DE19824039A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung von Schüttmaterial, insbesondere von Bauschutt und/oder Bodenaushub, auf den Gehalt an Radionukliden - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung von Schüttmaterial, insbesondere von Bauschutt und/oder Bodenaushub, auf den Gehalt an RadionuklidenInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Prüfung von Schüttmaterial auf Gehalt an Radionukliden und zur Trennung des Schüttmaterials in Anteile mit keinem oder einem in kritischem geringen Gehalt an Radionukliden und in Anteile mit einem kritischen Gehalt. Das Schüttmaterial wird in Chargen aufgeteilt, die jeweils kontinuierlich in einem Materialstrom an Germaniumdetektoren vorbeibewegt werden. Die Signale der Germaniumdetektoren werden zur Identifizierung der Radionukliden und zur Feststellung des Gehalts der Radionukliden in der jeweiligen Charge verarbeitet.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Prüfung von Schütt
material, insbesondere von Bauschutt und/oder Bodenaushub, auf Gehalt an Radionukliden
und zur Trennung des Schüttmaterials mit einem über einen vorgebbaren Grenzwert liegen
den Anteil an Radionukliden vom Schüttmaterial mit einem unter dem vorgebbaren Grenz
wert liegenden Anteil an Radionukliden.
Zur Entsorgung stillgelegter kerntechnischer Anlagen ist es notwendig, Materialien, radio
aktive Abfälle, schwach belastete Abfälle und andere Materialien zu trennen, die keine oder
nur eine nicht mehr ins Gewicht fallende Strahlung abgeben. Während das Material, dessen
Strahlung unterhalb eines festzulegenden Grenzwertes liegt, am Anlagenort verbleiben kann,
ist das Material mit einer über dem Grenzwert liegender Strahlungsintensität auf einer dafür
vorgesehenen konventionellen Deponie zu lagern bzw. als radioaktiven Abfall zu entsorgen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein einfaches, wirtschaftliches und für große
Mengen an Schüttmaterial geeignetes Verfahren zur Prüfung von Schüttmaterial, insbesondere
von Bauschutt und/oder Bodenaushub auf den Gehalt an Radionukliden und zur Trennung des
Schüttmaterials mit einem über einen vorgebbaren Grenzwert liegenden Anteil an Radionu
kliden vom Schüttmaterial mit einem unter dem vorgebbaren Grenzwert liegenden Anteil an
Radionukliden und eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens bereitzu
stellen.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß im
wesentlichen dadurch gelöst, dass eine Menge an Schüttmaterial vorgegeben und deren radio
aktive Strahlung gemessen wird und dass bei Überschreiten eines strahlungscharakteristischen
Schwellenwerts pro vorgegebener Menge an Schüttmaterial dieses einer ersten Aufnahme für
gesondert zu lagerndes Gut und bei Unterschreiten des Schwellenwertes das Schüttmaterial
als unkontaminiertes Gut einer zweiten Aufnahme zugeführt wird. Dabei wird das Schütt
material vor Abgabe an die erste oder zweite Aufnahme wie Behälter einer einen Puffer
darstellenden Transporteinrichtung wie -band zugeführt, wobei die Transporteinrichtung ein
Fassungsvermögen aufweist, das zumindest gleich dem der vorgegebenen Menge an Schütt
material ist.
Mit anderen Worten wird jeweils eine Charge zu überprüfendes Schüttmaterial kontinuierlich
gemessen, wobei insbesondere das Schüttmaterial auf ein Scannerband aufgegeben wird, über
das das Schüttmaterial mittels zumindest eines Ionisationsdetektors für radioaktive Strahlung
kontinuierlich gemessen wird. Um das Scannerband ungeachtet großer Mengen an chargen
weise zu messendem Schüttmaterial schmal und kurz ausbilden und gegebenenfalls nur mit
einem oder zwei Ionisationsdetektoren arbeiten zu können, wird das Schüttmaterial von dem
Scannerband auf ein zweites Transportband übergeben, das relativ breit ausgebildet sein kann,
um hierdurch den Abstand zwischen der von dem Ionisationsdetektor gebildeten Messkammer
und der ersten und zweiten Aufnahme für kontaminiertes und kontaminationsfreies Gut
relativ kurz ausbilden zu können, auch dann, wenn eine große Menge an Schüttmaterial pro
Charge gemessen werden sollen.
