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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Tragetasche für
ein Blechblasinstrument, mit einer Hülle aus flexiblem Material,
an der eine Transporteinrichtung angebracht ist.
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Ein Blechblasinstrument, wie z. B.
eine Trompete, eine Tuba, ein Horn, eine Posaune oder ein Euphonium,
ist ein sehr empfindliches und in der Regel wertvolles Musikinstrument.
Es muß daher
, sobald es nicht benutzt wird, durch einen Behälter geschützt werden. Für den Transport
werden solche Musikinstrumente in einer gepolsterten Tragetasche mit
Transporteinrichtung, wie Tragegurten und/oder Tragegriffen, untergebracht.
Die Tragetasche muß möglichst
gut ihre Schutzfunktion erfüllen.
Sie muß darüber hinaus
möglichst
leicht sein, damit der Musiker beim Tragen nicht ungebührlich belastet
wird.
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Das Erfordernis des ausreichenden
Schutzes ist nur schwer mit dem Erfordernis nach einem möglichst
geringen Gewicht der Tragetasche in Einklang zu bringen.
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Es sind bereits Konstruktionen von
Tragetaschen für
Blechblasinstrumente bekannt, bei denen im Bereich der gefährdeten
Konturen, also z. B. des Schallbecher-Randes, in die Hülle ein
steifer Draht eingearbeitet ist. Dieser Draht ist, verglichen mit
der Hülle
und dem Instrument, relativ leicht. Er stabilisiert zwar die Kontur,
schützt
aber nicht nennenswert gegen physische Einwirkung.
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Darüber hinaus sind Konstruktionen
von Tragetaschen für
Blechblasinstrumente im Handel erhältlich, bei denen jeweils eine
durchgehende Platte aus einer Hartfaser, aus Holz, aus Kunststoff
oder aus Metall im Bereich einer Front- oder Endfläche eingelegt
oder eingearbeitet ist. Diese Tragetaschen haben den Nachteil eines
relativ hohen Gewichts. Darüber
hinaus bieten die eingearbeiteten Platten zwar Schutz vor Einwirkungen
senkrecht zur Platte auf die betreffende Endfläche, nicht aber z. B. gegen seitliche
Schläge.
Hier besteht immer noch die Gefahr, dass der Becherrand beispielsweise
einer eingebrachten Trompete durch solche Schläge beschädigt wird.
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Aus der Patentschrift
US 4 738 180 ist eine Tragetasche
für ein
Blechblasinstrument bekannt, die mit einem Tragegurt versehen ist.
Bei dieser Tragetasche handelt es sich um einen Hartschalenkoffer,
der dafür
eingerichtet ist, dass das Blechblasinstrument, z. B. eine Trompete,
in senkrechter Lage aufgestellt werden kann. Die Tragetasche besteht
aus einer steifen Hülle
und einer steifen Basis (Deckel). Die Hülle ist am unteren, offenen
Ende mit einem verdickten Rand oder Flansch versehen, der lediglich
als Schließkante
dient und in Verriegelungen in der auf den Boden gesetzten Basis
(Deckel) eingreift. Der genannte Flansch ist Bestandteil der Hülle selbst, nicht
ein selbständiger
Versteifungsrahmen. Er dient allein dem Eingriff in die Basis.
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Aus der Patentschrift
US 4 427 113 ist ebenfalls eine Tragtasche
für ein
Blasinstrument mit Tragegurt bekannt, die – gleichfalls im Gegensatz
zur vorliegenden Erfindung – insgesamt
aus einem stoßaufnehmenden
steifen, also unflexiblen Material besteht. Im Bereich des Bechers
des Blasinstruments besitzt die Tragetasche einen Deckel, der mit
einem der Innenform des Instrumentenbechers angepassten Passstück versehen
ist. Der Deckel ist an einem Scharnier an der Endöffnung der
Hülle schwenkbar befestigt.
