DE10257933A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Messen der Sedimentation von Stäuben - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Messen der Sedimentation von Stäuben Download PDF

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Abstract

Bei einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Messen der Sedimentation einer pulver- oder granulatförmigen Probe eines Staubes wird die Probe in einem Fallschacht (1) unter Schwerkrafteinwirkung fallen gelassen und während des Falls in einen Grobstaubanteil und einen schwebefähigen Feinstaubanteil aufgespalten. Dabei wird zumindest der Feinstaubanteil insbesondere unter Extinktion eines Lichtstrahls sedimentiert, auf einer Sedimentationsfläche aufgefangen und der zeitliche Verlauf der Sedimentation aufgenommen. Es wird entweder der Grobstaub (15) einerseits und der Feinstaub (16) andererseits und/oder Anteile des Feinstaubes (16) örtlich getrennt voneinander aufgefangen und dabei die Sedimentationsfläche relativ zu dem Fallschacht (1) bewegt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen der Sedimentation einer pulver- oder granulatförmigen Probe eines Staubes, indem die Probe in einem Fallschacht unter Schwerkrafteinwirkung fallen gelassen und während des Falls in einen Grobstaubanteil und einen schwebefähigen Feinstaubanteil aufgespalten wird, wobei zumindest der Feinstaubanteil insbesondere unter Extinktion eines Lichtstrahls sedimentiert, dabei auf einer Sedimentationsfläche aufgefangen und der zeitliche Verlauf der Sedimentation aufgenommen wird. Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zum Messen der Sedimentation einer pulver- oder granulatförmigen Probe eines Staubes, mit einem Fallschacht, an dessen oberem Ende ein bodenseitig öffenbarer Aufnahmeraum für die Probe vorgesehen ist, mit einer im unteren Bereich des Fallschachts vorgesehenen Sedimentationsfläche und einem darüber etwa horizontal angeordneten Extinktions-Messstrecke durch den Fallschacht aus einer Lichtquelle und einem Detektor.
  • In der modernen industriellen Produktion und Verarbeitung von Pulvern und Granulaten spielt die Staubentwicklung der eingesetzten Produkte oft eine entscheidende und wichtige Rolle. So ist z. B. bei der Herstellung und Verarbeitung von Farbstoffen eine geringe Staubentwicklung wichtig, um ein Vermischen unterschiedlicher Farben zu verhindern. Bei der Verarbeitung von brennbaren Stoffen muss auf eine Minimierung der Staubentwicklung geachtet werden, um Verpuffungen auszuschließen. Bei dem Abfüllen pulverförmiger Nahrungsmittel, wie beispielsweise Fertigsuppen, kann ein hoher Staubanteil das Verschließen der Beutel be- oder verhindern. Allgemein führen hohe Staubentwicklungen während der Verarbeitung auch zu Kontaminierung von Geräten und Endprodukten, die dann aufwendig gereinigt werden müssen. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, das Staubverhalten pulver- oder granulatförmiger Produkte beurteilen zu müssen, und zwar sowohl an bereits vorhandenen wie bei der Entwicklung neuer Produkte. Darüber hinaus sind bei der Verarbeitung von toxischen Stoffen, wie z. B. faserhaltigen Produkten, schwermetallhaltigen Farbpigmenten oder Pflanzenschutzmitteln arbeitsmedizinische Auflagen und Umweltschutzbestimmungen einzuhalten. Dafür wird eine zuverlässige Messmethode benötigt, die die tatsächliche Staubentwicklung von Produkten zuverlässig möglich macht.
  • Herkömmliche Geräte zur Bestimmung von Korngrößenverteilungen stoßen hier an Grenzen. Sie berücksichtigen nicht die Staubentwicklung, sondern bestimmen die Korngrößenverteilung innerhalb der Probe, die im allgemeinen noch keine Aussagen über das Staubverhalten der Produkte ermöglicht.
