DE3903320C2 - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/28—Treating solids
- G21F9/30—Processing
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entsor
gung von teilweise schwachkontaminierten Kabeln aus kerntech
nischen Anlagen mit Zerkleinern und Ausmessen sowie Einteilen
je nach Kontamination und Einbringen in Lagerbehälter.
In kerntechnischen Anlagen fallen bei Änderungsarbeiten, sowie
insbesondere beim Abriß dieser Anlagen große Mengen an Elek
trokabeln an. Diese Kabel lassen sich im Originalzustand wegen
Ihrer Form nur sehr schwierig ausmessen, so daß im Regelfall
die Kabel als radioaktiver Abfall behandelt werden. In Wirk
lichkeit sind jedoch sicherlich mehr als 90% dieser Kabel
nicht kontaminiert und können einem Recycling zugeführt wer
den. Ein weiteres Problem ist, daß die Kabel selbst unter der
Isolierung nicht gemessen werden können. Eine Entfernung die
ser Isolierung ist deshalb notwendig. Die Kabel sind im Regel
fall aus Kupfer gefertigt, das einen volkswirtschaftlich wert
vollen Rohstoff darstellt. In ähnlicher Weise sind z. B. dünn
wandige Kunststoffrohre mit geringem Durchmesser zu behandeln,
die ebenfalls an ihrer Innenseite nicht gemessen werden kön
nen. Vielfach dienen diese Rohre als Führungsrohre für die Ka
bel und werden lediglich, weil eine Freigabe nicht möglich
ist, dem radioaktiven Abfall zugeführt.
Bisher wurden teilweise Kabel in einer Entmantelungsmaschine
entmantelt. Diese Handhabung verlangt jedoch sehr viel Handar
beit, da die Kabel nicht vorsortiert nach Größe und Länge vor
liegen und z. T. zuerst von daran befindlichen Kabelschellen
und ähnlichen Fremdkörpern befreit werden müssen. Ein Ausmes
sen der einzelnen Kabel von Hand wäre zu unwirtschaftlich und
würde ebenfalls zuviel Handarbeit erfordern. Außerdem wäre
diese Prozedur unter Umständen mit einer Inkooperatuonsgefahr
der damit Beschäftigten verbunden. Eine Messung von Hand
könnte deswegen nur strichprobenweise und für kurze Zeit erfol
gen.
Aus der DD-PS 2 48 216 ist ein Verfahren zum Zerlegen von lang
gestreckten Abfallteilen aus dem Inneren von Kernreaktoren be
kannt, wobei diese zu einer Zerlegeeinrichtung gebracht und
dann über einem Behälter abschnittsweise zerlegt werden. Die
entstehenden Einzelteile werden in einen Behälter eingebracht,
wobei schwachkontaminierte Teile, z. B. Endstücke ausge
schleust, dekontaminiert und wieder verwendet werden. Die
stark radioaktiven, zerkleinerten Teile gelangen in den Behäl
ter, die Behälter werden verschlossen, außen dekontaminiert,
ausgeschleust und in ein Langzeitlager gebracht.
