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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum qualitativen und/oder quantitativen
Nachweis von chemischen Elementen in Bodenproben, bei dem eine Bodenprobe
mit schnellen Neutronen hoher Energie aus einer künstlichen
Neutronenquelle impulsartig bestrahlt, die Anzahl bzw. Impulse der
mit den Elementen wechselwirkenden thermischen Neutronen durch einen
Detektor gemessen werden, wobei die Impulse des Abklingprozesses
in digitalisierte Messwerte gewandelt und einem Rechner zugeführt
werden, der die Messwerte zu einer Abklingkurve verarbeitet, aus
dem Art und Menge der in der Bodenprobe enthaltenen Elemente bestimmt
und angezeigt werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum qualitativen und/oder
quantitativen Nachweis von chemischen Elementen in Bodenproben,
mit einer künstliche Neutronenquelle zum impulsartigen Bestrahlen
der Probe mit schnellen Neutronen hoher Energie von bis zu 14 MeV,
mindestens einen Detektor zum Registrieren der Abklingzeit der mit
der Probe wechselwirkenden Neutronen durch Zählen der Impulse
und eine Stromversorgung für die Neutronenquelle und den
Detektor, und einer mit dem Detektor über eine Schnittstelle
verbundenen Steuereinheit zum Empfangen und Verarbeiten der erfassten
Impulse, einem Monitor zur Anzeige der verarbeiteten Ergebnisse
und eine separate Stromversorgung für die Steuereinheit,
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Stand der Technik
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Zur
quantitativen Bestimmung des Vorhandenseins von Kohlenwasserstofföl
oder Salzwasser in einer von einem Bohrloch durchdrungenen Erdformation
ist es bekannt, künstliche Neutronenquellen einzusetzen
(
DE 2 210 550 A1 ).
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Aus
der
EP 493 545 B1 ist
ein Verfahren zum Bestimmen des Gehaltes der unterschiedlichen Bestandteile
eines Schüttgutes bekannt, bei welchem das Schüttgut
kontinuierlich in eine Bestrahlungs- und Gammamesszone gefördert
wird, wobei die Gammastrahlung durch eine gepulste Neutronenquelle
erzeugt wird. Die von dem Schüttgut emittierte Gammastrahlung
wird in einem kontinuierlichen Energiebereich von 0 bis 10 MeV von
einem Detektor, beispielsweise Szintilationszähler, gemessen
und als resultierendes Spektrum erfasst. Die Daten des resultierenden
Spektrums werden einer Berechnungseinrichtung zugeführt,
in welchem Daten von Vergleichsspektren gespeichert sind.
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Das
gemessene Spektrum wird in Energiebänder segmentiert und
jede Segmenthöhe mit den Segmenthöhen der Energiebänder
der entsprechenden Vergleichsspektren verglichen, um die Gehalte
der jeweiligen Bestandteile des Schüttgutes über
eine Matrizenberechnung zu bestimmen.
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Die
Anordnung zum Bestimmen des Gehaltes der unterschiedlichen Bestandteile
eines Schüttgutes umfasst eine Neutronenstrahlungsquelle
zum gepulsten Bestrahlen des Schüttgutes, Meßeinrichtungen
für verschiedene Gammastrahlen, eine Empfangseinrichtung
für die Daten der resultierenden Spektren und eine Berechnungseinrichtung,
die einen Vergleich zwischen den Daten des gemessenen Spektrums
mit den Daten der unter identischen Bedingungen gemessenen Spektren
für die reinen Bestandteile ermöglichen.
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Dieser
bekannte Stand der Technik hat den Nachteil, dass die Sekundärreaktion,
d. h. Gammastrahlen, für die Bestimmung des Gehalts an
Elementen genutzt wird, so dass eine ausreichend Elementmenge im
zu untersuchenden Material zur Verfügung stehen muss, damit
ein Nachweis überhaupt möglich ist. Elementnachweise
im ppm-Bereich sind daher mit diesem bekannten Verfahren zu ungenau.
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Des
Weiteren hat dieses bekannte Verfahren auch den Nachteil, dass resultierende
Energiespektren erfasst werden, die letztendlich nur summare Effekte
beinhalten, wodurch die Genauigkeit dieser bekannten Messmethodik
weiter verschlechtert wird, so dass dieses bekannte Verfahren keine
echte Alternative zu der aufwändigen chemischen Elementaranalyse
oder Röntgenfluoreszenzanalyse ist.
