DE1026827B - Elektrischer Fluessigkeitsleistungsschalter mit einer Differentialkolbenloeschkammer - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung· bezieht sich auf Flüssigkeitsleistungsschalter mit einer seitlich neben der Kontaktstelle angeordneten Differentialkolbenlöschkamnier, deren Pumpkolben bei seiner Bewegung eine ringförmige Bespülung des an der Kontaktstelle gezogenen Lichtbogens bewirkt. Nach erfolgter Löschung des Lichtbogens muß die aus der Kammer ausgestoßene Löschflüssigkeit wieder ersetzt werden. Der auf Grund einer Federkraft zurückgehende Pumpkolben saugt wieder Flüssigkeit in den über dem Pumpkolben befindlichen Raum an. Es ist hierbei wichtig, daß nur reine Schaltflüssigkeit angesaugt wird und daß die zur A^erfügung stehende Saugleitung einen möglichst großen Querschnitt besitzt, damit das Wiederfüllen schnell erfolgen kann. Es sind verschiedene Ausführungsformen bekanntgeworden, bei denen durch ein Ventil vermieden wird, daß aus der mit der Kontaktstelle in Verbindung stehenden Spülleitung verunreinigte Flüssigkeit angesaugt wird. Die Zuführung frischer Schaltflüssigkeit erfolgt hierbei über besondere Kanäle, die eine wesentliche Vergrößerung der Kammer bedingen. Auch besitzen diese Kanäle nur einen geringen Querschnitt, so daß das Wiederfüllen der Kammer langsam erfolgt.

Um nach erfolgter Lichtbogenlöschung eine schnelle Wiederfüllung des Raumes über dem Pumpkolben mit frischer Löschflüssigkeit zu erhalten, ist erfindungsgemäß der Differentialkolben derart ausgebildet, daß bei seiner Bewegung durch Druckanstieg in dem Kontaktraum ein ringförmiger Spalt in der Kolbenwand geschlossen und durch den entstehenden Druck im Raum abnehmenden Volumens ein die Verbindung zum Spülkanal herstellendes Ventil geöffnet wird. Nach Beendigung der Lichtbogenlöschung beim Zurückgehen des Differentialkolbens schließt sich wieder das Ventil, und der ringförmige Spalt in der Kolbenwand wird wieder geöffnet. Durch den ringförmigen Spalt in der Kolbenwand wird ein großer Strömungsquerschnitt freigelegt, der die Verbindung mit dem freien Flüssigkeitsraum herstellt. Die Folge ist, daß in äußerst kurzer Zeit die Kammer mit frischer Schaltflüssigkeit gefüllt ist. so daß sie für erneutes Schalten bereit ist.

Die Steuerung des ringförmigen Spaltes in dem Differentialkolben erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß die zylindrische Wandung des Differentialkolbens gegenüber dem Kolbenboden mittels am Kolbenboden angebrachter Führungsstege verschiebbar ist. Diese Verschiebung ist durch eine Mitnehmeeinrichtung begrenzt.

Das Ventil, das den Spülkanal beim Zurückgehen des Kolbens verschließt, wird vorteilhaft als Tellerventil ausgebildet. Das zur Unterbringung der Kontaktstelle und der seitlich neben der Kontaktstelle an-Elektrisdier Flüssigkeitsleistungsschalter
mit einer Differentialkolbenlöschkamnier

Anmelder:

Voigt & Haeffner Aktiengesellschaft,
Frankfurt/M., Hanauer Landstr. 142-172

Leonhard Haag, Frankfurt/M.,

und Fritz Hoffmann, Reinheim (Odenw.),

sind als Erfinder genannt worden

geordneten Löschkammer dienende Gehäuse besitzt eine beide Teile gleichzeitig freilegende, lösbare Bodenplatte. Auf diese Weise können die auszubauenden Teile von unten entfernt werden, wofür in einer Schaltzelle, in die vornehmlich diese Schalter eingebaut werden, genügend Raum zur Verfügung steht. Die Bodenplatte kann gleichzeitig Träger des ortsfesten Kontaktes wie auch der Stromanschlußstelle sein, so daß eine gute Stromverbindung zur Kontaktstelle gewährleistet ist.

