-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Windabweiser im Kraftfahrzeugbereich.
-
Obwohl
auf beliebige Bereiche eines Kraftfahrzeuges anwendbar, werden die
vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrunde liegende Problematik in
Bezug auf ein Schiebedach eines Kraftfahrzeuges näher erläutert. Der
vorliegende Erfindungsgedanke ist aber beispielsweise auch auf Fenster,
Sonnendächer
oder Panoramadächer
eines Fahrzeuges anwendbar.
-
Ein
allgemein bekanntes Problem bei einem Kraftfahrzeugschiebedach besteht
darin, dass es bei geöffnetem
Schiebedeckel zu periodischen Druckschwankungen im Inneren des Fahrzeuges
kommen kann, wenn sich das Fahrzeug mit niedrigen bis mittleren
Geschwindigkeiten bewegt. Diese periodischen Druckschwankungen machen
sich allgemein als so genanntes Wummern, hauptsächlich akustisch, unangenehm
bemerkbar. Ein weiterer unerwünschter akustischer
Effekt tritt bei höheren
Fahrgeschwindigkeiten auf und wird als so genanntes Rauschen bezeichnet.
Die Geräusche
entstehen hierbei, wenn Hindernisse, also beispielsweise ein geöffneter Schiebedeckel,
den Fluss der schnell anströmenden Luft
behindern.
-
Ein
Windabweiser hat die Funktion, die Strömungsverhältnisse des Kraftfahrzeuges
zu verbessern, wenn sich beispielsweise der Deckel eines Schiebedachs
in einer geöffneten
Stellung befindet. Der Windabweiser ist üblicherweise an dem in Fahrt richtung
gesehen vorderen Ende der vom Schiebedeckel freigegebenen Dachöffnung angeordnet
und wird aus einer eingefahrenen Stellung, in der er sich unterhalb
der Außenfläche des
Fahrzeugdaches befindet, in eine wenigstens teilweise ausgestellte
Stellung überführt, wenn
der Deckel geöffnet
wird. In der ausgestellten Stellung weist der Windabweiser eine Ausstellhöhe auf,
die den Abstand zwischen einer Dachoberseite des Daches und einer
Oberkante eines Ausstellelements angibt. Diese Ausstellhöhe wird
je nach dem, ob ein Wummern oder ein Rauschen reduziert werden soll,
angepasst. Das Ausstellelement kann dabei eine erste bzw. zweite
Stellung einnehmen. In der ersten Stellung, also um Wummergeräusche bei
niedrigeren Geschwindigkeiten zu minimieren, ist der Windabweiser
meist voll ausgestellt. In der zweiten Stellung, also um Rauschgeräusche bei
höheren
Geschwindigkeiten zu minimieren, ist die Ausstellhöhe derart,
dass das Ausstellelement im Wesentlichen gegenüber einem der Dachöffnung zugeordneten
vorderen Dachrand angeordnet ist. Problematisch ist hierbei, dass
Fahrtwind ungehindert in den Zwischenraum zwischen Dachrand und
Ausstellelement eindringen kann und sich in dem darunterliegenden
Dachrahmen verwirbelt. Gerade bei hohen Geschwindigkeiten kommt
es daher verstärkt
zu unangenehmen Geräuschentwicklungen
im Bereich des Dachrahmens.
-
Die
DE 10 2004 026 834
B3 beschreibt einen Windabweiser für eine mittels einen beweglichen Dachteils
verschließbare
und wenigstens teilweise freigebbare Dachöffnung in einem Fahrzeug mit
einem zwischen einem in einem Dachöffnungsrahmen integrierbaren,
bügelförmigen Basiselement
und einem darüber
angeordneten bügelförmigen Ausstellelement
aufspannbarem Netz, wobei das Ausstellelement mittels mindestens
einer in seitlichen Bügelendbereichen
des bügelförmigen Ausstellelementes
angeordneten Kurvenbahn ausstellbar ist, wobei das Ausstellelement
oberseitig ein linienförmiges,
flexibles Element zur Abdichtung eines während des Öffnungs- und/oder Schließvorgangs
des Dachteils bestehenden spaltartigen Zwischenraums zwischen einer
Unterseite des Dachteils und dem Ausstellelement aufweist.
-
Vor
diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen besseren und insbesondere einen die Strömungsverhältnisse verbessernden Windabweiser
bereitzustellen.
-
Erfindungsgemäß wird wenigstens
eine dieser Aufgaben durch einen Windabweiser mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
-
Demgemäß wird ein
Windabweiser für
eine mittels eines beweglichen Dachteils verschließbare und
teilweise freigebbare Dachöffnung
eines Fahrzeugs mit einem bügelförmigen Basiselement,
welches in einem Dachöffnungsrandbereich
des Kraftfahrzeugs angebracht ist, mit einem über dem Basiselement angeordneten bügelförmigen Ausstellelement,
welches schwenkbar zu dem Basiselement angebracht ist, mit einem
zwischen dem Basiselement und dem Ausstellelement angeordneten aufspannbaren
Abweiserelement, mit wenigstens einem an dem Ausstellelement befestigten
Dichtelement zur Reduzierung von Fahrgeräuschen, wobei das Dichtelement
bei wenigstens teilweise freigegebener Dachöffnung mit einem vorderen Dachflansch
eines Dachrands abdichtend in Kontakt bringbar ist, bereitgestellt.
