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Die Erfindung betrifft ein Wertguttransportfahrzeug
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum sicheren
Transport und Austausch von Wertgutgroßbehältern mit einem solchen Wertguttransportfahrzeug.
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Derartige Wertguttransportfahrzeuge
mit drei voneinander abgeschlossenen Räumen, nämlich einem Fahrerraum, einem
Laderaum zur Aufnahme von Wertgutgroßbehältern, insbesondere von P-Behältern, sowie
einem Schleusenraum, sind aus zahlreichen Veröffentlichungen bekannt. Während der Laderaum üblicherweise
durch eine zwischen Laderaum und Schleusenraum angeordnete, verschließbare Tür zugänglich ist,
kann der Schleusenraum entweder durch eine zwischen Schleusenraum
und Fahrerraum angeordnete Tür
und/oder durch eine zwischen Schleusenraum und Fahrzeugaußenumgebung
angeordnete Fahrzeugtür
betreten werden.
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Aus der
DE 44 37 029 A1 ist beispielsweise ein
multifunktionales Wertguttransportfahrzeug mit einem gepanzerten
Fahrzeugkörper
und einem über einen
im Inneren des Fahrzeugs angeordneten Schleusenbereich begehbaren
Fahrerraum und Laderaum für
die Aufnahme und Lagerung von wertgutgroßbehältern bekannt.
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Bei den Wertgutgroßbehältern handelt
es sich üblicherweise
um speziell gesicherte und verschließbare Behälter, die Banken ihren Kunden
zur Ein- und Auszahlung von Geldern zur Verfügung stellen. Der Transport
und Austausch von Wertgutgroßbehältern wird
normalerweise von Sicherheitsunternehmen mit speziellen Wertguttransportfahrzeugen durchgeführt.
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Unter dem Begriff wertgut sollen
im Sinne der vorliegenden Erfindung alle Arten von Wertsachen, Wertpapieren
und Geldern verstanden werden, die sich mit den in der Fachwelt
bekannten wertgutgroßbehältern transportieren
lassen.
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Bei einem bekannten Verfahren zur
Einzahlung von Papiergeld werden beispielsweise so genannte P-Behälter als
Papiergeldtransportbehälter verwendet.
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Hierbei werden zunächst leere
P-Behälter
in einer vorgegebenen Menge auf dem Boden des Laderaums des Wertguttransportfahrzeugs
gelagert. Die leeren P-Behälter
werden entweder direkt von einer Bank abgeholt oder stehen dem Sicherheitsunternehmen
bereits als Vorrat zur Verfügung.
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Sobald das Wertguttransportfahrzeug
mit leeren P-Behältern
ausgerüstet
ist, fahren Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens mit dem Wertguttransportfahrzeug
zu den Kunden, um dort die im Wertguttransportfahrzeug mitgeführten leeren
P-Behälter gegen
mit Wertgut versehene P-Behälter
auszutauschen. Bei jedem Kunden wird eine vorgegebene Anzahl von
P-Behältern ausgetauscht.
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Der Austausch jedes einzelnen P-Behälters erfolgt
dadurch, dass ein Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens bei geschlossenen
Transportfahrzeugtüren
durch die zwischen Laderaum und Schleusenraum angeordnete, geöffnete Tür in den
Laderaum eintritt, dort einen leeren P-Behälter aufnimmt und am Handgelenk
sichert, daraufhin in den Schleusenraum zurückkehrt, wobei anschließend die
Tür zwischen
Laderaum und Schleusenraum wieder verschlossen wird. Das Öffnen und Schließen der
zwischen Laderaum und Schleusenraum angeordneten Tür wird üblicherweise
durch einen im abgeschlossenen Fahrerraum befindlichen Mitarbeiter
des Sicherheitsunternehmens, beispielsweise den Fahrer des Wertguttransportfahrzeugs,
durchgeführt.