Ein weiteres Verfahren zur Entsorgung kontaminierter Teile von
Kernkraftwerken durch Zerlegung ist aus der DE-OS 25 54 256
bekannt. Bei diesem Verfahren werden aktivierte oder stark
kontaminierte Teile zerlegt, wobei diese zunächst zerkleinert
werden und danch einem preß-, gefrier- oder chemischen Behand
lungsvorgang zugezogen werden. Auch diese zerkleinerten Teile
sollen vor oder nach dem Vorgang dekontaminiert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ausgehend von
diesem Stande der Technik ein neues Verfahren zur schadlosen
Wiederverwertung von Kabeln und geometrischen Reststoffen an
zugeben, das eine besonders wirtschaftliche betriebsweise er
möglicht, indem nur die wirklich radioaktiven Bestandteile als
radioaktiver Abfall der Endlagerung zugeführt werden müssen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt nun die vorliegende Erfin
dung die Verfahrensschritte vor, die im Kennzeichen des Pa
tentanspruches 1 von a) bis k) angegeben sind. Eine weitere
vorteilhafte Ausgestaltung des genannten Verfahrens ergibt
sich aus dem Kennzeichen des Unteransprüches.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist nun den besonderen Vor
teil auf, daß eine weitgehend vollautomatische Zerkleinerung,
Messung und Freigabe des Materials erfolgt. Eine vorherige
Sortierung der Kabelgröße nach Größe, Länge oder dergleichen
ist nicht erforderlich. Das dabei produzierte Material ent
spricht einem Zwischenprodukt der konventionellen Industrie
und kann daher zu einem guten Preis verkauft werden. Volks
wirtschaftlich bedeutet es, daß das wertvolle Kupfer vollre
cycled werden kann. Neben der Beseitigung von Kabeln können
aber auch dünnwandige Kupfer- oder Kunststoffrohre, die mit
den bis jetzt bekannten Methoden nicht freigegeben werden kön
nen, auf diese Art und Weise beseitigt werden. Insbesondere
für die Beseitigung von Kraftwerken oder anderen nuklearen An
lagen stellt die Anwendung dieses Verfahrens einen wesentli
chen Vorteil dar. Dabei kann die gesamte Anlage in zwei han
delsüblichen 20-Fuß Containern montiert werden, so daß sie mo
bil ist und an verschiedenen Einsatzorten eingesetzt werden
kann.
Das Verfahren wird im folgenden anhand der Figur näher erläu
tert:
Die Kabel werden an dem Montageort in Behälter, z. B. Fässer
verpackt. Diese Fässer werden dann auf einem Vorsortierband 1
ausgeschüttet und die Kabel 2 werden mit Hilfe einer Handsonde
einer groben vorsorglichen Messung auf eventl. Kontamination
unterzogen. Gleichzeitig werden bei dieser Vorsortierung Mate
rial wie z. B. Mauerbrocken oder andere den Prozeß störende
Teile aussortiert. Ziel der Vormessung ist es, eine Kontamina
tion der Anlage möglichst zu vermeiden oder zumindest sehr
niedrig zu halten. Die aussortierten, stärker kontaminierten
Kabel können entweder vordekontaminiert werden z. B. in einem
Ultraschallbad oder werden direkt dem radioaktiven Abfall zu
geführt. Das vorsortierte Material 2 wird in einem Grobschred
der 3 geschreddert, gelangt über ein weiteres Förderband 4 in
einen zweiten Feinschredder 5, der ein Material 6 mit einer
Körnung unter 5 mm Durchmesser erzeugt. Unter dem Feinschred
der 5 ist ein Silo 7 angebracht, so daß die Schredder 5 weit
gehend kontinuierlich laufen können. Über eine unter dem Silo
7 angebrachte Zellradschleuse 8 wird eine jeweils vorwählbare
Position des Granulates 6 auf einem Meßband 9 aufgebracht. Ein
Verteilerwert 10 breitet das Material mit einer gleichmäßigen
Schichtdicke 11 auf dem Band 9 aus.
Das Band 9 bewegt sich schrittweise, so daß jeweils eine be
stimmte Menge des Ganulats bzw. der Schicht 11 unter einem,
über dem Band 9 befindlichen Detektor 12 gelangt, der die Kon
tamination des jeweils unter dem Detektor 12 befindlichen Ma
teriales der Schicht 11 ausmißt. Das Meßergebnis wird einem
Rechner 13 zugeführt, der die jeweils spezifische Aktivität
des Granulates 11 ermittelt. Kommt der Rechner 13 zu dem Er
gebnis, daß das Material unterhalb der zulässigen spezifischen
Aktivitat ist, fördert das Band 9 die jeweils gemessene Menge
des Granulates 11 in eine Materialmulde 14 oder über eine Wei
che in ein Abfallfaß 15. Im Zweifelsfall kann das Material aus
dem Abfallfaß 15 dem Feinschredder 5 erneut zugeführt werden,
um eine nochmalige Messung durchzuführen. Das freigemessene
Material in der Mulde 14 wird einem konventionellen Entsorger
zur Wiederverwertung des Kupfers und zur Beseitigung der
Kunststoffisolierungen übergben.
