-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum qualitativen und/oder quantitativen
Nachweis von chemischen Elementen in Bodenproben, mit einer künstliche
Neutronenquelle zum impulsartigen Bestrahlen der Probe mit schnellen
Neutronen hoher Energie von bis zu 14 MeV, mindestens einem Detektor
zum Registrieren der Abklingzeit der mit der Probe wechselwirkenden
Neutronen durch Zählen
der Impulse und einer Stromversorgung für die Neutronenquelle und den
Detektor, und einer mit dem Detektor über eine Schnittstelle verbundenen
Steuereinheit zum Empfangen und Verarbeiten der erfassten Impulse,
einem Monitor zur Anzeige der verarbeiteten Ergebnisse und einer
separaten Stromversorgung für
die Steuereinheit.
-
Stand der Technik
-
Zur
quantitativen Bestimmung des Vorhandenseins von Kohlenwasserstofföl oder Salzwasser in
einer von einem Bohrloch durchdrungenen Erdformation ist es bekannt,
künstliche
Neutronenquellen einzusetzen (
DE 2 210 550 A1 ).
-
Aus
der
EP 493 545 B1 ist
ein Verfahren zum Bestimmen des Gehaltes der unterschiedlichen Bestandteile
eines Schüttgutes
bekannt, bei welchem das Schüttgut
kontinuierlich in eine Bestrahlungs- und Gammamesszone gefördert wird,
wobei die Gammastrahlung durch eine gepulste Neutronenquelle erzeugt
wird. Die von dem Schüttgut
emittierte Gammastrahlung wird in einem kontinuierlichen Energiebereich
von 0 bis 10 MeV von einem Detektor, beispielsweise Szintillationszähler, gemessen,
und als resultierendes Spektrum erfasst. Die Daten des resultierenden
Spektrums werden einer Berechnungseinrichtung zugeführt, in
welchem Daten von Vergleichsspektren gespeichert sind.
-
Das
gemessene Spektrum wird in Energiebänder segmentiert und jede Segmenthöhe mit den
Segmenthöhen
der Energiebänder
der entsprechenden Vergleichsspektren verglichen, um die Gehalte
der jeweiligen Bestandteile des Schüttgutes über eine Matrizenberechnung
zu bestimmen.
-
Die
Anordnung zum Bestimmen des Gehaltes der unterschiedlichen Bestandteile
eines Schüttgutes
umfasst eine Neutronenstrahlungsquelle zum gepulsten Bestrahlen
des Schüttgutes,
Messeinrichtungen für
verschiedene Gammastrahlen, eine Empfangseinrichtung für die Daten
der resultierenden Spektren und eine Berechnungseinrichtung, die
einen Vergleich zwischen den Daten des gemessenen Spektrums mit
den Daten der unter identischen Bedingungen gemessenen Spektren
für die
reinen Bestandteile ermöglichen.
-
Dieser
bekannte Stand der Technik hat den Nachteil, dass die Sekundärreaktion,
d. h. Gammastrahlen, für
die Bestimmung des Gehalts an Elementen genutzt wird, so dass eine
ausreichend Elementmenge im zu untersuchenden Material zur Verfügung stehen
muss, damit ein Nachweis überhaupt
möglich ist.
Elementnachweise im ppm-Bereich sind daher mit diesem bekannten
Verfahren zu ungenau.
-
Des
Weiteren hat dieses bekannte Verfahren auch den Nachteil, dass resultierende
Energiespektren erfasst werden, die letztendlich nur summare Effekte
beinhalten, wodurch die Genauigkeit dieser bekannten Messmethodik
weiter verschlechtert wird, so dass dieses bekannte Verfahren keine
echte Alternative zu der aufwändigen
chemischen Elementaranalyse oder Röntgenfluoreszenzanalyse ist.
-
Aus
der
DE 36 10 800 A1 ist
ein Verfahren zum Messen von Erdformationseigenschaften bekannt,
bei dem die Erdformation mit Impulsen von Neutronen wiederholt bestrahlt
wird und die von der Erdformation ausgehenden Gammastrahlen erfasst werden,
wobei die kumulativen Zählwerte
für jeden Impuls
Punkte auf einer Kurve der kumulativen Zählung über die Zeit definieren, die
einen mathematischen Ausdruck hat.
