-
Die Erfindung betrifft eine planare
optische Schaltung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
-
Es ist bekannt, optische Komponenten
monolithisch oder hybrid in eine planare optische Schaltung zu integrieren.
Bei den Komponenten handelt es sich beispielsweise um optische Phased
Arrays (AWG-Arrayed Waveguide Grating), variable Abschwächereinheiten
(VOA-Variable Optical Attenuator) und Leistungsüberwachungsvorrichtungen (PM-Power
Monitor), über
die die optische Leistung in einem Lichtwellenleiter der planaren
optischen Schaltung erfasst wird. Optische Phased Arrays werden
insbesondere als Wellenlängenmultiplexer
und -demultiplexer in WDM- (Wavelength Division Multiplex) und DWDM
(Dense Wavelength Division Multiplex) basierten Übertragungsstrecken eingesetzt.
Mittels variabler Abschwächereinheiten
ist es möglich, eine
kanalabhängige
Abschwächung
der Pegel einzelner Datenkanäle
eines Arrays vorzunehmen. Durch die kanalabhängige Schwächung können unterschiedliche Pegel
der optischen Kanäle
abgeglichen werden (Equalizing). Eine Leistungsüberwachung (Power Monitoring)
wird mit Fotodioden realisiert und dient der Überwachung der Signalleistungen
in einzelnen Wellenleitern.
-
Ein ständig präsentes Problem in planaren optischen
Schaltungen ist die Existenz von unerwünschtem Streulicht. Streulicht
entsteht beispielsweise bei variablen Abschwächereinheiten, wie nachfolgend
anhand der 9 und 10 erläutert wird. Eine Abschwächereinheit
wird beispielsweise durch ein Mach-Zehnder-Interferometer 100 realisiert.
Ein Mach-Zehnder-Interferometer 100 weist einen Eingangswellenleiter 101 mit
einer Eingangsleistung Pin, ein Eingangstor 102,
einen ersten Arm 103, einen zweiten Arm 104, ein
Ausgangstor 105 und einen Ausgangswellenleiter 106 mit der
Ausgangsleistung Paus auf. Auf dem einen
Arm 103 des Match-Zehnder-Interferometers 100 befindet
sich ein Heizelement 110. Durch Heizen des Heizelementes ändert sich
die Temperatur in dem entsprechenden Arm 103 und dessen
Brechungsindex. Hierdurch entsteht ein Phasenunterschied zwischen
den Signalen der beide Armen 103, 104, was zu
einer Änderung
der Ausgangsleistung Paus führt.
-
Sofern kein Phasenunterschied zwischen den
beiden Armen 103, 104 besteht, erreicht die Ausgangsleistung
Paus ein Maximum, während die Ausgangsleistung
Paus bei einem Phasenunterschied von n minimal
ist. Sobald ein Phasenunterschied zwischen den beiden Armen 103, 104 auftritt,
wird dabei ein Teil des Lichts aus dem Lichtwellenleiter aus- bzw.
gestrahlt. Die Ausstrahlung von Licht ist maximal bei einem Phasenunterschied
von π.
-
Nun verhält es sich so, dass das ausgestrahlte
Licht vom lichtführenden
Substrat der planaren optischen Schaltung kaum absorbiert wird.
Der größte Teil
des Streulichts breitet sich vielmehr willkürlich im Substrat aus. 10 zeigt das Simulationsergebnis
der Feldverteilung in einem Mach-Zehnder-Interferometer gemäß 9, wobei der Phasenunterschied zwischen
den beiden Armen 103, 104n beträgt. Das
Streulicht X breitet sich ausgehend vom Ausgangstor 105,
also dem Einmündungsbereich
der beiden Wellenlängenleiterarme 103, 104 im
Wesentlichen kegelförmig
aus. Die Intensität
des Streulichts X ist dabei in der Nähe des Ausgangswellenleiters 106
am größten und
fällt mit
zunehmenden Abstand vom Ausgangswellenleiter 106 ab.
