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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von
Schwefelverbindungen aus kohlenwasserstoffhaltigen Gasen an Katalysatoren,
ausgenommen Aktivkohlen und Zeolithe, die Kupfer, Silber, Zink,
Molybdän,
Eisen, Cobalt, Nickel oder deren Gemische enthalten.
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Kohlenwasserstoffhaltige
Gase – wie
z.B. Erdgas – enthalten
in der Regel Schwefelverbindungen oder müssen aus Sicherheitsgründen mit übelriechenden
Schwefelverbindungen versetzt werden. Großtechnisch wird Erdgas z.B.
hydrierend entschwefelt. Dies ist jedoch nicht für jede Anwendung möglich bzw.
sinnvoll.
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Der
für den
Betrieb von Brennstoffzellen notwendige Wasserstoff wird meist aus
Erdgas gewonnen. Erdgas hat den Vorteil der großen Verfügbarkeit, da zumindest in den
hoch industrialisierten Ländern
ein engmaschiges Erdgasnetz vorhanden ist. Zudem besitzt Erdgas
ein hohes Wasserstoff/Kohlenstoff-Verhältnis und ermöglicht somit
die Herstellung eines wasserstoffreichen Reformergases. Der Begriff
Erdgas umschreibt eine Vielzahl möglicher Gaszusammensetzungen,
die in Abhängigkeit
vom Fundort stark streuen können.
Erdgas kann fast ausschließlich
aus Methan (CH4) bestehen, kann in anderen
Fällen
jedoch auch beachtliche Anteile höherer Kohlenwasserstoff enthalten.
Unter dem Begriff "höhere Kohlenwasserstoffe" werden dabei alle
Kohlenwasserstoffe ab Ethan (C2H6) verstanden, unabhängig davon, ob es sich um gesättigte,
ungesättigte
oder gar zyklische Kohlenwasserstoffe handelt. Typischerweise nehmen
die Anteile der höheren
Kohlenwasserstoffe im Erdgas mit zunehmendem Molekulargewicht und
Dampfdruck ab. So findet man Ethan und Propan typischerweise im
Prozentbereich, während
von Kohlenwasserstoffen mit mehr als zehn Kohlenstoffen meist nur wenige
ppm im Erdgas vorhanden sind. Unter den höheren Kohlenwasserstoffen befinden
sich auch zyklische Verbindungen, wie z.B. das krebserregende Benzol,
Toluol und Xylole. Jeder dieser Verbindungen kann in Konzentrationen
von > 100 ppm im Erdgas
vorhanden sein.
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Zusätzlich zu
den höheren
Kohlenwasserstoffen im Erdgas kommen noch weitere Verunreinigungen, die
Heteroatome enthalten. In diesem Zusammenhang sind insbesondere
schwefelhaltige Verbindungen zu nennen, die in geringen Konzentrationen
im Erdgas vorkommen. Beispiele hierfür sind Schwefelwasserstoff (H2S), Kohlenstoffoxisulfid (COS) und Dischwefelkohlenstoff
(CS2).
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Methan
bzw. Erdgas an sich sind geruchslose Gase, die nicht toxisch sind,
jedoch in Verbindung mit Luft zu zündfähigen Gemischen führen können. Um
einen Austritt von Erdgas sofort detektieren zu können, wird
Erdgas mit übel
riechenden Stoffen in geringer Konzentration versetzt, die als so
genannte Odorierungsmittel den für
Erdgas charakteristischen Geruch verursachen. Die Odorierung von
Erdgas ist in den meisten Ländern – zusammen
mit den einzusetzenden Odorierungsmittel – gesetzlich vorgeschrieben.
In einigen Ländern,
wie z.B. den Vereinigten Statten von Amerika, werden Mercaptane
wie tert-Butylmercaptan oder Ethylmercaptan als Odorierungsmittel
eingesetzt, während
in den Mitgliedsstatten der Europäischen Union meist zyklische
Schwefelverbindungen wie Tetrahydrothiophen eingesetzt werden. Zusammen
mit den natürlich
in Erdgas vorkommenden Schwefelverbindungen ergeben sich somit eine
Vielzahl unterschiedlicher Schwefelverbindungen im Erdgas. Die unterschiedlichen
Regelwerke für
die Zusammensetzung von Erdgas erlauben meist bis zu 100 ppm Schwefel
im Erdgas. Ähnlich
ist die Situation bei Flüssiggas
(engl. LPG) als Einsatzstoff. Flüssiggas,
das als Hauptbestandteile Propan und Butan enthält, muss ebenso wie Erdgas
mit schwefelhaltigen Molekülen
als Geruchsmarker versetzt werden.
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Die
Schwefelkomponenten im Erdgas oder im LPG können zu einer starken und irreversiblen
Vergiftung der Katalysatoren in der Brennstoffzelle oder im Reformer
führen.
Aus diesem Grunde müssen
die Gase, welche der Brennstoffzelle zugeführt werden, von allen schwefelhaltigen
Komponenten gereinigt werden. Brennstoffzellen enthalten aus diesem
Grunde immer eine Entschwefelungseinheit für das eingesetzte Erdgas oder
LPG. Sollte die Brennstoffzelle mit flüssigen Kohlenwasserstoffen
betrieben werden, wie z.B. Heizöl,
so ist ebenfalls eine Entschwefelung notwendig.
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Zu
bevorzugen ist eine Verfahrensführung,
bei der das kohlenwasserstoffhaltige Gas in geradem Durchgang bei
Raumtemperatur durch einen Adsorber gefahren wird, der möglichst
alle Schwefelkomponenten vollständig
entfernt. Der Adsorber sollte bevorzugt bei Raumtemperatur und bei
Normaldruck betreibbar sein. Da der Adsorber zum Betrieb von Erdgasen
unterschiedlicher Zusammensetzung geeignet sein soll, ist es zudem
wichtig, dass lediglich die schwefelhaltigen Komponenten aus dem
Erdgas adsorbiert werden und die Co-Adsorption höherer Kohlenwasserstoffe auf
ein vernachlässigbares
Maß unterdrückt wird.
Nur unter diesen Voraussetzungen ist es möglich, hohe Adsorptionskapazitäten für schwefelhaltige
Verbindungen zu erreichen, was ausreichend langen Standzeiten entspricht.
Hierdurch kann das häufige
Austauschen des Adsorbermediums vermieden werden.
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Die
Co-Adsorption höherer
Kohlenwasserstoffe, insbesondere von Benzol aus Erdgas kann zudem zur
Folge haben, dass gesetzliche Grenzwerte für Benzolgehalte im Adsorber überschritten
werden und die Adsorbereinheit somit kennzeichnungspflichtig wird
(krebserregend). Derartige, mit Benzol gesättigte Adsorber verursachen
zudem z.B. beim Wechsel des Adsorbermediums oder beim Transport
des Adsorbers zum Recycling erheblichen Mehraufwand.
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Aus
der EP-A-1 121 922 ist die adsorptive Entfernung von schwefelhaltigen,
organischen Komponenten wie Sulfiden, Mercaptanen und Thiophenen
aus Erdgas mit Hilfe silber-dotierter Zeolithe bei Raumtemperatur
bekannt. Nachteilig ist der hohe Silbergehalt.
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Ein
weiterer, deutlicher Nachteil der zeolith-basierten Systeme ist
die Tatsache, dass Zeolithe in ihrem Porensystem bereitwillig alle
im Gasstrom vorkommenden, höheren
Kohlenwasserstoffe adsorbieren. Insbesondere zyklische Kohlenwasserstoffe,
wie. z.B. Benzol werden vollständig
adsorbiert und können
im Zeolithen bis in den Bereich von einigen Gewichts-% angereichert
werden. Die Beispiele aus
EP
1 121 977 A2 zeigen zudem die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Katalysatoren
für die
Adsorption von organischen Schwefelverbindungen nicht jedoch für anorganische
Schwefelverbindungen wie H
2S und COS.
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Aus
der US-A-2002/0159939 ist ein zweistufiges Katalysatorbett bestehend
aus einem X-Zeolith zur Entfernung von Odorierungsmitteln und anschließend einem
Nickelbasierten Katalysator zur Entfernung von schwefelhaltigen
Komponenten aus Erdgas für
den Betrieb in Brennstoffzellen bekannt. Nachteilig an diesem Verfahren
ist, dass COS nicht direkt sondern erst nach vorheriger Hydrolyse
zu H2S entfernt werden kann.
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Aus
BWK 54 (2002) Nr. 9 Seiten 62 bis 68 ist bekannt, dass bislang eine
einfache Lösung
für die
Entfernung sämtlicher
Schwefelkomponenten aus Erdgas, die für die Anwendung im Brennstoffzellenbereich
störend
sind, fehlt.
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Der
vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, den zuvor
genannten Nachteilen abzuhelfen und insbesondere den Einsatz von
mit Schwefelverbindungen verunreinigten kohlenwasserstoffhaltigen Gasen
für Brennstoffzellen
zu ermöglichen.
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Demgemäß wurde
ein neues und verbessertes Verfahren zur Entfernung von Schwefelverbindungen aus
kohlenwasserstoffhaltigen Gasen gefunden, welches dadurch gekennzeichnet
ist, dass man Katalysatoren, ausgenommen Aktivkohlen und Zeolithe,
die Kupfer, Silber, Zink, Molybdän,
Eisen, Cobalt, Nickel oder deren Gemische enthalten, bei Temperaturen
von (–50)
bis 150°C
und einem Druck von 0,1 bis 10 bar einsetzt.
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Das
Verfahren kann wie folgt durchgeführt werden:
Das durch
Schwefelverbindungen verunreinigte, kohlenwasserstoffhaltige Gas
kann bei einer Temperatur von (–50)
bis + 150°C,
bevorzugt (–20)
bis 80°C,
besonders bevorzugt 0 bis 80°C,
insbesondere 15 bis 40°C,
ganz besonders bevorzugt bei Raumtemperatur und einem Druck von
0,1 bis 10 bar, bevorzugt 0,5 bis 4,5 bar, besonders bevorzugt 0,8
bis 1,5 bar, insbesondere bei Normaldruck über einen oder mehrere erfindungsmäßigen Katalysator
geleitet werden.
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Als
mit Schwefelverbindungen verunreinigte kohlenwasserstoffhaltige
Gase eignen sich beispielsweise Erdgas, Stadtgas, Biogas und Flüssiggas
(LPG), bevorzugt Erdgas und Stadtgas, besonders bevorzugt Erdgas.
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Die
verunreinigenden Schwefelverbindungen sind in der Regel COS, H2S, CS2 sowie Mercaptane
und Disulfide und aus sicherheitstechnischen Gründen kommerziell zugesetzte übelriechende
Schwefelverbindungen wie Tetrahydrothiophen, Ethylmercaptan, n-Butylmercaptan,
t-Butylmercaptan oder deren Gemische.
