DE3914797A1 - Verfahren und vorrichtung zur messung der staubentwicklung bei der bewegung von schuettguetern - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur messung der staubentwicklung bei der bewegung von schuettgueternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Messung der Staubentwicklung von
Schüttgütern nach Intensität und Dauer.
Beim Transportieren, Umschlagen bzw. allgemeinen
Bewegen von Schüttgütern, die gewöhnlich aus einem
ganzen Spektrum von Korngrößen bestehen, treten
Staubentwicklungen auf, die ein solches Maß erreichen
können, daß sie als Belästigung empfunden
und generell als umweltschädlich angesehen werden.
Deshalb hat man schon frühzeitig zu Maßnahmen gegriffen,
diese Staubentwicklung zu vermindern. Das
kann einmal dadurch geschehen, daß man den Staub
durch Abklassieren entnimmt oder das Schüttgut
durch Granulieren in seiner Korngröße vergröbert.
Aber auch das kann das Stauben nicht ganz verhindern,
denn selbst geringste Restgehalte von Feinanteilen
können den Eindruck einer beträchtlichen
Staubentwicklung geben.
So hat man zusätzlich zu Staubbindemitteln gegriffen,
meistens organische Substanzen, diese in
geringen Mengen zugegeben, so daß eine Schutzhülle
erzeugt und das Stauben stark reduziert wird.
In der DE-PS 25 38 276 wird hierfür z. B. eine Mischung
von Weichparaffin und Spindelöl vorgeschlagen.
Es gibt jedoch auch eine Fülle andersartiger
Substanzen.
Da es sich aber in jedem Fall um Fremdsubstanzen
handelt, die eigentlich in den Massengütern nicht
erforderlich, sondern eventuell sogar unerwünscht
sind, ist es wichtig, den Anteil auf ein minimales
Maß zu beschränken.
Es hat sich daher als notwendig erwiesen, die Staubentwicklung
durch exakte Messungen in seiner Intensität
zu verfolgen und die Abhängigkeit von der
Staubbindemittel-Zugabe exakt und auch in der zeitlichen
Entwicklung zu messen.
Die DE-OS 22 20 387 beschreibt ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Untersuchung der Staubeigenschaften
von körnigem Material.
Dabei läßt man eine bestimmte Menge Material frei
in einen geschlossenen Raum fallen, entnimmt den
Staub durch einen dosierten Gasstrom und sammelt
ihn in einen Filter, wonach man die Menge durch Wägung
bestimmt. Bei allen solchen Meßverfahren geht
es darum, die staubhaltige Luft auf bestimmten Unterlagen,
wie z. B. Membranen, Filtersäckchen, Diemschen
Folien usw. aufzufangen und den Staub zum Absetzen
zu bringen (vgl. Lueger, "Lexikon d. Technik"
4. Auflage, Dt. Verlagsanstalt Stuttgart, S. 468).
Hierbei erhält man zwar einen exakten Wert für den
Staubgehalt der Luft, aber nicht unbedingt ein Maß
für die Staubbelästigung als optische Wirkung. Außerdem
ist die Methode sehr aufwendig.
Es stellt sich somit die Aufgabe, ein einfaches
Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zu
finden, mit deren Hilfe man den Staubgehalt und die
staubende Wirkung eines zu verladenden Schüttgutes
kontinuierlich bzw. in regelmäßigen Abständen messen
kann, um gegebenenfalls einzugreifen, falls
das Verhalten des Gutes nicht den Ansprüchen hinsichtlich
der Staubentwicklung genügt, die gestellt
worden sind.
Es wurde nun ein Verfahren und eine Vorrichtung
gefunden, die Staubentwicklung von Schüttgütern
nach Intensität und Dauer zu messen.
Erfindungsgemäß ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
daß eine definierte Gewichtsmenge des zu
prüfenden Gutes aus einer definierten Höhe durch
ein Rohr im freien Fall in einen geschlossenen Behälter
mit definierten Abmessungen gegeben wird
und daß mittels eines den Behälter durchdringenden
Lichtstrahles die Schwächung des Lichtstrahles nach
Durchlaufen des Behälters über eine bestimmte Zeit
ermittelt wird.
Die Prüfgutmenge wird vorteilhaft so bemessen, daß
sie volumenmäßig höchstens 50%, im Idealfall jedoch
15 bis 30% des Volumens des Meßbehälters
ausfüllt.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht
aus einem Behälter mit einer Vorrichtung zum
Senden und Empfangen von Lichtstrahlen; die Vorrichtung
besteht hierbei aus einer Lichtquelle und
einer Fotozelle, wobei Fotozelle und Lichtquelle
einander gegenüberstehend angeordnet sind.
