DE3807065A1 - Einrichtung zur untersuchung des bruchverhaltens - Google Patents
Einrichtung zur untersuchung des bruchverhaltensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Prüfung von
Fahrzeugrädern gemäß Gattungsbegriff des Hauptanspruches.
Die in der Praxis benutzten Einrichtungen (SAE-, MIRA-
IMPACT-TEST) dieser Art weisen eine senkrechte Führungsvor
richtung auf, in der sich eine Fallmasse befindet. Die Füh
rungsvorrichtung besteht bei diesen Einrichtungen aus zwei
Führungsschienen zwischen denen eine, in Form eines Blockes
ausgebildete, Fallmasse geführt wird. Bei senkrechtem Fall
und der seitlichen Führung der Masse führt dieselbe Pendel
bewegungen aus und verkantet sich in der Führung. Wird die
Fallmasse vorgespannt, so tritt das Verkanten verstärkt
auf. Dies ist nachteilig. Die Fallmasse hat ein Gewicht von
etwa 1 Tonne, was zu großen Abmessungen der bekannten Ein
richtungen führt. Die Fallmasse beaufschlagt das Unter
suchungsobjekt aus einer Höhe von etwa 30 cm. Infolge der
durch die hohe Masse bedingten geringen Höhe, können nur
geringe Fallgeschwindigkeiten erreicht werden. Dies ist
nicht praxisgerecht. Eine praxisgerechte Untersuchung
verlangt weitaus höhere Geschwindigkeiten. Mit den
bekannten Einrichtungen kann zudem nur ein Bereich der in
der Fahrpraxis vorkommenden Belastungsarten simuliert
werden. Die Aufspannvorrichtung ist in Bereichen über 90
Grad instabil und somit können seitliche Belastungen, die
außerhalb dieses Bereiches liegen, nicht simuliert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Einrich
tung so auszugestalten, daß bei herstellungstechnisch ein
facher und gebrauchsvorteilhafter Bauform eine praxisnahe
Untersuchung des Bruchverhaltens unter Berücksichtigung
hoher Geschwindigkeiten durchgeführt werden kann.
Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Haupt
anspruches angegebene Erfindung. Die Unteransprüche stellen
vorteilhafte Weiterbildungen dar.
Zur Folge dieser Ausgestaltung ist eine Einrichtung ver
wirklicht, welche eine wirklichkeitsnahe Untersuchung des
Bruchverhaltens von Fahrzeugrädern, Radnaben und Achsschen
keln ermöglicht. Mit der Einrichtung können solche Be
lastungsarten, wie sie beim Fahren über Bordsteine, Schlag
löcher oder unebene Fahrbahnen auftreten, simuliert werden.
Die geneigte und in ihrem Neigungswinkel verstellbare Füh
rungsvorrichtung erlaubt eine genaue Untersuchung von seit
lichen Belastungen. Auch extreme Belastungsarten, wie sie
z.B. beim Durchfahren von Weichenzungen und Kreuzstücken
durch Weichenstöße auf die Schienenräder entstehen, können
mit der erfinderischen Einrichtung untersucht werden. Durch
eine variable Einstellung des Neigungswinkels der Führungs
vorrichtung kann die Hauptwirkungsrichtung der Aufprall
kraft im Bereich von 0 bis 180 Grad untersucht werden, ohne
daß die Aufspannung im Bereich über 90 Grad instabil wird.
Das Erreichen einer hohen Fallgeschwindigkeit ist mit der
erfinderischen Einrichtung ohne weiteres möglich. Durch die
Neigung der Führungsvorrichtung liegt die Fallmasse auf der
unteren Bahn derselben. Ein Verkanten der Masse in der Füh
rungsvorrichtung ist dadurch verhindert. Die Führungsvor
richtung kann beliebig verlängert werden. Zwecks Verringe
rung der Reibung und Verbesserung der Führung der Fallmasse
in der Führungsvorrichtung ist diese innenseitig mit Paa
ren von Gleit- und Führungsschienen ausgestattet, in die
die Führungsschienen der Fallmasse eingreifen. Dieser Ein
griff der Führungsschienen bildet eine Drehsicherung. Die
auf diese Weise erreichte exakte Führung der Fallmasse er
laubt ein Arbeiten mit einem genau definierten Aufschlags
punkt.