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Als
erfindungsgemäße Katalysatoren,
die auch als Adsorbent wirken können,
eignen sich solche, die 1 bis 99,8 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 85 Gew.-%,
besonders bevorzugt 3 bis 75 Gew.-%, insbesondere 5 bis 70 Gew.-%
Kupfer, Silber, Zink, Molybdän,
Eisen, Cobalt, Nickel oder deren Gemische und 0,2 bis 99 Gew.-%, bevorzugt
15 bis 98 Gew.-%, besonders bevorzugt 25 bis 97 Gew.-%, insbesondere
30 bis 95 Gew.-% Oxide aus der Gruppe IIB, IIIB, IVB, VIB, VIII,
IIIA und IVA des Periodensystems der Elemente, die mindestens bis 250°C Feststoffe
sind, wie z.B. die Oxide von Magnesium, Calcium, Scandium, Yttrium,
Lanthan, Titan, Zirkon, Chrom, Wolfram, Bor, Aluminium, Gallium,
Silicium, Germanium und Zinn, bevorzugt Magnesium, Calcium, Lanthan,
Titan, Zirkon, Chrom, Aluminium und Silicium, besonders bevorzugt
Magnesium, Calcium, Titan, Zirkon, Aluminium und Silicium enthalten,
bevorzugt daraus bestehen. Die zuvor genannten Oxide aus der Gruppe
IIB, IIIB, IVB, VIB, VIII, IIIA und IVA des Periodensystems der
Elemente können
gegebenenfalls als Träger, wie
beispielsweise Aluminiumoxid, Titandioxid oder Siliciumdioxid, eingesetzt
werden.
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Unter
den erfindungsgemäßen Katalysatoren
eignen sich kupferhaltige Katalysatoren, die 30 bis 99,8 Gew.-%,
bevorzugt 40 bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt 50 bis 75 Gew.-%
Kupferoxid und 0,2 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 60 Gew.-%, besonders
bevorzugt 25 bis 50 Gew.-% Oxide aus der Gruppe IIB, IIIB, IVB,
VIB, VIII, IIIA und IVA des Periodensystems der Elemente, die mindestens
bis 250°C
Feststoffe sind, wie Zink, Scandium, Yttrium, Lanthan, Titan, Zirkon,
Chrom, Molybdän,
Wolfram, Eisen, Cobalt, Nickel, Bor, Aluminium, Gallium, Silicium,
Germanium und Zinn, bevorzugt Zink, Lanthan, Titan, Zirkon, Chrom,
Molybdän,
Eisen, Cobalt, Nickel, Aluminium und Silicium, besonders bevorzugt
Zink, Lanthan, Titan, Zirkon, Nickel, Aluminium und Silicium enthalten,
bevorzugt daraus bestehen. Das Kupfer kann in diesen "kupferhaltigen Katalysatoren" in jeder Oxidationsstufe,
z.B. in der Oxidationsstufe +1 oder +2 oder elementar (Oxidationsstufe
= 0) oder deren Gemische, bevorzugt in der Oxidationsstufe +2 oder
elementar oder deren Gemische, besonders bevorzugt in der Oxidationsstufe
+2, eingesetzt werden.
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Unter
den erfindungsgemäßen Katalysatoren
eignen sich molybdänhaltige
Katalysatoren, die 1 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 60 Gew.-%, besonders
bevorzugt 3 bis 50 Gew.-% Molybdänoxid
und 20 bis 99 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 98 Gew.-%, besonders bevorzugt
50 bis 97 Gew.-% Oxide aus der Gruppe IIB, IIIB, IVB, VIB, VIII,
IIIA und IVA des Periodensystems der Elemente, die mindestens bis
250°C Feststoffe
sind, wie z.B. die Oxide von Magnesium, Calcium, Zink, Scandium,
Yttrium, Lanthan, Titan, Zirkon, Chrom, Wolfram, Eisen, Cobalt,
Nickel, Bor, Aluminium, Gallium, Silicium, Germanium und Zinn, bevorzugt
Magnesium, Calcium, Zink, Lanthan, Titan, Zirkon, Chrom, Eisen,
Cobalt, Nickel, Aluminium und Silicium, besonders bevorzugt Magnesium,
Calcium, Zink, Titan, Zirkon, Cobalt, Nickel, Aluminium und Silicium
enthalten, bevorzugt daraus bestehen. Das Molybdän kann in diesen "molybdänhaltigen
Katalysatoren" in
jeder Oxidationsstufe, z.B. in der Oxidationsstufe +1 bis +6 oder
elementar (Oxidationsstufe = 0) oder deren Gemische, bevorzugt in
der Oxidationsstufe +2 oder +6 oder deren Gemische, eingesetzt werden.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
sind kupfer- und molybdänhaltige
Katalysatoren. Die kupfer- und molybdänhaltigen Katalysatoren können getrennt
in beliebiger Reihenolge oder gemischt, bevorzugt homogen gemischt
oder besonders bevorzugt in der Reihenfolge kupferhaltiger vor molybdänhaltiger
Katalysator geschaltet, eingesetzt werden. Mischungen sind in der
Regel die einfachste Variante der Erfindung und können bevorzugt
im Kleineinsatz Verwendung finden (z.B. bei kleinen Brennstoffzellen).
In allen anderen Fällen
ist in der Regel die Trennung der Katalysatoren in der Reihenfolge
kupferhaltiger vor molybdänhaltiger
Katalysator vorteilhaft. Weitere Katalysatoren, wie sie beispielsweise
aus der EP-A-1 121 977 bekannt sind, können nachgeschaltet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Katalysatoren
können
nach allgemein bekannten Verfahren hergestellt werden, wie beispielsweise
durch Fällung,
Tränkung,
Mischen, Verkneten, Sintern, Sprühen,
Sprühtrocknen,
Ionenaustausch oder stromlose Abscheidung, bevorzugt durch Fällung, Tränkung, Mischen,
Sintern oder Sprühtrocknen,
besonders bevorzugt durch Fällung
oder Tränkung,
insbesonders durch Tränkung.
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Die
durch Fällung
in der Regel erhaltenen Pulver erfindungsgemäßer Katalysatoren können nach
der Fällung
und die durch Tränkung
hergestellten erfindungsgemäßen Katalysatoren
können
vor oder nach der Tränkung,
ggf. mit Porenbildnern, wie Cellulose, Glycerin, Harnstoff, Ammoniumcarbonat,
Ammoniumnitrat, Melamin, Kohlefasern oder deren Gemische, versetzt
und mit üblichen
Hilfsmitteln, wie Bindemitteln, beispielsweise Ameisensäure, Polyvinylpyrolidon
(PVP), Polykieselsäure
oder deren Gemische und ggf. Schmiermitteln wie Graphit, Stearinsäure, Molybdänsulfid
oder deren Gemische tablettiert, verstrangt oder in jede beliebige
Form gebracht und ggf. anschließend
zu Splitt verarbeitet werden.
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Als
erfindungsgemäße Katalysatoren
eignen sich nicht zeolitische Massen, beispielsweise solche ohne
Kanalstruktur; ausgenommen sind auch Aktivkohlen sowie solche, die
dotiert sind.
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Die
erfindungsgemäßen Katalysatoren
können
gegebenenfalls vor oder nach der Formgebung bei Temperaturen von
250 bis 750°C,
beispielsweise in Gegenwart von Wasserstoff, Kohlenmonoxid, Distickstoffmonoxid
oder deren Gemische, oder allgemein in reduzierender Gasatmosphäre, insbesondere
bei kupferhaltigen oder molybdänhaltigen
Katalysatoren, aktiviert werden.
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Im
Zusammenhang mit einem Brennstoffzellensystem kann das erfindungsgemäße Verfahren
in der Regel vorgeschaltet werden, d.h. das nach der erfindungsgemäßen Reinigung
des kohlenwasserstoffhaltigen Gases, dieses zur Gewinnung von Wasserstoff
verwendet werden kann, das die Brennstoffzelle speist. Dabei eignet
sich das erfindungsgemäße Verfahren
für alle
bekannten Typen von Brennstoffzellen wie PEM-Brennstoffzellen, Phosphorsauren Brennstoffzellen
(PAFC), MCFC-Brennstoffzellen (Schmelzcarbonat) und Hochtemperaturbrennstoffzellen
(SOFC).
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Bei
der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
im Zusammenhang mit einer Brennstoffzelle kann es vorteilhaft sein,
den verbrauchten Katalysator nicht direkt im System zu regenerieren,
sondern auszutauschen und nach dem Ausbau gesondert zu regenerieren.
Dies gilt insbesondere für
Brennstoffzellen mit geringer Leistung.
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Bei
Brennstoffzellen größerer Leistungseinheiten
kann es hingegen sinnvoll sein, den Katalysator zu regenerieren
bzw. zumindest teilweise zu regenerieren. Hierzu können die
bekannten Verfahren wie z.B. thermische Desorption bei Temperaturen >200°C oder Regeneration mittels
Reduktion/Reoxidation des Katalysators ebenfalls bei höheren Temperaturen
angewandt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich stationare und instationäre Anwendungen. Bevorzugt für die Anwendung
im stationären
Bereich sind beispielsweise bei Brennstoffzellensysteme für die simultane
Erzeugung von Strom und Wärme
(wie Blockheizkraftwerke), bevorzugt bei der Hausenergieversorgung.
Bevorzugt für
die Anwendung im instationären
Bereich kann das Verfahren zur Reinigung von Kohlenwasserstoffen für Brennstoffzellen
in Personenkraftwagen (PKW), Lastkraftwagen (LKW), Bussen oder Lokomotiven,
bevorzugt Personenkraftwagen und Lastkraftwagen, besonders bevorzugt
Personenkraftwagen eingesetzt werden. Es ist dabei gleichgültig, ob
die Brennstoffzellen lediglich zur Bordstromerzeugung oder für den Antrieb
eingesetzt werden.
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Beispiele
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Herstellung der Katalysatoren
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Katalysator 1
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Zusammensetzung: 52,5
Gew.-% CuO; 30 Gew.-% ZnO und 17,5 Gew.-% Al2O3
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Eine
Mischung aus einer salpetersauren Lösung von 420 g Kupfer-(II)oxid,
einer salpetersauren Lösung
von 240 g Zinkoxid und einer salpetersauren Lösung von 140 g Aluminiumnitrat-nonahydrat
wurde mit einer Lösung
von 474 g Natriumcarbonat in 2 Liter demineralisiertem Wasser in
eine auf 50°C
gehaltene Wasservorlage bei einem pH-Wert von ca. 6 gefällt und
3 h nachgerührt.
Die Fällung
wurde abgetrennt, mit Wasser Natrium- und Nitrationen ausgewaschen,
bei 120°C
getrocknet und 1 h bei 400°C
calciniert. Man erhielt 272 g des Mischoxides, das unter Zusatz
von 1 Gew.-% Grafit zu Tabletten mit 20 mm verdichtet, mechanisch
durch ein Sieb < 1,6
mm gedrückt,
erneut mit 2 Gew.-% Grafit versetzt und zu Tabletten der Dimension
5 × 3
mm (Durchmesser × Höhe) verpresst
wurde. Die Seitendruckfestigkeit der Tabletten betrug 66 N.
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Katalysator 2
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Zusammensetzung: 40 Gew.-%
CuO; 40 Gew.-% ZnO und 20 Gew.-% Al2O3
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Analog
Katalysator 1 wurde eine Mischung aus einer salpetersauren Lösung von
120 g Kupfer(II)oxid, einer salpetersauren Lösung von 120 g Zinkoxid und
60g dispergiertem Aluminiumoxid (Pural® SFC
der Firma SASOL) mit einer Lösung
von 474 g Natriumcarbonat in 2 Liter demineralisiertem Wasser bei
einem pH-Wert von ca. 6,5 gefällt
und aufgearbeitet. Die Calcinierung erfolgte 2 h bei 300°C. Man erhielt
235 g des Mischoxides, das analog Katalysator 1 zu Tabletten mit
einer Seitendruckfestigkeit von 71 N verarbeitet wurde.
