-
Die vorliegende Erfindung betrifft
Verfahren zur Entfernung von Schwefelverbindungen aus kohlenwasserstoffhaltigen
Gasen an kupferhaltigen Katalysatoren.
-
Kohlenwasserstoffhaltige Gase – wie z.B.
Erdgas – enthalten
in der Regel Schwefelverbindungen oder müssen aus Sicherheitsgründen mit übelriechenden
Schwefelverbindungen versetzt werden. Großtechnisch wird Erdgas z.B.
hydrierend entschwefelt. Dies ist jedoch nicht für jede Anwendung möglich.
-
Aus der
EP-A-1 121 922 ist die adsorptive
Entfernung von schwefelhaltigen, organischen Komponenten wie Sulfiden,
Mercaptanen und Thiophenen aus Erdgas mit Hilfe silber-dotierter
Zeolithe bei Raumtemperatur bekannt. Nachteilig ist der hohe Silbergehalt.
-
Aus BWK 54 (2002) Nr. 9 Seiten 62
bis 68 ist bekannt, dass bislang eine einfache Lösung für die Entfernung sämtlicher
Schwefelkomponenten aus Erdgas, die für die Anwendung im Brennstoffzellenbereich
störend
sind, fehlt.
-
Der vorliegenden Erfindung lag daher
die Aufgabe zugrunde, den zuvor genannten Nachteilen abzuhelfen
und insbesondere den Einsatz von mit Schwefelverbindungen verunreinigten
kohlenwasserstoffhaltigen Gasen für Brennstoffzellen zu ermöglichen.
-
Demgemäß wurde ein neues und verbessertes
Verfahren zur Entfernung von Schwefelverbindungen aus kohlenwasserstoffhaltigen
Gasen gefunden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man kupferhaltige Katalysatoren
bei Temperaturen von (–50)
bis 150°C
und einem Druck von 0,1 bis 10 bar einsetzt.
-
Das Verfahren kann wie folgt durchgeführt werden:
Das
durch Schwefelverbindungen verunreinigte kohlenwasserstoffhaltige
Gas kann bei einer Temperatur von (–50) bis +150°C, bevorzugt
(–20)
bis 80°C,
besonders bevorzugt 0 bis 50°C,
insbesondere 15 bis 40°C,
ganz besonders bevorzugt bei Raumtemperatur und einem Druck von
0,1 bis 10 bar, bevorzugt 0,5 bis 5 bar, besonders bevorzugt 0,8
bis 1,5 bar, insbesondere bei Normaldruck über einen erfindungsmäßigen kupferhaltigen
Katalysator geleitet werden.
-
Als mit Schwefelverbindungen verunreinigte
kohlenwasserstoffhaltige Gase eignen sich beispielsweise Erdgas,
Stadtgas und Flüssiggas
(LPG), bevorzugt Erdgas und Stadtgas, besonders bevorzugt Erdgas.
-
Die verunreinigenden Schwefelverbindungen
sind in der Regel COS, H2S, CS2 sowie Mercaptane und Disulfide und
aus sicherheitstechnischen Gründen
kommerziell zugesetzte übelriechende
Schwefelverbindungen wie Tetrahydrothiophen, Ethylmercaptan, n-Butylmercaptan,
t-Butylmercaptan oder deren Gemische.