-
Somit
weist die vorliegende Erfindung gegenüber den bekannten Ansätzen gemäß dem Stand der
Technik den Vorteil auf, dass das Dichtelement an dem Ausstellelement
derart angebracht ist, dass ein Eindringen von Fahrtwind in den
Zwischenraum zwischen dem vorderen Dachrand und dem Ausstellelement
verhindert wird, wenn sich das Dichtelement mit dem vorderen Dachflansch
in Anlage befindet. Daher können
Verwirbelungen von Fahrtwind im darunterliegenden Dachrahmen verhindert
werden. Gerade bei hohen Geschwindigkeiten wird daher eine verbesserte
Akustik im Fahrzeug erzielt.
-
In
den Unteransprüchen
finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen des
erfindungsgemäßen Windabweisers.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Dichtelement derart ausgebildet, dass der
Dachrand bei wenigstens teilweise freigegebener Dachöffnung geräuscharm
von dem Fahrtwind überströmt ist.
Somit wird mittels der Erfindung nicht nur ein Eindringen von Fahrtwind
in den Dachrahmen verhindert, aber auch eine verbesserte Leitung
des Fahrtwinds über
den Dachrand sowie über den
beweglichen Dachteil, wenn dieser wenigstens teilweise geöffnet ist,
erzielt. Besonders bevorzugt wird, dass das Dichtelement einen sich
entgegen der Fahrtrichtung Fahrzeugheck verbreiternden, insbesondere
kegelstumpfförmigen,
Abschnitt aufweist. Dadurch können
ein niedriger Luftwiderstandswert des Ausstellelements erreicht
und Luftverwirbelungen an dem Ausstellelement minimiert werden,
wodurch eine akustische Verbesserung erzielt wird. Besonders bevorzugt
schließt
sich ein entgegen der Fahrtrichtung Fahrzeugheck verjüngender
Abschnitt an den sich verbreiternden Abschnitt der Dichtung an,
wodurch eine weitere Verbesserung der Luftleitung und damit der
Akustik erzielbar ist.
-
Bei
einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist das Dichtelement als
eine Profildichtung ausgebildet. Solche Dichtungen sind in ihrer
Form an den abzudichtenden Spalt optimal anpassbar. Insbesondere kann
die Dichtung einen offenen Abschnitt und/oder einen geschlossenen
Abschnitt bedarfsgerecht aufweisen. Bevorzugt weist das Dichtelement
Moosgummi und/oder EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) und/oder
Silikon auf. Solche Materialien weisen hohe Dämpfungseigenschaften auf und
können daher
Klappergeräusche
zwischen dem Ausstellelement und dem beweglichen Dachteil verhindern.
-
Gemäß einer
weiterhin bevorzugten Ausführungsform
steht das Dichtelement bei geschlossener Dachöffnung und/oder teilweise freigegebenen Dachöffnung mit
dem beweglichen Dachteil wenigstens teilweise abdichtend in Kontakt
und/oder bildet eine vibrationsdämpfende
Einrichtung zwischen dem Ausstellelement und dem beweglichen Dachteil
aus. Dies erlaubt eine effektive Reduzierung von Fahrtwindgeräuschen und
Klappergeräuschen
zwischen dem Ausstellelement und dem beweglichen Dachteil.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das Ausstellelement
mit dem Dichtelement durch einen Klebstoff und/oder durch einen
Stoffschluss mittels Anspritzen des Dichtelements und/oder durch
eine Steckverbindung und/oder durch eine Klemmverbindung und/oder durch
eine Spreizverbindung und/oder durch eine Klammerverbindung und/oder
durch eine Rastverbindung verbunden. Die lösbaren Verbindungen weisen den
Vorteil auf, dass sie eine einfache Demontage des Abweiserelements
an dem Ausstellelement ermöglichen.
Eine permanente Verbindung zwischen dem Abweiserelement und der
Dichtung bringt den Vorteil mit sich, dass meist eine einfachere
Montage möglich
ist.
-
Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist das Dichtelement direkt mit dem Abweiserelement verbunden,
vorzugsweise durch eine Naht und/oder einen Klebstoff und/oder eine
Schweißnaht
und/oder eine Klemmverbindung und/oder einen Stoffschluss durch
Anspritzen des Dichtelements. Eine solche Anbindung des Abweiserelements
lässt sich
montagetechnisch einfach, insbesondere auch automatisiert, durchführen. Ferner
kann eine zuverlässige
Verbindung zwischen dem Abweiserelement und dem Dichtelement bereitgestellt
werden.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es
zeigen dabei:
-
1 eine
perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Windabweisers;
-
2 einen
Teilschnitt A-A aus 1.
-
In
allen Figuren der Zeichnung sind gleiche bzw. funktionsgleiche Elemente – sofern
nichts Anderes angegeben ist – mit
jeweils denselben Bezugszeichen versehen worden.
