DE19756021C1 - Fahrzeugdach - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeugdach mit mindestens zwei ausstellbaren und
verschiebbaren starren Deckelelementen zum wahlweisen Verschließen oder wenigstens
teilweisen Freigeben einer Dachöffnung, mit seitlich entlang der Dachöffnung verlaufenden
Wasserrinnen und mit einem unterhalb der Deckelelemente angeordneten faltbaren Himmel.
Bei derartigen Fahrzeugdächern, bei denen es sich beispielsweise um Mehrdeckeldächer oder
Lamellendächer handeln kann, wurden immer wieder Klagen laut, daß Wasser, welches sich
bei geschlossenem oder teilweise geschlossenem Dach auf der Dachoberfläche angesammelt
hat, beim Öffnen des Daches zwischen den einzelnen Deckelelementen hindurchläuft und in
das Fahrzeuginnere eindringt.
Es wurden verschiedene Dachkonstruktionen vorgeschlagen, bei welchen dieses Problem
berücksichtigt wurde, jedoch sind die bisher bekannten Dachkonstruktionen allesamt mit
Nachteilen behaftet.
So wurde beispielsweise in DE 42 17 151 A1 ein Lamellenschiebedach vorgeschlagen, bei
welchem eine einstückige Folienlage die gesamte Unterseite des Lamellendaches überdeckt,
um die Dachmechanik gegen Verschmutzung zu schützen. Gemäß einer anderen Ausfüh
rungsform des in DE 42 17 151 A1 beschriebenen Lamellenschiebedaches sind die Lamellen
an ihrer von dem Fahrzeuginnern abgewandten Außenseite mit einer Gewebe- oder Folienlage
verkleidet, welche verhindern soll, daß Nässe in die Schiebedachmechanik und ins
Fahrzeuginnere gelangt. Bei der letzt genannten Ausführungsform, bei welcher die Folie die
Außenlage des Daches darstellt, kann es leicht zu einer Beschädigung der Folie kommen, sei
es durch direkte mechanische Einwirkung oder aber durch thermische Einflüsse, wodurch
nicht nur die Optik sondern auch die Funktionalität des Daches stark beeinträchtigt werden
kann. Bei der erstgenannten Ausführungsform, die in erster Linie auf das Abhalten von
Schmutz gerichtet ist, wurde weder dafür Sorge getragen, daß zwischen die Lamellen
eingedrungenes Wasser sich nicht auf der Folienlage sammelt, noch daß dieses von der
Folienlage abgeführt wird.
Desweiteren ist aus DE 195 11 067 A1 ein Fahrzeugdach bekannt, bei welchem unterhalb
eines verschiebbaren Deckels, insbesondere eines Solardeckels, ein transparenter, wasserfester
Himmel verschiebbar angeordnet ist. Soll für einen Lichteinlaß über das Dach in das
Fahrzeuginnere gesorgt werden, muß der lichtundurchlässige Solardeckel geöffnet werden.
Damit dennoch kein Regenwasser in das Fahrzeuginnere eindringen kann, ist der Himmel aus
einem starren, wasserabweisenden Material wie beispielsweise aus Glas oder Kunstglas
gefertigt, so daß von oben her durch die Dachöffnung eindrigendes Regenwasser in seitlich
entlang der Dachöffnung verlaufende Wasserrinnen abgeführt werden kann. Ein derartiger
starrer Himmel hat jedoch den Nachteil, daß er zum Öffnen des Daches aus dem Bereich der
Dachöffnung herausgeschoben werden muß, wodurch entweder die Dachöffnung selbst nur
relativ klein, bezogen auf die feste Dachfläche, ausgeführt werden kann, oder die Dachfläche,
sollte sie größer ausgeführt sein, nur für einen begrenzten Bereich vollständig freigegeben
werden kann. Insofern liefe die Verwendung eines derartigen Festhimmels dem Einbau eines
Mehrdeckel- oder Lamellendaches zuwider, dessen Zweck darin besteht, eine relativ große
Dachfläche öffnen zu können.