Die Bilder dienen zur Erläuterung der Erfindung und zeigen eine Ausführungsmöglichkeit in drei verschiedenen Ansichten, teilweise im Schnitt. In dem gemeinsamen Gehäuse 1 sind die Kontaktstelle 2 und die Löschkammer mit dem Differentialkolben 3 untergebracht. Die Kontaktstelle 2 besteht aus dem ortsfesten Kontakt 4, der unmittelbar am Boden 5 des Gehäuses angebracht ist, und dem beweglichen Schaltstift 6, der den Kammermund 7 durchdringt. Der Schaltstift 6 bewegt sich beim Ausschalten nach oben in einen rohrförmigen Flüssigkeitsraum 8. 9 ist ein Ringkanal, dem von der Löschkammer beim Ausschaltvorgang Flüssigkeit zugeführt wird. 10 ist der Kontaktraum, von dem ein Wandungsteil 12 die große Fläche des Differentialkolbens ist. Der Differentialkolben 3 besteht aus dem zylindrischen Wandungsteil 11 und dem Kolbenboden 12 mit den Führungsstegen 16, die an der Innenwand des Teiles 11 anliegen. Zwischen diesen beiden Teilen befindet sich der Ringspalt 13. Er stellt eine Verbindung des Raumes abnehmenden Volumens 14 mit dem Raum 15 her, der über nicht gezeichnete Kanäle mit dem Flüssigkeitsraum 8 in Verbindung steht. Die Bewegung der Teile 11 und 12 zueinander ist durch die Mitnehmeeinrichtung 17 begrenzt. Der Begrenzungsweg entspricht der

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wirksamen Breite des Spaltes 13. 18 ist die Kolbenrückführfeder. 19 ist ein Ventilteller, der den Raum abnehmenden Volumens 14 begrenzt und durch die Ventilfeder 20 sich gegen den Schraubenbund 21 anlegt, auf deren anderer Seite sich die Kolbenrückführfeder 18 abstützt. 22 ist der Spülkanal, durch den die Flüssigkeit zum Ringkanal 9 geleitet wird. 23 ist die Stromanschlußstelle für den ortsfesten Kontakt 4. Sie befindet sich an der abnehmbaren Bodenplatte 5. 24 ist ein Überdruckventil, das geöffnet wird, wenn der Druck im Kontaktraum 10 unzulässig hoch anwächst. Von diesen Ventilen 24 sind drei nebeneinander angeordnet.

Die Wirkungsweise des Schalters ist wie folgt: Bewegt sich beim Abschaltvorgang der Schaltstift 6 nach oben, so· wird ein Lichtbogen im Raum 10 gezogen. Durch den Druckanstieg in diesem Raum wird der Differentialkolben 3 in Bewegung gesetzt, der Spalt 13 schließt sich, und der Ventilteller 19 wird angehoben. Der Inhalt des Raumes abnehmenden VoIumens 14 wird über den Spülkanal 22 zum Ringkanal 9 geleitet. Hier wird der Lichtbogen ringförmig bespült, sobald der Schaltstift 6 den Ringkanal 9 freigelegt hat. Ist die Löschung beendet und der Raum 10 über dem Kammermund 7 entlüftet, so bewegt die Kolbenrückführfeder 18 den Differentialkolben 3 in seine Ausgangslage. Hierbei verschließt der Ventilteller 19 auf Grund der Feder 20 den Spülkanal 22, und es öffnet sich der Spalt 13, so daß frische Schaltflüssigkeit aus dem Raum 8 über den Raum 15 eingesaugt wird. Es ist ohne weiteres zu erkennen, daß durch die Bewegung des Differentialkolbens parallel zu der des Schaltstiftes eine gedrängte Bauform entsteht und die Kontaktteile und die Löschkammer durch Lösen der Bodenplatte von unten leicht zugängig sind.

Claims (5)

Patentansprüche·.

1. Anordnung an Flüssigkeitsleistungsschaltern mit einer seitlich neben der Kontaktstelle angeordneten Differentialkolbenlöschkammer, deren Pumpkolben bei seiner Bewegung eine ringförmige Bespülung des an der Kontaktstelle gezogenen Lichtbogens bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Differentialpumpkolben (3) derart ausgebildet ist, daß bei seiner Bewegung durch Druckanstieg im Kontalitraum (10) ein ringförmiger Spalt (13) in der Kolbenwand geschlossen und durch den entstehenden Druck im Raum abnehmenden Volumens (14) ein die Verbindung zum Spülkanal (22) herstellendes Ventil (19, 20) geöffnet wird, worauf sich nach Beendigung der Lichtbogenlöschung beim Zurückgehen des Differentialkolbens das Ventil (19, 20) wieder schließt und der ringförmige Spalt (13) in der Kolbenwand wieder öffnet.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische Wandung (11) des Differentialkolbens (3) gegenüber dem Kolbenboden (12) mittels am Kolbenboden angebrachter Führungsstege (16) verschiebbar ist.

3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der zylindrischen Wandung (11) gegenüber dem Kolbenboden (12) durch eine Mitnehmeeinrichtung (17) begrenzt ist.

4. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das die Verbindung zum Spülkanal (22) herstellende Ventil (19, 20) als Tellerventil ausgebildet ist.

5. Anordnung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Unterbringung der Kontaktstelle (2) und der Löschkammer (3) dienende Gehäuse (1) eine beide Teile (2, 3) gleichzeitig freilegende, lösbare Bodenplatte besitzt.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 707 182, 693 657,
727, 649 683;

österreichische Patentschrift Nr. 170 187;

Patentschrift Nr. 8628 des Amtes für Erfindungsund Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands;

USA.-Patentschriften Nr. 1 955 215, 1 790 642.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 709 957/329 3.58