Insbesondere ist vorgesehen, dass eine vorgebbare Menge an Schüttmaterial, in der eine be
stimmte Korngröße nicht überschritten wird, gewogen und danach wenigstens einem Ionisa
tionsdetektor für radioaktive Strahlung kontinuierlich mit gleichbleibender Materialstärke vor
beigeführt wird, dass beim Vorbeilauf des Schüttmaterials aus den Signalen des Ionisations
detektors das Impulshöhenspektrum bestimmt wird, dass aus dem Impulshöhenspektrum über
die Lage der Peakhöhen der oder die strahlenemittierenden Stoffe identifiziert und aus der
Intensität der Strahlung der Peakhöhen mittels Kalibrierwerten jeweils der Gehalt an dem
oder den strahlenemittierenden Stoffen bestimmt und mit dem Grenzwert verglichen wird und
dass die Menge nach dem Vorbeilaufen am Ionisationsdetektor bei einem dem Grenzwert
entsprechenden oder diesen übersteigenden Gehalt in einen Behälter für gesondert zu lagern
des Material und bei unterhalb des Grenzwerts liegendem Gehalt in einen Behälter eingefüllt
wird, der für Material ohne Beachtung von Sicherheitsvorschriften für radioaktives Gut
bestimmt ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können große Mengen von Material wie Bauschutt
oder Bodenaushub in relativ kurzer Zeit für die Weiterbehandlung als gefahrloses Gut oder
als für gesonderte Lagerung bestimmtes Gut aufbereitet werden. Da das Material in vor
gebbaren Mengen am Ionisationsdetektor vorbeigeführt wird, ist eine eindeutige Zuordnung
der Messwerte zu der Menge gewährleistet. Auf diese Weise kann ein erforderlicher Nach
weis für die Überprüfung z. B. durch eine Behörde einfach geführt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden Bestandteile des Schüttmaterials, dessen
Korngrößen etwa 50 mm überschreiten, vor dem Herstellen der vorgebbaren Menge auf
Korngrößen unterhalb 50 mm zerkleinert. Schüttmaterial, dessen Korngrößen im Bereich
unterhalb von 50 mm liegen, lässt sich als gleichmäßiger Förderstrom am Ionisationsdetektor
vorbeiführen, so dass eine zuverlässige Messung erreicht wird. Insbesondere wird das
Material beim Zerkleinern mit einem Flüssigkeitsnebel bestäubt, um den beim Zerkleinern
entstehenden Staub niederzuschlagen.
Die vorgebbare Menge an Schüttmaterial wird zweckmäßigerweise durch Ablagerung von
Schüttmaterial auf einer Waage erzeugt, bis der vorgegebene Massewert bzw. das Gewicht
erreicht ist.
Mit dem Ionisationsdetektor wird vorzugsweise die Energie und Intensität der Gamma-Strah
lung der Radionukliden gemessen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Feststellung der Art der Radionuklide, die
die radioaktive Gamma-Strahlung aussenden. Vom Radionuklid hängt die Art und der Ort der
Lagerung des Schüttmaterials ab, wenn die zulässigen Grenzwerte überschritten werden.
Welche Werte von Peaklagen für den Vergleich vorgesehen werden, hängt von den bei der
stillgelegten Anlage im Bauschutt und/oder Erdaushub vorkommenden Radionukliden ab. In
einer Anlage zur Erzeugung von Brennelementen können zum Beispiel U-234 oder Th-232
vorhanden sein, so dass eine Prüfung auf deren Vorkommen erfolgen muß.
Es ist zweckmäßig, wenn mit homogenem Schüttmaterial bekannter Aktivitätskonzentration
in dessen Ruhezustand ein Impulshöhenspektrum mit den Lagen der Peakhöhen und deren
Energien für die Kalibrierung der Messeinrichtung bestimmt werden.
Eine Vorrichtung zur Prüfung von Schüttmaterial, insbesondere von Bauschutt und/oder
Bodenaushub auf Gehalt an Radionukliden und zur Trennung des Schüttmaterials mit einem
über einen vorgebbaren Grenzwert liegenden Anteil an Radionukliden vom Schüttmaterial mit
einem unter dem vorgebbaren Grenzwert liegenden Anteil an Radionukliden besteht erfin
dungsgemäß darin, dass nach einer Wiegeeinrichtung ein mit einer abgewogenen Menge an
Schüttmaterial beschickbares Scannerband angeordnet ist, das dem Scannerband in dessen
Transportstrecke eine Detektoreinrichtung zur Bestimmung einer strahlungscharakteristischen
Größe des Schüttmaterials zugeordnet ist und dass dem Scannerband eine Übergabeein
richtung nachgeordnet ist, die in Abhängigkeit von der durch die Detektoreinrichtung
ermittelten strahlungscharakteristischen Größe zu einem ersten Behälter für unkontaminiertes
Schüttmaterial oder zu einem zweiten Behälter für kontaminiertes Schüttmaterial führt.