Er kann mittels eines ringförmig
angeordneten Reißverschlusses
die Endöffnung
verschließend
festgehalten werden. Ein selbständiger
Versteifungsrahmen ist auch hier nicht vorgesehen.
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Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 200 21 141 U1 ist
gleichfalls eine Tasche für
ein Musikinstrument, insbesondere für ein Blasinstrument; bekannt,
die mit einem Rucksackträger
ausgestattet ist. Die kreisförmige
stirnseitige Vorderwand ist innen mit einer durchgehenden Platte
aus schlagzähem
Material, insbesondere aus Fiberglas, versehen, auf der sich wiederum
eine Polsterung befindet. Die Dicke der Fiberglasplatte beträgt etwa
5 mm, so dass in der Nähe
der stirnseitigen Wand gelagerte Instrumententeile besonders geschützt sind.
Alternativ kann eine Platte aus Sperrholz vorgesehen sein. Hier ergeben
sich somit die bereits angeführten
Nachteile des relativ hohen Gewichts und des fehlenden Schutzes
gegen seitliche Schläge.
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Aufgabe der Erfindung ist es demnach,
Maßnahmen
für eine
Tragetasche der eingangs genannten Art anzugeben derart, dass einerseits
das eingebrachte Blechblasinstrument im Bereich seines Schallbecher-Randes
wirkungsvoll gegen Schläge geschützt ist,
dass aber andererseits das Gewicht nicht nennenswert erhöht ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass im Bereich derjenigen Endfläche, in
dem der Schallbecher des Blechblasinstruments zu liegen kommt, im
Inneren der Hülle
ein Versteifungs-Rahmen aus einem festen Material angeordnet ist.
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Mit anderen Worten: Bei einer solchen
Tragetasche liegt an der Front-, Stirn- oder Endfläche im Bereich
der Taschenkante innen ein Rahmen, der zur Versteifung der flexiblen
Hülle dient.
Er gewährleistet einen
zusätzlichen
Schutz des Blechblasinstruments gegen Stöße, Schläge, hartes Aufsetzen, etc.,
ohne das Gewicht der Tragetasche ungebührlich zu erhöhen.
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Der Rahmen kann aus einem Kunststoff,
bevorzugt aus Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), aus einem Leichtmetall,
wie insbesondere aus Aluminium, oder auch aus Holz bestehen.
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Es ist von Vorteil, wenn der Rahmen
innen an der Hülle
dauerhaft befestigt ist. Die Befestigung kann durch Kleben, durch
Vernieten, durch Verschrauben oder mittels eines Klettverschlusses
erfolgt sein. Auch ein Festklemmen ist möglich.
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Eine besonders wichtige Ausführungsform zeichnet
sich dadurch aus, dass der Rahmen aus einem ringförmig geschlossenen
Endstück
mit allseitig aufgesetztem Rand besteht. Bei dieser Ausführungsform
ist die Tragetasche besonders gut schlaggeschützt. Sie bietet einen Schutz
des Randes des Schallbechers gegen Schläge und Stöße von der Seite und sogar
von hinten.
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Die Breite des Ringstücks und
die Breite des aufgesetzten Randes richten sich nach der Größe des Schallbechers
des Blechblasinstruments, das transportiert werden soll, und nach
dem Material, das verwendet wird. Es hat sich erwiesen, dass man
mit einer jeweiligen Breite von 2 bis 6 cm auskommt.
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Das ringförmig geschlossene Endstück richtet
sich in seiner Kontur nach der Form der betrachteten Endfläche der
Hülle.
Demnach kann dieses Endstück
kreisrund ausgebildet sein. Es kann aber auch aus einer geraden
Bodenleiste und aus einer darüber
angeordneten U-förmigen
Leiste bestehen. Bei einer solchen Ausgestaltung erzielt man den
Vorteil einer hohen Standfestigkeit.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Als besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Tragetasche
ist festzuhalten die Erhöhung
der Festigkeit der Hülle
durch den eingebrachten Rahmen. Ein solcher Rahmen ist relativ preisgünstig herstellbar.
