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Die Erfindung betrifft eine Verpackung
für pyrotechnische
Gegenstände
gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Aus der Praxis ist bekannt, pyrotechnische Gegenstände in Wellpappe-Kartons
zu verpacken, um diese zu transportieren. Diese bekannten Wellpappe-Verpackungen
bieten jedoch im Brandfall keinerlei Schutz, so daß explodierende
pyrotechnische Gegenstände
die Umgebung um die Verpackung gefährden können. Aus diesem Grund werden
pyrotechnische Gegenstände
in der Regel nur mit besonders gesicherten Fahrzeugen transportiert.
Insbesondere ist ein Transport pyrotechnischer Gegenstände in bekannten
Verpackungen auf dem Luftweg aufgrund der damit verbundenen Gefährdung ausgeschlossen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Verpackung der eingangs genannten Art zu schaffen, die für pyrotech nische
Gegenstände
geeignet ist und insbesondere im Brandfall die Gefährdung der
Umgebung durch die explodierenden pyrotechnischen Gegenstände in Grenzen
hält.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die Verpackung gemäß Anspruch
1 dient für pyrotechnische
Gegenstände
wie Feuerwerkskörper, Knallfrösche der ähnliches.
Insbesondere ist jedoch an die Verpackung von Airbagmodulen für Fahrzeuge
gedacht, deren Treibsatz im Brandfall infolge der dabei entstehenden
Temperaturen zur Explosion gebracht wird. Die Verpackung weist einen
Boden, Wände
sowie mindestens einen Deckel aus einem Pappe-/Papierwerkstoff auf, wobei insbesondere
an Wellpappe gedacht ist. Diese Wände umhüllen die pyrotechnischen Gegenstände, um
diese insbesondere vor Witterungseinflüssen wie Feuchtigkeit und dgl.
zu schützen.
Außerdem
sorgen diese Wände
für einen
mechanischen Schutz der darin aufbewahrten Gegenstände, da
beim Be- und Entladen von Fahrzeugen nur die Wände der Verpackung und nicht
die pyrotechnischen Gegenstände
selbst hantiert werden. Um im Brandfall eine Gefährdung der Umgebung durch austretende
Teile der pyrotechnischen Gegenstände möglichst klein zu halten, sind
die pyrotechnischen Gegenstände
von einem Netz umhüllt. Dieses
Netz besteht aus biegsamen, zugfesten und feuerbeständigen Fasern,
so daß es
insbesondere im Brandfall seine Schutzwirkung entfalten kann. Explodierende
Teile der pyrotechnischen Gegenstände werden dabei wirkungsvoll
vom Netz zurückgehalten, so
daß eine
Gefährdung
der Umgebung klein gehalten ist. Andererseits können die bei der Explosion
der pyrotechnischen Gegenstände
entstehenden Gase sehr leicht durch die im Netz vorgesehenen Maschenöffnungen
aus der Verpackung austreten, so daß sich die Druckverhältnisse
innerhalb der Verpackung in vertretbaren Grenzen halten. Eine Zerstörung des
Netzes durch die bei der Explosion austretenden Gase ist daher nicht
zu befürchten.
Das Netz besteht aus Fasern, die vorzugsweise einen Durchmesser
von höchstens
300 μm,
insbesondere zwischen 50 μm
und 100 μm
aufweisen. Dies gewährleistet
eine ausreichende Biegsamkeit der Fasern. Im Brandfall werden die
Wände und
der Deckel aus dem Pappe-/Papierwerkstoff verbrennen, so daß diese keinerlei
Stützfunktion
für das
Netz mehr übernehmen
können.
Dies ist jedoch durchaus gewollt, da Pappe-/Papierwerkstoffe, insbesondere Wellpappe bei
sehr hoher Temperatur verbrennen, so daß die Temperatur der pyrotechnischen
Gegenstände
im Brandfall sehr rasch erhöht
wird. Die pyrotechnischen Gegenstände werden daher frühzeitig
zur Explosion gebracht, so daß das
Netz zu diesem Zeitpunkt noch eine ausreichende Festigkeit und damit Schutzwirkung
für die
Umgebung besitzt. Die Wände aus
dem Pappe-/Papierwerkstoff erfüllen
demnach eine Doppelfunktion. Insbesondere ist daran gedacht, die
einzelnen pyrotechnischen Gegenstände durch Teiler und Zwischenebenen
aus Pappe-/Papierwerkstoff zu trennen, wodurch die Flammenfront sehr
rasch und zuverlässig
an jeden einzelnen pyrotechnischen Gegenstand herangeführt wird.
