DE3929999A1 - Antisymmetriemodus-filter - Google Patents
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- G02B6/125—Bends, branchings or intersections
Description
Faseroptische und integrierte optische Vorrichtungen und
Bauelemente werden derzeit rasch zu Komponenten zur Ver
wendung in Wellenleiterschaltungen entwickelt. Derartige
optische Wellenleiterschaltungen zeichnen sich gewöhnlich
durch ein dielektrisches Medium aus, das die elektromag
netische Strahlung trägt, und zwar gewöhnlich im optischen
Spektrum entlang vorbestimmter Pfade oder Leitungen. Diese
dielektrischen Wellenleiterleitungen sind von einem zweiten
dielektrischen Medium umgeben, dessen dielektrische Eigen
schaften derart eingestellt sind, daß bewirkt wird, daß sich
die durch die Wellenleiter fortpflanzende elektromagnetische
Strahlung innerhalb dieser Wellenleiter bleibt. Bei faser
optischen Vorrichtungen nimmt dieses zweite Medium die Ge
stalt einer Umhüllung an, welche die leitende Faser unmit
telbar umgibt. Bei integrierten Optikbauelementen dienen
gewöhnlich das Substratmaterial und die Luft über dem Sub
strat als das zweite Medium.
Auf dem Gebiet der Interferometrie ist die starke Nutzung
von Faseroptik und integrierten optischen Bauelementen
üblich geworden. Ein Beispiel ist das Sagnac-Interferometer,
bei dem Rotationsraten um eine vorgegebene Achse genau ge
messen werden. Ein Sagnac-Interferometer ist in der Fig. 1
gezeigt, wobei die Quelle 60 Licht durch den Faserkoppler
64 und den Wellenleiter 66 auf den integrierten optischen
Chip 68 lenkt, welcher eine Y-Verzweigung 72 enthält. Die
Y-Verzweigung bzw. -Gabelung teilt den Lichtstrahl in zwei
Strahlen, welche die Schleife 70 in gegenläufigen Richtun
gen durchlaufen. Es ist die Drehung um eine zur Ebene der
Schleife 70 senkrechte Achse, die gemessen werden soll.
Eine Drehung der Schleife bewirkt eine Veränderung der Phase
zwischen den gegenläufigen Strahlen. Wenn die Strahlen an
der Y-Verzweigung 72 rekombinieren, werden sie entlang des
Wellenleiters 66 zurückgeführt und auf den Detektor 62 ge
koppelt. Der Detektor 62 ermittelt die Intensitätsverände
rung, die sich aus der Phasenverschiebung ergibt, welche in
den kombinierten Strahlen auftritt, und registriert diese
Veränderung als Maß der Rotation oder der Rotationsrate des
Interferometers.
Kürzliche Arbeiten an solchen Interferometern nutzten durch
wegs faseroptische Komponenten, d.h., daß die integrierte
optische Vorrichtung 68 mit der Y-Verzweigung 72 ein zwei
ter faseroptischer Koppler 64 war, wie in der Fig. 1 gezeigt.
Ein derartiger Koppler teilt den eintreffenden Lichtstrahl
und rekombiniert ihn auch nach dem Durchlaufen der Schleife
70.
Der Wunsch, faseroptische Vorrichtungen durch integrierte
optische Bauelemente zu ersetzen wurde durch die Erwartung
der Möglichkeit einer besseren Miniaturisierung und gerin
gerer Kosten bei der Herstellung solcher Bauelemente be
flügelt.