-
Die
Eigenschaften der Erdformation werden aus den kumulativen Zählfenstern
durch Berechnen der Variablen in dem mathematischen Ausdruck ermittelt.
Das bedeutet, dass bei diesem bekannten Stand der Technik eine kumulative
Zählung
anstelle der Zählratenkurve
zum Bestimmen der Formationseigenschaften benutzt wird.
-
Auch
diese bekannte Messmethodik führt
zu dem Nachteil, dass nur summare Effekte zur Auswertung gelangen.
-
Der
Anmelder hat gemäß der nicht
vorveröffentlichten
Patentanmeldung
DE
10 2006 031 800 A1 ein Verfahren zum Überwachen von Schadstoffen
im Boden und/oder flüssigen
Medien, insbesondere simultanen Überwachen
einer Vielzahl von chemischen Elementen, anorganischen und/oder
organischen Verbindungen vorgeschlagen, bei dem die Art und Menge
des Schadstoffes an Ort und Stelle in-situ ermittelt und angezeigt
wird. Der Boden und/oder die flüssigen
Medien werden mit schnellen Neutronen hoher Energie aus einer künstlichen
Neutronenquelle impulsartig bestrahlt, wobei die schnellen Neutronen auf
den Bereich thermischer Energie verlangsamt und von den nachzuweisenden
Elementen und/oder Verbindungen eingefangen werden, wobei die Anzahl
der thermischen Neutronen registriert, die erfassten Werte anschließend einem
Rechner digitalisiert zugeführt
und dann von diesem zu einer für
das untersuchte Medium typischen Abklingkurve verarbeitet wird,
aus der die Art und die Menge der Elemente und/oder Verbindungen
kontinuierlich bestimmt wird.
-
Dabei
wird die sich ergebende Verteilung der thermischen Neutronen als
Abklingkurve über
die gesamte Lebenszeit der Gesamtheit der thermischen Neutronen
zum Nachweis, zur Anzeige der chemischen Elemente und/oder Verbindungen
herangezogen. Es laufen im Einzelnen folgende Arbeitsschritte ab:
- a) Erfassen aller Wechselwirkungen zwischen Neutronen
und Umgebung während
der Lebenszeit eines einzelnen Neutrons in Form der Abklingkurven,
- b) Festlegen einer Länge
eines Zählintervalls oberhalb
einer Totzeit des Systems,
- c) Auswertung der nach Schritt a) ermittelten Abklingkurven
durch Untergliedern der Kurve in einander stoßende Registrierfenster, wobei
die Zählraten
in jedem einzelnen oder ausgewählten Fenster
durch Zählen
bestimmt und erfasst werden,
- d) Feststellen der Art des Elementes und/oder der Verbindung
auf der Abklingkurve durch Zuordnen der ermittelten Zählraten
in den einzelnen Fenstern zu von für die einzelnen Elemente bzw.
Verbindungen vorliegenden charakteristischen Einfangquerschnitten
für thermische
Neutronen und
- e) Bestimmen der Menge des Elementes und/oder der Verbindung
aus der Höhe
der erfassten Zählrate
oder der Lage auf der Abklingkurve.
-
Das
vorgeschlagene Verfahren benötigt
eine in den Boden oder in das Gewässer stationär verlegt Sonde
und ist daher für
eine simultane kontinuierliche Überwachung
auf Kontaminationen von Boden und Gewässer gut geeignet. Mobile Elementgehaltbestimmungen
an unterschiedlichen Orten wie sie in Feldanalysen notwendig werden,
sind mit der vorgeschlagenen Lösung
nicht zufriedenstellend lösbar, weil
die Sonde für
einen mobilen Einsatz einerseits zu sperrig und auch zu schwer und
andererseits die Verbindung zwischen Sonde und Rechner stationär, d. h.
flüssigkeitsdicht
bzw. fest, ausgelegt ist.
-
Weiterhin
sind aus der
GB 21 73
591 A ,
DE 29
15 879 C2 und
EP
05 92 225 A1 Verfahren zum qualitativen und/oder quantitativen
Nachweis von chemischen Elementen in Bodenproben bekannt, bei dem
Bodenproben mit schnellen Neutronen hoher Energie aus einer physikalischen
Neutronenquelle impulsartig bestrahlt werden.
