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Die Erfindung betrifft Verbindungen
der Formel I
worin
R
1', R
1'' jeweils unabhängig voneinander
H, CN, Hal, A, OA, OH, COR
2, CH
2R
2,
R
2 OH, OA,
NH
2, NHA oder NA
2,
R
3 H oder A,
X N oder CH
A unverzweigtes
oder verzweigtes Alkyl mit 1–10
C-Atomen, worin eine oder zwei CH
2-Gruppen
durch O- oder S-Atome und/oder durch -CH=CH-Gruppen und/oder auch
1–7 H-Atome durch F ersetzt
sein können,
Ar
ungesättigtes,
teilweise oder ganz gesättigtes,
unsubstituiertes oder ein- oder mehrfach durch Hal, A, OR
3, N(R
3)
2,
NO
2, CN, COOR
3,
CON(R
3)
2, NR
3COA, NR
3CON(R
3)
2, NR
3SO
2A, COR
3, SO
2N(R
3)
2,
SO
2A substituiertes ein- oder mehrkerniges
homo- oder heterocyclisches System mit den Heteroatomen O, N, S,
Hal
F, Cl, Br oder I und
n 0, 1, 2, 3, 4
bedeutet,
sowie
ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate und Stereoisomere,
einschließlich
deren Mischungen in allen Verhältnissen.
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Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde,
neue Verbindungen mit wertvollen Eigenschaften aufzufinden, insbesondere
solche, die zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet werden können.
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Es wurde gefunden, dass die Verbindungen
der Formel 1 und ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate
und Stereoisomere bei guter Verträglichkeit wertvolle pharmakologische
Eigenschaften besitzen, da sie Wirkungen auf das Zentralnervensystem
besitzen. Die Verbindungen sind insbesondere starke Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
(SSRI). Darüber
hinaus sind sie Effektoren der serotonergen Rezeptoren 5-HT1A und 5-HT2A, wobei sie 5-HT1A agonistische
Wirkung zeigen.
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Ein in-vitro Nachweis der Wechselwirkung
mit den vorgenannten Rezeptoren kann beispielsweise wie in den folgenden
Literaturstellen beschrieben erbracht werden:
5-HT1A:
Cossery J.M., Gozlan H., Spampinato U., Perdicakis C., Guillaumet
G., Pichat L., Hamon M., 1987. The selective labeling of central
5-HT1A receptor binding sites by [3H]5-methoxy-3-(di-n-propylamino)chroman. Eur.
J. Pharmacol. 140, 143–55.
5-HT2A: Klockow M., Greiner H.E., Haase A., Schmitges
C.-J., Seyfried C. 1986. Studies on the receptor profile of bisoprolol.
Arzneimittelforschung 36, 197–200.
SSRI:
Wong, DT, Bymaster, FP, Mayle, DA. Reid, LR, Krushinski, JH, Robertson,
DW. LY248686, a new inhibitor of serotonin and norepinephrine uptake.
Neuropsychopharmacology 8, 23–33,
1993
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Die Verbindungen der Formel I und
ihre physiologisch unbedenklichen Salze können für die Prophylaxe oder Behandlung
solcher Erkrankungen des Zentralnervensystems verwendet werden,
bei denen eine Bindung an serotonergen Rezeptoren, insbesondere
5-HT1A und/oder 5-HT2A und/oder
die Hemmung der Wiederaufnahme von Serotonin zu einer Verbesserung
des Krankheitsbildes führt.
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So eignen sich die Verbindungen der
Formel I für
die Prophylaxe und Behandlung verschiedener Krankheiten des Zentralen
Nervensystemes, wie zum Beispiel Depression, Dyskinesie, Parkinsonsche
Krankheit, Demenz, Schlaganfall oder cerebrale Ischämie, Schizophrenie,
Morbus Alzheimer, Lewy bodies Demenz, Huntington Krankheit, Tourette
Syndrom, Angst, Lern- und Erinnerungseinschränkungen, Schlafstörungen, Schmerz
und neurodegenerative Erkrankungen.
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Bei der Behandlung der beschriebenen
Erkrankungen können
die erfindungsgemäßen Verbindungen auch
in Kombination mit anderen pharmakologisch wirksamen Verbindungen
eingesetzt werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden mit
den anderen genannten Substanzen entweder gleichzeitig oder vorher
oder nachher gegeben.
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Verbindungen der Formel I sowie deren
Salze und Solvate eignen sich auch als Zwischenprodukte zur Herstellung
anderer Arzneimittelwirkstoffe.
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Gegenstand der Erfindung sind auch
die Stereoisomeren (Enantiomeren und deren Racemate sowie Diastereomeren),
Hydrate und Solvate dieser Verbindungen. Unter Solvate der Verbindungen
werden Anlagerungen von inerten Lösungsmittelmolekülen an die
Verbindungen verstanden, die sich aufgrund ihrer gegenseitigen Anziehungskraft
ausbilden. Solvate sind z.B. Mono- oder Dihydrate oder Alkoholate.
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Unter pharmazeutisch verwendbaren
Derivaten versteht man z.B. die Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen
aber auch sogenannte Prodrug-Verbindungen.
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Unter Prodrug-Derivaten versteht
man mit z. B. Alkyl- oder Acylgruppen, Zuckern oder Oligopeptiden abgewandelte
Verbindungen der Formel I, die im Organismus rasch zu den wirksamen
erfindungsgemäßen Verbindungen
gespalten werden.
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Hierzu gehören auch bioabbaubare Polymerderivate
der erfindungsgemäßen Verbindungen,
wie dies z. B. in Int. J. Pharm. 115, 61–67 (1995) beschrieben ist.
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Gegenstand der Erfindung sind auch
Mischungen der erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I, z.B. Gemische zweier Diastereomere z.B. im Verhältnis 1
: 1, 1 : 2, 1 : 3, 1 : 4, 1 : 5, 1 : 10, 1 : 100 oder 1 : 1000.
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Besonders bevorzugt handelt es sich
dabei um Mischungen stereoisomerer Verbindungen.
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Gegenstand der Erfindung sind die
Verbindungen der Formel I sowie ihre physiologisch unbedenklichen
Säureadditionssalze.
Gegenstand der Erfindung sind auch die Solvate, z.B. Hydrate oder
Alkoholate, dieser Verbindungen.
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Gegenstand der Erfindung ist auch
ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I sowie ihrer
pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Salze und Solvate, dadurch
gekennzeichnet, dass man folgende Reaktionsschritte ausführt:
- a) Zur Herstellung des Ethylindol-Edukts wird
ein Indolderivat der Formel VI, worin R1' und R1'' eine in Anspruch
1 angegebende Bedeutung haben, mit einem Essigsäurehalogenid, welches in 2-Position
mit einer für
eine nukleophile Substitution geeigneten Abgangsgruppe R (wie z.B.
