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Die
Erfindung betrifft einen Windabweiser und ein Schiebedachsystem
mit einem solchen Windabweiser.
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Bei
bekannten Schiebedachsystemen kann ein Deckel eine Dachöffnung vollständig oder
teilweise freigeben, da er verfahrbar an meist zwei Führungsschienen
gekoppelt ist. Dabei sind Schiebehebedächer bekannt, bei denen der
Deckel unter eine feste Dachhaut verschoben wird, und Spoilerdächer, bei
denen der Deckel über
die Dachhaut verschoben wird. Ferner kann der Deckel eine Lüfterstellung
einnehmen, indem er mit seinem hinteren Ende ausgestellt wird.
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Um
das am Schiebedachsystem anfallende Wasser über Kanäle in einer Fahrzeugsäule abzuführen, sind
Wasserablaufrinnen notwendig. Die Wasserablaufrinnen sind üblicherweise
an einem die Dachöffnung
umgebenden Rahmen des Schiebedachsystems angebracht, wodurch sie
den vorhandenen Bauraum, der sehr gering ist, einschränken. Falls
ein zusätzliches
Bauteil, wie ein Windabweiser, in das Schiebedachsystem integriert
werden soll, der die Luftströmung
lenkt und die Strömungsverhältnisse
des Schiebedachsystems im Hinblick auf geringere Innengeräusche und
Zugfreiheit bei zumindest teilweise geöffneter Dachöffnung verbessert,
sind aufwendigere Konstruktionen notwendig, um alle Komponenten
in den vorhandenen, geringen Bauraum des Schiebedachsystems zu integrieren.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Windabweiser bereitzustellen,
der einfach in ein Schiebedachsystem eingebaut werden kann, und
ein kostengünstiges
Schiebedachsystem, das alle notwendigen Funktionen zuverlässig erfüllt.
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Dies
wird bei einem Windabweiser für
ein Schiebedach dadurch erreicht, daß der Windabweiser mit einer
Wasserablaufrinne versehen ist. Über den
Windabweiser selbst wird teilweise das an einem Schiebedach zwischen
Dichtung und Dachöffnung anfallende
Wasser abgeführt.
Der Windabweiser ersetzt so den Abschnitt der Wasserablaufrinne,
die üblicherweise
in einen Rahmen des Schiebedaches unterhalb des Windabweisers integriert
war. Im Bereich des Windabweisers ist deswegen ein größerer Bauraum
für den
Windabweiser vorhanden, so daß dieser
einfach angebracht werden kann. Der Windabweiser kann ferner größer ausgebildet
werden, was die Konstruktion vereinfacht. Die Wasserablaufrinne kann
entweder einstückig
mit dem Windabweiser ausgebildet sein oder als separates Teil an
dem Windabweiser angebracht, z.B. aufgesteckt werden.
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Vorzugsweise
ist die Wasserablaufrinne einstückig
mit dem Windabweiser ausgebildet, wodurch ein nachträgliches
Anbringen einer separat ausgebildeten Wasserablaufrinne entfällt.
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Eine
die Wasserablaufrinne wenigstens abschnittsweise bildende, abstehende
Rippe kann vorgesehen sein.
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Die
Rippe erstreckt sich bevorzugt über
die gesamte Breite des Windabweisers und bildet die Seitenwand der
Wasserablaufrinne.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
ein abgewinkelter Abschnitt vorgesehen, der die Wasserablaufrinne
zumindest abschnittsweise bildet. Der abgewinkelte Abschnitt bildet
eine Seitenwand der Wasserablaufrinne.
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An
einem deckelseitigen Rand des Windabweisers ist z.B. eine Kappe
aufgesteckt, die aus einem elastischen Material besteht. Der Rand
des Windab weisers grenzt an ein Bauteil an, insbesondere an einen
Deckel des Schiebedachsystems, und wird von einer Feder gegen dieses
Bauteil beaufschlagt. Die Kappe verhindert eine Beschädigung der sich
berührenden
und sich relativ zueinander bewegenden Teile.