Ein weiterer Versuch, bei einem Lamellendach dem Eindringen von Wasser über die
Lamellen in das Fahrzeuginnere Einhalt zu gebieten, besteht gemäß DE 41 29 860 A1 darin,
an die Vorderkanten der einzelnen Lamellen Wasserrinnen anzulenken, über welche sich auf
den Lamellen angesammeltes Wasser beim Verschwenken der Lamellen oder beim Ab
bremsen des Fahrzeugs in seitliche Ablaufkanäle abgeführt werden kann. Zum einen ist diese
Anordnung sowohl in der Herstellung als auch im Betrieb äußerst kompliziert, weil die
Wasserrinnen mit den Lamellen verschoben werden müssen, nicht jedoch die Schwenk
bewegungen der Lamellen mitmachen sollen. Zum anderen ist das Fassungsvermögen der
Wasserrinnen begrenzt und daher ein Überschwappen von Wasser aus den Rinnen in das
Fahrzeuginnere nicht ausgeschlossen.
Aus der DE 43 27 264 C1 ist ein Lamellenschiebedach bekannt, bei dem zusätzlich zu
Wasserräumen an den Vorderkanten der Lamellen und einem Schiebehimmel, der
wechselweise aus festen und faltbaren Bereichen besteht, vertikale Abdichtleisten vorgesehen
sind, um ein Überschwappen von Wasser aus den Regenrinnen zu verhindern. Die
faltenbalgartige Ausgestaltung der flexiblen Himmelbereiche beeinträchtigt das optische
Erscheinungsbild des Daches erheblich.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeugdach der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei welchem das Eindringen von Wasser, welches zwischen
einzelnen Deckelelementen hindurchgetreten ist, in das Fahrzeuginnere wirkungsvoll
verhindert wird, ohne daß dabei die Größe der maximal freigebbaren Dachöffnung verringert
werden müßte.
Diese Aufgabe wird bei einem Fahrzeugdach mit mindestens zwei ausstellbaren und
verschiebbaren starren Deckelelementen zum wahlweisen Verschließen oder wenigstens
teilweisen Freigeben einer Dachöffnung, seitlich entlang der Dachöffnung verlaufenden
Wasserkanälen und einem unterhalb der Deckelelemente angeordneten faltbaren Himmel,
dadurch gelöst, daß mindestens die Oberseite des Himmels wasserabweisende Eigenschaften
aufweist, daß der Himmel die Wasserrinnen überlappt, und daß der Himmel derart an den
Deckelelementen angebracht ist, daß zwischen die Deckelelemente eingedrungene Feuch
tigkeit über den Himmel in die Wasserrinnen ablaufen kann. Weitere Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Das Eindringen von Wasser über die Deckelelemente in das Fahrzeuginnere ist bei dem hier
beschriebenen Fahrzeugdach effektiv ausgeschlossen. Dennoch bleibt die Funktionalität des
Daches insbesondere hinsichtlich der maximal freigebbaren Dachöffnung voll erhalten. Die
erfindungsgemäß vorgeschlagenen Maßnahmen sind dabei recht unkompliziert und ohne
großen Mehraufwand zu bewerkstelligen.
Insbesondere kann, um für einen gleichmäßigen Abfluß von über die Deckelelemente ein
gedrungenem Wasser zu beiden Seiten des Daches zu sorgen, der Himmel in Fahrzeugquer
richtung nach oben gewölbt sein. Dies läßt sich entweder über die Form der Deckelelemente
selbst oder über die Art der Anbringung des Himmels an den Deckelelementen
bewerkstelligen.