Cl, Br, I, Mesylat, Tosylat, Phenylsulfonat oder Trifluoracetat)
substituiert ist, zu einer Verbindung der Formel V umgesetzt
die dann nach der Reduktion
zu einer Verbindung der Formel IV weiter zu dem Ethylindol-Edukt
der Formel III oxidiert wird
- (b) Zur Herstellung einer Verbindung der Formel I wird das Formylindol-Edukt der Formel
III, worin R1' und R1'' eine in Anspruch
1 angegebende Bedeutung haben und R eine für nukleophile Substitutionen
geeignete Abgangsgruppe, wie z.B. Cl, Br, I Mesylat, Tosylat, Phenylsulfonat
oder Trifluoracetat, ist, mit einer Cycloamin-Verbindung der Formel
II, worin X, Ar, und n die in
Anspruch angegebende Bedeutung haben, in Gegenwart einer Base zur
Reaktion gebracht.
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Eine erhaltene Base der Formel I
kann durch Behandeln mit einer Säure
in eines ihrer Salze umgewandelt werden.
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Gegenstand der Erfindung ist zudem
die Ethylindol-Verbindung der Formel III als Zwischenverbindungen
zur Herstellung der Verbindungen der Formel I.
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Gegenstand der Erfindung sind auch
die Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1 und ihre pharmazeutisch
unbedenklichen Derivate, Salze oder Solvate als Arzneimittel.
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Gegenstand der Erfindung sind ebenfalls
die Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1 und ihre pharmazeutisch
unbedenklichen Derivate, Salze oder Solvate als Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
und Effektoren der serotonergen Rezeptoren 5-HT1A und
5-HT2A.
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Gegenstand der Erfindung sind ebenfalls
die Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1 und ihre pharmazeutisch
unbedenklichen Derivate, Salze oder Solvate als Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
und Effektoren der serotonergen Rezeptoren 5-HT1A und
5-HT2A zur Prophylaxe oder Behandlung verschiedener Krankheiten
des Zentralen Nervensystemes, wie Depression, Dyskinesie, Parkinsonsche
Krankheit, Demenz, Schlaganfall, Schizophrenie, Morbus Alzheimer,
Lewy bodies Demenz, Huntington Krankheit, Tourette Syndrom, Angst,
Lern- und Erinnerungseinschränkungen,
Schlafstörungen,
Schmerz sowie neurodegenerative Erkrankungen.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner
die Verwendung von Verbindungen der Formel I zur Herstellung von
Arzneimitteln, insbesondere Arzneimittel, die zur Behandlung von
Krankheiten eingesetzt werden, die auf einer Dysfunktion der Serotonin-Wiederaufnahme
und/oder serotonerger Rezeptoren, wie den Rezeptoren 5-HT1A und/oder 5-HT2A beruhen.
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Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls
die Verwendung von Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1 und/oder
ihre physiologisch unbedenklichen Salze oder Solvate zur Herstellung
eines Arzneimittels, insbesondere zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Prophylaxe oder Behandlung von Krankheiten, bei denen die Hemmung
der Serotonin-Wiederaufnahme und/oder die Bindung eines oder mehrerer
in dem besagten Arzneimittel enthaltenen Wirkstoffe an serotonerge
Rezeptoren, wie den Rezeptor 5-HT1A und/oder 5-HT2A zur Verbesserung
des Krankheitsbildes führt.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner
die Verwendung von Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1 und/oder von deren
physiologisch unbedenklichen Salzen und Solvaten zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Prophylaxe oder Behandlung von verschiedenen
Krankheiten des Zentralen Nervensystemes, wie Depression, Dyskinesie,
Parkinsonsche Krankheit, Demenz, Schlaganfall, Schizophrenie, Morbus
Alzheimer, Lewy bodies Demenz, Huntington Krankheit, Tourette Syndrom,
Angst, Lern- und Erinnerungseinschränkungen, Schmerz, Schlafstörungen sowie
neurodegenerative Erkrankungen.
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Gegenstand der Erfindung sind schließlich pharmazeutische
Zubereitungen enthaltend die Verbindungen der Formel I und deren
pharmazeutisch unbedenklichen Derivate, Salze oder Solvate, und
ein Verfahren zur Herstellung der pharmazeutischen Zubereitungen.
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Die Verbindungen der Formel I können ein
oder mehrere chirale Zentren besitzen und daher in verschiedenen
stereoisomeren Formen vorkommen. Die Formel I umschließt alle
diese Formen.
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Für
alle Reste, die mehrfach auftreten können, wie A, R2 oder
R3, gilt, dass deren Bedeutungen unabhängig voneinander
sind.
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A bedeutet Alkyl, ist unverzweigt
(linear) oder verzweigt, und hat 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder
10 C-Atome.
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A bedeutet vorzugsweise Methyl, weiterhin
Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl oder tert.-Butyl,
ferner auch Pentyl, 1-, 2- oder 3-Methylbutyl, 1,1-, 1,2- oder 2,2-Dimethylpropyl,
1-Ethylpropyl, Hexyl, 1-, 2-, 3- oder 4-Methylpentyl, 1,1-, 1,2-,
1,3-, 2,2-, 2,3- oder 3,3-Dimethylbutyl, 1- oder 2-Ethylbutyl, 1-Ethyl-1-methylpropyl,
1-Ethyl-2-methylpropyl, 1,1,2- oder
1,2,2-Trimethylpropyl, weiter bevorzugt z.B. Trifluormethyl.
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A bedeutet ganz besonders bevorzugt
Alkyl mit 1–6
C-Atomen, vorzugsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl,
Isobutyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl, Pentyl, Hexyl, Trifluormethyl,
Pentafluorethyl oder 1,1,1-Trifluorethyl. Ferner bedeutet A Cycloalkyl,
vorzugsweise Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl,
Cyclooctyl oder 2,6,6-Trimethylbicyclo[3.1.1]heptyl, jedoch ebenfalls
mono- oder bicyclische Terpene, vorzugsweise p-Menthan, Menthol,
Pinan, Bornan oder Campher, wobei jede bekannte stereoisomere Form eingeschlossen
ist oder Adamantyl. Für
Campher bedeutet dies sowohl L-Campher als auch D-Campher.
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Ar bedeutet ein ungesättigtes,
teilweise oder ganz gesättigtes,
unsubstituiertes oder ein- oder mehrfach durch Hal, A, OR3, N(R3)2,
NO2, CN, COOR3,
CON(R3)2, NR3COA, NR3CON(R3)2, NR3SO2A, COR3, SO2N(R3)2, SO2A substituiertes
ein- oder mehrkerniges homo- oder heterocyclisches System mit den
Heteroatomen O, N, S.