Eine bevorzugte Gestaltung für ein Sagnac-Interferometer ist
in der Fig. 2 gezeigt. In dieser Figur wurden der faser
optische Koppler 64 und das Wellenleitersegment 66 durch
ein integriertes optisches Bauelement 30 ersetzt. Das inte
grierte optische Bauelement 30 ist mit zwei Y-Verzweigungen
40 und 42 und einem verbindenden Wellenleitersegment 41 ver
sehen. Die Quelle 34 und der Detektor 36 sind unmittelbar
mit dem integrierten Optikchip 30 an den jeweiligen Schen
keln der ersten Y-Verzweigung 40 verbunden. Die zweite Y-
Verzweigung 42 wirkt als die frühere Y-Verzweigung 72 in
der Fig. 3 durch Aufteilen des elektromagnetischen Eingangs
strahls in die gegenläufigen Strahlen in der Faserschleife
32. Die rückkehrenden gegenläufigen Strahlen werden in der
Verzweigung 42 rekombiniert. Die kombinierten Strahlen wer
den dann entlang des Wellenleiters 41 über die erste Y-Ver
zweigung 40 zum Detektor 36 zurückgeführt.
Viele aktive oder passiv wirkende Komponenten können in
integrierte optische Chipbauelemente, wie 30 eingebaut wer
den. Beispielsweise ist ein Polarisator 38 über das Wellen
leitersegment 41 hinweg eingebaut und eine Modulationsvor
richtung 48 ist an dem auswärts laufenden Schenkel 46 der
zweiten Y-Verzweigung 42 eingebaut. Derartige Elemente sind
notwendig zur Einstellung von Polarisations- und Modulations
faktoren auf den elektromagnetischen oder Lichtstrahlen, die
sich in den optischen Wellenleitern fortpflanzen.
Die offensichtlichen Vorteile der Verwendung eines optischen
Chips 30 mit zwei Y-Teilern war unmöglich zu erzielen wegen
eines bekannten Problems bezüglich der Strahlungsleckage
von den Y-Verzweigungen in das Substrat hinein. Die Fig. 3
zeigt einen integrierten optischen Chip 10, auf dem ein
doppelter Y-Verzweigungs-Wellenleiter aufgebaut ist. Wenn
man die Leitungen 16 und 18 als Eingangswellenleiterschen
kel zum Y-Verzweigungsknoten 12 betrachtet, sieht man, daß
Licht, das entlang der einen oder der anderen dieser Leitun
gen verläuft, zusammengeführt und dazu gezwungen wird, sich
entlang einer einzigen verbindenden Wellenleitung 28 zu einem
zweiten Y-Verzweigungsknoten 14 hin fortzupflanzen. Am Kno
ten 14 wird der Strahl in getrennte Strahlen zur weiteren
Fortpflanzung durch die Schenkel 22 und 20 hinaus aufge
teilt.
Die Probleme treten primär am Y-Verzweigungsknoten 12 auf,
an dem Licht von der Verzweigung in das Substrat hinein
abgestrahlt wird. Die abgestrahlte Energie wird gewöhnlich
von den Wellenleitern in einem kleinen Winkel weggeführt und
würde sich normalerweise durch das Substratmaterial des in
tegrierten optischen Chips 10 weiter fortpflanzen.
Ein kleiner jedoch bedeutsamer Teil dieser abgestrahlten
Energie 24 wird jedoch zurück in diejenigen Wellenleiter
abschnitte gekoppelt, die stromabwärts des Y-Verzweigungs
knoten 12 liegen. Frühere Forschungsarbeiten haben gezeigt,
daß diese Energie 26 in die Wellenleiterstrukturen entlang
des Wellenleiterelements 28 am Y-Verzweigungsknoten 1 und
in die beiden Wellenleiterleitungen 20 und 22 wieder ein
tritt.
Eine technische Analyse zeigt, daß Licht, das in eine der
Einzelmodus-Wellenleiterleitungen 16 oder 18 wiedereintritt,
aus einem symmetrischen Energiemodus und einem antisymmetri
schen Energiemodus zusammengesetzt ist. Am Y-Verzweigungs
knoten 12 kann sich der symmetrische Modus innerhalb des
Wellenleiterleiters 28 weiter fortpflanzen, jedoch wird
der antisymmetrische Modus herausgezogen und in das Sub
strat 10 abgestrahlt. In der Fig. 3 stellt die Streustrah
lung 24 die Energie mit antisymmetrischem Modus dar.