Da das Netz in seiner Herstellung jedoch relativ teuer ist, ist ein
Rücktransport
des Netzes zum Hersteller der pyrotechnischen Gegenstände angebracht.
Hierzu kann das Netz einfach zusammengelegt werden, so daß dieses
für den
Rück transport
besonders kompakt ist. Um die pyrotechnischen Gegenstände in die Verpackung
einbringen bzw. aus ihr entnehmen zu können, weist das Netz mindestens
eine Entnahmeöffnung
auf. Damit das Netz auch bei abgebrannten Wänden seine Schutzwirkung entfalten
kann, ist es wichtig, daß diese
Entnahmeöffnung
sicher verschlossen ist. Zu diesem Zweck sind Verschlußmittel aus
hitzebeständigem
Material vorgesehen, die auch im Brandfall das Netz sicher verschlossen
halten.
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Zur Realisierung des Netzes haben
sich gemäß Anspruch
2 Silikat-Fasern bewährt.
Diese sind auch bei hohen Temperaturen von ca. 1000°C ausreichend
zugfest, um die explodierenden pyrotechnischen Gegenstände sicher
zurückzuhalten.
Außerdem
ist Silikat feuerbeständig
und in Form von dünnen
Fasern ausreichend biegsam und damit bruchfest. Schließlich hat
Silikat den besonderen Vorteil, relativ leicht zu sein, so daß ein geringes
Verpackungsgewicht erzielbar ist. Dies ist insbesondere beim Lufttransport
von erheblicher Bedeutung.
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Eine einfache und gleichzeitig wirkungsvolle Realisierung
des Netzes ergibt sich gemäß Anspruch 3,
wenn die Fasern zu dem Netz verwoben bzw. verknotet sind. Auf diese
Weise werden zum Festlegen der Fasern aneinander keinerlei Haltemittel
benötigt, welche
die Festigkeit des Netzes und damit dessen Schutzwirkung beeinträchtigen
könnten.
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Die Entnahmeöffnung ist ausschließlich zum Füllen bzw.
Entleeren des Netzes erforderlich. Da die Entnahmeöffnung eine
prinzipielle Schwachstelle des Netzes darstellt, wird in der Regel
nur eine einseitige Entnahmeöffnung
vorgesehen und das Netz im übrigen
geschlossen ausgeführt.
Das Netz ist in diesem Fall, wie in Anspruch 4 ausgeführt, sackförmig ausgebildet,
was sich zur Erzielung einer optimalen Schutzwirkung bewährt hat.
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Für
die Verschlußmittel
zum Verschließen der
Entnahmeöffnung
des Netzes kommen grundsätzlich
verschiedene Ausführungsformen
in Frage. Am besten hat sich gemäß Anspruch
5 ein Seil aus biegsamen, zugfesten und feuerbeständigen Fasern bewährt. Vorzugsweise
besteht das Seil aus den gleichen Fasern wie das Netz, insbesondere
aus Silikatfasern. Das Netz wird durch das Seil im Bereich um die
Entnahmeöffnung
verschnürt,
so daß die
Entnahmeöffnung
verschlossen ist. Werden Teile der pyrotechnischen Gegenstände gegen
die auf diese Weise verschlossene Entnahmeöffnung geschleudert, so wird
das Seil ausschließlich
auf Zug belastet, so daß ein
besonders sicherer Verschluß des
Netzes gewährleistet
ist.
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Zum sicheren Halten des Seiles am
Netz ist es gemäß Anspruch
6 vorteilhaft, wenn das Seil durch Laschen geführt ist, die am Netz festgelegt sind.
Vorzugsweise bestehen die Laschen aus dem gleichen Material wie
das Netz, insbesondere Silikatfasern. Damit ist ein versehentliches
Abziehen des Seiles während
des Transports zuverlässig
unterbunden, selbst wenn das Seil nicht ausreichend fest geschnürt ist.
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Alternativ können die Verschlußmittel
auch von einer oder mehreren Metallklammern gebildet sein, die die
Entnahme öffnung
des Netzes verschließen.
Insbesondere ist daran gedacht, daß die Metallklammern die Wände zusammen
mit dem Netz sichern.
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Grundsätzlich ergibt sich das Problem,
daß das
Netz im leeren Zustand keinerlei Eigenstabilität besitzt, so daß die Befüllung des
Netzes mit den pyrotechnischen Gegenständen schwieriger ist als die Befüllung eines
herkömmlichen
Kartons. Zur Vermeidung dieses Problems ist es gemäß Anspruch
8 günstig,
wenn das Netz auf den Wänden,
dem Boden und/oder dem Deckel der Verpackung auf kaschiert ist.
