DE10251847A1 - Kapsel zur zeitversetzten Auflösung von Nähr- und/oder Wirkstoffen - Google Patents

Kapsel zur zeitversetzten Auflösung von Nähr- und/oder Wirkstoffen

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Abstract

Zur Lösung der Aufgabe, eine Kapsel mit Nähr- und/oder Wirkstoffen zur Verfügung zu stellen, welche eine optimale Resorption dieser ermöglicht, wird eine Kapsel zur zeitversetzten Auflösung von Nähr- und/oder Wirkstoffen im Magen-Darm-Trakt des Menschen vorgeschlagen mit mindestens zwei Kammern mit Kammerwänden, wobei die Nähr- und/oder Wirkstoffe in den Kammern und/oder Kammerwänden aufgenommen sind, und wobei die Kammerwände einer jeden Kammer sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten T im Magen-Darm-Trakt auflösen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kapsel zur zeitversetzten Auflösung von Nähr- und/oder Wirkstoffen im Magen- Darm-Trakt mit mindestens zwei Kammern sowie deren Verwendung zur supportiven Behandlung einer Hyperhomocysteinämie und bei allergischer Diathese.
  • Nähr- und/oder Wirkstoffe, seien sie natürlichen Ursprungs oder aber synthetischen Ursprungs, werden zu einem Großteil oral in Form von Tabletten, Dragees bzw. Kapseln eingenommen. Die in solchen Tabletten, Dragees bzw. Kapseln enthaltenen Nähr- und/oder Wirkstoffe werden, wie bereits seit langem bekannt ist, in verschiedenen anatomischen Abschnitten des Magen-Darm-Trakts (Gastro-Intestinal-Trakt) des Menschen qualitativ und quantitativ in unterschiedlichem Umfang resorbiert und verstoffwechselt. So lösen sich Kapseln, Dragees und insbesondere Tabletten aufgrund ihrer Beschaffenheit nach oraler Einnahme teilweise bereits im Magen und/oder Zwölffingerdarm des Menschen zumindest teilweise auf. Werden die in diesen angebotenen Nähr- und/oder Wirkstoffe auf der Grundlage physiologischer und biochemischer Erkenntnisse jedoch beispielsweise optimal im unteren Dünndarm (Ileum) resorbiert, so gelangen bei der Passage der sich bereits in den oberen, vorgeschalteten Darmabschnitten (Duodenum, Jejunum) auflösenden Kapseln lediglich geringere Mengenanteile der Kapselinhaltsstoffe bis in das Ileum als bevorzugten bzw. optimalen Resorptionsort der Substanzen. In der folge ist es somit notwendig, bei herkömmlichen Kapseln entweder höhere Dosierungen zu verwenden, oder den Verlust der Inhaltsstoffe durch die Magen-Darm-Passage in Kauf zu nehmen.
  • Unter Nähr- und/oder Wirkstoffen im Sinne der vorliegenden Erfindung werden verstanden vor allem Mikro- und/oder Makronährstoffe, wobei Mikronährstoffe insbesondere umfassen Vitamine, Spurenelemente, Fettsäuren (teilweise) und/oder ele- Mengenelemente (Mineralien), und Makronährstoffe insbesondere umfassenen Fette, Kohlenhydrate und/oder Eiweiße, des weiteren aber auch pflanzliche und/oder synthetische Arznei- bzw. Heilmittel.