In besonders hervorzuhebender Ausbildung ist vorgesehen, dass zwischen dem Scannerband
und der Übergabeeinrichtung eine als Puffer dienende Transporteinrichtung wie -band
verläuft, dessen Aufnahmekapazität zusammen mit der des Scannerbandes zwischen der
Detektoreinrichtung und pufferseitigem Ende zumindest gleich dem der abgewogenen Menge
an Schüttmaterial ist. Dabei ist die Aufnahmekapazität des Scannerbandes erheblich kleiner
als die des Puffers. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass das Scannerband relativ schmal
und kurz ausgebildet werden kann, so dass gegebenenfalls mit einer einzigen Detektor
einrichtung wie Ionisationsdetektor gearbeitet werden kann, ohne dass der Abstand zwischen
der Wiegeeinrichtung und den Behältern sehr groß sein muß; denn dann, wenn das Puffer
band entsprechend breit ausgebildet ist, können die Längenerstreckungen von Scannerband
und Transportband relativ kurz gewählt werden.
Insbesondere ist vorgesehen, dass nach einer Waage ein mit dem abgewogenen eine vor
gegebene Korngröße nicht überschreitenden Schüttmaterial beschickbares Scannerband für
den Schüttmaterialtransport angeordnet ist, nahe an dessen Zufuhrende wenigstens ein
kalibrierbarer Ionisationsdetektor angeordnet ist, dem in einer Auswerteinheit ein wenigstens
einen Rechner aufweisender Vielkanalanalysator nachgeschaltet ist, mit dem Impulshöhen
spektren radioaktiver, insbesondere Gamma-Strahlung bestimmbar und bezüglich der Lage
der Peakhöhen, der identifikationstrahlenemittierender Stoffe, der Intensität der strahlenemit
tierenden Stoffe und der Bestimmung des Gehalts der Stoffe im Schüttgut sowie des Ver
gleichs des Gehalts mit wenigstens einem vorgebbaren Grenzwert auswertbar sind, und dass
unter dem Abgabeende des Scannerbands der Aufnahmebereich eines schwenkbaren Halden
bands angeordnet ist, dessen Abgabeende von der Auswerteinheit in wenigstens zwei
Schwenkstellungen steuerbar ist, von denen eine über einem Behälter für gesondert zu
lagerndes Schüttmaterial und die andere über einem Behälter für Material angeordnet ist, das
ohne Beachtung besonderer Sicherheitsvorschriften für radioaktive Strahlung behandelt
werden kann. Mit dieser Vorrichtung kann jeweils eine Menge von Schüttgut gewogen und
danach auf das Scannerband gegeben werden. Wenn das Schüttgut die Waage verlassen hat,
kann jeweils eine weitere Schüttgutmenge gewogen werden. Die Vorrichtung ermöglicht die
Klassifizierung großer Schüttgutmengen und die Aufteilung der Mengen auf die für die
jeweilige Klasse bestimmten Behälter. Das Schüttgut wird batchweise transportiert, wobei das
Scannerband kontinuierlich laufen kann. Zwischen den einzelnen Chargen wird ein zeitlicher
Abstand eingehalten, der für die Schwenkzeit des Haldenbands in die Stellung über einem der
ausgewählten Behälter ausreicht.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Waage als Wiegeband ausgebildet, dem ein
Kastenbeschicker vorgeschaltet ist, durch den das Schüttmaterial gleichmäßig dem Wiegeband
übergeben wird.
Es ist zweckmäßig, wenn für die Aufbereitung des Schüttmaterials eine semimobile Brech
anlage mit einem Backenbrecher vorgesehen ist, mit dem Korngrößen unterhalb bestimmter
Werte erzeugbar sind und dem ein Transportband bzw. Austragband nachgeschaltet ist,
dessen Abgabeende über einer Eindeckersiebmaschine mit Übergabeband angeordnet ist,
dessen Abgabeende über dem Kastenbeschicker angeordnet ist. Mit der Eindeckersiebma
schine wird sichergestellt, dass nur Schüttmaterial, dessen Korngrößen einen bestimmten
Wert nicht überschreiten, auf das Scannerband gelangt. Die Korngröße ist dabei so gewählt,
dass ein gleichmäßiger Materialstrom am Ionisationsdetektor vorbeibewegt wird.