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Nachdem die zwischen Laderaum und Schleusenraum
angeordnete Tür
sicher verschlossen ist, kann eine zwischen Schleusenraum und der Außenumgebung
des Wertguttransportfahrzeugs angeordnete Fahrzeugtür geöffnet werden,
und der mit dem leeren P-Behälter ausgerüstete Mitarbeiter
kann das Wertguttransportfahrzeug verlassen.
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Der Austausch des leeren P-Behälters gegen
einen mit Wertgut versehenen P-Behälter erfolgt dann üblicherweise
in den Geschäftsräumen des Kunden.
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Nachdem der Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens
den nun mit Wertgut versehenen P-Behälter aufgenommen und am Handgelenk
gesichert hat, tritt er wieder durch die zwischen Schleusenraum und
Außenumgebung
angeordnete Fahrzeugtür
in den Schleusenraum ein. Sobald diese Tür sicher verschlossen ist,
kann die zwischen Schleusenraum und Laderaum angeordnete Tür geöffnet werden,
und der Mitarbeiter kann den mit Wertgut versehenen P-Behälter auf
dem Boden des Laderaums abstellen.
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Dieser Vorgang wiederholt sich solange
bis die vorgegebene Anzahl von P-Behältern ausgetauscht wurde. Entweder
findet der gesamte Austausch der im Wertguttransportfahrzeug mitgeführten P-Behälter bei
nur einem Kunden statt, oder es wird zunächst eine vorgegebene Anzahl
der mitgeführten P-Behälter bei
einem ersten Kunden ausgetauscht und anschließend eine weitere vorgegebene
Anzahl der mitgeführten
P-Behälter
bei wenigstens einem anderen Kunden ausgetauscht.
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Ein derartiges Verfahren zum Transport
und Austausch von P-Behältern mit
einem Wertguttransportfahrzeug der eingangs genannten Art weist
große
Sicherheitslücken
auf. Insbesondere sind keine ausreichenden Vorkehrungen getroffen,
die eine Manipulation bei der Lagerung der P-Behälter im Laderaum verhindern.
Zwar ist der Laderaum durch den Schleusenbereich von der Außenumgebung
getrennt, so dass die P-Behälter
im Laderaum sicher transportiert werden können, trotzdem ist ein leichtes Abhandenkommen
der P-Behälter
insbesondere bei interner Beteiligung der Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens
möglich.
Die P-Behälter
befinden sich nämlich
jederzeit in der Obhut der im Wertguttransportfahrzeug mitfahrenden
Mitarbeiter, die immer einen direkten Zugriff auf sämtliche
im Laderaum gelagerten P-Behälter
haben. Es ist beispielsweise jederzeit möglich, dass ein Mitarbeiter
neben einem leeren P-Behälter
auch wenigstens einen mit Wertgut versehenen P-Behälter
aus dem Laderaum entnimmt und diesen mit Wertgut versehenen P-Behälter außerhalb des
Wertguttransportfahrzeuges an einen Dritten übergibt, der den P-Behälter zunächst unbemerkt wegschaffen
kann. Die Motivation eines Mitarbeiters zu einer derartigen Tat
kann hierbei unterschiedliche Ursachen haben, wobei auch die Androhung
von Gewalt durch Dritte in Frage kommt.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Wertguttransportfahrzeug
der eingangs genannten Art derart weiter zu entwickeln, dass der
Transport und der Austausch von Wertgutgroßbehältern, insbesondere von P-Behältern, sicher
und manipulationsfrei durchführbar
ist. Der Erfindung liegt außerdem
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum sicheren Transport und Austausch
der Wertgutgroßbehälter, insbesondere
der P-Behälter,
mit einem solchen Wertguttransportfahrzeug bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird bei einem Wertguttransportfahrzeug
der eingangs genannten Art durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass bei einem
Wertguttransportfahrzeug der eingangs genannten Art im Laderaum
wenigstens ein Schrank mit Fächern
zur Aufnahme der Wertgutgroßbehälter angeordnet
ist, wobei jedes Fach derart dimensioniert ist, dass ein Wertgutgroßbehälter vollständig in