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Aus
der
DE 36 10 800 A1 ist
ein Verfahren zum Messen von Erdformationseigenschaften bekannt,
bei dem die Erdformation mit Impulsen von Neutronen wiederholt bestrahlt
wird und die von der Erdformation ausgehenden Gammastrahlen erfasst werden,
wobei die kumulativen Zählwerte für jeden Impuls
Punkte auf einer Kurve der kumulativen Zählung über
die Zeit definieren, die einen mathematischen Ausdruck hat. Die
Eigenschaften der Erdformation werden aus den kumulativen Zählfenstern durch
Berechnen der Variablen in dem mathematischen Ausdruck ermittelt.
Das bedeutet, dass bei diesem bekannten Stand der Technik eine kumulative Zählung
anstelle der Zählratenkurve zum Bestimmen der Formationseigenschaften
benutzt wird. Auch diese bekannte Messmethodik führt zu
dem Nachteil, dass nur summare Effekte zur Auswertung gelangen.
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Der
Anmelder hat gemäß unveröffentlichten Patentanmeldung
10 2006 031 800 ein Verfahren zum Überwachen von Schadstoffen
im Boden und/oder flüssigen Medien, insbesondere simultanen Überwachen
einer Vielzahl von chemischen Elementen, anorganischen und/oder
organischen Verbindungen vorgeschlagen, bei dem die Art und Menge des
Schadstoffes an Ort und Stelle in-situ ermittelt und angezeigt wird.
Der Boden und/oder die flüssigen Medien werden mit schnellen
Neutronen hoher Energie aus einer künstlichen Neutronenquelle
impulsartig bestrahlt, wobei die schnellen Neutronen auf den Bereich
thermischer Energie verlangsamt und von den nachzuweisenden Elementen
und/oder Verbindungen eingefangen werden, wobei die Anzahl der thermischen
Neutronen registriert, die erfassten Werte anschließend
einem Rechner digitalisiert zugeführt und dann von diesem
zu einer für das untersuchte Medium typischen Abklingkurve
verarbeitet wird, aus der die Art und die Menge der Elemente und/oder
Verbindungen kontinuierlich bestimmt wird.
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Dabei
wird die sich ergebende Verteilung der thermischen Neutronen als
Abklingkurve über die gesamte Lebenszeit der Gesamtheit
der thermischen Neutronen zum Nachweis, zur Anzeige der chemischen
Elemente und/oder Verbindungen herangezogen. Es laufen im Einzelnen
folgende Arbeitsschritte ab:
- a) Erfassen aller
Wechselwirkungen zwischen Neutronen und Umgebung während
der Lebenszeit eines einzelnen Neutrons in Form der Abklingkurven,
- b) Festlegen einer Länge eines Zählintervalls oberhalb
einer Totzeit des Systems,
- c) Auswertung der nach Schritt a) ermittelten Abklingkurven
durch Untergliedern der Kurve in einanderstoßende Registrierfenster,
wobei die Zählraten in jedem einzelnen oder ausgewählten Fenster
durch Zählen bestimmt und erfasst werden,
- d) Feststellen der Art des Elementes und/oder der Verbindung
auf der Abklingkurve durch Zuordnen der ermittelten Zählraten
in den einzelnen Fenster zu von für die einzelnen Elemente
bzw. Verbindungen vorliegenden charakteristischen Einfangquerschnitten
für thermische Neutronen und
- e) Bestimmen der Menge des Elementes und/oder der Verbindung
aus der Höhe der erfassten Zählrate oder der Lage
auf der Abklingkurve.
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Das
vorgeschlagene Verfahren benötigt eine in den Boden oder
in das Gewässer stationär verlegt Sonde und ist
daher für eine simultane kontinuierliche Überwachung
auf Kontaminationen von Boden und Gewässer gut geeignet.
