DE202005004706U1 - Zusammensetzung für die perorale Applikation mit gesteuerter Freisetzung von Wirkstoffen - Google Patents

Zusammensetzung für die perorale Applikation mit gesteuerter Freisetzung von Wirkstoffen Download PDF

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Abstract

Zusammensetzung für die perorale Applikation mit gesteuerter Freisetzung von Wirkstoffen, enthaltend eine Vielzahl und/oder eine Kombination von Wirkstoffen, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie deren Mischungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkstoffe zumindest teilweise in einer quellfähigen Matrix inkorporiert oder eingelagert sind, so daß die Wirkstoffe nach peroraler Applikation kontrolliert und/oder zeitversetzt freigesetzt werden.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung für die perorale Applikation mit gesteuerter Freisetzung von Wirkstoffen.
  • Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung für die perorale Applikation mit gesteuerter Freisetzung von Wirkstoffen aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.
  • Bei vielen Wirkstoffen ist eine kontrollierte bzw. retardierte Freisetzung nach ihrer peroralen Applikation gewünscht. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Kombinationen von Wirkstoffen appliziert werden, welche sich in ihrer Wirkweise untereinander beeinflussen können.
  • So ist beispielsweise bekannt, daß verschiedene Vitalstoffe – hierunter werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente verstanden – sich bei gleichzeitiger Applikation bezüglich ihrer Resorption negativ beeinflussen können (z. B. Kupfer und Zink oder aber Magnesium und Calcium etc.).
  • Der Bedarf an Vitalstoffen kann nicht immer mit der täglichen Ernährung gedeckt werden. Ursache dafür ist unter anderem, daß ein Großteil der in Lebensmitteln enthaltenen Vitalstoffe (d. h. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente) durch Überlagerung oder aber durch falsche Zubereitung, wie zu langes Kochen, Aufwärmen etc., verlorengehen. Beispielsweise wird der Gehalt an Vitamin B6 in Milch durch Erhitzen oder durch längere Sonnenbestrahlung um bis zu 50 % reduziert.
  • Insbesondere ältere bzw. übergewichtige Menschen sowie Personen, die durch körperliche Arbeit oder sportliche Aktivitäten stark beansprucht sind, können einen erhöhten Bedarf an Vitalstoffen haben. Aber auch bei Menschen, die sich einseitig ernähren oder aber die eine Diät machen, kann es zu einer Unterversorgung an Vitalstoffen kommen.
  • Der menschliche Körper kann die Vitalstoffe weitgehend nicht selbst herstellen und nur begrenzt speichern. Deshalb müssen dem Organismus diese Vitalstoffe regelmäßig und in ausreichenden Mengen mit der Nahrung zugeführt werden.
  • Da dies mit der üblichen Nahrung nicht immer zu realisieren ist, werden Vitalstoffpräparate (z. B. Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel, Medizinprodukte etc.) verabreicht, welche den Vitalstoffbedarf decken bzw. ergänzen sollen.
  • Ein Nachteil vieler handelsüblicher Präparate liegt aber darin, daß in vielen Fällen die Vitalstoffe nach peroraler Applikation unkontrolliert und in übermäßigen Mengen freigesetzt werden, so daß durch das schnelle Anfluten der Vitalstoffe die menschlichen Resorptionssysteme, insbesondere der Magen-/Darmtrakt, überlastet ist, so daß zum einen nur ein Teil der angebotenen Vitalstoffe aufgenommen werden kann und dies zum anderen nur über einen relativ kurzen Zeitraum erfolgt. Dies bedeutet, daß mit der ersten Aufnahme dann bereits im Körper der Verbrauch und die Ausscheidung der applizierten Vitalstoffe erfolgen.
  • Um diesem Problem zu begegnen, wurden bereits zahlreiche Versuche unternommen, die zu applizierenden Vitalstoffe in ein System zu inkorporieren, welches die Vitalstoffe nach peroraler Applikation kontrolliert freisetzt. Beispielsweise beschreibt die WO 01/72286 A1 (PCT/EP 01/03192) eine therapeutische Formulierung für die perorale Applikation von Vitalstoffkombinationen aus Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen, wobei die verzögerte bzw. kontrollierte Freisetzung durch spezielle Beschichtungen geeigneter Kapselsysteme erreicht werden soll, wobei derartige Beschichtungen beispielsweise magensaftresistent ausgebildet sein können (z. B. Beschichtungen auf Schellackbasis). Nachteil dieser Kapselsysteme ist einerseits ihre relativ aufwendige Herstellung und andererseits die geringe Variabilität in bezug auf die Freisetzungskinetik. Auch kann mit derartigen Kapselsystemen nicht immer der gewünschte Freisetzungseffekt in ausreichendem Maße realisiert werden.