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Katalysator 3
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Zusammensetzung: 73,9
Gew.-% CuO; 21,1 Gew.-% ZnO und 5 Gew.-% ZrO2
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sAnalog
Katalysator 1 wurde eine Mischung aus einer salpetersauren Lösung von
370 g Kupfer(II)oxid, einer salpetersauren Lösung von 105,5 g Zinkoxid und
einer salpetersauren Lösung
von 25 g Zirkoncarbonat mit einer Lösung von 474 g Natriumcarbonat
in 2 Liter demineralisiertem Wasser bei einer Fälltemperatur von 70°C und einem
pH-Wert von ca.
6,5 gefällt
und aufgearbeitet. Die Calcinierung erfolgte 4 h bei 300°C. Man erhielt
540 g des Mischoxides, das analog Katalysator 1 zu Tabletten mit
einer Seitendruckfestigkeit von 66 N verarbeitet wurde.
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Katalysator 4
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Zusammensetzung: 50 Gew.-%
CuO; 30 Gew.-% ZnO und 17,5 Gew.-% Al2O3 und 2,5 Gew.-% ZrO2
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Analog
Katalysator 1 wurde eine Mischung aus einer salpetersauren Lösung von
150 g Kupfer(II)oxid, einer salpetersauren Lösung von 90 g Zinkoxid, einer
salpetersauren Lösung
von 386,3 g Aluminiumnitrat-Nonahydrat und einer salpetersauren
Lösung
von 7,5 g Zirconcarbonat, die mit Natriumcarbonat auf einen pH-Wert
von ca. 2,5 eingestellt wurde, mit einer Mischung aus 2 molarer
Natronlauge und 0,3 molarer Natriumcarbonatlösung bei Raumtemperatur und
einem pH-Wert von ca. 8 gefällt,
2 h auf 50°C
gehalten und aufgearbeitet. Die Calcinierung erfolgte 4 h bei 600°C. Man erhielt
300 g des Mischoxides, das analog Katalysator 1 zu Tabletten mit
einer Seitendruckfestigkeit von 101 N verarbeitet wurde.
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Katalysator 5
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Zusammensetzung: 60 Gew.-%
CuO; 20 Gew.-% ZnO, 17,5 Gew.-% Al2O3 und 2,5 Gew.-% ZrO2
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sDieser
Katalysator wurde analog Katalysator 4 hergestellt. Die Druckfestigkeit
der Tabletten betrug 100 N.
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Katalysator 6
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Zusammensetzung: 67 Gew.-%
CuO, 26,4 Gew.-% ZnO und 6,6 Gew.-% Al2O3
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Eine
Lösung
von 320 g Zn(NO3)2·6 H2O und 336,4 g Al(NO3)3·9
H2O in 600 ml Wasser und 2000 ml einer 20
gew.-%ige Sodalösung
wurden so zusammengeführt,
dass die Fällung
unter Rühren
bei einer Temperatur von 50°C
und einem pH-Wert von 6,7 bis 6,9 erfolgte, 30 Minuten nachgerührt, filtriert,
anchließend Natrium
und Nitrat-frei gewaschen, 12 h bei 120°C getrocknet und 2 h bei 350°C calciniert.
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Das
zuvor erhaltene calcinierte ZnAl-Mischoxid wurde in einer salpatersauren
Lösung
von Kupfernitrat und Zinknitrat so gelöst, dass man ein Gesamt-Atomverhältnis von
Cu:Zn:Al = 65:25:10 erhielt und mit 2000 ml einer 20 gew.-%ige Sodalösung analog
der oben beschriebenen Fällprozedur
bei 70°C
und einem pH-Wert von ca. 6,8 vereinigt, 60 Minuten nachgerührt, filtriert,
anschließend
Natrium- und Nitratfrei gewaschen, 16 h bei 120°C getrocknet und 4 h bei 300°C calciniert.
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Man
erhielt 320 g des Mischoxides, das analog Katalysator 1 zu Tabletten
mit einer Druckfestigkeit von 80 N verarbeitet wurde. Die BET-Oberfläche betrug
85 m2/g und das Porenvolumen betrug 0,29
ml/g (Hg-Porosimetrie).
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Katalysator 7
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Zusammensetzung: 65 Gew.-%
CuO; 20 Gew.-% ZnO; 6 Gew.-% Al2O3; 6 Gew.-% ZrO2 und
3 Gew.-% La2O3
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Die
Herstellung erfolgte analog Katalysator 2 mit einer salpetersauren
Lösung
von 215 g CuO, 66 g ZnO, 145 g Al(NO3)3·9
H2O, 20 g ZrO2 und
10 g La2O3, jedoch
wurde bei einer Temperatur von 70°C
gefällt. Man
erhielt 330 g des Mischoxides, das analog Katalysator 1 zu Tabletten
mit einer Seitendruckfestigkeit von 80 N verarbeitet wurde. Die
BET-Oberfläche
betrug 109 m2/g.
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Katalysator 8
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Zusammensetzung: 60 Gew.-%
CuO; 20 Gew.-% ZnO; 10 Gew.-% Al2O3; 5 Gew.-% ZrO2 und
5 Gew.-% MgO
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Die
Herstellung erfolgte analog Katalysator 2 mit einer salpetersauren
Lösung
von 231 g CuO, 77 g ZnO, 290 g Al(NO3)3·9
H2O, 19,2 g ZrO2 und
19,5 g MgO, jedoch wurde bei einer Temperatur von 70°C gefällt. Man
erhielt 350 g des Mischoxides, das analog Katalysator 1 zu Tabletten
mit einer Seitendruckfestigkeit von 90 N verarbeitet wurde. Die
BET-Oberfläche
betrug 96 m2/g.
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Katalysator 9
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Zusammensetzung: 60 Gew.-%
CuO; 20 Gew.-% ZnO; 10 Gew.-% Al2O3; 5 Gew.-% ZrO2 und
5 Gew.-% NiO
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Die
Herstellung erfolgte analog Katalysator 2 mit einer salpetersauren
Lösung
von 264 g CuO, 88 g ZnO, 323 g Al(NO3)3·9
H2O, 22 g ZrO2 und
22 g NiO, jedoch wurde bei einer Temperatur von 70°C gefällt. Man erhielt
400 g des Mischoxides, das analog Katalysator 1 zu Tabletten mit
einer Seitendruckfestigkeit von 80 N verarbeitet wurde. Die BET-Oberfläche betrug
114 m2/g.
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Katalysator 10
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Zusammensetzung: 60 Gew.-%
CuO; 20 Gew.-% ZnO; 10 Gew.-% Al2O3; 5 Gew.-% ZrO2 und
5 Gew.-% SiO2
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Die
Herstellung erfolgte analog Katalysator 2 mit einer salpetersauren
Lösung
von 200 g CuO, 66 g ZnO, 241 g Al(NO3)3·9
H2O, 16,5 g ZrO2 und
16,5 g SiO2 (kolloidal; LudoxTM;
50 Gew.-% in Wasser), jedoch wurde bei einer Temperatur von 70°C gefällt. Man
erhielt 300 g des Mischoxides, das analog Katalysator 1 zu Tabletten
mit einer Seitendruckfestigkeit von 90 N verarbeitet wurde. Die
BET-Oberfläche
betrug 125 m2/g.
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Katalysator 11
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Tränkkatalysators der Zusammensetzung:
14,6 Gew.-% CuO, 7,4 Gew.-% ZnO und 78 Gew.-% Al2O3
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1,77
kg Aluminiumoxid-Stränge
mit einem Durchmesser von 4 mm und einer Wasseraufnahme von 0,557
ml/g wurden aus überstehender
wässriger
Lösung
aus 343 g Kupfernitrat/Liter und 156 g Zinknitrat/Liter getränkt, bei
120°C getrocknet
und 3 h bei 520°C
calciniert. Der Tränkvorgang
inklusive Trocknung und Calcinierung wurde wiederholt. Man erhielt
2100 g des Tränkkatalystors
mit einem Litergewicht von 844 g/Liter, einer Wasseraufnahme von
0,44 ml/g und einer Schnitthärte
von 266 N.
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Katalysator 12
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Tränkkatalysators der Zusammensetzung:
71,15 Gew.-% Al2O3,
18 Gew.-% MoO3, 7,5 Gew.-% CuO und 3,35 Gew.-%
BaO
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294
g Aluminiumoxid-Stänge
in Form von 3 mm Triloben wurden vorgelegt, mit 89 g Ammonimumheptamolybdat
in 224 ml Wasser (81 gew.-%ig) getränkt, bei 120°C getrocknet
und anschließend
bei 370°C
75 Minuten und 400°C
135 Minuten calciniert. Danach wurde mit 155 ml einer 19 gew.-%igen
Kupfernitratlösung getränkt und
anschließend
wie zuvor getrocknet und calciniert. Zuletzt wurde mit 260 ml einer
230 g enthaltenden Bariumnitratlösung
getränkt
und anschließend
erneut wie zuvor getrocknet und calciniert. Man erhielt 405 g des
Tränkkatalystors
mit einem Rüttelgewicht
von 750 g/Liter, einer Wasseraufnahme von 0,5 ml/g und einer Schneidhärte von
9,5 N.
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Anwendungsbeispiele der
Katalysatoren
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Ein
beheizbarer Rohrreaktor mit einem Durchmesser von 10 mm wurde jeweils
mit 10 g einer der zuvor beschriebenen Katalysatoren in Splittform
(1 bis 2 mm) befüllt
und im geraden Durchgang betrieben. Das Austrittsgas wurde einem
Gaschromatographen zugeführt.
Für den
Nachweis von organische Kohlenstoffverbindungen durch einen Flamm-Ionisations-Detektor
und zur selektiven Schwefel-Detektion durch einen Flamm-Photometrischen-Detektor.
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Nach
Beendigung des Versuchs, d.h. nach Durchbruch der Schwefelkomponente,
wurde der Katalysator ausgebaut und mittels Standard-Verfahren (z.B.
nach Ehrenberger; "Quantitative
Organische Elementaranalyse",
VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim, 1991, Seite 242 ff.) der Gehalt
an Schwefel bestimmt.
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Anwendungsbeispiel 1
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Die
Katalysatoren 1 bis 15 wurden einem Methanstrom ausgesetzt, der
1.000 ppm COS enthielt. Die Gasbelastung, also das Volumen an Gas
je Volumen an Katalysator betrug 1000 h–1,
die Reaktionstemperatur 25°C.
Der Versuch wurde abgebrochen, sobald im Austrittsgas die Menge
an COS 1 ppm überschritt.
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In
Tabelle A sind die Ergebnisse des Schwefelgehaltes der daraufhin
ausgebaute Katalysatoren zusammengefasst.
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Anwendungsbeispiel 2
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Die
Katalysatoren 1 bis 15 wurden einem Methanstrom ausgesetzt, der
1000 ppm H2S enthielt. Die Gasbelastung,
also das Volumen an Gas je Volumen an Katalysator betrug 1000 h–1,
die Reaktionstemperatur 25°C.
Der Versuch wurde abgebrochen, sobald im Austrittsgas die Menge
an H2S 1 ppm überschritt.
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In
Tabelle A sind die Ergebnisse des Schwefelgehaltes der daraufhin
ausgebaute Katalysatoren zusammengefasst.
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Anwendungsbeispiel 3
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Die
Katalysatoren 1 bis 15 wurden einem Methanstrom ausgesetzt, der
500 ppm H2S und 500 ppm COS enthielt. Die
Gasbelastung, also das Volumen an Gas je Volumen an Katalysator
betrug 1000 h–1,
die Reaktionstemperatur 25°C.