Das Meßband 9 besteht aus leicht dekontaminierbarem Edelstahl
oder Kunstsoff, so daß bei einer größeren Kontamination eine
schnelle und einfache Reinigung erfolgen kann. Die Meßzeit be
trägt etwa 10 sec. Mit einer Anlage dieser Art können pro Tag
ca. 2 bis 3 Tonnen von den Kabeln gemessen und freigegeben
werden. Je nach Art der Radionnuklide kann dabei die Taktzeit
des Meßbandes erhöht oder verlangsamt werden.
Zusammengefaßt besteht nun das neue Verfahren aus den folgen
den Schritten:
- a) Verpacken der Kabel am dem Montageort in Behälter,
- b) Aufbringen des Behälterinhaltes auf ein Vorsortierband,
- c) Aussortieren von prozeßstörenden Teilen wie Mauerbrocken etc. und Vormessen auf Kontamination,
- d) Aussortieren von stärker kontaminierten Kabeln,
- e) Großschreddern der vorsortierten Kabel,
- f) Feinschreddern der Kabel auf eine Korngröße unter 5 mm Durchmesser,
- g) Portionieren der feingranulierten Kabel in Einzelchargen und Aufbringen auf ein Meßband,
- h) Ausbreiten bzw. Verteilen der vorwählbaren Einzelchargen auf dem Band in bestimmter Schichtdicke, und Umwandeln der Meßwerte in eine spezielle aktivitätskenngröße der Chargen,
- i) Intervallweises Ausmessen der Einzelchargen auf dem Band,
- k) Entsorgen der Einzelchargen je nach Aktivität durch Abtren
nen der freigemessenen Chargen von dem Kontaminierten oder
umgekehrt, dabei
- k1) Entsorgen in offenen Mulden bei Unterschreiten der Freigrenze im Schritt i),
- k2) Rückführen zum radioaktiven Abfall bei Überschreiten der Freigrenze.
Bezugszeichenliste
1 Vorsortierband
2 Kabel
3 Grobschredder
4 Förderband
5 Feinschredder
6 feingekörntes Material
7 Silo
8 Zellradschleuse
9 Meßband
10 Verteiler
11 gleichmäßige Schicht
12 Detektor
13 Rechner
14 Materialmulde
15 Abfallfaß
2 Kabel
3 Grobschredder
4 Förderband
5 Feinschredder
6 feingekörntes Material
7 Silo
8 Zellradschleuse
9 Meßband
10 Verteiler
11 gleichmäßige Schicht
12 Detektor
13 Rechner
14 Materialmulde
15 Abfallfaß
Claims (2)
1. Verfahren zur Entsorgung und Wiederverwertung von teilweise
schwachkontaminierten Kabeln aus kerntechnischen Anlagen
mit Zerkleinern und Ausmessen sowie Einteilen je nach Kon
tamination und Einbringen in Lagerbehälter, gekennzeichnet
durch die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Verpacken der Kabel an dem Demontageort in Behälter,
- b) Aufbringen des Behälterinhaltes auf ein Vorsortierband,
- c) Aussortieren von prozeßstörenden Teilen wie Mauerbrocken etc. und Vormessen auf Kontamination,
- d) Aussortieren von stärker kontaminierten Kabeln,
- e) Grobschreddern der vorsortierten Kabel,
- f) Feinschreddern der Kabel auf eine Korngröße unter 5 mm Durchmesser,
- g) Portionieren des feingranulierten Materiales in Ein zelchargen und Aufbringen auf ein Meßband,
- h) Ausbreiten bzw. Verteilen der vorwählbaren Einzelchargen auf dem Band in bestimmter Schichtdicke,
- i) Intervallweises Ausmessen der Einzelchargen auf dem Band und Umwandeln der erhaltenen Meßwerte in eine spezifi sche Aktivitätskenngröße des Materiales der Chargen,
- k) Entsorgen der Einzelchargen je nach Aktivität durch Ab
trennen der freigemessenen Chargen von den kontaminier
ten oder umgekehrt, dabei
- k1) Entsorgen in offener Mulde bei Unterschreiten der Freigrenze für eine schadlose Wiederverwertung im Schritt i),
