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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz,
insbesondere einen Kraftfahrzeug-Rücksitz, mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Patentanspruches 1.
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Aus der
DE 199 19 697 A1 ist ein
Fahrzeugsitz dieser Art als Teil einer Rücksitzanlage eines Kraftfahrzeuges
bekannt, bei dem die Schlepplehne an der beweglichen Sitzschiene
angelenkt ist. Bei einer Längseinstellung
des Fahrzeugsitzes folgt die Schlepplehne der Sitzschienenverschiebung
unter Änderung
ihrer Neigung. Für
den notwendigen Längenausgleich
ist eine Schlitz-Zapfen-Führung
vorgesehen, welche zwischen dem oberen Ende der Schlepplehne und
der Fahrzeugstruktur angeordnet ist. Die
DE 71 42 052 U1 offenbart
eine Schlitz-Zapfen-Führung,
bei welcher der Schlitz am unteren Ende der als Schlepplehne und
der Zapfen an einer dreieckigen Anlenkplatte vorgesehen ist. Dadurch kann
die Lehnenoberkante ungefähr
auf gleicher Höhe
bleiben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu
Grunde, für
einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art eine alternative Schlepplehne
zu schaffen, welche auch in einem freien Zustand sowohl beweglich
als auch stabil ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Dadurch, daß die Schlitz-Zapfen-Führung zwischen
wenigstens einer der Sitzschienen und der Schlepplehne vorgesehen
ist, erfolgt der Längenausgleich,
also der für
die Schlepplehne notwendige Geometrieausgleich aufgrund der Verschiebung,
nicht am oberen Ende der Schlepplehne. Dadurch bleibt die Lehnenoberkante
der Schlepplehne auf gleicher Höhe
und führt
keine Relativbewegung zu den Oberkanten der benachbarten Sitze aus.
Dies hat den Vorteil, daß an
der Lehnenoberkante keine Spaltabdeckung oder dergleichen zur Überbrückung zwischen der
Lehnenoberkante und einer Hutablage oder einer Abdeckung der Ladefläche vorgesehen
werden muß.
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Zur Bildung der Schlitz-Zapfen-Führung ist ein
erstes Kulissenblech mit einer ersten Kulisse und ein von der ersten
Kulisse umschlossener Lehnenbolzen der Schlepplehne vorgesehen.
Um die Lagerstelle zusätzlich
zu versteifen und um ein Abfallen der Schlepplehne bei geöffneter
Lehnenverriegelung zu vermeiden, ist ein zweites Kulissenblech mit
einer zweiten Kulisse vorgesehen, welche ebenfalls den Lehnenbolzen
umschließt.
Um den Lehnenbolzen zu sperren, sind die beiden Kulissen in jeder
einstellbaren Sitzlängsposition
wenigstens teilweise gekreuzt, d.h. wenigstens in allen Zwischenpositionen
gekreuzt, wobei in den Endpositionen auch eine Überdeckung denkbar ist.
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Sofern zur Vergrößerung der Ladefläche die Schlepplehne
nach vorne klappbar ist, verriegelt eine Lehnenverriegelung die
Schlepplehne lösbar
mit der Fahrzeugstruktur. Mit der erfindungegmäßen Lösung kann die Lehnenverriegelung
direkt im Bereich der Lehnenoberkante vorgesehen werden, so daß ein hoher
Schutz vor Ladung im Crashfall besteht. Die Lehnenverriegelung braucht
bei der Bewegung der Schlepplehne nur einen geringen Neigungsausgleich vorzunehmen.
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Das erste Kulissenblech kann an der
beweglichen Sitzschiene fest angebracht sein. Das zweite Kulissenblech
ist vorzugsweise relativ zum ersten Kulissenblech beweglich, vorzugsweise
an diesem schwenkbar angelenkt, um einerseits den Längenausgleich
innerhalb der ersten Kulisse nicht zu behindern, aber andererseits
in jeder Sitzlängsposition
den Lehnenbolzen abstützen
und sperren zu können.