Dieses Phänomen ist recht gut in US-PS 44 68 085 und in
dem Artikel "Reciprocity Properties of a Branching Waveguide"
by H.J. Ardity, M. Papuchon, and C. Puech, Seiten 102-110,
Fiber-Optic Rotation Sensors and Related Technologies,
Springer-Verlag 1982, beschrieben.
Das Phänomen führt zu Vorspannungsfehlern von Hunderten von
Grad pro Stunde in Sagnac-Interferometern und führt daher
zur Unbrauchbarkeit einer derartigen integrierten optischen
Doppel-Y-Struktur. Diese Fehlerquelle begrenzt die Genauig
keiten, die bei interferometrischen Anwendungen erzielt wer
den können, erheblich.
Durch die Erfindung werden eine Vorrichtung und Verfahren
geschaffen, welche diesen Fehler beseitigen oder erheblich
vermindern.
Durch die Erfindung werden Verfahren und Vorrichtungen be
reitgestellt, welche bewirken, daß die Strahlungsenergie
(Antisymmetriemodus-Energie) abgefangen und absorbiert oder
von einer möglichen Wiedereinkopplung in die Schaltung weg
gelenkt wird, oder welche eine Differentialmodulation zwi
schen der abgestrahlten Energie und der geführten Energie
(Symmetriemodus-Energie) herbeiführen. Durch die Erfindung
wird eine Konstruktion von integrierten Optik-Chips ge
schaffen, welche Y-Verzweigungen enthält, wobei eine oder
mehrere Schichten absorbierenden Mediums in dem Substrat
material angeordnet und derart gestaltet sind, daß sie ab
gestrahlte Streuenergie abfangen und absorbieren, wodurch
die Möglichkeit beseitigt wird, daß sie an einem späteren
Punkt in den Wellenleiter wieder eingekoppelt werden.
Ein zweiter Entwurf gestattet es, die Streustrahlung ent
weder zufällig oder absichtlich in den optischen Kreis
des Interferometers der Sagnac-Vorrichtung zurückzukoppeln.
Die Streustrahlung wird jedoch durch Differentialmodulation
zwischen den gestreuten und geführten Wellen in einen Be
reich außerhalb der interessierenden Bandbreite der Messung
der optischen Schaltung verschoben. Durch die Erfindung
ergibt sich auch die Möglichkeit, eine einzigartige Charak
teristik der Streustrahlung, beispielsweise die Polarisation,
einer Differentialmodulation derart zu unterziehen, daß eine
durch die Streustrahlung verursachte Fehlerkomponente in der
Detektorschaltung durch an diesem Punkt ausgeführte Signal
verarbeitungsmaßnahmen demoduliert und entfernt werden könnte.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise unter Bezug
nahme auf die Zeichnung näher erläutert; es zeigt:
Fig. 1 eine optische Schaltung für ein Sagnac-Interfero
meter unter Verwendung eines einzelnen Y-inte
grierten optischen Kopplers gemäß dem Stand der
Technik;
Fig. 2 eine optische Schaltung für ein Sagnac-Interfero
meter unter Verwendung eines integrierten opti
schen Chips, der eine Doppel-Y-Gestaltung aufweist,
welche nach dem Stand der Technik zur Verwendung
in derartigen Interferometerschaltungen vorge
schlagen wurde;
Fig. 3 einen integrierten optischen Chip, der mit einem
Doppel-Y-Wellenleiter auf seiner Oberfläche ver
sehen ist, wobei der Ursprung der Streustrahlung
aus einer Y-Verzweigung dargestellt ist;
Fig. 4 eine optische Schaltung für ein Sagnac-Interfero
meter, welches einen integrierten optischen Chip
mit einer Doppel-Y-Gestaltung enthält, wobei die
Energiebilanz zwischen der innerhalb des Wellen
leiters geleiteten Strahlung und der Leckstrahlung
dargestellt ist;
Fig. 4A einen Querschnitt durch den integrierten optischen
Chip, der eine eingebettete Materialschicht zum
Abfangen der von dem führenden Wellenleiter ab
gestrahlten Energie auf der Oberfläche des Chips
aufweist;
Fig. 4B einen alternativen Querschnitt mit einem Phasen
anpaßmedium und einem Absorbierungsmedium, die
in dem Substrat eingebettet sind;
Fig. 5 eine Doppel-Y-Wellenleiterschaltung auf einem
Substrat mit Polarisierungs- und Modulierungs
elektroden, die auf der Oberfläche des Substrats
gestaltet sind;
Fig. 5B einen Querschnitt gemäß B-B der Modulierungs
elektroden, die zum Abfangen der antisymmetri
schen Strahlung im Substrat angeordnet sind;
und
Fig. 6 eine Doppel-Y-Wellenleiterschaltung mit Modu
lierungselektroden, die an jedem Y-Knoten an
geordnet sind.
