DE1029571B - Verfahren zur Herstellung eines Sinterverbundwerkstoffes, insbesondere fuer elektrische Kontakte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Sinterverbundwerkstoffes, insbesondere fuer elektrische KontakteInfo
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Description
DEUTSCHES
Kontaktwerkstoffe aus Silber als Grundmetall und einein oder mehreren Metalloxydzusätzen haben sich
insbesondere für Kontakte in der Starkstromtechnik zur Schaltung hoher Ströme, z.B. von lOOOA und
mehr, bewährt. Kontakte dieser Art weisen eine verhältnismäßig geringe Schweißneigung auf. Bei den
bisherigen Herstellungsverfahren dieser Kontaktwerkstoffe wurde im allgemeinen von einem Gemisch
aus Silberpulver und feinteiligem Metalloxydpulver ausgegangen. Das Pulver wurde mechanisch möglichst
gut durchmischt, dann gepreßt und schließlich unterhalb des Schmelzpunktes des Silbers gesintert.
Nach einem anderen bekannten Verfahren wird eine Legierung aus Silber und einem unedleren Metall
an der Luft geglüht. Hierbei wird das unedlere Metall in das entsprechende Metalloxyd übergeführt. Die
Oxydation schreitet jedoch von der Oberfläche in das Innere der Legierung nur langsam fort und erfordert
bei dicken Kontaktstücken sehr lange Glühzeiten. Dies entnimmt man für das Beispiel einer Silber-Kadmium-Legierung
aus dem Diagramm der Zeichnung. Auf der Abszisse ist die Glühzeit in Stunden und auf der Ordinate die Oxydationstiefe in Millimetern
aufgetragen, bezogen auf eine Glühtemperatur von 800° C in Luft. Bei den erforderlichen langen
Glühzeiten tritt bereits ein Kadmiumverlust durch Verdampfen auf.
Nachdem man festgestellt hatte, daß die Kontakteigenschaften eines Werkstoffes der vorgenannten Art
um so günstiger sind, desto feiner und gleichmäßiger die Oxydkomponenten im Grundmetall eingelagert
sind, war man bestrebt, Verfahren zu entwickeln, die eine extrem feine Verteilung der Ausgangskomponenten
ergeben.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Sinterverbundwerkstoffes, insbesondere
für elektrische Kontakte, aus einem Gemisch aus Silberpulver und dem Pulver des Oxydes von
mindestens einem unedleren Metall, das der vorgenannten Forderung in besonders hohem Maße entspricht.
Die neue Lösung besteht darin, daß das Ausgangspulvergemisch durch Verdüsung einer flüssigen
Metallegierung in oxydierender Atmosphäre, deren Legierungskomponentenanteile den gewünschten Anteilen
dieser Komponenten im Ausgangsverbundpulver entsprechen, hergestellt wird.
Als unedle Legierungskomponenten werden bevorzugt mindestens eines der Metalle Zink, Kadmium.
Quecksilber, Zinn oder Blei verwendet.
In der oxydierenden Atmosphäre tritt während und unmittelbar nach dem Verdüsen ganz oder teilweise
eine Oxydation der unedlen Legierungsbestandteile ein. Im Gegensatz zu den bei den vorher erwähnten
Verfahren erforderlichen langen Glühzeiten wird bei Verfahren zur Herstellung
eines Sinterverbundwerkstoffes,
insbesondere für elektrische Kontakte
Anmelder;
Siemens-Schuckertwerke
Aktiengesellschaft,
Berlin und Erlangen,
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50
Dr. techn, habil, Horst Schreiner, Nürnberg,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
dem Verfahren gemäß der Erfindung die Oxydation der unedlen Legierungsbestandteile in wesentlich
kürzerer Glühzeit erreicht. Der Oxydationsgrad kann durch die Wahl der Verdüsungsbedingungen beeinflußt
werden. Eine vollständige Oxydation wird erreicht, wenn das Pulver unmittelbar nach der Verdüsung
eine heiße Zone in oxydierender Atmosphäre durchläuft. Bei niedrigerer Temperatur der oxydierenden
Atmosphäre und bei entsprechend kürzerer Bemessung der oxydierenden Durchlaufzone nach der
Verdüsung erfolgt die Oxydation der unedlen Komponenten nur teilweise. Bevorzugt werden die vorgenannten
Parameter so bemessen, daß sich ein Oxydationsgrad zwischen 50 und 100% einstellt. So wird
z. B. das Kadmium eines gemäß der Erfindung verdüsten Silber-Kadmium-Pulvergemisches mit einem
Kadmiumanteil von 10% und einer Korngröße zwischen 60 und 300 μ in oxydierender Atmosphäre
von 800° C nach 5 Minuten zu etwa 60% und nach 20 Minuten vollständig oxydiert.
Die weitere Verarbeitung des auf die oben angegebene
Weise hergestellten Pulvergemisches durch Pressen und Sintern kann nach den bekannten Verfahren
erfolgen.
Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Sinterverbundwerkstoffe weisen gegenüber
entsprechend zusammengesetzten Werkstoffen, deren Ausgangspulver nach den bekannten Verfahren hergestellt
worden sind, ein feinteiligeres Gefüge und eine wesentlich gleichmäßigere Verteilung auf. Entsprechend
sind auch die Kontakteigenschaften gün-
8M 509/366
stiger, insbesondere bei Belastung mit hohen Strömen. Hervorzuheben ist, daß das gemäß der Erfindung
hergestellte Kontaktmaterial auch beim Schalten hoher Ströme über 2000 A nicht schweißt und darüber
hinaus eine hohe Abbrandfestigkeit besitzt.
Eine weitere Verbesserung der Eigenschaften der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten
Sinterwerkstoffe ist dadurch zu erreichen, daß dem Silber-Metalloxyd-Verbundpulver vor dem Pressen
und Sintern bis zu 30 Gewichtsprozent eines Metallpulvers in feinteiliger Form beigemischt werden.
Hierfür eignen sich z. B. Beimischungen aus Chrom-, Eisen-, Kobalt-, Nickel-, Molybdän- oder Wolframpulver.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines Sinterverbundwerkstoffes, insbesondere für elektrische
Kontakte, aus einem Gemisch aus Silberpulver und dem Pulver des Oxydes von mindestens einem
unedlen Metall, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangspulvergemisch durch Verdüsung einer
flüssigen Metallegierung in oxydierender Atmosphäre, deren Legierungskomponentenanteile den
gewünschten Anteilen dieser Komponenten im Ausgangsverbundpulver entsprechen, hergestellt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mit dem Silber legierte
Unedelmetall mindestens eines der Metalle Zink, Kadmium, Quecksilber, Zinn oder Blei ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der oxydierenden
Atmosphäre und die Reaktionszeit so bemessen werden, daß die Unedelmetallkomponenten
vollständig in Oxyde übergeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der oxydierenden
Atmosphäre und die Reaktionszeit so bemessen werden, daß die Unedelmetallkomponenten
zu 50 bis 100% in Oxyde übergeführt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Silber-Metalloxyd-Verbundpulver vor dem Pressen und Sintern bis zu 301 Gewichtsprozent eines
Metallpulvers in feinteiliger Form beigemischt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß Chrom-, Eisen-, Kobalt-, Nickel-, Molybdän- oder Wolframpulver beigemischt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809 509/366 4.58
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES49476A DE1029571B (de) | 1956-07-13 | 1956-07-13 | Verfahren zur Herstellung eines Sinterverbundwerkstoffes, insbesondere fuer elektrische Kontakte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DES49476A DE1029571B (de) | 1956-07-13 | 1956-07-13 | Verfahren zur Herstellung eines Sinterverbundwerkstoffes, insbesondere fuer elektrische Kontakte |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1029571B true DE1029571B (de) | 1958-05-08 |
Family
ID=7487299
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES49476A Pending DE1029571B (de) | 1956-07-13 | 1956-07-13 | Verfahren zur Herstellung eines Sinterverbundwerkstoffes, insbesondere fuer elektrische Kontakte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1029571B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0338401A1 (de) * | 1988-04-16 | 1989-10-25 | DODUCO GMBH + Co Dr. Eugen DÀ¼rrwächter | Pulvermetallurgisches Verfahren zum Herstellen eines Halbzeugs für elektrische Kontakte aus einem Verbundwerkstoff auf Silberbasis mit Eisen |
WO2001026853A2 (de) * | 1999-10-15 | 2001-04-19 | Applikations- Und Technikzentrum Für Energieverfahrens-, Umwelt-, Und Strömungstechnik (Atz-Evus) | Herstellung eines pulvers aus geschmolzenem metall durch zerstaübung mit reaktivem gas |
-
1956
- 1956-07-13 DE DES49476A patent/DE1029571B/de active Pending
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0338401A1 (de) * | 1988-04-16 | 1989-10-25 | DODUCO GMBH + Co Dr. Eugen DÀ¼rrwächter | Pulvermetallurgisches Verfahren zum Herstellen eines Halbzeugs für elektrische Kontakte aus einem Verbundwerkstoff auf Silberbasis mit Eisen |
WO2001026853A2 (de) * | 1999-10-15 | 2001-04-19 | Applikations- Und Technikzentrum Für Energieverfahrens-, Umwelt-, Und Strömungstechnik (Atz-Evus) | Herstellung eines pulvers aus geschmolzenem metall durch zerstaübung mit reaktivem gas |
WO2001026853A3 (de) * | 1999-10-15 | 2001-06-07 | Atz Evus | Herstellung eines pulvers aus geschmolzenem metall durch zerstaübung mit reaktivem gas |
US6805726B1 (en) | 1999-10-15 | 2004-10-19 | Applikations - Und Technikzentrum Fur Energieverfahrens- Umvelt- Und Stromungstechnik (Atz-Evus) | Method for producing a powder |
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