Erfindungsgemäß kann die Führungsvorrichtung als ein kreis
rundes Rohr ausgebildet werden. Der Rohrdurchmesser ist
dabei variabel. Dadurch kann die Empfindlichkeit der Ein
richtung erhöht werden. Bei Untersuchung von z.B. Bauteil
en, die eine geringe Bruchkraft erfordern, wird zweckmäßi
gerweise ein Rohr mit einem kleineren Durchmesser und eine
kleinere Fallmasse eingesetzt als bei Bauteilen, bei denen
eine hohe Bruchkraft erforderlich ist. Dabei kann wahlweise
das Rohr mit dem kleineren Durchmesser in das Rohr mit dem
größeren Durchmesser eingeschoben werden. Ein Umbau der
Einrichtung kann auch dahingehend erfolgen, daß das gesamte
Führungsrohr ausgewechselt wird. Das Ineinanderschieben der
Rohre wird vorzugsweise dann angewendet, wenn kurze und
wechselnde Untersuchungsreihen gefahren werden. Die Fallhö
he der Fallmasse kann nicht nur durch die Veränderung der
Länge der Führungsvorrichtung variiert werden, sondern auch
bei einer vorgegebenen Länge derselben durch Verstellung
des Neigungswinkels stufenlos variabel eingestellt werden.
Zwecks Erreichen höherer Fallgeschwindigkeiten bei einer
vorgegebenen Fallhöhe kann die Fallmasse im Führungsrohr
vorgespannt werden.
Weitere erfindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung beteht
darin, daß die Fallmasse mit einem, mit dieser lösbar ver
bundenen, Aufschlagkörper ausgestattet ist. Dieser Auf
schlagkörper besitzt eine Kraftmeßeinrichtung, um die Auf
schlagkraft möglichst genau registrieren zu können. Der
Aufschlagkörper ist mit einer Aufschlagfläche ausgestattet,
deren geometrische Form verschiedenen Untersuchungsparame
tern angepaßt werden kann. Durch die unterschiedliche werk
stofftechnische Beschaffenheit der Aufschlagfläche ist die
Möglichkeit gegeben, die Untersuchungen wirklichkeitsgetreu
zu simulieren.
Durch die konstruktiv vorteilhafte Ausgestaltung der Ein
richtung ist erreicht, daß sich nur der Ausgang der Füh
rungsvorrichtung und die Aufnahmevorrichtung für das zu
untersuchende Objekt in einem Berstraum befinden müssen.
Die manchmal auch erhebliche Längen aufweisenden Führungs
vorrichtungen können sich außerhalb des Berstraumes befin
den.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 Einen Querschnitt durch die der Einrichtung für
Fahrzeugräder.
Fig. 2 Einen vergörßerten Querschnitt nach der Linie II-
II der Fig. 1.
Fig. 3 Einen Teilquerschnitt der Einrichtung für Radnaben
Fig. 4 Einen Teilquerschnitt der Einrichtung für Achs
schenkel.
Die Vorrichtung besteht aus einem Führungsrohr 1, einer
Fallmasse 2, einer Aufnahmevorrichtung 3 und einem Funda
ment 4.
Das Führungsrohr 1 ist auf seiner, der Fallmasse 2 zuge
wandten Seite mit drei Paaren von Gleit- und Führungs
schienen 5, 5 ausgestattet. Die Gleit- und Führungsschienen
5, 5 erstrecken sich über die gesamte Länge des Führungsroh
res 1. An der Fallmasse 2 sind Führungsschienen 5′ vorgese
hen, welche in die Führungsschienen 5, 5 des Führungsrohres
1 eingreifen und dadurch eine Verdrehsicherung bilden. An
seinem unteren Ende ist das Führungsrohr 1 mit einer Ge
schwindigkeitsmeßeinrichtung 7 und einer Einrichtung 8 zur
Messung des Verformungsweges ausgestattet. Das Führungsrohr
1 bildet mit der Bodensenkrechten einen Winkel γ. In dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel γ etwa
15 Grad-20 Grad.
Am oberen Ende der Fallmasse 2 befindet sich eine Meßein
richtung 6 zur Messung der Beschleunigung. An dem, dem zu
untersuchenden Objekt zugewandten Ende der Fallmasse 2 ist
mit dieser ein Aufschlagkörper 9 lösbar verbunden. Der Auf
schlagkörper 9 besitzt eine Meßeinrichtung 10 zur Messung
der Aufprallkraft. Die geometrische Form der Aufschlagflä
che 11 des Aufschlagkörpers 9, sowie deren werkstofftechni
sche Beschaffenheit ist den jeweiligen Untersuchungsbedin
gungen angepaßt. Auch der Aufschlagkörper 9 selbst kann den
Untersuchungsbedingungen entsprechend ausgewechselt werden.
Die Fallhöhe h kann bei konstanter Länge der Führungsvor
richtung 1 durch die Neigungsverstellung (Winkel γ, β) stu
fenlos geändert werden.