In vorteilhafter Weise ist der Himmel derart an den Deckelelementen angebracht, daß er sich
beim Öffnen der Deckelelemente zwischen die Deckelelemente, und, falls der Himmel ferner
den Bereich zwischen dem hintersten Dachelement und dem hinteren Rand der Dachöffnung
überspannt, zwischen das hinterste Deckelelement und den Dachrahmen einfaltet. Dies kann
beispielsweise dadurch erreicht werden, daß der Himmel jeweils an zwei in
Fahrzeuglängsrichtung in Abstand liegenden Stellen an den Deckelelementen angebracht ist,
wobei der Abstand der hinteren Befestigungsstelle von der Hinterkante des jeweiligen
Deckelelements so gewählt ist, daß der Himmel sich in der Offenstellung des Deckelelements
falten kann ohne die Bewegung des Deckelelements zu beeinträchtigen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Himmel an seiner Oberseite mit Halte
elementen versehen sein, die gegebenenfalls mit dem Himmel verschweißt sind, um den
Himmel an den Deckelelementen zu befestigen. Vorzugsweise sind zu diesem Zweck an den
Deckelelementen Halterungen vorgesehen, mit welchen die Halteelemente verrastet werden
können.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf
die beiliegenden Zeichnungen im Detail beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 die schematische perspektivische Ansicht auf ein Fahrzeug mit einem Fahrzeugdach,
Fig. 2 eine Schnittansicht der Deckelelemente des in Fig. 1 gezeigten Fahrzeugdaches in
der Offenstellung;
Fig. 3 eine fragmentarische Schnittansicht der Deckelelemente des in Fig. 1 gezeigten
Fahrzeugdaches in der Schließstellung; und
Fig. 4 eine Schnittansicht durch den seitlichen Dachrahmen des in Fig. 1 gezeigten Fahr
zeugdaches.
Bezugnehmend auf Fig. 1 ist in der festen Dachfläche 10 eines Kraftfahrzeugs eine
Dachöffnung 12 vorgesehen, die mittels ausstellbaren und in Fahrzeuglängsrichtung
verschiebbaren Deckelelementen 14 und 16, welche in seitlich entlang der Dachöffnung
verlaufenden Führungsschienen 18 geführt sind, wahlweise verschlossen oder wenigstens
teilweise freigegeben werden kann. Obschon in Fig. 1 ein Fahrzeugdach dargestellt ist,
welches zwei Deckelelemente aufweist, sei darauf hingewiesen, daß die vorliegend
beschriebene Fahrzeugdachausgestaltung bei allen Dacharten anwendbar ist, bei welchen
mindestens zwei ausstellbare Deckelelemente für eine Schiebebewegung zwischen einer
Offenstellung und einer Schließstellung in einer dachfesten Führung geführt sind,
insbesondere also auch bei den eingangs erwähnten Lamellendächern.
In den Fig. 2 und 3 sind die Deckelelemente 14 und 16 im Schnitt dargestellt, wobei auf eine
Darstellung von Bauteilen, die der festen Dachfläche 10 zugeordnet sind, der Einfachheit und
Übersichtlichkeit halber verzichtet wurde. Während Fig. 2 das Deckelelement 14 in seiner
vollständig geöffneten Stellung zeigt, d. h. in der Stellung, in welcher es nicht weiter zu dem
Deckelelement 16 hin verfahren werden kann, zeigt der Teilschnitt von Fig. 3 die
Deckelelemente 14 und 16 im geschlossenen Zustand, in welchem die Oberseite der
Deckelelemente im wesentlichen bündig zur festen Dachfläche 10 (Fig. 1) verläuft.
Unterhalb der Deckelelemente 14 und 16 ist ein Himmel 20 angebracht, der, wenn die Deckel
elemente geschlossen sind (Fig. 3), die Unterseite derselben überspannt, und der, wenn die
Deckelelemente geöffnet sind (Fig. 2), sich zwischen die Deckelelemente einfaltet. Zum
Befestigen des Himmels 20 an den Deckelelementen 14 bzw. 16 sind an der Oberseite des
Himmels 20 Halteelemente 22 angebracht. An der Unterseite der Deckelelemente 14 und 16
befinden sich Halterungen 24 zum Befestigen der Halteelemente 22, wobei der Eingriff zwi
schen den Halteelementen 22 und den Halterungen 24 vorzugsweise mittels Verrasten erfolgt.