  • Das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Problem besteht somit darin, eine für die perorale Applikation bestimmte Zusammensetzung bzw. ein für die perorale Applikation bestimmtes System bereitzustellen, welche bzw. welches die darin enthaltenen Wirkstoffe nach peroraler Applikation gezielt bzw. in gesteuerter Weise freisetzt und insbesondere die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik zumindest weitgehend vermeidet oder aber zumindest abschwächt.
  • Die Anmelderin hat nun überraschenderweise herausgefunden, daß das zuvor geschilderte, der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Problem dadurch gelöst werden kann, daß die Wirkstoffe zumindest teilweise in einer quellfähigen Matrix inkorporiert bzw. hierin eingelagert werden.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit eine Zusammensetzung für die perorale Applikation mit gesteuerter Freisetzung von Wirkstoffen, wobei die Zusammensetzung eine Vielzahl bzw. eine Kombination von Wirkstoffen enthält, welche insbesondere ausgewählt sind aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie deren Mischungen, wobei die Wirkstoffe zumindest teilweise in einer quellfähigen Matrix inkorporiert bzw. hierin eingelagert sind, so daß die Wirkstoffe nach peroraler Applikation kontrolliert und/oder zeitversetzt freigesetzt werden.
  • Die erfindungsgemäße, für die perorale Applikation vorgesehene Zusammensetzung – synonym auch gelegentlich als erfindungsgemäßes System bezeichnet – enthält somit eine Vielzahl bzw. eine Kombination verschiedener Wirkstoffe, insbesondere aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen, welche kontrolliert bzw. zeitlich versetzt zueinander, d. h. zu unterschiedlichen Zeitpunkten und/oder an unterschiedlichen Resorptionsorten (d. h. Magen, Duodenum bzw. oberer Dünndarm, restlicher Dünndarm, Darm bzw. Colon etc.), oder aber retardiert über einen verlängerten Zeitraum freigesetzt werden. Die Formulierung "kontrolliert und/oder zeitversetzt", wie sie im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann sowohl die Retardierung der Freisetzung als auch die zeitliche Versetzung der Freisetzung unterschiedlicher Wirkstoffe zueinander bezeichnen.
  • Da die erfindungsgemäße Zusammensetzung bzw. das erfindungsgemäße System eine kontrollierte und/oder zeitversetzte Freisetzung unterschiedlicher Wirkstoffe, welche in einer einzigen Kombination bzw. in einer einzigen Zusammensetzung vorliegen, ermöglicht, eignet sich die erfindungsgemäße Zusammensetzung bzw. das erfindungsgemäße System für die perorale Applikation insbesondere von Vitalstoffen (d. h. also Wirkstoffen, welche aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie deren Mischungen ausgewählt sind).
  • Unter dem Begriff der Vitamine werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere organische Substanzen verstanden, welche zur Aufrechterhaltung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit des menschlichen Organismus notwendig sind und mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Es genügen täglich wenige Milligramm, um die Verwertung der Nährstoffe (insbesondere Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße und Mineralstoffe) zu regulieren. Jedes einzelne Vitamin erfüllt besondere Aufgaben, die von einem anderen Vitamin nicht in gleicher Weise ausgeübt werden können. Für vitaminähnliche Verbindungen, die noch nicht nachgewiesenermaßen essentiell für den Menschen sind, hat sich auch die Bezeichnung Vitaminoide eingebürgert. Von ihrer Nomenklatur her werden die Vitamine in verschiedene Gruppen eingeteilt, z. B. Vitamine der A-Gruppe (z. B. Vitamine A1 und A2), Vitamine der B-Gruppe (z. B. Vitamine B1, B2, B6 und B12, Biotin, Folsäure, Nicotinsäure bzw. Nicotinsäureamid, Pantothensäure etc.), Vitamine der D-Gruppe (z. B. Vitamine D1, D2 und D3), Vitamine der E-Gruppe, Vitamin F, Vitamin G (frühere Bezeichnung für Riboflavin), Vitamin H (synonyme Bezeichnung für Biotin), Vitamin H', Vitamin I oder J, Vitamine der K-Gruppe, Vitamine der L-Gruppe, Vitamin M, Vitamin P, Vitamin Q, Vitamin T, Vitamin U etc. In bezug auf weitere Einzelhei ten zu Vitaminen kann beispielsweise verwiesen werden auf Römpp Chemielexikon, 10. Auflage, Band 6, 1999, Georg Thieme Verlag Stuttgart/New York, Seiten 4877 bis 4887, Stichwort: "Vitamine", sowie die dort referierte Literatur.