  • Insbesondere bei Kapseln, welche mehrere Nähr- und/oder Wirkstoffe aufweisen, ist zu beachten, daß solche als Antagonisten wirken können, d. h. daß beispielsweise die Resorption des einen Wirkstoffs durch diejenige des anderen Wirkstoffs beeinträchtigt wird (antidotierende Wirkung). Beispielsweise weisen im Handel erhältliche Multivitamin-Präparate eine Vielzahl von Mikro-Nährstoffen auf. Üblicherweise enthalten solche Multivitamin-Präparate Magnesium sowie Calcium-Ionen. Da Magnesium und Calcium jedoch als Antagonisten wirken, wird eine vollständige Resorption derselben bei Durchlaufen des Magen-Darm-Trakts nicht gesichert. Vielmehr wird ein Teil derselben unresorbiert wieder ausgeschieden, jedoch der Anteil der tatsächlich aufgenommenen Calcium- bzw. Magnesiumverbindungen bleibt völlig unklar. Somit müssen hier einerseits höhere Dosierungen vorgesehen werden, andererseits ist es mit derartigen Multivitamin-Präparaten nicht möglich, die in diesen enthaltenen Nähr- und/oder Wirkstoffe gezielt aufzunehmen und dabei die Antagonistenwirkung zu unterdrücken.
  • Um die vorerwähnten Nachteile zumindest teilweise zu umgehen, wird daher Patienten eine Vielzahl von unterschiedlichen Präparaten verschrieben, die diese zeitversetzt nach einer bestimmten vorgegebenen Reihenfolge einnehmen müssen. Dies ist für die Patienten sehr aufwendig und führt oftmals dazu, daß diese insbesondere im Urlaub o. ä. die für die Aufnahme benötigte notwendige Disziplin nicht aufbringen können. Der Therapieerfolg bleibt dann aus.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kapsel zur Verfügung zu stellen, mit welcher die vorgenannten Nachteile nicht auftreten.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Kapsel zur zeitversetzten Auflösung von Nähr- und/oder Wirkstoffen im Magen-Darm-Trakt des Menschen mit mindestens zwei Kammern mit Kammerwänden, wobei die Nähr- und/oder Wirkstoffe in den Kammern selbst und/oder Kammerwänden aufgenommen sind, und wobei sich die Kammerwände einer jeden Kammer zu unterschiedlichen Zeitpunkten T zielgerichtet entsprechend den bevorzugten Resorptionsorten in den verschiedenen anatomischen Abschnitten des Magen-Darm-Traktes auflösen und aufgenommen werden. Durch das Vorsehen von mindestens zwei Kammern ist es vorteilhafterweise möglich, in diese Nähr- und/oder Wirkstoffe einzubringen, welche eigentlich Antagonisten hinsichtlich ihrer Aufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt darstellen. Da sich die diese Kammern umgebenden Kammerwände jedoch zeitversetzt auflösen, wird zunächst der eine Nähr- und/oder Wirkstoff und nachfolgend der weitere Nähr- und/oder Wirkstoff freigesetzt. Durch diese zeitversetzte Auflösung wird verhindert, daß eine antidotierende Wirkung der betreffenden Wirkstoffe, beispielsweise Magnesium und Calcium, zueinander auftritt. Hierdurch wird die Resorption derselben im Magen-Darm-Trakt deutlich verbessert. Zudem kann durch die Zusammensetzung der Kammerwände gesteuert werden, an welcher Stelle im Magen- Darm-Trakt sich selbige auflösen, vorzugsweise pH-Wert- und/oder enzymabhängig. Hierdurch werden die in den jeweiligen Kammern enthaltenen Nähr- und/oder Wirkstoffe auch tatsächlich an denjenigen Stellen des Magen-Darm-Trakts freigesetzt, an welchen diese optimalerweise resorbiert werden. Somit ist es vorteilhafterweise mit der erfindungsgemäßen Kapsel möglich, zielgerichtet entsprechend den bevorzugten Resorptionsarten in den verschiedenen anatomischen Bereichen des Magen-Darm-Trakts Nähr- und/oder Wirkstoffe mit optimaler Wirkung freizusetzen und aufzunehmen. Die Kammern der erfindungsgemäßen Kapsel können dabei beispielsweise aneinander bzw. hintereinander angeordnet sein. Die diese umgebenden Kammerwände können zusätzlich von einer äußeren Schutzschicht umgeben sein, welche sich beispielsweise im Magen auflöst. Der Aufbau der erfindungsgemäßen Kapsel ist darüber hinaus vorteilhafterweise sehr variabel, so daß für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten jeweils ein optimaler Kapselaufbau zur Verfügung gestellt werden kann.