Vorteilhaft ist die Lichtquelle so gestaltet, daß
sie Licht mit der Wellenlänge des sichtbaren Lichtes abgibt.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform weist der
Behälter, sofern er nicht aus Glas besteht, Öffnungen
zur Aufnahme der Fotozelle und der Lichtquelle
auf, wobei die Öffnungen mit einem Glasfenster verschlossen
sind, das zur Säuberung herausnehmbar an
dem Behälter befestigt ist, Durch die Säuberung
selbst erfolgt der Nullpunktabgleich für die Meßvorrichtung,
bestehend aus Lichtquelle und Fotozelle.
Der Behälter selbst besitzt einen damit lösbar verbundenen
Einfüllstutzen, der eine definierte Länge
aufweist. Zum Ablassen des in dem Behälter befindlichen
Prüfgutes ist der Behälter nach unten konisch
verjüngt ausgebildet und besitzt einen Verschluß
in Form eines Schiebers. Die Funktionsweise der
Vorrichtung ist im folgenden kurz erläutert:
Eine definierte Gewichtsmenge des zu prüfenden Gutes
wird aus einer definierten Höhe, die durch die
Höhe des Einfüllstutzens vorgegeben ist, im freien
Fall in den geschlossenen Behälter mit definierten
Abmessungen gegeben. Hierbei wird der im Prüfgut
vorhandene Staub aufgewirbelt. Im oberen Teil des
Behälters befinden sich in waagerechter Lage einander
gegenüberliegend die Lichtquelle und die Fotozelle.
Der von der Lichtquelle abgegebene Lichtstrahl,
der vorzugsweise im Bereich der Wellenlänge
des sichtbaren Lichtes liegt, wird durch den aufgewirbelten
Staub geschwächt. Die Schwächung des
von der Fotozelle aufgenommenen Strahles wird ermittelt
und mit der Helligkeit vor Einwurf des
Materials verglichen. Die Differenz stellt ein
Maß für die Staubintensität dar.
Die Entwicklung der Staubintensität, d. h. die Geschwindigkeit
der Sedimentation des Staubes, wird
dadurch ermittelt, daß die Messung über eine bestimmte
vorgegebene Zeit bzw. in verschiedenen
zeitlichen Intervallen durchgeführt wird.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
besitzt die Fotozelle, die als Silizium-Fotozelle
ausgebildet ist, einen Korrektionsfilter, der eine
Angleichung der Fotozelle an die Spektralempfindlichkeit
des menschlichen Auges bewirkt.
In der Fig. 1 ist eine beispielsweise Ausführungsform
der Vorrichtung dargestellt. Wie aus der Fig. 1
erkennbar, kommt das zu untersuchende Gut zunächst
in einen Probeteiler 1, von dem ein Teil des Gutes
in den Vorsilo 2 eingeführt wird. Sobald mittels
Lichtschranke 2 b ermittelt worden ist, daß der Vorsilo
2 die gewünschte Füllhöhe aufweist, wird über
das Fallrohr 3 das Probenmaterial aus dem Silo 2
in den Behälter 4 abgelassen. Hierzu weist der Silo
2 einen Schieber 2 a auf. Der Behälter 4, der ausgangsseitig
wiederum einen Schieber 12 besitzt,
ist mit zwei Öffnungen für die Lichtquelle 5 und
die Fotozelle 6 mit Korrektionsfilter versehen.
Die Abdichtung der Öffnungen für die Lichtquelle 5
und die Fotozelle 6 erfolgt durch Glasfenster, die
beim Herausziehen aus der Halterung von einer vorbeistreichenden
Gummilippe vom lose anhaftenden
Staub befreit werden können. Möglich ist hierbei
auch, die Fenster mit einer Vorrichtung nach Art
eines Scheibenwischers zu reinigen, so daß die
Fenster zur Reinigung nicht herausgenommen werden
müssen. Werden die Fenster ganz herausgezogen, so
können sie auch naß gesäubert werden.
Die Fotozelle 6 ist angeschlossen an eine Einrichtung
zur Auswertung der Messung. Diese Einrichtung
besteht im einzelnen aus einem Meßumformer 7, der
die Aufgabe hat, den Strom von der Fotozelle in
ein lineares, normiertes Ausgangssignal zu verwandeln.