  • Im Unterschied zu den Vitaminen wird der Begriff der Mineralstoffe als Sammelbezeichnung für die mineralischen Bestandteile der pflanzlichen und tierischen Organismen (beim Menschen ca. 3,5 kg) verwendet. Man unterscheidet sogenannten Mikroelemente mit Spurenelementcharakter, die hauptsächlich katalytische Funktionen ausüben (F, Br, I, Fe, Cu, Mn, Co, Zn, Mo, V, Se), und die mengenmäßig weit überwiegenden Makroelemente, die als Baustoffe (z. B. für das Skelett) unentbehrlich sind (Ca, Na, K, P, S, Mg, Cl). Außerdem unterscheidet man essentielle Mineralstoffe mit bekannter biologischer Funktion sowie akzidentelle Mineralstoffe mit (vorläufig noch) unbekannter Funktion. Bisher wurden vierundzwanzig chemische Elemente als essentielle (lebensnotwendige) Wirkstoffe für den menschlichen Organismus erkannt. Die Mineralstoffe werden mit den Nährstoffen in den Organismus aufgenommen. Sie werden zu einem großen Teil durch die natürlichen Ausscheidungen (z. B. Kot, Harn, Schweiß) wieder abgegeben und müssen daher stetig ergänzt werden. Auf diese Weise entsteht ein ausgeprägter Mineralstoffkreislauf (Mineralstoffwechsel). In bezug auf weitere Einzelheiten zu dem Begriff der Mineralstoffe kann beispielsweise verwiesen werden auf Römpp Chemielexikon, 10. Auflage, Band 4, 1998, Georg Thieme Verlag Stuttgart/New York, Seiten 2700/2701, Stichwort: "Mineralstoffe", sowie die dort referierte Literatur.
  • Schließlich bezeichnet der Begriff der Spurenelemente eine Reihe von chemischen Elementen, welche der menschliche Organismus nur in Spuren enthält, die aber oftmals lebenswichtige Aufgaben erfüllen. Die vorgeschlagene Größenordnung für lebensnotwendige Mineralstoffe hinsichtlich ihrer Zuordnung zur Gruppe der Spurenelemente liegt bei Werten unter 50 mg/kg bezüglich der Konzentration im Organismus und in der Nahrung. Demgegenüber liegt der Körperbestand an den zu den Mengenelementen (Makroelementen) zu zählenden Mineralstoffen Ca, P, K, Cl, Na und Mg mit teilweise über 1 g/kg deutlich darüber. Die Konzentration für essentielle Spurenelemente im menschlichen Organismus liegt zwischen 0,02 bis 60 mg/kg, für nichtessentielle Spurenelemente zwischen 0,0004 bis 4,6 mg/kg. Die Tageszufuhr an Spurenelementen bewegt sich in Abhängigkeit von der Nahrung etwa zwischen 0,002 bis 32 mg. Über die Verteilung im Körper liegen ebenfalls Werte vor. Ihre Wirkung entfalten die Spurenelemente nur in ionisch gelöster oder komplexgebundener Form. Eine Einteilung der Spurenelemente kann wie folgt geschehen: Erstens: Elemente, deren Notwendigkeit für den Menschen erwiesen ist und deren Mangel zur Manifestation klinischer Symptome führt (sogenannte essentielle Spurenelemente, z. B. Eisen, Kupfer, Zink, Chrom, Selen, Lithium, Cobalt, Molybdän, Iod, Silicium, Fluor und Mangan); zweitens: Elemente deren Funktion für den Menschen noch nicht genügend gesichert ist (z. B. Zinn, Nickel, Vanadium und Arsen); drittens: Elemente, die in größeren Mengen beim Menschen toxisch wirken (z. B. Cadmium, Molybdän, Blei, Quecksilber, Arsen, Bor und Zinn). Im Rahmen dieser Einteilung, die wie das Beispiel Molybdän oder Zinn zeigt, fließend ist, ist zu bedenken, daß auch essentielle Spurenelemente in höheren Konzentrationen toxisch sein können (z. B. Cobalt) und daß bisher als toxisch eingestufte Spurenelemente später in geringerer Konzentration als essentiell erkannt werden können (z. B. Selen, das bis 1957 ausschließlich als toxisches Spurenelement betrachtet wurde, aber von dem heute bekannt ist, daß es in verschiedenen Enzymen, z. B. Glutathion-Peroxidase etc., vorkommt). Für weitere Einzelheiten zu dem Begriff der Spurenelemente kann beispielsweise verwiesen werden auf Römpp Chemielexikon, 10. Auflage, Band 5, 1998, Georg Thieme Verlag Stuttgart/New York, Seiten 4202 bis 4204, Stichwort: "Spurenelemente", sowie die dort referierte Literatur.
  • Im Rahmen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung sind die Wirkstoffe, insbesondere Vitamine, Mineralstoffe und/oder Spurenelemente, zumindest teilweise in einer quellfähigen Matrix inkorporiert bzw. eingelagert.
