-
Bagger, Absetzer od. dgl. mit zwei Raupenfahrwerken In Tagebauen
ist häufig das Planum, auf dem die Bagger, Absetzer und andere Geräte fahren, nicht
waagerecht. Um trotzdem ein einwandfreies Arbeiten eines solchen Gerätes, vor allem
seiner Förderbänder. zu gewährleisten, hat man den Geräteoberbau auf dem Unterbau
in der Weise kardanisch gelagert, daß der Oberbau bei einer Neigung des Planums
nach einer beliebigen Richtung hin horizontiert werden kann. Zu diesem Zweck ist
es bekanntgeworden, den seitlich schwenkbaren Oberbau eines Fimerkettenbaggers auf
dem Unterbau unter Vermittlung zweier übereinander angeordneter Tragscheiben abzustützen.
Von diesen ist eine auf dem Baggerunterbau in einem Gelenk mit einer in Fahrtrichtung
liegenden Achse und die andere, den Kugel schwenkkranz tragende Scheibe, in einem
Gelenk mit einer quer zur Fahrtrichtung liegenden Achse auf der ersten Scheibe gelagert.
Außerdem stützt sich die untere Scheibe auf den Baggerunterban und die obere Tragscheibe
auf die untere Scheibe mittels je eines Spindeltrilebes. Diese Bauart hat den Nachteil,
daß sich für den Bagger eine große Bauhöhe ergibt.
-
Bekannt ist ferner ein Bagger, bei dem die den Schwenkkranz tragende
Scheibe nicht auf einer zweiten Tragscheibe, sondern innerhalb eines Kardanringes
gelagert ist, und zwar mittels zweier quer zur Fahrtrichtung liegender Gelenkzapfen.
Der Kardanring ist mittels zweier in Fahrtrichtung liegender Zapfen in zwei Konsolen
gelagert, die auf einer das Baggeruntergestell bildenden Platte angebracht sind.
-
Auf diese Platte stützen sich zwei um 90° gegeneinander versetzte
Gewindespindeln, die zur Höheneinstellung an der den Schwenkkranz tragenden Scheibe
bzw. an dem Kardanring angreifen, mittels deren also die Scheibe mit dem Schwenkkrallz
und dem Baggeroberban horizontiert werden kann.
-
Die Erfindung bezieht sich auf Bagger, Absetzer od. dgl. mit zwei
Raupenfahrwerken und einem die Raupenfahrwerke miteinander verbindenden Tragkörper,
auf dem der Unterbau sich um eine in Fahrtrichtung liegende Achse und um eine quer
hierzu liegende Achse kippbar abstützt, und mittels zweier Höhenverstelleinrichtungen
unabhängig von der Neigung der Fahrbahn stets in horizontaler Lage gehalten werden
kann. Die Erfindung besteht in erster Linie darin, daß der Unterbau sich auf dem
Tragkörper in nur einem Lager abstützt, welches in der quer zur Fahrtrichtung liegenden
Symmetrieebene des Unterbaues angeordnet ist, während die beiden I Höhenverstelleinrichtungen
sich unmittelbar auf den Gleiskettenführungsrahmen eines der bei den Raupenfahrwerke
abstützen.
-
Die Erfindung bringt gegenüber den eingangs erwähnten bekannten Baggern
in mehrfacher Hinsicht einen Fortschritt. Vor allem braucht beim Erfindungs-
gegenstand
bei der Bemessung der Breite des den Baggerunterteil tragenden Körpers nicht auf
die Abstände der Höhenverstelleinrichtungen von der lotrechten Mittelachse des Baggers
Rücksicht genommen zu werden. Der Tragkörper ist daher sehr schmal, so daß eine
große Gewichtsersparnis erzielt wird. Des weiteren kann ein erfindungsgemäß gestalteter
Bagger eine mäßige Bauhöhe haben, ohne daß ein Kardanring benötigt wird. Überdies
können bei einem Bagger nach der Erfindung trotz kleiner Abmessungen des Tragkörpers
und kleiner Abstände zwischen den Raupenfahrwerken die Abstände der Höhenverstelleinrichtungen
von der Schwenkmitte größer ausgeführt werden als bei den bekannten Bauarten. Infolgedessen
wirken die Höhenverstelleinrichtungen mit einem größeren Hebelarm auf den Baggerunterteil,
so daß sie weniger große Kräfte zu übertragen haben und daher leichter ausgeführt
werden können. Überdies sind im Gegensatz zu der bekannten Bauart mit Kardanring
bei der Bauart nach der Erfindung die Abstände der Höhenverstelleinrichtungen von
der Mittellinie gleich groß. Dies hat den Vorteil, daß die beiden Höhenverstelleinrichtungen
gleich stark belastet sind und daher übereinstimmend ausgeführt werden können, was
im Hinblick auf die Austausch barkeit günstig ist.
