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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Formteil aus Harz, das durch
Formen eines thermoplastischen, amorphen Harzes erhalten wird, und
ein Verfahren zu dessen Herstellung.
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STAND DER
TECHNIK
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In
der Vergangenheit wurden thermoplastische, amorphe Harze wie ABS-Harz
(Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer-Harz)
und AAS-Harz (Acrylnitril-Acrylkautschuk-Styrol-Copolymer-Harz) in verschiedenen Anwendungen
für Kraftfahrzeugteile,
elektrische Geräte,
Gehäuseteile
und dergleichen verwendet.
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Im
Allgemeinen werden das ABS- und das AAS-Harz der Gruppe der thermoplastischen,
amorphen Harze durch Strangpressen, Spritzgießen, Vakuumformen und dergleichen
geformt. Das auf diese Weise geformte Formteil hat einen Elastizitätsmodul
von 1 bis 2 GPa und einen linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von 8 bis 10 × 10–5/°C. Beim Formen
des Harzes in eine längliche
Form zur Verwendung des fertigen Formteils als beispielsweise Dachrinne
muss das Formteil einen höheren
Elastizitätsmodul
und einen geringeren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweisen, um dessen Steifigkeit und Dimensionsstabilität zu gewährleisten.
Im vorstehend genannten Bereich für den Elastizitätsmodul
und den linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
kann keine ausreichende Steifigkeit und Dimensionsstabilität erreicht
werden.
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Zur
Verbesserung des Elastizitätsmoduls
des Formteils, das durch Formen des ABS- oder AAS-Harzes erhalten
wird, und zur Verringerung dessen linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
wurden in der Vergangenheit zu jeweils 100 Gew.-Teilen Harz 10 bis
30 Gew.-Teile einer Glasfaser gegeben. Da jedoch die Glasfaser als
anorganisches Material mit dem Harz als organischem Material vermischt
wird, besteht das Problem, dass ein Recycling des Formteils schwierig
ist.
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DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Aus
der
US 3,658,947 ist
ein Formteil aus einem thermoplastischen Harz bekannt, das mit einer
Gummi-Komponente modifiziert worden ist.
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Im
Hinblick auf die oben genannten Aspekte ist es eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein Formteil aus Harz mit einem höheren Elastizitätsmodul
und einem geringeren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
als herkömmliche
Harze zur Verfügung
zu stellen, wobei insbesondere auch der Schwund von Erwärmung bei
Verwendung des Harzes verringert werden soll.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Formteil aus Harz gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren
nach Anspruch 9 gelöst,
die Ansprüche
2 bis 8 betreffen besonders bevorzugte Ausführungsformen des Formteils
gemäß Anspruch
1, die Ansprüche
10 bis 17 betreffen besonders bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens
gemäß Anspruch
9.
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Das
thermoplastische, amorphe Harz ist vorzugsweise ein ABS-Harz mit
5 bis 30 Gew.-% Polybutadien. In diesem Fall ist es möglich, den
Schwund beim Erwärmen
des Formteils aus Harz auf ein Mindestmaß zu beschränken und so die Wärmebeständigkeit
ohne Verschlechterung der Stoßfestigkeit
des Formteils aus Harz zu verbessern.
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Das
thermoplastische, amorphe Harz ist vorzugsweise ein ABS-Harz mit
einem Bestandteil, der dessen Glasübergangstemperatur erhöht. Da die
Anfangstemperatur der thermischen Verformung des Formteils aus Harz
durch Erhöhung
der Glasübergangstemperatur
zur Hochtemperaturseite verschoben wird, kann der Schwund beim Erwärmen des
Formteils aus Harz auf ein Mindestmaß beschränkt und so die Wärmebeständigkeit
erhöht
werden.
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Das
thermoplastische, amorphe Harz ist vorzugsweise ein ABS-Harz mit
5 bis 20 Gew.-% N-Phenylmaleimid
als Bestandteil zur Erhöhung
der Glasübergangstemperatur.
Da die Glasübergangstemperatur
durch den Zusatz von N-Phenylmaleimid erhöht wird, so dass die Anfangstemperatur
der thermischen Verformung des Formteils aus Harz zur Hochtemperaturseite
verschoben wird, kann der Schwund beim Erwärmen des Formteils aus Harz
auf ein Mindestmaß beschränkt und
so die Wärmebeständigkeit
erhöht
werden. Weiterhin ist N-Phenylmaleimid
vorzugsweise gleichmäßig in einem
Dispersionsmedium eines Copolymers aus Acrylnitril und Styrol dispergiert.
Die Wirkung auf die Erhöhung
der Glasübergangstemperatur
kann durch den Zusatz von N-Phenylmaleimid weiter verstärkt werden.
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Das
thermoplastische, amorphe Harz ist erfindungsgemäß ein ABS-Harz mit 5 bis 20
Gew.-% α-Methylstyrol als
Bestandteil zur Erhöhung
der Glasübergangstemperatur.
Da die Glasübergangstemperatur
durch den Zusatz von α-Methylstyrol
erhöht
wird, so dass die Anfangstemperatur der thermischen Verformung des Formteils
aus Harz zur Hochtemperaturseite verschoben wird, kann der Schwund
beim Erwärmen
des Formteils aus Harz auf ein Mindestmaß beschränkt und so die Wärmebeständigkeit
erhöht
werden. Insbesondere ist α-Methylstyrol
vorzugsweise gleichmäßig in einem
Dispersionsmedium eines Copolymers aus Acrylnitril und Styrol dispergiert.
Die Wirkung auf die Erhöhung
der Glasübergangstemperatur
kann durch den Zusatz von α-Methylstyrol
weiter verstärkt
werden.
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Das
thermoplastische, amorphe Harz ist vorzugsweise ein ABS-Harz, das
mit Polycarbonat legiert ist. Die Legierung mit Polycarbonat erhöht die Glasübergangstemperatur,
so dass die Anfangstemperatur der thermischen Verformung des Formteils
aus Harz zur Hochtemperaturseite verschoben wird. Auf diese Weise
kann Schwund beim Erwärmen
des Formteils aus Harz auf ein Mindestmaß beschränkt und so die Wärmebeständigkeit
erhöht
werden.
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Wenn
das die Dispersionsphase enthaltende thermoplastische, amorphe Harz
verwendet wird, ist eine maximale Ausdehnung in Walzrichtung der
Dispersionsphase nach dem Walzen das Zweifache oder mehr einer maximalen
Dicke in einer Richtung im Wesentlichen senkrecht zur Walzrichtung
der Dispersionsphase nach dem Walzen bevorzugt. Aufgrund einer besseren
Molekülausrichtung
kann die Wirkung auf die Erhöhung des
Elastizitätsmoduls
und die Verringerung des linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
weiter verbessert werden.
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Das
Formteil aus Harz hat eine Dicke von vorzugsweise 0,5 bis 10 mm.
In diesem Fall ist das Formteil aus Harz für verschiedene Anwendungen
für Kraftfahrzeugteile,
elektrische Geräte,
Gehäuseteile
und dergleichen geeignet.
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Das
Formteil aus Harz hat nach dem Walzen einen Elastizitätsmodul
von vorzugsweise 2,5 GPa oder mehr. Damit ist die Bereitstellung
des Formteils aus Harz mit einer höheren Steifigkeit möglich.
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Das
Formteil aus Harz hat nach dem Walzen ebenfalls einen bevorzugten
linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von 2 bis 6 × 10–5/°C. Damit
ist die Bereitstellung des Formteils aus Harz mit hervorragender
Dimensionsstabilität
möglich.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens nach Anspruch 9 zur Herstellung eines Formteils
aus thermoplastischem, amorphem Harz mit einem höheren Elastizitätsmodul
und einem geringeren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
als herkömmliche
Harze. Das Verfahren umfasst den Schritt des Strangpressens des
thermoplastischen, amorphen Harzes mit anschließendem Walzen. Insbesondere
wenn das Walzen nach dem Strangpressen des thermoplastischen, amorphen
Harzes mit Dispersionsphase stattfindet, wird die Dispersionsphase
in Walzrichtung gestreckt. Dadurch ist es aufgrund einer Molekülausrichtung
der Dispersionsphase in Walzrichtung möglich, ein Formteil aus Harz
mit einem höheren
Elastizitätsmodul
und einem geringeren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
bereitzustellen.
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Nach
dem Strangpressen wird das thermoplastische, amorphe Harz vorzugsweise
mit einem Streckfaktor von 1,2 bis 5 gewalzt. Durch die Verbesserung
der Molekülausrichtung
kann die Wirkung auf die Erhöhung
des Elastizitätsmoduls
und die Verringerung des linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
verstärkt werden.
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Nach
dem Strangpressen wird das thermoplastische, amorphe Harz vorzugsweise
unter Erwärmung bei
einer Temperatur im Bereich zwischen einer Temperatur, die durch
Subtraktion von 30°C
von dessen Glasübergangstemperatur
ermittelt wird, und einer Temperatur, die durch Addition von 60°C zur Glasübergangstemperatur
ermittelt wird, mit Streckreduzierwalzen gewalzt, die auf eine Temperatur
zwischen der Glasübergangstemperatur
und einer Temperatur erwärmt
sind, die durch Subtraktion von 50°C von der Glasübergangstemperatur
ermittelt wird.
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Weiterhin
wird nach dem Walzen des thermoplastischen, amorphen Harzes mit
der Dispersionsphase vorzugsweise eine Wärmebehandlung bei einer Temperatur
zwischen 70 und 100°C
durchgeführt.
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Wenn
das thermoplastische, amorphe Harz mit der Dispersionsphase ein
ABS-Harz ist, wird die Oberfläche
des ABS-Harzes vorzugsweise mit einem Acrylharz laminiert und dann
das Strangpressen durchgeführt.