  • Es ist ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art bekannt. Dabei wird eine Probe des zu untersuchenden Stoffes oder Produktes mengenmäßig festgelegt und in einem Fallschacht unter Schwerkrafteinwirkung fallengelassen. Dabei findet eine Trennung in einen Grobstaubanteil und einen schwebefähigen oder luftgetragenen Feinstaubanteil statt. Während der Grobstaubanteil in kurzer Zeit relativ schnell im Fallschacht herabfällt, verbleibt der Feinstaubanteil zunächst in dem Fallschacht und unterliegt einer Sedimentation. Der Grobstaubanteil und nachfolgend der Feinstaubanteil durchfallen bzw. durchschweben beim Sedimentieren eine Lichtstrecke, die im unteren Bereich des Fallschachtes angeordnet ist. Ein von einer Lichtquelle, insbesondere Laser, erzeugter Lichtstrahl durchdringt den Querschnitt des Fallschachts und wird in einem auf der anderen Seite des Fallschachts angeordneten Detektor aufgefangen. Das Herabfallen des Grobstaubes und die Sedimentation des Feinstaubanteils führen jeweils zu unterschiedlichen Abschwächungen des Lichtstrahls. Es kann eine über die Zeit erfolgende Kurve dieser Extinktion aufgenommen oder entsprechende Werte gespeichert werden. Bei diesem bekannten Verfahren fällt sowohl zunächst der Grobstaubanteil wie auch nachfolgend der Feinstaubanteil auf eine Sedimentationsfläche, die am unteren Ende des Fallschachts angeordnet ist und diesen nach unten abschließt. Es erfolgt keine Trennung zwischen Grob- und Feinstaubanteil. Damit ist nur eine Aussage über den zeitlichen Verlauf der Sedimentation und damit die Konzentration des Feinstaubes möglich. Die Messung erbringt ein relatives Maß für die Staubigkeit eines Produktes. Es können keine Aussagen über die einzelnen Bestandteile des Feinstaubes gemacht werden, beispielsweise auch nicht über den gewichtsmäßigen Anteil des Feinstaubes an der Probe oder die Korngrößenverteilung in einzelnen Feinstaubanteilen, die in unterschiedlichen Zeitintervallen sedimentieren. Mit dem bekannten Verfahren lässt sich nur ein relatives Maß für die Feinstaubkonzentration ermitteln, welches abhängig von den optischen Eigenschaften des Probenmaterials ist, beispielsweise der Korngrößenverteilung und der Gestalt der Feinstaubpartikel.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, dass damit qualitative und quantitative Aussagen über den Feinstaubanteil im Vergleich zum Grobstaubanteil und/oder hinsichtlich einzelner Fraktionen des Feinstaubes gemacht werden können.
  • LÖSUNG
  • Erfindungsgemäß wird dies bei dem Verfahren der eingangs beschriebenen Art dadurch erreicht, dass entweder der Grobstaub einerseits und der Feinstaub andererseits und/oder Anteile des Feinstaubes örtlich getrennt voneinander aufgefangen und dabei die Sedimentationsfläche relativ zu dem Fallschacht bewegt wird.
  • BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Die einzelnen Bestandteile der Probe, über die eine Aussage gemacht werden soll, werden örtlich getrennt voneinander, aufgefangen. Dies geschieht auf Sedimentationsflächen, die zeitlich gesteuert relativ zu dem Fallschacht bewegt werden. Bei den Sedimentationsflächen kann es sich um solche Flächen handeln, die umfangsmäßig voneinander getrennt sind, bei denen also Zwischenflächen vorhanden sind, die zu Sedimentationszwecken nicht herangezogen werden. Solche Sedimentationsflächen können von einzelnen Auffangschalen, Bechern, Papierunterlagen o. dgl. gebildet werden. Es ist aber auch möglich, die Sedimentationsflächen unter Überdeckung gleichsam aneinander anschließend vorzusehen, so dass insgesamt eine Abscheidefläche entsteht, die größer als der Querschnitt des Fallschachts ist. Auf diese Weise werden mindestens zwei Sedimentationsflächen, oft aber auch mehr als zwei Sedimentationsflächen eingesetzt, je nach dem gewünschten Arbeitsergebnis bzw. dem Grobstaubanteil und den aufzuspaltenden Fraktionen des Feinstaubanteils. Theoretisch wäre es möglich, auch den Fallschacht relativ zu stillstehenden Sedimentationsflächen zu bewegen. Eine solche Bewegung verändert jedoch die Sedimentation, so dass bevorzugt die Sedimentationsflächen relativ zu einem stillstehenden Fallschacht bewegt werden. Die Bewegung wird zeitlich und örtlich gesteuert, wie es das gewünschte Arbeitsergebnis als sinnvoll vorschreibt. Die zeitliche Dauer einer solchen Sedimentation kann von einigen Sekunden bis zu Stunden verlaufen. Innerhalb des Fallrohres bewegen sich die Bestandteile der Probe gemäß den Fallgesetzen nach Stokes, abhängig von der Dichte des Stoffs oder Stoffgemischs und der Gestalt der Partikel.