Der Versuch wurde abgebrochen, sobald im Austrittsgas die Menge
an H2S und COS zusammen 1 ppm überschritt.
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In
Tabelle A sind die Ergebnisse des Schwefelgehaltes der daraufhin
ausgebaute Katalysatoren zusammengefasst.
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Anwendungsbeispiel 4
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Die
Katalysatoren 1 bis 15 wurden einem Gasstrom, besteht aus 60 Vol.-%
Methan und 40 % Propan, ausgesetzt, der 500 ppm H2S
und 500 ppm COS und zusätzlich
2.000 ppm Toluol enthielt. Die Gasbelastung, also das Volumen an
Gas je Volumen an Katalysator betrug 1000 h–1,
die Reaktionstemperatur 25°C.
Der Versuch wurde abgebrochen, sobald im Austrittsgas die Menge
an H2S und COS zusammen 1 ppm überschritt.
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In
Tabelle A sind die Ergebnisse des Schwefelgehaltes der daraufhin
ausgebaute Katalysatoren zusammengefasst.
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Aus
Tabelle A geht hervor, dass COS und H
2S
unabhängig
von der Anwesenheit höherer
Kohlenwasserstoffe weiterhin vollständig am Katalysator adsorbiert
wurde. Eine Adsorption der höheren
Kohlenwasserstoffe (wie Toluol) am Katalysator wurde nicht beobachtet. Tabelle
A
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Anwendungsbeispiel 5
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Vor
Versuchsbeginn wurde der Katalysator bei einer Temperaturen von
ca. 200°C
und einem Gasstrom von ca. 1 Vol.-% Wasserstoff in Stickstoff reduziert.
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Die
so reduzierten Katalysatoren 1 bis 15 wurden einem Methanstrom ausgesetzt,
der 15 Vol.-ppm Tetrahydrothiophen (THT) enthielt. Die Gasbelastung,
also das Volumen an Gas je Volumen an Katalysator betrug 1000 h–1,
die Reaktionstemperatur 25°C.
Der Versuch wurde abgebrochen, sobald im Austrittsgas die Menge
an THT 1 ppm überschritt.
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In
Tabelle B sind die Ergebnisse der Adsorptionskapazität des Katalysators
für THT
bis zum Abbruch zusammengefasst.
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Anwendungsbeispiel 6
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Die
Versuche wurden analog Anwendungsbeispiel 5 durchgeführt, jedoch
wurden die Katalysatoren vor Versuchsbeginn nicht reduziert.
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In
Tabelle B sind die Ergebnisse der Adsorptionskapazität des Katalysators
für THT
bis zum Abbruch zusammengefasst.
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Aus
Tabelle B geht hervor, dass die Adsorption geringer als in Anwendungsbeispiel
5 war, in dem die Katalysatoren in reduzierter Form eingesetzt wurden.
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Anwendungsbeispiel 7
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Zur
Untersuchung einer optimierten Adsorberpatrone wird wie folgt vorgegangen:
Statt Methan wird Erdgas eingesetzt. Dieses besitzt im Wesentlichen
die nachfolgend genannte Zusammensetzung: 84 Vol.-% Methan, 3,5
Vol.-% Ethan, 0,6 Vol.-% Propan, 9,3 Vol.-% Stickstoff, 1,6 Vol.-%
Kohlendioxid und in Summe ca. 3.500 ppm höherer Kohlenwasserstoffe (C3-C8).
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Dem
Erdgas werden folgende Bestandteile zugemischt: 20 ppm COS, 20 ppm
H2S und 15 ppm THT.
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Der
vorgelegte Katalysator wird jeweils zu 80 % vorreduziert, so dass
ca. 80 % des Katalysatorbettes für
die Aufnahme von THT optimiert sind, während der Rest für die Adsoprtion
von COS und H2S zur Verfügung steht.
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Die
Gasbelastung, also das Volumen an Gas je Volumen an Katalysator
liegt erneut bei 1000 l/l·h–1; die
Reaktionstemperatur bei 25°C.
Der Versuch wird dann abgebrochen, wenn im Off-Gas nach Reaktor
erstmalig THT mit > 1
ppm detektiert wird.
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Über den
bis zu diesem Zeitpunkt über
den Katalysator geleiteten Gasvolumenstrom wird die Adsorptionskapazität des Katalysators
in g THT/Liter Katalysator berechnet.
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In
allen Fällen
war zu diesem Zeitpunkt weder COS noch H2S
im Abgas des Reaktors detektierbar.
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Die
Katalysatoren 1 bis 15 wurden einem Methanstrom ausgesetzt, der
1.000 ppm COS enthielt. Die Gasbelastung, also das Volumen an Gas
je Volumen an Katalysator betrug 1000 h–1,
die Reaktionstemperatur 25°C.
Der Versuch wurde abgebrochen, sobald im Austrittsgas die Menge
an COS 5 ppm überschritt.
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In
Tabelle B sind die Ergebnisse der Adsorptionskapazitäten für schwefelhaltige
Komponenten zusammengefasst. Tabelle
B
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Vergleichsbeispiele
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Vergleichsbeispiel 1
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Analog
Anwendungsbeispiel 6 wurde kommerzielle Cu-dotierte Aktivkohle (G
32-J® der
Firma Süd-Chemie;
mit 4,5 Gew.-% Cu; 0,25 ml/g Porenvolumen und 1000 m2/g
Oberfläche)
als 1–2
mm Splitt untersucht.
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Die
THT-Adsorptionskapazität
dieser Aktivkohle betrug 0,9 g THT pro Liter Aktivkohle.
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Vergleichsbeispiel 2
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Analog
Anwendungsbeispiel 6 wurde kommerzielle Aktivkohle (C38/4®,
Artikel 2722 der Firma CarboTech, Essen) untersucht.
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Die
THT-Adsorptionskapazität
dieser Aktivkohle betrug 6,5 g THT pro Liter Aktivkohle.
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Vergleichsbeispiel 3
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Analog
Anwendungsbeispiel 6 wurde kommerzielle Aktivkohle (Norit® RB4
der Firma Norit; mit 0,13 ml/g Porenvolumen; 1292 m2/g
Oberfläche)
als 1 bis 2 mm Splitt untersucht.
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Die
THT-Adsorptionskapazität
dieser Aktivkohle betrug 0,5 g THT pro Liter Aktivkohle.
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Vergleichsbeispiel 4
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Analog
Anwendungsbeispiel 6 wurde kommerzielle Aktivkohle (Desorex® K
der Firma Lurgi; mit 0,55 ml/g Porenvolumen; 1494 m2/g
Oberfläche)
als 1 bis 2 mm Splitt untersucht.
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Die
THT-Adsorptionskapazität
dieser Aktivkohle betrug 0,6 g THT pro Liter Aktivkohle.
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Vergleichsbeispiel 5
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Analog
Anwendungsbeispiel 1 wurde kommerzielle Cu-dotierte Aktivkohle (G
32-J® der
Firma Süd-Chemie;
mit 4,5 Gew.-% Cu; 0,25 ml/g Porenvolumen und 1000 m2/g
Oberfläche)
als 1 bis 2 mm Splitt untersucht.
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Die
COS-Adsorptionskapazität
dieser Aktivkohle betrug 1,1 g COS pro Liter Aktivkohle.
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Vergleichsbeispiel 6
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Analog
Anwendungsbeispiel 1 wurde kommerzielle Aktivkohle (Norit® RB4
der Firma Norit; mit 0,13 ml/g Porenvolumen; 1292 m2/g
Oberfläche)
als 1 bis 2 mm Splitt untersucht.
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Die
COS-Adsorptionskapazität
dieser Aktivkohle betrug 0,6 g COS pro Liter Aktivkohle.
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Vergleichsbeispiel 7
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Analog
Anwendungsbeispiel 1 wurde kommerzielle Aktivkohle (Desorex® K
der Firma Lurgi; mit 0,55 ml/g Porenvolumen; 1494 m2/g
Oberfläche)
als 1 bis 2 mm Splitt untersucht.
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Die
COS-Adsorptionskapazität
dieser Aktivkohle betrug 0,55 g COS pro Liter Aktivkohle.
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Katalysator 13
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Zusammensetzung: 1,5 Gew.-%
CoO, 7 Gew.-% MoO3 und 91,5 Gew.-% Al2O3
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1981
g Aluminiumoxid (Pural® SB der Firma SASOL) und
140 g Ammoniumheptamolybdat ((NH4)6Mo7O24 × 4 H2O) wurden trocken gemischt, mit einer Lösung aus
69 ml Ameisensäure
(85 %) in 458 ml Wasser und anschließend mit weiteren 500 ml Wasser
versetzt und geknetet. Die entstandene plastische Masse wurde bei
einem Vordruck von 260 bar zu Strängen mit Länge von 3 bis 8 mm und einem
Durchmesser von 1,5 mm extrudiert, 7 h bei 120°C getrocknet und anschließend 3 h
bei 550°C
calciniert. Die erhaltenen Stränge wurden
durch Aufsprühen
einer Mischung aus 102 g einer 15,9 gew.-%igen Cobaltnitrat-Lösung in
420 ml Wasser behandelt, erneut 7 h bei 120°C getrocknet und 3 h bei 550°C calciniert.
Der erhaltene Katalysator hatte ein Litergewicht von 736 g/Liter,
eine Schnitthärte
von 12,5 N, eine BET-Oberfläche
von 250 m2/g, einen Glühverlust (bei 900°C) von 1,4
Gew.-% und eine Zusammensetzung von 1,5 Gew.-% CoO, 7 Gew.-% MoO3 und 91,5 Gew.-% Al2O3.
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Katalysator 14
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Zusammensetzung: 4,5 Gew.-%
CoO, 22 Gew.-% MoO3 und 73,5 Gew.-% Al2O3
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Analog
Katalysator 13 wurden 1641 g Aluminiumoxid, 455,1 g Ammoniumheptamolybdat,
57 ml Ameisensäure
(85 %) in 379 ml Wasser und zusätzlich
440 ml Wasser umgesetzt, extrudiert, getrocknet, calciniert; die
erhaltenen Stränge
durch Aufsprühen einer
Mischung aus 356 g einer 15,9 gew.-%igen Cobaltnitratlösung in
121 ml Wasser mit eine Zwei-Phasen-Düse und Stickstoff als Verdüsungsgas
auf einem drehenden, auf 160°C
beheizten Teller behandelt, getrocknet und calciniert. Der erhaltene
Katalysator hatte ein Litergewicht von 915 g/Liter, eine Schnitthärte von
14,7 N, eine BET-Oberfläche
von 241 m2/g, einen Glühverlust (bei 900°C) von 2,7
Gew.-% und eine Zusammensetzung von 4,5 Gew.-% CoO, 22 Gew.-% MoO3 und 73,5 Gew.-% Al2O3.