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Besonders bevorzugte homocyclische
Systeme sind unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl, Naphthyl
oder Biphenyl, im einzelnen bevorzugt Phenyl, o-, m- oder p-Tolyl,
o-, m- oder p-Ethylphenyl, o-, m- oder p-Propylphenyl, o-, m- oder p-Isopropylphenyl,
o-, m- oder p-tert.-Butylphenyl,
o-, m- oder p-Trifluormethylphenyl, o-, m- oder p-Aminophenyl, o-,
m- oder p-Hydroxyphenyl, o-, m- oder p-Nitrophenyl, o-, m- oder p-(Trifluormethoxy)-phenyl,
o-, m- oder p-Cyanphenyl, o-, m- oder p-Methoxyphenyl, o-, m- oder
p-Ethoxyphenyl, o-, m- oder p-Fluorphenyl, o-, m- oder p-Bromphenyl,
o-, m- oder p-Chlorphenyl, o-, m- oder p- (Difluormethoxy)-phenyl, o-, m- oder
p-(Fluormethoxy)-phenyl, weiter bevorzugt 2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-,
3,4- oder 3,5-Difluorphenyl, 2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5-Dichlorphenyl,
2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5-Dibromphenyl, 2-Chlor-3-methyl-, 2-Chlor-4-methyl-,
2-Chlor-5-methyl-, 2-Chlor-6-methyl-,
2-Methyl-3-chlor-, 2-Methyl-4-chlor-, 2-Methyl-5-chlor-, 2-Methyl-6-chlor-,
3-Chlor-4-methyl-, 3-Chlor-5-methyl- oder 3-Methyl-4-chlorphenyl,
2-Brom-3-methyl-, 2-Brom-4-methyl-, 2-Brom-5-methyl-, 2-Brom-6-methyl-, 2-Methyl-3-brom-,
2-Methyl-4-brom-, 2-Methyl-5-brom-, 2-Methyl-6-brom-, 3-Brom-4-methyl-, 3-Brom-5-methyl-
oder 3-Methyl-4-bromphenyl, 2,4- oder 2,5-Dinitrophenyl, 2,5- oder
3,4-Dimethoxyphenyl, 3-Nitro-4-chlorphenyl, 2,3,4-, 2,3,5-, 2,3,6-,
2,4,6- oder 3,4,5-Trichlorphenyl, 2,4,6-tri-tert.-Butylphenyl, ferner
bevorzugt 2-Nitro-4-(trifluormethyl)phenyl, 3,5-Di-(trifluormethyl)-phenyl,
2,5-Dimethylphenyl, 2-Hydroxy-3,5-dichlorphenyl, 2-Fluor-5- oder 4-Fluor-3-(trifluormethyl)-phenyl,
4-Chlor-2- oder 4-Chlor-3-(trifluormethyl)-,
2-Chlor-4- oder 2-Chlor-5-(trifluormethyl)-phenyl, 4-Brom-2- oder 4-Brom-3-(trifluormethyl)-phenyl,
p-Iodphenyl, 2-Nitro-4-methoxyphenyl,
2,5-Dimethoxy-4-nitrophenyl, 2-Methyl-5-nitrophenyl, 2,4-Dimethyl-3-nitrophenyl,
4-Fluor-3-chlorphenyl, 4-Fluor-3,5-dimethylphenyl, 2-Fluor-4-Bromphenyl,
2,5-Difluor-4-bromphenyl, 2,4-Dichlor-5-methylphenyl, 3-Brom-6-methoxyphenyl,
3-Chlor-6-methoxyphenyl, 2-Methoxy-5-methylphenyl oder 2,4,6-Triisopropylphenyl,
2-, 3 oder 4-Methoxycarbonyl-phenyl,
2-, 3 oder 4-Ethoxycarbonyl-phenyl, 2-, 3 oder 4-Propoxycarbonyl-phenyl, 2-, 3 oder
4-Butoxycarbonyl-phenyl, 2-, 3 oder 4-Pentoxycarbonyl-phenyl, 2-, 3 oder
4-Hexoxycarbonyl-phenyl, 2-, 3 oder 4-Methylaminocarbonyl-phenyl, 2-, 3 oder
4-Ethylaminocarbonyl-phenyl, 2-, 3 oder 4-Propylaminocarbonyl-phenyl,
2-, 3 oder 4-Butylaminocarbonyl-phenyl,
2-, 3 oder 4-Pentylaminocarbonyl-phenyl, 2-, 3 oder 4-Hexylaminocarbonyl-phenyl,
2,3-, 2,4- oder 2,5-Di-methylaminocarbonyl-phenyl oder 2,3-, 2,4- oder 2,5-Di-ethylaminocarbonyl-phenyl.
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Besonders bevorzugte heterocyclische
Systeme sind unsubstituiertes oder substituiertes Indol, Benzofuran,
Benzodioxolan, Benzodioxin oder Benzothiadiazol.
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Hal bedeutet Fluor, Chlor, Brom oder
Iod, besonders bevorzugt Fluor, Chlor oder Brom.
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R1', R1'' jeweils unabhängig voneinander
bedeutet H, CN, Hal, A, OA, OH, COR2, CH2R2, wobei A, Hal und
R2 eine der beschriebenen Bedeutungen haben.
R1',
R1'' sind insbesondere
Wasserstoff, Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Butoxy, Pentyloxy,
Hexyloxy, Trifluormethoxy, Fluor, Chlor, Brom, Iod, Cyan, Methoxycarbonyl,
Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, Butoxycarbonyl, Pentoxycarbonyl,
Hexoxycarbonyl, Methylaminocarbonyl, Ethylaminocarbonyl, Propylaminocarbonyl,
Butylaminocarbonyl, Pentylaminocarbonyl oder Hexylaminocarbonyl.
Besonders bevorzugt ist R1' Cyan und R1'' gleichzeitig Wasserstoff.
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R2 bedeutet
OH, OA, NH2, NHA oder NA2,
wobei A die vorgenannte Bedeutung hat.
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R3 bedeutet
Wasserstoff oder A, wobei A eine der zuvor genannten Bedeutungen
hat. R3 ist vorzugsweise Wasserstoff, Methyl,
Ethyl, n-Propyl, i-Propyl,
n-Butyl, i-Butyl oder t-Butyl. R3 ist besonders
bevorzugt Wasserstoff.
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n ist 0, 1, 2, 3, 4. n ist vorzugsweise
0, 1 oder 2. Besonders bevorzugt ist n = 2.
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Insbesondere sind Gegenstand der
Erfindung diejenigen Verbindungen der Formel I, in denen mindestens
einer der genannten Reste eine der vorstehend angegebenen bevorzugten
Bedeutungen hat. Dabei gilt für
eine gegebene Verbindung der Formel I folgender Grundsatz: Je mehr
der darin enthaltenen Reste eine bevorzugte Bedeutung haben, desto
stärker
ist die Verbindung insgesamt bevorzugt. Einige bevorzugte Gruppen
von Verbindungen können
durch die folgenden Teilformeln Ia bis If ausgedrückt wer den,
die der Formel I entsprechen und worin die nicht näher bezeichneten
Reste die bei der Formel I angegebene Bedeutung haben, worin jedoch
in
Ia R1' Cyan,
R1'' Wasserstoff,
X
N,
n 0, 1 oder 2 bedeutet;
in Ib R1' Cyan,
R1'' Wasserstoff,
X
N,
n 0, 1 oder 2,
Ar unsubstituiertes oder wie in Anspruch
1 angegeben substituiertes Phenyl bedeutet;
in Ic R1' Cyan,
R1'' Wasserstoff,
X
N,
n 0, 1 oder 2,
Ar unsubstituiertes oder wie in Anspruch
1 angegeben substituiertes Naphtyl bedeutet;
in Id R1' Cyan,
R1'' Wasserstoff,
X
N,
n 0, 1 oder 2,
Ar unsubstituiertes oder wie in Anspruch
1 angegeben substituiertes Indolyl, Benzofuryl oder Benzodioxolyl
bedeutet;
in Ie R1' Cyan,
R1'' Wasserstoff,
X N,
n
0, 1 oder 2,
Ar unsubstituiertes oder wie in Anspruch 1 angegeben
substituiertes Benzodioxinyl bedeutet;
in If R1' Cyan,
R1'' Wasserstoff,
X
N,
n 0, 1 oder 2,
Ar unsubstiuiertes oder wie in Anspruch
1 angegeben substituiertes Benzothiadiazolyl bedeutet;
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Gegenstand der Erfindung sind insbesondere
folgende Verbindungen der Formel I:
- a) 3-{2-[4-(2,3-Dihydro-benzo[1,4]dioxin-5-yl)-piperazin-1-yl]-ethyl}-1H-indole-5-carbonitril
und
- b) 3-[2-(4-Benzo[1,2,5]thiadiazol-4-yl-piperazin-1-yl)-ethyl]-1H-indol-5-carbonitril
sowie
ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate und Stereoisomere,
einschließlich
deren Mischungen in allen Verhältnissen.