Erfindungsgemäß sind eine Vorrichtung und ein Verfahren vor
gesehen, bei denen die abgestrahlte elektromagnetische Ener
gie (Antisymmetriemodus-Energie) abgefangen und absorbiert
wird oder in einer Weise abgeändert wird, daß sie als Feh
lerquelle in dem optischen Pfad des Interferometerkreises
beseitigt wird. Die Absorbierung der Streustrahlung hat die
wirkung, daß die Möglichkeit beseitigt wird, daß sie sich
selbst in die optischen Kreiswellenleiter zurückkoppeln
kann. Das Modulieren oder Abändern der Beschaffenheit des
Lichts in anderer Weise, das unerwünscht aus einer Y-Ver
zweigung abgestrahlt wurde, eröffnet die Möglichkeit, jeden
Fehler herauszuholen, wenn diese Strahlung in den optischen
Pfad des Interferometers wiedereintreten sollte.
Die Fig. 4 zeigt die Doppel-Y-Gestaltung angeordnet auf
einem integrierten Optikchipsubstrat 80 in einer Schaltung,
welche ein Sagnac-Gyroskop darstellt. Die von der Quelle
kommende Energie besitzt eine nominelle Intensität I, wie
in der Fig. 4 dargestellt. Eine Hälfe dieser Energie wird
von der ersten Y-Verzweigung abgestrahlt, wie ebenfalls an
gegeben. Etwas von dieser von der Y-Verzweigung abgestrahl
ten Energie findet ihren Weg zurück in die Sagnac-Optik
schaltung stromabwärts von der Y-Verzweigung, und zwar als
Fehlerquelle Epsilon ε.
Wie aus dem Diagramm ersichtlich ist, wird eine Hälfte der
Nominalquellenenergie in gleicher Weise durch die zweite
Y-Verzweigung in jeden ihrer Ausgangsschenkel aufgeteilt
und fällt auf ein Viertel der von der Quelle abgegebenen
Intensität ab. Dieser Teil umfaßt auch die unerwünschte
Fehlerquelle ε. Als Ergebnis pflanzen sich nun zwei
Strahlen mit Intensitäten von ungefähr gleich einem Viertel
der ursprünglichen Quellenintensität zuzüglich einer ein
gekoppelten Fehlerkomponente e in entgegengesetzten Rich
tungen um die Sagnac-Schleife 70 herum fort.
Diese geführten Strahlen werden durch den zweiten Koppler
rekombiniert und danach wird der kombinierte Strahl zum
Detektor geführt. Der entlang des Wellenleiters 82 rück
laufende kombinierte Strahl enthält Energiekomponenten,
welche vollständig der Wellenleiterarchitektur der Schal
tung ausgesetzt waren und derart behandelt wurden, daß die
Aufrechterhaltung der Reziprozität garantiert wird. Fehler
komponenten, die teilweise außerhalb der Schaltung über
tragen wurden, sind der Reziprozitätskontrolle nicht unter
worfen. Es ist diese Fehlerkomponente, welche inakzeptable
Fehler am Detektor verursacht.
Ein Querschnitt des Substrats des Substrats 80 ist in der
Fig. 4A gezeigt. An den Punkt des gerade nach der ersten
Y-Verzweigung genommenen Querschnittes ist der Wellenlei
ter 82 in die Oberfläche des Substrats 80 eingebettet dar
gestellt. Die von dem Wellenleiter geführte Energie wird
durch den Pfeil mit dem Bruchteil 1/2 benachbart zu ihm
angezeigt. Die Strahlungsenergie ist durch Wellenlinien
angedeutet, welche von dem Wellenleiter 82 weggerichtet
sind, und wie gezeigt, wird eine Hälfe der Intensität auch
in dem Substrat geführt.