dem Fach aufgenommen werden kann. Jedes Fach ist erfindungsgemäß durch
eine eigene Tür
mit elektronisch steuerbarem Schloss verschließbar. Dadurch wird erreicht,
dass die Wertgutgroßbehälter nicht mehr
insgesamt frei zugänglich
im Laderaum lagern. Jeder Wertgutgroßbehälter ist nunmehr in einem verschließbaren Fach
angeordnet. Dadurch, dass es sich bei dem Schloss um ein elektronisch
steuerbares Schloss handelt, ist ein Öffnen und Schließen des Schlosses
durch eine programmierbare elektronische Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
in Abhängigkeit
von vorgegebenen Bedingungen steuerbar. Es können also Bedingungen vorgegeben
werden, bei deren Eintritt ein Öffnen
einer oder mehrerer Türen
nur möglich
ist. Dadurch wird ver hindert, dass sich sämtliche Wertgutgroßbehälter jederzeit
in der Obhut der im Wertguttransportfahrzeug mitfahrenden Mitarbeiter
befinden. Erfindungsgemäß weist
jede Tür
eine Sensorvorrichtung auf, die mit der Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
verbunden ist und den Schließzustand
der Tür
erfasst. Darüber
hinaus weist jedes Fach eine Sensorvorrichtung auf, die ebenfalls
mit der Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
verbunden ist und eine Bestückung
des Faches mit einem Wertgutgroßbehälter erfasst.
Daten über
den Schließzustand
der Türen
und den Bestückungszustand
der Fächer
können
somit an die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung übertragen
werden, wobei die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung die
elektronischen Schlösser der
Türen in
Abhängigkeit
von den empfangenen Daten steuern kann.
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Unter einer Verbindung zwischen Einrichtungen
und/oder Vorrichtungen wird hier und im nachfolgenden jede Art von
Verbindung verstanden, durch die eine Übertragung elektrischer Energie
und/oder elektrischer Signale möglich
ist. Eine Übertragung kann
beispielsweise durch einen draht- oder röhrenförmigen metallischen Leiter
oder auch drahtlos erfolgen.
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Als eine programmierbare elektronische Steuerungs-
und Überwachungseinrichtung
wird vorzugsweise ein Computer mit Speichereinheit verwendet, der über die
erforderlichen Schnittstellen zu anderen elektronischen Einrichtungen,
Vorrichtungen oder Geräten
verfügt
und über
eine Eingabeeinheit programmierbar ist.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum sicheren
Transport und Austausch der Wertgutgroßbehälter mit einem solchen erfindungsgemäßen Wertguttransportfahrzeug
sieht nun vor, dass das elektronische Schloss der Tür eines
vorgegebenen Faches nur dann durch die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
zum Öffnen
frei geschaltet wird, wenn wenigstens ein, vorzugsweise alle anderen
Fächer mit
jeweils einem Wertgutgroßbehälter bestückt und verschlossen
sind, wobei der Schließzustand
der Türen
durch die in den Türen
angeordneten und mit der Steuerungs- und Überwachungseinrichtung verbundenen
Sensorvorrichtungen, beispielsweise durch Magnetkontakte, erfasst
wird, und wobei der Bestückungszustand
der Fächer
durch die in den Fächern angeordneten
Sensorvorrichtungen, insbesondere durch Endschalter, erfasst wird.
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Dadurch wird erreicht, dass die mit
dem Wertguttransportfahrzeug mitfahrenden Mitarbeiter nicht mehr
jederzeit Zugriff auf alle Wertgutgroßbehälter haben. Vorzugsweise lässt sich
immer nur ein Fach zurzeit öffnen,
aus dem dann ein leerer Wertgutgroßbehälter entnommen und beim Kunden
ausgetauscht wird. Sobald das Fach wieder mit einem in diesem Fall
mit Wertgut versehenen Wertgutgroßbehälter bestückt und die entsprechende Tür des Faches
verschlossen ist, kann ein neues Fach geöffnet werden. Der im Laderaum
tätige
Mitarbeiter kann somit vorteilhaft immer nur über einen Wertgutgroßbehälter verfügen.