Am Backenbrecher ist vorzugsweise eine Feinstbedüsungsanlage vorgesehen, mit der der
beim Zerkleinern auftretende Staub niedergeschlagen wird.
Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform sind zur Detektion zwei Germaniumde
tektoren vorgesehen, deren Gesichtsfeld mindestens die Breite des Scannerbandes abdeckt.
Mit den Germaniumdetekoren ist sowohl die Zahl der Zerfälle als auch die Energieauflösung
gut bestimmbar.
Die Siebbespannung der Eindeckersiebmaschine ist vorzugsweise 50 mm.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den
Ansprüchen und den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination
-, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines in einer Zeichnung dargestellten
besonderen Ausführungsbeispiels.
In der Zeichnung ist im Blockschaltbild ein System zur Prüfung von Schüttmaterial wie
Bauschutt und/oder Bodenaushub auf den Gehalt an Radionukliden und zur Trennung des
Schüttmaterials in wenigstens zwei Anteile dargestellt. Der eine Anteil enthält Radionuklide,
die über einem vorgebbaren Grenzwert liegen. Der andere Anteil enthält Radionuklide, die
den Grenzwert unterschreiten.
Nach der Stilllegung kerntechnischer Anlagen werden Gebäude und andere befestigte
Bereiche und gegebenenfalls der Boden entsorgt, wobei radioaktiver Abfall abgetrennt und
schwachbelastetes Material auf einer geeigneten Deponie gelagert wird. Es muss festgestellt
werden, ob bzw. welcher Teil der Anlage nach dem Abriss als radioaktiver Abfall behandelt
oder konventionell gelagert wird oder als Boden am Standort verbleiben kann. Die beim
Abriss bzw. Rückbau anfallenden Materialien müssen auf vorhandene Aktivitäten radioaktiver
Stoffe untersucht werden, um diejenigen Teile, deren Aktivitäten über vorgegebenen "si
cherheitstechnischen Grenzwerten" liegen, von den Teilen trennen zu können, die keiner
besonderen Behandlung bezüglich dieser Grenzwerte bedürfen.
Die Erfindung ermöglicht die kontinuierliche Messung des beim Abriss bzw. Rückbau an
fallenden Materials bzw. Schüttmaterials. Deshalb können große Materialmengen in relativ
kurzen Zeiträumen auf kritische Aktivitätskonzentrationen von radiologisch relevanten
Radionukliden untersucht werden. Bei einer Brennelementefabrik sind die relevanten Radio
nuklide insbesondere U-234 und Th-232.
Die Vorrichtung zum Prüfen und Trennen des Schüttmaterials wie Bauschutt oder Bodenaus
hub enthält eine semimobile Brechanlage 10, die einen Aufgabetrichter 12 und einen
Backenbrecher 14 aufweist, mit dem das Materials auf eine Größe von ca. 80 mm oder
weniger gebrochen wird. Das beim Abriss angefallene oder beim Erdaushub erhaltene
Schüttmaterial wird mit einem Radlader zu einer Rampe 16 an die Brechanlage 10 gefahren
und in den Aufgabetrichter 12 gekippt. Zur Staubniederschlagung ist am Backenbrecher 14
eine nicht dargestellte Feinstbedüsungseinrichtung vorgesehen, die während des Brech
arbeitsgangs Wasser auf das Material sprüht.
Von der Brechanlage 10 wird das Schüttmaterial durch ein Austragstransportband 18 zu einer
Eindeckersiebmaschine 20 bewegt, die eine Siebbespannung von 50 mm hat. Schüttmateri
albestandteile mit Korngrößen von mehr als 50 mm werden von der Siebmaschine 20
ausgeschieden und in einen Behälter 22 bewegt. Der Inhalt des Behälters 22 wird von Zeit
zu Zeit in den Aufgabetrichter 12 geschüttet. Materialbestandteile mit Korngrößen von 50
mm und weniger gelangen von der Siebmaschine 20 auf ein Übergabetransportband 24,
dessen Abgabeende über einem Kastenbeschicker 26 mit integriertem Wiegeband angeordnet
ist.