  • Die Sedimentationsflächen können während der Sedimentation mit gleicher Geschwindigkeit bewegt werden. Dabei entsteht aus den einzelnen Sedimentationsflächen gleichsam eine gemeinsame größere Sedimentationsfläche unter entsprechender Überdeckung, bei der jedoch die einzelnen Anteile der Probe örtlich getrennt voneinander aufgefangen werden. Es entsteht gleichsam eine kontinuierliche Ablagerung der Staubanteile über die Zeit. Es ist auch möglich, innerhalb einer solchen kontinuierlichen Bewegung der Sedimentationsflächen mit unterschiedlichen Geschwindigkeitsbereichen oder Abschnitten zu arbeiten, die aneinander anschließen. Dies kann z. B. erforderlich werden, wenn ein bestimmter Feinstaubanteil von besonderem Interesse ist, über den dann genauere Aussagen gemacht werden sollen.
  • Es ist aber auch möglich, die Sedimentationsflächen während der Sedimentation schrittweise zu bewegen, also abwechselnd zu bewegen und stillzusetzen. Dabei sind die Sedimentationsflächen örtlich voneinander getrennt und die Fraktionen werden getrennt voneinander in Zuordnung zu bestimmten Zeitspannen oder Zeitstrecken aufgefangen.
  • Es ist auch möglich, die Sedimentationsflächen zur Aufnahme der sedimentierenden Bestandteile der Probe zu jeweils einstellbaren Zeitpunkten zu bewegen und für jeweils einstellbare Zeitstrecken stillzusetzen. Die Stillstandszeiten können auch durch vergleichsweise langsame Bewegungen ersetzt werden, um so noch eine gewisse Aufspaltung der betreffenden Fraktion zu erhalten.
  • Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung besitzt einen Fallschacht, an dessen oberem Ende ein bodenseitig öffenbarer Aufnahmeraum für die Probe vorgesehen ist. Im unteren Bereich des Fallschachts ist eine Sedimentationsfläche vorgesehen. Darüber befindet sich in etwa horizontaler Anordnung eine Extinktions-Messstrecke aus einer Lichtquelle und einem Detektor, deren Lichtstrahl den Fallschacht durchdringt. Erfindungs gemäß sind mehrere Sedimentationsflächen vorgesehen, für deren Bewegung relativ zum Fallschacht ein Antrieb vorgesehen ist. Damit ist es möglich, mehrere Sedimentationsflächen in Wechselwirkung mit dem Fallschacht zu bringen und die Anteile der Probe auf den Sedimentationsflächen aufzunehmen. Dabei kann es um die Trennung zwischen Grobstaubanteil und Feinstaubanteil gehen. Es ist aber auch möglich, den Feinstaubanteil in mehrere Fraktionen aufzuspalten. Die mehreren Sedimentationsflächen können umfangsmäßig voneinander getrennt sein oder aber auch unter Überlappung ineinander übergehen. Im letzteren Fall entsteht eine Gesamtsedimentationsfläche, die einen größeren Querschnitt besitzt als der Querschnitt des Fallschachts. In der Regel wird als Fallschacht ein Fallrohr eingesetzt, in welchem die Sedimentation ungestört von äußeren Einflüssen ablaufen kann.
  • Der Antrieb kann zur kontinuierlichen Bewegung der Sedimentationsflächen ausgebildet sein. Dabei wird in erster Linie eine Gesamtsedimentationsfläche eingesetzt, die größer ist als der Querschnitt des Fallschachts. Es ist aber auch möglich, dass der Antrieb zur schrittweisen Bewegung der Sedimentationsflächen ausgebildet ist. In diesem Falle wechseln bei einer solchen diskontinuierlichen Bewegung Bewegungsphasen und Stillstandsphasen ab. In der Regel empfiehlt es sich, die Bewegungsphasen zum Wechsel von einer Sedimentationsfläche auf eine andere Sedimentationsfläche zu nutzen, während die Stillstandsphasen sich über vergleichsweise längere Zeitstrecken erstrecken, um damit insbesondere Feinstaubanteilen Gelegenheit zur Sedimentation zu bieten.