Es wurde gefunden, daß die abgestrahlte Energie 88 in einem
ziemlich begrenzten Raumwinkel ausgerichtet ist, dessen
Richtung an dem existierenden Wellenleiter 32 nach unten
geneigt ist, während sich die abgestrahlte Energie durch
das Substrat 80 fortpflanzt.
Das Einbringen einer Absorptionsschicht 84 in einer Tiefe d
(angegeben durch das Bezugszeichen 86) in dem Substrat be
wirkt, daß die abgestrahlte Strahlung 88 abgefangen und
absorbiert wird. Bei der Absorption der Strahlung wird
sehr wenig, wenn überhaupt eine Menge in den optischen
Gyrokreis zurückgestreut, um Fehlerprobleme zu verursachen.
Diese Absorptionsschicht 84 kann eine Absorptionsstruktur
aus mehreren unabhängigen Lagen sein oder kann auch als
zwei- oder dreidimensionale Absorptionsstruktur geformt
sein.
Wenn die Schicht 84 speziell zur Absorption der unerwünsch
ten Strahlung gestaltet ist, brauchen ihre Gestalt und Lage
nur durch die Notwendigkeit kontrolliert sein, daß sie außer
halb des den Wellenleiter 82 umgebenden Dämpfungsfeldes und
innerhalb einer Entfernung liegt, daß sie die Strahlungs
energie 88 wirksam abfangen kann; beispielsweise in einer
Entfernung von einem Millimeter von der Y-Verzweigung darf
erwartet werden, daß die Strahlung eine Tiefe von 17 µm in
dem Substrat erreicht hat. An diesem Punkt sollte daher das
Absorptionsmedium zwischen 2 und 17 µm von dem leitenden
Wellenleiter auf der Oberfläche des integrierten Optiksub
strats 80 angeordnet werden. Verfahren zur Anbringung einer
derartigen Schicht in einem für optische Wellenleiter ver
wendeten Substrat, wie LinbO3 oder InGaAs, sind vielfältig
und im Fachgebiet wohlbekannt. Physikalische Methoden zur
mechanischen Anbringung einer derartigen Schicht sind eben
so verfügbar wie gewöhnliche Verfahren, wie beispielsweise
eine Abscheidung durch Gas, Flüssigkeit, Molekularstrahl
epitaxie und chemisch durch Dampf. Moderne Solgel-Verfahren
zum Gießen von Glasstrukturen bei Raumtemperaturen sind
ebenfalls anwendbar.
Eine heutzutage verfügbare Technik, wie in der Fig. 4B ge
zeigt, zur Verwendung auf Materialien wie GaAs, beginnt
mit dem Substrat 94. Unter Verwendung einer der verschieden
artigen Abscheidungsverfahren, wie gewünscht, wird eine
verlustbehaftete oder absorbierende Schicht 92 mit einer
Dicke in der Größenordnung von ein paar Micrometer auf dem
Substrat 94 abgeschieden. Eine Phasen-Anpaßschicht 90 wird
auf der verlustbehafteten Schicht 92 abgeschieden. Schließ
lich wird die Schicht 80, auf der der Wellenleiterkreis 82
gebaut wird, auf der Phasen-Anpaßschicht 90 geformt. Der
Wellenleiterpfad 82 kann entweder durch Eindiffusion, durch
eine Grat-Wellenleitertechnik (ridge waveguide technique)
oder durch andere auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren
geformt werden.
Die Phasenanpaßschicht 90 dient zur wirksamen Einkopplung
der abgestrahlten Energie in die Absorptionsschicht 92.