In der Aufnahmevorrichtung 3, welche aus einer Grundplat
te 12 und einer verstellbaren Aufspannung 13 besteht, be
findet sich ein Fahrzeugrad 14. Die Achse 14′ des in der
Aufspannung 13 und montierten Fahrzeugrades 14 bildet mit
der Achse 1′ des Führungsrohres 1 einen Winkel α. Sowohl
der Winkel α als auch der Winkel γ sind verstellbar und
aufeinander abstimmbar. Die Möglichkeit der gleichzeitigen
Verstellung der beiden Winkel α, γ, und die Möglichkeit der
Abstimmung der beiden Winkel α, γ aufeinander, in Abhän
gigkeit von den Untersuchungsbedingungen erlaubt eine Simu
lation von betriebsgleichen Belastungsbedingungen. Das Fahr
zeugrad 14 kann dadurch nicht nur unter definierten Lasten,
sondern auch unter definierten Richtungen der Lasteinwir
kung untersucht werden. Der Bereich der Untersuchung er
streckt sich auf Winkel zwischen 0 und 180 Grad.
Die Grundplatte 12 ist auf den Federn 15 federnd auf dem
Fundament 4 aufgestellt. Diese Federung 15 kann auf das
Federverhalten des zu untersuchenden Bauteiles abgestimmt
werden. Das Fundament 4 ist auf Gummilager 16 auf dem Boden
aufgestellt.
Die Ausführungsform nach Fig. 3 eignet sich zur Untersu
chung von Radnaben 17.
Weiterhin kann die Einrichtung zur Untersuchung von Achs
schenkel 18 (Fig. 4) eingesetzt werden. Da es wesentlich
ist, eine Kraftmeßeinrichtung zur Messung der Aufprallkraft
so nah wie möglich an der Aufschlagfläche vorzusehen, wurde
hier eine zusätzliche Einrichtung 10′ zur Messung der Auf
prallkraft an dem Achsschenkelbolzen angeordnet.
Die Einrichtung kann auch universell zur Untersuchung des
Bruchverhaltens von Werkstoffen eingesetzt werden.
Claims (11)
1. Einrichtung zur Untersuchung des Bruchverhaltens von
Fahrzeugrädern mit einer Fallmasse, die sich in einer
Führungsvorrichtung befindet und mit einer Aufnahme
vorrichtung für das zu untersuchende Objekt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsvorrichtung (1) unter einem von 90
Grad unterschiedlichen Winkel (β) gegen den Boden
gerichtet ist und dieser Winkel (β) einstellbar ist,
und die Fallmasse (2) in der Führungsvorrichtung (1)
geführt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsvorrichtung (1) an ihrer, der Fallmas
se (2) zugewandten Seite mit Paaren von Gleit- und
Führungsschienen (5, 5) ausgestattet ist, und diese im
Eingriff mit den an der Fallmasse (2) angeordneten
Führungsschienen (5′) stehen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsvorrichtung (1) als ein kreisrundes
Rohr ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsrohr (1) unterschiedliche Durchmesser
aufweist.
5. Einrichtung nach einem oder mehreren vorangehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Führungsvorrichtung (1) variabel
ist.
6. Einrichtung nach einem oder mehreren vorangehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
die Fallhöhe (h) der Fallmasse (2) einstellbar ist.
7. Einrichtung nach einem oder mehreren vorangehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fallmasse (2) in der Führungsvorrichtung (1)
vorgespannt werden kann.
8. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fallmasse (2) einen, mit dieser lösbar verbun
denen, Aufschlagkörper (9) besitzt, und der Aufschlag
körper (9) eine Kraftmeßvorrichtung (10) aufweist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufschlagkörper (9) mit einer Aufschlagfläche
(11) versehen ist, die in ihrer geometrischen Form und
Werkstoffbeschaffenheit variabel ist.
10. Einrichtung nach einem oder mehreren vorangehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch Radnaben (17) und Achsschenkel (18)
untersucht werden können.
11. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsvorrichtung (1) mit dem Boden einen
Winkel (β) zwischen 20 Grad und 80 Grad einschließt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883807065 DE3807065A1 (de) | 1988-03-04 | 1988-03-04 | Einrichtung zur untersuchung des bruchverhaltens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883807065 DE3807065A1 (de) | 1988-03-04 | 1988-03-04 | Einrichtung zur untersuchung des bruchverhaltens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3807065A1 true DE3807065A1 (de) | 1989-09-07 |
DE3807065C2 DE3807065C2 (de) | 1990-04-05 |
Family
ID=6348842
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883807065 Granted DE3807065A1 (de) | 1988-03-04 | 1988-03-04 | Einrichtung zur untersuchung des bruchverhaltens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3807065A1 (de) |
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