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Mit einem solchen wertguttransportfahrzeug und
dem entsprechenden Verfahren ist auf überraschend einfache Weise
der Transport und der Austausch von Wertgutgroßbehältern, insbesondere von P-Behältern, sicher
und manipulationsfrei durchführbar.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass
die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
mit einem Satellitenempfänger
für ein
globales Ortungssystem (GPS) verbunden ist. Empfangene Signale mit Ortskoordinaten
können
hierdurch an die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung übertragen werden.
Immer dann, wenn die empfangenen Ortskoordinaten mit solchen in
der Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
vorgegebenen und gespeicherten Ortskoordinaten übereinstimmen oder abweichen,
besteht die Möglichkeit,
dass die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
vorgegebene Folgen über
die mit ihr verbundenen elektronischen Einrichtungen und/oder Vorrichtungen
auslöst.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum sicheren
Transport und Austausch der Wertgutgroßbehälter mit einem solchen erfindungsgemäßen Wertguttransportfahrzeug
sieht vorzugsweise vor, dass das Schloss der Tür eines vorgegebenen Faches
nur dann durch die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung zum Öffnen frei
geschaltet wird, wenn über den
mit der Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
verbundenen Satellitenempfänger
ein Signal mit Ortskoordinaten erhalten wird, die mit solchen in
der Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
vorgegebenen und gespeicherten Ortskoordinaten übereinstimmen. Bestimmte Fächer können somit
nur an vorgegebenen Orten geöffnet
werden. Hierdurch wird die Sicherheit beim Transport und Austausch
der Wertgutgroßbehälter erhöht. Die
Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes haben auch hier nicht jederzeit
Zugang zu allen im Fahrzeug mitgeführten Wertgutgroßbehälter. Beispielsweise
lassen sich bei einem Kunden nicht diejenigen Fächer öffnen, die bei einem vorherigen,
an einem anderen Ort ansässigen
Kunden bereits mit nicht mehr leeren Wertgutgroßbehältern bestückt worden sind.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung ist die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung mit
einer Motorsteuerungseinrichtung verbunden, durch die der Betriebszustand
des Motors erfassbar und eine elektronische Wegfahrsperre aktivierbar
oder deaktivierbar ist. Daten über
den Betriebszustand des Motors können
hierbei vorteilhaft an die Steuerungs- und Überwachungsvorrichtung übertragen
werden, wobei die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung die
elektronischen Schlösser der
Türen in
Abhängigkeit
von den empfangenen Daten steuern kann. Umgekehrt ist es möglich, dass
die Steuerungs- und Überwachungsvorrichtung
aufgrund empfangener Daten beispielsweise über den Schließzustand
der Türen
oder den Bestückungszustand
der Fächer
ein Signal an die Motorsteuerungseinrichtung zur Aktivierung oder
Deaktivierung der Fahrzeugsperre überträgt.
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Unter einer Motorsteuerungseinrichtung
wird hier und im nachfolgenden die Motorsteuerungseinrichtung des
Wertguttrans portfahrzeugs verstanden. Nicht gemeint ist eine Einrichtung
zur Steuerung der Motoren der elektronischen Schlösser.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum sicheren
Transport und Austausch der wertgutgroßbehälter mit einem solchen erfindungsgemäßen Wertguttransportfahrzeug
sieht hierbei vor, dass das Schloss der Tür eines vorgegebenen Faches
nur dann durch die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung zum Öffnen frei
geschaltet wird, wenn von der mit der Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
verbundenen Motorsteuerungseinrichtung ein Signal erhalten wird,
dass der Motor außer
Betrieb ist. Das Öffnen
der Tür
eines Faches und das Herausnehmen des Wertgutgroßbehälters sind bei laufendem Motor
somit unmöglich.