Diese Schicht besitzt Fortpflanzungskonstanten für die
abgestrahlte Energie, die den Fortpflanzungskonstanten
der Absorptionsschicht 92 angepaßt ist, um diesen Energie
transfer zu bewirken. Die Phasenanpaßschicht kann ein ein
dimensionaler Block sein oder sie kann eine zwei- oder drei
dimensionale Gestaltungsstruktur annehmen. Ein Beispiel ei
ner dreidimensionalen Struktur ist ein Amplitudengitter mit
räumlicher Periodizität. Ein dielektrisches Gitter könnte
ebenfalls verwendet werden.
Mit einem alternativen Verfahren kann das Wellenleiter
substrat mit dem bereits angebrachten Wellenleiterpfad
92 sorgfältig auf eine vorgewählte Dicke d poliert werden,
welche durch die Eindringtiefe der Strahlung in dieses
Substrat bestimmt ist. Eine Absorptionsschicht 84 oder
eine Kombination von Phasenanpassungsschicht 90 und Ab
sorptionsschicht 92 werden am Boden des polierten Substrats
befestigt. Um mechanische Festigkeit zu erzielen, kann ein
Sekundärsubstrat 94 unterhalb der Absorptionsschicht be
festigt werden. Diese Ausführung liefert ein mechanisch
robustes Bauelement.
Es ist anzumerken, daß all diese Beschreibungen sich auf
Wellenleiterstrukturen beziehen, in denen der tatsächliche
Wellenleiterpfad auf der Oberfläche der Substrate abge
schieden ist; die Erfindung muß jedoch nicht auf diese
spezielle Ausführungsform beschränkt sein. Die Technik
und die Verfahren gemäß der Erfindung sind gleicherweise
wirksam zur Steuerung der Streustrahlung von Y-Verzwei
gungsknoten, falls die Wellenleiterpfadstruktur in ein
Material des Substrats und unter der Oberfläche des Sub
strats eingebettet ist. Bei einer derartigen Struktur kann
das Material über dem Wellenleiter als Superstrat betrachtet
werden, während das Material unter der Ebene des Wellenlei
ters als Substratbereich betrachtet wird. Bei diesem Aufbau
wird Strahlung aufwärts in das Suprastrat und auch nach unten
in das Substrat gelenkt. Getrennte Absorptionsschichten
müssen nun über der Ebene der Y-Verzweigung (in dem Supra
strat) und unterhalb dieser Ebene (in dem Substrat) angeord
net werden.
Eine weitere bestimmte Ausführungsform nutzt die Möglichkeit,
die unerwünschte abgestrahlte Energie zu berücksichtigen,
ohne auf der Absorption oder Abführung der Energie von den
Wellenleitern weg zur Vermeidung der Rekombination oder des
Rückkoppelns in die optische Gyroschaltung hinein zu beruhen.
Bei dieser Ausführungsform läßt man die unerwünschte Strah
lung in die Wellenleiter und in den optischen Gyrokreis
wiedereintreten.
Die Fig. 5 zeigt wiederum ein integriertes Optiksubstrat 100
(ähnlich dem Substrat 80 in der Fig. 4), das mit einem Po
larisator 102 gestaltet ist, der in einem Einzelmoduswellen
leiter 106 aufgebaut ist, und mit einer Modulationsanordnung
von Elektroden 104. Bei diesem Bauelement wird durch den
Modulator 104 eine Differentialphasenmodulation zwischen
den geführten und abgestrahlten Moden der Energie herbeige
führt.
Durch Modulation über das Element 104 kann der Vorspannungs
fehler, der durch die Wiedereinkopplung des abgestrahlten
Lichts verursacht wird, aus der Gyro-Bandbreite herausge
schoben werden. Wenn beispielsweise eine rechteckige Span
nungswellenform an die Modulatorelektroden 110 und 112 ange
legt wird, siehe Fig. 5A, und zwar mit einer Amplitude, die
derart eingestellt ist, daß sie eine 2 π Scheitel-zu-Scheitel-Phasen
verschiebungen zwischen den geführten und abgestrahlten
Moden ergibt, und mit einer Frequenz, die größer ist als die
Gyrobandbreite, dann wird alle Interferenz zwischen den ge
führten und den abgestrahlten Moden, die nach der Wiederein
kopplung auftritt, derart moduliert, daß sie außerhalb der
Gyro-Bandbreite liegt. Diese kann elektronisch aus dem er
wünschten Gyrosignal am Ausgang des Fotodetektors 124 ausge
filtert werden. Es ist eine breite Wahl von Modulationswellen
formen möglich, beispielsweise sinusförmige, rechteckförmige,
usw. Jeder Typ von Wellenform erfordert eine spezielle ein
zigartige Treiberamplitude, damit die Interferenz zwischen
den geführten und abgestrahlten Moden aus der Gyrobandbreite
herausmoduliert wird.