Mobile Elementgehaltbestimmungen an unterschiedlichen Orten wie
sie in Feldanalysen notwendig werden, sind mit der vorgeschlagenen
Lösung nicht zufriedenstellend lösbar, weil die
Sonde für einen mobilen Einsatz einerseits zu sperrig und
auch zu schwer und andererseits die Verbindung zwischen Sonde und
Rechner stationär, d. h. flüssigkeitsdicht bzw.
fest, ausgelegt ist.
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Aufgabenstellung
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Bei
diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung
bereitzustellen, das mobil an unterschiedlichen Orten im Feld zum
Einsatz kommen kann, ein geringes Gewicht hat und bei einfacher
Handhabung eine hohe Analysengenauigkeit erreicht.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Gattung
mit den Merkmalen des Anspruches 1 und durch eine Vorrichtung mit
den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Verfahren
den Unteransprüchen entnehmbar.
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Die
erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich durch
ein Verfahren aus, das den element- und materialspezifischen Abklingprozess
schneller Neutronen für die mobile Feldanalyse nutzt. Die
verschiedenen Elemente und Materialien besitzen gegenüber den
Neutronen unterschiedliche Reaktionsintensitäten, so dass
die Abklingkurve für das untersuchte Medium einen typischen
Verlauf einnimmt und Aussagen über die Art und Menge der
im Boden enthaltenen chemischen Elemente liefert.
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Bei
der mobilen Feldanalyse wird zunächst eine Abklingkurve
aus den unterschiedlichen Reaktionsintensitäten zwischen
den Neutronen und den Elementen in der Probe formiert. Damit diese
gemessene Abklingkurve ausgewertet werden kann, wird eine Referenz-Abklingkurve
mit bekannter Zusammensetzung und Menge bereitgehalten, wobei die Vergleichbarkeit
der beiden Kurven durch eine Normierung der Referenz-Abklingkurve
auf die formierte Abklingkurve bezogen wird. Durch Auswerten der
gemessenen Abklingkurve nach ihrer Form und Lage wird die Art und
die Anzahl der Elemente in der Probe bestimmt. Die Auswertung nach
den Unstetigkeitstellen im Kurvenverlauf ergibt die Zusammensetzung der
Probe. Die Konzentration der Elemente in der Probe wird als Abweichung
von einer aus der Referenz-Abklingkurve und formierten Abklingkurve
gebildeten mittleren Abklingkurve berechnet.
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Von
besonderem Vorteil ist, dass die erfindungsgemäße
Vorrichtung modular aufgebaut ist. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung setzt sich aus einem robusten, leichtgewichtigen und
transportablen Feldmodul zur Probenbestrahlung und aus einem mit dem
Feldmodul über Schnittstellen drahtlos oder durch Kabel
verbundenes Steuermodul zur Auswertung der gemessenen Zählraten
zusammen. Das Feldmodul ist mit seinem geringen Gewicht leicht beweglich
und kann vor Ort je nach den Messerfordernissen problemlos umgesetzt
werden, ohne dass das Steuermodul seine Lage verändern
muss.
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Wesentlich
ist, dass das Feldmodul eine Probenkammer mit variablen Innenvolumen
enthält, welches an Proben unterschiedlicher Größe
und Konsistenz durch eine Anordnung von wasserstoffreichem Moderationsmaterial
anpassbar ist und konstante Messbedingungen für den Neutronenfluß in
der Probenkammer gewährleistet. Der Probenkammer ist eine
Kammer zur Aufnahme einer Referenzprobe für die Verifizierung
und die Quantifizierung der Messergebnisse zugeordnet. Die Probenkammer
ist zudem gegenüber dem Detektor oder der Detektor gegenüber
der Aufnahmekammer beweglich ausgelegt, so dass auch eine Probenabtastung
von Proben mit größeren Volumina möglich
wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren erreicht eine Empfindlichkeit
im ppm-Bereich für alle bestimmten Elemente, die durchaus
mit den Ergebnissen aus chemischen oder massenspektrometrische Analysen
vergleichbar, aber wirtschaftlicher und zeitsparender ist.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
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Ausführungsbeispiel
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Die
Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
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Es
zeigt
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1 eine
Darstellung einer aus einem Feldmodul und einem Steuermodul bestehenden
erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei Feldmodul
und Steuermodul drahtlos oder durch Kabel miteinander kommunizieren,
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2 einen
Scnnitt entlang der Linie A-A in 1,
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3 Beispiele
von typischen Abklingkurven für verschiedene Elemente,
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4 ein
Beispiel einer Kalibrierungskurve für die Bestimmung des
Zink-Gehaltes
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5 ein
Schema zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
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6 ein
Beispiel für den Zusammenhang zwischen Referenzprobe und
Bodenprobe.