-
Gemäß einem weiteren Schritt der Erfindung weist das Lager, in dem
sich der Unterbau auf dem Tragkörper abstützt, nur die in Fahrtrichtung liegende
Kippachse des Unterbaues auf, während die quer zur Fahrtrichtung liegende Kippachse
durch den in leiden Gleiskettenführungsrabmen drehbar gelagerten Tragkörper gebildet
wird. Hierdurch wird eine weitere Vereinfachung erzielt, da ein besonderer, quer
zur Fahrtrichtung liegender Gelenkbolzen entfällt. Denn die Funktion eines solchen
Gelenkbolzens wird durch die sowieso erforderliche Lagerung des Schwingbalkens
in
den beiderseitigen Gleiskettenführungsrahmen erfüllt. Während sich überdies hei
der bekannten Bauart mit Kardanring die diesen tragende Platte auf die Raupenfahrwerke
mit insgesamt drei Zapfen stützt, werden bei der Bauart nach dem weiteren Schritt
der Erfindung zur Abstützung des Schwingbalkens in den Raupenfahrwerken nur zwei
Zapfen benötigt, was eine weitere Vereinfachung ergibt.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen auf zwei Raupen fahrenden Schaufelradbagger,
in Fahrtrichtung gesehen, Fig. 2 den Schnitt nach der Linie Il-II in Fig. 1 und
Fig. 3 den Schnitt nach der Linie 111-111 in Fig. 2.
-
Der Bagger stützt sich auf zwei beiderseits seines Unterbaus 6 angeordnete
Raupenfahrwerke 1, 2, die unabhängig voneinander um eine quer zur Fahrtrichtung
liegende Achse schwingen können. Die beiden Raupenfahrwerke 1, 2 sind durch einen
Schwingbalken 3 miteinander verbunden, der quer zur Fahrtrichtung angeordnet ist
und mit seinen beiden Enden in Lagern 4, 5, die sich in der Mitte der beiden Gleiskettenführungsrahmen
befinden, gelagert ist. Auf den Schwingbalken 3 stützt sich der Baggerunterban 6
mit Hilfe zweier auf seiner Unterseite befindlicher Ansätze 7, die den Schwingbalken
3 gabelartig übergreifen, und mit Hilfe eines in Fahrtrichtung liegenden Gelenkbolzens
8, der durch eine in der Mitte des Schwingbalkens 3 befindliche Bohrung hindurchgesteckt
ist. Der Baggerunterbau 6 stützt sich ferner mit zwei Ansätzen 9, 10 unter Vermittlung
zweier Spindeltriebwerke 11> 12 auf zwei konsolartige Ansätze 13, 14 des Gleiskettenführungsrahmens
des Raupenfahrwerkes 1.
-
Auf dem Baggerunterbau 6 ruht unter Vermittlung eines Kiigelschwenkkranzes
15 der Baggeroberban 16> der in bekannter Weise U-förmiggestaltet ist und den
Schaufelradausleger 17 trägt. Innerhalb der ;oeffnung des U-förmigen Oberhaues 16
ist im Bereich der lotrechten Schwenkachse ein Verladebandausleger 18 gelagert,
der an einem auf dem Oberbau 16 schwenkbar gelagerten Gegengewichtsausleger 19 hängt.
-
Die Horizontierung des Baggeroberbaues 16 erfolgt durch Betätigung
der Schraubspindeln 11,12. 12. Wenn beide Schraubspindeln gleichmäßig gedreht werden,
wird der Baggerunterban 6 mitsamt der von ihm getragenen Geräteteile um den Bolzen
8, d. h. um eine in Fahrtrichtung liegende Achse, gekippt. Wenn eine der beiden
Spindeln nach oben geschraubt und die andere um das gleiche Maß nach unten geschraubt
wird, wird der Baggerunterban 6 um die quer zur Fahrtrichtung liegende Achse des
Schwingbalkens 3, der sich dabei in den Lagern 4, 5 dreht, gekippt. Man hat es sonach
in der Hand, sowohl bei Neigungen des Planums quer zur Fahrtrichtung als auch bei
Neigungen in der Fahrtrichtung den Baggeroberbau zu horizontieren.