Um das Modulationsverfahren wirksam zu nutzen, sind die
Elektroden auf der Oberfläche des Substrats 100 und an bei
den Seiten des leitenden Wellenleiters 106 angebracht, ob
gleich andere Gestaltungen gleichermaßen akzeptabel sind.
Im Betrieb werden die Modulatorelektroden 110 und 112 alter
nierend über an sie angelegte zyklische Signale polarisiert.
Ein elektrisches Feld existiert dann zwischen den Elektroden
und überquert den optisch leitenden Einzelmodus-Optikleiter
106. Durch geeignete Konstruktion der Elektrode und der
Wellenleiteranordnung und der elektrischen Steuerung der
Schaltung, kann das elektrische Feld derart lokalisiert
werden, daß nur die geführte Wellenenergie im Wellenleiter
106 und nicht die abgestrahlte Energie 114 beeinflußt wird.
Eine allgemeine Regel für diese Konstruktion erfordert, daß
der Elektrodenspalt nicht größer ist als die Tiefe des Wellen
leiters 106, die gewöhnlich 2 bis 3 µm beträgt.
Eine Alternative zur Ausführungsform der Fig. 5A ist in der
Fig. 5B gezeigt, welche einen ähnlichen Querschnitt an der
Stelle B-B der Fig. 5 zeigt. Diese Ansicht zeigt Elektroden
120 und 122, die innerhalb des Substratmediums in einer der
artigen Weise untergebracht sind, daß das elektrische Feld
zwischen den beiden Elektroden im wesentlichen nur die ab
gestrahlte Energie 114 und nicht die geführte Energie in dem
Einzelmodus-Wellenleiter 106 beeinflußt.
Die Fig. 6 zeigt einen integrierten Optikchip 130, der mit
einer Doppel-Y-Schaltung mit den Verzweigungen 136 und 138
versehen ist. Elektrodengruppen 132 und 134 wurden ange
bracht, um Signale aus jeder Y-Verzweigung differentiell
zu modulieren, wie erforderlich. Diese Gestaltung würde
man erwarten, wenn Fehler aus Lichtquellen, welche in jede
Y-Verzweigung eintreten, signifikant sind.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Ausfilterung von Streustrahlung aus
einem optischen Wellenleiter, mit einem Substratmedium,
dessen eine Oberfläche zum Halten und zur Führung elek
tromagnetischer Wellen gestaltet ist, gekenn
zeichnet durch:
Wenigstens eine Vorrichtung zur Kombinierung von mehr als einer geführten elektromagnetischen Welle in eine ausgewählte verminderte Anzahl von geführten elektro magnetischen Wellen auf der gestalteten Oberfläche; und
Einrichtungen, die in dem Substrat angeordnet sind, um von der Kombiniervorrichtung abgestrahlte Energie von der nicht abgestrahlten Energie der geführten elektro magnetischen Welle zu unterscheiden.
Wenigstens eine Vorrichtung zur Kombinierung von mehr als einer geführten elektromagnetischen Welle in eine ausgewählte verminderte Anzahl von geführten elektro magnetischen Wellen auf der gestalteten Oberfläche; und
Einrichtungen, die in dem Substrat angeordnet sind, um von der Kombiniervorrichtung abgestrahlte Energie von der nicht abgestrahlten Energie der geführten elektro magnetischen Welle zu unterscheiden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Einrichtung
zur Rekombinierung aus folgenden Elementen besteht:
Einrichtungen, die innerhalb des Substrats angeordnet sind, um die abgestrahlte elektromagnetische Welle zu rück zur Oberfläche zu führen, welche die nicht abge strahlte elektromagnetische Welle führt; und
Einrichtungen zur Veränderung der Eigenschaften der abgestrahlten elektromagnetischen Welle, um die ab gestrahlte Welle und die nicht abgestrahlte Welle von einander unterscheidbar zu machen.