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Der
Gehalt an chemischen Elementen einer im Feld genommenen Bodenprobe
soll qualitativ und quantitativ mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren bestimmt werden. Die Bodenprobe liegt in Form eines durch
eine Kernbohrung gewonnenen Kernes vor, der mit schnellen Neutronen
zur Bestimmung des Elementgehaltes impulsartig mit einer Quellenenergie
von 14 MeV bestrahlt wird.
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Die 1 und 2 zeigen
den Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die aus einem transportablen Feldmodul 1 und einem stationären Steuermodul 2 besteht.
Feldmodul 1 und Steuermodul 2 kommunizieren miteinander.
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Das
Feldmodul 1 enthält eine physikalische Neutronenquelle 3,
beispielsweise ein niederfrequentes Minitron mit einer Quellenenergie
von bis zu 14 MeV, mindestens einen Detektor 4 zum Registrieren
der Abklingzeit der mit der Probe wechselwirkenden Neutronen und
erfassen somit über die thermische Neutronenverteilung
alle Effekte während der Lebenszeit eines Einzelneutrons.
Es werden immer komplette Abklingkurven der mit der Probe wechselwirkenden
thermischen Neutronen durch Zählen der Impulse aufgenommen.
Die 3 zeigt den element- und materialspezifisch typischen
Verlauf des Abklingprozesses in Form von Abklingkurven einer Reihe von
Elementen.
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Zum
Feldmodul 1 gehört weiterhin ein Detektor 4,
eine Stromversorgung 5 für den Betrieb des Feldmoduls 1,
ein Modem 6 zur Datenübertragung an das Steuermodul 2,
eine Kontrollplatine 7 für das Betriebsregime
und ein Mikroprozessor 8 mit Speicher für die
Daten der durch die Detektoren gezählten Impulse. Als Detektor 4 kommen
Helium 3- oder Szintillationszähler zum Einsatz.
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Das
Feldmodul 1 ist kastenförmig ausgebildet und weist
maximal Kantenlängen von 80 cm × 30 cm × 30
cm auf. Das Gesamtgewicht der Vorrichtung ist auf ca. 10 kg ohne
Probe begrenzt, so dass eine Umsetzung des Feldmoduls 1 vor
Ort problemlos möglich ist.
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Das
Feldmodul 1 enthält eine Probenkammer 9 für
die zu analysierende Bodenprobe 10. Die Probenkammer 9 ist
variabel ausgelegt, so dass Proben mit einer Länge von
maximal 50 cm aufgenommen und analysiert werden können.
Das kleinste Probenmaß beträgt 3 cm × 1
cm × 1 cm. Die Probenkammer 9 ist beiderseits
mit Gummimanschette verschlossen.
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Die
Probenkammer 9 wird durch den Einbau von wasserstoffreichem
Moderationsmaterial, beispielsweise Wolle bzw. Kugeln aus Polyethylen
oder Wachs, an die unterschiedlichen Probengrößen
und Konsistenz angepasst, um konstante Bedingungen für
den Neutronenfluss zu gewährleisten. Das Moderationsmaterial
kann beispielsweise an den Wänden 19 des Feldmoduls 1 als
Verschalung befestigt sein.
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Der
Probenkammer 9 ist eine Kammer 12 zur Aufnahme
einer Referenzprobe 13 zugeordnet, die in einer Ausnehmung 14 der
Probenkammer 9 angeordnet ist. In dem hier gezeigten Beispiel
ist die Ausnehmung 14 in die Wandung 11 der Probnenkammer eingeformt.
Die Referenzprobe 13 ermöglicht es, eine Referenz-Abklingkurve
K2 für die Abklingkurve K1 der zu analysierenden Bodenprobe 10 unter
identischen Untersuchungsbedingungen zum Vergleich zu gewinnen und
im Speicher des Rechners 17 zur Verarbeitung abzulegen.
