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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugdach
mit einer in einer Dachhaut gebildeten Dachöffnung, einem bewegbaren Deckel
zum Schließen
oder zumindest teilweisen Freigeben der Dachöffnung, einer Dichteinrichtung
und einer Akustikdichtung.
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Aus der
DE 37 41 902 A1 ist ein
Fahrzeugdach bekannt geworden, bei dem eine Deckeldichtung an einer
Dichtfläche
der festen Dachhaut anliegt. Beim Öffnen des Deckels kommt die
Deckeldichtung außer
Kontakt mit der Dichtfläche,
so daß insbesondere
eine Schalldämmung
oder Geräuschisolierung
bei hochgeschwenktem oder abgesenktem Deckel nicht bereitgestellt
ist. Eine seitliche Blende, die unterseitig am Deckel angebracht
ist, bietet zwar Sichtschutz und Zugluftschutz, jedoch keine Schalldämmung. Ein
seitlicher Faltenbalg, wie er z. B. aus der
EP 0 419 985 A1 bekannt
ist, übernimmt
zwar eine gewisse Isolierung, kann aber nur bedingt bezüglich eines
verbesserten Geräuschdämmungsverhaltens
optimiert werden, da der Bauraum und damit die Gestaltungsfreiheit
des Faltenbalgs stark eingeschränkt
ist.
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Aus der
DE 43 21 915 C1 ist ein
gattungsgemäßes Fahrzeugdach
bekannt geworden, bei dem eine streifenförmige Seitenblende am jeweiligen
seitliche Rand eines ausstellbaren Deckels angeordnet ist. Der Körper der
Seitenblende besteht aus einem komprimierbaren Schaumstoffmaterial,
so daß die Seitenblende
komprimiert werden kann, wenn der Deckel abgesenkt wird. Bei ausgestelltem
Deckel ist das Schaumstoffmaterial entspannt und die Seitenblende
deckt mindestens einen größeren Teil
des Randspaltes zwischen dem Deckel und der Dachhaut ab und kann
in diesem Bereich als Akustikdichtung wirken.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein
eingangs genanntes Fahrzeugdach zu schaffen, das eine verbesserte
Geräuschdämmung an
der Dachöffnung bzw.
dem Deckel bereitstellt.
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Die Aufgabe wird bei dem oben genannten Fahrzeugdach
erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Akustikdichtung
unterhalb eines die Dachöffnung
begrenzenden Dachrandes der Dachhaut angeordnet ist und eine Dichtfläche zum
Dichteingriff mit der dem Deckelrand zugeordneten Dichteinrichtung
aufweist. Die Akustikdichtung stellt eine zusätzliche Dichtung oder eine
Erweiterung eines Dichtbereichs einer vorhandenen Abdichtung oder
Dichteinrichtung des Deckels bereit und bezweckt im wesentlichen
eine Schallisolierung oder Geräuschdämmung, die
sowohl bei geschlossenem Deckel wie auch insbesondere bei teilweise
geöffnetem
Deckel wirksam ist und den Schalleintritt ins Fahrzeuginnere mindert
oder verhindert.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Vorzugsweise ist seitlich am Deckel
eine Spaltblende der Dichteinrichtung angebracht, die an der Dichtfläche der
Akustikdichtung anliegt. Durch die Anlage der vom Deckel nach unten
abstehenden Spaltblende an der Dichtfläche der Akustikdichtung wird
eine Abdichtung geschaffen, die bei gewissen Deckelbewegungen wirksam
bleibt. Damit bietet die Spaltblende nicht nur Sichtschutz und Schutz
gegen Zugluft, sondern auch Schallisolierung zusätzlich zur vorhandenen Deckeldichtung
oder auch dann, wenn die vorhandene Dichtung aufgrund einer entsprechenden
Deckelstellung nicht mehr abdichtet. Insbesondere liegt die Spaltblende bei
angehobenem oder ausgestelltem Deckel an der Dichtfläche der
Akustikdichtung an.
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Schließlich kann auch eine vorhandene
Deckeldichtung, die bei geschlossenem Deckel an einer Randumbiegung
des Dachrandes anliegt, bei abgesenktem Dekkel an der sich nach
unten anschließenden
Dichtfläche
der Akustikdichtung anliegen.
