DE10253916A1 - Mikrowellenbeutel mit Überdruckventilen - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Mikrowellenbeutel aus Mikrowellen-geeigneter Folie, insbesondere zum Garen von Tiefkühlprodukten in der Mikrowelle, mit einem Innenraum (4) zur Aufnahme eines Produktes und wenigstens einer geschweißten Naht (2, 3). Um ein Zerplatzen des Mikrowellenbeutels (1) beim Garen von Lebensmitteln, insbesondere Tiefkühlprodukten, zu verhindern, wird vorgeschlagen, in der geschweißten Naht (2, 3) wenigstens einen unverschweißten Bereich (5) vorzusehen, der auf einer Seite nahe an den Innenraum (4) heranreicht und auf einer anderen Seite mit dem Außenraum in Verbindung steht, so dass der beim Erwärmen im Mikrowellenbeutel (1) entstehende Dampf entweichen kann, wenn die geschweißte Naht (2, 3) bei zunehmendem Dampfdruck leicht aufgeht.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Mikrowellenbeutel aus mikrowellengeeigneter Folie, insbesondere zum Garen von Tiefkühlprodukten in der Mikrowelle, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Mikrowellenbeutel werden heute in vielfältiger Weise verwendet, um Lebensmittel in der Mikrowelle aufzuwärmen oder zuzubereiten. So sind z.B. Mikrowellenbeutel bekannt, mit denen Maiskörner zu Popcorn verarbeitet oder z.B. Gemüse aufgewärmt oder zubereitet werden kann.
  • Ein typischer, im Schlauchbeutelverfahren hergestellter Mikrowellenbeutel ist in den 1a, 1b dargestellt.
  • 1a zeigt einen Schlauchbeutel 1 mit zwei Quernähten 2 und einer Längsnaht 3. Bei den Nähten 2,3 handelt es sich um großflächig verschweißte Siegelnähte, die im Siegelverfahren hergestellt sind.
  • 1b zeigt eine Seitenansicht des Schlauchbeutels 1 von 1a. Der Mikrowellenbeutel 1 hat einen Innenraum 4, in dem sich üblicherweise das Speiseprodukt (nicht gezeigt), wie z.B. Gemüse, Reis etc., befindet.
  • Solche bekannten Schlauchbeutel 1 können z.B. verwendet werden, um Speisen mit geringem Flüssigkeitsgehalt aufzuwärmen. Speisen mit hohem Flüssigkeitsgehalt können dagegen nicht zubereitet werden, da der im Innenraum 4 entstehende Dampf den Mikrowellenbeutel 1 zu stark aufblähen würde. Insbesondere das Garen von Speisen ist mit einem solchen Mikrowellenbeutel 1 nicht möglich, da der Beutel 1 durch den entstehenden Dampfdruck zerstört werden würde. Gerade Tiefkühlprodukte, die durch die Gefrierung einen relativ hohen Flüssigkeitsanteil aufweisen, können daher mit einem solchen Mikrowellenbeutel 1 nicht aufgewärmt oder gegart werden.
  • Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Mikrowellenbeutel aus mikrowellengeeigneter Folie zu schaffen, in dem auch Speisen mit höherem Flüssigkeitsanteil und insbesondere Tiefkühlprodukte aufgewärmt oder gegart werden können, ohne dass der Mikrowellenbeutel durch den beim Aufwärmen oder Garen entstehenden Druck zerstört wird.
  • Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
  • Der wesentliche Gedanke der Erfindung besteht darin, einen Mikrowellenbeutel, insbesondere einen Schlauchbeutel, mit Überdruckventilen zu versehen, durch die der bei der Erwärmung der Speise entstehende Dampf nach außen entweichen kann. Die Überdruckventile sind dabei derart realisiert, dass der Mikrowellenbeutel vor dem Erwärmen vollständig verschlossen ist und die Ventile sich erst durch den beim Erwärmen entstehenden Dampfdruck selbsttätig öffnen.
  • Bei den Überdruckventilen handelt es sich um unverschweißte, in wenigstens einer der geschweißten Beutelnähte angeordnete Bereiche, die derart gestaltet sind, dass sie auf einer Seite nahe an den Innenraum des Beutels heranreichen und auf der anderen Seite mit dem Außenraum in Verbindung stehen. Die Überdruckventile öffnen sich selbsttätig, wenn die geschweißte Naht mit zunehmendem Dampfdruck leicht aufgeht. Der beim Aufwärmen entstehende Dampf kann somit nach außen entweichen.
  • Die unverschweißten Bereiche sind vorzugsweise zum Innenraum hin verjüngt gebildet, um den Austrittsquerschnitt für den Dampf relativ klein zu halten. Dadurch kann nicht sämtlicher Dampf auf einmal entweichen, und die im Mikrowellenbeutel befindliche Speise wird besser gegart und kann insbesondere nicht austrocknen.
  • Der erfindungsgemäße Mikrowellenbeutel ist vorzugsweise ein Schlauchbeutel mit zwei verschweißten Quernähten und einer verschweißten Längsnaht. Bei einem solchen Schlauchbeutel sind die Überdruckventile vorzugsweise in wenigstens einer der beiden Quernähte angeordnet. In der Längsnaht ist vorzugsweise kein Überdruckventil vorgesehen, um ein Auslaufen von Flüssigkeit zu verhindern, wenn der Mikrowellenbeutel mit der Längsnaht nach unten in der Mikrowelle liegt.