In diesem Fall verbessert das Acrylharz, das durch das Walzen verdichtet
wird, die Wetterfestigkeit des ABS-Harzes. Insbesondere wird als
Acrylharz vorzugsweise ein AAS-Harz verwendet. Die Wetterfestigkeit
des ABS-Harzes wird durch gewalztes AAS-Harz verbessert. Weiterhin
kann durch das Walzen ein höherer
Elastizitätsmodul
und ein geringerer linearer Wärmeausdehnungskoeffizient
des AAS-Harzes erreicht werden.
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Bei
einer Temperatur zwischen dessen Glasübergangstemperatur und einer
Temperatur, die durch Subtraktion von 30°C von der Glasübergangstemperatur
ermittelt wird, findet vorzugsweise eine Wärmebehandlung unter der Bedingung
statt, dass das Formteil aus Harz gesichert ist, um Dimensionsänderungen
zu verhindern. In diesem Fall dauert die Wärmebehandlung vorzugsweise
2 Minuten oder länger.
Durch die Erwärmung
des Formteils aus Harz kann die Dimensionsstabilität verbessert
und der Schwund auf ein Mindestmaß beschränkt werden, womit die Wärmebeständigkeit
erhöht
wird. Außerdem
kann das Auftreten von Verformungen des Formteils aus Harz wie Verziehen
und Wellen verhindert werden.
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Das
thermoplastische, amorphe Harz wird vorzugsweise aus der Gruppe
bestehend aus einem ABS-Harz, einem AAS-Harz, einem HI-PS-Harz und
einem Polycarbonat-Harz ausgewählt.
Insbesondere ist die Verwendung des ABS- und/oder des AAS-Harzes
als thermoplastisches, amorphes Harz bevorzugt.
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Wenn
ein ABS-Harz verwendet wird, wird vorzugsweise ein ABS-Harz mit
wenigstens einer der Verbindungen N-Phenylmaleimid und α-Methylstyrol
oder ein ABS-Harz, das mit Polycarbonat legiert ist, verwendet.
Weiterhin enthält
das ABS-Harz vorzugsweise 5 bis 30 Gew.-% eines Polybutadien-Bestandteils.
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KURZE
BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1A und 1B sind
jeweils schematische Darstellungen der Harzstrukturen vor und nach
dem Walzen gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 ist
eine Frontalansicht des Walzschritts gemäß der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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3 ist
eine Frontalansicht des Walzschritts gemäß einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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4A ist
eine perspektivische Darstellung einer Streckreduzierwalze gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung und 4B ist
ein vergrößerter Querschnitt
eines Teils "P" in 4A;
und
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5A und 5B sind
jeweils Aufnahmen mit dem Elektronenmikroskop der Harzstrukturen
vor und nach dem Walzen gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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BEVORZUGTE
AUSFÜHRUNGSFORM
DER ERFINDUNG
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Wie
oben beschrieben wird ein erfindungsgemäßes Formteil aus Harz durch
Strangpressen des thermoplastischen, amorphen Harzes mit anschließendem Walzen
hergestellt. Als thermoplastisches, amorphes Harz wird vorzugsweise
ein ABS-Harz oder ein AAS-Harz verwendet. Das ABS-Harz hat eine
Harzstruktur, in der ein Copolymer aus Acrylnitril und Styrol die
Matrixphase (Dispersionsmedium) darstellt und Polybutadien als Dispersionsphase
in dieser Matrix dispergiert ist. Das AAS-Harz wiederum hat eine
Harzstruktur, in der ein Copolymer aus Acrylnitril und Styrol die
Matrixphase (Dispersionsmedium) darstellt und Acrylkautschuk als Dispersionsphase
in dieser Matrix dispergiert ist. Das ABS-Harz bzw. das AAS-Harz
kann jedes für
sich verwendet werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
beide zu mischen.
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Erfindungsgemäß wird ein
Vorformteil A, das durch Strangpressen dieses thermoplastischen,
amorphen Harzes erhalten wird, in seiner Längsrichtung gewalzt, um ein
Formteil B aus Harz zu erhalten. Wie aus 2 hervorgeht,
erfolgt das Walzen, indem das Vorformteil A durch eine Öffnung zwischen
einem Paar Streckreduzierwalzen 1 geführt wird. Dabei wird das Vorformteil
A durch Verringerung der Dicke im Wesentlichen unter Beibehaltung
der Breite gestreckt.
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Das
Vorformteil A, das durch Strangpressen des thermoplastischen, amorphen
Harzes mit der vorstehend genannten Dispersionsphase erhalten wird,
weist keine Molekülausrichtung
des Harzes auf. Wie aus 1A hervorgeht,
ist die in der Matrix 3 dispergierte Dispersionsphase 2 kugelförmig. Beim
Walzen des Vorformteils A mit den Streckreduzierwalzen 1 werden
die Dispersionsphase 2 und die Matrix 3 jedoch
in Walzrichtung gestreckt, so dass, wie in 1B dargestellt,
die Dispersionsphase 2 zu einer flächigen Form in Richtung der
Dicke und zu einer länglichen
elliptischen Form in Walzrichtung verformt wird. Wenn die Dispersionsphase 2 und
die Matrix 3 durch das Walzen gestreckt werden, findet
in dem Formteil B aus Harz eine Molekülausrichtung in Walzrichtung
statt, so dass eine Erhöhung
des Elastizitätsmoduls
in dieser Richtung und eine Verringerung des linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
erreicht werden. Erfindungsgemäß bedeutet
die Walzrichtung des Formteils B aus Harz die Richtung, in der die
Streckreduzierwalzen 1 das Vorformteil führen, die
auch als eine Richtung senkrecht zur Richtung der Dicke des Formteils
B aus Harz definiert ist.
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Das
Formteil B aus Harz, das durch Walzen erhalten wird, hat vorzugsweise
einen Elastizitätsmodul von
2,5 GPa oder mehr und einen linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von 2 bis 6 × 10–5/°C. Bei einem Elastizitätsmodul
von weniger als 2,5 GPa weist eine längliche Ausgabe des Formteils
B aus Harz möglicherweise
eine unzureichende Steifigkeit auf. In diesem Fall wird das Formteil
leicht verformt. Ein oberer Grenzwert für den Elastizitätsmodul
ist nicht festgelegt. Wenn der Elastizitätsmodul jedoch zu hoch ist,
besteht die Gefahr einer unzureichenden Zähigkeit. Aus diesem Grund gilt
in der praktischen Umsetzung ein oberer Grenzwert von ungefähr 10 GPa.
Außerdem
kann die Dimensionsstabilität
einer länglichen
Ausgabe des Formteils B aus Harz nachlassen, wenn der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient
einen Wert von 6 × 10–5/°C überschreitet, da
Temperaturveränderungen
starkes Ausdehnen bzw. Zusammenziehen verursachen. Aus diesem Grund
ist ein geringerer linearer Wärmeausdehnungskoeffizient
bevorzugt. Ein in der Praxis einsetzbarer unterer Grenzwert ist
beispielsweise 2 × 10–5/°C.
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Die
Dispersionsphase 2 des Formteils B aus Harz mit der elliptischen
Form erfüllt
vorzugsweise die Bedingung, dass eine maximale Ausdehnung (L1) in der Walzrichtung der Dispersionsphase
mehr als doppelt so groß (L1/L2 > 2) ist wie die maximale
Ausdehnung (L2) in Richtung der Dicke der
Dispersionsphase, siehe 1B. In
diesem Fall kann Walzen eine Verbesserung des Elastizitätsmoduls
und des linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
bewirken. Aus diesem Grund ist ein größerer Wert für L1/L2 bevorzugt. Ein
in der Praxis einsetzbauer oberer Grenzwert ist beispielsweise 5.
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Wie
aus 2 hervorgeht, wird das Vorformteil A vorzugsweise
auf die Temperatur der plastischen Verformung des Harzes erwärmt, wenn
das Walzen dadurch erfolgt, dass das Vorformteil A, das durch Strangpressen
des thermoplastischen, amorphen Harzes erhalten wird, durch die Öffnung zwischen
den Streckreduzierwalzen 1 geführt wird. Dabei liegt die Erwärmungstemperatur
des Vorformteils A bevorzugt in einem Temperaturbereich zwischen
einer Temperatur (Glasübergangstemperatur –30°C), die durch
Subtraktion von 30°C von
der Glasübergangstemperatur
des Harzes ermittelt wird, und einer Temperatur (Glasübergangstemperatur +60°C), die durch
Addition von 60°C
zur Glasübergangstemperatur
des Harzes ermittelt wird. Wenn die Temperatur des Vorformteils
A unterhalb dieses Temperaturbereichs liegt, kann sich das Walzen
des Harzes als schwierig erweisen. Außerdem können an der Oberfläche des
Formteils während
dem Walzen weiße
Verfärbungen
auftreten. Wenn die Temperatur des Vorformteils A andererseits oberhalb
des Temperaturbereichs liegt, besteht die Gefahr, dass das Walzen
keine Verbesserung des Elastizitätsmoduls
und des linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
bewirken kann.
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Weiterhin
ist eine Aufrechterhaltung derselben Temperatur an beiden Streckreduzierwalzen 1 nicht
erforderlich. Die Temperatur jeder Streckreduzierwalze 1 liegt
jedoch vorzugsweise in einem Temperaturbereich zwischen der Glasübergangstemperatur
des Harzes des Vorformteils A und einer Temperatur (Glasübergangstemperatur –50°C), die durch
Subtraktion von 50°C
von der Glasübergangstemperatur
ermittelt wird. Wenn die Temperatur der Streckreduzierwalze 1 unterhalb
des obengenannten Temperaturbereichs liegt, kann sich die Bearbeitbarkeit
beim Walzen verschlechtern. Außerdem
können
an der Oberfläche
des Formteils weiße Verfärbungen
auftreten. Wenn die Temperatur der Streckreduzierwalze 1 andererseits
oberhalb des vorstehend genannten Temperaturbereichs liegt, besteht
die Möglichkeit,
dass das Walzen keine zureichende Verbesserung des Elastizitätsmoduls
und des linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
bewirkt.