Zur Abstützung
ist das zweite Kulissenblech vorzugsweise mittels einer dritten
Kulisse und eines Stützbolzens
mit der fahrzeugstrukturfesten Sitzschiene gekoppelt, wobei die
vorzugsweise im zweiten Kulissenblech vorgesehene dritte Kulisse
zumindest weitgehend in radialer Richtung bezüglich der durch einen Lagerbolzen
definierten Drehachse des zweiten Kulissenblechs verläuft. Ein
Drehmoment auf das zweite Kulissenblech, welches dann senkrecht
zur dritten Kulisse wirkt, wird so vom Stützbolzen aufgenommen. Dies
verhindert eine Drehung des zweiten Kulissenblechs und damit eine
Aufhebung der Sperre des Lehnenbolzens.
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Im folgenden ist die Erfindung anhand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen
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1 eine
Seitenansicht der Struktur des Ausführungsbeispiels,
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2 eine
perspektivische Ansicht der Schlitz-Zapfen-Führung,
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3 eine
Seitenansicht der Schlitz-Zapfen-Führung in der Designstellung,
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4 eine 3 entsprechende Darstellung in
einer vorderen Sitzlängsposition,
und
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5 eine 3 entsprechende Darstellung in
einer hinteren Sitzlängsposition.
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Ein Fahrzeugsitz 1 ist als
Rücksitz
eines Kraftfahrzeuges vorgesehen, wobei er einen von zwei Teilen
einer im Verhältnis
2/3 zu 1/3 geteilten Rücksitzanlage
bildet. Der Fahrzeugsitz 1 ist unabhängig vom jeweils anderen Teil
der Rücksitzanlage längseinstellbar.
Hierfür
weist der Fahrzeugsitz 1 auf beiden Seiten je ein Paar
von ersten und zweiten Sitzschienen 5 bzw. 8 auf,
nämlich
eine fahrzeugstrukturfesten Führungsschiene 5 als
Außenschiene
bzw. eine sitzstrukturfeste Gleitschiene 8 als Innenschiene.
Die jeweils ein seitlich offenes, im wesentlichen C-förmiges Profil
aufweisenden, mit den geöffneten
Seiten einander zugewandten Sitzschienen 5 und 8 hintergreifen
einander wechselseitig und sind zur Längseinstellung des Fahrzeugsitzes 1 relativ
zueinander verschiebbar.
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Am hinteren Ende der Gleitschiene 8 ist
ein nach oben abstehendes erstes Kulissenblech 10 mit einer
im wesentlich vertikal verlaufenden ersten Kulisse 12 angebracht.
In dieser ersten Kulisse ist ein horizontal angeordneter Lehnenbolzen 14 geführt, welcher
lehnenstrukturfest am unteren Ende einer als Rückenlehne dienenden Schlepplehne 16 angebracht
ist. Die Schlepplehne 16 ist an ihrem oberen Ende mittels
einer Lehnenverriegelung 18 lösbar mit der Fahrzeugstruktur
verriegelt. Wird eine Längseinstellung
des Fahrzeugsitzes 1 vorgenommen, d.h. die Gleitschiene 8 mit
dem ersten Kulissenblech 10 verschoben, so ändert sich
die Neigung der Schlepplehne 16. Die Lehnenverriegelung 18 nimmt lediglich
einen Winkelausgleich vor, so daß die Oberkante der Schlepplehne 16 ihre
Höhe behält. Der Längenausgleich
erfolgt daher durch eine Bewegung des Lehnenbolzens 14 innerhalb
der ersten Kulisse 12. Die erste Kulisse 12 und
der Lehnenbolzen 14 bilden daher eine Schlitz-Zapfen-Führung 19.