Des weiteren dient die Referenzprobe 13 auch dazu, den
technischen Zustand des Feldmoduls 1 zu überprüfen
und Abweichungen im Messverhalten rechtzeitig festzustellen. Die
zu untersuchende Bodenprobe 10 kann dabei auch die Referenzprobe überdecken.
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Die
Neutronenquelle 3 liegt aus Stabilitätsgründen
unterhalb der Probenkammer 9 und ist so angeordnet, dass
die emittierten Neutronen mit der in der Probenkammer 9 gelagerten
Bodenprobe 10 Wechselwirken können.
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Der
Szintallationszähler bzw. Detektor 4 befindet
sich seitlich von oder oberhalb der Bodenprobe 10 und zählt die
Impulse der mit der Bodenprobe 10 wechselwirkenden thermischen
Neutronen, die nach ihrer digitalen Wandlung im Speicher des Mikroprozessors 8 abgelegt
und zur Übertragung an das Steuermodul 2 über
das Modem 6 bereitgehalten werden.
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Um
die Probenabmessungen für die Messung optimal auszulegen,
kann die Probenkammer 9 gegenüber den Detektor 4 translatorisch
oder rotatorisch bewegt werden. Natürlich gehört
es auch zu der Erfindung, wenn anstelle der Probenkammer 9 der Detektor 4 eine
entsprechende Bewegung ausführen kann.
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Das
Steuermodul 3 setzt sich aus einem Bedienungspult 15 mit
zumindest einer Schnittstelle 16 zum Anschluß eines
ein Interface- und eine Mikroprozessorkarte aufweisenden Rechner 17 zusammen, über
den alle notwendigen Einstellungen vorgenommen und die vom Feldmodul 1 übertragenen
Daten verarbeitet werden. Des Weiteren besitzt das Steuermodul 3 eine
Stromversorgung 18, die batterie- oder auch netzbetrieben
sein kann. Das Steuermodul 3 hat darüber hinaus
eine Empfangs- und Übertragungsfunktion, die beispielsweise
GPS-gestützt ist.
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Im
Speicher des Rechners 17 sind eine Vielzahl von Kalibrierungskurven
für die einzelnen Elemente hinterlegt. Diese Kalibrierungskurven
beinhalten die aus chemischen Analysen gewonnenen Elementkonzentrationen
als ppm-Angabe in Abhängigkeit der aus der Neutronenbestrahlung
des jeweiligen Elements resultierenden Zählraten. Beispiele
derartiger Kalibrierungskurven zeigt 4.
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Die 5 stellt
schematisch den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
dar. Die beispielsweise durch eine Kernbohrung gewonnene Bodenprobe 10 wird
auf den nicht dargestellten Messbereich in der Probenkammer 9 des
Feldmoduls 1 gelegt. In der Ausnehmung 14 der
Probenkammer 9 befindet sich die Referenzprobe 12.
Beide Proben 10 und 13 werden gleichzeitig durch
die physikalische Neutronenquelle 3 mit schnellen Neutronen
hoher Energie impulsartig bestrahlt. Die Anordnung ist so gewählt,
dass die mit den Proben wechselwirkenden Neutronen zugeordnet werden
können. Die Impulse der mit den Elementen in den Proben
wechselwirkenden thermischen Neutronen wird durch einen Detektor 4 gemessen,
wobei die Impulse durch den Rechner 17 in eine Abklingkurve
K2 für die Referenzprobe 13 und in eine Abklingkurve
K1 für die Bodenprobe 10 verarbeitet werden.
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Im
nachfolgenden Schritt wird ein Vergleich der beiden aufgenommenen
Abklingkurven K1 und K2 durchgeführt und die beiden Kurven
durch Normierung vergleichbar gemacht. Dies geschieht dadurch, dass
die Abklingkurve K2 der Referenzprobe 13 auf die Abklingkurve
K1 der Bodenprobe 10 bezogen wird.
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Wird
durch den Rechner 17 festgestellt, dass die beiden Kurven
K1 und K2 vergleichbar sind, beginnt die Auswertung der Abklingkurve
K1 der Bodenprobe 10 nach ihrer Lage, Form und ihren Unstetigkeitstellen.
