel leitet die Aufblasvorrichtung 28 zuerst Gas zur unteren Kammer. Die obere Kammer 22 wird zuletzt gefüllt, wenn Aufblasgas von Kammer zu Kammer wandert. Während eines Seitenaufpralls oder Fahrzeugüberschlags wird der Rumpf des Fahrzeuginsassen typischerweise auf die untere Kammer 24 auftreffen, was Aufblasgas in die obere Kammer 22 drückt, bevor die obere Kammer vom Kopf des Fahrzeuginsassen getroffen wird. In einigen Fällen kann der Druck in der oberen Kammer schnell zunehmen, was ein Zurückprallen des Kopfes auf Grund der Elastizität der oberen Kammer bewirken wird, was die HIC-Kriterien auf ein unerwünschtes Niveau steigern kann. Der Airbag 20a schließt ebenfalls einen ausdehnbaren Sack, eine Kammer oder Blase 92a ein, ähnlich dem bzw. der in 1a gezeigten, der bzw. die eine elastische Speicherkammer 90a definiert. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel steht die Speicherkammer 90a durch eine enge Mündung oder einen Durchgang 92a in unmittelbarer Verbindung mit der oberen Kammer, wodurch die Druckentlastung der oberen oder Kopfkammer 22 gesteuert wird. 8 zeigt außerdem ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem die Mündung oder der Durchgang 92a am Übergang zwischen der oberen und der unteren Kammer 22 bzw. 24 angeordnet wird.
[Zusammenfassung]
Ein Airbag, der folgendes umfasst:

– eine aufblasbare, erste Kammer, wobei der Airbag dafür geeignet ist, innerhalb eines Fahrgastraums eines Fahrzeugs auf eine solche Weise angebracht zu werden, dass die aufblasbare, erste Kammer zum Schutz eines Fahrzeuginsassen angeordnet wird, wenn der Airbag aufgeblasen wird;
– eine stromabwärts von der aufblasbaren, ersten Kammer angeordnete Speicherkammer, wobei die Speicherkammer anfangs einen negativen Druck im Verhältnis zur aufgeblasenen, ersten Kammer hat, bei dem ermöglicht wird, dass das Aufblasgas in der ersten Kammer in die Speicherkammer gedrückt wird, um zu verhindern, dass der Druck in der ersten Kammer beim Zusammenprall mit dem Fahrzeuginsassen ansteigt (1).

Claims

Airbag, der folgendes umfasst: – eine aufblasbare, erste Kammer, wobei der Airbag dafür geeignet ist, innerhalb eines Fahrgastraums eines Fahrzeugs auf eine solche Weise angebracht zu werden, dass die aufblasbare, erste Kammer zum Schutz eines Fahrzeuginsassen angeordnet wird, wenn der Airbag aufgeblasen wird, – eine stromabwärts von der aufblasbaren, ersten Kammer angeordnete Speicherkammer, wobei die Speicherkammer anfangs einen negativen Druck im Verhältnis zur aufgeblasenen, ersten Kammer hat, bei dem ermöglicht wird, dass das Aufblasgas in der ersten Kammer in die Speicherkammer gedrückt wird, um zu verhindern, dass der Druck in der ersten Kammer beim Zusammenprall mit dem Fahrzeuginsassen ansteigt.
Airbag nach Anspruch 1, bei dem die Speicherkammer innerhalb des Airbags angeordnet wird.
Airbag nach Anspruch 1, bei dem die Speicherkammer außerhalb eines Hauptabschnitts des Airbags angeordnet wird.
Airbag nach Anspruch 1, bei dem die Speicherkammer an der Verbindung der aufblasbaren, ersten Kammer und der Speicherkammer eine erste Mündung einschließt.
Airbag nach Anspruch 1, bei dem der Airbag eine aufblasbare, zweite Kammer einschließt, und bei dem die Speicherkammer an der Verbindung der aufblasbaren, zweiten Kammer und der Speicherkammer eine zweite Mündung einschließt.
Airbag nach Anspruch 5, bei dem das Verhältnis der Volumina der aufblasbaren Kammern zu dem Volumen der Speicherkammer etwa 15 – 50/1,5 beträgt.
Airbag nach Anspruch 4, bei dem die Oberfläche der ersten Mündungen etwa 127 mm² bis etwa 389 mm² beträgt.
Airbag nach Anspruch 1, der außerdem eine Quelle eines Aufblasgases und ein Verteilungsmittel zum Zuführen des Einblasgases längs eines Längsabschnitts des Airbags einschließt, und bei dem die erste Mündung gegenüber dem Ort des Verteilungsmittels angeordnet wird.
Airbag nach Anspruch 1, bei dem der Airbag vor dem Aufblasen in einem nicht aufgeblasenen, gefalteten Zustand gehalten wird, und bei dem die sich entfaltenden Abschnitte des Airbags in der Nähe der ersten Mündung ein Vakuum erzeugen, um zu bewirken, dass Fluid in der Speicherkammer aus derselben herausgesaugt wird.
Airbag nach Anspruch 1, bei dem die sich entfaltenden Airbagabschnitte zusammenwirken, um ein Vakuummittel zum Erzeugen eines Niederdruckbereichs am Eingang der ersten Mündung zu bilden, um zu bewirken, dass Fluid in der Speicherkammer aus derselben herausgesaugt wird.
Airbag nach Anspruch 1, bei dem der Airbag eine erste und eine zweite, auf gegenüberliegenden Seiten eines nicht aufblasbaren Bereichs angeordnete, aufblasbare Kammer einschließt, und bei dem die Speicherkammer längs eines unteren Abschnitts des nicht aufblasbaren Bereichs angeordnet wird.
Airbag nach Anspruch 11, bei dem ein unterer Abschnitt des nicht aufblasbaren Bereichs und ein angrenzender Bereich der Speicherkammer konisch geformt werden.
Airbag nach Anspruch 4, bei dem die erste Kammer unter Verwendung einer Vielzahl von Falten gefaltet wird, und bei dem die Mündung in einer der letzten der von einer Quelle eines Aufblasgases entfernten Falten angeordnet wird.
Airbag nach Anspruch 13, bei dem die Vielzahl von Falten eine Vielzahl von Zickzackfalten einschließt.