Verstärkt wird dieses Signal durch den Meßverstärker
8. Der Meßverstärker 8 verstärkt das
Ausgangssignal des Meßumformers 7 so, daß eine beliebige
Anpassung des Meßsignals an den vorhandenen
Betriebsschreiber 9 bzw. die Anzeige 10 möglich
ist.
Durch Einlaß des Probenmaterials aus dem Silo 2
über das Fallrohr 3 in den Behälter 4 erfolgt eine
Staubentwicklung; diese Staubentwicklung bewirkt
eine Dämpfung des den Behälter durchdringenden Lichtes
der Lichtquelle 5. In dem Maße, wie der Staub
nun sedimentiert, wird das von der Fotozelle empfangene
Licht allmählich heller. In einem definierten
Zeitabstand wird nunmehr die Helligkeit gemessen,
die beiden ermittelten Werte verglichen, die Differenz
zwischen diesen beiden Werten gebildet und der
dabei ermittelte Wert mit einem vorgegebenen Sollwert
verglichen. Wird der vorgegebene Sollwert überschritten,
bedeutet dies, daß die Staubentwicklung
hinsichtlich der Dauer und Intensität nicht den
vorgegebenen Ansprüchen gerecht wird. In diesem
Fall kann ein Warnsignal, z. B. eine Klingel 11,
angeschaltet werden.
Bei Bedarf muß vom Bedienungspersonal das Fenster
gereinigt werden. Durch die Reinigung erfolgt dann
auch gleichzeitig der Nullpunktabgleich für die
Meßeinrichtung, bestehend aus Fotozelle und Lichtquelle.
10 kg Probenmaterial werden im Vorsilo (2) gespeichert.
Zur gleichen Zeit wird die Beleuchtungsstärke
für den ungehinderten Lichtdurchgang
(Intensität I₁) bei geleertem Zustand der Meßapparatur
registriert.
I₁ = 1600 Lux
Dann wird der Schieber (3) geöffnet, das Probenmaterial
fällt in die Meßapparatur. Nach 1 min
wird die Beleuchtungsstärke I₂ = 160 Lux gemessen.
Der dimensionslose Quotient I₂ : I₁
= 0,1 ist das Meßergebnis.
10 kg Probenmaterial wie in Beispiel 1, aber
diesmal mit 45 g Staubbindemittel (Mischung aus
Weichparaffin und Spindelöl) gemischt, werden
auf die Meßapparatur gegeben. Die Beleuchtungsstärke
I₂ = 1045 Lux und der Quotient I₂ : I₁
= 0,65 zeigen die Wirkung des Staubbindemittels
nach der produktabhängig zu wählenden Referenzzeit
von z. B. 1 min.
Claims (12)
1. Verfahren zur Messung der Staubentwicklung von
Schüttgütern nach Intensität und Dauer, dadurch
gekennzeichnet, daß eine definierte Gewichtsmenge
des zu prüfenden Gutes aus einer definierten Höhe
durch ein Rohr im freien Fall in einen geschlossenen
Behälter mit definierten Abmessungen gegeben
wird, und daß mittels eines den Behälter
durchdringenden Lichtstrahles die Schwächung des
Lichtstrahles nach Durchlaufen des Behälters über
eine bestimmte Zeit ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Prüfgutmenge so bemessen wird, daß
sie volumenmäßig höchstens 50% des Meßbehälters
ausfüllt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Prüfgutmenge so bemessen wird, daß
15 bis 30% des Volumens des Meßbehälters ausgefüllt
werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Behälter
mit einer Vorrichtung zum Senden und Empfangen
von Lichtstrahlen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung aus einer Lichtquelle
und einer Fotozelle besteht, wobei Fotozelle und
Lichtquelle am Behälter einander gegenüberliegend
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter Öffnungen zur Aufnahme der
Fotozelle und der Lichtquelle aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen mit einem Glasfenster
verschlossen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fenster abnehmbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fotozelle eine Silizium-Fotozelle
ist, die einen Korrektionsfilter besitzt, der
eine Angleichung der Fotozelle an die Spektralempfindlichkeit
des menschlichen Auges bewirkt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter einen abnehmbaren Einfüllstutzen
aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter sich nach unten konisch
verjüngt und ausgangsseitig einen Verschluß
aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtquelle Licht mit der Wellenlänge
des sichtbaren Lichtes abgibt.
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DE (1) | DE3914797A1 (de) |
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- 1989-05-05 DE DE19893914797 patent/DE3914797A1/de not_active Ceased
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