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Außerdem ist vorgesehen, dass
die Wegfahrsperre durch die mit der Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
verbundene Motorsteuerungseinrichtung aktiviert wird, wenn die Tür eines
Faches geöffnet
wird, und dass die Wegfahrsperre durch die mit der Steuerungs- und Überwachungseinrichtung verbundene
Motorsteuerungseinrichtung deaktiviert wird, wenn die Türen der
Fächer
verschlossen sind und jedes Fach mit einem Wertgutgroßbehälter bestückt ist,
wobei die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
ein entsprechendes Signal über
den Schließzustand
und Bestückungszustand
der Fächer an
die Motorsteuerungseinrichtung überträgt. Dadurch
wird ebenfalls eine zusätzliche
Sicherheit beim Transport und Austausch der Wertgutgroßbehälter erreicht.
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Vorzugsweise ist die Steuerungs-
und Überwachungseinrichtung
mit einem Sende- und Empfangsgerät
für ein
Mobilfunknetz verbunden. Dadurch ist beispielsweise ein Austausch
von Daten zwischen der Steuerungs- und Überwachungseinrichtung und einer
zentralen Leitstelle möglich.
Dadurch können jederzeit
alle beim Transport und Austausch der Wertgutgroßbehälter durch die Steuerungs-
und Überwachungseinrichtung
erfassten Daten von der zentralen Leitstelle abgefragt und ausgewertet
werden. Autorisierte Mitarbeiter der zentralen Leitstelle haben
außerdem
die Möglichkeit,
direkt auf die programmierbare Steuerungs- und Überwachungseinrichtung zuzugreifen.
Dies kann beispielsweise bei auftretenden Störungen vorteilhaft sein. Hier
besteht auch die Möglichkeit,
dass eine Notöffnung
der Fächer
durch die zentrale Leitstelle veranlasst wird.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass
die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
mit einer Alarmanlage verbunden ist. Erfindungsgemäß wird durch
die mit der Steuerungs- und Überwa chungseinrichtung
verbundene Alarmanlage immer dann ein Alarm ausgelöst, wenn
die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
bei Störungen
oder unberechtigtem Öffnen
eines Schrankfaches ein entsprechendes Signal an die Alarmanlage übermittelt.
Der ausgelöste
Alarm geht vorzugsweise über
das vorhandene Sende- und
Empfangsgerät
für ein
Mobilfunknetz bei der zentralen Leitstelle ein, die dann die erforderlichen
Maßnahmen
ergreifen kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung ist die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung in einem
gesonderten Schrankfach angeordnet. Die im Schrank angeordneten
elektronischen Vorrichtungen, Einrichtungen und Geräte verfügen über eine
eigene Stromversorgung, wobei zu diesem Zwecken Akkus im Schrank
angeordnet sind. Die Akkus sind vorteilhaft mit dem Bordnetz des
Wertguttransportfahrzeugs verbunden und werden somit geladen, sobald
der Motor des Wertguttransportfahrzeugs läuft. Durch eine Schutzschaltung
ist sichergestellt, dass die Akkus des Schrankes nicht über das Bordnetz
entladen werden können.
Der Schrank ist vorzugsweise durch lösbare Befestigungsmittel in
einer Bodenhalterung des Laderaums befestigt, wobei die im Schrank
angeordnete Steuerungs- und Überwachungseinrichtung über eine
elektrische Steckverbindung mit im Wertguttransportfahrzeug angeordneten
elektronischen Einrichtungen, insbesondere der Motorsteuerungseinrichtung,
verbunden ist.