  • Der Begriff der Matrix bezeichnet im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein in bezug auf die einzulagernden Wirkstoffe zumindest im wesentlichen inertes Hüllmaterial, welches die Wirkstoffe zunächst eingeschlossen enthält. Das Matrixmaterial ist derart ausgewählt, daß es quellfähig ist, d. h. insbesondere bei Kontakt mit wäßrigen fluiden Medien, insbesondere bei Kontakt mit Magen- und/oder Darmsaft, quellfähig ist bzw. aufquillt. Auf diese Weise wird eine Diffusionsbarriere bzw. eine mechanische Barriere für die in die Matrix einzulagernden und nachfolgend kontrolliert bzw. zeitversetzt freizusetzenden Wirkstoffe ausgebildet, so daß die Wirkstoffe nach peroraler Applikation nicht spontan entweichen können, sondern kontrolliert bzw. retardiert freigesetzt werden (z. B. durch Diffusionsprozesse im Magen-/Darmtrakt).
  • Die Formulierung, daß die Wirkstoffe "zumindest teilweise" in die quellfähige Matrix inkorporiert bzw. eingelagert sind, meint, daß ein Teil der Wirkstoffe sozusagen frei, d. h. nicht eingelagert in eine Matrix, vorliegen kann, so daß dieser Anteil an Wirkstoffen unmittelbar nach der peroralen Applikation freigesetzt wird, während der Anteil an Wirkstoffen, welcher in die Matrix eingelagert ist, kontrolliert bzw. zeitversetzt hierzu freigesetzt wird. Auf diese Weise können Kombinationen unterschiedlicher Wirkstoffe zu unterschiedlichen Zeitpunkten bzw. an unterschiedlichen Resorptionsorten freigesetzt werden, wobei die nicht in eine Matrix eingelagerten Wirkstoffe unmittelbar nach ihrer Applikation bereits im Magen freigesetzt werden, während die in die Matrix eingelagerten Wirkstoffe zeitlich später bzw. versetzt hierzu (z. B. im Dünndarm) freigesetzt werden.
  • Als Matrixmaterial kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein geeignetes quellfähiges Polymer verwendet werden. Besonders bewährt haben sich Cellulose und ihre Derivate, vorzugsweise Celluloseether (z. B. Alkylcelluloseether) und Mischungen von verschiedenen Celluloseethern, bevorzugt Hydroxyalkylcellulosen, besonders bevorzugt Hydroxypropylmethylcellulose oder aber eine Mischung von Methylcellulose und gemischten Celluloseethern (Hydroxypropyl-, Hydroxybutylmethylcellulose) (z. B. Methocel®).
  • Mit derartigen Matrixmaterialien wird erreicht, daß die Wirkstoffe nach ihrer peroralen Applikation derart freigesetzt werden, daß negative Interaktionen zwischen den Wirkstoffen zumindest im wesentlichen vermieden oder aber zumindest minimiert werden können, insbesondere eine negative Beeinflussung der Wirkstoffe in bezug auf ihre Aktivität und/oder ihre Resorption vermieden bzw. minimiert wird.
  • Vorteilhafterweise setzt die Matrix die Wirkstoffe nach ihrer peroralen Applikation über einen definierten Zeitraum in kontinuierlicher Weise und/oder in jeweils kontrollierten Mengen frei, wodurch die Resorption der Wirkstoffe im Magen-/Darmtrakt optimiert wird, insbesondere eine kurzfristige Überdosierung und/oder Überlastung der Resorptionssysteme zumindest im wesentlichen vermieden wird.
  • Üblicherweise enthält die erfindungsgemäße Zusammensetzung neben den Wirkstoffen und dem Matrixmaterial außerdem mindestens einen pharmazeutisch unbedenklichen Träger oder Exzipienten.
  • Neben den vorgenannten Wirkstoffen aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung darüber hinaus auch noch weitere Wirk- und/oder Inhaltsstoffe enthalten. Solche weiteren Wirk- und/oder Inhaltsstoffe können beispielsweise ausgewählt sein aus der Gruppe von Proteinen und Proteinkonzentraten; Aminosäuren; Glucosaminsalzen und Chondroitinsalzen, insbesondere Sulfaten; Pilzen und Pilzextrakten; Hefen und Hefeextrakten; Algen und Algenextrakten; Kombucha und Kombuchaextraken; Enzymen und Coenzymen; sekundären Pflanzeninhaltsstoffen und den dazugehörigen Pflanzen und Pflanzenextrakten; probiotischen und präbiotischen Kulturen; Fruchtsäuren und deren Salzen; sowie Mischungen der vorgenannten Stoffe und Verbindungen.
  • Des weiteren kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung außerdem mindestens einen weiteren Inhaltsstoff enthalten, beispielsweise Zusatz- und/oder Hilfsstoffe, wie Füll-, Streck-, Binde-, Netz-, Stabilisierungs-, Färbe-, Puffer-, Riech-, Geschmacks-, Süßungs-, Aroma-, Ve rarbeitungshilfs- und Konservierungsstoffe und -mittel sowie deren Mischungen.