Der Bearbeitung wird die komplette Abklingkurve unterworfen. Für
die Elementbestimmung, d. h. dem qualitativen Nachweis der einzelnen
Elemente in der Bodenprobe 10 werden die Neutronenreaktionen
mit den Elementen genutzt wie sie sich in der Abklingkurve K1 in
der zeitlichen Folge niederschlagen, und zwar, die Paarbildung für
ausgewählte Elemente im linken Teil der Abklingkurve, die
Bremsreaktionen im Mittelteil und die Einfangreaktion im rechten
Teil der Abklingkurve.
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5 verdeutlicht
die Auswertung der Abklingkurve K1 der Bodenprobe 10 im
Zusammenspiel mit der Abklingkurve K2 der Referenzprobe 13 näher.
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Die
Abklingkurven werden in vorgegebenen Zeitschritten (Fenster) ausgewertet.
Die gemessene Abklingkurve K2 für die Referenzprobe 13 wird
auf die Abklingkurve K2 der Bodenprobe 10 bezogen. Im dargestellten
Beispiel liegt die Abklingkurve K2 für die Referenzprobe 13 höher
als die Kurve K1 für die Bodenprobe 10. Dies wird
durch den Chlor-Gehalt in der Bodenprobe 10 hervorrufen,
der gegenüber der Referenzprobe 13 um 8 mg höher
liegt. Durch die Pfeile sind im Kurvenverlauf Unstetigkeitsstellen
für die Anwesenheit weiterer Elemente kenntlich gemacht.
So entspricht der Pfeil im Bereich des Fensters Nr. 11 Aluminium,
der Pfeil im Fenster Nr. 19 Eisen. Bei Fenster Nr. 21 handelt es
sich um Chrom und bei Fenster Nr. 32 um Blei. Die Identifizierung
der Elemente erfolgt durch Berechnung.
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Für
die so ermittelten Elemente erfolgt im nachfolgenden Schritt die
quantitative Bestimmung ihrer Menge. Hierfür sind im Speicher
des Rechners 17 Kalibrierungskurven einer Vielzahl von
Elementen abgelegt. In den Kalibrierungskurven KK sind die aus chemischen
Analysen oder anderen geeigneten Analysen wie beispielsweise Röntgenfluoreszenzanalysen
gewonnenen Ergebnisse in Abhängigkeit der aus der Neutronenbestrahlung
des jeweiligen Elements resultierenden Zählraten angegeben,
so dass eine einfache Bestimmung der Menge anhand der jeweilig für
das Element gemessenen Zählraten durch den Rechner 17 möglich
ist.
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Für
den in 6 dargestellten Fall erfolgt die Bestimmung der
Konzentration durch die Ermittlung einer mittleren Abklingkurve,
die aus den Abklingkurven K1 und K2 gebildet wird. Die Abweichung
der Abklingkurve K1 der Bodenprobe 10 von der mittleren Abklingkurve
wird zur Bestimmung der Menge der Elemente in der Bodenprobe 10 herangezogen.
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Es
ergeben sich:
Aluminium 2,05 Gew.-%
Eisen 0,6 Gew.-%
Chrom
15 μg/g
Blei 1,2 μg/g
Chlor 12 mg/g
geringer
Anteil chlorfreier Organik
Feuchtegehalt etwa 15% in der Bodenprobe.
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Aus
der Abklingkurve wird durch Vergleich des linken und rechten Astes
der Wassergehalt der Probe als Parameter und zu eventuellen Korrekturzwecken
ermittelt.
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- 1
- Feldmodul
- 2
- Steuermodul
- 3
- Neutronenquelle
- 4
- Detektor
- 5
- Stromversorgung
- 6
- Modem
- 7
- Kontrollplatine
- 8
- Mikroprozessor
- 9
- Probenkammer
- 10
- Bodenprobe
- 11
- Wandung
von 9
- 12
- Kammer
für Refererenzprobe
- 13
- Referenzprobe
- 14
- Ausnehmungin 9
- 15
- Bedienpult
- 16
- Schnittstelle
- 17
- Rechner
- 18
- Stromversorgung
von 2
- 19
- Wandung
von 1
- K1
- Abklingkurve
Probe
- K2
- Abklingkurve
Referenz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 2210550
A1 [0003]
- - EP 493545 B1 [0004]
- - DE 3610800 A1 [0009]