-
1 und 2 zeigen
eine perspektivische Ansicht bzw. einen Teilschnitt (A-A) eines
Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Windabweisers 1.
Der Windabweiser 1 ist in einem Dach 4 eines Kraftfahrzeuges
angeordnet. Das Fahrzeug bewegt sich dabei in die mit dem Pfeil 5 gekennzeichnete
Richtung. Das Dach 4 weist eine Dachöffnung 42, welche
mittels eines beweglichen Dachteils 3 verschließbar und
teilweise freigebbar ist, auf. Der Windabweiser 1 besitzt
ein bügelförmiges Basiselement 10,
welches in einem Dachöffnungsrandbereich 41 des
Daches 4 angebracht ist. Das Basiselement 10 ist über einem
bügelförmigen Ausstellelement 11, welches
schwenkbar zu dem Basiselement 10 angebracht ist, angeordnet.
Zwischen dem Basiselement 10 und dem Ausstellelement 11 ist
ein aufspannbares Abweisernetz 12 angeordnet.
-
Der
Teilschnitt (A-A) im Bereich eines vorderen Dachflanschs 43 des
Dachs 4 zeigt ein an dem Ausstellelement 11 befestigtes
Dichtelement 13, welches zur Reduzierung von Fahrgeräuschen vorgesehen
ist. Das Dichtelement 13 ist an dem Ausstellelement 11 angespritzt.
Dies ermöglicht
eine kurze Montagezeit. Selbstverständlich sind auch andere Befestigungsverfahren
wie beispielsweise Ankleben oder Einhängen mittels Kederelementen
möglich.
Das Abweiserelement 12 ist direkt an dem Dichtelement 13 mittels
einer Naht 15 befestigt.
-
Der
Schiebedeckel 3 befindet sich in einer leicht geöffneten
Stellung und weist einen Glasdeckel 31, eine Dichtung 32 sowie
eine Unterseite 33 auf. Ein Fahrtwind 6 strömt über das
Dach 4 über
den Dachflansch 43 und wird durch den Bereich 132 der Dichtung 13,
der sich in Kontakt mit der Schiebedeckelunterseite 33 befindet,
an einem Einströmen
in den Fahrgastraum 7 gehindert.
-
Die
Dichtung 13 unterteilt sich in einen Bereich 132 einer
offenen Dichtung (Dichtlippe), die den Hohlraum 131 mit
Ausstellelement 11 bildet. Weiterhin weist die Dichtung 13 einen
weiteren Bereich 133, der als geschlossene Dichtung mit
einem weiteren Hohlraum 134 ausgebildet ist.
-
Insbesondere
bei hohen Fahrzeuggeschwindigkeiten befindet sich das Ausstellelement 11 in
der in 2 gezeigten Stellung, bei welcher das Ausstellelement 11 gegenüber dem
Dachflansch 43 angeordnet ist. Der weitere Bereich 133 der
Dichtung 13 liegt dabei abdichtend an dem Dachflansch 43 an. Der
gezeigte Querschnitt der Dichtung 13 ist in etwa kegelstumpfförmig ausgebildet
und erlaubt somit eine verbesserte Leitung des Fahrtwinds über den Dachrand 43,
sodass Verwirbelungen und damit Fahrtwindgeräusche minimiert werden. Bei
geöffnetem
Schiebedeckel 3 wird der Fahrtwind 7 mittels der Dichtung 13 über den Schiebedeckel 3 geleitet,
wodurch eine weitere Verbesserung der Akustik im Fahrzeuginnenraum 7 erzielt
werden kann.
-
Die
Erfindung ist nicht auf den in den vorstehenden Figuren dargestellten,
speziellen Aufbau eines Windabweisers beschränkt.
-
Die
Dichtung kann bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung lediglich
an einer dem Dachflansch zugewandten Seite des Ausstellelements
angeordnet sein. Zusätzlich
kann jedoch auch vorgesehen sein, dass sich die Dichtung auch an
den Schenkeln des Ausstellelements angeordnet ist.
-
Ferner
könnte
die Anbindung des Abweiserelements direkt an dem Ausstellelement,
anstelle an der Dichtung, vorgesehen sein.
-
- 1
- Windabweiser
- 10
- Basiselement
- 11
- Ausstellelement
- 112
- Profil
- 12
- Abweiserelement
- 13
- Dichtungselement
- 131
- Hohlraum
des Dichtelements
- 132
- Bereich
des Dichtelements
- 133
- weiterer
Bereich des Dichtelements
- 134
- weiterer
Hohlraum des Dichtelements
- 15
- Anbindung
- 3
- beweglicher
Dachteil
- 31
- Glasdeckel
- 32
- Schiebedeckeldichtung
- 33
- Unterseite
des Schiebedeckels
- 4
- Dach
- 41
- Dachrandbereich
- 42
- Dachöffnung
- 43
- vorderer
Dachflansch
- 5
- Bewegungsrichtung
des Fahrzeuges
- 6
- Fahrtwind
- 7
- Innenraum
des Fahrzeuges