-
Als kupferhaltige Katalysatoren eignen
sich solche Katalysatoren, die 30 bis 99,8 Gew.-%, bevorzugt 40
bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt 50 bis 75 Gew.-% Kupferoxid und
0,2 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt
25 bis 50 Gew.-% Oxide aus der Gruppe IIB, IIIB, IVB, VIB, VIII,
IIIA, und IVA des Periodensystems der Elemente, die mindestens bis
250°C Feststoffe
sind, wie Zink, Scandium, Yttrium, Lanthan, Titan, Zirkon, Chrom,
Molybdän,
Wolfram, Eisen, Cobalt, Nickel, Bor, Aluminium, Gallium, Silicium,
Germanium und Zinn, bevorzugt Zink, Lanthan, Titan, Zirkon, Chrom,
Molybdän,
Eisen, Cobalt, Nickel, Aluminium und Silicium, besonders bevorzugt
Zink, Lanthan, Titan, Zirkon, Nickel, Aluminium und Silicium enthalten,
bevorzugt daraus bestehen. Das Kupfer kann in diesen "kupferhaltigen Katalysatoren" in jeder Oxidationsstufe,
z.B. in der Oxidationsstufe +1 oder +2 oder elementar (Oxidationsstufe
= 0) oder deren Gemische, bevorzugt in der Oxidationsstufe +2 oder
elementar oder deren Gemische, besonders bevorzugt in der Oxidationsstufe
+2, eingesetzt werden.
-
Die kupferhaltigen Katalysatoren
können
nach allgemein bekannten Verfahren hergestellt werden, wie beispielsweise
durch Fällung,
Tränkung,
Mischen, Sintern, Sprühen,
Sprühtrocknen,
Innenaustausch oder stromlose Abscheidung, bevorzugt durch Fällung, Tränkung, Mischen,
Sintern oder Sprühtrocknen,
besonders bevorzugt durch Fällung
oder Tränkung,
insbesonders durch Fällung.
-
Die durch Fällung in der Regel erhaltenen
Pulver kupferhaltiger Katalysatoren können nach der Fällung und
die durch Tränkung
hergestellten kupferhaltiger Katalysatoren können vor oder nach der Tränkung, ggf.
mit Porenbildnern, wie Cellulose, Glycerin, Harnstoff, Ammoniumcarbonat,
Ammoniumnitrat, Melamin, Kohlefasern oder deren Gemische, versetzt
und mit üblichen
Hilfsmitteln, wie Bindemitteln, beispielsweise Ameisensäure, Polyvinylpyrolidon (PVP),
Polykieselsäure
oder deren Gemische und ggf. Schmiermitteln wie Graphit, Stearinsäure, Molybdänsulfid
oder deren Gemische tablettiert, verstangt oder in jede beliebige
Form gebracht und ggf. anschließend
zu Splitt verarbeitet werden.
-
Das Kupfer in den kupferhaltigen
Katalysatoren kann vor oder nach der Formgebung bei Temperaturen
von 150 bis 250°C,
beispielsweise in Gegenwart von Wasserstoff, Kohlenmonoxid, Distickstoffmonoxid oder
deren Gemische, oder allgemein in reduzierender Gasatmosphäre teilweise
oder vollständig
zu metallischem Kupfer reduziert werden.
-
Im Zusammenhang mit einem Brennstoffzellensystem
kann das erfindungsgemäße Verfahren
in der Regel vorgeschaltet werden, d.h. das nach der erfindungsgemäßen Reinigung
des kohlenwasserstoffhaltigen Gases, dieses zur Gewinnung von Wasserstoff
verwendet werden kann, das die Brennstoffzelle speist. Dabei eignet
sich das erfindungsgemäße Verfahren
in der Regel für
alle bekannten Typen von Brennstoffzellen wie PEM-Brennstoffzellen,
DMFC-Brennstoffzellen (Schmelzcarbonat) und Hochtemperaturbrennstoffzellen (GOFC).
-
Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
im Zusammenhang mit einer Brennstoffzelle ist es vorteilhaft, den
verbrauchten Katalysator nicht direkt im System zu regenerieren,
sondern auszutauschen und nach dem Ausbau zu gesondert regenerieren.
Dies gilt insbesondere für
Brennstoffzellen mit geringer Leistung.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für die Anwendung
im stationären
Bereich, beispielsweise bei Brennstoffzellensysteme für die simultane
Erzeugung von Strom und Wärme
(wie Blockheizkraftwerke), bevorzugt bei der Hausenergieversorgung
und mobilen Bereich, beispielsweise bei Kraftfahrzeugen als Hilfsaggregate
bei Lastkraftwagen, Eisenbahnen und Personenwagen, bevorzugt bei
Personenwagen und Lastkraftwagen, besonders bevorzugt Personenwagen.