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Zweckmäßigerweise ist die Akustikdichtung zwischen
dem die Dachöffnung
begrenzenden Dachrand und einem unterhalb des Dachrandes angebrachten
Rahmen angeordnet. Ein solcher Rahmen ist beispielsweise ein Deckellagerrahmen
mit Lager- und Führungseinrichtungen
für den
Deckel und einen Deckelantrieb.
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Dabei kann die Akustikdichtung an
dem Rahmen angebracht sein und an der Unterseite des Dachrandes
bzw. der Dachhaut dicht anliegen oder sie ist an der Unterseite
des Dachrandes bzw. der Dachhaut angebracht und liegt an dem Rahmen
dicht an.
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In alternativer Gestaltung ist die
Akustikdichtung ein Dichtungsprofil, das mit seiner Dichtfläche an einer
Dichtfläche
am Rand des Deckels in Dichteingriff ist. Die Dichtfläche des
Deckels ist zweckmäßigerweise
nach unten verlängert
und in der Art einer Seitenblende gebildet.
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Vorzugsweise ist die Akustikdichtung
aus einem schalldämmenden
Werkstoff wie aus einem geschäumten
oder gespritzten Kunststoff hergestellt. Sie besitzt jedoch den
nötigen
Verformungswiderstand, um sich bei Dichteingriff der Spaltblende
nicht zu verformen und auszuweichen.
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Bevorzugt enthält die im wesentlichen ebene oder
auch gekrümmte
Dichtfläche
der Akustikdichtung eine Gleitbeschichtung, so daß Knarzgeräusche aufgrund
von Reibung zwischen den Bauteilen vermieden werden.
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Die Akustikdichtung kann zumindest
an den seitlichen Längsseiten
der Dachöffnung
angeordnet sein. Insbesondere ist sie jedoch auch am Vorderrand
der Dachöffnung
angeordnet und, falls konstruktiv möglich, auch am Hinterrand der
Dachöffnung.
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Die Akustikdichtung ist zweckmäßigerweise als
Formteil oder als Profil gebildet, das bei der Montage des Fahrzeugdaches
an seinem Bestimmungsort ange bracht wird, jedoch kann die Akustikdichtung an
seinem Bestimmungsort auch angeschäumt werden, insbesondere unter
Verwendung eines die Form bzw. die Dichtfläche vorgebenden Werkzeugs.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Fahrzeugdaches
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 in
einer perspektivischen Draufsicht einen Ausschnitt eines Fahrzeugdaches
mit einer Dachöffnung
und einer Akustikdichtung;
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2 in
einer Querschnittansicht das Fahrzeugdach mit einem in der Dachöffnung in
Schließstellung
angeordneten Deckel und der Akustikdichtung;
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3 in
einer Querschnittansicht gemäß 2 das Fahrzeugdach bei abgesenktem
Deckel;
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4 in
einer Querschnittansicht gemäß 2 das Fahrzeugdach bei angehobenem
Deckel; und
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5 in
einer Querschnittansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Akustikdichtung.
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Ein Fahrzeugdach 1 eines
PKW enthält
eine feste Dachhaut 2 und eine in der Dachhaut 2 gebildete
Dachöffnung 3,
die von einem Dachrand 4 umlaufend begrenzt ist. Der Dachrand 4 enthält eine
Abkantung oder Randumbiegung 5 mit einer von der äußeren Dachhaut 2 abwärts führenden
Fläche 6,
die eine umlaufende Dicht- oder Anlagefläche für eine eine Deckeldichtung 7 aufweisende
Dichteinrichtung eines Deckeis 8 bildet. Der Deckel 8,
beispielsweise ein Deckel eines Schiebehebedaches, ist mittels einer
nur schematisch dargestellten Lagereinrichtung 9 an einem
Deckellagerrahmen 10 bewegbar gelagert (nur die linke Seite
des Deckels 8 und die zugehörige linke Lagereinrichtung 9 ist
dargestellt, die gegenüberliegende
rechte Seite des Deckels bzw. des angrenzenden Dachrandes ist entsprechend
aufgebaut).
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Der Deckellagerrahmen 10,
der in bekannter Weise Führungen 11 für Lager-
und Antriebsbauteile sowie eine Wasserrinne 12 enthält, ist
randseitig an einem fahrzeugfesten Dachlängsholm (nicht dargestellt)
oder einem Verstärkungsrahmen 13 (siehe 3) für die Dachhaut 2 befestigt.