  • Bevorzugt weist die erfindungsgemäße Kapsel mindestens drei Kammern auf, weiter bevorzugt genau drei Kammern. Hierdurch ist es möglich, in den wesentlichen Resorptionsbereichen des Magen-Darm-Trakts, nämlich dem Zwölffingerdarm (Duodenum), dem oberen Dünndarm (Jejunum), dem unteren Dünndarm (Ileum) sowie dem Dickdarm (Colon) sehr gezielt Nähr- und/oder Wirkstoffe freizusetzen, so daß diese vollständig resorbiert werden. Vorteilhafterweise ist dabei mindestens eine Kammer der erfindungsgemäßen Kapsel im Innern mindestens einer weiteren Kammer angeordnet. Durch ein solches "Ineinanderschachteln" mehrerer Kammern ist einerseits eine relativ einfache und kostengünstige Herstellung der erfindungsgemäßen Kapsel ermöglicht, andererseits wird hierdurch sichergestellt, daß sich in der Tat die die weitere Kammer umgebende Kammerwand zeitversetzt vor der die innere Kammer umgebenden Kammerwand auflöst. Denn je nach Nahrungsaufnahme ist die chemische Umgebung im Magen-Darm-Trakt unterschiedlich, insbesondere schwankt auch der pH-Wert. Dementsprechend lösen sich auch die Kammerwände der erfindungsgemäßen Kapsel in Abhängigkeit von der Nahrungsaufnahme und den hierdurch vorliegenden unterschiedlichen lokalen pH-Werten unterschiedlich auf. Selbst durch eine noch so gute Voreinstellung der Löslichkeit der die Kammern der erfindungsgemäßen Kapsel umgebenden Kammerwände kann insbesondere bei nebeneinander angeordneten Kammern, welche lediglich von einer weiteren, leicht löslichen Schutzschicht umgeben sind, nicht verhindert werden, daß doch bereits schon eine frühere Auflösung einer Kammerwand als geplant auftritt. Eine solche vorzeitige Auflösung in Abhängigkeit von der Nahrungsaufnahme wird durch eine Anordnung der Kammern der erfindungsgemäßen Kapsel vermieden, bei welcher mindestens eine Kammer im Innern mindestens einer weiteren Kammer angeordnet ist.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Kapsel drei Kammern auf, wobei im Innern der Kapsel eine Kammer angeordnet ist, umgeben von einer mittleren Kammer, diese wiederum umgeben von einer äußeren Kammer, und wobei die die äußere Kammer umgebende Kammerwand sich im Magen- Darm-Trakt im Duodenum, die die mittlere Kammer umgebende Kammerwand sich im Jejunum, und die die innere Kammer umgebende Kammerwand sich im Ileum mindestens teilweise, bevorzugt vollständig, auflöst. Je nach inhaltlicher Zusammensetzung der Kapsel kann eine zielgerichtete Freisetzung eines Nährstoffs auch im Dickdarm (Colon) erfolgen. Durch eine derartige Einstellung der Kammerwände und Aufbau der erfindungsgemäßen Kapsel kann im Magen-Darm-Trakt eines Menschen eine Freisetzung der in der Kapsel enthaltenen Nähr- und/oder Wirkstoffe an denjenigen Stellen gezielt vorgenommen werden, an welchen diese optimalerweise resorbiert werden. Hierdurch ist eine Verringerung der eingesetzten Nähr- und/oder Wirkstoffmengen im Vergleich zu üblichen im Handel erhältlichen Präparaten möglich.