Sind der Himmel 20 und die Halteelemente 22 zum Beispiel aus Kunststoff gefertigt, so
können diese miteinander verschweißt sein, so daß vom Fahrzeuginnern aus keine
Befestigungselemente wie z. B. Schrauben, Nieten oder dergleichen sichtbar sind und das
Dekor des Himmels somit nicht beeinträchtigt wird. Die Position A und B der Halterungen 24
an den Deckelelementen 14 und 16 (und damit auch der Halteelemente 22 am Himmel 20) ist,
wie in Fig. 2 dargestellt, vorzugsweise vorne und etwa in der Mitte der Deckelelemente 14
und 16 so gewählt, daß sich der Himmel 20 bei Öffnen der Deckelelemente zwischen diese
einfaltet, ohne jedoch die Bewegung der Deckelelemente zu behindern.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, ist seitlich am Dachrahmen unterhalb der festen Dachfläche 10
ein Profilbauteil 26 angebracht, welches einerseits die Führungsschienen 18 zum Führen der
Deckelelemente 14 und 16 bereitstellt, und welches andererseits eine Wasserrinne 28 auf
weist, um seitlich zwischen die Deckelelemente und die feste Dachfläche eindringendes
Wasser aufzufangen und abzuführen. Der unter dem Deckelelement 14 aufgespannte Himmel
20 ist in Fahrzeugquerrichtung nach oben gewölbt und überlappt seitlich die Wasserrinne 28,
so daß zwischen die Deckelelement 14 und 16 eingedrungenes Wasser über den Himmel 20
zur Seite und in die Wasserrinne 28 abläuft.
Wie insbesondere aus den Fig. 2 und 3 zu erkennen ist, trägt jedes der Deckelelemente 14 und
16 entlang seinem vorderen Rand ein nach vorne vorspringendes Dichtungselement 30, das
sich im Schließzustand der Deckelelemente (Fig. 3) unter den hinteren Rand des jeweils
nächst vorderen Deckelelements anlegt. Das Dichtungselement 30 weist vorne eine
hochstehende Dichtlippe 32 auf, die zusammen mit einem Dichtungsteil 34 einen nach oben
offenen Wasserauffangraum 36 begrenzt. Wasser, das sich in dem Wasserauffangraum 36
ansammelt, kann gleichfalls in die seitlichen Wasserrinnen 28 abgeleitet werden.
Claims (9)
1. Fahrzeugdach mit mindestens zwei ausstellbaren und verschiebbaren starren
Deckelelementen (14 und 16) zum wahlweisen Verschließen oder wenigstens teilweisen
Freigeben einer Dachöffnung (12), mit seitlich entlang der Dachöffnung verlaufenden
Wasserrinnen (28) und mit einem unterhalb der Deckelelemente angeordneten faltbaren
Himmel (20), dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Oberseite des Himmels (20)
wasserabweisende Eigenschaften aufweist, daß der Himmel (20) die Wasserrinnen (28)
seitlich überlappt, und daß der Himmel (20) derart an den Deckelelementen (14 und 16)
angebracht ist, daß zwischen die Deckelelemente (14 und 16) eingedrungene
Feuchtigkeit über den Himmel (20) in die Wasserrinnen (28) ablaufen kann.
2. Fahrzeugdach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Himmel (20) in
Fahrzeugquerrichtung nach oben gewölbt ist.
3. Fahrzeugdach nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Himmel (20)
den Bereich zwischen dem hintersten Dachelement (16) und dem hinteren Rand der
Dachöffnung (12) überspannt.
4. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Himmel (20) derart an den Deckelelementen (14 und 16) angebracht ist, daß er sich
bei Öffnen der Deckelelemente zwischen die Deckelelemente bzw. zwischen das
hinterste Deckelelement (16) und den Dachrahmen einfaltet.
5. Fahrzeugdach nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Himmel (20) jeweils
an zwei in Fahrzeuglängsrichtung in Abstand liegenden Stellen (A und B) an den
Deckelelementen (14 bzw. 16), vorzugsweise vorne und etwa in der Mitte angebracht ist
6. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Himmel (20) an seiner Oberseite mit Halteelementen (22) versehen ist, um den den
Himmel an den Deckelelementen (14 und 16) zu befestigen.
7. Fahrzeugdach nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteelemente (22)
mit dem Himmel (20) verschweißt sind.
8. Fahrzeugdach nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Deckelelementen (14 und 16) Halterungen (24) zum Befestigen der Halteelemente (22)
vorgesehen sind.
9. Fahrzeugdach nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteelemente (22)
mit den Halterungen (24) verrastbar sind.
Priority Applications (1)
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