-
Beispiele
-
Herstellung von Katalysatoren
-
Beispiel 1
-
Herstellung eines Cu-Zn-Al-Katalysators
der Zusammensetzung 52,5 Gew.-% CuO; 30 Gew.-% ZnO und 17,5 Gew.-%
Al2O3
-
Eine Mischung aus einer salpetersauren
Lösung
von 420 g Kupfer-(II)oxid,
einer salpetersauren Lösung
von 240 g Zinkoxid und einer salpetersauren Lösung von 140 g Aluminiumnitrat-nonahydrat
wurde mit einer Lösung
von 474 g Natriumcarbonat in 2 Liter demineralisiertem Wasser in
eine auf 50°C
gehaltene Wasservorlage bei einem pH-Wert von ca. 6 gefällt und
3 h nachgerührt.
Die Fällung
wurde abgetrennt, mit Wasser Natrium- und Nitrationen ausgewaschen,
bei 120°C
getrocknet und 1 h bei 400°C
calziniert. Man erhielt 272 g des Mischoxides, das unter Zusatz
von 1 Gew.-% Grafit zu Tabletten mit 20 mm verdichtet, mechanisch
durch ein Sieb < 1,6
mm gedrückt,
erneut mit 2 Gew.-% Grafit versetzt und zu Tabletten der Dimension
5 × 3
mm (Durchmesser × Höhe) verpresst
wurde.
-
Die Seitendruckfestigkeit der Tabletten
betrug 66 N.
-
Beispiel 2
-
Herstellung eines Cu-Zn-Al-Katalysators
der Zusammensetzung 40 Gew.-% CuO; 40 Gew.-% ZnO und 20 Gew.-% Al2O3
-
Analog Beispiel 1 wurde eine Mischung
aus einer salpetersauren Lösung
von 120 g Kupfer(II)oxid, einer salpetersauren Lösung von 120 g Zinkoxid und
60 g dispergiertem Aluminiumoxid (Pural® SFC
der Firma SASOL) mit einer Lösung
von 474 g Natriumcarbonat in 2 Liter demineralisiertem Wasser bei
einem pH-Wert von ca. 6,5 gefällt
und aufgearbeitet. Die Calzinierung erfolgte 2 h bei 300°C. Man erhielt
235 g des Mischoxides, das analog Beispiel 1 zu Tabletten mit einer
Seitendruckfestigkeit von 71 N verarbeitet wurde.
-
Beispiel 3
-
Herstellung eines Cu-Zn-Zr-Katalysators
der Zusammensetzung 73,9 Gew.-% CuO; 21,1 Gew.-% ZnO und 5 Gew.-%
ZrO2
-
Analog Beispiel 1 wurde eine Mischung
aus einer salpetersauren Lösung
von 370 g Kupfer(II)oxid, einer salpetersauren Lösung von 105,5 g Zinkoxid und
einer salpetersauren Lösung
von 25 g Zirkoncarbonat mit einer Lösung von 474 g Natriumcarbonat
in 2 Liter demineralisiertem Wasser bei einer Fälltemperatur von 70°C und einem
pH-Wert von ca. 6,5 gefällt
und aufgearbeitet. Die Calzinierung erfolgte 4 h bei 300°C. Man erhielt
540 g des Mischoxides, das analog Beispiel 1 zu Tabletten mit einer
Seitendruckfestigkeit von 66 N verarbeitet wurde.