  • Zur konstruktiven Realisierung der Sedimentationsflächen ergeben sich verschiedene Möglichkeiten. Die Sedimentationsflächen können auf einem Drehteller angeordnet sein, auf einem linear geführten Band oder einem Schlitten o. dgl. Als einzelne Flächen können Schalen, Becher, Bereiche einer Papierunterlagen o. dgl. benutzt werden. Insbesondere wenn es darauf ankommt, die einzelnen Fraktionen getrennt voneinander zu handhaben und z. B. einer weiteren Untersuchung zuzuführen.
  • Die Zeitpunkte für den Beginn bzw. das Ende einer Bewegung und die Zeitstrecken für die Sedimentation der Probe auf den Sedimentationsflächen können einzeln einstellbar ausgebildet sein. Damit lässt sich eine aufgabenorientierte Anpassung an die jeweilige Probe erhalten.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und beschrieben.
  • 1 zeigt eine schematisierte Darstellung einer ersten Ausführungsform der Vorrichtung,
  • 2 zeigt eine schematisierte Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung,
  • 3 zeigt eine Draufsicht auf einen Drehteller als Bestandteil der Vorrichtung,
  • 4 zeigt eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsmöglichkeit des Drehtellers, und
  • 5 zeigt eine schematisierte Darstellung der wesentlichen Elemente der Vorrichtung in einer weiteren Ausführungsform.
  • FIGURENBESCHREIBUNG
  • 1 zeigt die wesentlichen Elemente einer zur Durchführung des Verfahrens geeigneten Vorrichtung. Die Vorrichtung weist einen vertikal ausgerichtet und angeordneten Fallschacht 1 auf. Der Fallschacht ist hier als Fallrohr mit kreisförmigem Querschnitt 2 ausgebildet. Der Fallschacht kann eine Länge bzw. Höhe in der Größenordnung von etwa 50 cm oder aber auch im Bereich von 1 m aufweisen. Am oberen Ende des Fallschachts 1 befindet sich ein Aufnahmeraum 3 für eine nicht dargestellte Probe. Der Aufnahmeraum besitzt einen Boden 4, der geöffnet werden kann, um die Probe in dem Querschnitt des Fallschachts 1 herabfallen zu lassen. Der Fallschacht 1 ist allseitig geschlossen ausgebildet, damit das Herabfallen der Probe unter Ausschaltung äußerer Einflüsse stattfinden kann. Im Bereich des unteren Endes des Fallschachts 1 befindet sich eine Sedimentationsfläche 5, die auch durch einen an das untere Ende des Fallschachts 1 angesetzten becherartigen Behälter 6 realisiert sein kann. Im vorliegenden Fall dient die Sedimentationsfläche 5 bzw. der Boden des Behälters 6 nicht nur als erste Sedimentationsfläche 5 zur Aufnahme des Grobstaub anteils, sondern zugleich auch als Prallplatte, mit deren Hilfe die Staubentwicklung einer Probe beim Aufschlagen auf ein festes Hindernis simuliert wird.
  • Im unteren Bereich des Fallschachts 1, hier oberhalb der ersten Sedimentationsfläche 5, ist ein Schlitten 7 vorgesehen, der gemäß Doppelpfeil 8 gezielt quer zur Fallrichtung der Probe horizontal verfahrbar angeordnet ist und dabei den Querschnitt 2 des Fallschachts 1 durchsetzt. Auf dem Schlitten 7 befindet sich ein Loch 9 und eine zweite Sedimentationsfläche 10, die hier in Form einer Schale, einer Folienscheibe o. dgl. auf dem Schlitten 7 angeordnet ist. Für die schrittweise Bewegung des Schlittens 7 gemäß Doppelpfeil 8 ist ein Antrieb 11 vorgesehen, der in der Regel elektromotorisch ausgebildet ist, aber in seinem wesentlichen Bestandteil auch aus einem Pneumatikzylinder o. dgl. bestehen kann.
  • Im unteren Bereich des Fallschachts 1, jedoch oberhalb des Schlittens 7, ist eine Extinktions-Messstrecke 12 verwirklicht. Wesentliche Bestandteile dieser Extinktions-Messstrecke 12 sind eine Lichtquelle 13, vorzugsweise in Form eines Lasers, und ein Detektor 14, der auf der anderen Seite des Fallschachts 1 angeordnet ist. die Extinktions-Messstrecke 12 ist so ausgebildet, dass mit der Lichtquelle 13 ein Lichtstrahl durch den Querschnitt 2 im Fallschacht 1 geschickt wird, der in Abhängigkeit von den durch den Lichtstrahl fallenden Bestandteilen der Probe mehr oder weniger geschwächt wird. Die Schwächung wird mit Hilfe des Detektors 14 ermittelt, aufgenommen, aufgezeichnet oder in sonstiger Weise abgespeichert. Damit ergeben sich typische Sedimentationskurven mit im Wesentlichen hyperbolischem Charakter.