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Katalysator 15
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Zusammensetzung: 3 Gew.-%
CoO, 15 Gew.-% MoO3, 4,4 Gew.-% SiO2 und 77,6 Gew.-% Al2O3
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Analog
Katalysator 14 wurden 1749 g Silizium-Aluminium-Mischoxid mit einem
SiO2-Anteil
von 5 Gew.-% (SIRAL® 5 der Firma SASOL) und
305,4 g Ammoniumheptamolybdat, 61 ml Ameisensäure (85 %) in 404 ml Wasser
und zusätzlich
500 ml Wasser umgesetzt, bei einem Vordruck von 171 bar extrudiert,
getrocknet, calciniert; die erhaltenen Stränge durch Aufsprühen einer
Mischung aus 222 g 15,9 gew.-%iger Cobaltnitrat-Lösung in
384 ml Wasser behandelt, getrocknet und calciniert. Der erhaltene
Katalysator hatte ein Litergewicht von 770 g/Liter, eine Schnitthärte von
14,8 N, eine BET-Oberfläche
von 307 m2/g, einen Glühverlust (bei 900°C) von 2,2
Gew.-% und eine Zusammensetzung von 3 Gew.-% CoO, 15 Gew.-% MoO3, 4,4 Gew.-% SiO2 und
77,6 Gew.-% Al2O3.
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Katalysator 16
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Zusammensetzung: 3 Gew.-%
CoO, 15 Gew.-% MoO3, 4,3 Gew.-% SiO2 und 77,7 Gew.-% Al2O3
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Analog
Katalysator 14 wurden 1586 g Silizium-Aluminium-Mischoxid mit einem
SiO2-Anteil
von 5 Gew.-% (SIRALOX® 5 der Firma SASOL) und
343,6 g Ammoniumheptamolybdat, 56 ml Ameisensäure (85 %) in 366 ml Wasser
und zusätzlich
750 ml Wasser umgesetzt, bei einem Vordruck von 117 bar extrudiert,
getrocknet, calciniert; die erhaltenen Stränge durch Aufsprühen einer
Mischung aus 234 g einer 15,9 gew.-%igen Cobaltnitratlösung in 729 ml Wasser behandelt,
getrocknet und calciniert. Der erhaltene Katalysator hatte ein Litergewicht
von 602 g/Liter, eine Schnitthärte
von 3,95 N, eine BET-Oberfläche
von 265 m2/g, einen Glühverlust (bei 900 °C) von 2,6
Gew.-% und eine Zusammensetzung von 3 Gew.-% CoO, 15 Gew.-% MoO3, 4,3 Gew.-% SiO2 und
77,7 Gew.-% Al2O3.
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Katalysator 17
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Zusammensetzung: 3 Gew.-%
CoO, 15 Gew.-% MoO3 und 82 Gew.-% Al2O3
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Analog
Katalysator 14 wurden 1581 g Aluminiumoxid (PURALOX®SCCa
5/150 der Firma SASOL), 353,3 g Ammoniumheptamolybdat, 55 ml Ameisensäure (85
%) in 365 ml Wasser und zusätzlich
750 ml Wasser umgesetzt, bei einem Vordruck von 200 bar extrudiert,
getrocknet, calciniert; die erhaltenen Stränge durch Aufsprühen einer
Mischung aus 233 g einer 15,9 gew.-%-igen Cobaltnitratlösung in
448 ml Wasser behandelt, getrocknet und calciniert. Der erhaltene
Katalysator hatte ein Litergewicht von 705 g/Liter, eine Schnitthärte von
2,65 N, eine BET-Oberfläche
von 167 m2/g, einen Glühverlust (bei 900°C) von 2,8
Gew.-% und eine Zusammensetzung von 3 Gew.-% CoO, 15 Gew.-% MoO3 und 82 Gew.-% Al2O3.
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Katalysator 18
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Zusammensetzung: 3 Gew.-%
CoO, 15 Gew.-% MoO3 und 82 Gew.-% SiO2
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1360
g Siliziumdioxid-Strangträger
(der Firma BASF) mit einem Durchmesser von 1,5 mm wurden durch Aufsprühen einer
Mischung aus 286 g Ammoniumheptamolybdat ((NH4)6Mo7O24 × 4 H2O) in 1075 ml Wasser mit eine Zwei-Phasen-Düse und Stickstoff
als Verdüsungsgas
in einer auf 160°C
beheizten und rotierenden Trommel behandelt, 7 h bei 120°C getrocknet
und 3 h bei 550°C
calciniert.
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Die
erhaltenen Stränge
wurden durch Aufsprühen
einer Mischung aus 780 g einer 15,9 gew.-%igen Cobaltnitratlösung in
1106 ml H2O behandelt, getrocknet und calciniert.
Der erhaltene Katalysator hatte ein Litergewicht von 530 g/Liter,
eine Schnitthärte
von 7,88 N, eine BET-Oberfläche
von 51,1 m2/g, einen Glühverlust (bei 900°C) von 6,2
Gew.-% und eine Zusammensetzung von 3 Gew.-% CoO, 15 Gew.-% MoO3 und 82 Gew.-% SiO2.
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Katalysator 19
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Zusammensetzung: 3 Gew.-%
CoO, 15 Gew.-% MoO3 und 82 Gew.-% TiO2
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Analog
Katalysator 18 wurden 1421 g Titandioxid-Strangträger (FINNTI® S
150 der Firma Kemira) mit einem Durchmesser von 1,5 mm durch Aufsprühen einer
Mischung aus 306 g Ammoniumheptamolybdat in 785 ml Wasser behandelt,
getrocknet, calciniert; die erhaltenen Stränge durch Aufsprühen einer
Mischung aus 257 g einer 15,9 Gew.-% Cobaltnitratlösung behandelt,
getrocknet und calciniert. Der erhaltene Katalysator hatte ein Litergewicht
von 1142 g/Liter, eine Schnitthärte
von 5,0 N, eine BET-Oberfläche
von 72,7 m2/g, einen Glühverlust (bei 900°C) von 6,9
Gew.-% und eine Zusammensetzung von 3 Gew.-% CoO, 15 Gew.-% MoO3 und 82 Gew.-% TiO2.
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Katalysator 20
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Zusammensetzung: 3 Gew.-%
CoO, 15 Gew.-% MoO3, 15,6 Gew.-% CaO und
66,4 Gew.-% Al2O3
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Analog
Katalysator 18 wurden 1052 g Calcium-Aluminium-Mischoxid (80 Gew.-%
Al2O3 und 20 Gew.-%
CaO; 4 mm Stränge)
als 1 bis 2 mm Splitt durch Aufsprühen einer Mischung aus 217
g Ammoniumheptamolybdat in 763 ml Wasser behandelt, getrocknet,
calciniert; der erhaltene Splitt durch Aufsprühen einer Mischung aus 210
g einer 15,9 Gew.-% Cobaltnitratlösung in 279 ml Wasser behandelt,
getrocknet und calciniert. Der erhaltene Katalysator hatte ein Litergewicht
von 1134 g/Liter, eine BET-Oberfläche von 142,1 m2/g, einen
Glühverlust
(bei 900°C)
von 6,0 Gew.-% und eine Zusammensetzung von 3 Gew.-% CoO, 15 Gew.-% MoO3, 15,6 Gew.-% CaO und 66,4 Gew.-% Al2O3.
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Katalysator 21
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Zusammensetzung: 3 Gew.-%
CoO, 15 Gew.-% MoO3 und 82 Gew.-% ZrO2
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Analog
Katalysator 18 wurden 1383 g Zirkondioxidträger (der Firma BASF; Rüttelgewicht
1126 g/l; BET-Oberfläche
79 m2/g) als 1 bis 2 mm Splitt durch Aufsprühen einer
Mischung aus 286 g Ammoniumheptamolybdat in 987 ml Wasser behandelt,
getrocknet, calciniert; der erhaltene Splitt durch Aufsprühen einer
Mischung aus 282 g einer 15,9 gew.-%igen Cobaltnitratlösung in
19 ml Wasser behandelt, getrocknet und calciniert. Der erhaltene
Katalysator hatte ein Litergewicht von 1134 g/Liter, eine BET-Oberfläche von
51,2 m2/g, einen Glühverlust (bei 900°C) von 1,7
Gew.-% und eine Zusammensetzung von 3 Gew.-% CoO, 15 Gew.-% MoO3 und 82 Gew.-% ZrO2.
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Katalysator 22
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Zusammensetzung: 3 Gew.-%
CoO, 15 Gew.-% MoO3, 15,7 Gew.-% MgO und
66,3 Gew.-% Al2O3
-
Analog
Katalysator 18 wurden 750 g Magnesium-Aluminium-Mischoxidträger (BASF;
Stränge
4 mm; 81,3 Gew.-% Al2O3 und
18,7 Gew.-% MgO) als 1 bis 2 mm Splitt durch Aufsprühen einer
Mischung aus 138 g Ammoniumheptamolybdat in 335 ml Wasser behandelt,
getrocknet, calciniert; der erhaltene Splitt durch Aufsprühen einer
Mischung aus 143 g einer 15,9 gew.-%igen Cobaltnitratlösung in
314 ml Wasser behandelt, getrocknet und calciniert. Der erhaltene
Katalysator hatte ein Litergewicht von 752 g/Liter, eine BET-Oberfläche von
179,2 m2/g, einen Glühverlust (bei 900°C) von 5,5
Gew.-% und eine Zusammensetzung von 3 Gew.-% CoO, 15 Gew.-% MoO3, 15,7 Gew.-% MgO und 66,3 Gew.-% Al2O3.
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Katalysator 23
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Zusammensetzung: 3 Gew.-%
CoO, 15 Gew.-% MoO3 und 82 Gew.-% Al2O3
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Analog
Katalysator 18 wurden 915 g eines 8h bei 975°C calcinierten Aluminiumoxids
(Firma SASOL) in Form von Kugeln mit einem Durchmesser von 1 mm
durch Aufsprühen
einer Mischung aus 207 g Ammoniumheptamolybdat in 745 ml Wasser
behandelt, getrocknet, calciniert; die erhaltenen Kugeln durch Aufsprühen einer
Mischung aus 191 g einer 15,9 gew.-%igen Cobaltnitratlösung in
304 ml Wasser behandelt, getrocknet und calciniert. Der erhaltene
Katalysator hatte ein Litergewicht von 977 g/Liter, eine BET-Oberfläche von
109 m2/g, einen Glühverlust (bei 900°C) von 1,8
Gew.-% und eine Zusammensetzung von 3 Gew.-% CoO, 15 Gew.-% MoO3 und 82 Gew.-% Al2O3.
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Katalysator 24
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Zusammensetzung: 3 Gew.-%
CoO, 15 Gew.-% MoO3 und 82 Gew.-% Al2O3
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Analog
Katalysator 18 wurden 700 g eines 8 h bei 975°C calcinierten Aluminiumoxids
(Firma SASOL) in Form von Kugeln mit einem Durchmesser von 1,8 mm
durch Aufsprühen
einer Mischung aus 158 g Ammoniumheptamolybdat in 570 ml Wasser
behandelt, getrocknet, calciniert; die erhaltenen Kugeln durch Aufsprühen einer
Mischung aus 141 g einer 15,9 gew.-%igen Cobaltnitratlösung in
354 ml Wasser behandelt, getrocknet und calciniert. Der erhaltene
Katalysator hatte ein Litergewicht von 771 g/Liter, eine BET-Oberfläche von 99
m2/g, einen Glühverlust (bei 900°C) von 3,4
Gew.-% und eine Zusammensetzung von 3 Gew.-% CoO, 15 Gew.-% MoO3 und 82 Gew.-% Al2O3.