  • Gemäß einer besonderen Ausführungsform betrifft die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung für die perorale Applikation mit gesteuerter Freisetzung von Wirkstoffen, welche eine Vielzahl bzw. eine Kombination von Wirkstoffen enthält, welche insbesondere ausgewählt sind aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie deren Mischungen, wobei die Wirkstoffe in unterschiedlichen Freisetzungssystemen enthalten sind, wobei die Zusammensetzung mindestens zwei, vorzugsweise mindestens drei verschiedene Freisetzungssysteme aufweist, umfassend:
    • (A) ein erstes Freisetzungssystem mit einem ersten Anteil von Wirkstoffen, insbesondere aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen, welches die Wirkstoffe ohne ein Matrixmaterial umfaßt;
    • (B) ein zweites Freisetzungssystem mit einem zweiten Anteil von Wirkstoffen, insbesondere aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen, welches die Wirkstoffe inkorporiert in einer quellfähigen Matrix umfaßt; und
    • (C) gegebenenfalls ein drittes Freisetzungssystem mit einem dritten Anteil von Wirkstoffen, insbesondere aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen, welches die Wirkstoffe inkorporiert in einer quellfähigen Matrix umfaßt;
    wobei die Freisetzungssysteme (A), (B) und gegebenenfalls (C) die Wirkstoffe nach peroraler Applikation jeweils kontrolliert und/oder zeitversetzt zueinander freisetzen.
  • Mit anderen Worten werden gemäß dieser besonderen Ausführungsform die unterschiedlichen Wirkstoffe auf die vorhandenen zwei bzw. drei Freisetzungssysteme (A), (B) und gegebenenfalls (C) verteilt, so daß sie unterschiedlichen Freisetzungsmechanismen unterliegen. Das Freisetzungssystem (A), welches kein Matrixmaterial umfaßt, setzt die Wirkstoffe sehr schnell, insbesondere unmittelbar nach peroraler Ap plikation, im allgemeinen noch im Magen frei, während die Freisetzungssysteme (B) und (C) aufgrund des Vorhandenseins einer Matrix die Wirkstoffe zu einem späteren Zeitpunkt als das Freisetzungssystem (A) freisetzen und sozusagen eine Semidepot- bzw. Depotwirkung entfalten.
  • Die verschiedenen Freisetzungssysteme (A), (B) und (C) liegen dabei insbesondere als jeweils diskrete Partikel, insbesondere Formkörper, vorzugsweise Pellets, Agglomerate, Granulate oder dergleichen, vor. Dabei können die diskreten Partikel Teilchendurchmesser im Bereich von 10 bis 1.000 μm, insbesondere 200 bis 750 μm, vorzugsweise 250 bis 600 μm, besonders bevorzugt 300 bis 550 μm, ganz besonders bevorzugt von etwa 500 μm, aufweisen.
  • Vorteilhafterweise sind die verschiedenen Freisetzungssysteme (A), (B) und (C) zu einer Einheit bzw. Entität zusammengeführt. Hierbei kann es sich insbesondere um eine Tablette, eine Kapsel, eine Pille, ein Dragee oder dergleichen handeln. Beispielsweise können die einzelnen Partikel der Freisetzungssysteme (A), (B) und (C) zu Tabletten verpreßt werden, wobei die diskrete Partikelgestalt der einzelnen Freisetzungssysteme und somit ihre Freisetzungscharakteristik in der resultierenden verpreßten Tablette zumindest im wesentlichen erhalten bleibt.
  • Im allgemeinen sind die Freisetzungssysteme (A), (B) und (C) derart ausgestaltet, daß sie zumindest teilweise voneinander verschiedene Wirkstoffe enthalten, welche zeitlich versetzt zueinander, insbesondere an unterschiedlichen Resorptionsorten (Magen, Duodenum, Ileum etc.), freigesetzt werden.
  • Gemäß einer besonderen Ausführungsform können die Freisetzungssysteme (B) und (C) unterschiedliche Mengen an Matrixmaterial enthalten, so daß die in den Freisetzungssystemen (B) und (C) enthaltenen Wirkstoffe zeitversetzt zueinander freigesetzt werden. Die Steuerung der Freisetzung bzw. des Zeitpunkts der Freisetzung erfolgt somit bei dieser Ausführungsform über die Menge desselben Matrixmaterials. Als Matrixmaterialien können die vorgenannten Matrixmaterialien zum Einsatz kommen, d. h. quellfähige Polymere, insbesondere Cellulose oder Cellulosederivate, vorzugsweise Celluloseether und Mischungen von verschiedenen Celluloseethern, bevorzugt Hydroxyalkylcellulosen, besonders bevorzugt Hydroxypropylmethylcellulose oder eine Mischung von Methylcellulose und gemischten Celluloseethern (Hydroxypropyl-, Hydroxybutylmethylcellulose) (z. B. Methocel®).