  • Vorteilhafterweise umfassen weiterhin die Kammerwände der erfindungsgemäßen Kapsel Substanzen, welche als Träger- und/oder Stabilisierungssubstanzen der in den Kammern enthaltenen Nährstoffe wirken. So stabilisiert beispielsweise Vitamin C Folsäure, und die Vitamin E-Resorption wird durch gesättigte Fettsäuren gefördert. Hierdurch ist es vorteilhafterweise möglich, die eingesetzte Menge an Nähr- und/oder Wirkstoffen, welche in den Kammern der erfindungsgemäßen Kapsel enthalten sind, weiter zu reduzieren. Denn durch die Wirkung der Stabilisierungs- und/oder Trägersubstanzen wird einerseits deren Aufnahmefähigkeit im Magen-Darm-Trakt erhöht, andererseits werden diese vor einem Verfall, beispielsweise einer Teiloxidation, geschützt.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kapsel umfaßt die innere Kammer Nährstoffe, ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Vitamin B12, Calcium-Ionen und/oder Ω-3-Fettsäuren, die mittlere Kammer Nährstoffe, ausgewählt aus einer Gruppe umfassend β-Carotine, Vitamin C, Vitamin E, Vitamin B6, Vitamin B5 und/oder Flavonoide, und die äußere Kammer Nährstoffe, ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Magnesium, Zink, Selen und/oder Vitamin C. Eine derartige Kapsel ist insbesondere zur supportiven Behandlung bei allergischer Diathese geeignet. Vorteilhafterweise umfaßt dabei die die mittlere Kammer umgebende Kammerwand gesättigte Fettsäuren, Cystein und/oder Mono-Polysaccharide. Dabei beeinflussen die gesättigten Fettsäuren durch ihre fördernde Wirkung auf die Vitamin E-Resorption im Jejunum, wohingegen Cystein und Mono-Polysaccharide die Vitamin C-Aufnahme im Jejunum stabilisieren.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfaßt die Kammerwand der inneren Kammer Lactose und die die äußere Kammer umgebende Kammerwand Vitamin C, Cystein, Citrat und/oder Peptide. Durch Vitamin C wird die Aufnahme von Selen positiv beeinflußt, durch Cystein, Histidin und/oder Peptide diejenige von Zink. Lactose, aber auch Lysin steigert die Aufnahme von Calcium im Ileum.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfaßt die innere Kammer Nährstoffe, ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Vitamin B12, die mittlere Kammer Nährstoffe, ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Vitamin B6, und die äußere Kammer Nährstoffe, ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Folsäure. Mit einer derartigen erfindungsgemäßen Kapsel ist insbesondere eine kausale Behandlung einer Hyperhomocysteinämie möglich. Dabei umfaßt vorteilhafterweise die die äußere Kammer umgebende Kammerwand Vitamin C, welches eine reduzierende und stabilisierende Wirkung auf Folsäuren ausübt und daher deren Resorption im Duodenum, aber auch im oberen Jejunum, unterstützt. Zusätzlich kann die die innere Kammer umgebende Kammerwand Calcium-Ionen aufweisen, welche die Resorption von Vitamin B12 im Ileum positiv beeinflussen.
  • Diese und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
  • Fig. 1 eine schematische Ansicht des Magen-Darm-Trakts;
  • Fig. 2 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kapsel zur supportiven Behandlung bei allergischer Diathese;
  • Fig. 3 ein Schema der Zersetzung der Kapsel gem. Fig. 2 im Magen-Darm-Trakt; und
  • Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kapsel zur Behandlung einer Hyperhomocysteinämie.
  • Fig. 1 zeigt einen insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichneten Magen-Darm-Trakt eines Menschen. Dieser besteht aus dem Magen 11, dem Zwölffingerdarm 12 (Duodenum), dem oberen Dünndarm 13 (Jejunum), dem unteren Dünndarm 14 (Ileum) und dem Dickdarm 15 (Colon). Die eingenommenen Kapseln gelangen über den Magen 11 in den Zwölffingerdarm 12, von dort in den oberen Dünndarm 13, anschließend in den unteren Dünndarm 14 und schließlich in den Dickdarm 15, wobei dann nichtresorbierte Substanzen nach Verlassen des Dickdarms 15 ausgeschieden werden.