-
Das in 10 schematisch
dargestellte Streulicht X stellt unter mehreren Gesichtspunkten ein
Problem dar. Zum einen stört
es die Funktion von Fotodioden, die in Aussparungen des Substrats
montiert sind und beispielsweise eine Leistungsüberwachung der optischen Signale
einzelner Wellenleiter vornehmen. Das Störsignal kann dabei das Niveau des
Nutzsignals erreichen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass
das ausgesandte Streulicht in Nachbarkanäle einkoppeln kann und so ein
unerwünschtes
Nebensprechen erzeugt.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt
dementspechend die Aufgabe zugrunde, eine planare optische Schaltung
zur Verfügung
zu stellen, bei der die mit der Entstehung von Streulicht entstehenden
Nachteile reduziert werden.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
planare optische Schaltung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte
und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Danach zeichnet sich die erfindungsgemäße Lösung dadurch
aus, dass in die planare optische Schaltung Mittel integriert sind,
die eine Ausbreitung von Streulicht in der planaren optischen Schaltung gezielt
beeinflussen. Die Erfindung beruht dabei auf dem Gedanken, die nachteiligen
Wirkungen von Streulicht nicht etwa durch eine nachgeordnete Signalbearbeitung
zu reduzieren, sondern durch in der planaren optischen Schaltung
selbst integrierte Mittel, die die Ausbreitung vorhandenen Streulichts
beeinflussen, wobei das Streulicht entweder aufgefangen, absorbiert,
reflektiert oder auf einen engen Bereich konzentriert wird, so dass
eventuelle Nachbarkanäle
nicht gestört
werden. Auch kann das Streulicht in Bereiche der planaren optischen
Schaltung geleitet werden, wo es keine störende Wirkung entfaltet und/oder
definiert erfasst werden.
-
Das Beeinflussen der Ausbreitung
des Streulichtes in der planaren optischen Schaltung kann beispielsweise
die Form eines Auffangens und/oder Umlenkens des Streulichtes, eines
Absorbierens oder eines Ableitens besitzen, wobei auch eine Kombination
dieser Beeinflussungsmechanismen erfolgen kann.
-
Das sich in einer planaren optischen
Schaltung ausbreitenden Streulicht breitet sich naturgemäß in der
Ebene aus, in der die lichtführenden Strukturen
ausgebildet sind. Die integrierten Mittel, die die Ausbreitung vorhandenen
Streulichts beeinflussen, sind ebenfalls zumindest teilweise in
dieser Ebene ausgebildet.
-
Ein Auffangen und Umlenken von Streulicht erfolgt
in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung durch einen zusätzlichen
Wellenleiter, dessen eines Ende in der Nähe einer Streulichtquelle der
planaren optischen Schaltung angeordnet ist. Das Streulicht wird
durch den Zusatzwellenleiter an seiner Quelle aufgefangen, durch
den Zusatzwellenleiter umgelenkt und an dem der Streulichtquelle
abgewandten Ende des Zusatzwellenleiters beispielsweise seitlich
aus der planaren optischen Schaltung herausgeführt, absorbiert oder in definierter
Weise erfasst, wie noch erläutert
werden wird.
-
Bevorzugt ist als Streulicht erzeugende
optische Komponente mindestens ein Mach-Zehnder-Interferometer mit
einem Eingangstor und einem Ausgangstor vorgesehen, wobei der Zusatzwellenleiter in
der Nähe
des Ausgangstors des Mach-Zehnder-Interferometers
angeordnet ist. Bevorzugt ist im Bereich des Ausgangstors zu beiden
Seiten des Ausgangswellenleiters des Mach-Zehnder-Interferometers
in symmetrischer Anordnung ein Zusatzwellenleiter angeordnet.