  • Die Quer- und Längsnähte des Mikrowellenbeutels sind vorzugsweise großflächig verschweißte Siegelnähte.
  • Wahlweise können die Nähte des Mikrowellenbeutels auch aus mehreren einzelnen linienförmigen Schweißnähten bestehen. In diesem Fall sind die unverschweißten Ventilbereiche derart angeordnet, dass sie wenigstens eine der linienförmigen Schweißnähte schneiden, d.h. unterbrechen.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
  • 1a, 1b zwei Ansichten eines aus dem Stand der Technik bekannten Schlauchbeutels aus mikrowellengeeigneter Folie; und
  • 2a,2b zwei Ansichten eines Mikrowellenbeutels mit Überdruckventilen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
  • Bezüglich der Erläuterung der 1a, 1b wird auf die Beschreibungseinleitung verwiesen.
  • 2 zeigt einen aus mikrowellengeeigneter Folie, wie z.B. einer Verbundfolie aus PET/PE oder einer Polyester/PP-Folie, bestehenden Schlauchbeutel 1 mit zwei Quernähten 2 und einer Längsnaht 3. Die Quer- und Längsnähte 2,3 sind im Siegelverfahren hergestellt, d.h., sie sind vollständig verschweißt. In den Quernähten 2 sind mehrere Überdruckventile 5 vorgesehen, die dazu dienen, überschüssigen Dampf aus dem Beutelinneren entweichen zu lassen.
  • Die Überdruckventile 5 sind als unverschweißte Bereiche innerhalb der Quernähte 2 realisiert, die an einer Seite nahe an den Innenraum 4 des Mikrowellenbeutels 1 heran reichen und auf der anderen Seite mit dem Außenraum in Verbindung stehen. Dabei sind die unverschweißten Bereiche 5 derart angeordnet, dass der Mikrowellenbeutel 1 vor dem Erwärmen vollständig luftdicht abgeschlossen ist. Erst beim Erwärmen der Speise geht die Quernaht 2 mit zunehmendem Innendruck leicht auf, so dass der Dampf durch die Ventile 5 entweichen kann.
  • Die Ventile 5 sind zum Innenraum 4 des Mikrowellenbeutels 1 hin vorzugsweise verjüngt gebildet, um den Austrittsquerschnitt für den Dampf relativ gering zu halten. Dadurch bleibt auch bei geöffneten Ventilen 5 ein relativ hoher Dampfdruck im Mikrowellenbeutel 1 erhalten, so dass der Beutelinhalt optimal gegart werden kann.
  • Mit dem vorgeschlagenen Mikrowellenbeutel 1 ist es daher möglich, auch Lebensmittelprodukte mit hohem Flüssigkeitsgehalt, und insbesondere Tiefkühlprodukte, in der Mikrowelle zu garen, ohne ein Zerplatzen des Beutels 1 zu riskieren.
  • Die Überdruckventile 5 befinden sich vorzugsweise in den Quernähten 2 und nicht in der Längsnaht 3. Dadurch kann verhindert werden, dass Flüssigkeit durch die Längsnaht 3 entweichen kann, wenn der Mikrowellenbeutel 1 mit der Längsnaht 3 nach unten in der Mikrowelle liegt.
  • Die erfindungsgemäßen Überdruckventile 5 können beispielsweise mittels Siegelbacken hergestellt werden, die entsprechende Ausnehmungen aufweisen.
  • Die Breite der Quernähte 2 kann beispielsweise 5 mm bis 10 mm betragen.
  • 1
    Mikrowellenbeutel
    2
    Quernaht
    3
    Längsnaht
    4
    Innenraum
    5
    Überdruckventile

Claims (5)

  1. Mikrowellenbeutel aus mikrowellengeeigneter Folie, insbesondere zum Garen von Tiefkühlprodukten in der Mikrowelle, mit einem Innenraum (4) zur Aufnahme eines Produktes und wenigstens einer geschweißten Naht (2,3), dadurch gekennzeichnet, dass in der geschweißten Naht (2,3) wenigstens ein unverschweißter Bereich (5) vorgesehen ist, der auf einer Seite nahe an dem Innenraum (4) heranreicht und auf einer anderen Seite mit dem Außenraum in Verbindung steht, so dass im Mikrowellenbeutel (1) befindlicher Dampf nach außen entweichen kann, wenn die geschweißte Naht (2,3) bei zunehmendem Dampfdruck im Innenraum (4) des Mikrowellenbeutels (1) leicht aufgeht.
  2. Mikrowellenbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der unverschweißte Bereich (5) zum Innenraum (4) hin verjüngt gebildet ist.
  3. Mikrowellenbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die geschweißte Naht (2,3) eine großflächig verschweißte Siegelnaht ist.
  4. Mikrowellenbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die geschweißte Naht (2,3) eine aus mehreren linienförmigen Schweißnähten bestehende Naht (2,3) ist, wobei die unverschweißten Bereiche (5) derart angeordnet sind, dass sie wenigstens eine der linienförmigen Schweißnähte schneiden.
  5. Mikrowellenbeutel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrowellenbeutel (1) ein Schlauchbeutel mit zwei Quernähten (2) und einer Längsnaht (3) ist, wobei der unverschweißte Bereich (5) in wenigstens einer der beiden Quernähte (2) vorgesehen ist.
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