  • Die Messung wird wie folgt durchgeführt:
    Eine gewichtsmäßig festgelegte Probe des zu untersuchenden Materials wird in den Aufnahmeraum 3 bei geschlossenem Boden 4 eingebracht. Der Ablauf der Messung, der über eine vorzugsweise elektronische Steuereinheit (nicht dargestellt) festgelegt wird, wird unter frei wählbarer Einstellbarkeit der betreffenden Parameter automatisch durchgeführt. Die Messung beginnt zu einem Zeitpunkt 0 mit dem Öffnen des Bodens 4 des Aufnahmeraums 3, so dass die Probe im Fallschacht 1 herunterfällt. Dabei findet während des Falls bereits ein Teil der Aufspaltung des Probenmaterials in den Grobstaub 15 und den Feinstaub 16 statt. Ein Teil der Trennung der Bestandteile der Probe wird auch über den Aufprallvorgang auf der Sedimentationsfläche 5 erzeugt. Beim Durchfall des im Wesentlichen Grobstaubes 15, der kurzzeitig in Klumpen- oder Portionsform erfolgt, wird der Lichtstrahl der Extinktions-Messstrecke 12 maximal abgeschwächt. Dieser Abschwächung kann eine Extinktion von 100 % zugeordnet werden. Nach dem Durchfall des Grobstaubes 15 sedimentiert der Feinstaub 16, wobei sich die Schwächung des Lichtstrahls mit der Zeit abschwächt, so dass über der Zeit eine Sedimentationskurve mit hyperbolischer Gestalt entsteht. Diese Sedimentationskurve ist abhängig von dem jeweiligen Produkt und dessen Zusammensetzung hinsichtlich Grobstaub und Feinstaub sowie vom spezifischen Gewicht der Probe, der Gestalt der Partikel der Probe usw..
  • Um z. B. den Grobstaub 15, der durch das Loch des Schlittens 7 hindurchfällt und auf die erste Sedimentationsfläche 5 gelangt, von dem Feinstaub 16 zu trennen, wird zu einem frei wählbaren Zeitpunkt, der auch durch den Durchfall des Grobstaubes 15 durch das Loch 9 und damit die entsprechende Extinktion des Lichtstrahls an der Extinktions-Messstrecke 12 ausgelöst werden kann, gemäß Doppelpfeil 8 nach vorwärts bewegt, so dass nunmehr die zweite Sedimentationsfläche 10 unter den Querschnitt 2 des Fallschachtes 1 gelangt. Damit sedimentiert der Feinstaub 16 auf der zweiten Sedimentationsfläche 10 und ist damit örtlich von dem Grobstaub 15 getrennt. Der Grobstaub 15 und der Feinstaub 16 können in einfacher Weise separat weiteren Untersuchungen zugeführt werden.
  • Es ist erkennbar, dass mehrere Abwandlungen der Vorrichtung gemäß 1 möglich sind. So ist es möglich, auf dem Schlitten 7 nicht nur eine einzige zweite Sedimentationsfläche 10, sondern weitere Sedimentationsflächen 17, 18 (3) anzuordnen und den Schlitten 7 jeweils schrittweise zu vorwählbaren Zeitpunkten so zu bewegen, dass die betreffende Sedimentationsfläche für eine gewisse Zeitstrecke unter den Querschnitt 2 des Fallschachtes 1 kommt. Damit ist dann die Aufspaltung des Feinstaubes 16 in mehrere Fraktionen auf den einzelnen Sedimentationsflächen 10, 17, 18 usw. möglich.