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Die Verbindungen der Formel I und
auch die Ausgangsstoffe zu ihrer Herstellung werden nach an sich bekannten
Methoden hergestellt, wie sie in der Literatur (z.B. in Standardwerken
wie Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Georg Thieme Verlag,
Stuttgart; Organic Reactions, John Wiley & Sons, Inc., New York) beschrieben
sind, und zwar unter Reaktionsbedingungen, wie sie für die genannten
Umsetzungen bekannt und geeignet sind. Dabei kann man auch von an
sich bekannten, hier nicht näher
erwähnten
Varianten Gebrauch machen.
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Die Ausgangsstoffe für das beanspruchte
Verfahren können
auch in situ gebildet werden, derart, dass man sie aus dem Reaktionsgemisch
nicht isoliert, sondern sofort weiter zu den Verbindungen der Formel
I umsetzt. Andererseits ist es möglich,
die Reaktion stufenweise durchzuführen.
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Die N-(Indolethyl-)cycloamin-Verbindungen
der Formel I können
vorzugsweise erhalten werden, indem man ein Formylindol-Edukt der
Formel III mit einer Cycloamin-Verbindung der Formel II wie folgt
umsetzt:
Eine Verbindung der Formel II wird zusammen mit einer
Verbindung der Formel III und einer organischen Base in einem inerten
Lösungsmittel
gelöst
und anschließend
bei erhöhter
Temperatur gerührt.
Anschließend
wird das Reaktionsgemisch auf Eis gegeben. Die dabei entstehenden
Kristalle werden abgeaugt, gewaschen und gegebenenfalls umkristallisiert.
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Die Formylindol-Edukte der Formel
III sowie die Cycloamin-Verbindungen der Formel II sind in der Regel
bekannt und kommerziell erhältlich;
die nicht bekannten Verbindungen der Formeln II und III können leicht analog
zu bekannten Verbindungen hergestellt werden. Die Herstellung der
Verbindung der Formel III 3-(2-Chloreth-1-yl)-1H-indol-5-carbonitril
und der Verbindung der Formel II 4-Piperazin-1-yl-benzothiadiazol sind
in den Beispielen 1 und 2 beschrieben. Die Verbindung der Formel
II 2,3-Dihydrobenzo[1,4]dioxin-5-yl)-piperazin ist kommerziell erhältlich.
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Die zuvor beschriebene Umsetzung
erfolgt in der Regel in einem inerten Lösungsmittel, in Gegenwart eines
säurebindenden
Mittels vorzugsweise einer organischen Base wie Triethylamin, Dimethylanilin,
Pyridin oder Chinolin, eines Alkali- oder Erdalkalimetall-hydroxids,
-carbonats oder -bicarbonats oder eines anderen Salzes einer schwachen
Säure der
Alkali- oder Erdalkalimetalle,
vorzugsweise des Kaliums, Natriums, Calciums oder Cäsiums.
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Als inerte Lösungsmittel für die zuvor
beschriebenen Umsetzungen eignen sich z.B. Kohlenwasserstoffe wie
Hexan, Petrolether, Benzol, Toluol oder Xylol; chlorierte Kohlenwasserstoffe
wie Trichlorethylen, 1,2-Dichlorethan, Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform
oder Dichlormethan; Ether wie Diethylether, Diisopropylether, Tetrahydrofuran
(THF) oder Dioxan; Glykolether wie Ethylenglykolmonomethyl- oder
monoethylether (Methylglykol oder Ethylglykol), Ethylenglykoldimethylether
(Diglyme); Ketone wie Aceton oder Butanon; Amide wie Acetamid, N-Methyl-pyrrolidon
(NMP), Dimethylacetamid oder Dimethylformamid (DMF); Nitrile wie
Acetonitril; Sulfoxide wie Dimethylsulfoxid (DMSO); Schwefelkohlenstoff;
Carbonsäuren
wie Ameisensäure
oder Essigsäure;
Nitroverbindungen wie Nitromethan oder Nitrobenzol; Ester wie Ethylacetat
oder Gemische der genannten Lösungsmittel.
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Die Reaktionstemperatur für die zuvor
beschriebenen Umsetzungen liegt je nach den angewendeten Bedingungen
zwischen etwa –10° und 200°, normalerweise
zwischen 60° und
180°, bevorzugt
zwischen 100° und
140°, besonders
bevorzugt bei 120°.
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Die Reaktionszeit liegt je nach den
angewendeten Bedingungen zwischen einigen Minuten und mehreren Tagen.
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Eine erhaltene Base der Formel I
kann mit einer Säure
in das zugehörige
Säureadditionssalz übergeführt werden.
Für diese
Umsetzung eignen sich Säuren,
die physiologisch unbedenkliche Salze liefern. So können anorganische
Säuren
verwendet werden, z.B. Schwefelsäure,
Halogenwasserstoffsäuren
wie Chlorwasserstoffsäure
oder Bromwasserstoffsäure,
Phosphorsäuren
wie Orthophosphorsäure,
Salpetersäure,
Sulfaminsäure,
ferner organische Säuren,
im einzelnen aliphatische, alicyclische, araliphatische, aromatische
oder heterocyclische ein- oder mehrbasige Carbon-, Sulfon- oder Schwefelsäuren, wie
Ameisensäure,
Essigsäure, Propionsäure, Pivalinsäure, Diethylessigsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Pimelinsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Milchsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Benzoesäure, Salicylsäure, 2-Phenylpropionsäure, Citronensäure, Gluconsäure, As corbinsäure, Nicotinsäure, Isonicotinsäure, Methan-
oder Ethansulfonsäure,
Ethandisulfonsäure,
2-Hydroxyethansulfonsäure;
Benzolsulfonsäure,
p-Toluolsulfonsäure,
Naphthalin-mono- und -disulfonsäuren,
Laurylschwefelsäure.