Durch die Wägeeinrichtung wird der Antrieb der Transportbänder 18, 24 gesteuert. Wenn ein
voreingestelltes Gewicht an der Wägeeinrichtung erreicht ist, werden die Antriebe abgeschal
tet, so dass die Materialzufuhr zum Kastenbeschicker 26 unterbrochen ist.
Die abgewogene Materialcharge wird vom Wiegeband einem Scanner-Transportband 28
zugeführt. Das Abgabeende des Wiegebandes befindet sich über dem Aufnahmeende 30 des
Scanner-Transportbandes 28. Hinter dem Aufnahmeende 30 ist ein Ionisationsdetektor in
Form zweier Germaniumdetekoren 32, 34 angeordnet, denen jeweils Verstärker 36, 38, z. B.
in Form von Vor- und Hauptverstärkern und Analog/Digital-Umsetzer 40, 42 nachgeschaltet
sind, an die jeweils ein Rechner 44, 46 angeschlossen ist. Die Verstärker 36 bzw. 38 und die
Analog/Digital-Umsetzer 40 bzw. 42 bilden mit den Rechnern 44 bzw. 46 Vielkanalanalysa
toren, mit denen die von den Germaniumdetektoren 32, 34 erzeugten Signale ausgewertet
werden. Die Vielkanalanalysatoren sind Bestandteile einer Auswerteinheit 48, die unten noch
näher beschrieben werden.
Auf dem Scanner-Transportband 28 wird ein gleichmäßiger Materialstrom erzeugt und am
Ionisationsdetektor vorbeibewegt. Beispielsweise ist der Materialstrom 10 cm hoch und 80
cm breit. Das Scanner-Transportband 28 ist hinter den Germaniumdetektoren so lang
bemessen, dass die abgewogene Masse vollständig auf dem Transportband 28 aufliegt. Der
Materialstrom wird an den Germaniumdetektoren 32, 34 mit gleichmäßiger Geschwindigkeit
vorbeibewegt. Die Germaniumdetektoren haben Bleiabschirmungen und befinden sich in
einem wetterfesten Gehäuse, das nicht näher dargestellt ist. Das Gesichtsfeld der Germani
umdetektoren 32, 34 deckt die Breite des Transportbandes 28 ab.
Das Abgabeende 50 des Scanner-Transportbandes 28 ist über einem Aufnahmebereich eines
Schwenkbandes oder schwenkbaren Haldenbandes 52 angeordnet, dessen Abgabeende 54 in
drei Ruhestellungen bewegbar ist. Unterhalb der Ruhestellungen ist jeweils ein Behälter 56,
58, 60 in Form eines Muldenkippers für die Aufnahme des Materials angeordnet. Die
Vorgabe der jeweiligen Ruhestellung des Schwenkbandes 52 und die Schwenkbewegungen
zur Erreichung der jeweiligen Ruhestellung werden von der Auswerteinheit 48 gesteuert, die
auch den Backenbrecher 10, die Feinstsprüheinrichtung, die Transportbänder 18, 24, die
Siebmaschine 20, die Wägeeinrichtung und das Scanner-Transportband 28 steuert. Der
Anlagendurchsatz ist durch die Auswerteinheit in einem Bereich von z. B. 5-50 Mg
einstellbar, wobei die Scanner-Transportbandlänge nach dem Ionisationsdetektor für die
Auflage des maximal vorgesehenen Gewichts bemessen ist. Der Behälter 56 ist z. B. für die
Aufnahme von Material mit über dem Grenzwert liegender Aktivität bestimmt, während die
Behälter 58, 60 für das Material vorgesehen sind, dessen Aktivitäten als unkritisch eingestuft
sind. Dabei kann das Scannerband 28 ungeachtet der zu transportierenden Mittlungsmasse
relativ schmal und kurz ausgebildet werden, nämlich dann, wenn dem Scannertransportband
28 ein Pufferband nachgeordnet ist, welches eine Aufnahmekapazität aufweist, die gleich
oder in etwa gleich der zu scannenden Materialmenge zur Bestimmung der strahlungs
spezifischen Größe für die gesamte Menge ausreicht, bevor das Material über das Haldenband
52 einem der Behälter 56, 58, 60 zugeführt wird.
Die beiden Rechner 44, 46 sind miteinander versetzt und können alle anfallenden Daten
austauschen. Zusätzlich zu den oben angegebenen Einheiten ist in der Auswerteinheit 48 ein
nicht dargestellter Gamma-Flussschreiber installiert.