  • Es ist nicht unbedingt erforderlich, dass die erste Sedimentationsfläche 5 auf einem anderen Niveau als die zweite Sedimentationsfläche 10 angeordnet ist. Es besteht auch die Möglichkeit, die erste Sedimentationsfläche 5 an dem Schlitten 7 dort zu verwirklichen, an der sich gemäß 1 das Loch 9 befindet. Bei diesem abgewandelten Schlitten 7 sind also sämtliche Sedimentationsflächen 5, 10, 17, 18 usw. linear hintereinander auf dem Schlitten 7 vorgesehen. Auch bei dieser Ausführungsform können die Sedimentationsflächen 5, 10, 17, 18 in unterschiedlicher Weise realisiert werden, beispielsweise durch Schalen, Becher, Folienabschnitte, Papierronde oder dgl.. Zur lokalen Befestigung auf dem Schlitten 7 kann diese auch mit entsprechenden Vertiefungen versehen sein. Jede der Sedimentationsflächen 5, 10, 17, 18 usw. ist umfangsmäßig getrennt von der benachbarten Sedimentationsfläche, d. h. es befinden sich Zwischenflächen zwischen den einzelnen Sedimentationsflächen. Es ist aber auch möglich, die Sedimentationsflächen 5, 10, 17, 18 oder auch nur die Sedimentationsflächen 10, 17, 18 zur Aufnahme der Feinstaubfraktionen mit gegenseitiger Überdeckung vorzusehen, so dass eine gemeinsame Gesamtsedimentationsfläche 19 ( 4) entsteht, innerhalb der die einzelnen Sedimentationsflächen aneinander anschließen bzw. ineinander übergehen. Die Gesamtsedimentationsfläche 19 ist dabei immer größer als der Querschnitt 2 des Fallschachtes 1.
  • Es besteht die Möglichkeit, den Antrieb 11 für den Schlitten 7 in unterschiedlicher Weise einzustellen, vorzuwählen und dann gesteuert zur Einwirkung zu bringen. So ist beispielsweise eine schrittweise Bewegung mit entsprechenden Stillstandszeiten während der Gesamtmessung möglich. Die einzelnen Sedimentationsflächen 5, 10, 17, 18 können für gleiche Zeitstrecken mit dem Fallschacht 1 in Wirkverbindung gebracht werden. Es ist aber auch möglich, unterschiedliche Zeitstrecken zur Anwendung zu bringen. Insbesondere können dabei zu Ende einer Sedimentation längere Zeitintervalle vorgewählt werden.
  • In einer anderen Steuerung kann der Antrieb 11 mehr oder weniger kontinuierlich gesteuert werden. Dies gilt insbesondere bei Verwrirklichung einer Gesamtsedimentationsfläche 19. Aber auch dabei können unterschiedliche Geschwindigkeiten in unterschiedlichen Zeiten durchfahren werden, um bestimmte Fraktionen des Feinstaubs 16 genauer aufzuspalten und genauere Aussagen über solche Feinstaubanteile zu erhalten.
  • Die Bewegungen der Sedimentationsflächen 5, 10, 17, 18 oder 19 relativ zum Fallschacht 1 können linear ausgeführt werden. Hierzu kommt intsbesondere ein Schlitten 7 in Frage, wie er in 1 dargestellt ist. Andererseits sind aber auch Rotationsbewegungen sinnvoll. Zu diesem Zweck ist ein Drehteller 20 vorgesehen, auf dessen Oberfläche in Form einer Folie 21 mehrere örtlich voneinander getrennte Sedimentationsflächen 10, 17, 18 (3) gebildet bzw. vorgesehen sind. Auch hier kann der Drehteller 20 über den Antrieb 11 in Form eines zeitgesteuerten Elektromotors z. B. schrittweise bewegt und stillgesetzt werden. Der Drehteller 20 kann eine Öffnung 9 aufweisen, so dass auch hier ein Behälter 6 vorgesehen ist, dessen Boden die erste Sedimentationsfläche 5 bildet. Sofern im Drehteller 20 kein Loch 9 vorgesehen ist, sind dann sämtliche Sedimentationsflächen auf dem Drehteller 20 örtlich getrennt voneinander (3) vorgesehen. 4 zeigt eine Möglichkeit, bei der die einzelnen Sedimentationsflächen 5, 10, 17, 18 zu einer Gesamtsedimentationsfläche 19 verschliffen sind. Die Folie 21 kann mit einer Zeitskala 22 versehen sein, so dass aus der Sedimentation auf der Folie 21 unmittelbar der zeitliche Bezug zum Verlauf der Sedimentation erkennbar ist.