  • Bei dieser Ausführungsform, gemäß welcher die Freisetzungssysteme (B) und (C) unterschiedliche Mengen desselben Matrixmaterials enthalten, beträgt die Menge an Matrixmaterial im Freisetzungssystem (B), bezogen auf das Freisetzungssystem (B), im allgemeinen 1 bis 5 Gew:-%, insbesondere 3 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise etwa 4 Gew.-%, und beträgt die Menge an Matrixmaterial im Freisetzungssystem (C), bezogen auf das Freisetzungssystem (C), 4 bis 10 Gew.-%, insbesondere 6 bis 8 Gew.-%, vorzugsweise etwa 7 Gew.-%. Die vorgenannten Mengenangaben beziehen sich jeweils auf das Trockengewicht.
  • Das Verhältnis der Menge an Matrixmaterial im Freisetzungssystem (C) zu der Menge an Matrixmaterial im Freisetzungssystem (B) kann dabei im Bereich von 10 : 1 bis 1,2 : 1, insbesondere 5 : 1 bis 1,5 : 1, vorzugsweise 3 : 1 bis 1,5 : 1, variieren. Vorteilhafterweise ist dabei das Verhältnis der Menge an Matrixmaterial im Freisetzungssystem (C) zu der Menge an Matrixmaterial im Freisetzungssystem (B) größer als 1,2 : 1, insbesondere größer als 1,5 : 1.
  • Gemäß einer alternativen, erfindungsgemäß aber weniger bevorzugten Ausführungsform können die Freisetzungssysteme (B) und (C) aber auch unterschiedliche Matrixmaterialien erhalten, d. h. die zeitversetzte Freisetzung in den Freisetzungssystemen (B) und (C) kann alternativ auch dadurch erreicht werden, daß unterschiedliche Matrixmaterialien in den Freisetzungssystemen (B) und (C) zum Einsatz kommen, welche nach peroraler Applikation eine unterschiedliche Freisetzungskinetik bewirken und die Wirkstoffe kontrolliert und zeitversetzt zueinander freisetzen.
  • Gemäß einer besonderen Ausgestaltung kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung derart ausgestaltet sein,
    • • daß das erste Freisetzungssystem (A) als Wirkstoffe Fluoride, insbesondere Natriumfluorid; Kupfersalze, insbesondere Kupfer(II)sulfat; Zinksalze, insbesondere Zinkoxid; Biotin; Vitamine der D-Gruppe, insbesondere Vitamin D3; Vitamin K1, Vitamin E oder dessen Derivate, insbesondere Tocopherolacetat; Q 10; Vitamin A; Luteinester; Zeaxanthin; Nicotinamid; Cyanocobalamin umfaßt; und/oder
    • • daß das zweite Freisetzungssystem (B) als Wirkstoffe Ascorbinsäure; Riboflavin; Folsäure; Thiaminnitrat; Pyridoxinhydrochlorid; Kaliumiodat; Natriummolybdat; Eisensalze, insbesondere Eisen(II)fumarat; Mangansalze, insbesondere Mangan(II)sulfat; Kaliumchlorid; Magnesiumsalze, insbesondere Magnesiumoxid umfaßt; und/oder
    • • daß das dritte Freisetzungssystem (C) als Wirkstoffe Selensalze, insbesondere Natriumselenit; Calciumpantothenat; Chromsalze, insbesondere Chromchlorid; Calciumhydrogenphosphat umfaßt.
  • Neben den vorgenannten Wirkstoffen aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen können die Freisetzungssysteme (A), (B) und/oder (C) außerdem mindestens einen pharmazeutisch unbedenklichen Träger oder Exzipienten enthalten.
  • Darüber hinaus können die Freisetzungssysteme (A), (B) und/oder (C) außerdem mindestens einen weiteren Wirk- und/oder Inhaltsstoff enthalten. Ein solcher Wirk- und/oder Inhaltsstoff kann insbesondere ausgewählt sein aus der Gruppe von Proteinen und Proteinkonzentraten; Aminosäuren; Glucosaminsalzen und Chondroitinsalzen, insbesondere Sulfaten; Pilzen und Pilzextrakten; Hefen und Hefeextrakten; Algen und Algenextrakten; Kombucha und Kombuchaextrakten; Enzymen und Coenzymen; sekundären Pflanzeninhaltsstoffen und den dazugehörigen Pflanzen und Pflanzenextrakten; probiotischen und präbiotischen Kulturen; Fruchtsäuren und deren Salzen; sowie deren Mischungen.