Beim Vorbeilaufen an den Germaniumdetektoren 32, 34 erzeugt die von den Radionukliden
im Materialstrom ausgehende Gamma-Eigenstrahlung Signale in den Germaniumdetektoren.
Die Signale werden verstärkt, digitalisiert und von den Vielkanalanalysatoren als energie
proportionales Impulshöhenspektrum dargestellt, das ausgewertet wird.
Das Messprinzip der Erfindung beruht auf dem Nachweis der γ-Eigenstrahlung der an den
Germaniumdetektoren 32, 34 vorbeibewegten Probe bzw. Masse.
Über die Energie der γ-Strahlung wird mittels eines EDV-Programms die Art des γ-Strahlen
emitters identifiziert und aus der Intensität der γ-Strahlung mit der zugehörigen Kalibrierung
(Efficiency Kurve) der Gehalt des identifizierten Radionuklids in der Menge berechnet, die
an den Germaniumdetektoren 32, 34 vorbeibewegt wurde.
Die kollimierenden Germaniumdetektoren 32, 34 befinden sich in definierten Abständen zu
der Oberfläche des Materialstroms bei der Messung für die Bestimmung des γ-Spektrums.
Die Auswertung des registrierten γ-Spektrums erfolgt EDV-gestützt in 3 Schritten:
- - Identifizierung der Peaklagen
Die Identifizierung der Peaklagen im Spektrum erfolgt anhand einer Energiekalibrie rung für das eingesetzte Messsystem. Diese wird vor einer Probenmessung durch geführt, indem γ-Standards mit bekannten γ-Energien gemessen werden und die Kanäle, in denen die registierten Peakmaxima auftreten, den jeweiligen γ-Energien zugeordnet werden.
Die Identifizierung der γ-Energien ermöglicht eine Aussage über die vorhandenen Radionuklide in der Probe. - - Bestimmung der Peakflächen
Die Bestimmung der Peakflächen erfolgt mittels standardisierter γ-Auswerteroutinen, die die Peakform des eingesetzten Messsystems, Peakumgebung, Interferenzen berücksichtigen. Die Peakflächenermittlung wird über das gesamte Spektrum ausge führt. Für die Prüfung der Chargen einer Brennelementefabrik auf radioaktiven Abfall erfolgt die Peakflächenanalyse insbesondere für die Peaks bei 185 keV, 239 keV, 911 keV. - - Bestimmung der Radionuklidgehalte in der Probe
Nach Kalibrierung der Geometrie des Messsystems wird der Radionuklidgehalt der Probe berechnet.
Zwischen den registrierten Impulsen (Peakflächen) und der Aktivität besteht folgender Zusammenhang:
mit
A = Aktivität der Probe
I = Anzahl registrierter Impulse
tM = Messzeit [s]
ε = Kalibrierfaktor, Nachweiswahrscheinlichkeit einer bestimmten γ-Energie
Iγ = γ-Linienintensität einer bestimmten γ-Linie eines Radionukli des
In Tab. 1, Seite 12, sind die γ-Energien und die γ-Linienintensitäten für routinemäßig zu
messende Radionuklide einer Brennelementefabrik zusammengestellt.
Bei einer Brennelementefabrik werden die Messparameter z. B. auf die radiologisch relevan
ten Nuklide U-234 (Messnuklid: U-235) und Th-232 (Messnukliden Ac-228/Pb-212) ausge
legt.
Die Kalibrierung des Messsystems wird mit homogenem Bauschutt/Bodenaushub bekannter
Aktivitätskonzentrationen durchgeführt. Dazu wird dieser auf dem Transportband 28 mit einer
Breite von 80 cm und einer Schütthöhe von 10 cm in das Gesichtsfeld der Germaniumdetek
toren 32, 34 gefahren, die Messung an der ruhenden Probe durchgeführt und eine Peakhöhen
analyse vorgenommen. Die Nachweiswahrscheinlichkeiten als Funktion der Energie werden
über Gl. 1 berechnet und als Kalibrierkurve für das System verwendet.
Von Bedeutung für den Betrieb des oben beschriebenen Systems sind die Nachweisgrenzen
der Aktivität. Die Nachweisgrenzen sind eine Funktion der Detektoreffizienz, der Anzahl
Detektoren und des Durchsatzes.