-
Beispiel 4
-
Herstellung eines Cu-Zn-Al-Zr-Katalysators
der Zusammensetzung 50 Gew.-% CuO; 30 Gew.-% ZnO und 17,5 Gew.-%
Al2O3 und 2,5 Gew.-%
ZrO2
-
Analog Beispiel 1 wurde eine Mischung
aus einer salpetersauren Lösung
von 150 g Kupfer(II)oxid, einer salpetersauren Lösung von 90 g Zinkoxid, einer
salpetersauren Lösung
von 386,3 g Aluminiumnitrat-Nonahydrat und einer salpetersauren
Lösung
von 7,5 g Zirconcarbonat, die mit Natriumcarbonat auf einen pH-Wert
von ca. 2,5 eingestellt wurde, mit einer Mischung aus 2 molarer
Natronlauge und 0,3 molarer Natriumcarbonatlösung bei Raumtemperatur und
einem pH-Wert von ca. 8 gefällt,
2 h auf 50°C
gehalten und aufgearbeitet. Die Calzinierung erfolgte 4 h bei 600°C. Man erhielt
300 g des Mischoxides, das analog Beispiel 1 zu Tabletten mit einer
Seitendruckfestigkeit von 101 N verarbeitet wurde.
-
Beispiel 5
-
Herstellung eines Cu-Zn-Al-Zr-Katalysators
der Zusammensetzung 60 Gew.-% CuO; 20 Gew.-% ZnO, 17,5 Gew.-% Al2O3 und 2,5 Gew.-%
ZrO2
-
Dieser Katalysator wurde analog Beispiel
4 hergestellt. Die Druckfestigkeit der Tabletten betrug 100 N.
-
Beispiel 6
-
Herstellung eines Cu-Zn-Al-Katalysators
der Zusammensetzung 67 Gew.-% CuO, 26,4 Gew.-% ZnO und 6,6 Gew.-%
Al2O3
-
Eine Lösung von 320 g Zn(NO3)2·6H2O und 336,4 g Al(NO3)3·9H2O in 600 ml Wasser und 2000 ml einer 20
gew.-%ige Sodalösung
wurden so zusammengeführt,
daß die
Fällung
unter Rühren
bei einer Temperatur von 50°C
und einem pH-Wert von 6,7 bis 6,9 erfolgte, 30 Minuten nachgerührt, filtriert,
anschließend
Natrium- und Nitratfrei gewaschen, 12 h bei 120°C getrocknet und 2 h bei 350°C kalziniert.
-
Das zuvor erhaltene kalzinierte ZnAl-Mischoxid
wurde in einer salpatersauren Lösung
von Kupfernitrat und Zinknitrat so gelöst, dass man ein Gesamt-Atomverhältnis von
Cu:Zn:Al = 65:25:10 erhielt und mit 2000 ml einer 20 gew.-%ige Sodalösung analog
der oben beschriebenen Fällprozedur
bei 70°C
und einem pH-Wert von ca. 6,8 vereinigt, 60 Minuten nachgerührt, filtriert,
anschließend Natrium-
und Nitratfrei gewaschen, 16 h bei 120°C getrocknet und 4 h bei 300°C kalziniert.
-
Man erhielt 320 g des Mischoxides,
das analog Beispiel 1 zu Tabletten mit einer Druckfestigkeit von 80
N verarbeitet wurde. Die BET-Oberfläche betrug 85 m2/g
und das Porenvolumen betrug 0,29 ml/g (Hg-Porosimetrie).
-
Beispiel 7
-
Herstellung eines Katalysators
der Zusammensetzung 65 Gew.-% CuO; 20 Gew.-% ZnO; 6 Gew.-% Al2O3; 6 Gew.-% ZrO2 und 3 Gew.-% La2O3
-
Die Herstellung erfolgte analog Beispiel
2 mit einer salpetersauren Lösung
von 215 g CuO, 66 g ZnO, 145 g Al(NO3)3·9H2O, 20 g ZrO2 und
10 g La2O3, jedoch
wurde bei einer Temperatur von 70°C
gefällt.