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Dadurch wird erreicht, dass bei einer
Störung die
gesamte Einheit aus Schrank sowie Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
in kürzester
Zeit aus dem Wertguttransportfahrzeug ausgebaut und durch eine funktionstüchtige Einheit
ersetzt werden kann. Eine Überprüfung und
Reparatur der Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
kann an einem in einer Werkstatt freistehenden Schrank sehr viel schneller
und kostengünstiger
ausgeführt
werden. Außerdem
ist das Wertguttransportfahrzeug bei einer Störung nur für die Zeit des Schrankwechsels
nicht mehr einsatzbereit.
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Um zu verhindern, dass unberechtigte
Personen einen im Laderaum angeordneten Schrank ausbauen, wird beim
Ausbau vorzugsweise immer ein Alarm über die mit der Steuerungs-
und Überwachungseinrichtung
verbundene Alarmanlage ausgelöst.
Derartige Arbeiten müssen
somit immer bei der zentralen Leitstelle angemeldet werden, um eine Alarmverfolgung
zu vermeiden. Vorzugsweise wird dieser Alarm bei einer Unterbrechung
der elektrischen Steckverbindung ausgelöst.
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Der Schrank selbst besteht vorzugsweise aus
Stahlblech. Ein derartiger Schrank stellt zwar kein Tresor dar,
besitzt aber die zur Lösung
der Aufgabe erforderliche mechanische Festigkeit. Vorteilhaft wiegt
ein derartiger Schrank auch weniger als ein Tresor mit gleichen
Abmessungen. Insbesondere wird hierdurch aber eine kostengünstige Serienfertigung
des Schrankes ermöglicht,
ohne dass die gewünschte
Sicherheit beim Transport und Austausch der Wertgutgroßbehälter beeinträchtigt wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand
eines Ausführungsbeispiels
erläutert,
das in der Zeichnung dargestellt ist.
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In dieser zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung des Wertguttransportfahrzeuges in Aufsicht,
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2 eine
schematische Darstellung des oberen Teils eines im Laderaum angeordneten
Stahlblechschrankes und
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3 ein
Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum sicheren Transport und Austausch
von Wertgutgroßbehältern.
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Das in 1 schematisch
dargestellte Wertguttransportfahrzeug 10 umfasst drei voneinander abgeschlossene
Räume,
nämlich
einen Fahrerraum 12, einen Laderaum 14 und einen
Schleusenraum 16. Der Laderaum 14 ist durch eine
zwischen Laderaum 14 und Schleusenraum 16 angeordnete,
verschließbare
Tür 18 zugänglich.
Das Wertguttransportfahrzeug 10 kann durch eine zwischen
Schleusenraum 16 und Außenumgebung 28 angeordnete Fahrzeugtür 30 verlassen
oder betreten werden. In dem Laderaum 14 ist ein erfindungsgemäßer Schrank 20 zur
Aufnahme von Wertgutgroßbehältern, insbesondere
von so genannten P-Behältern, angeordnet.
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In 2 ist
schematisch der oberen Teil eines im Laderaum 14 angeordneten
Stahlblechschranks 20 dargestellt. Dieser Stahlblechschrank 20 umfasst
fünf Fächer 22,
wobei vorliegend aber nur die beiden oberen Fächer 22 gezeigt sind.
Selbstverständlich
sind auch andere Ausführungen
möglich, insbesondere
Schränke 20 mit
vier Fächern 22,
wobei zwei Fächer 22 nebeneinander
und zwei Fächer übereinander
angeordnet sind. Jedes Fach 22 ist derart dimensioniert,
dass es einen hier nicht dargestellten P-Behälter vollständig aufnehmen kann. Jedes
Fach 22 ist außerdem
durch eine eigene Tür 24 mit
elektronisch steuerbarem Schloss 26 verschließbar. Ferner
ist in einem hier nicht dargestellten Teil des Schrankes 22 eine
hier nicht dargestellte programmierbare elektronische Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
angeordnet, die mit dem elektronischen Schloss 26 verbunden
ist und durch die ein Öffnen
des elektronischen Schlosses 26 in Abhängigkeit von vorgegebenen Bedingungen
ermöglicht
wird. Das elektronische Schloss 26 lässt sich einerseits durch die
elektronische Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
steuern, andererseits ist das elektronische Schloss 26 mit
einer Leseeinheit 32 für
elektronisch codierte Schlüssel
ausgerüstet. Dieser
Schlüssel
ermöglicht
eine Notöffnung
der Fächer
und ist vorzugsweise nur einmal in der zentralen Leitstelle des
Sicherheitsunternehmens vorhanden.