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Die freien Basen der Formel I können, falls
gewünscht,
aus ihren Salzen durch Behandlung mit starken Basen wie Natrium-
oder Kaliumhydroxid, Natrium- oder Kaliumcarbonat in Freiheit gesetzt
werden, sofern keine weiteren aciden Gruppen im Molekül vorliegen.
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Verbindungen der Formel I können ferner
erhalten werden, indem man Verbindungen der Formel I aus einem ihrer
funktionellen Derivate durch Behandeln mit einem solvolysierenden
oder hydrogenolysierenden Mittel in Freiheit setzt.
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Bevorzugte Ausgangsstoffe für die Solvolyse
bzw. Hydrogenolyse sind solche, die sonst der Formel I entsprechen,
aber anstelle einer oder mehrerer freier Amino- und/oder Hydroxygruppen
entsprechende geschützte
Amino- und/oder
Hydroxygruppen enthalten, vorzugsweise solche, die anstelle eines
N-Atoms, das mit einem N-Atom verbunden ist, eine Aminoschutzgruppe
tragen, insbesondere solche, die anstelle einer HN-Gruppe eine R'-N-Gruppe tragen, worin R' eine Aminoschutzgruppe
bedeutet, und/oder solche, die anstelle des H-Atoms einer Hydroxygruppe
eine Hydroxyschutzgruppe tragen, z.B. solche, die der Formel I entsprechen,
jedoch anstelle einer Gruppe -COOH eine Gruppe -COOR'' tragen, worin R'' eine
Hydroxyschutzgruppe bedeutet.
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Bevorzugte Ausgangsstoffe sind auch
die Oxadiazolderivate, die in die entsprechenden Amidinoverbindungen überführt werden
können.
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Es können auch mehrere – gleiche
oder verschiedene – geschützte Amino- und/oder Hydroxygruppen im
Molekül
des Ausgangsstoffes vorhanden sein. Falls die vorhandenen Schutzgruppen
voneinander verschieden sind, können
sie in vielen Fällen
selektiv abgespalten werden.
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Der Ausdruck "Aminoschutzgruppe" ist allgemein bekannt und bezieht sich
auf Gruppen, die geeignet sind, eine Aminogruppe vor chemischen
Umsetzungen zu schützen
(zu blockieren), die aber leicht entfernbar sind, nachdem die gewünschte chemische
Reaktion an anderen Stellen des Moleküls durchgeführt worden ist. Typisch für solche
Gruppen sind insbesondere unsubstituierte oder substituierte Acyl-,
Aryl-, Aralkoxymethyl- oder Aralkylgruppen. Da die Aminoschutzgruppen
nach der gewünschten
Reaktion (oder Reaktionsfolge) entfernt werden, ist ihre Art und
Größe im übrigen nicht
kritisch; bevorzugt werden jedoch solche mit 1–20, insbesondere 1–8 C-Atomen.
Der Ausdruck "Acylgruppe" ist im Zusammenhang
mit dem vorliegenden Verfahren in weitestem Sinne aufzufassen. Er
umschließt
von aliphatischen, araliphatischen, aromatischen oder heterocyclischen
Carbonsäuren
oder Sulfonsäuren
abgeleitete Acylgruppen sowie insbesondere Alkoxycarbonyl-, Aryloxycarbonyl-
und vor allem Aralkoxycarbonylgruppen. Beispiele für derartige
Acylgruppen sind Alkanoyl wie Acetyl, Propionyl, Butyryl; Aralkanoyl
wie Phenylacetyl; Aroyl wie Benzoyl oder Toluyl; Aryloxyalkanoyl
wie POA; Alkoxycarbonyl wie Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, 2,2,2-Trichlorethoxycarbonyl,
BOC (tert.-Butyloxycarbonyl), 2-Iodethoxycarbonyl;
Aralkyloxycarbonyl wie CBZ ("Carbobenzoxy"), 4-Methoxybenzyloxycarbonyl,
FMOC; Arylsulfonyl wie Mtr. Bevorzugte Aminoschutzgruppen sind BOC
und Mtr, ferner CBZ, Fmoc, Benzyl und Acetyl.
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Ferner kann man freie Aminogruppen
in üblicher
Weise mit einem Säurechlorid
oder -anhydrid acylieren oder mit einem unsubstituierten oder substituierten
Alkylhalogenid alkylieren, oder mit CH3-C(=NH)-OEt umsetzen,
zweckmäßig in einem
inerten Lösungsmittel
wie Dichlormethan oder THF und/oder in Gegenwart einer Base wie
Triethylamin oder Pyridin bei Temperaturen zwischen –60 und
+30°.
-
Der Ausdruck "Hydroxyschutzgruppe" ist ebenfalls allgemein bekannt und
bezieht sich auf Gruppen, die geeignet sind, eine Hydroxygruppe
vor chemischen Umsetzungen zu schützen, die aber leicht entfernbar sind,
nachdem die gewünschte
chemische Reaktion an anderen Stellen des Moleküls durchgeführt worden ist. Typisch für solche
Gruppen sind die oben genannten unsubstituierten oder substituierten
Aryl-, Aralkyl- oder Acylgruppen, ferner auch Alkylgruppen. Die
Natur und Größe der Hydroxyschutzgruppen
ist nicht kritisch, da sie nach der gewünschten chemischen Reaktion
oder Reaktionsfolge wieder entfernt werden; bevorzugt sind Gruppen
mit 1–20,
insbesondere 1–10
C-Atomen. Beispiele für
Hydroxyschutzgruppen sind u.a. Benzyl, 4-Methoxybenzyl, p-Nitrobenzoyl,
p-Toluolsulfonyl,
tert.-Butyl und Acetyl, wobei Benzyl und tert.-Butyl besonders bevorzugt
sind.
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Das In-Freiheit-Setzen der Verbindungen
der Formel I aus ihren funktionellen Derivaten gelingt – je nach
der benutzten Schutzgruppe – z.
B. mit starken Säuren,
zweckmäßig mit
TFA oder Perchlorsäure,
aber auch mit anderen starken anorganischen Säuren wie Salzsäure oder
Schwefelsäure,
starken organischen Carbonsäuren
wie Trichloressigsäure
oder Sulfonsäuren
wie Benzol- oder p-Toluolsulfonsäure.
Die Anwesenheit eines zusätzlichen
inerten Lösungsmittels
ist möglich,
aber nicht immer erforderlich. Als inerte Lösungsmittel eignen sich vorzugsweise
organische, beispielsweise Carbonsäuren wie Essigsäure, Ether
wie Tetrahydrofuran oder Dioxan, Amide wie DMF, halogenierte Kohlenwasserstoffe
wie Dichlormethan, ferner auch Alkohole wie Methanol, Ethanol oder
Isopropanol, sowie Wasser. Ferner kommen Gemische der vorgenannten
Lösungsmittel
in Frage. TFA wird vorzugsweise im Überschuß ohne Zusatz eines weiteren
Lösungsmittels
verwendet, Perchlorsäure
in Form eines Gemisches aus Essigsäure und 70 %iger Perchlorsäure im Verhältnis 9 :
1. Die Reaktionstemperaturen für
die Spaltung liegen zweckmäßig zwischen
etwa 0 und etwa 50°,
vorzugsweise arbeitet man zwischen 15 und 30° (Raumtemperatur, RT).