-
Der Zusatzwellenleiter kann geknickt
oder S-förmig
verlaufen. Er weist beispielsweise einen ersten, geraden Bereich
auf, über
den Streulicht eingekoppelt wird und der bevorzugt im Wesentlichen parallel
zu einem benachbarten Wellenleiter verläuft, sowie einen sich an den
ersten geraden Bereich anschließenden
S-förmigen
Bereich, über
den das eingekoppelte Streulicht weggeführt wird.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung
ist vorgesehen, dass das der Streulichtquelle entfernte Ende des
Zusatzwellenleiters jeweils durch eine Fotodiode terminiert ist,
so dass die Lichtleistung des Streulichts erfasst werden kann. Bevorzugt
ist die Fotodiode jeweils mit einer Auswerteinheit verbunden ist,
die über
das detektierte Streulicht die optische Leistung des Signals am
Ausgang der Streulicht erzeugenden optischen Komponente indirekt
bestimmt. Hierdurch kann eine Überwachung
der Leistung eines Wellenleiters ohne gesonderte Lichtauskopplung
aus dem Wellenleiter erfolgen.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung sind die Mittel zum Beeinflussen der Ausbreitung von Streulicht
in der planaren optischen Schaltung durch eine Streulicht absorbierende
Struktur gebildet, bei der es sich insbesondere um einen länglichen
Graben oder eine andere Aussparung in der planaren optischen Schaltung
handelt. Zwecks Absorption des Streulichtes ist der Graben dabei
bevorzugt mit einer absorbierenden Substanz, beispielsweise eisenhaltigen
Flüssigkeiten
oder Polymeren mit Farbpigmenten gefüllt, die thermisch oder durch
UV-Licht ausgehärtet
werden können.
-
Statt absorbierender Strukturen können alternativ
auch reflektierende Strukturen eingesetzt werden, die bevorzugt
ebenfalls durch einen Graben in der planaren optischen Schaltung
gebildet sind. Dabei sind die Gräben
bevorzugt derart in Bezug auf eine Streulichtquelle angeordnet,
dass das Streulicht an den Lichtgräben totalreflektiert wird.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
sind mehrere Gräben
parallel zueinander angeordnet, wobei zwischen zwei Gräben jeweils
ein Wellenleiter verläuft.
Der Wellenleiter entspringt bevorzugt jeweils einer Streulicht aussendenden
optischen Komponente, insbesondere einem Mach-Zehnder-Interferometer. Das
abgestrahlte Streulicht wird durch die parallel verlaufenden Gräben jeweils
daran gehindert wird, in einen Nachbarwellenleiter einzukoppeln.
Zusätzlich kann
vorgesehen sein, dass dem Bereich zwischen zwei Gräben jeweils
mindestens eine Streulicht detektierende Fotodiode zur Leistungsüberwachung zugeordnet
ist.
-
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass reflektierende Strukturen
an einer Aussparung in der planaren optischen Schaltung verwirklicht
sind, die einen Wellenleiter der planaren Schaltung terminiert und
in der beispielsweise eine Fotodiode angeordnet ist. Eine solche
Fotodiode dient beispielsweise der Leistungsüberwachung eines Kanals einer
Vielzahl von Wellenlängenkanälen der
planaren optischen Schaltung. Solche Aussparungen mit Fotodioden
zur Leistungsüberwachung
sind an sich bekannt. Ein Problem besteht jedoch darin, dass der
Querschnitt der Fotodioden im Bereich von einigen hundert μm liegt.
Der Querschnitt eines einzelnen Wellenleiters beträgt jedoch
in der Regel nur wenige μm,
typischerweise 6μm × 6μm. Dies führt dazu,
dass eine Fotodiode nicht nur das optische Signal aus dem Wellenleiterquerschnitt,
sondern auch Streulicht im Bereich des Wellenleiter detektiert.
Durch Ausbildung einer reflektierenden Struktur an der Aussparung
wird sichergestellt, dass Streulicht von der Aussparung weg reflektiert
wird und dementsprechend nicht die Fotodiode erreicht. Hierzu ist
bevorzugt vorgesehen, dass die Aussparung sich in Richtung des Wellenleiters
symmetrisch verjüngt
und dabei insbesondere zwei schräg
aufeinander zulaufende Seitenwände
aufweist.