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Jedem Fach 22 sind eine
rote und eine grüne Leuchtdiode
(LED) 34 zugeordnet, die den Schließzustand der Türen 24 anzeigen.
Vorzugsweise sich diese Leuchtdioden 34 direkt in der Tür 24 angeordnet.
Dies hat den Vorteil dass die Leuchtdioden 34 exakt den
entsprechenden Fächern 22 zugeordnet werden
können.
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Bei rotem Licht ist das Fach 22 geschlossen, bei
grünem
Licht geöffnet.
Nur wenn alle Türen 24 der
Fächer 22 geschlossen
sind und somit alle roten Leuchtdioden leuchten, kann erfindungsgemäß der Motor
des Wertguttransportfahrzeugs gestartet werden. Dies wird durch
eine weitere Leuchtdiodenreihe 36 angezeigt. Über einen
drehbaren Knauf 38 kann die Tür 24 eines jeden Faches 22 geöffnet werden, sofern
das elektronische Schloss 26 der Tür 24 eines Faches 22 durch
die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
zum Öffnen
frei geschaltet wurde.
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In 3 ist
ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum sicheren Transport und Austausch
von P-Behältern
dargestellt.
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Das Verfahren beginnt damit, dass
die Fächer
des im Laderaum des Wertguttransportfahrzeugs angeordneten Schrankes
mit leeren P-Behältern
bestückt
werden. Anschließend
werden die Türen
der Fächer
geschlossen.
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Hierbei wird der Schließzustand
jeder Tür durch
eine in jeder Tür
angeordnete Sensorvorrichtung erfasst. Außerdem wird der Bestückungszustand
der Fächer
durch eine weitere in jedem Fach angeordnete Sensorvorrichtung erfasst.
Die erfassten Daten werden dann an eine im Schrank angeordnete programmierba re
Steuerungs- und Überwachungseinrichtung übertragen,
die wiederum mit den elektronischen Schlössern der Türen und mit einer Motorsteuerungseinrichtung
verbunden ist, durch die eine elektronische Wegfahrsperre deaktivierbar
ist.
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Sofern alle Fächer des Schrankes verschlossen
sind, wird von der Steuerungs- und Überwachungseinrichtung ein
Signal an die Motorsteuerungseinrichtung zur Deaktivierung der Wegfahrsperre übertragen.
Der Motor des Wertguttransportfahrzeugs kann daraufhin gestartet
werden. Sind die Fächer
nicht vorschriftsmäßig verschlossen,
ist ein Starten des Motors des Wertguttransportfahrzeugs nicht möglich, und
es muss überprüft werden,
ob die Fächer
vollständig
mit P-Behältern
bestückt
und die Türen
tatsächlich
geschlossen sind.
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Sobald sich der Motor des Wertguttransportfahrzeugs
starten lässt,
fahren Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens mit dem Wertguttransportfahrzeug
zu den Kunden, um dort die im Wertguttransportfahrzeug mitgeführten leeren
P-Behälter
gegen mit Wertgut versehene P-Behälter auszutauschen. Bei jedem
Kunden wird eine vorgegebene Anzahl von P-Behältern ausgetauscht.
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Hierzu fährt das Wertguttransportfahrzeug beim
Kunden in ein vorgegebenes Areal mit bestimmten Ortskoordinaten
ein. Hierbei wird das Schloss der Tür eines vorgegebenen Faches
durch die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
zum Öffnen
frei geschaltet, sofern über
den mit der Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
verbundenen Satellitenempfänger
ein Signal mit Ortskoordinaten erhalten wird, die mit den in der
Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
gespeicherten Ortskoordinaten des freigegebenen Areals übereinstimmen. Daraufhin
erfolgt eine Art Voröffnung
der entsprechenden Fächer.