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Katalysator 25
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Zusammensetzung: 3,3 Gew.-%
CoO, 14 Gew.-% MoO3 und 82,7 Gew.-% Al2O3
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Analog
Katalysator 14 wurden 1581 g Aluminiumoxid (PURALOX® SCCa
5/150 der Firma SASOL), 353 g Ammoniumheptamolybdat, 55 ml Ameisensäure (85
%) in 365 ml Wasser und zusätzlich
750 ml Wasser umgesetzt, bei einem Vordruck von 200 bar extrudiert,
getrocknet, calciniert; die erhaltenen Stränge durch Aufsprühen einer
Mischung aus 233 g einer 15,9 gew.-%igen Cobaltnitratlösung in
448 ml Wasser behandelt, getrocknet und calciniert. Die erhaltenen
Stränge
hatten ein Litergewicht von 705 g/Liter, eine Schnitthärte von 2,65
N, eine BET-Oberfläche
von 167 m2/g, einen Glühverlust (bei 900°C) von 2,8
Gew.-% und eine Zusammensetzung von 3,3 Gew.-% CoO, 14 Gew.-% MoO3 und 82,7 Gew.-% Al2O3. Der Herstellweg wird 6 × wiederholt.
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7420
g dieser Stränge
wurden zu Splitt von 0,3–0,7
mm zermahlen mit 222,6 g Graphit gemischt und zu Tabletten mit einem
Durchmesser von 1,5 mm und einer Höhe von 2,5 mm verformt. Die
Tabletten hatten eine Seitendruckfestigkeit von 40 N, ein Rüttelgewicht
von 906 g/l, eine Oberfläche
von 236 m2/g und einen Glühverlust
(bei 900°C)
von 5,8 Gew.-%.
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Katalysator 26
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Zusammensetzung: 3,3 Gew.-%
CoO, 14 Gew.-% MoO3 und 82,7 Gew.-% Al2O3
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Zu
250 kg Aluminiumoxid (Pural® SB der Firma SASOL) wurden
mit 150 Liter Wasser, das 5 kg Ameisensäure enthält, gegeben. Nach Bildung einer
zähen Paste
wurden 90 kg der phosphorsauren Molybdänlösung, hergestellt durch Umsetzung
von 600 kg Molybdäntrioxid
(Reinheit von 90 %; Pulver) in 200 kg ortho-Phosphorsäure und
1500 Liter Wasser 3 h bei 100°C
und 24 h bei 40°C
und Filtrieren, 2 h verknetet, zu 1,7 mm Rundsträngen extrudiert, bei 120 bis
150°C getrocknet
und bei 550°C
calciniert.
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200
kg des so hergestellten Trägers
wurden mit einer überstehenden
6 gew.-%igen Kobaltnitratlösung 2
h getränkt,
7 h bei 120°C
getrocknet und 3 h bei 450°C
calciniert. Der erhaltene Katalysator hatte ein Litergewicht von
610 g/l, eine Schnitthärte
von 5,3 N, einen Glühverlust
(bei 900°C)
von 6,39 Gew.-% und eine Zusammensetzung von 3,3 Gew.-% CoO, 14
Gew.-% MoO3 und 82,7 Gew.-% Al2O3.
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Katalysator 27
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Zusammensetzung: 3,3 Gew.-%
CoO, 14 Gew.-% MoO3 und 82,7 Gew.-% Al2O3
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Die
Herstellung erfolgte analog Katalysator 26. Zusätzlich wurde 2 h bei 500°C nachgetempert.
Der erhaltene Katalysator hatte ein Litergewicht von 613 g/l, eine
Schnitthärte
von 5,1 N, einen Glühverlust
(bei 900 °C)
von 5,5 Gew.-% und eine Zusammensetzung von 3,3 Gew.-% CoO, 14 Gew.-%
MoO3 und 82,7 Gew.-% Al2O3.
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Katalysator 28
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Zusammensetzung: 3,3 Gew.-%
CoO, 14 Gew.-% MoO3 und 82,7 Gew.-% Al2O3
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Die
Herstellung erfolgte analog Katalysator 26. Zusätzlich wurde 2 h bei 600°C nachgetempert.
Der erhaltene Katalysator hatte ein Litergewicht von 627 g/l, eine
Schnitthärte
von 5,1 N, einen Glühverlust
(bei 900°C)
von 4,6 Gew.-% und eine Zusammensetzung von 3,3 Gew.-% CoO, 14 Gew.-%
MoO3 und 82,7 Gew.-% Al2O3.
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Katalysator 29
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Zusammensetzung: 3,3 Gew.-%
CoO, 14 Gew.-% MoO3 und 82,7 Gew.-% Al2O3
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Die
Herstellung erfolgte analog Katalysator 26. Zusätzlich wurde 2 h bei 700°C nachgetempert.
Der erhaltene Katalysator hatte ein Litergewicht von 644 g/l, eine
Schnitthärte
von 4,3 N, einen Glühverlust
(bei 900°C)
von 4,2 Gew.-% und eine Zusammensetzung von 3,3 Gew.-% CoO, 14 Gew.-%
MoO3 und 82,7 Gew.-% Al2O3.
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Katalysator 30
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Zusammensetzung: 7,5 Gew.-%
MoO3 und 92,5 Gew.-% Al2O3
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Analog
Katalysator 14 wurden 1981 g Aluminiumoxid (PURAL® SB
der Firma SASOL), 140 g Ammoniumheptamolybdat, 69 ml Ameisensäure (85
%) in 468 ml Wasser und zusätzlich
500 ml Wasser umgesetzt, bei einem Vordruck von 260 bar extrudiert,
getrocknet und calciniert. Die erhaltenen Stränge hatten ein Litergewicht
von 735 g/Liter, eine Schnitthärte
von 13,5 N, einen Glühverlust
(bei 900°C)
von 1,4 Gew.-%, eine BET-Oberfläche
von 261 m2/g und eine Zusammensetzung von
7,5 Gew.-% MoO3 und 92,5 Gew.-% Al2O3.
-
Katalysator 31
-
Zusammensetzung: 24 Gew.-%
MoO3 und 76 Gew.-% Al2O3
-
Analog
Katalysator 14 wurden 1641 g Aluminiumoxid (PURAL® SB
der Firma SASOL), 455,1 g Ammoniumheptamolybdat, 57 ml Ameisensäure (85
%) in 379 ml Wasser und zusätzlich
440 ml Wasser umgesetzt, bei einem Vordruck von 240 bar extrudiert,
getrocknet und calciniert. Der erhaltene Katalysator hatten Litergewicht
von 856 g/Liter, eine Schnitthärte
von 12,2 N, einen Glühverlust
(bei 900°C)
von 9,35 Gew.-%, eine BET-Oberfläche
von 252 m2/g und eine Zusammensetzung von
24 Gew.-% MoO3 und 76 Gew.-% Al2O3.
-
Katalysator 32
-
Zusammensetzung: 17 Gew.-%
MoO3, 5,4 Gew.-% SiO2 und
77,6 Gew.-% Al2O3
-
sAnalog
Katalysator 14 wurden 1749 g Silicium-Aluminium-Mischoxid Mischoxid
mit einem SiO2-Anteil von 5 Gew.-% (SIRAL® 5
der Firma SASOL), 305,4 g Ammoniumheptamolybdat, 61 ml Ameisensäure (85
%) in 404 ml Wasser und zusätzlich
500 ml Wasser umgesetzt, bei einem Vordruck von 171 bar extrudiert,
getrocknet und calciniert. Der erhaltene Katalysator hatte ein Litergewicht
von 720 g/Liter, eine Schnitthärte
von 12,6 N, einen Glühverlust
(bei 900°C)
von 7,8 Gew.-%, eine BET- Oberfläche von
315 m2/g und eine Zusammensetzung von 17
Gew-% MoO3, 5,4 Gew.-% SiO2 und
77,6 Gew.-% Al2O3.
-
Katalysator 33
-
Zusammensetzung: 16 Gew.-%
MoO3 und 84 Gew.-% SiO2
-
Analog
Katalysator 18 wurden 1360 g eines Siliziumdioxid-Strangträger (BASF)
mit einem Durchmesser von 1,5 mm durch Aufsprühen einer Mischung aus 286
g Ammoniumheptamolybdat in 1075 ml Wasser behandelt, getrocknet,
calciniert. Der erhaltene Katalysator hatte ein Litergewicht von
520 g/Liter, eine Schnitthärte
von 7,98 N, eine BET-Oberfläche
von 54,1 m2/g, einen Glühverlust (bei 900°C) von 6,1
Gew.-% und eine Zusammensetzung von 16 Gew.-% MoO3 und
84 Gew.-% SiO2.
-
Beispiele
zur Anwendung der Katalysatoren
-
Reaktionsaufbau
und Detektion
-
Ein
beheizbarer Rohrreaktor mit einem Durchmesser von 10 mm wurde jeweils
mit 40 ml einer der zuvor beschriebenen Katalysatoren befüllt und
im geraden Durchgang betrieben. Das Austrittsgas wurde einem Gaschromatographen
zugeführt.
Für den
Nachweis von organische Kohlenstoffverbindungen besitzt der GC einen
Flamm-Ionisations-Detektor
und zur selektiven Schwefel-Detektion einen Flamm-Photometrischen-Detektor.
-
Nach
Beendigung des Versuchs, d.h. nach Durchbruch der Schwefelkomponente(n),
wurde der Katalysator ausgebaut und der Gehalt an Schwefel mittels
Standardverfahren bestimmt (z.B. nach Ehrenberger: „Quantitative
Organische Elementaranalyse",
VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim, 1991, Seite 242 ff).
-
Anwendungsbeispiel 8
-
Die
Katalysatoren 13 bis 33 wurden in dem zuvor beschriebenen Reaktionsaufbau
einem Methanstrom ausgesetzt, der 15 ppm Tetrahydrothiophen (THT)
enthielt. Die Gasbelastung, also das Volumen an Gas je Volumen an
Katalysator betrug 7000 h–1, die Reaktionstemperatur
25°C. Der
Versuch wurde abgebrochen, sobald das Austrittsgas mehr als 100
ppb Schwefel enthielt. In Tabelle A sind die Ergebnisse zusammengefasst.
-
Anwendungsbeispiel 9
-
Die
Katalysatoren 13 bis 33 wurden in dem zuvor beschriebenen Reaktionsaufbau
einem Gasstrom, besteht aus 60 Vol.-% Methan und 40 % Propan, ausgesetzt,
der 15 ppm Tetrahydrothiophen (THT) und zusätzlich 2.000 ppm Toluol enthielt.
Die Gasbelastung, also das Volumen an Gas je Volumen an Katalysator
betrug 7.000 h
–1, die Reaktionstemperatur
25°C. Der
Versuch wurde abgebrochen, sobald das Austrittsgas mehr als 100
ppb Schwefel enthielt. In Tabelle C sind die Ergebnisse zusammengefasst. Tabelle
C
-
Anwendungsbeispiel 10
-
Die
Katalysatoren 13 bis 33 wurden in dem zuvor beschriebenen Reaktionsaufbau
einem Gasstrom, bestehend aus Erdgas (das im vorliegenden Fall im
Wesentlichen 9,27 Vol.-% Stickstoff, 1,64 Vol.-% Kohlendioxid, 84,5
Vol.-% Methan, 3,46 Vol.-% Ethan, 0,579 Vol.-% Propan und ca. 12000
ppm sonstige C
2- bis C
8-Kohlenwasserstoffe
enthält),
ausgesetzt, das 15 ppm tert-butyl-Mercaptan und 15 ppm Tetrahydrothiophen enthielt.
Die Gasbelastung, also das Volumen an Gas je Volumen an Katalysator
betrug 7000 h
–1,
die Reaktionstemperatur 25°C.