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Die Gruppen BOC, OBut und Mtr können z.
B. bevorzugt mit TFA in Dichlormethan oder mit etwa 3 bis 5 n HCl
in Dioxan bei 15–30° abgespalten
werden, die FMOC-Gruppe mit einer etwa 5- bis 50 %igen Lösung von
Dimethylamin, Diethylamin oder Piperidin in DMF bei 15–30°.
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Hydrogenolytisch entfernbare Schutzgruppen
(z. B. CBZ, Benzyl oder die Freisetzung der Amidinogruppe aus ihrem
Oxadiazolderivat)) können
z. B. durch Behandeln mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators
(z. B. eines Edelmetallkatalysators wie Palladium, zweckmäßig auf
einem Träger
wie Kohle) abgespalten werden. Als Lösungsmittel eignen sich dabei
die oben angegebenen, insbesondere z. B. Alkohole wie Methanol oder
Ethanol oder Amide wie DMF. Die Hydrogenolyse wird in der Regel
bei Temperaturen zwischen etwa 0 und 100° und Drucken zwischen etwa 1
und 200 bar, bevorzugt bei 20–30° und 1–10 bar
durchgeführt. Eine
Hydrogenolyse der CBZ-Gruppe gelingt z. B. gut an 5 bis 10 %igem
Pd/C in Methanol oder mit Ammomiumformiat (anstelle von Wasserstoff)
an Pd/C in Methanol/DMF bei 20–30°.
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Ester können z.B. mit Essigsäure oder
mit NaOH oder KOH in Wasser, Wasser-THF oder Wasser-Dioxan bei Temperaturen
zwischen 0 und 100° verseift
werden.
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Weitere Methoden zur Entfernung von
Schutzgruppen ist beispielsweise in Theodors W. Green, Peter G.
M. Wuts: Protective Groups in Organic Synthesis, 3rd Edition John
Wiley & Sons
(1999) beschrieben.
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Erfindungsgemäße Verbindungen der Formel
I können
aufgrund ihrer Molekülstruktur
chiral sein und können
dementsprechend in verschiedenen enantiomeren Formen auftreten.
Sie können
daher in racemischer oder in optisch aktiver Form vorliegen.
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Da sich die pharmazeutische Wirksamkeit
der Racemate bzw. der Stereoisomeren der erfindungsgemäßen Verbindungen
unterscheiden kann, kann es wünschenswert
sein, die Enantiomere zu verwenden. In diesen Fällen kann das Endprodukt oder
aber bereits die Zwischenprodukte in enantiomere Verbindungen, durch
dem Fachmann bekannte chemische, biochemische oder physikalische
Maßnahmen,
aufgetrennt oder bereits als solche bei der Synthese eingesetzt
werden.
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Im Falle racemischer Amine werden
aus dem Gemisch durch Umsetzung mit einem optisch aktiven Trennmittel
Diastereomere gebildet. Als Trennmittel eignen sich z.B. optisch
aktiven Säuren,
wie die R- und S-Formen von Weinsäure, Diacetylweinsäure, Dibenzoylweinsäure, Mandelsäure, Äpfelsäure, Milchsäure, geeignet
N-geschützte
Aminosäuren
(z.B. N-Benzoylprolin oder N-Benzolsulfonylprolin) oder die verschiedenen optisch
aktiven Camphersulfonsäuren.
Vorteilhaft ist auch eine chromatographische Enantiomerentrennung mit
Hilfe eines optisch aktiven Trennmittels (z.B. Dinitrobenzoylphenylglycin,
Cellulosetriacetat oder andere Derivate von Kohlenhydraten oder
auf Kieselgel fixierte chiral derivatisierte Methacrylatpolymere).
Als Laufmittel eignen sich hierfür
wäßrige oder
alkoholische Lösungsmittelgemische
wie z.B. Hexan/Isopropanol/Acetonitril z.B. im Verhältnis 82
: 15 : 3.
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Eine elegante Methode zur Spaltung
von Racematen mit Estergruppen (z.B. Acetylester) stellt die Verwendung
von Enzymen, insbesondere Esterasen, dar.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner
die Verwendung der Verbindungen der Formel I und/oder ihrer physiologisch
unbedenklichen Salze zur Herstellung eines Arzneimittels (pharmazeutische
Zubereitung), insbesondere auf nicht-chemischem Wege. Hierbei können sie
zusammen mit mindestens einem festen, flüssigen und/oder halbflüssigen Träger- oder
Hilfsstoff und gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren
weiteren Wirkstoffen in eine geeignete Dosierungsform gebracht werden.
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Diese Zubereitungen können als
Arzneimittel in der Human- oder Veterinärmedizin verwendet werden. Als
Trägerstoffe
kommen organische oder anorganische Substanzen in Frage, die sich
für die
enterale (z.B. orale), parenterale oder topische Applikation eignen
und mit den neuen Verbindungen nicht reagieren, beispielsweise Wasser,
pflanzliche Öle,
Benzylalkohole, Alkylenglykole, Polyethylenglykole, Glycerintriacetat, Gelatine,
Kohlenhydrate wie Lactose oder Stärke, Magnesiumstearat, Talk,
Vaseline. Zur oralen Anwendung dienen insbesondere Tabletten, Pillen,
Dragees, Kapseln, Pulver, Granulate, Sirupe, Säfte oder Tropfen, zur rektalen
Anwendung Suppositorien, zur parenteralen Anwendung Lösungen,
vorzugsweise ölige
oder wässrige
Lösungen,
ferner Suspensionen, Emulsionen oder Implantate, für die topische
Anwendung Salben, Cremes oder Puder. Die neuen Verbindungen können auch
lyophilisiert und die erhaltenen Lyophilisate z.B. zur Herstellung
von Injektionspräparaten
verwendet werden. Die angegebenen Zubereitungen können sterilisiert
sein und/oder Hilfsstoffe wie Gleit-, Konservierungs-, Stabilisierungs-
und/oder Netzmittel, Emulgatoren, Salze zur Beeinflussung des osmotischen
Druckes, Puffersubstanzen, Farb-, Geschmacks- und/oder mehrere weitere Wirkstoffe
enthalten, z.B. ein oder mehrere Vitamine.
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Dabei werden die erfindungsgemäßen Substanzen
in der Regel in Analogie zu bekannten, im Handel befindlichen Präparaten
verabreicht, vorzugsweise in Dosierungen zwischen etwa 100 μg und 100
mg, insbesondere zwischen 1 und 40 mg pro Dosierungseinheit. Die
tägliche
Dosierung liegt vorzugsweise zwischen etwa 1 μg und 1 mg pro kg Körpergewicht.
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Die spezielle Dosis für jeden
einzelnen Patienten hängt
von verschiedensten Faktoren ab, beispielsweise von der Wirksamkeit
der eingesetzten speziellen Verbindung, vom Alter, Körpergewicht,
allgemeinem Gesundheitszustand, Geschlecht, von der Kost, vom Verabfolgungszeitpunkt
und -weg, von der Ausscheidungsgeschwindigkeit, Arzneistoffkombination
und Schwere der jeweiligen Erkrankung, welcher die Therapie gilt.