Hält das
Wertguttransportfahrzeug nicht an und verlässt das freigegebene Areal
wieder, erlischt das zum Öffnen
der Fächer
erforderliche Signal mit Ortskoordinaten und das Fach kann nicht
geöffnet
werden. Das Wertguttransportfahrzeug muss hierfür erneut in das freigegebene
Areal einfahren.
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Sobald das Wertguttransportfahrzeug
im freigegebenen Areal anhält
und der Motor abgestellt wird, kann das vorgegebene Fach geöffnet werden. Dies
wird dadurch erreicht, dass die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung mit
der Motorsteuerungseinrichtung verbunden ist, durch die der Betriebszustand
des Motors erfasst wird. Wenn der Motor abgestellt ist, werden die
entsprechenden Daten über
den Betriebszustand des Mo tors an die Steuerungs- und Überwachungsvorrichtung übertragen,
wobei die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung
die elektronischen Schlösser
der Türen
zum Öffnen
frei schaltet.
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Der Austausch jedes einzelnen P-Behälters erfolgt
dadurch, dass ein Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens bei geschlossenen
Fahrzeugtüren durch
die zwischen Laderaum und Schleusenraum angeordnete Tür in den
Laderaum eintritt, dort einen leeren P-Behälter aus einem geöffneten
Fach entnimmt und am Handgelenk sichert, daraufhin in den Schleusenraum
zurückkehrt,
wobei anschließend
die Tür
zwischen Laderaum und Schleusenraum wieder verschlossen wird.
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Sobald der leere P-Behälter aus
dem Fach entnommen wurde, lässt
sich der Motor des Wertguttransportfahrzeugs nicht mehr starten.
Dies wird dadurch erreicht, dass die Steuerungs- und Überwachungsvorrichtung
aufgrund der empfangenen Daten über
den Bestückungszustand
des Faches ein Signal an die Motorsteuerungseinrichtung zur Aktivierung der
Fahrzeugsperre überträgt.
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Nachdem die zwischen Laderaum und Schleusenraum
angeordnete Tür
sicher verschlossen wurde, wird eine zwischen Schleusen raum und der
Außenumgebung
des Wertguttransportfahrzeugs angeordnete Fahrzeugtür geöffnet, und
der mit dem leeren P-Behälter ausgerüstete Mitarbeiter
kann das Wertguttransportfahrzeug verlassen.
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Der Austausch des leeren P-Behälters gegen
einen mit Wertgut versehenen P-Behälter erfolgt dann üblicherweise
in den Geschäftsräumen des Kunden.
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Nachdem der Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens
den nun mit Wertgut versehenen P-Behälter aufgenommen und am Handgelenk
gesichert hat, tritt er wieder durch die zwischen Schleusenraum und
Außenumgebung
angeordnete Fahrzeugtür
in den Schleusenraum ein. Sobald diese Tür sicher verschlossen ist,
wird die zwischen Schleusenraum und Laderaum angeordnete Tür geöffnet, und
der Mitarbeiter kann den mit Wertgut versehenen P-Behälter in
das vorhandene leere Fach des Schrankes einbringen. Sobald das Fach
verschlossen ist, kann der Motor des Wertguttransportfahrzeugs wieder
gestartet werden. Dies wird dadurch erreicht, dass die Steuerungs-
und Überwachungsvorrichtung
aufgrund der empfangenen Daten über
den Schließzustand
und Bestückungszustand
des Faches ein Signal an die Motorsteuerungseinrichtung zur Deaktivierung
der Fahrzeugsperre überträgt.
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Das Wertguttransportfahrzeug kann
daraufhin zum nächsten
Kunden fahren.