- k2) Rückführen zum radioaktiven Abfall bei Überschreiten der genannten Freigrenze.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den weiteren
Schritt zwischen den Schritten e) und f):
- l) Vordekontaminieren nach dem Grobschreddern.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3903320A DE3903320A1 (de) | 1989-02-04 | 1989-02-04 | Verfahren zur entsorgung und wiederverwertung von teilweise schwachkontaminierten kabeln aus kerntechnischen anlagen |
EP89122444A EP0381834B1 (de) | 1989-02-04 | 1989-12-05 | Verfahren zur Entsorgung und Wiederverwendung von teilweise schwachkontaminierten Kabeln aus kerntechnischen Anlagen |
DE89122444T DE58906033D1 (de) | 1989-02-04 | 1989-12-05 | Verfahren zur Entsorgung und Wiederverwendung von teilweise schwachkontaminierten Kabeln aus kerntechnischen Anlagen. |
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DE3903320A DE3903320A1 (de) | 1989-02-04 | 1989-02-04 | Verfahren zur entsorgung und wiederverwertung von teilweise schwachkontaminierten kabeln aus kerntechnischen anlagen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3903320A1 DE3903320A1 (de) | 1990-08-16 |
DE3903320C2 true DE3903320C2 (de) | 1990-11-22 |
Family
ID=6373419
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE3903320A Granted DE3903320A1 (de) | 1989-02-04 | 1989-02-04 | Verfahren zur entsorgung und wiederverwertung von teilweise schwachkontaminierten kabeln aus kerntechnischen anlagen |
DE89122444T Expired - Fee Related DE58906033D1 (de) | 1989-02-04 | 1989-12-05 | Verfahren zur Entsorgung und Wiederverwendung von teilweise schwachkontaminierten Kabeln aus kerntechnischen Anlagen. |
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DE89122444T Expired - Fee Related DE58906033D1 (de) | 1989-02-04 | 1989-12-05 | Verfahren zur Entsorgung und Wiederverwendung von teilweise schwachkontaminierten Kabeln aus kerntechnischen Anlagen. |
Country Status (2)
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DE (2) | DE3903320A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19824039A1 (de) * | 1998-05-29 | 1999-12-09 | Nukem Hanau Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung von Schüttmaterial, insbesondere von Bauschutt und/oder Bodenaushub, auf den Gehalt an Radionukliden |
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- 1989-02-04 DE DE3903320A patent/DE3903320A1/de active Granted
- 1989-12-05 EP EP89122444A patent/EP0381834B1/de not_active Expired - Lifetime
- 1989-12-05 DE DE89122444T patent/DE58906033D1/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (2)
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DE19824039A1 (de) * | 1998-05-29 | 1999-12-09 | Nukem Hanau Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung von Schüttmaterial, insbesondere von Bauschutt und/oder Bodenaushub, auf den Gehalt an Radionukliden |
DE19824039B4 (de) * | 1998-05-29 | 2004-07-15 | Nukem Hanau Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung von Schüttmaterial, insbesondere von Bauschutt und/oder Bodenaushub, auf den Gehalt an Radionukliden |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE58906033D1 (de) | 1993-12-02 |
DE3903320A1 (de) | 1990-08-16 |
EP0381834A1 (de) | 1990-08-16 |
EP0381834B1 (de) | 1993-10-27 |
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