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Die orale Anwendung ist bevorzugt.
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Gegenstand der Erfindung sind somit
auch Arzneimittel enthaltend mindestens eine Verbindung der Formel
I und/oder ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate und
Stereoisomere, einschließlich
deren Mischungen in allen Verhältnissen.
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Gegenstand der Erfindung sind ferner
Arzneimittel enthaltend mindestens eine Verbindung der Formel I
und/oder ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate und
Stereoisomere, einschließlich
deren Mischungen in allen Verhältnissen,
und mindestens einen weiteren Arzneimittelwirkstoff.
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Gegenstand der Erfindung ist auch
ein Set (Kit), bestehend aus getrennten Packungen von
- (a) einer wirksamen Menge an einer Verbindung der Formel I und/oder
ihrer pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate und Stereoisomere,
einschließlich
deren Mischungen in allen Verhältnissen,
und
- (b) einer wirksamen Menge eines weiteren Arzneimittelwirkstoffs.
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Das Set enthält geeignete Behälter, wie
Schachteln oder Kartons, individuelle Flaschen, Beutel oder Ampullen.
Das Set kann z.B. separate Ampullen enthalten, in denen jeweils
eine wirksame Menge an einer Verbindung der Formel I und/oder ihrer
pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren
Mischungen in allen Verhältnissen,
und
einer wirksamen Menge eines weiteren Arzneimittelwirkstoffs gelöst oder
in lyophylisierter Form vorliegt.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner
die Verwendung von Verbindungen der Formel I und/oder ihrer pharmazeutisch
verwendbaren Derivate, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren
Mischungen in allen Verhältnissen, zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe oder Behandlung verschiedener
Krankheiten des Zentralen Nervensystemes, wie Depression, Dyskinesie,
Parkinsonsche Krankheit, Demenz, Schlaganfall, Schizophrenie, Morbus
Alzheimer, Lewy bodies Demenz, Huntington Krankheit, Tourette Syndrom, Angst,
Lern- und Erinnerungseinschränkungen,
Schmerz, Schlafstörungen
sowie neurodegenerative Erkrankungen in Kombination mit mindestens
einem weiteren Arzneimittelwirkstoff.
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Auch ohne weitere Ausführungen
wird davon ausgegangen, dass ein Fachmann die obige Beschreibung
in weitestem Umfang nutzen kann. Die bevorzugten Ausführungsformen
sind deswegen lediglich als beschreibende, keineswegs als in irgendeiner
Weise limitierende Offenbarung aufzufassen.
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Die Charakterisierung der erhaltenen
Substanzen kann durch beispielsweise durch ESI-MS (Elektrospray-Ionisations-Massenspektrometrie
(M+H)+), Elementaranalyse, DC (Dünnschichtchromatographie)
sowie Schmelzpunktbestimmung erfolgen. Vor- und nachstehend sind
alle Temperaturen in °C
angegeben. Die Werte der Elementare sind auf Hydrochlorid berechnet,
soweit nicht anders angegeben.
-
Beispiel 1: Synthese des
Ethylindol-Edukts 3-(2-Chloreth-1-yl)-1H-indol-5-carbonitril
-
- a) Unter Stickstoffbegasung werden 50 g (0.35
mol) 7-Cyanindol in 500 ml 1,2-Dichlormethan vorgelegt, 47.7 g (0.42
mol) 2-Chloressigsäurechlorid
in 500 ml 1,2-Dichlorethan zugegeben und der Ansatz auf –15°C abgekühlt. Bei
der angegebenen Temperatur werden 56.3 g (0.42 mol) Aluminiumtrichlorid
zugegeben und 2 h nachgerührt,
bevor der Ansatz auf RT erwärmt
wird. Nachfolgend wird der Ansatz unter Rühren auf Eis gegossen und die
ausfallenden Kristalle abgesaugt. Nach dem Waschen mit Wasser wird
für 12
h bei 100°C im
Vakuum getrocknet. 60 g der erhaltenen Kristalle werden aus 300
ml DMF umkristallisiert. Man erhält ca.
20 g beigefarbene Kristalle, die im DC in Ethylacetat einen Rf-Wert
von 0,4 zeigen.
[M+H]+ 219 (ESI-MS)
- b) 2 g (9 mmol) des acylierten Indols aus Beispiel 1(a) werden
zusammen mit 2,7 g (23 mmol) Triethylsilan in 20 ml Trifluoressigsäure 96 h
bei RT gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird auf Eiswasser gegossen und mit konz. NaOH
auf pH 10 eingestellt. Das resultierende kristalline Ausgangsmaterial
wird abgesaugt und die Mutterlauge mit Ethylacetat erschöpfend extrahiert.
Die organische Phase wird mit konzentrierter Salzsäure angesäuert und
mit Wasser extrahiert. Die organische Phase wird verworfen, die
wässrige
Phase mit konz. NaOH wieder alkalisch gestellt und mit Ethylacetat
extrahiert. Nach dem Trocknen über
Natriumsulfat und Einengen der organischen Phase wird der Rückstand
mit Ethylacetat über
eine Kieselgelsäule
chromatographisch aufgereinigt. Das resultierenden helle Öl (etwa
18 g) zeigt einen Rf-Wert von 0,6 in Ethylacetat.
[M+H]+ 207
(ESI-MS).
- c) Man löst
500 mg (2.4 mmol) des nach Beispiel 1(b) erhaltenen Öls in 300
ml CH2Cl2 und versetzt
die Lösung
mit 2.1 g (24 mmol) MnO2. Es wird. über 12 h
bei RT (Raumtemperatur) gerührt
und das Reaktionsgemisch über
Kieselgur abgesaugt und eingeengt. Dabei wird der Rückstand
fest. Die resultierenden ca. 400 mg kristallinen 3-(2-Chloreth-1-yl)-1H-indol-5-carbonitrils zeigen
in dem Dünnschichtsystem
Toluol/Methanol/Triethylamin = 7 : 2 : 1 einen RF Wert von 0,1.
[M+H]+
205 (ESI-MS)
-
Beispiel 2: Synthese des
Piperazin-Edukts 4-Piperazin-1-yl-benzothiadiazol
-
- a) Man löst
kommerziell erhältliches
4-Nitro-benzothiadiazol (105 g, 0,58 mol) in 2 L Ethanol und gibt
400 ml Eisessig hinzu. Die Lösung
wird auf 50°C
erwärmt.
Bei dieser Temperatur trägt
man portionsweise 110 g (0,3 mol) Eisenspäne binnen einer Stunde ein.
Nach beendeter Zugabe wird der Ansatz für sechs Stunden am Rückfluß erhitzt.
Zeigt die DC vollständige
Umsetzung wird nach dem Abkühlen
filtriert, das Filtrat aufkonzentriert und zwischen 3 L Wasser und
3 L tert.Butylmethylether verteilt. Nach erschöpfender Extraktion wird die
organische Phase mit Natriumhydrogencarbonat-Lösung gewaschen und über Natriumsulfat und
Aktivkohle getrocknet. Der nachfolgend erhaltene Rückstand
(55 g) wird mit Dichlormethan über
1 kg Kieselgel chromatographiert. Man erhält etwa 50 g 4-Amino-benzothiadiazol
mit einem Schmelzpunkt von 67°C.