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Ist
ferner die vorstehend beschriebene Temperatur beim Walzen zu hoch,
besteht die Gefahr, dass es aufgrund von Fließbewegungen schnell zu einer
plastischen Verformung des Harzes kommt, so dass die gewünschte Ausrichtung
der gestreckten Dispersionsphase im Harz nur schwer zu erreichen
ist. Ist die Temperatur andererseits zu gering, besteht die Gefahr,
dass durch das Walzen verursachte Spannungen im Harz zu einem Bruch
des Harzes führen.
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Bei
der vorliegenden Erfindung wird nach dem Walzen vorzugsweise eine
Wärmebehandlung
des Formteils B aus Harz durchgeführt. Dabei wird die Temperatur
der Wärmebehandlung
vorzugsweise durch Subtraktion von mehreren Zehnereinheiten Grad
Celsius von der Glasübergangstemperatur
des Harzes ermittelt und liegt insbesondere in einem Bereich von
70 bis 100°C.
Die Erwärmungsdauer
ist zwar nicht begrenzt, es wird jedoch eine Dauer von zwischen
2 Minuten und ungefähr
1 Stunde empfohlen. Außerdem
kann die Wärmebehandlung
unter Bedingungen durchgeführt
werden, bei denen das Formteil B aus Harz in Walzrichtung Zugspannungen
ausgesetzt ist. Dank der Wärmebehandlung
des Formteils B aus Harz nach dem Walzen kann der Elastizitätsmodul
des Formteils B aus Harz weiter erhöht und der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient
weiter verringert werden. Die Wirkung der Wärmebehandlung ist unterhalb
einer Temperatur von 70°C weniger
ausgeprägt.
Wenn die Temperatur der Wärmebehandlung
andererseits 100°C überschreitet,
stellt die Verformung des Formteils B aus Harz ein Problem dar.
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Beispielsweise
wurde das Vorformteil A aus ABS-Harz auf die Glasübergangstemperatur
von 110°C erhitzt
und mit den Streckreduzierwalzen 1, die eine geregelte
Temperatur von 80°C
aufwiesen, mit einem Streckfaktor von 2,5 gewalzt, so dass die Dicke
von 2,5 mm vor dem Walzen nach dem Walzen 1,0 mm betrug. Durch das
Walzen wurde ein höherer
Elastizitätsmodul
und ein geringerer linearer Wärmeausdehnungskoeffizient
des Formteils aus Harz erzielt. Anschließend wurde bei 130°C eine 5
minütige
Wärmebehandlung durchgeführt. Da
jedoch die Temperatur der Wärmebehandlung
zu hoch war, verringerte sich der Elastizitätsmodul des Formteils B aus
Harz auf 2 GPa, und der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient stieg
auf 9 × 10–5/°C. Außerdem wurde
eine ungleichmäßige Oberfläche festgestellt.
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Beim
Walzen des Vorformteils A, das durch Strangpressen des thermoplastischen,
amorphen Harzes erhalten wird, zur Herstellung des Formteils B aus
Harz wird vorzugsweise ein Streckfaktor, der als das Verhältnis (=T1/T2)
der Dicke (T1) des Vorformteils A vor dem Walzen zu der Dicke (T2)
Formteils B aus Harz nach dem Walzen definiert ist, im Bereich von
1,2 bis 5 verwendet. Wie aus 2 hervorgeht,
kann der Streckfaktor, wenn das Walzen des Vorformteils A dadurch
erfolgt, dass dieses durch eine Öffnung
zwischen den Streckreduzierwalzen 1 geführt wird, frei durch Festlegung
des Verhältnisses
der Dicke des Vorformteils A zur Öffnung zwischen den Streckreduzierwalzen 1 bestimmt
werden.
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Wenn
der Streckfaktor höher
ist, wird die Wirkung auf die Erhöhung des Elastizitätsmoduls
und die Verringerung des linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
verstärkt.
Wenn der Streckfaktor geringer als 1,2 ist, ist die Wirkung daher
möglicherweise
nicht ausreichend. Andererseits wird selbst bei Auswahl eines sehr hohen
Streckfaktors die Wirkung nicht länger verstärkt. Wenn der Streckfaktor
beispielsweise einen Wert von 5 überschreitet,
besteht die Möglichkeit,
dass das Walzen aufgrund von Rissen nicht ordnungsgemäß beendet werden
kann.
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Das
Formteil B aus Harz, das durch Walzen erhalten wird, hat eine Dicke
von vorzugsweise 0,5 mm bis 10 mm. Bei verschiedenen Anwendungen
für Kraftfahrzeugteile,
elektrische Geräte,
Gehäuseteile
und dergleichen ist eine Dicke von 0,5 mm oder mehr bevorzugt. Wenn
die Dicke einen Wert von 10 mm überschreitet, wird
der Anwendungsbereich eingeschränkt.
Wie aus 2 hervorgeht, ist es möglich, durch
Anpassung der Öffnung
zwischen den Streckreduzierwalzen 1 beim Führen des Vorformteils A durch
die Öffnung
zwischen den Streckreduzierwalzen 1 die gewünschte Dicke
des Formteils B aus Harz zu erreichen.
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Weiterhin
wird, wenn ein Formteil aus ABS-Harz im Freien benutzt wird, die
Oberfläche
des ABS-Harzes vorzugsweise mit einem Acrylharz überzogen, um die Wetterfestigkeit
des ABS-Harzes zu
verbessern. Man kann nicht davon ausgehen, dass ein Überzug aus
Acrylharz, der durch Streichen oder Strangpressen aufgebracht wurde,
gute Wetterfestigkeit gewährleistet.
Da die Überzugsschicht 4 aus
Acrylharz jedoch, wie aus 3 hervorgeht,
erfindungsgemäß auf die
Oberfläche
des Vorformteils A aus ABS-Harz laminiert ist und das Laminat anschließend mit
den Streckreduzierwalzen 1 gewalzt wird, um das Formteil
B aus Harz zu erhalten, wird die Überzugsschicht 4 aus
Acrylharz durch das Walzen verdichtet, so dass eine hervorragende
Wetterfestigkeit erreicht wird. Als Überzugsschicht aus Acrylharz
kann Polymethylmethacrylat-Harz (PMMA-Harz) oder dergleichen verwendet
werden. Inbesondere wird bevorzugt ein AAS-Harz verwendet, da das
Walzen eine Verbesserung des Elastizitätsmoduls und des linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
bewirken kann.
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Außerdem kann
bei Verwendung der Streckreduzierwalze 1 mit einer polierten
Umfangsoberfläche
ein Formteil aus Harz mit gutem Glanz erhalten werden. Weiterhin
kann, wenn die Umfangsoberfläche
der Streckreduzierwalze 1, wie in 4 dargestellt,
ein feines konkaves und konvexes Muster 5 aufweist, das
konkave und konvexe Muster durch Walzen auf die Oberfläche des
Formteils B aus Harz übertragen
werden. In diesem Fall kann wenigstens eine der Streckreduzierwalzen 1 das
konkave und konvexe Muster 5 aufweisen.
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In
dem Formteil B aus Harz, das mit einem ABS-Harz als dem thermoplastischen,
amorphen Harz gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens
wie in 1A dargestellt hergestellt wird,
ist eine kugelförmige
Dispersionsphase 2 aus Polybutadien in der Matrixphase 3 des
ABS-Harzes dispergiert.
Wie aus 1B hervorgeht, wird zur Erhöhung des
Elastizitätsmoduls
und zur Verringerung des linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
durch Walzen eine Molekülausrichtung
in Walzrichtung verursacht. Wenn das Formteil B aus Harz auf eine
Temperatur zwischen 50 und 80°C
erwärmt
wird, erweicht die Matrixphase 3, so dass die verformte
Dispersionsphase 2 aus Polybutadien leicht ihre ursprüngliche
kugelförmige
Form wiedererlangt. Wenn der Schwund aufgrund der Wiedererlangung
der ursprünglichen
kugelförmigen
Form der verformten Dispersionsphase 2 aus Polybutadien
größer ist
als die geringe Verformung aufgrund der thermischen Ausdehnung der Matrixphase 3 und
der Dispersionsphase 2 aus Polybutadien, kommt es zu einem
Schrumpfen des gesamten Formteils B aus Harz in Walzrichtung.
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Um
den Schwund aufgrund der Erwärmung
des Formteils B aus Harz zu mindern und die Wärmebeständigkeit zu erhöhen, wird
vorzugsweise ein ABS-Harz mit einer geringen Menge Polybutadien
verwendet. Mit abnehmender Menge an Polybutadien nimmt auch die
Menge der Dispersionsphase 2 aus Polybutadien ab. So ist
es möglich,
den Schwund, der durch die Wiedererlangung der ursprünglichen
kugelförmigen
Form der verformten Dispersionsphase aus Polybutadien verursacht
wird, zu verringern. Das Ergebnis ist eine Verringerung des Schwunds
des Formteils B aus Harz in Walzrichtung. Wenn jedoch die Menge
an Polybutadien zu gering ist, kann die Stoßfestigkeit des ABS-Harzes
abnehmen. Erfindungsgemäß ist die
Verwendung eines ABS-Harzes mit 5 bis 30 Gew.-% Polybutadien besonders
bevorzugt.
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Um
den Schwund aufgrund der Erwärmung
des Formteils B aus Harz zu verringern, wird bei dieser Erfindung
bevorzugt ein ABS-Harz mit einer höheren Glasübergangstemperatur (Tg) verwendet,
was durch Zusatz eines Bestandteils erreicht wird, der die Glasübergangstemperatur
erhöht.
Die Erhöhung
der Glasübergangstemperatur
des ABS-Harzes verschiebt die Anfangstemperatur der thermischen
Verformung des Formteils B aus Harz zur Hochtemperaturseite. Auf
diese Weise wird der Schwund aufgrund der Erwärmung des Formteils B aus Harz
verringert und die Wärmebeständigkeit
erhöht.