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Damit beim Lösen der Lehnenverriegelung 18 die
Schlepplehne 16 nicht durch eine Bewegung des dann freien
Lehnenbolzens 14 nach unten abfällt, ist am ersten Kulissenblech 10 ein
zweites Kulissenblech 20 angelenkt. Die Grundform des zweiten Kulissenblechs 20 ähnelt einem
schmalen, rechtwinkligen Dreieck. An dem Eck zwischen der kurzen Kathete
und der Hypotenuse ist eine zweite Kulisse 22 im zweiten
Kulissenblech 20 ausgebildet, welche die erste Kulisse 12 kreuzt
und ebenfalls den Lehnenbolzen 14 umschließt. An dem
in Fahrtrichtung davor angeordneten Eck zwischen den Katheten ist der
zur Anlenkung am ersten Kulissenblech 10 notwendige Lagerbolzen 24 vorgesehen.
Am unterhalb angeordneten dritten Eck zwischen der langen Kathete
und der Hypotenuse ist eine dritte Kulisse 26 ausgebildet,
welche einen Stützbolzen 27 der
Führungsschiene 5 umschließt. Die
dritte Kulisse 26 verläuft
zumindest weitgehend in radialer Richtung bezüglich der durch den Lagerbolzen 24 definierten Drehachse
des zweiten Kulissenblechs 20.
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In der Designstellung, welche eine
Art ideale Ausgangsstellung darstellt, ist der Lehnenbolzen 14 etwas
unterhalb der Mitte der ersten Kulisse 12 und vor dem näher zum
Lagerbolzen 24 gelegenen Ende der zweiten Kulisse 22 angeordnet.
Der Stützbolzen 27 befindet
sich am oberen Ende der dritten Kulisse 26. Bei einer vorderen
Sitzlängsposition
des Fahrzeugsitzes 1, also einer Verschiebung der Gleitschiene 8 von
der Designstellung aus nach vorne, schwenkt das zweite Kulissenblech 20 um
den Lagerbolzen 24, und zwar in der Zeichnung gegen den Uhrzeigersinn.
Der Lehnenbolzen 14 wandert an das obere Ende der ersten
Kulisse 12 und an das hintere Ende der zweiten Kulisse 22.
Zugleich verschiebt sich die dritte Kulisse 26 nach oben,
so daß der Stützbolzen 27 an
das untere Ende der dritten Kulisse 26 gelangt.
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Bei einer hinteren Sitzlängsposition
des Fahrzeugsitzes 1, also einer Verschiebung der Gleitschiene 8 von
der Designstellung aus nach hinten, schwenkt das zweite Kulissenblech 20 wiederum
um den Lagerbolzen 24, und zwar in der Zeichnung diesmal
im Uhrzeigersinn. Der Lehnenbolzen 14 wandert an das untere
Ende der ersten Kulisse 12 und in Richtung des hinteren
Endes der zweiten Kulisse 22. Zugleich verschiebt sich
die dritte Kulisse 26 wiederum nach oben, so daß der Stützbolzen 27 sich dem unteren
Ende der dritten Kulisse 26 nähert.
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Bei allen einstellbaren Sitzlängspositionen sind
die erste Kulisse 12 und die zweite Kulisse 22 wenigstens
teilweise gekreuzt. Wird nun die Lehnenverriegelung 18 gelöst, so wird
der einen Teil des Gewichts der Schlepplehne 16 aufnehmende
Lehnenbolzen 14 durch das zweite Kulissenblech 20 gehalten,
welches aufgrund der radialen Anordnung der dritten Kulisse 26,
also einer Anordnung senkrecht zu einem Drehmoment, sich nicht drehen
kann.
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 5
- Führungsschiene,
erste Sitzschiene
- 8
- Gleitschiene,
zweite Sitzschiene
- 10
- erstes
Kulissenblech
- 12
- erste
Kulisse
- 14
- Lehnenbolzen
- 16
- Schlepplehne
- 18
- Lehnenverriegelung
- 19
- Schlitz-Zapfen-Führung
- 20
- zweites
Kulissenblech
- 22
- zweite
Kulisse
- 24
- Lagerbolzen
- 26
- dritte
Kulisse
- 27
- Stützbolzen