  • 5 verdeutlicht schließlich eine Ausführungsform, bei der die einzelnen Sedimentationsflächen 5, 10, 17, 18 auf einem endlosen Band 23 verwirklicht sind, welches über den schematisch angedeuteten Antrieb 11 angetrieben wird. Auch hier sind ohne weiteres die Realisierung einzelner umfangsmäßig getrennter Sedimentationsflächen 5, 10, 17, 18 oder die Zusammenfassung dieser Sedimentationsflächen zu einer Gesamtsedimentationsfläche 19 möglich. Auch hierbei ergeben sich kontinuierliche oder schrittweise Bewegungsmöglichkeiten, wie dies anhand der anderen Ausführungsbeispiele bereits beschrieben wurde. Ein wesentlicher Vorteil des neuen Verfahrens und der dabei eingesetzten Vorrichtungen ist darin zu sehen, dass eine Kalibrierung möglich ist und somit nicht nur relative Aussagen, sondern absolute Aussagen über die betreffenden Bestandteile der Probe möglich sind.
  • 1
    Fallschacht
    2
    Querschnitt
    3
    Aufnahmeraum
    4
    Boden
    5
    Sedimentationsfläche
    6
    Behälter
    7
    Schlitten
    8
    Doppelpfeil
    9
    Loch
    10
    Sedimentationsfläche
    21
    Folie
    22
    Zeitskala
    23
    Band
    11
    Antrieb
    12
    Extinktions-Messstrecke
    13
    Lichtquelle
    14
    Detektor
    15
    Grobstaub
    16
    Feinstaub
    17
    Sedimentationsfläche
    18
    Sedimentationsfläche
    19
    Gesamtsedimentationsfläche
    20
    Drehteller

Claims (10)

  1. Verfahren zum Messen der Sedimentation einer pulver- oder granulatförmigen Probe eines Staubes, indem die Probe in einem Fallschacht (1) unter Schwerkrafteinwirkung fallen gelassen und während des Falls in einen Grobstaubanteil und einen schwebefähigen Feinstaubanteil aufgespalten wird, wobei zumindest der Feinstaubanteil insbesondere unter Extinktion eines Lichtstrahls sedimentiert, dabei auf einer Sedimentationsfläche aufgefangen und der zeitliche Verlauf der Sedimentation aufgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass entweder der Grobstaub (15) einerseits und der Feinstaub (16) andererseits und/oder Anteile des Feinstaubes (16) örtlich getrennt voneinander aufgefangen und dabei die Sedimentationsfläche relativ zu dem Fallschacht (1) bewegt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sedimentationsflächen (10, 17, 18; 5, 10, 17, 18; 19) während der Sedimentation mit gleicher Geschwindigkeit bewegt werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sedimentationsflächen (10, 17, 18; 5, 10, 17, 18; 19) während der Sedimentation schrittweise bewegt werden.
  4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sedimentationsflächen (10, 17, 18; 5, 10, 17, 18; 19) zur Aufnahme der sedimentierenden Bestandteile der Probe zu jeweils einstellbaren Zeitpunkten bewegt und für jeweils einstellbare Zeitstrecken stillgesetzt werden.
  5. Vorrichtung zum Messen der Sedimentation einer pulver- oder granulatförmigen Probe eines Staubes, mit einem Fallschacht (1), an dessen oberem Ende ein bodenseitig öffenbarer Aufnahmeraum (3) für die Probe vorgesehen ist, mit einer im unteren Bereich des Fallschachts (1) vorgesehenen Sedimentationsfläche (5) und einem darüber etwa horizontal angeordneten Extinktions-Messstrecke (12) durch den Fallschacht aus einer Lichtquelle (13) und einem Detektor (14), dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Sedimentationsflächen (5, 10 usw.; 10, 17 usw.; 19) vorgesehen sind, für deren Bewegung relativ zu dem Fallschacht ein Antrieb (11) vorgesehen ist.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (11) zur kontinuierlichen Bewegung der Sedimentationsflächen (5, 10 usw.; 10, 17 usw.; 19) ausgebildet ist.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (11) zur schrittweisen Bewegung der Sedimentationsflächen (5, 10 usw.; 10, 17 usw.; 19) ausgebildet ist.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sedimentationsflächen (5, 10 usw.; 10, 17 usw.; 19auf einem Drehteller (20) angeordnet sind.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sedimentationsflächen (5, 10 usw.; 10, 17 usw.; 19) auf einem linear geführten Band (23) oder einem Schlitten (7) angeordnet sind.
  10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitpunkte und die Zeitstrecken für die Sedimentation der Probe auf den Sedimentationsflächen (5, 10 usw.; 10, 17 usw.; 19) einstellbar ausgebildet sind.
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