Man erhielt 330 g des Mischoxides, das analog Beispiel 1 zu Tabletten
mit einer Seitendruckfestigkeit von 80 N verarbeitet wurde. Die
BET-Oberfläche
betrug 109 m2/g.
-
Beispiel 8
-
Herstellung eines Katalysators
der Zusammensetzung 60 Gew.-% CuO; 20 Gew.-% ZnO; 10 Gew.-% Al2O3; 5 Gew.-% ZrO2 und 5 Gew.-% MgO
-
Die Herstellung erfolgte analog Beispiel
2 mit einer salpetersauren Lösung
von 231 g CuO, 77 g ZnO, 290 g Al(NO3)3·9H2O, 19,2 g ZrO2 und
19,5 g MgO, jedoch wurde bei einer Temperatur von 70°C gefällt. Man erhielt
350 g des Mischoxides, das analog Beispiel 1 zu Tabletten mit einer
Seitendruckfestigkeit von 90 N verarbeitet wurde. Die BET-Oberfläche betrug
96 m2/g.
-
Beispiel 9
-
Herstellung eines Katalysators
der Zusammensetzung 60 Gew.-% CuO; 20 Gew.-% ZnO; 10 Gew.-% Al2O3; 5 Gew.-% ZrO2 und 5 Gew.-% NiO
-
Die Herstellung erfolgte analog Beispiel
2 mit einer salpetersauren Lösung
von 264 g CuO, 88 g ZnO, 323 g Al(NO3)3·9H2O, 22 g ZrO2 und
22 g NiO, jedoch wurde bei einer Temperatur von 70°C gefällt. Man
erhielt 400 g des Mischoxides, das analog Beispiel 1 zu Tabletten
mit einer Seitendruckfestigkeit von 80 N verarbeitet wurde. Die
BET-Oberfläche
betrug 114 m2/g.
-
Beispiel 10
-
Herstellung eines Katalysators
der Zusammensetzung 60 Gew.-% CuO; 20 Gew.-% ZnO; 10 Gew.-% Al2O3; 5 Gew.-% ZrO2 und 5 Gew.-% SiO2
-
Die Herstellung erfolgte analog Beispiel
2 mit einer salpetersauren Lösung
von 200 g CuO, 66 g ZnO, 241 g Al(NO3)3·9H2O, 16,5 g ZrO2 und
16,5 g SiO2 (kolloidal; LudoxTM;
50 Gew.-% in Wasser), jedoch wurde bei einer Temperatur von 70°C gefällt. Man
erhielt 300 g des Mischoxides, das analog Beispiel 1 zu Tabletten mit
einer Seitendruckfestigkeit von 90 N verarbeitet wurde. Die BET-Oberfläche betrug
125 m2/g.
-
Beispiel 11
-
Herstellung eines Tränkkatalysators
der Zusammensetzung: 14,6 Gew.-% CuO, 7,4 Gew.-% ZnO und 78 Gew.-%
Al2O3
-
1,77 kg Aluminiumoxid-Stränge mit
einem Durchmesser von 4 mm und einer Wasseraufnahme von 0,557 ml/g
wurden aus überstehender
wässriger
Lösung
aus 343 g Kupfernitrat/Liter und 156 g Zinknitrat/Liter getränkt, bei
120°C getrocknet
und 3 h bei 520°C
calziniert. Der Tränkvorgang
inklusive Trocknung und Calzinierung wurde wiederholt.
-
Man erhielt 2100 g des Tränkkatalystors
mit einem Litergewicht von 844 g/Liter, einer Wasseraufnahme von
0,44 ml/g und einer Schnitthärte
von 266 N.