  • Fig. 2 zeigt eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnete erfindungsgemäße Kapsel mit Nähr- und Wirkstoffen, welche zur supportiven Behandlung bei allergischer Diathese Verwendung findet. Diese weist insgesamt drei Kammern 2, 3 und 4 auf, wobei die äußere Kammer 2 die mittlere Kammer 3 umgibt, welche wiederum die innere Kammer 4 umfaßt. Die äußere Kammer 2 weist eine Kammerwand 7 auf, in welcher als Träger- bzw. Stabilisierungssubstanzen Vitamin C, Cystein, Citrat und Peptide aufgenommen sind. Die äußere Kammer 2 selbst weist Vitamin C sowie Selen, Zink und Magnesium auf. Die die mittlere Kammer 3 umgebende Kammerwand 6 weist gesättigte Fettsäuren, Cystein und Mono-Polysaccharide auf. Die mittlere Kammer selbst enthält Vitamin C, Vitamin E, Vitamin B5, Vitamin B6, β-Carotin und Flavonoide. Die die innere Kammer 4 umgebende Kammerwand 5 schließlich weist Lactose auf und die innere Kammer 4 Vitamin B12, Calcium-Ionen und Ω-3-Fettsäuren.
  • Würde Selen in derselben Kammer wie Vitamin E aufgenommen sein, so würde sich die Resorption von Selen drastisch verringern, da Vitamin E als Antagonist zu Selen wirkt. Selbiges gilt für die Magnesium- und Calcium-Ionen, welche in der äußeren Kammer 2 bzw. der inneren Kammer 4 der Kapsel 1 aufgenommen sind. Des weiteren enthält die Kammerwand 5 keine gesättigten Fettsäuren, da solche einen negativen Einfluß auf die Resorption von Calcium, welches in der inneren Kammer 4 enthalten ist, ausüben würden.
  • Fig. 3 zeigt schematisch die Auflösung der Kapsel 1 gem. Fig. 2 im Magen-Darm-Trakt 10. Den Magen 11 passiert die Kapsel 1 vollständig ungelöst. Im Zwölffingerdarm 12 löst sich die Kammerwand 7 zum Zeitpunkt T1 auf, und Vitamin C sowie Selen, Zink und Magnesium-Ionen werden freigesetzt. Die Auflösung der Kammerwand 7 erfolgt dabei in Abhängigkeit des im Zwölffingerdarm 12 herrschenden pH-Wertes und des Einflusses der dort einwirkenden Enzyme, welche sich von demjenigen im Magen 11 unterscheidet. Das in der äußeren Kammer 2 enthaltene Vitamin C sowie das in der Kammerwand 7 enthaltene Vitamin C stabilisieren bei der Auflösung der Kapsel 1 im Zwölffingerdarm 12 Selen und ermöglichen eine so gut wie vollständige Resorption desselben. Nachfolgend wandert die nunmehr noch aus zwei Kammern 3 und 4 bestehende Kapsel 1 weiter in den oberen Dünndarm 13, in welchem sich die Kammerwand 6 zum Zeitpunkt T2 beginnt aufzulösen und β-Carotine, Vitamin B6 und Vitamin E freizusetzen. Im unteren Teil des oberen Dünndarms werden dann bevorzugt Vitamin C und Vitamin B5 freigesetzt. Die in der Kammerwand 6 enthaltenen gesättigten Fettsäuren unterstützen dabei die Resorption des Vitamins E im oberen Dünndarm 13, wohingegen das ebenfalls in der Kammerwand 6 zum Zeitpunkt T2 enthaltene Cystein und Kohlenhydrate die Vitamin C-Aufnahme im oberen Dünndarm 13 positiv beeinflussen durch deren stabilisierende Wirkung auf das Vitamin C, dessen Oxidation vermindert wird.