Einrichtungen, die innerhalb des Substrats angeordnet sind, um die abgestrahlte elektromagnetische Welle zu rück zur Oberfläche zu führen, welche die nicht abge strahlte elektromagnetische Welle führt; und
Einrichtungen zur Veränderung der Eigenschaften der abgestrahlten elektromagnetischen Welle, um die ab gestrahlte Welle und die nicht abgestrahlte Welle von einander unterscheidbar zu machen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit einem Frequenzmodulator,
welcher die Frequenz der abgestrahlten elektromagnetischen
Welle von der der nicht abgestrahlten elektromagnetischen
Welle unterschiedlich macht, um jede von der anderen un
terscheidbar zu machen, wenn sie rekombiniert sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit einem Phasenmodulator,
der die Phase der abgestrahlten elektromagnetischen Welle
von der der nicht abgestrahlten elektromagnetischen Welle
unterschiedlich macht, um jede von der anderen unterscheid
bar zu machen, wenn sie rekombiniert sind.
5. Sagnac-Gyrointerferometer mit einem integrierten Optik
bauelement, welches ein Substratmedium und eine auf der
Oberfläche des Substrats gestaltete optische Wellenleiter
schaltung umfaßt, wobei die Schaltung eine erste und eine
zweite Y-Verzweigung einschließt, deren Knoten mit einem
gemeinsamen Schaft verbunden sind, und von denen jede
einen ersten und einen zweiten Schenkel zur Verwendung
als Ausgänge oder Eingänge der Schaltung des integrier
ten Optikbauelements besitzt, gekennzeich
net durch:
Eine Anordnung zum Abfangen und zur differentiellen Mo dulation wenigstens einer der physikalischen Eigenschaften von einer oder beiden der geführten Strahlung innerhalb der Wellenleiter und der an den Knoten der Y-Verzweigungen ausgesandten Streustrahlung;
eine optische Faserwellenleiterschleife zum Leiten von zwei Teilen eines Lichtstrahls in entgegengesetzten Richtungen, die an einem ersten und einem zweiten Ende der Schleife zum Eintritt in die Schleife gerichtet sind,
wobei das erste Ende mit dem ersten Schenkel der ersten Y-Verzweigung verbunden ist und das zweite Ende mit dem zweiten Schenkel der ersten Y-Verzweigung;
eine zur Aussendung des Lichtstrahls in den ersten Eingangs/Ausgangs-Schenkel der zweiten Y-Verzweigung angeschlossene Lichtquelle; und
einen mit dem zweiten Schenkel der zweiten Y-Verzwei gung verbundenen Detektor.
Eine Anordnung zum Abfangen und zur differentiellen Mo dulation wenigstens einer der physikalischen Eigenschaften von einer oder beiden der geführten Strahlung innerhalb der Wellenleiter und der an den Knoten der Y-Verzweigungen ausgesandten Streustrahlung;
eine optische Faserwellenleiterschleife zum Leiten von zwei Teilen eines Lichtstrahls in entgegengesetzten Richtungen, die an einem ersten und einem zweiten Ende der Schleife zum Eintritt in die Schleife gerichtet sind,
wobei das erste Ende mit dem ersten Schenkel der ersten Y-Verzweigung verbunden ist und das zweite Ende mit dem zweiten Schenkel der ersten Y-Verzweigung;
eine zur Aussendung des Lichtstrahls in den ersten Eingangs/Ausgangs-Schenkel der zweiten Y-Verzweigung angeschlossene Lichtquelle; und
einen mit dem zweiten Schenkel der zweiten Y-Verzwei gung verbundenen Detektor.
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