-
Aufgabenstellung
-
Bei
diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung bereitzustellen,
das mobil an unterschiedlichen Orten im Feld zum Einsatz kommen
kann, ein geringes Gewicht hat und bei einfacher Handhabung eine
hohe Analysengenauigkeit erreicht.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung zeichnet
sich dadurch aus, dass sie den element- und materialspezifischen
Abklingprozess schneller Neutronen für die mobile Feldanalyse nutzt.
Die verschiedenen Elemente und Materialien besitzen gegenüber den
Neutronen unterschiedliche Reaktionsintensitäten, so dass die Abklingkurve
für das
untersuchte Medium einen typischen Verlauf einnimmt und Aussagen über die
Art und Menge der im Boden enthaltenen chemischen Elemente liefert.
-
Bei
der mobilen Feldanalyse wird zunächst eine
Abklingkurve aus den unterschiedlichen Reaktionsintensitäten zwischen
den Neutronen und den Elementen in der Probe formiert. Damit diese
gemessene Abklingkurve ausgewertet werden kann, wird eine Referenz-Abklingkurve mit
bekannter Zusammensetzung und Menge bereitgehalten, wobei die Vergleichbarkeit
der beiden Kurven durch eine Normierung der Referenz-Abklingkurve
auf die formierte Abklingkurve bezogen wird. Durch Auswerten der
gemessenen Abklingkurve nach ihrer Form und Lage werden die Art
und die Anzahl der Elemente in der Probe bestimmt. Die Auswertung
nach den Unstetigkeitsstellen im Kurvenverlauf ergibt die Zusammensetzung
der Probe. Die Konzentration der Elemente in der Probe wird als
Abweichung von einer aus der Referenz-Abklingkurve und formierten
Abklingkurve gebildeten mittleren Abklingkurve berechnet.
-
Von
besonderem Vorteil ist, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung modular aufgebaut
ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
setzt sich aus einem robusten, leichtgewichtigen und transportablen Feldmodul
zur Probenbestrahlung und aus einem mit dem Feldmodul über Schnittstellen
drahtlos oder durch Kabel verbundenes Steuermodul zur Auswertung
der gemessenen Zählraten
zusammen. Das Feldmodul ist mit seinem geringen Gewicht leicht beweglich
und kann vor Ort je nach den Messerfordernissen problemlos umgesetzt
werden, ohne dass das Steuermodul seine Lage verändern muss.
-
Wesentlich
ist, dass das Feldmodul eine Probenkammer mit variablem Innenvolumen
enthält, welches
an Proben unterschiedlicher Größe und Konsistenz
durch eine Anordnung von wasserstoffreichem Moderationsmaterial
anpassbar ist und konstante Messbedingungen für den Neutronenfluß in der
Probenkammer gewährleistet.
Der Probenkammer ist eine Kammer zur Aufnahme einer Referenzprobe
für die
Verifizierung und die Quantifizierung der Messergebnisse zugeordnet.
Die Probenkammer ist zudem gegenüber
dem Detektor oder der Detektor gegenüber der Aufnahmekammer beweglich
ausgelegt, so dass auch eine Probenabtastung von Proben mit größeren Volumina
möglich
wird.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung erreicht
eine Empfindlichkeit im ppm-Bereich für alle bestimmten Elemente,
die durchaus mit den Ergebnissen aus chemischen oder massenspektrometrischen
Analysen vergleichbar, aber wirtschaftlicher und zeitsparender ist.
-
Weitere
Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
-
Ausführungsbeispiel
-
Die
Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
-
Es
zeigt
-
1 eine
Darstellung einer aus einem Feldmodul und einem Steuermodul bestehenden
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wobei Feldmodul und Steuermodul drahtlos oder durch Kabel miteinander kommunizieren,
-
2 einen
Schnitt entlang der Linie A-A in 1,
-
3 Beispiele
von typischen Abklingkurven für
verschiedene Elemente,
-
4 ein
Beispiel einer Kalibrierungskurve für die Bestimmung des Zink-Gehaltes
-
5 ein
Schema zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
und
-
6 ein
Beispiel für
den Zusammenhang zwischen Referenzprobe und Bodenprobe.