-
Beispiel 12
-
Herstellung eines Tränkkatalysators
der Zusammensetzung: 71,15 Gew.-% Al2O3, 18 Gew.-% MoO3,
7,5 Gew.-% CuO und 3,35 Gew.-% BaO
-
294 g Aluminiumoxid-Stänge in Form
von 3 mm Triloben wurden vorgelegt, mit 89 g Ammonimumheptamolybdat
in 224 ml Wasser (81 gew.-%ig) getränkt, bei 120°C getrocknet
und anschließend
bei 370°C
75 Minuten und 400°C
135 Minuten calziniert.
-
Danach wurde mit 155 ml einer 19
gew.-%igen Kupfernitratlösung
getränkt
und anschließend
wie zuvor getrocknet und calziniert.
-
Zuletzt wurde mit 260 ml einer 230
g enthaltenden Bariumnitratlösung
getränkt
und anschließend
erneut wie zuvor getrocknet und calziniert.
-
Man erhielt 405 g des Tränkkatalystors
mit einem Rüttelgewicht
von 750 g/Liter, einer Wasseraufnahme von 0,5 ml/g und einer Schneidhärte von
9,5 N.
-
Anwendungsbeispiele
der Katalysatoren
-
Ein beheizbarer Rohrreaktor mit einem
Durchmesser von 10 mm wurde jeweils mit 10 g einer der zuvor beschriebenen
Katalysatoren in Splittform (1 bis 2 mm) befällt und im geraden Durchgang
betrieben. Das Austrittsgas wurde einem Gaschromatographen zugeführt. Für den Nachweis
von organische Kohlenstoffverbindungen durch einen Flamm-Ionisations-Detektor
und zur selektiven Schwefel-Detektion
durch einen Flamm-Photometrischen-Detektor.
-
Nach Beendigung des Versuchs, d.h.
nach Durchbruch der Schwefelkomponente, wurde der Katalysator ausgebaut
und mittels Standard-Verfahren
(z.B. nach Ehrenberger; "Quantitative
Organische Elementaranalyse",
VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim, 1991, Seite 242 ff.) der Gehalt
an Schwefel bestimmt.
-
Anwendungsbeispiel 1
-
Die Katalysatoren der Beispiele 1
bis 15 wurden einem Methanstrom ausgesetzt, der 1.000 ppm COS enthielt.
Die Gasbelastung, also das Volumen an Gas je Volumen an Katalysator
betrug 1000 h–1,
die Reaktionstemperatur 25°C.
Der Versuch wurde abgebrochen, sobald im Austrittsgas die Menge
an COS 1 ppm überschritt.
-
In Tabelle A sind die Ergebnisse
des Schwefelgehaltes der daraufhin ausgebaute Katalysatoren zusammengefaßt.
-
Anwendungsbeispiel 2 Die Katalysatoren
der Beispiele 1 bis 15 wurden einem Methanstrom ausgesetzt, der
1000 ppm H2S enthielt. Die Gasbelastung,
also das Volumen an Gas je Volumen an Katalysator betrug 1000 h–1,
die Reaktionstemperatur 25°C.
Der Versuch wurde abgebrochen, sobald im Austrittsgas die Menge
an H2S 1 ppm überschritt.
-
In Tabelle A sind die Ergebnisse
des Schwefelgehaltes der daraufhin ausgebaute Katalysatoren zusammengefaßt.
-
Anwendungsbeispiel 3
-
Die Katalysatoren der Beispiele 1
bis 15 wurden einem Methanstrom ausgesetzt, der 500 ppm H2S und 500 ppm COS enthielt. Die Gasbelastung,
also das Volumen an Gas je Volumen an Katalysator betrug 1000 h–1,
die Reaktionstemperatur 25°C.
Der Versuch wurde abgebrochen, sobald im Austrittsgas die Menge an
H2S und COS zusammen 1 ppm überschritt.
-
In Tabelle A sind die Ergebnisse
des Schwefelgehaltes der daraufhin ausgebaute Katalysatoren zusammengefaßt.