Als Bestandteil zur Erhöhung
der Glasübergangstemperatur
des ABS-Harzes kommen N-Phenylmaleimid und α-Methylstyrol in Frage, die
einzeln oder gemeinsam eingesetzt werden können. Die zugegebene Menge
an N-Phenylmaleimid
oder α-Methylstyrol
liegt vorzugsweise im Bereich von 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das
ABS-Harz. Wenn die zugegebene Menge weniger als 5 Gew.-% beträgt, kann
kein wesentlicher Anstieg der Glasübergangstemperatur erreicht werden.
Wenn die zugegebene Menge andererseits mehr als 20 Gew.-% beträgt, wird
die Wirkung auf die Erhöhung
der Glasübergangstemperatur
nicht weiter verstärkt.
In diesem Fall kann sich auch die Verschlechterung der Schlagfestigkeit
zu einem Problem entwickeln.
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Wie
vorstehend beschrieben muss im Falle einer Zugabe von N-Phenylmaleimid
oder α-Methylstyrol zum
ABS-Harz das N-Phenylmaleimid oder das α-Methylstyrol gleichmäßig im ABS-Harz
dispergiert sein, um eine Erhöhung
der Glasübergangstemperatur
zu bewirken. Ein Verfahren zur Zugabe von N-Phenylmaleimid oder α-Methylstyrol
zu dem ABS-Harz ist das Mischen eines Copolymers aus Acrylnitril,
Styrol und N-Phenylmaleimid oder α-Methylstyrol mit
einem Pfropfcopolymer, das durch die Polymerisation von Acrylnitril
und Styrol in Gegenwart eines Polybutadien-Kautschuks erhalten wird.
In dem so erhaltenen ABS-Harz ist die Wirkung auf die Erhöhung dessen
Glasübergangstemperatur
aufgrund der gebildeten Bereiche mit hohen Konzentrationen an N-Phenylmaleimid
oder α-Methylstyrol
gering. Außerdem
ist die Wirkung auf die Verbesserung der physikalischen Eigenschaften
durch Walzen gering, da die Bereiche mit hohen Konzentrationen an
N-Phenylmaleimid oder α-Methylstyrol
nur schwer gestreckt werden können.
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Um
N-Phenylmaleimid oder α-Methylstyrol
gleichmäßig im ABS-Harz
zu dispergieren, wird das nachstehend beschriebene Verfahren zur
Herstellung des ABS-Harzes bevorzugt. Zuerst wird ein Pfropfcopolymer durch
Polymerisation von Acrylnitril, Styrol und N-Phenylmaleimid oder α-Methylstyrol und, falls erforderlich, anderen
Zusätzen
in einem Polybutadien-Kautschuk hergestellt. Gleichzeitig wird ein
Copolymer durch Polymerisation von Acrylnitril, Styrol und N-Phenylmaleimid
oder α-Methylstyrol
und, falls erforderlich, anderen Zusätzen hergestellt. Dann wird
das Pfropfcopolymer mit dem Copolymer in geschmolzenem Zustand vermischt, um
das ABS-Harz zu erhalten, in dem N-Phenylmaleimid oder α-Methylstyrol gleichmäßig dispergiert
ist. In diesem Fall ist N-Phenylmaleimid oder α-Methylstyrol gleichmäßig in der Matrixphase 3,
das heißt
dem Copolymer aus Acrylnitril und Styrol, dispergiert.
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Zur
Erhöhung
der Glasübergangstemperatur
und zur Verbesserung der Wärmebeständigkeit
des ABS-Harzes wird das ABS-Harz vorzugsweise mit einem Harzmaterial
mit einer Glasübergangstemperatur über der
des ABS-Harzes legiert. Mögliche
Harzmaterialien mit einer höheren
Glasübergangstemperatur,
die mit dem ABS-Harz legierbar sind, sind Polycarbonat (PC), Polybutylenterephthalat
(PBT) oder dergleichen. Eine ABS-PBT-Polymerlegierung, die durch
Compoundieren des ABS-Harzes mit Polybutylenterephthalat erhalten
wird, enthält
eine kristalline PBT-Komponente und ist somit nicht zum Walzen geeignet.
Eine ABS-PC-Polymerlegierung
hingegen, die durch Compoundieren des ABS-Harzes mit Polycarbonat
erhalten wird, hat eine gute Walzbarkeit. Aus diesem Grund ist erfindungsgemäß die Verwendung
des mit Polycarbonat legierten ABS-Harzes besonders bevorzugt.
-
Um
den Schwund aufgrund der Erwärmung
des Formteils B aus Harz zu verringern, wird eine Wärmebehandlung
vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen der Glasübergangstemperatur
des Formteils B aus Harz, bei der der Young's Modulus rapide abnimmt, und einer
Temperatur durchgeführt,
die durch Subtraktion von 30°C
von der Glasübergangstemperatur
(Glasübergangs-tmperatur –30°C) ermittelt
wird, unter der Bedingung, dass das Formteil B aus Harz gesichert
ist, um Dimensionsänderungen
zu verhindern.
-
Wenn
das Formteil B aus Harz eine Verformung wie Verziehen und Wellen
aufweist, kann die Verformung durch die Wärmebehandlung behoben werden.
Zur Sicherung des Formteils B aus Harz während der Wärmebehandlung können beispielsweise
beide Seiten des Formteils B aus Harz in Walzrichtung eingespannt sein.
Die Wärmebehandlung
dauert vorzugsweise 2 Minuten oder länger. Bei einer Behandlungsdauer
von weniger als 2 Minuten besteht die Gefahr, dass keine ausreichende
Wirkung erzielt wird. Ein oberer Grenzwert für die Erwärmungsdauer ist nicht speziell
festgelegt. Nach einer Behandlungsdauer von mehr als 60 Minuten sind
jedoch keine weiteren Verbesserungen zu erwarten.
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Die
für diese
Wärmebehandlung
bevorzugten Harze umfassen HI-PS-Harz (hochschlagfestes Polystyrol)
und Polycarbonat-Harz sowie ABS-Harz und AAS-Harz. Wenn ein ABS-Harz
verwendet wird, kann ein ABS-Harz mit N-Phenylmaleimid oder α-Methylstyrol
oder ein ABS-Harz, das mit Polycarbonat legiert ist, verwendet werden,
um eine ausgeprägte
Wirkung der Wärmebehandlung
zu erzielen. Außerdem
kann durch Verwendung des ABS-Harzes mit 5 bis 30 Gew.-% Polybutadien-Bestandteil
(Kautschukbestandteil) eine ausgeprägte Wirkung der Wärmebehandlung
erzielt werden.
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Beispielsweise
wurden Vorformteile A durch Strangpressen jeweils eines ABS-Harzes
mit 5 bis 30 Gew.-% N-Phenylmaleimid, eines ABS-Harzes mit 5 Gew.-%
Kautschukbestandteil, eines ABS-Harzes mit 30 Gew.-% Kautschukbestandteil
und eines HI-PS-Harzes hergestellt. Dann wurden die Vorformteile
A gewalzt, um Formteile B aus Harz zu erhalten. Jedes dieser Formteile
B wurde einer Wärmebehandlung
unter den in Tabelle 1 angegebenen Bedingungen unterworfen, während beide
Seiten des Formteils aus Harz in Walzrichtung durch Klammern gesichert
waren. Nach der Wärmebehandlung
wurde der prozentuale Schwund der Formteile B bestimmt. Zu Vergleichszwecken
wurde der prozentuale Schwund von Formteilen B bestimmt, die keiner
Wärmebehandlung
unterworfen wurden. Der prozentuale Schwund wurde dadurch bestimmt,
dass das Formteil B aus Harz 24 Stunden lang in einer Temperaturkammer
bei 80°C
aufbewahrt wurde und Dimensionsänderungen
vor und nach der Wärmebehandlung
gemessen wurden. Die Ergebnisse gehen aus Tabelle 1 hervor. Die
Ergebnisse zeigen, dass die Wärmebehandlung
zu einer Verringerung des prozentualen Schwunds und damit zu einer
Verbesserung der Wärmebeständigkeit
führt.
Außerdem
wurden Verziehen und Wellenbildung im Formteil B aus Harz eliminiert.
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(Beispiele)
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Die
vorliegende Erfindung wird genauer anhand der folgenden Beispiele
erklärt.
Diese Beispiele stellen jedoch keine Beschränkung des Schutzumfangs der
Erfindung dar.
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(Beispiel 1)
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Pellets
aus ABS-Harz ("Toyolac
600" hergestellt
von Toray Industries, Inc.) wurden bei einer Temperatur von 200°C einer Strangpressung
unterworfen, um ein Vorformteil A mit einer Dicke von 2,5 mm zu
erhalten. Die Glasübergangstemperatur
des ABS-Harzes des Vorformteils A wurde mit Hilfe eines Spektrometers für viskoelastische
Eigenschaften bestimmt und betrug ungefähr 110°C.
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Das
Vorformteil A wurde anschließend
auf 110°C
erwärmt
und gewalzt, indem es durch eine Öffnung zwischen einem Paar
Streckreduzierwalzen 1 mit Temperaturregelung geführt wurde.
Dabei erfolgte das Walzen des Vorformteils A unter der Bedingung,
dass eine erforderliche Zugspannung angelegt wird. Nach dem Walzen
wurde das auf diese Weise erhaltene Formteil B aus Harz mit einem
Kaltwindstoß gekühlt. Die
Dicke des Formteils B aus Harz beträgt 1 mm.
-
Der
Elastizitätsmodul
und der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient
des Formteils B aus Harz wurden gemäß ASTM D790 bzw. ASTM D696
bestimmt. Die Ergebnisse gehen aus Tabelle 2 hervor.
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In
den nachstehend beschriebenen Beispielen wurden der Elastizitätsmodul
und der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient
auf dieselbe Weise bestimmt. Eine Aufnahme mit dem Elektronenmikroskop
der Schnittfläche
des Formteils B aus Harz in Walzrichtung ist in 5A dargestellt.