Sie liegen beispielsweise für zwei Detektoren mit 25% Effizienz und 40 t/h Durchsatz bei
einer Messzeit von 1 Stunde bei:
5,5 mBq/g für U-235 (185 keV), Messnuklid für U-234 und
9 mBq/g für Ac-228 (911 keV), Messnuklid für Th-232.
9 mBq/g für Ac-228 (911 keV), Messnuklid für Th-232.
Diese Nachweisgrenzen liegen bei 2, 2/34,4% für U-234 und 3,0/18% für Th-232 der
Deponie-/Liegenlassen-Grenzwerte.
Für die Nachweisgrenze NWG als Funktion des Durchsatzes gilt folgende Gleichung:
worin mit UNWG die untere Nachweisgrenze wie oben angegeben in mBq/g, mit n die
Anzahl der Detektoren, mit D der Durchsatz in t/h und mit ks eine Konstante bezeichnet sind.
Im Betrieb des obengenannten Systems wird der in den Chargen jeweils festgestellte Gehalt
an Radionukliden mit dem vorgegebenen Grenzwert verglichen. Überschreitet der Gehalt an
Radionukliden den Grenzwert, dann wird das Schwenkband 52 zum Behälter 56 bewegt.
Liegt der Gehalt unter dem Grenzwert oder ist das Material frei von Radionukliden, dann
wird dem Schwenkband bzw. Haldenband die Position am Behälter 58 oder 60 zugewiesen.
Nachdem das Schwenkband 52 seine zugewiesene Stellung erreicht hat, wird das Trans
portband 28 in Bewegung versetzt, wodurch dem Schwenkband 52 die Materialmenge
zugeführt wird, das das Material in den entsprechenden Behälter weiterleitet.
Claims (16)
1. Verfahren zur Prüfung von Schüttmaterial, insbesondere von Bauschutt und/oder
Bodenaushub, auf den Gehalt an Radionukliden und zur Trennung des Schüttmaterials
mit einem über einen vorgebbaren Grenzwert liegenden Anteil an Radionukliden vom
Schüttmaterial mit einem unter dem vorgebbaren Grenzwert liegenden Anteil an
Radionukliden,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Menge an Schüttmaterial vorgegeben und deren radioaktive Strahlung
gemessen wird und dass bei Überschreiten eines strahlungscharakteristischen Schwel
lenwertes pro vorgegebener Menge ein Schüttmaterial dieses einer ersten Aufnahme
für gesondert zu lagerndes Gut und bei Unterschreiten des Schwellenwertes das
Schüttmaterial als unkontaminiertes Gut einer zweiten Aufnahme zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schüttmaterial vor Abgabe an die erste oder zweite Aufnahme wie Behälter
einer einen Puffer darstellenden Transporteinrichtung wie -band zugeführt wird, wobei
die Transporteinrichtung ein Fassungsvermögen aufweist, das in etwa gleich der der
vorgebbaren Menge an Schüttmaterial ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine vorgebbare Menge an Schüttgutmaterial, in der vorzugsweise eine bestimm
te Korngröße nicht überschritten wird, gewogen und danach an wenigstens einem
Ionisationsdetektor für radioaktive Strahlung mit gleichbleibender Materialstärke
vorbeigeführt wird, dass beim Vorbeilauf des Schüttmaterials aus den Signalen des
Ionisationsdetektors das Impulshöhenspektrum bestimmt wird, dass aus dem Impuls
höhenspektrum über die Lage der Peakhöhen der oder die strahlenden Stoffe identifi
ziert und aus der Intensität der Strahlung der Peakhöhen mittels Kalibrierwerten
jeweils der Gehalt an dem oder den strahlenemittierenden Stoffen bestimmt und mit
dem Grenzwert verglichen wird und dass die Menge nach dem Vorbeilaufen am
Ionisationsdetektor bei einem dem Grenzwert entsprechenden oder diesen übersteigen
den Gehalt an Radionukliden in einen Behälter für gesondert zu lagerndes Material
und bei unterhalb des Grenzwerts liegenden Gehalt in einen Behälter eingefüllt wird,
der für Material ohne Beachtung von Sicherheitsvorschriften für radioaktives Gut
bestimmt ist.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Bestandteile des Schüttmaterials, deren Korngrößen etwa 50 mm überschreiten,
vor dem Herstellen der vorgebbaren Menge auf Korngrößen unterhalb von 50 mm
zerkleinert werden.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vorgebbare Menge an Schüttmaterial durch Wiegen des Schüttmaterials
erzeugt wird.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit dem Ionisationsdetektor Gamma-Strahlung gemessen wird.
7. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit homogenem Schüttmaterial bekannter Aktivitätskonzentration in dessen
Ruhezustand ein Impulshöhenspektrum mit den Lagen der Peakhöhen und deren
Energien für die Kalibrierung der Messeinrichtung bestimmt werden.
8. Vorrichtung zur Prüfung von Schüttmaterial, insbesondere von Bauschutt und/oder
Bodenaushub auf den Gehalt an Radionukliden und zur Trennung des Schüttmaterials
mit einem über einen vorgebbaren Grenzwert liegenden Anteil an Radionukliden vom
Schüttmaterial mit einem unter dem vorgebbaren Grenzwert liegenden Anteil an
Radionukliden,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach einer Wiegeeinrichtung ein mit einer abgewogenen Menge an Schütt
material beschickbares Scannerband (28) angeordnet ist, dass dem Scannerband in
dessen Transportstrecke eine Detektoreinrichtung (32, 34) zur Bestimmung einer
strahlungscharakteristischen Größe des Schüttmaterials zugeordnet ist und dass dem
Scannerband eine Übergabeeinrichtung (52) nachgeordnet ist, die in Abhängigkeit von
der durch die Detektoreinrichtung ermittelte strahlungscharakteristischen Größe zu
einem ersten Behälter für unkontaminiertes Schüttmaterial oder zu einem zweiten
Behälter (56) für kontaminiertes Schüttmaterial führt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Scannerband (28) und der Übergabeeinrichtung (52) eine als
Puffer dienende Transporteinrichtung wie -band verläuft, dessen Aufnahmekapazität
zusammen mit der des Scannerbandes zwischen der Detektoreinrichtung (32, 34) und
pufferseitigem Ende zumindest gleich dem der abgewogenen Menge an Schüttmaterial
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach einer Waage das mit dem abgewogenen, eine bestimmte Korngröße nicht
überschreitenden Schüttmaterial bestückbare Scannerband (28) für den Schüttmateri
altransport angeordnet ist, nahe an dessen Zufuhrende (30) wenigstens ein kalibrier
barer Ionisationsdetektor (32, 34) angeordnet ist, dem in einer Auswerteinheit (48) ein
wenigstens einen Rechner (44) aufweisender Viellcanalanalysator nachgeschaltet ist,
mit dem Impulshöhenspektren radioaktiver, insbesondere Gamma-Strahlung, bestimm
bar und bezüglich der Lage der Peakhöhen, der Identifikation strahlenemittierender
Stoffe und der Bestimmung des Gehalts der Stoffe im Schüttmaterial sowie des
Vergleichs des Gehalts mit wenigstens einem vorgebbaren Grenzwert auswertbar sind,
und dass unter dem Abgabeende (50) des Scanner-Transportbandes (28) der Auf
nahmebereich eines schwenkbaren Haldenbandes (52) angeordnet ist, dessen Ab
gabeende von der Auswerteinheit (48) in wenigstens zwei Schwenkstellungen steuer
bar ist, von denen eine über einem Behälter (56) für gesondert zu lagerndes Schütt
material und die andere über einem Behälter für Material angeordnet ist, das ohne
Beachtung besonderer Sicherheitsvorschriften für radioaktive Strahlung behandelt
werden kann.
11. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Waage als Wiegeband mit vorgeschaltetem Kastenbeschicker (26) ausgebildet
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass für die Aufbereitung des Schüttmaterials eine semimobile Brechanlage (10) mit
einem Backenbrecher (14) vorgesehen ist, mit dem Korngrößen unterhalb bestimmter
Werte erzeugbar sind und dem ein Transportband (18) nachgeschaltet ist, dessen
Abgabeende über einer Siebmaschine (20) mit Übergabetransportband (24) angeordnet
ist, dessen Abgabeende über dem Kastenbeschicker angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Backenbrecher (14) eine Feinstbedüsungsanlage vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Brechanlage, das Austragsband, die Feinstbedüsungsanlage, die Eindec
kersiebmaschine (20), das Übergabetransportband (24), das Wiegeband mit vor
geschaltetem Kastenbeschicker (26), das Scannerband (28) und das Schwenkband
mittels der Auswerteinheit (44, 46, 48) steuerbar sind.
15. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Siebbespannung der Eindeckersiebmaschine (20) 50 mm ist.
16. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 8 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Ionisationsdetektion zwei Germaniumdetekoren (32, 34) vorgesehen sind.
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