-
Die Erfindung wird nachfolgend unter
Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 schematisch
ein Mach-Zehnder-Interferometer mit zwei Zusatzwellenleitern zum
Auffangen und Ableiten von Streulicht,
-
2 ein
Ausführungsbeispiel
eines Mach-Zehnder-Interferometers
mit zwei Zusatzwellenleitern, wobei die Zusatzwellenleiter S-förmig ausgebildet
sind,
-
3 ein
Mach-Zehnder-Interferometers mit zwei Zusatzwellenleitern, wobei
schematisch die Feldverteilung im Bereich der Zusatzwellenleiter
dargestellt ist,
-
4 die
relative Streulichtintensität
in Abhängigkeit
des Abstandes vom Ausgangswellenleiter zum einen bei Verwendung
von Zusatzwellenleitern zur Streulichtreduktion und zum anderen
ohne die Verwendung solcher Zusatzwellenleiter,
-
5 ein
Array von Mach-Zehnder-Interferometern und Wellenleitern, bei dem
die einzelnen Wellenleiter jeweils durch absorbierende Gräben hinsichtlich
Streulicht gegeneinander isoliert sind,
-
6 ein
Array von Mach-Zehnder-Interferometern und Wellenleitern, wobei
die einzelnen Wellenleiter jeweils durch reflektierende Gräben hinsichtlich
Streulicht gegeneinander isoliert sind,
-
7 in
Draufsicht einen Ausschnitt aus einem planaren optischen Schaltkreis,
bei dem ein einer Leistungsüberwachung
dienender Wellenleiter in einem Graben mit Streulicht reflektierenden
Seitenflächen
terminiert wird,
-
8 eine
Querschnittsansicht eines integriert optischen Chips, wobei Fotodioden
auf einen Submount angeordnet sind und dieser über Kopf auf den integriert
optischen Chip aufgesetzt ist,
-
9 ein
aus dem Stand der Technik bekanntes Mach-Zehnder-Interferometer und
-
10 ein
Mach-Zehnder-Interferometer mit einer Darstellung des im Ausgangsbereich
entstehenden Streulichts.
-
Die 1 zeigt
ein Mach-Zehnder-Interferometer, wie es eingangs anhand der 9 an sich bereits beschrieben
wurde. Im Bereich des Ausgangstors 105 des Mach-Zehnder-Interferometer 100 sind zwei
Zusatzwellenleiter 1, 2 im planaren optischen Substrat
ausgebildet. Die beiden Zusatzwellenleiter 1, 2 sind
symmetrisch zu dem Ausgangswellenleiter 106 des Mach-Zehnder-Interferometer
angeordnet. Sie weisen jeweils einen ersten, geraden Abschnitt 1a, 2a auf,
der im Wesentlichen parallel zum Ausgangswellenleiter 106 verläuft und
dessen Ende in der Nähe
der Streulichtquelle, dass heißt
in der Nähe des
Ausgangstores 105 liegt, in dem die Lichtsignale der beiden
Wellenleiterarme 103, 104 zusammenlaufen. An den
ersten, geraden Bereich 1a, 2a schließt sich
ein abgewinkelter Bereich 1b, 2b an, über den
in den Zusatzwellenleiter 1, 2 eingekoppeltes
Streulicht vom Ausgangswellenleiter 106 weggeführt wird.
Der abgewinkelte Bereich 1b, 2b leitet das Streulicht
beispielsweise zu einer Randfläche
der planaren optischen Schaltung oder in einen Bereich, in dem es
absorbiert wird.
-
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird
das durch die Zusatzwellenleiter 1, 2 erfasste Streulicht
jeweils einer Fotodiode 31, 32 zugeführt, die
den jeweiligen Zusatzlichtwellenleiter 1, 2 terminiert.