Zu Vergleichszwecken wurden der Elastizitätsmodul und der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient
des Vorformteils A vor dem Walzen bestimmt. Die Ergebnisse sind
als Vergleichsbeispiel 1 in Tabelle 2 dargestellt. Außerdem zeigt 5B eine Aufnahme
mit dem Elektronenmikroskop der Schnittfläche des Vorformteils A in Walzrichtung.
-
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Wie
aus 5A hervorgeht, hat das Vorformteil A eine kugelförmige Dispersionsphase
aus Polybutadien, die in einer Matrixphase 3 aus einem
Acrylnitril-Styrol-Copolymer dispergiert ist. Wie jedoch aus 5B hervorgeht,
ist die Dispersionsphase 2 durch das Walzen zu einer flächigen Form
in Richtung der Dicke und zu einer länglichen elliptischen Form
in Walzrichtung verformt, so dass die elliptische Dispersionsphase
so ausgerichtet ist, dass ihre Längsrichtung
parallel zur Walzrichtung verläuft.
Auf der Aufnahme mit dem Elektronenmikroskop in 5A ist
zu erkennen, dass die maximale Ausdehnung der Dispersionsphase 2 in
Walzrichtung mehr als doppelt so groß ist wie die maximale Ausdehnung
in Richtung der Dicke. Außerdem
hat das Formteil B aus Harz aus Beispiel 1, wie aus Tabelle 2 hervorgeht, einen
höheren
Elastizitätsmodul
und einen geringeren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
als das Vorformteil A aus Vergleichsbeispiel 1.
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(Beispiele 2 bis 9)
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Pellets
aus ABS-Harz ("Toyolac
600" hergestellt
von Toray Industries, Inc.) wurden bei einer Temperatur von 200°C einer Strangpressung
unterworfen, um Vorformteile A mit einer Dicke von 2,5 bis 12,5
mm zu erhalten.
-
Anschließend wurde
jedes der Vorformteile A unter den in Tabelle 3 gezeigten Bedingungen
gewalzt. Eines der Vorformteile A wurde beispielsweise gewalzt,
indem es durch eine Öffnung
zwischen einem Paar Streckreduzierwalzen geführt wurde, die geregelt auf
80°C erwärmt waren.
Dabei erfolgte das Walzen des Vorformteils A unter der Bedingung,
dass eine erforderliche Zugspannung angelegt wird. Nach dem Walzen
wurde das auf diese Weise erhaltene Formteil B aus Harz mit einem
Kaltwindstoß gekühlt. Die
Dicke des Formteils B aus Harz beträgt 2 mm.
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Für jedes
der Formteile B aus Harz aus Beispielen 2 bis 9 wurden der Elastizitätsmodul
und der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient
bestimmt. Die Ergebnisse gehen aus Tabelle 3 hervor. Zu Vergleichszwecken sind
die Eigenschaften des Vorformteils A vor dem Walzen ebenfalls als
Vergleichsbeispiel 2 in Tabelle 3 dargestellt. Jedes der Formteile
B aus Harz aus den Beispielen 2 bis 9 hat einen höheren Elastizitätsmodul
und einen geringeren linearen Wärmeausdehnungskoeffizient
als das Vorformteil A aus Vergleichsbeispiel 2.
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(Beispiele 10 und 11)
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Pellets
aus ABS-Harz ("Toyolac
600" hergestellt
von Toray Industries, Inc.) wurden bei einer Temperatur von 200°C einer Strangpressung
unterworfen, um Vorformteile A mit einer Dicke von 2,5 mm zu erhalten.
-
Jedes
der Vorformteile A wurde anschließend auf 110°C erwärmt und
gewalzt, indem es durch eine Öffnung
zwischen einem Paar Streckreduzierwalzen geführt wurde, die geregelt auf
80°C erwärmt waren.
Dabei erfolgte das Walzen des Vorformteils A unter der Bedingung,
dass eine erforderliche Zugspannung angelegt wird, wonach es mit
einem Kaltwindstoß gekühlt wurde,
um ein Formteil B aus Harz mit einer Dicke von 1 mm zu erhalten.
Die Formbedingungen in Beispielen 10 und 11 sind identisch mit denen
in Beispiel 3, die in Tabelle 3 dargestellt sind. In Beispiel 10
wurde das Formteil B aus Harz 60 Minuten lang auf 70°C erwärmt und dann
mit einem Kaltwindstoß gekühlt. In
Beispiel 11 wurde das Formteil B aus Harz 5 Minuten lang auf 90°C erwärmt und
dann mit einem Kaltwindstoß gekühlt.
-
Für jedes
der Formteile B aus Beispielen 10 und 11 wurden der Elastizitätsmodul
und der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient
gemäß ASTM D696
bestimmt. Die Ergebnisse gehen aus Tabelle 4 hervor. Jedes der Formteile
aus Harz aus Beispielen 10 und 11 hat verglichen mit dem Formteil
aus Beispiel 3 ohne Wärmebehandlung
einen weiter verbesserten Elastizitätsmodul.
-
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(Beispiel 12)
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Pellets
aus ABS-Harz ("Toyolac
600" hergestellt
von Toray Industries, Inc.) und Pellets aus AAS-Harz ("VITAX V6700" hergestellt von
Hitachi Chemical Co. Ltd.) wurden bei einer Temperatur von 200°C einer zweischichtigen
Strangpressung unterworfen, um ein Vorformteil A mit einer Dicke
von 2,5 mm zu erhalten, das eine Laminatstruktur mit einer Schicht
aus ABS-Harz mit einer Dicke von 2,0 mm und einer Überzugsschicht 4 aus
AAS-Harz mit einer Dicke von 0,5 mm aufwies, die auf der ABS-Harz-Schicht
ausgebildet war.
-
Anschließend wurde
das Vorformteil A auf eine Temperatur von 110°C erwärmt, bei der das ABS- und das
AAS-Harz erweichen, aber noch keine Fließbewegungen auftreten. Dann
wur de das Vorformteil gewalzt, indem es durch eine Öffnung zwischen
einem Paar Streckreduzierwalzen geführt wurde, die geregelt auf
80°C erwärmt waren.
Dabei erfolgte das Walzen des Vorformteils A unter der Bedingung,
dass eine erforderliche Zugspannung angelegt wird. Nach dem Walzen
wurde das auf diese Weise erhaltene Formteil B aus Harz mit einem
Kaltwindstoß gekühlt. Die
Dicke des Formteils B aus Harz beträgt 1 mm.
-
Für das Formteil
B aus Harz aus Beispiel 12 wurden der Elastizitätsmodul und der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient
bestimmt. Außerdem
wurde eine 500 stündige
Prüfung
der Wetterfestigkeit mit einem UV-Bewitterungsgerät durchgeführt und
anschließend
der Farbunterschied (ΔE)
zwischen vor und nach der Prüfung
der Wetterfestigkeit mit Hilfe eines Kolorimeters bestimmt. Zu Vergleichszwecken
wurde ein Formteil (Vergleichsbeispiel 3) mit einer Dicke von 1
mm durch zweischichtiges Strangpressen von ABS- und AAS-Harz herge
stellt, das aus einer Schicht ABS-Harz mit einer Dicke von 0,8 mm
und einer Schicht AAS-Harz
mit einer Dicke von 0,2 mm zusammengesetzt ist. Außerdem wurde
ein Formteil (Vergleichsbeispiel 4) mit einer Dicke von 1 mm durch
Strangpressen des ABS-Harzes allein hergestellt. Für jedes
dieser Formteile wurden der Elastizitätsmodul und der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient
sowie der Farbunterschied gemäß den Ergebnissen
der Prüfung
auf Wetterfestigkeit bestimmt. Die Ergebnisse gehen aus Tabelle
5 hervor.
-
-
- *() gibt die Dicke der Überzugsschicht
an.
-
(Beispiel 13)
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Pellets
aus ABS-Harz ("Toyolac
600" hergestellt
von Toray Industries, Inc.) wurden bei einer Temperatur von 200°C einer Strangpressung
unterworfen, um ein Vorformteil A mit einer Dicke von 2,5 mm zu
erhalten. Das Vorformteil A wurde anschließend auf 110°C erwärmt und
gewalzt, indem es durch eine Öffnung
zwischen einem Paar Streckreduzierwalzen mit gespiegelten Umfangsoberflächen geführt wurde,
die geregelt auf 80°C
erwärmt
waren. Dabei erfolgte das Walzen des Vorformteils A unter der Bedingung,
dass eine erforderliche Zugspannung angelegt wird. Nach dem Walzen
wurde das auf diese Weise erhaltene Formteil B aus Harz mit einem
Kaltwindstoß gekühlt. Die
Dicke des Formteils B aus Harz beträgt 1 mm.
-
(Beispiel 14)
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Pellets
aus ABS-Harz ("Toyolac
600" hergestellt
von Toray Industries, Inc.) und Pellets aus AAS-Harz ("VITAX V6700" hergestellt von
Hitachi Chemical Co. Ltd.) wurden bei einer Temperatur von 200°C einer zweischichtigen
Strangpressung unterworfen, um ein Vorformteil A mit einer Dicke
von 2,5 mm zu erhalten, das heißt
einer Laminatstruktur mit einer Schicht aus ABS-Harz mit einer Dicke
von 2,0 mm und einer Überzugsschicht 4 aus
AAS-Harz mit einer
Dicke von 0,5 mm, die auf der ABS-Harz-Schicht ausgebildet war.
Das Vorformteil A wurde anschließend auf 110°C erwärmt und
gewalzt, indem es durch eine Öffnung
zwischen einem Paar Streckreduzierwalzen mit gespiegelten Umfangsoberflächen geführt wurde,
die geregelt auf 80°C
erwärmt
waren. Dabei erfolgte das Walzen des Vorformteils A unter der Bedingung,
dass eine erforderliche Zugspannung angelegt wird. Nach dem Walzen
wurde das auf diese Weise erhaltene Formteil B aus Harz mit einem
Kaltwindstoß gekühlt. Die
Dicke des Formteils B aus Harz beträgt 1 mm.