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Vorzugsweise
ist ein Mitnahmezapfen vorgesehen, an dem eine Verstellmechanik
angreifen kann. Über
die Verstellmechanik wird der Windabweiser angesteuert.
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Der
Windabweiser weist bevorzugt einen großflächigen, windangeströmten, plattenförmigen Abschnitt
auf, der die Luftströmung
lenkt und die Strömungsverhältnisse
im Dachbereich verbessert, wenn sich der verstellbare Deckel des
Schiebedachsystems in einer zumindest teilweise geöffneten
Stellung befindet.
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Die
Wasserablaufrinne ist insbesondere an dem plattenförmigen Abschnitt
ausgebildet, beispielsweise angeformt. Sie kann als separates Bauteil
oder einstückig
mit dem Abschnitt ausgebildet sein.
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Ferner
betrifft die Erfindung ein Schiebedachsystem mit einem Windabweiser
der oben genannten Art und einem Rahmen, an dem seitliche Wasserablaufrinnen
ausgebildet sind, wobei die mit dem Windabweiser ausgebildete Wasserablaufrinne in
diese mündet.
Im Bereich des Windabweisers ist der Windabweiser selbst mit der
Wasserablaufrinne versehen, wodurch er eine Wasserablaufrinne ersetzt,
die üblicherweise
auch im Bereich des Windabweisers am Rahmen des Schiebedachsystems
ausgebildet war. Das anfallende Wasser wird über die am Windabweiser ausgebildete
Wasserablaufrinne zu den seitlichen Wasserablaufrinnen geleitet
und von dort durch eine oder mehrere Fahrzeugsäulen (vorzugsweise Aund C-Säulen) abgeleitet.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
am Rahmen im Bereich des Windabweisers überhaupt keine Wasserablaufrinne
quer zur Fahrzeuglängsachse
vorgesehen, da der Windabweiser die gesamte Wasserablaufrinne bildet.
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Vorzugsweise
erstreckt sich die Wasserablaufrinne des Windabweisers sogar im
wesentlichen über
die gesamte Breite des quer zur Fahrzeuglängsachse verlaufenden, vorderen
Randes der Dachöffnung.
Der Windabweiser kann so die Funktion der Wasserablaufrinne über die
gesamte Breite übernehmen.
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Eine
Verstellmechanik kann vorgesehen sein, über die der Windabweiser und
das Schiebedach angesteuert werden. Insbesondere können der Windabweiser
und das Schiebedach gemeinsam über
diese Verstellmechanik angesteuert werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
ein Mitnahmezapfen an dem Windabweiser vorgesehen, an dem die Verstellmechanik
angreift. Der Windabweiser wird dadurch zumindest beim Schließen des
Deckels bewegt.
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Wenn
eine Abdeckung eines Innenhimmels vorgesehen ist, kann diese den
Windabweiser zumindest teilweise verdecken, so daß er vom
Fahrzeuginnenraum aus nicht vollständig sichtbar ist. Die Abdeckung
läßt sich
an die Kundenwünsche
anpassen und ist z.B. entweder eine Kunststoffabdeckung oder ein
stoffbezogener Formhimmel.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und den Zeichnungen. Die Erfindung wird nachfolgend
anhand einer Ausführungsform
beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
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1 schematisch
ein Fahrzeugdach mit einem erfindungsgemäßen Schiebedachsystem mit einem
erfindungsgemäßen Windabweiser
in der angehobenen Stellung und einem Deckel in einer teilweise geöffneten
Stellung, und
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2 eine
Schnittansicht des vorderen Abschnitts des Schiebedachsystems mit
dem Windabweiser in der abgesenkten und angehobenen Stellung entlang
der Linie II-II in 1.
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In 1 ist
ein Fahrzeugdach 10 mit einem Schiebedachsystem und einer
Dachöffnung 12 in
einem festen Dachteil 18 gezeigt.