- b) Man löst
3 g (19,8 mmol) des nach Beispiel 2(a) hergestellten Amins sowie
5,5 g (30,2 mmol) Bis(2-chlorethyl)-ammoniumchlorid und 4,5 ml (26,5
mmol) N-Ethyl-diisopropylamin in 25 ml Chlorbenzol und erhitzt für 30 h auf
150°C. Nach
dem Abdestillieren des Solvens wird der Rückstand mit 50 ml Methanol
verrührt, filtriert
und der Rückstand
eingeengt. Aus Aceton kristallisieren 1,5 g des gewünschten
Piperazins mit einem Schmelzbereich von 242–245 °C.
-
Beispiel 3: Synthese von
3-{2-[4-(2,3-Dihydro-benzo[1,4]dioxin-5-yl)-piperazin-1-yl]-ethyl}-1H-indole-5-carbonitril
-
1 g (5 mmol) gemäß Beispiel 1 erhaltenes 3-(2-Chloreth-1-yl)-1H-indol-5-carbonitril, 1,3
g (5 mmol) kommerziell erhältliches
2,3-Dihydro-benzo[1,4]dioxin-5-yl)-piperazin
und 1,9 g (15 mmol) Ethyldiisopropylamin werden in 50 ml N-Methylpyrrolidinon
für 12
h bei 120°C
gerührt.
Zur Aufarbeitung wird das Reaktionsgemisch in mit Natronlauge auf
pH = 10 eingestelltes Eiswasser getropft, wobei beige-farbene Kristalle
ausfallen. Man rührt
1 h bei RT nach, saugt die Kristalle ab und läßt diese 10 h an der Luft trocknen.
Nachfolgend werden die Kristalle in Ethylacetat gelöst, mit
Wasser gewaschen, mit Natriumsulfat getrocknet und nach dem Abfiltrieren
des Salzes eingeengt. Der Rückstand
wird mit Ethylacetat/Methanol 9 : 1 über eine Kieselgelsäule chromatographiert.
Die Produktfraktionen engt man ein und löst den resultierenden Rückstand
in Aceton. Zu dieser Lösung
wird Salzsäure
(c = 1 mol/l) getropft bis ein pH Wert von 3 erreicht wird. Die
resultierenden gelben Kristalle werden abgesaugt, mit Aceton gewaschen
und an der Luft getrocknet. Man erhält ca 0,5 g braune Kristalle,
die in einem Dünnschichtchromatographiesystem
aus Ethylacetat/Methanol = 8 : 2 einen Rf-Wert von 0,5 und einen
Schmelzpunkt von 277,5–278,5°C aufweisen.
[M+H]+
389 (ESI-MS)
-
Beispiel 4: Synthese von
3-[2-(4-Benzo[1,2,5]thiadiazol-4-yl-piperazin-1-yl)-ethyl]-1H-indol-5-carbonitril
-
300 mg (1,5 mmol) gemäß Beispiel
1 erhaltenes 3-(2-Chloreth-1-yl)-1H-indol-5-carbonitril und 300 mg (1,6
mmol) gemäß Beispiel
2 erhaltenes 4-Piperazin-1-yl-benzothiadiazol
werden in 200 ml N-Methyl-pyrrolidinon über 36 h bei 120°C gerührt. Nach
der Aufarbeitung wie in Beispiel 3 beschrieben werden ca. 15 mg gelbe
Kristalle mit einem Rf-Wert von 0,5 in Ethylacetat/Methanol = 8
: 2 erhalten.
[M+H]
+ 389 (ESI-MS)
-
Beispiel 5: Synthese weiterer
Verbindungen der Formel I
-
Analog zu den Beispielen 3 und 4
erhält
man aus der Umsetzung von 3-(2-Chloreth-1-yl)-1H-indol-5-carbonitril
und einem entsprechenden Piperazinderivat der Formel II folgende
erfindungsgemäße Verbindungen
der Formel I:
-
Beispiel 6: Rezeptorbindungsstudien
-
Beispielhaft für zwei Verbindungen der Formel
I werden nachfolgend nach den eingangs beschriebenen Testsystemen
ermittelte Rezeptorbindungskonstanten angegeben:
-
Die nachfolgenden Beispiele betreffen
pharmazeutische Zubereitungen:
-
Beispiel A: Injektionsgläser
-
Eine Lösung von 100 g eines Wirkstoffes
der Formel I und 5 g Dinatriumhydrogenphosphat in 3 l zweifach destilliertem
Wasser wird mit 2 n Salzsäure
auf pH 6,5 eingestellt, steril filtriert, in Injektionsgläser abgefüllt, lyophilisiert
und steril verschlossen. Jedes Injektionsglas enthält 5 mg
Wirkstoff.
-
Beispiel B: Suppositorien
-
Man schmilzt ein Gemisch von 20 g
eines Wirkstoffes der Formel I mit 100 g Sojalecithin und 1400 g Kakaobutter,
gießt
in Formen und läßt erkalten.
Jedes Suppositorium enthält
20 mg Wirkstoff.
-
Beispiel C: Lösung
-
Man bereitet eine Lösung aus
1 g eines Wirkstoffes der Formel I, 9.38 g NaH2PO4 × 2
H2O, 28.48 g NaH2PO4 × 12
H2O und 0.1 g Benzalkoniumchlorid in 940
ml zweifach destilliertem Wasser. Man stellt auf pH 6,8 ein, füllt auf
1 l auf und sterilisiert durch Bestrahlung. Diese Lösung kann
in Form von Augentropfen verwendet werden.
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Beispiel D: Salbe
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Man mischt 500 mg eines Wirkstoffes
der Formel I mit 99,5 g Vaseline unter aseptischen Bedingungen.
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Beispiel E: Tablettens
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Ein Gemisch von 1 kg Wirkstoff der
Formel I, 4 kg Lactose, 1.2 kg Kartoffelstärke, 0.2 kg Talk und 0.1 kg
Magnesiumstearat wird in üblicher
Weise zu Tabletten verpreßt,
derart, daß jede
Tablette 10 mg Wirkstoff enthält.
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Beispiel F: Dragees
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Analog Beispiel E werden Tabletten
gepreßt,
die anschließend
in üblicher
Weise mit einem Überzug aus
Saccharose, Kartoffelstärke,
Talk, Tragant und Farbstoff überzogen
werden.
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Beispiel G: Kapseln
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2 kg Wirkstoff der Formel 1 werden
in üblicher
Weise in Hartgelatinekapseln gefüllt,
so daß jede
Kapsel 20 mg des Wirkstoffs enthält.
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Beispiel H: Ampullen
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Eine Lösung von 1 kg Wirkstoff der
Formel I in 60 l zweifach destilliertem Wasser wird in Ampullen
abgefüllt,
unter aseptischen Bedingungen lyophilisiert und steril verschlossen.
Jede Ampulle enthält
10 mg Wirkstoff.