-
(Beispiel 15)
-
Das
Formteil aus Harz aus Beispiel 15 wurde im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 13 hergestellt, abgesehen davon, dass
die Streckreduzierwalzen 1 eine satinierte Umfangsoberfläche aufwiesen.
-
(Beispiel 16)
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Das
Formteil aus Harz aus Beispiel 16 wurde im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 14 hergestellt, abgesehen davon, dass
die Streckreduzierwalzen 1 eine satinierte Umfangsoberfläche aufwiesen.
-
Für jedes
der Formteile B aus Harz aus Beispielen 13 bis 16 wurde mit Hilfe
eines Glanzprüfgeräts (hergestellt
von Horiba, Ltd.) der Oberflächenglanz
bestimmt. Zu Vergleichszwecken wurde der Oberflächenglanz jeweils für das Vorformteil
A (Vergleichsbeispiel 5) des ABS-Harzes
mit einer Dicke von 2,5 mm aus BEISPIEL 13 und für das Vorformteil A (Vergleichsbeispiel
6) mit der AAS-Harz-Überzugsschicht 4 auf
der ABS-Harz-Schicht aus Beispiel 14 bestimmt. Die Ergebnisse gehen
aus Tabelle 6 hervor.
-
-
(Beispiele 17 bis 25)
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Pellets
aus AAS-Harz ("VITAX
V6700" hergestellt
von Hitachi Chemical Co. Ltd.) wurden bei einer Temperatur von 200°C einer Strangpressung
unterworfen, um Vorformteile A mit einer Dicke gemäß Tabelle
7 zu erhalten. Die Glasübergangstemperatur
des AAS-Harzes des Vorformteils A wurde mit Hilfe eines Spektrometers
für viskoelastische
Eigenschaften bestimmt und beträgt
ungefähr
110°C.
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Dann
wurde jedes der Vorformteile A auf eine Temperatur gemäß Tabelle
7 erwärmt
und gewalzt, indem es durch eine Öffnung zwischen einem Paar
Streckreduzierwalzen 1 geführt wurde, die gemäß Tabelle
7 geregelt auf eine Temperatur zwischen 60 und 110°C erwärmt waren.
Dabei erfolgte das Walzen des Vorformteils A unter der Bedingung,
dass eine erforderliche Zugspannung angelegt wird. Nach dem Walzen
wurde das auf diese Weise erhaltene Formteil B aus Harz mit einem
Kaltwindstoß gekühlt. Die
Dicke jedes Formteils B aus Harz geht aus Tabelle 7 hervor.
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Für jedes
der Formteile B aus Harz aus Beispielen 17 bis 25 wurden der Elastizitätsmodul
und der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient
bestimmt. Die Ergebnisse gehen aus Tabelle 7 hervor. Zu Vergleichszwecken
wurden diese Eigenschaften des Vorformteils A mit einer Dicke von
2 mm vor dem Walzen auch bestimmt und als Vergleichsbeispiel 7 in
Tabelle 7 dargestellt. Die Ergebnisse aus Tabelle 7 zeigen, dass
jedes der Formteile B aus Harz aus Beispielen 17 bis 25 einen höheren Elastizitätsmodul
und einen geringeren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
als das Vergleichsbeispiel 7 aufweist.
-
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(Beispiel 26)
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Durch
Zugabe von 40 Gew.-Teilen einer Mono-polymermischung aus 30 Gew.-Teilen
Acrylnitril und 70 Gew.-Teilen Styrol zu 60 Gew.-Teilen, bezogen
auf den Feststoff, Polybutadien-Kautschuk
mit einem Gelgehalt von 80 Gew.-% wurde durch Emulsionspolymerisation
ein pulverförmiges
Pfropfcopolymer (a) erhalten. Ein zweites pulverförmiges Copolymer
(b) wurde durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung aus
30 Gew.-Teilen Acrylnitril und 70 Gew.-Teilen Styrol hergestellt.
Das Pfropfcopolymer (a) wurde mit dem Pfropfcopolymer (b) in einem
Gewichtsverhältnis
(a) : (b) = 1 : 11 vermischt. Anschließend wurde durch Schmelzen, Strangpressen
und Vermahlen ein ABS-Harz mit 5 Gew.-% Polybutadien erhalten.
-
Das
ABS-Harz wurde bei einer Temperatur von 200°C einer Strangpressung unterworfen,
um ein Vorformteil A mit einer Dicke von 2,5 mm zu erhalten. Dieses
Vorformteil A wurde anschließend
auf 110°C
erwärmt und
gewalzt, indem es durch eine Öffnung
zwischen einem Paar Streckreduzierwalzen 1 geführt wurde,
die geregelt auf 110°C
erwärmt
waren, um ein Formteil B aus Harz mit einer Dicke von 1 mm zu erhalten.
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(Beispiel 27)
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Ein
Formteil B aus Harz aus Beispiel 27 wurde im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 26 hergestellt, abgesehen davon, dass
das Mischen mit einem Gewichtsverhältnis von (a) : (b) = 1 : 5
stattfand, um ein ABS-Harz mit 10 Gew.-% Polybutadien zu erhalten.
-
(Beispiel 28)
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Ein
Formteil B aus Harz aus Beispiel 28 wurde im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 26 hergestellt, abgesehen davon, dass
das Mischen mit einem Gewichtsverhältnis von (a) : (b) = 1 : 3
stattfand, um ein ABS-Harz mit 15 Gew.-% Polybutadien zu erhalten.
-
(Beispiel 29)
-
Ein
Formteil B aus Harz aus Beispiel 29 wurde im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 26 hergestellt, abgesehen davon, dass
das Mischen mit einem Gewichtsverhältnis von (a) : (b) = 1 : 14
stattfand, um ein ABS-Harz mit 4 Gew.-% Polybutadien zu erhalten.
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(Beispiel 30)
-
Ein
Formteil B aus Harz aus Beispiel 30 wurde im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 26 hergestellt, abgesehen davon, dass
das Mischen mit einem Gewichtsverhältnis von (a) : (b) = 1 : 2
stattfand, um ein ABS-Harz mit 20 Gew.-% Polybutadien zu erhalten.
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Für jedes
der auf diese Weise hergestellten Formteile B aus Harz aus den Beispielen
26 bis 30 wurden die Kerbschlagzähigkeit
nach IZOD (gekerbt) gemäß ASTM-D698
und der Schwund aufgrund von Erwärmung bestimmt.
Der prozentuale Schwund wurde nach 24 stündigem Erwärmen des Formteils B aus Harz
auf 80°C in
einer Temperaturkammer durch Messen der Größen L0,
L1 des Formteils bei einer Raumtemperatur
von 25°C
vor und nach dem Erwärmen
bestimmt, wonach diese Werte in die Gleichung für den "prozentualen Schwund (%) = (L0 – L1)/L0 × 100" eingesetzt wurden.
Die Ergebnisse gehen aus Tabelle 8 hervor.
-
Wie
aus Tabelle 8 ersichtlich, wird mit dem ABS-Harz mit 5 bis 15 Gew.-%
Polybutadien eine hervorragende Wärmebeständigkeit und ein geringerer
Schwund ohne Verschlechterung der Schlagfestigkeit erreicht.
-
-
(Beispiel 31)
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Durch
Zugabe von 40 Gew.-Teilen einer Mono-polymermischung aus 30 Gew.-Teilen
Acrylnitril und 70 Gew.-Teilen Styrol zu 60 Gew.-Teilen, bezogen
auf den Feststoff, Polybutadien-Kautschuk
mit einem Gelgehalt von 80 Gew.-% wurde durch Emulsionspolymerisation
ein pulverförmiges
Pfropfcopolymer (a) erhalten. Ein zweites pulverförmiges Copolymer
(b) wurde durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung aus
30 Gew.-Teilen Acrylnitril, 70 Gew.-Teilen Styrol und 11 Gew.-Teilen
N-Phenylmaleimid hergestellt. Das Pfropfcopolymer (a) wurde mit
dem Pfropfcopolymer (b) in einem Verhältnis von 90 Gew.-Teilen (b)
zu 100 Gew.-Teilen (a) vermischt. Anschließend wurden durch Schmelzen,
Strangpressen und Vermahlen Pellets aus ABS-Harz mit 5 Gew.-% N-Phenylmaleimid
erhalten.
-
Das
ABS-Harz wurde bei einer Temperatur von 200°C einer Strangpressung unterworfen,
um ein Vorformteil A mit einer Dicke von 3 mm zu erhalten. Dieses
Vorformteil A wurde anschließend
auf 110°C
erwärmt und
gewalzt, indem es durch eine Öffnung
zwischen einem Paar Streckreduzierwalzen 1 geführt wurde,
die geregelt auf 110°C
erwärmt
waren, um ein Formteil B aus Harz mit einer Dicke von 1 mm zu erhalten.
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(Beispiel 32)
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Ein
pulverförmiges
Copolymer (c), das durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung
aus 30 Gew.-Teilen Acrylnitril, 70 Gew.-Teilen Styrol und 25 Gew.-Teilen
N-Phenylmaleimid erhalten wurde, wurde in einem Verhältnis von
80 Gew.-Teilen (c) zu 100 Gew.-Teilen (a) mit dem Pfropfcopolymer
(a) aus Beispiel 31 vermischt. Anschließend wurden durch Schmelzen,
Strangpressen und Vermahlen Pellets aus ABS-Harz mit 10 Gew.-% N-Phenylmaleimid
erhalten. Das Formteil B aus Harz aus Beispiel 32 wurde abgesehen
von den vorstehend beschriebenen Schritten im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 31 hergestellt.
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(Beispiel 33)
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Ein
pulverförmiges
Copolymer (d), das durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung
aus 30 Gew.-Teilen Acrylnitril, 70 Gew.-Teilen Styrol und 66 Gew.-Teilen
N-Phenylmaleimid erhalten wurde, wurde in einem Verhältnis von
60 Gew.-Teilen (d) zu 100 Gew.-Teilen (a) mit dem Pfropfcopolymer
(a) aus Beispiel 31 vermischt. Anschließend wurden durch Schmelzen,
Strangpressen und Vermahlen Pellets aus ABS-Harz mit 20 Gew.-% N-Phenylmaleimid erhalten.