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Die
Dachöffnung 12 kann
durch einen parallel zur Fahrzeuglängsachse F verschiebbaren Deckel 14 teilweise
oder vollständig
freigelegt werden. Ferner kann der Deckel 14 in eine Lüfterstellung
ausgestellt werden, indem ein hinterer Rand 16 des Deckels 14 angehoben
wird. Der Deckel 14 ist hier als Glasdeckel mit einem umlaufenden
Verstärkungsrahmen
ausgebildet.
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Das
in 1 gezeigte Schiebedach ist ein Spoilerdach, bei
dem der Deckel 14 über
das feste Dachteil 18 verschoben wird. Genausogut könnte der Deckel 14 Teil
eines Schiebehebedaches sein, bei dem der Deckel 14 unter
das feste Dachteil 18 verschoben wird.
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Ein
Windabweiser 20 ist im Bereich eines vorderen Randes 22 der
Dachöffnung 12 unterhalb des
festen Dachteils 18 an einem Lager 24 schwenkbar
befestigt. Neben dem Lager 24 weist der Windabweiser ein
einstückiges,
großflächiges,
plattenförmiges
Teil 25 auf, das sich vom Lager 24 bis zu einem hinteren
Rand erstreckt, auf den eine über
die gesamte Länge
des Randes verlaufende Kappe 27 aus elastischem Material
gesteckt ist.
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Wasserablaufrinnen
sind vorgesehen, die das im Bereich des Schiebedaches angesammelte Wasser
beim Öffnen
des Deckels 14 abführen.
Eine vordere Wasserablaufrinne 32 ist einstückig mit
dem Windabweiser 20 ausgebildet, während seitliche Wasserablaufrinnen 26 und
eine hintere Wasserablaufrinne 28 am hinteren Rand 16 des
Deckels 14 in einem die Dachöffnung 12 umgebenden
Rahmen 30 integriert sind (schematisch in 1 gezeigt).
Der Rahmen 30 verbindet die Bauteile des Schiebedachsystems
und enthält
z.B. auch einen Antriebsmotor und Führungsschienen, an denen der
Deckel 14 verschiebbar angeordnet ist.
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Ausgehend
von dem Lager 24, um das der Windabweiser 20 schwenken
kann, hat das plattenförmige
Teil 25 einen ebenen Abschnitt, an dem eine im rechten
Winkel abstehende Rippe 36 vorgesehen ist, dann einen abgewinkelten
Abschnitt 38 und daran anschließend einen konkaven Abschnitt 40.
Der konkave Abschnitt 40 wird in der angehobenen Stellung vom
Wind abgeströmt.
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Die
Rippe 36 und der abgewinkelte Abschnitt 38 bilden
Seitenwände
der Wasserablaufrinne 32 und sind über die gesamte Breite des
Windabweisers 20 ausgebildet.
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Das
Wasser wird von der hinteren und vorderen Wasserablaufrinne 28, 32 über die
seitlichen Wasserablaufrinnen 26 durch nicht gezeigte Kanäle in einer
oder mehreren Fahrzeugsäulen
(vorzugsweise A- und C-Säulen)
abgeführt.
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Wie
in 2 gezeigt, erstreckt sich die am Windabweiser 20 ausgebildete
Wasserablaufrinne 32 in der abgesenkten und angehobenen
Stellung des Deckels 14 unterhalb einer Dichtung 34,
die am Deckel 14 angebracht ist und einen Spalt zwischen dem
Dachteil 18 und dem Deckel 14 verschließt. Da sich
der Windabweiser 20 und die Wasserablaufrinne 32 über die
gesamte Breite des quer zur Fahrzeuglängsachse F verlaufenden, vorderen
Randes 22 der Dachöffnung 12 erstrecken,
ist im vorderen Bereich keine Wasserablaufrinne am Rahmen 30 ausgebildet.