Insbesondere ist daran gedacht, das Netz vor dem Zuschnitt des Kartons
auf diesen aufzukaschieren und zusammen mit dem Karton zu schneiden
und zu falten. Das Netz kann in diesem Fall sowohl eine Außenlage
als auch eine Innenlage des Kartons bilden, wobei in letztgenanntem
Fall das Netz von außen
nicht mehr zu sehen ist. Um auch im Brandfall einen ausreichend
sicheren Verschluß des
Netzes zu gewährleisten,
wird der Karton vorzugsweise mit Metallklammern fixiert, welche
auch das Netz durchdringen. Wichtig dabei ist insbesondere, daß auch der Deckel
mit Metallklammern fixiert ist, um ein oberseitiges Austreten der
explodierenden pyrotechnischen Gegenstände aus der Verpackung zu verhindern.
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Alternativ ist es gemäß Anspruch
9 günstig, wenn
das Netz durch Klettverschlüsse
an den Wänden
bzw. am Boden der Verpackung gehalten ist. Diese Klettverschlüsse dienen
ausschließlich
der Fixierung des Netzes während
des Befüllens
bzw. Entnehmens der pyrotechnischen Gegenstände. Vorzugsweise sind die
Klettverschlüsse
in den Kantenbe reichen der Verpackung vorgesehen, um das leere Netz
in einer dicht an den Kartonwänden
der Verpackung anliegenden Lage zu halten.
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Alternativ oder zusätzlich ist
es gemäß Anspruch
10 günstig,
wenn dem Netz mindestens ein Ständer
zugeordnet ist, der es beim Befüllen
in offener Lage hält.
Dieser Ständer
spannt das Netz in eine zum Befüllen
günstige
Lage, wobei der Ständer
ggf. nach dem Befüllen
wieder aus der Verpackung herausgenommen werden kann.
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Um das Netz durch den Ständer in
enger Anlage an den Wänden
der Verpackung zu halten, ist es gemäß Anspruch 11 günstig, wenn
das Netz zumindest an den Kantenbereichen der Verpackung vom Ständer erfaßt wird.
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Eine bevorzugte Realisierung des
Ständers in
Form einer Platte oder eines Ringes ergibt sich aus Anspruch 12.
Platten werden vorzugsweise parallel zu den Wänden innenseitig an das Netz
angesetzt, wobei diese ggf. durch entsprechend geformte Schlitze
klemmend an der Verpackungswand gehalten sind. Ist der Ständer dagegen
ringförmig
ausgebildet, so wird dieser einfach in das Netz eingestellt, so
daß er
dieses in einer offenen Lage hält.
Ggf. kann ein ringförmiger
Ständer
auch in der Verpackung verbleiben, um ein Scheuern der pyrotechnischen
Gegenstände
am Netz zu verhindern.
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Um sicherzustellen, daß keine
größeren Teile
der pyrotechnischen Gegenstände
im Brandfall aus der Verpackung herausgeschleudert werden, sollten
die Maschenöffnungen des
Netzes gemäß Anspruch
13 eine Kantenlänge
von höchstens
40 mm aufweisen. Teile, die kleiner als 40 mm sind, können dann
zwar aus der Verpackung herausgeschleudert werden, diese stellen
jedoch nur eine sehr geringe Gefährdung
der Umgebung dar. Als Untergrenze für die Maschenöffnungen
hat sich eine Kantenlänge von
5 mm bewährt.
Diese Untergrenze gewährleistet, daß das während der
Explosion der pyrotechnischen Gegenstände ausströmende Gas effektiv das Netz durchströmen kann,
ohne dieses zu beschädigen. Wird
die Maschenöffnung
dagegen zu klein, so besteht die Gefahr, daß das Netz den Explosionen
der pyrotechnischen Gegenstände
nicht standhält
und damit die Schutzwirkung der Verpackung verlorengeht. Für den praktischen
Einsatz haben sich Maschenöffnungen
mit einer Kantenlänge
von ca. 30 mm bewährt.
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Der Erfindungsgegenstand wird beispielhaft anhand
der Zeichnung erläutert,
ohne den Schutzumfang zu beschränken.
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Die einzige Figur zeigt eine räumliche
Explosionsdarstellung einer Verpackung.
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1 zeigt
eine Verpackung 1, die von einer Wellpappenschachtel 2,
einem Netz 3 und einem Einsatz 18 gebildet ist.