Das Formteil B aus Harz aus Beispiel 33 wurde abgesehen von den
vorstehend beschriebenen Schritten im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 31 hergestellt.
-
(Beispiel 34)
-
Ein
pulverförmiges
Copolymer (e), das durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung
aus 30 Gew.-Teilen Acrylnitril, 70 Gew.-Teilen Styrol und 11 Gew.-Teilen α-Methylstyrol
erhalten wurde, wurde in einem Verhältnis von 90 Gew.-Teilen (e)
zu 100 Gew.-Teilen (a) mit dem Pfropfcopolymer (a) aus Beispiel
31 vermischt. Anschließend
wurden durch Schmelzen, Strangpressen und Vermahlen Pellets aus
ABS-Harz mit 5 Gew.-% α-Methylstyrol
erhalten. Das Formteil B aus Harz aus Beispiel 34 wurde abgesehen
von den vorstehend beschriebenen Schritten im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 31 hergestellt.
-
(Beispiel 35)
-
Ein
pulverförmiges
Copolymer (f), das durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung
aus 30 Gew.-Teilen Acrylnitril, 70 Gew.-Teilen Styrol und 25 Gew.-Teilen α-Methylstyrol
erhalten wurde, wurde in einem Verhältnis von 80 Gew.-Teilen (f)
zu 100 Gew.-Teilen (a) mit dem Pfropfcopolymer (a) aus Beispiel
31 vermischt. Anschließend
wurden durch Schmelzen, Strangpressen und Vermahlen Pellets aus
ABS-Harz mit 10 Gew.-% α-Methylstyrol
erhalten. Das Formteil B aus Harz aus Beispiel 35 wurde abgesehen
von den vorstehend beschriebenen Schritten im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 31 hergestellt.
-
(Beispiel 36)
-
Ein
pulverförmiges
Copolymer (g), das durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung
aus 30 Gew.-Teilen Acrylnitril, 70 Gew.-Teilen Styrol und 66 Gew.-Teilen α-Methylstyrol
erhalten wurde, wurde in einem Verhältnis von 60 Gew.-Teilen (g)
zu 100 Gew.-Teilen (a) mit dem Pfropfcopolymer (a) aus Beispiel
31 vermischt. Anschließend wurden
durch Schmelzen, Strangpressen und Vermahlen Pellets aus ABS-Harz
mit 20 Gew.-% α-Methylstyrol
erhalten. Das Formteil B aus Harz aus Beispiel 36 wurde abgesehen
von den vorstehend beschriebenen Schritten im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 31 hergestellt.
-
(Beispiel 37)
-
Ein
pulverförmiges
Copolymer (h), das durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung
aus 30 Gew.-Teilen Acrylnitril und 70 Gew.-Teilen Styrol erhalten
wurde, wurde in einem Verhältnis
von 100 Gew.-Teilen (h) zu 100 Gew.-Teilen (a) mit dem Pfropfcopolymer
(a) aus Beispiel 31 vermischt. Anschließend wurden durch Schmelzen,
Strangpressen und Vermahlen Pellets aus ABS-Harz ohne N-Phenylmaleimid
und α-Methylstyrol
erhalten. Das Formteil B aus Harz aus Beispiel 37 wurde abgesehen
von den vorstehend beschriebenen Schritten im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 31 hergestellt.
-
(Beispiel 38)
-
Ein
pulverförmiges
Copolymer (i), das durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung
aus 30 Gew.-Teilen Acrylnitril, 70 Gew.-Teilen Styrol und 8,7 Gew.-Teilen
N-Phenylmaleimid
erhalten wurde, wurde in einem Verhältnis von 92 Gew.-Teilen (i)
zu 100 Gew.-Teilen (a) mit dem Pfropfcopolymer (a) aus Beispiel
31 vermischt. Anschließend
wurden durch Schmelzen, Strangpressen und Vermahlen Pellets aus
ABS-Harz mit 4 Gew.-% N-Phenylmaleimid erhalten. Das Formteil B
aus Harz aus Beispiel 38 wurde abgesehen von den vorstehend beschriebenen
Schritten im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 31 hergestellt.
-
(Beispiel 39)
-
Ein
pulverförmiges
Copolymer (j), das durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung
aus 30 Gew.-Teilen Acrylnitril, 70 Gew.-Teilen Styrol und 100 Gew.-Teilen
N-Phenylmaleimid
erhalten wurde, wurde in einem Verhältnis von 50 Gew.-Teilen (j)
zu 100 Gew.-Teilen (a) mit dem Pfropfcopolymer (a) aus Beispiel
31 vermischt. Anschließend
wurden durch Schmelzen, Strangpressen und Vermahlen Pellets aus
ABS-Harz mit 25 Gew.-% N-Phenylmaleimid erhalten. Das Formteil B
aus Harz aus Beispiel 39 wurde abgesehen von den vorstehend beschriebenen
Schritten im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 31 hergestellt.
-
(Beispiel 40)
-
Ein
pulverförmiges
Copolymer (k), das durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung
aus 30 Gew.-Teilen Acrylnitril, 70 Gew.-Teilen Styrol und 8,7 Gew.-Teilen α-Methylstyrol
erhalten wurde, wurde in einem Verhältnis von 92 Gew.-Teilen (k)
zu 100 Gew.-Teilen (a) mit dem Pfropfcopolymer (a) aus Beispiel
31 vermischt. Anschließend
wurden durch Schmelzen, Strangpressen und Vermahlen Pellets aus
ABS-Harz mit 4 Gew.-% α-Methylstyrol
erhalten. Das Formteil B aus Harz aus Beispiel 40 wurde abgesehen
von den vorstehend beschriebenen Schritten im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 31 hergestellt.
-
(Beispiel 41)
-
Ein
pulverförmiges
Copolymer (m), das durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung
aus 30 Gew.-Teilen Acrylnitril, 70 Gew.-Teilen Styrol und 100 Gew.-Teilen α-Methylstyrol
erhalten wurde, wurde in einem Verhältnis von 50 Gew.-Teilen (m)
zu 100 Gew.-Teilen (a) mit dem Pfropfcopolymer (a) aus Beispiel
31 vermischt. Anschließend
wurden durch Schmelzen, Strangpressen und Vermahlen Pellets aus
ABS-Harz mit 25 Gew.-% α-Methylstyrol
erhalten. Das Formteil B aus Harz aus Beispiel 41 wurde abgesehen
von den vorstehend beschriebenen Schritten im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 31 hergestellt.
-
Für jedes
der auf diese Weise hergestellten Formteile B aus Harz aus den Beispielen
31 bis 41 wurden die Kerbschlagzähigkeit
nach IZOD (gekerbt) gemäß ASTM-D698
und der Schwund aufgrund von Erwärmung bestimmt.
Der prozentuale Schwund wurde nach 24 stündigem Erwärmen des Formteils B aus Harz
auf 80°C in
einer Temperaturkammer durch Messen der Größen L0,
L1 des Formteils bei einer Raumtemperatur
von 25°C
vor und nach dem Erwärmen
bestimmt, wonach diese Werte in die Gleichung für den "prozentualen Schwund (%) = (L0 – L1)/L0 × 100" eingesetzt wurden.
Die Ergebnisse gehen aus Tabelle 9 hervor. Zur Be stimmung der Kerbschlagzähigkeit
nach IZOD und des prozentualen Schwunds in anderen Beispielen dieser
Beschreibung wurden die vorstehend beschriebenen Verfahren verwendet.
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Wie
aus Tabelle 9 hervorgeht, konnte der Schwund aufgrund von Erwärmung bei
Verwendung eines ABS-Harzes mit 5 bis 20 Gew.-% N-Phenylmaleimid
oder α-Methylstyrol
um 50 bis 80 % gemindert werden. Daher ist es möglich, eine hervorragende Wärmebeständigkeit
ohne Verschlechterung der Schlagfestigkeit zu erreichen.
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(Beispiel 42)
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Durch
Zugabe von 40 Gew.-Teilen einer Mono-polymermischung aus 30 Gew.-Teilen
Acrylnitril, 70 Gew.-Teilen Styrol und 8 Gew.-Teilen N-Phenylmaleimid
zu 60 Gew.-Teilen, bezogen auf den Feststoff, Polybutadien-Kautschuk
mit einem Gelgehalt von 80 Gew.-% wurde durch Emulsionspolymerisation
ein pulverförmiges
Pfropfcopolymer (a) erhalten. Ein zweites pulverförmiges Copolymer
(b) wurde durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung aus
30 Gew.-Teilen Acrylnitril, 70 Gew.-Teilen Styrol und 8 Gew.-Teilen N-Phenylmaleimid
hergestellt. Das Pfropfcopolymer (a) wurde mit dem Pfropfcopolymer
(b) in einem Verhältnis von
90 Gew.-Teilen (b) zu 100 Gew.-Teilen (a) vermischt. Anschließend wurden
durch Schmelzen, Strangpressen und Vermahlen Pellets aus ABS-Harz
mit 5 Gew.-% N-Phenylmaleimid
erhalten.
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Dieses
ABS-Harz wurde bei einer Temperatur von 200°C einer Strangpressung unterworfen,
um ein Vorformteil A mit einer Dicke von 3 mm zu erhalten. Das Vorformteil
A wurde anschließend
auf 110°C
erwärmt und
gewalzt, indem es durch eine Öffnung
zwischen einem Paar Streckreduzierwalzen 1 geführt wurde,
die geregelt auf 110°C
erwärmt
waren, um ein Formteil B aus Harz mit einer Dicke von 1 mm zu erhalten.