Der Versuch wurde abgebrochen, sobald das Austrittsgas mehr als
200 ppb Schwefel enthielt. In Tabelle D sind die Ergebnisse zusammengefasst. Tabelle
D
-
Vergleichsbeispiel 8
-
Analog
Anwendungsbeispiel 10 wurde kommerzielle Aktivkohle (C38/4®,
Artikel 2722 der Firma CarboTech, Essen) untersucht. Die THT-Adsorptionskapazität dieser
Aktivkohle betrug 6,5 g THT pro Liter Aktivkohle.
-
Vergleichsbeispiel 9
-
Analog
Anwendungsbeispiel 10 wurde kommerzielle Aktivkohle (Norit® RB4
der Firma Norit; mit 0,13 ml/g Porenvolumen; 1292 m2/g
Oberfläche)
als 1 bis 2 mm Splitt untersucht. Die THT-Adsorptionskapazität dieser
Aktivkohle betrug 0,5 g THT pro Liter Aktivkohle.
-
Vergleichsbeispiel 10
-
Analog
Anwendungsbeispiel 10 wurde kommerzielle Aktivkohle (Desorex® K
der Firma Lurgi; mit 0,55 ml/g Porenvolumen; 1494 m2/g
Oberfläche)
als 1 bis 2 mm Splitt untersucht. Die THT-Adsorptionskapazität dieser
Aktivkohle betrug 0,6 g THT pro Liter Aktivkohle.
-
Beispiele zur Anwendung
der Katalysatoren
-
Reaktionsaufbau und Detektion
-
Ein
beheizbarer Rohrreaktor mit einem Durchmesser von 30 mm wurde jeweils
mit insgesamt 280 ml von zwei der zuvor beschriebenen Katalysatoren
befüllt
und im geraden Durchgang betrieben. Das Austrittsgas wurde einem
Gaschromatographen zugeführt.
Für den
Nachweis von organische Kohlenstoffverbindungen besitzt der GC einen
Flamm-Ionisations-Detektor und zur selektiven Schwefel-Detektion
einen Flamm-Photometrischen-Detektor.
-
Nach
Beendigung des Versuchs, d.h. nach Durchbruch der Schwefelkomponente(n),
wurde der Katalysator ausgebaut und der Gehalt an Schwefel mittels
Standardverfahren bestimmt (z.B. nach Ehrenberger: „Quantitative
Organische Elementaranalyse",
VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim, 1991, Seite 242 ff).
-
Anwendungsbeispiele
-
Anwendungsbeispiel 11
-
Homogene Mischung gleicher
Volumenteile von Kupfer- und Molybdänkatalysator
-
Es
wurden eine homogene Mischungen gleicher Volumenteile von einem
Kupferkatalysator und einem Molybdänkatalysator eingesetzt. Dem
Erdgas der folgenden Zusammensetzung:
Stickstoff | 9,27 |
Kohlendioxid | 1,64 |
Methan | 84,5 |
Ethan | 3,46 |
Propan | 0,579 |
sonstige
C4-C8 KWs | ca.
12000 Vol.-ppm |
wurden 20 Vol.-ppm H
2S,
17 Vol.-ppm COS und 10 Vol.-ppm Tetrahydrothiophen zugesetzt. In
allen Versuchen brach zuerst Tetrahydrothiophen (THT) durch das
Katalysatorbett durch. Die Durchtrittszeiten bis zum Durchbruch
von THT sind in Tabelle E wiedergegeben: Tabelle
E
-
Anwendungsbeispiel 12
-
Zwei getrennte Schüttungen:
Kupferkatalysator vor Molybdänkatalysator
-
Es
wurden Schüttungen
aus je einem Kupfer- und einem Molybdänkatalysator einge setzt, wobei
von beiden Katalysatoren die gleichen Volumina zum Einsatz kommen.
Am Beginn der Schüttung
(Reaktoreingang) befand sich der Kupferkatalysator; am Ende des
Reaktors der Molybdänkatalysator.
Dem Erdgas wurden 20 Vol.-ppm H
2S, 5 Vol.-ppm
COS und 10 Vol.-ppm Tetrahydrothiophen zugesetzt. Die Versuchsdurchführung erfolgte
analog Anwendungsbeispiel 11. In allen Versuchen brach zuerst Tetrahydrothiophen
(THT) durch das Katalysatorbett durch. Die Durchtrittszeiten bis
zum Durchbruch von THT sind in Tabelle F wiedergegeben: Tabelle
F
-
Anwendungsbeispiel 13
-
Zwei getrennte Schüttungen:
Molybdänkatalysator
vor Kupferkatalysator
-
Es
wurden Schüttungen
aus je einem Kupfer- und einem Molybdänkatalysator eingesetzt, wobei
von beiden Katalysatoren die gleichen Volumina zum Einsatz kamen.
Am Beginn der Schüttung
(Reaktoreingang) befand sich der Molybdänkatalysator; am Ende des Reaktors
der Kupferkatalysator. Dem Erdgas wurden 20 Vol.-ppm H
2S,
5 Vol.-ppm COS und 10 Vol.-ppm Tetrahydrothiophen zugesetzt. Die
Versuchsdurchführung
erfolgte analog Anwendungsbeispiel 11. In allen Versuchen brach
zuerst Tetrahydrothiophen (THT) durch das Katalysatorbett durch.
Die Durchtrittszeiten bis zum Durchbruch von THT sind in Tabelle
G wiedergegeben: Tabelle
G
-
Katalysator 34
-
Zusammensetzung: 10 Gew.-%
MoO3 und 90 Gew.-% Al2O3.
-
480
g sprühgetrocknetes
Aluminiumoxid (Pural® SB, der Firma SASOL,
Litergewicht: 951 g/Liter; Glühverlust
24,9 Gew.-%) und 49 g Ammoniumheptamolybdat (der Firma Riedel de
Haen) wurden gemischt, mit 85 ml verdünnter (85 %iger) Ameisensäure verknetet,
bei einem Vordruck von 100 bar über
eine Strangpresse zu 3 mm Strängen
verformt, 4 h bei 200°C
getrocknet und anschließend
2 h bei 750°C
calciniert. Der Katalysator hatte eine BET-Oberfläche von
212 m2/g, ein Litergewicht von 723 g/Liter
und ein Porenvolumen von 0,44 ml/g.
-
Katalysator 35
-
Zusammensetzung: 15 Gew.-%
MoO3 und 85 Gew.-% Al2O3.
-
451
g des Aluminiumoxids aus Katalysator 34 und 76 g Ammoniumheptamolybdat
wurden gemischt, mit 65 ml verdünnter
(85 %iger) Ameisensäure
verknetet, bei einem Vordruck von 90 bar über eine Strangpresse zu 3
mm Strängen
verformt, 4 h bei 200°C
getrocknet und anschließend
3 h bei 550°C
calciniert. Der Katalysator hatte eine BET-Oberfläche von
289 m2/g, ein Litergewicht von 884 g/Liter
und ein Porenvolumen von 0,40 ml/g.
-
Katalysator 36
-
Zusammensetzung: 20 Gew.-%
MoO3 und 80 Gew.-% Al2O3.
-
427
g des Aluminiumoxids aus Katalysator 34 und 98 g Ammoniumheptamolybdat
wurden gemischt, mit 50 ml verdünnter
(85 %iger) Ameisensäure
verknetet, bei einem Vordruck von 100 bar über eine Strangpresse zu 3
mm Strängen
verformt, 4 h bei 200°C
getrocknet und anschließend
2 h bei 750°C
calciniert. Der Katalysator hatte eine BET-Oberfläche von
294 m2/g, ein Litergewicht von 823 g/Liter
und ein Porenvolumen von 0,42 ml/g.
-
Katalysator 37
-
Zusammensetzung: 15 Gew.-%
MoO3 auf Aluminiumoxid mit 50 Gew.-% Coriderit.
-
In
einem Trockenmischer wurden 230 g Aluminiumoxid (Pural® SB
der Firma SASOL), 95 g Ammoniumheptamolybdat und 310 g Cordierit
(Mg-Al-Si-Mischoxid mit 20 Gew.-%
Glühverlust)
vermischt, mit 30 ml verdünnter
(85 %iger) Ameisensäure
verknetet, in einer Kolbenpresse bei 130 bar zu 3 mm Strängen verformt, 4
h bei 200°C
getrocknet und anschließend
2 h bei 750°C
calciniert. Der Katalysator hatte eine BET-Oberfläche von
42 m2/g und ein Litergewicht von 1027 g/Liter.
-
Katalysator 38
-
Zusammensetzung: 15 Gew.-%
MoO3 und 85 Gew.-% Al2O3
-
600
g Aluminiumoxid-Sprühpulver
(Pural® SB
der Firma SASOL) wurden mit 440 ml Wasser und 18 ml verdünnter (85
%iger) Ameisensäure
verknetet, in einer Kolbenpresse bei 95 bar zu Strängen mit
3 mm Durchmesser verformt, 4 h bei 200°C getrocknet und 2 h bei 750°C calciniert.
-
Diese
Stränge
wurden mit einer 15,5 gew.-%igen Lösung aus Ammoniumheptamolybdat
getränkt,
so dass zuletzt ein Mo-Anteil von 15 Gew.-% resultiert (berechnet
als MoO3). Der Katalysator wurde 4 h bei
200°C getrocknet
und anschließend
2 h bei 550°C
calciniert. Der Strangkatalysator hatte eine BET-Oberfläche von 143
m2/g, eine Wasseraufnahme von 0,35 ml/g
und ein Litergewicht von 1028 g/Liter.
-
Katalysator 39
-
Zusammensetzung: 15 Gew.-%
MoO3 und 85 Gew.-% Al2O3
-
Die
Herstellung erfolgte analog Katalysator 38 jedoch wurden die Aluminiumoxidstränge 2 h
bei 1050°C
calciniert. Der Katalysator hatte eine BET-Oberfläche von
87 m2/g, eine Wasseraufnahme von 0,25 ml/g
und ein Litergewicht von 1038 g/Liter.
-
Katalysator 40
-
Zusammensetzung: 15 Gew.-%
MoO3 und 85 Gew.-% Al2O3.
-
600
g eines Aluminiumoxid-Strangträger
(der Firma BASF) mit 3 mm Durchmesser (Porenvolumen von 0,65 ml/g,
BET-Oberfläche
von 223 m2/g, Rüttelgewicht von 649 g/l) wurden
2 h bei 750°C
calciniert, anschließend
mit einer 15,5 gew.-%igen Lösung
von Ammoniumheptamolybdat getränkt
und anschließend
16 h bei 120°C
getrocknet und bei 550°C
für 3 Stunden
calciniert. Der Katalysator hatte eine BET-Oberfläche von 160 m2/g,
ein Litergewicht von 750 g und ein Porenvolumen von 0,5 ml/g.
-
Katalysator 41
-
Zusammensetzung: 15 Gew.-%
MoO3 und 85 Gew.-% Al2O3.
-
Die
Herstellung erfolgte analog Katalysator 40, jedoch wurde der Aluminiumoxidträger 2 h
bei 1050°C calciniert.
Der Katalysator hatte eine BET-Oberfläche von 77 m2/g,
ein Porenvolumen von 0,39 ml/g und ein Litergewicht von 750 g/Liter.