Er ist auch relativ einfach in die Tragetasche einsetzbar, gegebenenfalls
auch nachträglich.
Durch den Rahmen wird – im
Vergleich zu den Platten nach dem Stand der Technik – das Gewicht
der Tragetasche nicht nennenswert erhöht.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden im folgenden anhand von zwei Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Tragetasche mit vertikaler Endfläche
für ein
Euphonium oder eine Trompete und
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2 eine
Tragetasche mit schräger
Endfläche
für ein
Tenorhorn oder ein Waldhorn .
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In den 1 und 2 ist jeweils eine Tragetasche 1 für ein Blechblasinstrument
dargestellt. Die Hülle 2 der
Tragetasche 1 ist an beiden Längsseiten mit einer Garnitur 4 versehen,
die als Transporteinrichtung dient. Die Garnitur 4 umfasst
zwei Tragegriffe, die mittels einer Umhüllung zu einem einzelnen Handgriff 6 zusammengefasst
sind. Es ist natürlich auch
möglich,
die Tragetasche 1 mit nur einem einzigen Tragegriff auszustatten.
Dieser Tragegriff würde am
balancierten Schwerpunkt der beladenen Tragetasche 1 angeordnet
sein. Mittels eines Reißverschlusses 8 läßt sich
die Tragetasche 1 zum Einbringen des Blechblasinstruments öffnen.
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Die Tragetasche 1 nach 1 besitzt eine kleinere,
im wesentlichen ebene und vertikal angeordnete Stirn- oder Endfläche 10 und
parallel dazu eine größere, im
wesentlichen ebenfalls ebene Stirn- oder Endfläche 12. Im Bereich
dieser größeren Endfläche 12 liegt
der Schallbecher des Blechblasinstruments, wenn dieses in die Tragetasche 1 eingebracht ist.
Die Tragetasche 1 nach 2 besitzt
dagegen eine nach außen
gewölbte
kleinere Endfläche 10 und eine
zur Längsachse
schräg
angeordnete, ebene größere Endfläche 12.
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Im Bereich der Kante der größeren Endfläche 12 ist
im Innenraum ein gestrichelt eingezeichneter Versteifungs-Rahmen 14 aus
einem festen Material angeordnet. Dieser Versteifungs-Rahmen 14 dient
zum Schutze des Randes des Schallbechers. An der kleineren Endfläche 10 ist
ein solcher Rahmen nicht vorgesehen. Der Versteifungs-Rahmen 14 bietet
Schutz gegen Stöße, Schläge, hartes
Aufsetzen, etc.
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Der Versteifungs-Rahmen 14 besteht
aus einem ringförmig
geschlossenen Endstück 16,
auf das allseitig – sich
nach innen erstreckend – ein
Randstück 18 aufgesetzt
ist. Im vorliegenden Beispiel beträgt die Breite a des Endstücks 16 a
= 3 cm und die Breite b des aufgesetzten Randstücks 18 b = 3 cm. Die
Breiten a und b richten sich nach der Größe des Schallbechers des Blechblasinstruments,
das transportiert werden soll. Es hat sich gezeigt, dass durch ein
solches Endstück 16 mit
aufgesetztem Randstück 18 Schutz
gegen Schläge
von der Seite und sogar von hinten gewährleistet ist. Dem Randstück 18 kommt
dabei eine besondere Bedeutung zu.
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Der Versteifungs-Rahmen 14 besteht
vorliegend aus dem relativ preiswerten und relativ leichten Kunststoff
Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS). Er könnte aber auch aus einem anderen
Kunststoff, wie Polypropylen oder Nylon, bestehen. Der Kunststoff
sollte leicht zu verarbeiten sein. Er kann, wie im Falle des ABS,
durch Tiefziehen hergestellt sein. Eine andere Herstellungsart wäre Spritzen.
Der Versteifungs-Rahmen 14 besitzt eine gewisse hohe Festigkeit,
aber auch eine gewisse Elastizität,
um die erwähnte
Schutzfunktion zu erfüllen.