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(Beispiel 43)
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Ein
pulverförmiges
Copolymer (c), das durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung
aus 30 Gew.-Teilen Acrylnitril, 70 Gew.-Teilen Styrol und 17 Gew.-Teilen
N-Phenylmaleimid erhalten wurde, wurde in einem Verhältnis von
80 Gew.-Teilen (c) zu 100 Gew.-Teilen (a) mit dem Pfropfcopolymer
(a) aus Beispiel 42 vermischt. Anschließend wurden durch Schmelzen,
Strangpressen und Vermahlen Pellets aus ABS-Harz mit 10 Gew.-% N-Phenylmaleimid
erhalten. Das Formteil B aus Harz aus Beispiel 43 wurde abgesehen
von den vorstehend beschriebenen Schritten im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 42 hergestellt.
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(Beispiel 44)
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Ein
pulverförmiges
Copolymer (d), das durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung
aus 30 Gew.-Teilen Acrylnitril, 70 Gew.-Teilen Styrol und 40 Gew.-Teilen
N-Phenylmaleimid erhalten wurde, wurde in einem Verhältnis von
80 Gew.-Teilen (d) zu 100 Gew.-Teilen (a) mit dem Pfropfcopolymer
(a) aus Beispiel 42 vermischt. Anschließend wurden durch Schmelzen,
Strangpressen und Vermahlen Pellets aus ABS-Harz mit 20 Gew.-% N-Phenylmaleimid
erhalten. Das Formteil B aus Harz aus Beispiel 44 wurde abgesehen
von den vorstehend beschriebenen Schritten im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 42 hergestellt.
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(Beispiel 45)
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Durch
Zugabe von 40 Gew.-Teilen einer Mono-polymermischung aus 30 Gew.-Teilen
Acrylnitril und 70 Gew.-Teilen Styrol zu 60 Gew.-Teilen, bezogen
auf den Feststoff, Polybutadien-Kautschuk
mit einem Gelgehalt von 80 Gew.-% wurde durch Emulsionspolymerisation
ein pulverförmiges
Pfropfcopolymer (e) erhalten. Ein zweites pulverförmiges Copolymer
(f) wurde durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung aus
30 Gew.-Teilen Acrylnitril und 70 Gew.-Teilen Styrol hergestellt.
Das Pfropfcopolymer (e) wurde mit dem Pfropfcopolymer (f) in einem
Verhältnis
von 100 Gew.-Teilen (f) zu 100 Gew.-Teilen (e) vermischt. Anschließend wurden durch
Schmelzen, Strangpressen und Vermahlen Pellets aus ABS-Harz ohne
N-Phenylmaleimid erhalten.
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Dieses
ABS-Harz wurde bei einer Temperatur von 200°C einer Strangpressung unterworfen,
um ein Vorformteil A mit einer Dicke von 3 mm zu erhalten. Das Vorformteil
A wurde anschließend
auf 80°C
erwärmt und
gewalzt, indem es durch eine Öffnung
zwischen einem Paar Streckreduzierwalzen 1 geführt wurde,
die geregelt auf 80°C
erwärmt
waren, um ein Formteil B aus Harz mit einer Dicke von 1 mm zu erhalten.
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(Beispiel 46)
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Durch
Zugabe von 40 Gew.-Teilen einer Mono-polymermischung aus 30 Gew.-Teilen
Acrylnitril und 70 Gew.-Teilen Styrol zu 60 Gew.-Teilen, bezogen
auf den Feststoff, Polybutadien-Kautschuk
mit einem Gelgehalt von 80 Gew.-% wurde durch Emulsionspolymerisation
ein pulverförmiges
Pfropfcopolymer (e) erhalten. Ein zweites pulverförmiges Copolymer
(g) wurde durch Emulsionspolymerisation einer Monomermischung aus
30 Gew.-Teilen Acrylnitril, 70 Gew.-Teilen Styrol und 20 Gew.-Teilen
N-Phenylmaleimid hergestellt. Das Pfropfcopolymer (e) wurde mit
dem Pfropfcopolymer (g) in einem Verhältnis von 100 Gew.-Teilen (g)
zu 100 Gew.-Teilen (e) vermischt. Anschließend wurden durch Schmelzen,
Strangpressen und Vermahlen Pellets aus ABS-Harz mit 10 Gew.-% N-Phenylmaleimid
erhalten. Das Formteil B aus Harz aus Beispiel 46 wurde abgesehen
von den vorstehend beschriebenen Schritten im Wesentlichen gemäß demselben
Verfahren wie in Beispiel 42 hergestellt.
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Für jedes
der auf diese Weise erhaltenen Formteile B aus Harz aus Beispielen
42 bis 46 wurden der Elastizitätsmodul,
der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient,
die Kerbschlagzähigkeit
nach IZOD und der Schwund aufgrund von Erwärmung bestimmt. Die Ergebnisse
gehen aus Tabelle 10 hervor.
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Wie
aus Tabelle 10 hervorgeht, können
die mechanischen Eigenschaften und die Wärmebeständigkeit bei Verwendung eines
ABS-Harzes, in dem N-Phenylmaleimid oder α-Methylstyrol gleichmäßig dispergiert ist, weiter
verbessert werden.
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(Beispiel 47)
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Als
ABS-Harz, das mit Polycarbonat legiert ist, wurde "Toyolac PX10" (hergestellt von
Toray Industries, Inc.) verwendet. Dieses Harz wurde bei einer Temperatur
von 200°C
einer Strangpressung unterworfen, um ein Vorformteil A mit einer
Dicke von 2 mm zu erhalten. Dieses Vorformteil A wurde anschließend auf
110°C erwärmt und
gewalzt, indem es durch eine Öffnung
zwischen einem Paar Streckreduzierwalzen 1 geführt wurde,
die geregelt auf 110°C
erwärmt
waren, um ein Formteil B aus Harz mit einer Dicke von 0,8 mm zu
erhalten.
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(Beispiel 48) – Vergleichsbeispiel
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Als
ABS-Harz ohne Polycarbonat wurde "Toyolac 600" (hergestellt von Toray Industries,
Inc.) verwendet. Dieses Harz wurde bei einer Temperatur von 200°C einer Strangpressung
unterworfen, um ein Vorformteil A mit einer Dicke von 2 mm zu erhalten.
Dieses Vorformteil A wurde anschließend auf 80°C erwärmt und gewalzt, indem es durch
eine Öffnung
zwischen einem Paar Streckreduzierwalzen 1 geführt wurde,
die auf 80°C erwärmt waren,
um ein Formteil B aus Harz mit einer Dicke von 0,8 mm zu erhalten.
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Für jedes
der auf diese Weise erhaltenen Formteile B aus Harz aus Beispielen
38 and 39 wurde der Schwund aufgrund von Erwärmung bestimmt. Die Ergebnisse
gehen aus Tabelle 11 hervor.
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Wie
aus Tabelle 11 hervorgeht, ist der Schwund aufgrund von Erwärmung bei
Verwendung des ABS-Harzes, das mit Polycarbonat legiert ist, um
20 % geringer. Daher kann die Wärmebeständigkeit
durch Verwendung dieses ABS-Harzes erheblich verbessert werden.
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(Beispiel 49)
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Ein
ABS-Harz mit einer Glasübergangstemperatur
von 100°C
wurde bei einer Temperatur von 200°C einer Strangpressung unterworfen,
um Vorformteile A mit einer Dicke von 3 mm zu erhalten. Die Vorformteile A
wurden anschließend
auf 80°C
erwärmt
und gewalzt, indem sie durch eine Öffnung zwischen einem Paar Streckreduzierwalzen 1 geführt wurden,
die geregelt auf 80°C
erwärmt
waren, um Formteile B aus Harz mit einer Dicke von 1 mm zu erhalten.
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Nachdem
die in Walzrichtung gegenüberliegenden
Enden der jeweiligen Formteile B aus Harz gesichert waren, wurden,
wie in Tabelle 12 dargestellt, über
unterschiedliche Zeiträumen
von unterschiedlichen 2 min, 5 min, 30 min und 60 min Wärmebehandlungen
in einer Temperaturkammer bei Temperaturen von 60°C, 70°C und 100°C durchgeführt. Für jedes
der wärmebehandelten
Formteile aus Harz wurde der Schwund aufgrund von Erwärmung bestimmt.
Die Ergebnisse gehen aus Tabelle 12 hervor.
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Wie
aus Tabelle 12 hervorgeht, haben die Formteile aus Harz, die 2 min
oder mehr einer Wärmebehandlung
bei 70°C
und 100°C
unterworfen waren, einen geringeren prozentualen Schwund als Formteile
aus Harz ohne Wärmebehandlung.
Mit anderen Worten kann die Wärmebeständigkeit
durch die Wärmebehandlung
weiter verbessert werden. Eine Wärmebehandlung
bei 60°C
führte
jedoch nicht zu einer Verbesserung des prozentualen Schwunds. Diese
Ergebnisse legen daher nahe, dass die Wärmebehandlung vorzugsweise 2
min lang oder länger
bei einer Temperatur durchgeführt
werden sollte, die höher
ist als die Temperatur, die durch Subtraktion von 30°C von der
Glasübergangstemperatur
ermittelt wird.
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GEWERBLICHE
ANWENDBARKEIT
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Erfindungsgemäß kann also
mit einem Formteil aus Harz, das durch Strangpressen eines thermoplastischen,
amorphen Harzes wie ABS-Harz und AAS-Harz und anschließendem Walzen
erhalten wird, ein Formteil aus Harz mit einem höheren Elastizitätsmodul
und einem geringeren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
bereitgestellt werden. Somit weist das Formteil aus Harz eine höhere Sicherheit
hinsichtlich Steifigkeit und Dimensionsstabilität und eignet sich für Anwendungen,
die eine längliche
Form erfordern, wie Dachrinnen, aber auch für weitverbreitete Anwendungen
für Kraftfahrzeugteile,
elektrische Geräte,
Gehäuseteile
und dergleichen. Außerdem
kann bei Durchführung
einer Wärmebehandlung
nach dem Walzen unter einer bestimmten Bedingung der Schwund, der
durch das Erwärmen
des Formteils verursacht wird, gesenkt werden, womit ein Formteil
aus Harz mit einer weiter verbesserten Wärmebeständigkeit bereitgestellt wird.