Das Fotodiodensignal erfasst dabei das Streulicht X. Da dieses sich
zum optischen Signal des Ausgangswellenleiters Paus und
des Eingangswellenleiters Pin näherungsweise
gemäß der Formel:
Paus = Pin – 2X verhält, kann
bei Kenntnis der Größe Pin aus dem
erfassten Streulichtsignal die Leistung Paus im Ausgangswellenleiter 106 und
damit auch der Grad der erfolgten Abschwächung bestimmt werden. Eine entsprechende
Auswertung erfolgt durch eine schematisch dargestellte Auswerteinheit 4,
die mit den beiden Photodioden 31, 32 verbunden
ist. Man kann mit einer solchen Anordnung also über das erfasste und abgeleitete
Streulicht indirekt die optische Leistung im Ausgangswellenleiter 106 bestimmen.
Auf eine gesonderte Anordnung zur Überwachung der optischen Leistung
der einzelnen Wellenleiterkanäle kann
dann vorteilhaft verzichtet werden.
-
Auch kann vorgesehen sein, dass die
Auswerteinheit 4 Teil einer Regelschleife ist, die die
Heizleistung des Heizelements 110 auf einen gewünschten
Wert, d.h. eine gewünschte
Signalabschwächung und
Ausgangsleistung Paus einstellt.
-
Die 2 zeigt
eine konkrete Ausgestaltung der in 1 dargestellten
Anordnung. In der Nähe des
Ausgangstors 105 des Mach-Zehnder-Interferometer befinden
sich wiederum zwei Wellenleiter 1', 2', die jeweils aus einem geraden
Teil 1a', 2a' und einem S-förmigen Teil 1b', 2b' bestehen. Das
Streulicht wird von den geraden Teilen 1a', 2a' aufgefangen und durch die S-förmigen Teile 2a', 2b' zu einer definierten
Stelle geführt.
Die Breite der beiden Zusatzwellenleiter 1', 2' beträgt beispielsweise 20 μm, die Länge des
geraden Teils 1a', 2a' beispielsweise
200 μm und
der Abstand d zwischen dem geraden Teil 1a', 2a' des Zusatzwellenleiters und dem
Ausgangswellenleiter 106 des Mach-Zehnder-Interferometers 100 beispielsweise
7 μm. Der
Abstand d ist dabei derart groß gewählt, dass
weitgehend verhindert wird, dass in dem Ausgangswellenleiter 106 geführtes Licht
in den Zusatzwellenleiter 1', 2' auskoppelt.
-
Die 3 zeigt
das Ergebnis einer Simulation der Feldverteilung in einer Struktur
mit zwei Zusatzwellenleitern 1, 2 entsprechend
den 1 und 2. Dabei sind auch die beiden
Zusatzwellenleiter 1, 2 dargestellt. Die Parameter
sind die gleichen wie die der Simulation der eingangs erläuterten 10. Es ist deutlich zu erkennen,
dass das Streulicht X sich in der Nähe der Zusatzwellenleiter 1, 2 konzentriert.
An anderen Stellen ist die Feldstärke des Streulichts X stark
reduziert.
-
Dieses Ergebnis spiegelt sich auch
in den Kurven der 4 wieder,
die die relative Intensität des
Streulichts in Abhängigkeit
vom Abstand zum Ausgangswellenleiter eines normalen Mach-Zehnder-Interferometers
und eines Mach-Zehnder-Interferometers
mit zwei Zusatzwellenleitern darstellen. Die etwas dicker gezeichnete
Kurve 41 zeigt die Streulicht-Feldverteilung bei einem Mach-Zehnder-Interferometer
ohne Zusatzwellenleiter. Das Streulicht ist benachbart dem Ausgangswellenleiter 106 maximal und
nimmt mit zunehmendem Abstand Y vom Ausgangswellenleiter stetig
ab. Die etwas dünner
gezeichnete Kurve 42 gibt die relative Streulicht-Intensität bei Verwendung
eines Mach-Zehnder-Interferometers mit zwei Zusatzwellenleitern
an. Durch die Zusatzwellenleiter lässt sich die Intensität des Streulichts
in der Nähe
des. Ausgangswellenleiters 106 um –30 dBm, dass heißt den Faktor 1000 reduzieren. Der
von sich abwechselnden Maxima- und Minima geprägte jeweils seitliche Bereich
entspricht der Position des jeweiligen Zusatzwellenleiters. Das
Streulicht wird somit erfolgreich im Bereich der Zusatzwellenleiter
konzentriert und kann durch diese aufgefangen und abgeleitet werden.