Unterhalb des Deckellagerrahmens 10 ist eine Innenverkleidung 14 angeordnet.
Ein Schiebehimmel 15 ist unterhalb der Dachöffnung 3 bzw.
des Deckels 8 verschiebbar gelagert.
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Die Deckeldichtung
7 ist
an einem Rand
16 des Deckels
8, der beispielsweise
als PU-Anschäumung
gebildet ist, angebracht. An den beiden gegenüberliegenden Seitenrändern des
Deckels
8 ist am Rand
16 jeweils eine Sicht- oder
Spaltblende
17 angebracht oder einstöckig mit dem Rand
16 geformt. Eine
Spaltblende mit ihrer Funktion und ihrer Anwendung ist grundsätzlich in
der
DE 37 41 902 A1 beschrieben.
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Unterhalb des Dachrandes 4 bzw.
der Dachhaut 2 ist eine Akustikdichtung 18 angeordnet,
die als Formteil oder als Profilteil gebildet ist und eine Dichtfläche 19 aufweist,
die sich von der Fläche 6 der
Randumbiegung 5 als vertikale Verlängerung abwärts erstreckt. Die Spaltblende 17 ist
derart geformt, daß sie unterhalb
der Deckeldichtung 7 nach außen gerichtet ist und in der
Art einer Dichtlippe an der Dichtfläche 19 anliegt, wenn
der Deckel 8 in Schließstellung
die Dachöffnung 3 verschließt (2). In dieser Schließstellung
liegt auch die Deckeldichtung 7 an der Fläche 6 dicht
an, so daß die
Spaltblende 17 in Verbindung mit der Akustikdichtung 18 eine
zusätzliche Dichtung
oder Dämmung
für dachaußenseitigen Schall
zum Fahrzeuginnenraum hin bereitstellt.
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Wenn der Deckel 8 geöffnet und
dabei in eine abgesenkte Stellung bewegt wird (3), bewegt sich die Deckeldichtung 7 in
ihrer Dichtstellung von der Fläche 6 der
Dachhaut 2 abwärts
auf die Dichtfläche 19 der
Akustikdichtung 18, so daß sie weiterhin ihre Dichtfunktion
auch im Hinblick auf Schallisolierung erfüllt. In Abhängigkeit der vertikalen Erstreckung
der Dichtfläche 19 bzw.
der Akustikdichtung 18 bleibt auch die Spaltblende 17 mit
der Dichtfläche 19 der
Akustikdichtung 18 zumindest abschnittsweise über ihre
Länge entlang
des Deckelseitenrandes in Dichtkontakt oder sie kommt abschnittsweise
oder vollständig
außer
Kontakt mit der Dichtfläche 19.
Somit bleibt zumindest die Deckeldichtung 7 in Kontakt
mit der Akustikdichtung 18 und vorzugsweise bildet auch
die Spaltblende 17 zusätzlich
eine Dichtung.
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Wenn der Deckel 8 beim Ausstellen
angehoben wird (4 zeigt
eine Zwischenstellung bei geringfügiger Anhebung des Deckels 8),
kommt die Deckeldichtung 7 außer Kontakt mit der Fläche 6,
jedoch bleibt die Spaltblende 17 weiterhin in ihrem Dichteingriff
an der Dichtfläche 19 der
Akustikdichtung 18. Somit bleibt stets eine auch bezüglich Schall isolierende
oder dämmende
Abdichtung erhalten. Ein zwischen dem Deckel 8 und dem
Deckellagerrahmen 10 angebrachter Faltenbalg 20 muß somit
nicht im Hinblick auf Schall- oder Geräuschdämmung verändert werden, um eine verbesserte
Schall- oder Geräuschdämmung zu
erzielen.
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Somit wird zumindest im seitlichen
Bereich des Deckels 8 der Schalleintritt durch die Deckeldichtung 7 und
die Akustikdichtung 18 reduziert. Zudem wird das Geräuschverhalten
auch in Zwischenstellungen zwischen der geschlossenen und der ausgestellten
Stellung des Deckels 8 verbessert, da die Spaltblende 17 stets
oder überwiegend
anliegt. Durch die Anordnung der Akustikdichtung 18 unter der
Dachhaut 2 wird kein zusätzlicher Bauraum benötigt.