  • Schließlich wandert die nunmehr nur noch aus einer Kammer 4 mit einer Kammerwand 5 bestehende Kapsel 1 weiter in den unteren Dünndarm 14, in welchem sich diese zum Zeitpunkt T3 beginnt aufzulösen und Vitamin B12 sowie Calcium-Ionen und Ω-3- Fettsäuren freizusetzen. Die vollständige Auflösung der Kammer 4 erfolgt schließlich im Colon 15, in welchem dann hauptsächlich Ω-3-Fettsäuren freigesetzt werden.
  • Fig. 4 zeigt schließlich in einer weiteren Ausführungsform eine Kapsel 1, welche ebenfalls aus drei Kammern 2, 3 und 4 besteht, wobei die äußere Kammer 2 Folsäure umfaßt und die entsprechende Kammerwand 7 Vitamin C aufweist. Die mittlere Kammer 3 weist Vitamin B6 auf, wohingegen die innere Kammer 4 Vitamin B12 aufweist. Die die innere Kammer 4 umgebende Kammerwand 5 weist dabei vorteilhafterweise in geringen Mengen Calcium-Ionen auf, welche auch im Innern der Kammer 4 aufgenommen sein können. Des weiteren kann die Kammer 2 als weitere Nähr- und/oder Wirkstoffe Vitamin C zur Stabilisierung der enthaltenen Folsäure aufweisen. Die Kapsel 1 gemäß Fig. 4 ist zur Behandlung der Hyperhomocysteinämie geeignet. Homocystein ist ein Stoffwechselprodukt der essentiellen Aminosäure Methionin, die mit der täglichen Nahrung aufgenommen wird. Ein erhöhter Homocysteinspiegel im Blut gilt als ein eigenständiger, potenter Risikofaktor für die Entstehung von Atherosklerose und deren gesundheitlichen Folgen, wie insbesondere Herzinfarkt, Hirnschlaganfälle, Bluthochdruck und periphere Durchblutungsstörungen.
  • Wird die Kapsel 1 gemäß Fig. 4 aufgenommen, so durchwandert diese zunächst den in Fig. 3 gezeigten Magen 10 ungelöst, wobei sich anschließend im Zwölffingerdarm 12 die Kammerwand 7zum Zeitpunkt T1 beginnt aufzulösen und die in Kammer 2 enthaltene Folsäure freizusetzen. Die Resorption der Folsäure wird dabei durch das in der Kammerwand 7 sowie auch gegebenenfalls in der Kammer 2 selbst enthaltene Vitamin C unterstützt. Nachfolgend wandert dann die noch aus zwei Kammern bestehende Kapsel 1 in den oberen Dünndarm 13, in welchem sich dann die Kammerwand 6 zum Zeitpunkt T2 auflöst und Vitamin B6 aus der Kammer 3 freigesetzt wird. Anschließend wandert die nunmehr noch aus lediglich der inneren Kammer 4 und der Kammerwand 5 bestehende Kapsel 1 weiter in den unteren Dünndarm 14, in welchem sich die Kammerwand 5 zum Zeitpunkt T3 auflöst und Vitamin B12 aus der Kammer 4 freigesetzt und resorbiert wird. Teilweise wird Vitamin B12 dann auch noch im Dickdarm 15 aufgenommen. Durch in der Kammer 4 als auch in der Kammerwand 5 enthaltene Calcium-Ionen wird die Resorption von Vitamin B12 verstärkt.