-
Zusätzlich wurde der Einfluss der
beiden Zusatzwellenleiter auf den optischen Verlust des Mach-Zehnder-Interferometers
bei der Nullabschwächung
berechnet. Der Zusatzverlust aufgrund einer zusätzlichen Auskoppelung von Licht
in den Zusatzwellenleiter beträgt
lediglich 0,1 dB.
-
In 5 ist
ein Mehrkanalabschwächer
bestehend aus einem Array von Mach-Zehnder-Interferometern 100 dargestellt.
Es besteht das Problem, dass jeder Abschwächer 100 bei seiner
Aktivierung einen Streulichtkegel ausstrahlt, wie anhand der 9 und 10 eingangs erläutert. Bei einem Array von Abschwächern 100 besteht
dabei das besondere Problem, dass das Streulicht eines Kanals in
einen Nachbarkanal einkoppeln und so ein unerwünschtes Nebensprechen erzeugen
kann.
-
Des Weiteren ist daran zu denken,
wie anhand der 1 erläutert, den
Streulichtkegel eines jeden Kanals auch zur Leistungsüberwachung
zu nutzen, indem mit einer integrierten Fotodiode 3 im Streulichtkegel
eines jeden Kanals indirekt die optische Ausgangsleistung des Abschwächers gemessen
wird. Dies ist jedoch nur sinnvoll möglich, wenn das Streulicht
der Nachbarkanäle
die Fotodiode 3 jeweils nicht erreicht.
-
Zur Isolation der einzelnen Ausgangswellenleiter 106 bzw.
Wellenlängenkanäle bezüglich ihres Streulichtes
gemäß 5 ist vorgesehen, dass in
die Wellenleiterschicht Gräben 5 eingebracht
sind. Die Gräben 5 lassen
sich zum Beispiel mittels Ätztechnik in
die Wellenleiterschicht einbringen. Die Gräben unterbinden die ungestörte Ausbreitung
des Streulichtes und führen
zu einer gewünschten
Isolation der einzelnen Wellenleiterkanäle 106 hinsichtlich
des jeweils entstehenden Streulichtes.
-
Dieser Effekt wird verstärkt, wenn,
wie es bevorzugt vorgesehen ist, Licht absorbierende Substanzen 6 in
die Gräben
eingefüllt
sind. Bei den Licht absorbierenden Substanzen 6 handelt
es sich beispielsweise um eisenhaltige Flüssigkeiten oder Polymere mit
Farbpigmenten, die thermisch oder durch UV-Licht ausgehärtet werden
können,
so dass sie leicht in die Gräben 5 einbringbar
sind. Auf diese Weise sind die einzelnen Gräben 5 ideal zueinander
isoliert, so dass ein streulichtbedingtes Nebensprechen unterbunden
ist und wie dargestellt sogar Fotodioden 3 optional in
die einzelnen ortlich konzentrierten Streulichtbereiche eines jeden
Abschwächers 100 integriert
werden können.
-
Es wird dabei hingewiesen, dass bei
dem Ausführungsbeispiel
der 5 grundsätzlich auch zusätzlich Zusatzwellenleiter
gemäß den 1-3 verwendet werden können. Bei einer geeigneten
Anordnung der Fotodiode 3 ist dies jedoch nicht unbedingt
notwendig.
-
Es wird weiter darauf hingewiesen,
dass bei dem Ausführungsbespiel
der 5 auf jeder Seite
eines Ausgangswellenleiters 106 jeweils nur eine Fotodiode 3 angeordnet
ist. Da das Streulicht auf beiden Seiten eines Ausgangswellenleiters 106,
das heißt jeweils
zwischen Ausgangswellenleiter 106 und zugehörigem Graben 5 im
Wesentlichen die gleiche Intensität aufweist, ergibt sich die
Gesamtleistung des Streulichts eines Mach-Zehnder-Interferometers 100 näherungsweise
durch Multiplikation der von der Fotodiode 3 erfassten
Leistung mit dem Faktor 2.