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Der
Windabweiser 20 hat seitlich an dem ebenen Abschnitt einen
Mitnahmezapfen 42, an dem eine nicht gezeigte Verstellmechanik
des Schiebedachsystems angreifen kann. Der Deckel 14 und
der Windabweiser 20 werden gemeinsam von dieser Verstellmechanik
gesteuert.
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Der
Windabweiser 20 wird in Ausstellrichtung von einer Ausstellfeder 44 nach
oben beaufschlagt und gegen den Deckel 14 gedrückt. Die
Ausstellfeder 44 kann den Windabweiser 20 zusammen mit
der Verstellmechanik in die angehobene Stellung bringen. Die Kappe 27 ist
aus einem elastischen Material, grenzt in der abgesenkten Stellung
des Windabweisers 20 an den Deckel 14 an und verhindert eine
Beschädigung
des Deckels 14 und des Windabweisers 20.
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Eine
Abdeckung 48 eines Innenhimmels verdeckt den Windabweiser 20 nahezu
vollständig
und ist in 2 als stoffbezogener Formhimmel
dargestellt, sie könnte
jedoch auch eine Kunststoffabdeckung sein.
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Ferner
zeigt 2 einen Sonnenschutz 50, der die Glasfläche des
Deckels 14 abdecken kann und in Form eines Rollos oder
Schiebehimmels ausgebildet ist.
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Das
Ausstellen des Deckels 14 erfolgt motorisch über eine
Verstellmechanik. In der Lüfterstellung
ist nur der hintere Rand 16 des Deckels 14 ausgestellt.
Der vordere Rand 22 des Deckels 14 hält den Windabweiser 20 in
der abgesenkten Stellung, da die Kappe 27 an dem Deckel 14 anliegt.
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Beim
Verschieben des Deckels 14 nach hinten wird der Mitnahmezapfen 42 des
Windabweisers 20 von der Verstellmechanik angesteuert.
Die vorgespannte Ausstellfeder 44 beaufschlagt den Windabweiser 20 zudem
nach oben, wenn der Deckel 14 nicht mehr an der Kappe 27 anliegt,
so daß er
in die angehobene Stellung bewegt wird.
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Wenn
der Deckel 14 in die geschlossene Stellung verfahren wird,
wird der Mitnahmezapfen 42 von der Verstellmechanik angesteuert,
die den Windabweiser 20 nach unten bewegt. Der Windabweiser 20 wird
zudem, sobald der Deckel 14 an der Kappe 27 anliegt,
von dem Deckel 14 in die abgesenkte Stellung gedrückt, wodurch
die Ausstellfeder 44 vorgespannt wird.
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Alternativ
könnte
das Ausstellen des Windabweisers 20 auch mittels seitlich
am Windabweiser 20 angeordnete Ausstellhebel erfolgen (nicht
gezeigt), die mit Gleiter zusammenwirken, die entlang der Führungsschienen
verschoben werden. Beim Schließen
der Dachöffnung
wird der Windabweiser 20 über die Gleiter in die abgesenkte
Stellung bewegt. In der Schließstellung
werden die federnd angestellten Ausstellhebel durch die Gleiter
in abgesenkter Stellung gehalten.
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- 10
- Fahrzeugdach
- 12
- Dachöffnung
- 14
- Deckel
- 16
- hinterer
Rand
- 18
- Dachteil
- 20
- Windabweiser
- 22
- vorderer
Rand
- 24
- Lager
- 25
- plattenförmiger Abschnitt
- 26
- seitliche
Wasserablaufrinne
- 27
- Kappe
- 28
- hintere
Wasserablaufrinne
- 30
- Rahmen
- 32
- vordere
Wasserablaufrinne
- 34
- Dichtung
- 36
- Rippe
- 38
- abgewinkelter
Abschnitt
- 40
- konkaver
Abschnitt
- 42
- Mitnahmezapfen
- 44
- Ausstellfeder
- 48
- Abdeckung
- 50
- Sonnenschutz