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Die Akustikdichtung 18 ist
beispielsweise an einem Steg 21 des Deckellagerrahmens 10 befestigt oder
angeklebt (3) und wird
bei der Montage des Deckellagerrahmens 10 gegen die Unterseite
der Dachhaut 2 bzw. des Verstärkungsrahmens 13 gerückt, so
daß eine
dichte Anlage der Akustikdichtung 18 an dem Deckellagerrahmen 10 und
der Dachhaut 2 zusätzlich
eine Geräuschdämmung und
Schallisolierung der Konstruktion des Fahrzeugdaches bietet.
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Die Akustikdichtung 18 enthält in einer
Ausführung
gemäß 2 und 4 eine Nut 22, mit der sie zur
Befestigung auf den nach oben abstehenden Steg 21 des Deckellagerrahmens 10 aufgesteckt
ist. Andererseits kann die Akustikdichtung 18 auch an der
Unterseite der Dachhaut 2 bzw. an dem Verstärkungsrahmen 13 befestigt
sein.
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Die Akustikdichtung 18 ist
als Profil oder Formteil zur Abdichtung am Dachrand 4 beispielsweise
an den beiden gegenüberliegenden
Seitenrändern 23 und
am Vorderrand 24 zur Dachöffnung 3 hin gebildet
(1), jedoch können auch
nur die Seitenränder 23 abgedichtet
werden.
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Die Akustikdichtung
18 ist
vorzugsweise aus einem geschäumten
oder gespritztem Kunststoffmaterial hergestellt. Die Dichtfläche
19 der
Akustikdichtung
18 enthält
eine reibungsmindernde Beschichtung, wie sie z. B. in der
DE 100 43 126 A1 beschrieben
ist. Die Dichtfläche
19 kann
auch durch einen aufgebrachten Belag, eine Platte oder eine Folie
oder dergleichen gebildet sein.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel (siehe 5) enthält die Dichteinrichtung für den Deckel 8 ein
Dichtprofil 25, das an der Fläche 6 des Dachrandes 4 bzw.
der Randumbiegung 5 der Dachhaut 2 fest angebracht
ist und mit einer Dichtfläche 26 an
der Randumspritzung 27 des Deckels 8 in Dichteingriff
ist. Unterhalb des Dachrandes 4 bzw. des Dichtprofils 25 ist
eine Akustikdichtung 28 an dem Steg 21 des Deckellagerrahmens 10 angebracht.
Die Akustikdichtung 28 ist über ihre in diesem Beispiel
gekrümmte
Dichtfläche 29 ebenfalls
mit der Dichtfläche 26 des
Deckels 8 in Dichteingriff und stellt eine den Deckelstellungen
in den 2 bis 4 vergleichbare Dichtfunktion
bereit.
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Die Spaltblende 17 oder
ein vergleichbares Dichtungsteil kann auch an dem Dekkelvorderrand angebracht
sein und mit der Akustikdichtung 18 bzw. 28 zusammenwirken.
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Bei entsprechender konstruktiver
Gestaltung kann auch am Hinterrand der Dachöffnung 3 eine Akustikdichtung
vorgesehen sein.
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Die Akustikdichtung eignet sich beispielsweise
für Schiebedächer, Schiebehebedächer, Spoilerdächer und
dergleichen Dächer
mit einem oder mehreren Dekkeln.
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- 1
- Fahrzeugdach
- 2
- Dachhaut
- 3
- Dachöffnung
- 4
- Dachrand
- 5
- Randumbiegung
- 6
- Fläche
- 7
- Deckeldichtung
- 8
- Deckel
- 9
- Lagereinrichtung
- 10
- Deckellagerrahmen
- 11
- Führung
- 12
- Wasserrinne
- 13
- Verstärkungsrahmen
- 14
- Innenverkleidung
- 15
- Schiebehimmel
- 16
- Rand
- 17
- Spaltblende
- 18
- Akustikdichtung
- 19
- Dichtfläche
- 20
- Faltenbalg
- 21
- Steg
- 22
- Nut
- 23
- Seitenrand
- 24
- Vorderrand
- 25
- Dichtprofil
- 26
- Dichtfläche
- 27
- Randumspritzung
- 28
- Akustikdichtung
- 29
- Dichtfläche