-
Das Ausführungsbeispiel der 6 entspricht im Wesentlichen
dem Ausführungsbeispiel der 5. Der einzige Unterschied
besteht darin, dass die die Wellenleiterschicht unterbrechenden Gräben 5 beim
Ausführungsbeispiel
der 6 nicht mit einer
absorbierenden Substanz gefüllt
sind. Anstelle einer Absorption wird vielmehr der Effekt der Totalreflektion
zur Isolation der einzelnen Bereiche genutzt.
-
Beispielsweise ist der Planare optische Schaltkreis
in SiO2 auf Si-Technologie ausgeführt. Zur
Herstellung werden in an sich bekannter Weise auf einem Siliziumwafer
drei SiO2-Schichten aufgebracht, die üblicherweise
Pufferschicht, Kernschicht und Deckschicht genannt werden und jeweils
verschiedene Brechungindizes aufweisen. Die mittlere Kernschicht
weist dabei den größten Brechungsindex
auf. Bevor diese mit der äußeren Deckschicht abgedeckt
wird, wird sie mit Hilfe einer fotolithografisch hergestellten Maske
und eines Ätzverfahrens strukturiert,
so dass nur einzelne Rippen dieser Schicht stehen bleiben. Diese
Rippen werden mit der Deckschicht überschichtet und bilden dann
den Licht führenden
Wellenleiterkern, welcher sich etwa 20 μm vergraben in einem ca. 40 μm dicken
SiO2-Schichtsystem befindet und üblicherweise
einen Querschnitt von ca. 6 × 6 μm aufweist.
-
Die Gräben 5 unterbrechen
zumindest das SiO2-Schichtsystem, in dem
sich das Streulicht ausbreitet, können sich grundsätzlich aber
auch in das Silizium-Substrat erstrecken.
-
Ätzt
man nun die Gräben 5 in
die SiO2 basierende Wellenleiterschicht
und füllt
diese mit Luft, so ergibt sich ein natürlicher Brechungsindexkontrast von > 0,44. Für den Winkel α der Totalreflektion
beim Übergang
von Gas zu Luft gilt: sin α > 1/nGlas.
Für nGlas = 1,444 ergibt sich ein Winkel von > 43,83°. Mit anderen
Worten wird sämtliches
Streulicht, welches in einem Einfallswinkel größer als 43,83° auf einen
Graben 5 fällt,
vollständig
reflektiert.
-
Die Gräben 5 sind nun derart
zwischen den als Mach-Zehnder-Interferometern 100 ausgebildeten
Abschwächern
angeordnet, dass die Bedingung der Totalreflektion erfüllt ist
und sich das Streulicht dementsprechend hinter den Abschwächern 100 kanalisieren
lässt.
Dies ermöglicht
wiederum eine Detektion des Streulichts über integrierte Fotodioden 3, um
indirekt die Leistung im Ausgangswellenleiter 106 zu bestimmen.
-
In 7 ist
eine weitere Ausbildung des Konzeptes dargestellt, Mittel zur Beeinflussung
der Ausbreitung von Streulicht in einer planaren optischen Schaltung
durch in die planare optische Schaltung integrierte Mittel zu beeinflussen.
-
7 zeigt
einen Wellenleiter bzw. Hauptkanal 300, dessen Lichtleistung
messtechnisch überwacht
werden soll. Mittels eines Kopplers 310 wird ein bestimmter
Anteil des optischen Signals aus dem Hauptkanal 300 ausgekoppelt
und über
einen Überwachungswellenleiter 320 zu
einer in einem Graben 340 angeordneten Fotodiode geleitet. Üblicherweise werden
3 % des optischen Signals des Hauptkanals 300 aus dem Hauptkanal
ausgekoppelt und zwecks Leistungsüberwachung einer Fotodiode
zugeführt. Der
Graben 340 terminiert den Überwachungswellenleiter 320.