  • Durch die erfindungsgemäße Kapsel ist es somit möglich, zielgerichtet Nähr- und/oder Wirkstoffe an ihrem optimalen Resorptionsort im Magen-Darm-Trakt zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig antidotierende Wirkungen der Nähr- und/oder Wirkstoffe untereinander zu vermeiden. Schließlich ist die Handhabung der erfindungsgemäßen Kapsel ausgesprochen einfach, und die Aufnahme mehrerer Präparate, gegebenenfalls zeitversetzt zueinander, durch den Patienten wird vermieden.

Claims (14)

1. Kapsel (1) zur zeitversetzten Auflösung von Nähr- und/oder Wirkstoffen im Magen-Darm-Trakt des Menschen mit mindestens zwei Kammern (2, 3) mit Kammerwänden (5, 6), wobei die Nährund/oder Wirkstoffe in den Kammern (2, 3) und/oder Kammerwänden (5, 6) aufgenommen sind, und wobei sich die Kammerwände (5, 6) einer jeden Kammer (2, 3) zu unterschiedlichen Zeitpunkten (T) im Magen-Darm-Trakt auflösen.
2. Kapsel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese mindestens drei Kammern (2, 3, 4) aufweist.
3. Kapsel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Kammer (2, 3, 4) im Innern mindestens einer weiteren Kammer (2, 3, 4) angeordnet ist.
4. Kapsel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflösung der Kammerwände (5, 6, 7) der Kammern (2, 3,4) pH-Wert- und/oder enzymabhängig erfolgt.
5. Kapsel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß diese drei Kammern (2, 3, 4) aufweist, wobei im Innern der Kapsel (1) die Kammer (4) angeordnet ist, umgeben von der Kammer (3), diese wiederum umgeben von der Kammer (2), und wobei sich die Kammerwand (7) der äußeren Kammer (2) im Magen-Darm-Trakt im Duodenum, die Kammerwand (6) der mittleren Kammer (3) sich im Jejunum und die Kammerwand (5) der inneren Kammer (4) sich im Ileum mindestens teilweise auflöst.
6. Kapsel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammerwände (5, 6, 7) Substanzen umfassen, welche als Träger- und/oder Stabilisierungssubstanzen der in den Kammern (2, 3, 4) enthaltenen Nährstoffe wirken.
7. Kapsel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Kammer (4) Nährstoffe, ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Vitamin B12, Calcium- Ionen und/oder Ω-3-Fettsäuren, aufweist, daß die mittlere Kammer (3) Nährstoffe, ausgewählt aus einer Gruppe umfassend β-Karotine, Vitamin C, Vitamin E, Vitamin B6, Vitamin B5 und/oder Flavonoide aufweist, und daß die äußere Kammer (2) Nährstoffe, ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Magnesium, Zink, Selen und/oder Vitamin C, aufweist.
8. Kapsel gemäß einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammerwand (6) der mittleren Kammer (3) gesättigte Fettsäuren, Cystein und/oder Mono-Polysaccharide umfaßt.
9. Kapsel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammerwand (7) der äußeren Kammer (2) Vitamin C, Cystein, Citrat und/oder Peptide umfaßt.
10. Kapsel gemäß einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammerwand (5) der inneren Kammer (4) Lactose umfaßt.
11. Kapsel gemäß einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Kammer (4) Nährstoffe, ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Vitamin B12, aufweist, daß die mittlere Kammer (3) Nährstoffe, ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Vitamin B6, aufweist, und daß die äußere Kammer (2) Nährstoffe, ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Folsäure, aufweist.
12. Kapsel gemäß einem der Ansprüche 5 bis 6 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammerwand (7) der äußeren Kammer (2) Vitamin C umfaßt.
13. Verwendung einer Kapsel gemäß einem der Ansprüche 5 bis 6 und 11 bis 12 zur Behandlung einer Hyperhomocysteinämie.
14. Verwendung einer Kapsel gemäß einem der Ansprüche 5 bis 6 und 7 bis 10 zur supportiven Behandlung bei allergischer Diathese.
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