-
Der
Gehalt an chemischen Elementen einer im Feld genommenen Bodenprobe
soll qualitativ und quantitativ mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestimmt
werden. Die Bodenprobe liegt in Form eines durch eine Kernbohrung
gewonnenen Kernes vor, der mit schnellen Neutronen zur Bestimmung des
Elementgehaltes impulsartig mit einer Quellenenergie von 14 MeV
bestrahlt wird.
-
Die 1 und 2 zeigen
den Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die aus einem transportablen Feldmodul 1 und einem stationären Steuermodul 2 besteht.
Feldmodul 1 und Steuermodul 2 kommunizieren miteinander.
-
Das
Feldmodul 1 enthält
eine physikalische Neutronenquelle 3, beispielsweise ein
niederfrequentes Minitron mit einer Quellenenergie von bis zu 14
MeV, mindestens einen Detektor 4 zum Registrieren der Abklingzeit
der mit der Probe wechselwirkenden Neutronen und Erfasst somit über die
thermische Neutronenverteilung alle Effekte während der Lebenszeit eines
Einzelneutrons. Es werden immer komplette Abklingkurven der mit
der Probe wechselwirkenden thermischen Neutronen durch Zählen der Impulse
aufgenommen. Die 3 zeigt den element- und materialspezifisch
typischen Verlauf des Abklingprozesses in Form von Abklingkurven
einer Reihe von Elementen.
-
Zum
Feldmodul 1 gehört
weiterhin ein Detektor 4, eine Stromversorgung 5 für den Betrieb
des Feldmoduls 1, ein Modem 6 zur Datenübertragung
an das Steuermodul 2, eine Kontrollplatine 7 für das Betriebsregime
und ein Mikroprozessor 8 mit Speicher für die Daten der durch die Detektoren
gezählten
Impulse. Als Detektor 4 kommen Helium3- oder Szintillationszähler zum
Einsatz.
-
Das
Feldmodul 1 ist kastenförmig
ausgebildet und weist maximal Kantenlängen von 80 cm × 30 cm × 30 cm
auf. Das Gesamtgewicht der Vorrichtung ist auf ca. 10 kg ohne Probe
begrenzt, so dass eine Umsetzung des Feldmoduls 1 vor Ort
problemlos möglich
ist.
-
Das
Feldmodul 1 enthält
eine Probenkammer 9 für
die zu analysierende Bodenprobe 10. Die Probenkammer 9 ist
variabel ausgelegt, so dass Proben mit einer Länge von maximal 50 cm aufgenommen
und analysiert werden können.
Das kleinste Probenmaß beträgt 3 cm × 1 cm × 1 cm.
Die Probenkammer 9 ist beiderseits mit einer Gummimanschette
verschlossen.
-
Die
Probenkammer 9 wird durch den Einbau von wasserstoffreichem
Moderationsmaterial, beispielsweise Wolle bzw. Kugeln aus Polyethylen
oder Wachs, an die unterschiedlichen Probengrößen und Konsistenzen angepasst,
um konstante Bedingungen für
den Neutronenfluss zu gewährleisten.
Das Moderationsmaterial kann beispielsweise an den Wänden 19 des
Feldmoduls 1 als Verschalung befestigt sein.
-
Der
Probenkammer 9 ist eine Kammer 12 zur Aufnahme
einer Referenzprobe 13 zugeordnet, die in einer Ausnehmung 14 der
Probenkammer 9 angeordnet ist. In dem hier gezeigten Beispiel
ist die Ausnehmung 14 in die Wandung 11 der Probenkammer eingeformt.
Die Referenzprobe 13 ermöglicht es, eine Referenz-Abklingkurve
K2 für
die Abklingkurve K1 der zu analysierenden Bodenprobe 10 unter
identischen Untersuchungsbedingungen zum Vergleich zu gewinnen und
im Speicher des Rechners 17 zur Verarbeitung abzulegen.