-
Beispiel 42
-
Herstellung eines Cu-Zn-Al-Mo-Katalysators
der Zusammensetzung 37 % CuO, 32 ZnO, 17 % Al2O3 und 14 % MoO3
-
495
g des Katalysators 19 wurden mit einer 15,5 gew.-%igen Lösung von
Ammoniumheptamolybdat getränkt,
4 h bei 200°C
getrocknet und 3 h bei 550°C
calciniert. Der Katalysator hatte eine Wasseraufnahme von 0,24 ml/g,
eine BET-Oberfläche
von 38 m2/g und ein Litergewicht von 1248
g/Liter.
-
Beispiel 43
-
Herstellung eines Fe-Cu-Al-Katalysators
mit 12,5 Gew.-% Fe2O3,
75 Gew.-% CuO und 12,5 Gew.-% Al2O3
-
Eine
Lösung
aus 260 g Eisen(II)nitrat Nonahydrat, 387 g Aluminiumnitrat Nonahydrat
und 239 g Kupfernitrat in 2,5 Liter Wasser wurde unter Rühren bei
70°C und
einem pH-Wert von
11 mit einer Lösung
aus 1000 g Natronlauge in 2 Litern Wasser vermischt, das Fällprodukt
mit 50 Liter Wasser gewaschen, 4 h bei 200°C getrocknet, 2 h bei 500°C kalziniert,
mit 3 Gew.-% Grafit versetzt und zu 4,75 × 3 mm Tabletten verpresst.
Die Tabletten hatten eine Seitendruckfestigkeit von 36 N/Tablette,
eine BET-Oberfläche
von 115 m2/g und ein Porenvolumen von 0,24
ml/g.
-
Beispiel 44
-
Herstellung eins Al-Ni-Katalysators
mit 75 Gew.-% NiO.
-
Eine
Lösung
aus 775 g Aluminiumnitrat Nonahydrat und 729 g Nickelnitrat in 2,5
Liter Wasser wurde unter Rühren
bei 70°C
und einem pH-Wert von 11 mit einer Lösung aus 1000 g Natronlauge
in 2 Litern Wasser vermischt, das Fällprodukt mit 50 Liter Wasser
gewaschen, 4 h bei 200°C
4 h getrocknet, 2 h bei 500°C
calciniert, mit 3 Gew.-% Grafit vermischt und zu Tabletten 4,75 × 2 mm verpresst.
Die Tabletten hatten eine Seitendruckfestigkeit von 41 N/Tablette,
eine BET-Oberfläche
von 142 m2/g und ein Porenvolumen von 0,23
ml/g.
-
Beispiel 45
-
Herstellung eines Ni-Fe-Katalysators
mit 20 Gew.-% Fe2O3.
-
Eine
Lösung
aus 417 g Eisen(III)nitrat Nonahydrat in 1,5 Liter Wasser und 1750
g einer wässrigen
Lösung
von Nickelnitrat mit einem Ni-Gehalt von 13,5 Gew.-% wurde unter
Rühren
bei 70°C
und einem pH-Wert von 11 mit einer Lösung aus 1000 g Natronlauge
in 2 Litern Wasser vermischt, das Fällprodukt mit 50 Liter Wasser
gewaschen, 4 h bei 200°C
getrocknet, 2 h bei 500°C
calciniert, mit 3 Gew.-% Grafit vermischt und zu 4,75 × 2 mm Tabletten
verpresst. Die Tabletten hatten eine Seitendruckfestigkeit von 43
N/Tablette, eine BET-Oberfläche
von 142 m2/g und ein Porenvolumen von 0,23
ml/g.
-
Vergleichsbeispiel 11
-
Herstellung
eines Ag-dotierten Na-Y-Zeolithen
-
250
g eines Na-Y-Zeolithen (CBV®100 der Firma Zeolyst
Int. mit einem Si/Al-Verhältnis von
5,1) wurden unter Rühren
mit 2,5 l einer 0,5 molaren Lösung
von Silbernitrat (424,6 g) versetzt, 4 h auf 80°C erhitzt, das Fällprodukt
abfiltriert, einmal mit 500 ml Wasser gewaschen, 2 h bei 120°C getrocknet,
4 h bei 500°C
calciniert (Aufheizrate: 1 °C/min),
nochmals mit 2,5 l einer 0,5 molaren Silbernitratlösung 4h
auf 80°C
erhitzt, abfiltriert, mit 500 ml Wasser, über Nacht bei 120°C getrocknet.
Man erhielt 372 g des Zeoliths.
-
Vergleichsbeispiel 12
-
Na-Austausch des Ag-H-Y-Zeolithen
-
372
g des Zeoliths aus Vergleichsbeispiel 11 wurden unter Rühren mit
1860 ml einer 10 %igen Ammoniumnitratlösung versetzt, 4 h bei 80°C erhitzt,
das Fällprodukt
abfiltriert, nochmals mit einer frischen 10 %igen Ammoniumnitratlösung (1,860
l) versetzt, 4 h auf 80°C
erhitzt, das Fällprodukt
abfiltriert, 2 mal mit 500 ml Wasser gewaschen, 2 h bei 120°C getrocknet
und 5 h bei 450°C
calciniert (Aufheizrate: 1 °C/
min). Man erhielt 150 g des Zeoliths.
-
Vergleichsbeispiel 13
-
Herstellung eines Cu-H-Y-Zeolithen
-
250
g des Na-Y-Zeolithen (CBV®100 der Firma Zeolyst
Int. mit einem Si/Al-Verhältnis
von 5,1) wurden unter Rühren
mit einer 0,5 molaren Lösung
von Kupfernitrat (290 g) versetzt, 4 h auf 80°C erhitzt, das Fällprodukt
abfiltriert, einmal mit 500 ml Wasser gewaschen, 2 h bei 120°C getrocknet,
4 h bei 500°C
calciniert (Aufheizrate: 1 °C/min),
nochmals mit 2,5 l einer 0,5 molaren Lösung Kupfernitrat 4h auf 80°C erhitzt,
abfiltriert, mit 500 ml Wasser gewaschen, über Nacht bei 120°C getrocknet.
Man erhielt 253 g des Zeoliths.
-
253
g des Zeoliths wurden mit 1200 ml einer 10%-igen Ammoniumnitratlösung 4 h
auf 80°C
erhitzt, das Fällprodukt
abfiltriert, nochmals mit einer frischen 10% Ammoniumnitratlösung (1,2
l) versetzt, 4 h auf 80°C erhitzt,
das Fällprodukt
abfiltriert, 2 mal mit 500 ml Wasser gewaschen, 2 h bei 120°C getrocknet,
5 h bei 450°C calciniert
(Aufheizrate: 1 °C/
min). Man erhielt 100,2 g des Zeoliths.
-
Vergleichsbeispiel 14
-
Cu-dotierte
Aktivkohle Typ G-32 J (der Firma Süd Chemie). Die Aktivkohle hatte
einen Kupfer-Gehalt von 4,5 Gew.-%, eine Oberfläche von 1120 m2/g
und ein Schüttgewicht
von ca. 550 g/Liter.
-
Versuchsdurchführung
-
Alle
Katalysatoren bzw. Adsorber wurden als Splitt der Fraktion 1–2 mm untersucht.
Lediglich 1,5 mm Stränge
und 1,5 mm Tabletten wurden direkt als solche eingesetzt. Als Reaktor
diente ein beheizbares Edelstahlrohr, das von oben nach unten durchströmt wurde.
Pro Versuch wurden 40 ml Katalysator eingesetzt.
-
Ein
kommerziell verfügbares
Erdgas (der Firma Linde) wurde verwendet. Dieses hatte die folgende
Zusammensetzung: 84,5 Vol.-% Methan, 3,5 Vol.-% Ethan, 0,6 Vol.-%
Propan, 1000 Vol.-ppm Butane, ca. 1200 Vol.-ppm höhere Kohlenwasserstoffe > C4-KW; davon 100 ppm
Benzol; 9,3 Vol.-% Stickstoff und 1,7 Vol.-% Kohlendioxid.
-
Das
Gas wurde mit einem Volumenstrom von 240 Litern je Stunde über den
Katalysator geleitet (Raum-Zeit-Geschwindigkeit von 6000 je Stunde).
Alle Messungen erfolgten bei Standarddruck und Raumtemperatur. Auf
eine Vorbehandlung der Katalysatoren /z.B. Reduktion) wurde verzichtet.
-
Zur
Analytik des Gases nach Reaktor wurde ein kommerzieller Gaschromatograph
eingesetzt, welcher über
eine Zwei-Säulenschaltung
und zwei Detektoren verfügte.
Der erste Detektor, ein Flamm-Ionisations-Detektor (FID) diente
zum Nachweis der einzelnen Kohlenwasserstoffe im Erdgas, insbesondere
von Benzol. Der zweite Detektor, ein Flamm-Photometrischer Detektor
(FPD) war sensitiv für
Schwefelverbindungen und erlaubte den Nachweis derartiger Verbindungen
bis zu einer praktischen Nachweisgrenze von 40 ppb.
-
Nach
Beendigung des Versuchs, d.h. nach Durchbruch der jeweils ersten
Schwefelkomponente (Nachweisgrenze ca. 40 ppb) wurde der Katalysator
ausgebaut und mittels Standard-Verfahren (z.B. nach Ehrenberger; "Quantitative Organische
Elementaranalyse",
VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim, 1991, Seite 242 ff.) der Gehalt
an Schwefel bestimmt. Diese Ergebnisse waren mit einer Genauigkeit
von +/– 5
% in allen Fällen identisch
mit den über
den Durchbruch der schwefelhaltigen Komponente während der Messung ermittelten Ergebnisse.
-
Als
Modellsubstanz für
organische Schwefelverbindungen wurde Tetrahydrothiophen (THT) gewählt, da
bekannt ist, dass sich zyklische Schwefelverbindungen im Gegensatz
zu endständigen
Schwefelverbindungen nur sehr schwer mittels Adsorption entfernen
lassen.
-
Versuche
zur Adsorption anorganischer Schwefelverbindungen wurden mit COS
und H2S als Modellsubstanzen durchgeführt.
-
Versuchsreihe 1: Adsorption
von organischen Schwefelverbindungen am Beispiel THT
-
Zur
Messung der Adsorption von THT wurde dem Erdgas über einen Sättiger ein mittlerer THT-Gehalt von
15 Vol.-ppm aufgeprägt.
Für die
aufgeführten
Katalysatoren ergaben sich die nachfolgend genannten Adsorptionskapazitäten für THT (in
g THT/Liter Katalysator) sowie für
Benzol (in Gew.-%).
-
Nachfolgend
die Ergebnisse der Vergleichsbeispiele:
-
Die
Katalysatoren der Vergleichsbeispiele zeigen eine um den Faktor
50 erhöhte
Adsorption von Benzol.
-
Nachfolgende
Tabelle zeigt die Ergebnisse einiger erfindungsgemäßer Katalysatoren
mit den Vergleichsbeispielen 6, 7 und 11 bis 14. Dem zu entschwefelnden
Erdgas wurden je 15 Vol.-ppm COS und H
2S zudosiert.
Die Bestimmung der Adsorptionskapazität für COS und H
2S
erfolgte über
eine Schwefelbestimmung der Katalysatoren nach Versuchsende. Bei
allen Messungen trat COS zuerst durch das Katalysatorbett durch.
-
Es
zeigte sich, dass die erfindungsgemäßen Katalysatoren auch für die Entfernung
von anorganischen Schwefelverbindungen aus Erdgas eingesetzt werden
können.
Es können
hohe Beladungen an Schwefel erzielt werden. Gleichzeitig bleibt
die Co-Adsorption von Benzol gering.