-
Wenn das Planum sowohl quer zur Fahrtrichtung des Baggers als auch
in Fahrtrichtung geneigt ist, erfolgt die Horizontierung dadurch, daß die Schraubspindeln
11,12 12 in entsprechender Weise verschieden verstellt werden.
-
Da bei der Bauart nach der Erfindung die Horizontierung ohne Zwischenschaltung
einer zusätzlichen Tragscheibe erfolgt, wird eine unerwünschte Vergrößerung der
Bauhöhe des Baggers vermieden.
-
Die Abstützung des Baggerunterbaues 6 auf dem Schwingbalken 3 braucht
nicht in der Mitte dieses
Balkens zu erfolgen. Das Stützgelenk kann z. B. auch, wie
in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien angedeutet ist, auf der von den Spindeln
11> 12 abgewandten Seite des Baggerunterbaues 6 angeordnet sein. In diesem Falle
entspricht einer Verstellstrecke an den Spindeln 11,12 12 eine entsprechend geringere
Winkeleinstellung des Unterbaues in bezug auf die in Fahrtrichtung liegende Achse
als bei der Anordnung des Gelenkes in der Mitte des Schwiagbalkens. In beiden Fällen
wird eine Dreipunktabstützung des Baggeroberbaues auf dem Unterbau verwirklicht.
-
Statt den die beiden Raupenfallrwerke miteinander verbindenden Balken
in beiden Gleiskettenführungsrahmen drehbar zu lagern, kann man diesen Balken oder
einen irgendwie anders gearteten Tragkörper auch mit dem einen der beiden Gleiskettenführungsrahmen
fest verbinden. In diesem Falle muß die Abstützung des Unterbaues auf dem Balken
in der Weise erfolgen, daß der Unterbau gegenüber dem Balken Schwingbewegungell
nicht nur um eine in der Fahrt richtung, sondern auch um eine quer zur Fahrtrichtung
liegende Achse ausführen kann.
-
Die Abstützung des Oberbaues an dem einen Gleiskettenführungsrahmen
kann auch in zwei auf der Außenseite dieses Rahmens befindlichen Punkten erfolgen.
-
Die Erfindung ist vorteilhaft auch anwendbar, wenn die schwenkbare
Lagerung des Baggeroberbaues nicht mittels eines Schwenkkranzes, sondern unter Venuittlung
einer Stützsäule erfolgt, besonders wenn die Abstützung des Geräteunterbaues auf
dem die beiden Raupenfahrwerke miteinander verbindenden Tragkörper in dessen Mitte
erfolgt. Die Höheneinstelleinrichtungen, mittels deren sich der Geräteunterban in
zwei Punkten auf den einen Gleiskettenführungsrahmen stützt, können auch hydraulisch
betätigt werden.
-
Die Erfindung ist auch für andere Geräte als Schaufelradbagger, z.
B. Eimerkettenbagger, Absetzer und Förderbandgerüste, anwendbar.
-
PATENTANSPROCHE: 1. Bagger, Absetzer od. dgl. mit zwei Raupenfahrwerken
und einem die Raupenfahrwerke miteinander verbindenden Tragkörper, auf dem der Unterbau
sich um eine in Fahrtrichtung liegende Achse und um eine quer hierzu liegende Achse
kippbar abstützt und mittels zweier Höhenverstelleinrichtungen unabhängig von der
Neigung der Fahrbahn stets in horizontaler Lage gehalten werden kann, dadurch gekennzeichnet,
daß der Unterbau (6) sich auf dem Tragkörper (3) in nur einem Lager (8) abstützt,
welches in der quer zur Fahrtrichtung liegenden Symmetrieebene des Unterbaues (6)
angeordnet ist, während die beiden Höhenverstelleinrichtungen (11,12) 12) sich unmittelbar
auf den Gleiskettenführungsrahmen eines der beiden Raupenfahrwerke (1> 2) abstützen.