-
Anwendungsbeispiel 4
-
Die Katalysatoren der Beispiele 1
bis 15 wurden einem Gasstrom, besteht aus 60 Vol.-% Methan und 40%
Propan, ausgesetzt, der 500 ppm H2S und
500 ppm COS und zusätzlich
2.000 ppm Toluol enthielt. Die Gasbelastung, also das Volumen an
Gas je Volumen an Katalysator betrug 1000 h–1,
die Reaktionstemperatur 25°C.
Der Versuch wurde abgebrochen, sobald im Austrittsgas die Menge
an H2S und COS zusammen 1 ppm überschritt.
-
In Tabelle A sind die Ergebnisse
des Schwefelgehaltes der daraufhin ausgebaute Katalysatoren zusammengefaßt.
-
Aus Tabelle A geht hervor, dass COS
und H2S unabhängig von der Anwesenheit höherer Kohlenwasserstoffe
weiterhin vollständig
am Katalysator adsorbiert wurde. Eine Adsorption der höheren Kohlenwasserstoffe
(wie Toluol) am Katalysator wurde nicht beobachtet.
-
-
Anwendungsbeispiel 5
-
Vor Versuchsbeginn wurde der Katalysator
bei einer Temperaturen von ca. 200°C und einem Gasstrom von ca.
1 Vol.-% Wasserstoff in Stickstoff reduziert.
-
Die so reduzierten Katalysatoren
der Beispiele 1 bis 15 wurden einem Methanstrom ausgesetzt, der 15
vol.-ppm Tetrahydrothiophen (THT) enthielt. Die Gasbelastung, also
das Volumen an Gas je Volumen an Katalysator betrug 1000 h–1,
die Reaktionstemperatur 25°C.
Der Versuch wurde abgebrochen, sobald im Austrittsgas die Menge
an THT 1 ppm überschritt.
-
In Tabelle B sind die Ergebnisse
der Adsorptionskapazität
des Katalysators für
THT bis zum Abbruch zusammengefaßt.
-
Anwendungsbeispiel 6
-
Die Versuche wurden analog Anwendungsbeispiel
5 durchgeführt,
jedoch wurden die Katalysatoren vor Versuchsbeginn nicht reduziert.
-
In Tabelle B sind die Ergebnisse
der Adsorptionskapazität
des Katalysators für
THT bis zum Abbruch zusammengefaßt.
-
Aus Tabelle B geht hervor, dass die
Adsorption geringer als in Anwendungsbeispiel 5 war, in dem die Katalysatoren
in reduzierter Form eingesetzt wurden.
-
Anwendungsbeispiel 7
-
Zur Untersuchung einer optimierten
Adsorberpatrone wird wie folgt vorgegangen: Statt Methan wird Erdgas
eingesetzt. Dieses besitzt im Wesentlichen die nachfolgend genannte
Zusammensetzung: 84 Vol.-% Methan, 3,5 Vol.-% Ethan, 0,6 Vol.-%
Propan, 9,3 Vol.-% Stickstoff, 1,6 Vol.-% Kohlendioxid und in Summe
ca. 3.500 ppm höherer
Kohlenwasserstoffe (C3–C8).
-
Dem Erdgas werden folgende Bestandteile
zugemischt: 20 ppm COS, 20 ppm H2S und 15
ppm THT.
-
Der vorgelegte Katalysator wird jeweils
zu 80% vorreduziert, so dass ca. 80% des Katalysatorbettes für die Aufnahme
von THT optimiert sind, während
der Rest für
die Adsoprtion von COS und H2S zur Verfügung steht.
-
Die Gasbelastung, also das Volumen
an Gas je Volumen an Katalysator liegt erneut bei 1000 1/1*h–1; die
Reaktionstemperatur bei 25°C.
Der Versuch wird dann abgebrochen, wenn im Off-Gas nach Reaktor
erstmalig THT mit > 1
ppm detektiert wird. Über
den bis zu diesem Zeitpunkt über
den Katalysator geleiteten Gasvolumenstrom wird die Adsorptionskapazität des Katalysators
in g THT/ Liter Katalysator berechnet. In allen Fällen war zu diesem Zeitpunkt
weder COS noch H2S im Abgas des Reaktors
detektierbar.