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Statt des Kunststoffs kann auch ein
Leichtmetall, wie insbesondere Aluminium, verwendet werden. Ein
solcher Metall-Rahmen kann durch Gießen hergestellt werden. Alternativ
kann auch ein Holzrahmen eingesetzt werden. Dieser kann einstückig sein, oder
er kann aus mehreren Teilstücken
zusammengesetzt sein.
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In manchen Fällen wird es genügen, den Versteifungs-Rahmen
14 im Bereich der Innenseite der Endfläche 12 in den Innenraum
einzulegen oder dort einzuklemmen. Natürlich kann auch eine dauerhafte
und enge Befestigung des Versteifungs-Rahmens 14 an der
Innenfläche
oder im Bereich der Ecken der Tragetasche 1 angebracht
sein. Zwecks Befestigung kann der Versteifungs-Rahmen 14 eingeklebt, eingenietet
oder eingeschraubt sein. Falls eine Auswechslung in Betracht kommt,
kann die Befestigung auch durch einen Klettverschluß erfolgen.
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Aus den 1 und 2 wird
deutlich, dass das einstückige,
ringförmig
geschlossene Endstück 16 aus
einer geraden Bodenleiste 20 und aus einer darüber angeordneten
U-förmigen
Bogenleiste 22 besteht. Alternativ kann das Endstück 16 auch
eine andere Form besitzen. Es kann z. B. kreisrund ausgebildet sein.
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Eine hochwertige Tragetasche 1 sollte
eine Hülle 2 besitzen,
die aus drei Lagen besteht. Die äußere Lage
kann dabei durch ein textiles Material, die mittlere Lage aus einem
Polstermaterial, wie insbesondere Schaumstoff, und die innere Lage
aus einem Innenfutter oder Baumwollstoff bestehen. Prinzipiell kann
der Versteifungs-Rahmen 14 in das Hüllmaterial eingearbeitet sein,
also zwischen zwei benachbarten Lagen liegen. Einfacher lässt sich
eine Ausführungsform
herstellen, bei der der Versteifungs-Rahmen 14 an der inneren
Lage anliegt. In diesem Falle sollte zwischen dem Versteifungs-Rahmen 14 und dem
Schallbecher eine Polsterung eingearbeitet sein, damit der Schallbecher
nicht mit dem vergleichsweise harten Versteifungs-Rahmen 14 in
Berührung
kommt.
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Nach 1 ist
die Endfläche 12,
an der der Schallbecher des Blechblasinstruments während seiner
Unterbringung in der Tragetasche 1 liegt, beim Tragen vertikal
ausgerichtet. In 2 ist
diese Endfläche 12 dagegen
schräg
zur Vertikalen ausgerichtet. Der eingesetzte Rahmen 14 schmiegt
sich dabei in beiden Ausführungsformen
durch seine Formgebung an die Kontur im Bereich der Kanten oder Ecken
der Hülle 2 an.
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Hervorzuheben ist noch, dass die
in den 1 und 2 gezeigten Ausgestaltungen
einer Tragetasche 1 mit U-förmiger Bogenleiste 22 des
eingesetzten-Versteifungs-Rahmens 14 eine
hohe Standfestigkeit besitzen. Sie neigen also nicht zum Umfallen,
was dem Schutz des häufig
recht wertvollen Blechblasinstruments zugute kommt.
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- 1
- Tragetasche
- 2
- Hülle
- 4
- Garnitur,
Transporteinrichtung
- 6
- Handgriff
- 8
- Reißverschluß kleinere
- 10
- Endfläche
- 12
- größere Endfläche
- 14
- Versteifungs-Rahmen
- 16
- ringförmiges Endstück
- 18
- Randstück
- 20
- Bodenleiste
- 22
- U-förmige Bogenleiste
- a
- Breite
des ringf. Endstücks 16
- b
- Breite
des Randstücks 18