Das Netz 3 und der Einsatz 18 sind aus der Wellpappenschachtel 2 herausgenommen
dargestellt, um diese besser erkennen zu können.
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Die Wellpappenschachtel 2 besteht
aus einem Boden 4, an dem Seitenwände 5 über Faltlinien 6 gehalten
sind. Ober seitig sind an den Seitenwänden 5 Klappen 7 gehalten,
die zusammen einen Deckel 8 bilden. Mit Hilfe dieses Deckels 8 kann
die Wellpappenschachtel 2 geschlossen werden.
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In die Wellpappenschachtel 2 ist
das Netz 3 eingestellt, welches nur zu Darstellungszwecken
getrennt von der Wellpappenschachtel 2 dargestellt ist. Das
Netz 3 ist sackförmig
ausgebildet und weist nur im Teilbereich dargestellte Längs- 9 und
Querstränge 10 auf,
zwischen denen Maschenöffnungen 24 vorgesehen
sind. Jeder Strang 9, 10 besteht aus einer Vielzahl
von Silikatfasern, um dem Netz eine ausreichende Festigkeit zu verleihen.
Im oberen Bereich 11 weist das Netz 3 eine Entnahmeöffnung 12 auf,
durch die in geöffneter
Lage der Einsatz 18 eingestellt werden kann. Zum Verschließen der
Entnahmeöffnung 12 sind
im oberen Bereich 11 des Netzes 3 Laschen 13 am
Netz 3 vorgesehen, die insbesondere mit Silikatfasern am
Netz 3 angenäht
sind. Durch diese Laschen 13 ist ein Seil 14 aus
Silikatfasern durchgezogen und mittels eines Knotens 15 festgelegt.
Damit ist die Entnahmeöffnung 12 verschlossen,
so daß keine
größeren pyrotechnischen
Gegenstände
im Brandfall aus dem Netz 3 austreten können.
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Um das Netz 3 zum Befüllen in
aufgespannter Lage zu halten, sind an diesem außenseitig Klettverschlüsse 16 vorgesehen,
insbesondere aufgenäht.
Diese Klettverschlüsse 16 befinden
sich im Kantenbereich der Wände 5 der
Wellpappenschachtel 2. Die Klettverschlüsse 16 korrespondieren
mit entsprechenden Gegenstücken
innerhalb der Wellpappenschachtel 2.
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In das Netz 3 ist ein Einsatz 18 eingebaut, der
zur besseren Sichtbarkeit getrennt vom Netz 3 dargestellt
ist. Der Einsatz 18 besteht aus horizontalen Platten 19 aus
Wellpappe, denen vertikale, einander kreuzende Trennwände 20 zwischengeordnet sind.
Diese Platten 19 und Trennwände 20 sorgen für eine Trennung
der in der Verpackung 1 aufbewahrten pyrotechnischen Gegenstände und
im Brandfall für ein
rasches Zerstören
derselben. In den Platten 19 sind außerdem in jedem Aufnahmebereich
für ein
Airbagmodul Durchbrechungen 21 vorgesehen. Diese Durchbrechungen 21 sind
an Halterungen der Airbagmodule angepaßt und dienen zum Fixieren
der Airbagmodule. Die Verpackung 1 gemäß 1 ist insbesondere für den Lufttransport geeignet.
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Um zu verhindern, daß die transportierten pyrotechnischen
Gegenstände
am Netz 3 scheuern, ist in dieses ein gefalteter Ständer 28 eingelegt,
der das Netz 3 innenseitig abdeckt. Dieser Ständer 28 ist an
seinen Enden zusammengefügt,
so daß er
einen Ring bildet. Der Ständer 28 dient
zusammen mit den Klettverschlüssen 16 auch
zum sicheren Offenhalten des Netzes 3 beim Befüllen.
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- 1
- Verpackung
- 2
- Wellpappenschachtel
- 3
- Netz
- 4
- Boden
- 5
- Wand
- 6
- Faltlinie
- 7
- Klappe
- 8
- Deckel
- 9
- Längsstrang
- 10
- Querstrang
- 11
- oberer
Bereich
- 12
- Entnahmeöffnung
- 13
- Lasche
- 14
- Seil
- 15
- Knoten
- 16
- Klettverschluß
- 18
- Einsatz
- 19
- Platte
- 20
- Trennwand
- 21
- Durchbrechung
- 22
- dünner Stab
- 23
- dicker
Stab
- 24
- Maschenöffnung
- 25
- Ständer