-
Die Katalysatoren der Beispiele 1
bis 15 wurden einem Methanstrom ausgesetzt, der 1.000 ppm COS enthielt.
Die Gasbelastung, also das Volumen an Gas je Volumen an Katalysator
betrug 1000 h–1,
die Reaktionstemperatur 25°C.
Der Versuch wurde abgebrochen, sobald im Austrittsgas die Menge
an COS 5 ppm überschritt.
-
In Tabelle B sind die Ergebnisse
der Adsorptionskapazitäten
für schwefelhaltige
Komponenten zusammengefaflt.
-
-
Vergleichsbeispiele
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Analog Anwendungsbeispiel 6 wurde
kommerzielle Cu-dotierte Aktivkohle (G 32-J der Firma Süd-Chemie;
mit 4,5 Gew.-% Cu; 0,25 ml/g Porenvolumen und 1000 m2/g
Oberfläche)
als 1–2
mm Splitt untersucht.
-
Die THT-Adsorptionskapazität dieser
Aktivkohle betrug 0,9 g THT pro Liter Aktivkohle.
-
Vergleichsbeispiel 2
-
Analog Anwendungsbeispiel 6 wurde
kommerzielle Aktivkohle (C38/4, Artikel 2722 der Firma CarboTech,
Essen) untersucht.
-
Die THT-Adsorptionskapazität dieser
Aktivkohle betrug 6,5 g THT pro Liter Aktivkohle.
-
Vergleichsbeispiel 3
-
Analog Anwendungsbeispiel 6 wurde
kommerzielle Aktivkohle (Norit RB4 der Firma Norit; mit 0,13 ml/g
Porenvolumen; 1292 m2/g Oberfläche) als
1-2 mm Splitt untersucht.
-
Die THT-Adsorptionskapazität dieser
Aktivkohle betrug 0,5 g THT pro Liter Aktivkohle.
-
Vergleichsbeispiel 4
-
Analog Anwendungsbeispiel 6 wurde
kommerzielle Aktivkohle (Desorex K der Firma Lurgi; mit 0,55 ml/g
Porenvolumen; 1494 m2/g Oberfläche) als
1–2 mm
Splitt untersucht.
-
Die THT-Adsorptionskapazität dieser
Aktivkohle betrug 0,6 g THT pro Liter Aktivkohle.
-
Vergleichsbeispiel 5
-
Analog Anwendungsbeispiel 1 wurde
kommerzielle Cu-dotierte Aktivkohle (G 32-J der Firma Süd-Chemie;
mit 4,5 Gew.-% Cu; 0,25 ml/g Porenvolumen und 1000 m2/g
Oberfläche)
als 1–2
mm Splitt untersucht.
-
Die COS-Adsorptionskapazität dieser
Aktivkohle betrug 1,1 g COS pro Liter Aktivkohle.
-
Vergleichsbeispiel 6
-
Analog Anwendungsbeispiel 1 wurde
kommerzielle Aktivkohle (Norit RB4 der Firma Norit; mit 0,13 ml/g
Porenvolumen; 1292 m2/g Oberfläche) als
1–2 mm
Splitt untersucht.
-
Die COS-Adsorptionskapazität dieser
Aktivkohle betrug 0,6 g COS pro Liter Aktivkohle.
-
Vergleichsbeispiel 7
-
Analog Anwendungsbeispiel 1 wurde
kommerzielle Aktivkohle (Desorex K der Firma Lurgi; mit 0,55 ml/g
Porenvolumen; 1494 m2/g Oberfläche) als
1–2 mm
Splitt untersucht.
-
Die COS-Adsorptionskapazität dieser
Aktivkohle betrug 0,55 g COS pro Liter Aktivkohle.