Des Weiteren dient die Referenzprobe 13 auch dazu, den
technischen Zustand des Feldmoduls 1 zu überprüfen und
Abweichungen im Messverhalten rechtzeitig festzustellen. Die zu
untersuchende Bodenprobe 10 kann dabei auch die Referenzprobe überdecken.
-
Die
Neutronenquelle 3 liegt aus Stabilitätsgründen unterhalb der Probenkammer 9 und
ist so angeordnet, dass die emittierten Neutronen mit der in der
Probenkammer 9 gelagerten Bodenprobe 10 Wechselwirken
können.
-
Der
Szintallationszähler
bzw. Detektor 4 befindet sich seitlich von oder oberhalb
der Bodenprobe 10 und zählt
die Impulse der mit der Bodenprobe 10 wechselwirkenden
thermischen Neutronen, die nach ihrer digitalen Wandlung im Speicher
des Mikroprozessors 8 abgelegt und zur Übertragung an das Steuermodul 2 über das
Modem 6 bereitgehalten werden.
-
Um
die Probenabmessungen für
die Messung optimal auszulegen, kann die Probenkammer 9 gegenüber dem
Detektor 4 translatorisch oder rotatorisch bewegt werden.
Natürlich
gehört
es auch zu der Erfindung, wenn anstelle der Probenkammer 9 der Detektor 4 eine
entsprechende Bewegung ausführen kann.
-
Das
Steuermodul 3 setzt sich aus einem Bedienungspult 15 mit
zumindest einer Schnittstelle 16 zum Anschluss eines ein
Interface- und eine Mikroprozessorkarte aufweisenden Rechners 17 zusammen, über den
alle notwendigen Einstellungen vorgenommen und die vom Feldmodul 1 übertragenen
Daten verarbeitet werden. Des Weiteren besitzt das Steuermodul 3 eine
Stromversorgung 18, die batterie- oder auch netzbetrieben
sein kann. Das Steuermodul 3 hat darüber hinaus eine Empfangs- und Übertragungsfunktion,
die beispielsweise GPS-gestützt
ist.
-
Im
Speicher des Rechners 17 ist eine Vielzahl von Kalibrierungskurven
für die
einzelnen Elemente hinterlegt. Diese Kalibrierungskurven beinhalten
die aus chemischen Analysen gewonnenen Elementkonzentrationen als
ppm-Angabe in Abhängigkeit
der aus der Neutronenbestrahlung des jeweiligen Elements resultierenden
Zählraten.
Beispiele derartiger Kalibrierungskurven zeigt 4.
-
Die 5 stellt
schematisch den Ablauf des Messvorgangs dar. Die beispielsweise
durch eine Kernbohrung gewonnene Bodenprobe 10 wird auf den
nicht dargestellten Messbereich in der Probenkammer 9 des
Feldmoduls 1 gelegt. In der Ausnehmung 14 der
Probenkammer 9 befindet sich die Referenzprobe 13.
Beide Proben 10 und 13 werden gleichzeitig durch
die physikalische Neutronenquelle 3 mit schnellen Neutronen
hoher Energie impulsartig bestrahlt.
-
Die
Anordnung ist so gewählt,
dass die mit den Proben wechselwirkenden Neutronen zugeordnet werden
können.
Die Impulse der mit den Elementen in den Proben wechselwirkenden
thermischen Neutronen wird durch einen Detektor 4 gemessen, wobei
die Impulse durch den Rechner 17 in eine Abklingkurve K2
für die
Referenzprobe 13 und in eine Abklingkurve K1 für die Bodenprobe 10 verarbeitet werden.
-
Im
nachfolgenden Schritt wird ein Vergleich der beiden aufgenommenen
Abklingkurven K1 und K2 durchgeführt
und die beiden Kurven durch Normierung vergleichbar gemacht. Dies
geschieht dadurch, dass die Abklingkurve K2 der Referenzprobe 13 auf
die Abklingkurve K1 der Bodenprobe 10 bezogen wird.
-
Wird
durch den Rechner 17 festgestellt, dass die beiden Kurven
K1 und K2 vergleichbar sind, beginnt die Auswertung der Abklingkurve
K1 der Bodenprobe 10 nach ihrer Lage, Form und ihren Unstetigkeitsstellen.