Die Fotodiode ist in 7 der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt.
-
Ein Problem bei herkömmlichen
Leistungsüberwachungsvorrichtungen
besteht darin, dass der Querschnitt üblicher Fotodioden im Bereich
von einigen hundert um liegt. Der Querschnitt des Wellenleiters 320 beträgt jedoch
nur wenige um, üblicherweise 6×6μm. Dies führt dazu,
dass die Fotodiode nicht nur das optische Signal aus dem Wellenleiterquerschnitt, sondern
auch Streulicht im Bereich des Wellenleiters detektiert. Dabei ist
zu beachten, dass das zu detektierende Signal mit einem Anteil von
3 % des Hauptsignals sehr gering ist und mit Streulicht aus jeglichen Quellen
konkurriert. Insbesondere geht auch von einfachen geraden oder gekrümmten Wellenleitern Streulicht
aus.
-
Um einen Teil des Streulichts von
der Fotodiode fernzuhalten, wird der Graben 340 so gestaltet, dass
ein großer
Teil des Streulichts über
Totalreflektion vom Graben 340 und von der Fotodiode weg
reflektiert wird. Hierzu ist vorgesehen, dass der Graben 340 an
seinem dem Überwachungswellenleiter 320 zugewandten
Bereich, also seinem Eingangsbereich mit totalreflektierenden Schrägen 330 versehen
ist. Zur Fotodiode gelangt dementsprechend nur noch das durch den
Koppler 310 ausgekoppelte zu detektierende Signal und in
kleinem Maße
Streulicht, welches den Überwachungswellenleiter 320 unmittelbar umgibt.
Der Anteil von Streulicht an dem detektierten Signal nimmt dadurch
erheblich ab.
-
8 zeigt
beispielhaft die Anordnung von Fotodioden in Gräben entsprechend den Gräben 340 der 7 an einem konkreten Ausführungsbeispiel. Dabei
sind mehrere Fotodioden 410, 411 in zwei Reihen
angeordnet auf einem Submount 420 montiert und über diesen
elektrisch kontaktiert. Der Submount 420 mit den Fotodioden 410, 411 wird über Kopf
auf einen integriert optischen Chip bzw. planaren optischen Schaltkreis
mit einem Si-Trägersubstrat 510 und
einem die wellenleitenden Strukturen aufweisenden SiO2-Schichtsystem 520 über Kopf
(upside down) montiert. Die Fotodioden 410, 411 werden
dabei jeweils in Gräben 340 entsprechend
den Gräben der 7 versenkt. Über einen
Lichtwellenleiter 530 auf eine Fotodiode 410 mit
einer angeschrägten
Facette fallendes Licht wird von der Fotodiode 410 detektiert.
Die Gräben 340 sind
im Eingangsbereich mit totalreflektierenden Schrägen entsprechend der Darstellung
der 7 versehen. Dies
ist in der Schnittdarstellung der 8 allerdings
nicht erkennbar.
-
Die Fotodioden 410, 411 sind
in zwei oder auch mehr Reihen angeordnet, da die einzelnen Gräben 340 zu
groß sind,
um alle nebeneinander angeordnet werden zu können.
-
Der Montageabstand zwischen dem integriert
optischen Chip 500 und dem Submount 420 sowie
die elektrischen Verbindung hierzwischen werden über Lötbumps 430 hergestellt.
-
Die Erfindung beschränkt sich
in ihrer Ausführung
nicht auf die vorstehend dargestellten Ausführungsbeispiele. Beispielsweise
kann eine Licht absorbierende oder Licht führende Struktur auch in anderer
Weise als durch Gräben
verwirklicht sein, beispielsweise durch in das wellenleitende Substrat eingebrachte
Fremdatome, die eine Lichtabsorption erhöhen oder aufgrund eines veränderten
Brechungsindexes eines Lichtreflektion bereitstellen.