Der Bearbeitung wird die komplette Abklingkurve unterworfen. Für die Elementbestimmung,
d. h. dem qualitativen Nachweis der einzelnen Elemente in der Bodenprobe 10 werden
die Neutronenreaktionen mit den Elementen genutzt wie sie sich in
der Abklingkurve K1 in der zeitlichen Folge niederschlagen, und
zwar, die Paarbildung für
ausgewählte
Elemente im linken Teil der Abklingkurve, die Bremsreaktionen im
Mittelteil und die Einfangreaktion im rechten Teil der Abklingkurve.
-
5 verdeutlicht
die Auswertung der Abklingkurve K1 der Bodenprobe 10 im
Zusammenspiel mit der Abklingkurve K2 der Referenzprobe 13 näher.
-
Die
Abklingkurven werden in vorgegebenen Zeitschritten (Fenster) ausgewertet.
Die gemessene Abklingkurve K2 für
die Referenzprobe 13 wird auf die Abklingkurve K2 der Bodenprobe 10 bezogen.
Im dargestellten Beispiel liegt die Abklingkurve K2 für die Referenzprobe 13 höher als
die Kurve K1 für
die Bodenprobe 10. Dies wird durch den Chlor-Gehalt in der
Bodenprobe 10 hervorrufen, der gegenüber der Referenzprobe 13 um
8 mg höher
liegt. Durch die Pfeile sind im Kurvenverlauf Unstetigkeitsstellen
für die
Anwesenheit weiterer Elemente kenntlich gemacht. So entspricht der
Pfeil im Bereich des Fensters Nr. 11 Aluminium, der Pfeil im Fenster
Nr. 19 Eisen. Bei Fenster Nr. 21 handelt es sich um Chrom und bei
Fenster Nr. 32 um Blei. Die Identifizierung der Elemente erfolgt
durch Berechnung.
-
Für die so
ermittelten Elemente erfolgt im nachfolgenden Schritt die quantitative
Bestimmung ihrer Menge. Hierfür
sind im Speicher des Rechners 17 Kalibrierungskurven einer
Vielzahl von Elementen abgelegt. In den Kalibrierungskurven KK sind
die aus chemischen Analysen oder anderen geeigneten Analysen wie
beispielsweise Röntgenfluoreszenzanalysen
gewonnenen Ergebnisse in Abhängigkeit
der aus der Neutronenbestrahlung des jeweiligen Elements resultierenden
Zählraten
angegeben, so dass eine einfache Bestimmung der Menge anhand der
jeweilig für
das Element gemessenen Zählraten
durch den Rechner 17 möglich
ist.
-
Für den in 6 dargestellten
Fall erfolgt die Bestimmung der Konzentration durch die Ermittlung einer
mittleren Abklingkurve, die aus den Abklingkurven K1 und K2 gebildet
wird. Die Abweichung der Abklingkurve K1 der Bodenprobe 10 von
der mittleren Abklingkurve wird zur Bestimmung der Menge der Elemente
in der Bodenprobe 10 herangezogen.
-
Es
ergeben sich:
Aluminium 2,05 Gew.-%
Eisen 0,6 Gew.-%
Chrom
15 μg/g
Blei
1,2 μg/g
Chlor
12 mg/g
geringer Anteil chlorfreier Organik
Feuchtegehalt
etwa 15% in der Bodenprobe.
-
Aus
der Abklingkurve wird durch Vergleich des linken und rechten Astes
der Wassergehalt der Probe als Parameter und zu eventuellen Korrekturzwecken
ermittelt.
-
- 1
- Feldmodul
- 2
- Steuermodul
- 3
- Neutronenquelle
- 4
- Detektor
- 5
- Stromversorgung
- 6
- Modem
- 7
- Kontrollplatine
- 8
- Mikroprozessor
- 9
- Probenkammer
- 10
- Bodenprobe
- 11
- Wandung
von 9
- 12
- Kammer
für Referenzprobe
- 13
- Referenzprobe
- 14
- Ausnehmung
in 9
- 15
- Bedienpult
- 16
- Schnittstelle
- 17
- Rechner
- 18
- Stromversorgung
von 2
- 19
- Wandung
von 1
- K1
- Abklingkurve
Probe
- K2
- Abklingkurve
Referenz