  • Weiterhin können die Freisetzungssysteme (A), (B) und/oder (C) außerdem mindestens einen weiteren Inhaltsstoff enthalten, welcher aus der Gruppe von Zusatz- und/oder Hilfsstoffen ausgewählt ist, wie Füll-, Streck-, Binde-, Netz-, Stabilisierungs-, Färbe-, Puffer-, Riech-, Geschmacks-, Süßungs-, Aroma-, Verarbeitungshilfs- und Konservierungsstoffen und -mitteln sowie deren Mischungen.
  • Im allgemeinen liegt die erfindungsgemäße Zusammensetzung in fester Form vor, insbesondere als Pulver oder Granulat und besonders bevorzugt als Tablette, Kapsel, Pille, Dragee oder dergleichen.
  • Bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung kann es sich insbesondere um ein Arzneimittel oder eine pharmazeutische Zubereitung, ein Medizinprodukt, ein Nahrungsergänzungsmittel oder ein diätetisches Lebensmittel handeln.
  • Die erfindungsgemäße Zusammensetzung findet, wie zuvor beschrieben, insbesondere Verwendung zur Erhöhung der Bioverfügbarkeit von Wirkstoffen aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen.
  • Weiterhin findet die erfindungsgemäße Zusammensetzung, wie zuvor beschrieben, insbesondere auch Verwendung zur Vermeidung oder Minimierung von negativen Interaktionen zwischen Wirkstoffen aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen nach deren peroraler Applikation.
  • schließlich findet die erfindungsgemäße Zusammensetzung, wie zuvor beschrieben, auch Verwendung zur Optimierung der Resorption von Wirkstoffen aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen im Magen-/Darmtrakt, insbesondere zur Vermeidung von deren Überdosierung und/oder zur Vermeidung einer Überlastung der Resorptionssysteme (Magen, Dünndarm, Dickdarm etc.).
  • In Bezug auf die Verwendung gelten die obigen Ausführungen zu der erfindungsgemäßen Zusammensetzung entsprechend.
  • Die erfindungsgemäße Zusammensetzung läßt sich insbesondere in einem Verfahren zur gesteuerten Freisetzung von Wirkstoffen aus der Zusammensetzung nach peroraler Applikation einsetzen, wobei die Zusammensetzung eine Vielzahl bzw. eine Kombination von Wirkstoffen enthält, welche insbesondere ausgewählt sind aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen, wobei die Wirkstoffe zumindest teilweise in einer quellfähigen Matrix inkorporiert oder eingelagert werden, so daß die Wirkstoffe nach peroraler Applikation kontrolliert und/oder zeitversetzt freigesetzt werden. In bezug auf das Verfahren gelten die obigen Ausführungen zu der erfindungsgemäßen Zusammensetzung entsprechend.
  • Gemäß einer besonderen Ausführungsform läßt sich die Zusammensetzung nach der vorliegenden Erfindung in einem Verfahren zur gesteuerten Freisetzung von Wirkstoffen einsetzen, welche insbesondere ausgewählt sind aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen, nach peroraler Applikation, wobei die verschiedenen Wirkstoffe in unterschiedlichen Freisetzungssystemen inkorporiert werden, wobei mindestens zwei, vorzugsweise mindestens drei verschiedene Freisetzungssysteme vorgesehen sind, wobei
    • (A) ein erster Anteil von Wirkstoffen, insbesondere aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen, in ein erstes Freisetzungssystem ohne ein Matrixmaterial inkorporiert werden;
    • (B) ein zweiter Anteil von Wirkstoffen, insbesondere aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen, in ein zweites Freisetzungssystem inkorporiert werden, welches die Wirkstoffe eingelagert in eine quellfähige Matrix umfaßt; und
    • (C) gegebenenfalls ein dritter Anteil von Wirkstoffen, insbesondere aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen, in ein drittes Freisetzungssystem inkorporiert werden, welches die Wirkstoffe eingelagert in eine quellfähige Matrix umfaßt;
    derart, daß die Freisetzungssysteme (A), (B) und gegebenenfalls (C) die Wirkstoffe nach peroraler Applikation jeweils kontrolliert und/oder zeitversetzt zueinander freisetzen.
  • Mit der vorliegenden Erfindung – d. h. mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung und ihrer Verwendung – sind eine Reihe von Vorteilen verbunden, wie sie nachfolgend skizziert sind:
    Die vorliegende Erfindung gewährleistet eine kontrollierte und/oder zeitversetzte Freisetzung von Wirkstoffen, insbesondere von Vitalstoffen (d. h. Vitamine, Mineralstoffe und/oder Spurenelemente). Auf diese Weise ist eine optimale Versorgung mit den Wirkstoffen möglich. Insbesondere kann durch die kontrollierte bzw. zeitversetzte Freisetzung eine negative Interaktion zwischen unterschiedlichen Wirkstoffen zumindest im wesentlichen vermieden oder aber zumindest minimiert werden. Nach peroraler Applikation werden die Wirkstoffe über einen definierten Zeitraum in kontinuierlicher Weise und/oder in jeweils kontrollierten Mengen freigesetzt. Hierdurch wird die Resorption der Wirkstoffe im Magen-/Darmtrakt optimiert. Insbesondere wird eine kurzfristige Überdosierung oder eine Überlastung der Resorptionssysteme zumindest im wesentlichen vermieden.
  • Bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung kann eine Freisetzung der wirksamen Bestandteile, insbesondere Vitamine, Mineralstoffe und/oder Spurenelemente, in drei Gruppen bzw. über drei unterschiedliche Freisetzungssysteme erzielt werden: Eine Gruppe mit schneller Freisetzung, eine Gruppe mit Semidepot-Freisetzung (z. B. über ca. zwei Stunden) und eine Depot-Freisetzung (später einsetzend als die Semidepot-Freisetzung und dann über ca. fünf Stunden anhaltend). Diese im Fall der Semidepot- und Depot-Freisetzung gewollte, verzögerte Freisetzung erstreckt sich trotz unterschiedlicher Stoffeigenschaften durch die gewählte Verzögerungstechnik auf alle in den jeweiligen Gruppen enthaltenen Wirkstoffe (d. h. Vitamine, Mineralstoffe und/oder Spurenelemente). Dagegen wird für ein orales Arznei- oder Lebensmittel ohne verzögerte Freisetzung erwartet, daß bereits nach etwa zwanzig Minuten in künstlichem Magensaft mindestens 70 % der Wirkstoffe in das umgebende Medium freigesetzt sind.
  • Die Retardierungen werden durch unterschiedlichen Zusatz bzw. unterschiedliche Mengen von Matrixmaterial, beispielsweise Cellulose oder Cellulosederivate, wie z. B. Hydroxypropylmethylcellulose oder eine Mischung von Methylcellulose und gemischten Celluloseethern (Hydroxypropyl-, Hydroxybutylmethylcellulose) (z. B. Methocel®), erreicht. Das Matrixmaterial quillt im Magen- und Darmsaft und stellt für die enthaltenen Wirksubstanzen eine mechanische und/oder physikochemische Barriere für die Diffusion in die umgebende Magenflüssigkeit oder Darmflüssigkeit dar. Die Semidepot-Freisetzungsgruppe von Wirksubstanzen enthält dabei vorzugsweise weniger Matrixmaterial im Vergleich zur Depot-Freisetzungsgruppe; die erste Freisetzungsgruppe enthält vorzugsweise kein Matrixmaterial. Die drei Freisetzungsgruppen – Freisetzungssysteme (A), (B) und (C) bzw. Freisetzungsgruppen "schnell", "Semidepot" und "Depot" – können dazu jeweils für sich mit allen Wirk- und Inhaltsstoffen granuliert werden und anschließend die einzelnen Granulate homogen gemischt und zu Tabletten verpreßt werden. Jedes Granulat behält in dem entstandenen Tablettenpreßling seine ursprünglichen Eigenschaften hinsichtlich der Retardierung bei. Alternativ ist es gleichermaßen möglich, die verschiedenen Freisetzungsgranulate z. B. in ein Kapselsystem einzubringen.
  • Die vorliegende Erfindung ermöglicht somit die gezielte bzw. kontrollierte und/oder zeitversetzte Freisetzung von Wirkstoffen aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelemente nach peroraler Applikation, wobei die Vitamine, Mineralstoffe und/oder Spurenelemente gegebenenfalls in Kombination mit weiteren Wirk- bzw. Inhaltsstoffen (z. B. Eiweiße bzw. Eiweißkonzentrate, Aminosäuren, Glucosaminsalze und Chondroitinsalze, insbesondere Sulfate, Pilze und Pilzextrakte, Hefen und Hefeextrakte, Algen und Algenextrakte sowie Kombucha, sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe sowie die entsprechenden Pflanzen und Pflanzenextrakte, Coenzyme und Enzyme, probiotische und präbiotische Kulturen, Fruchtsäuren und deren Salze etc.) vorliegen können.
  • Die erfindungsgemäße Zusammensetzung findet Verwendung insbesondere für Lebensmittel, (ergänzende) bilanzierte Diäten, diätetische Lebensmittel, Medizinprodukte, insbesondere in fester Form (vorzugsweise in Form von Tabletten, Kapseln, Dragees, Pillen, Pulvern und Granulaten und dergleichen).
  • Die vorliegende Erfindung führt also zu einer insgesamt deutlich vermehrten bzw. verbesserten Aufnahme der angebotenen Wirkstoffe (z. B. Vitamine etc.), und dies über einen gleichermaßen deutlich verlängerten Zeitraum.
  • Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Zusammensetzung liegt in ihrer relativ einfachen Herstellung. Die Einlagerung der Wirkstoffe in die Matrix erfolgt in an sich bekannter Weise, insbesondere durch Granulierung der in die Matrix einzulagernden Wirkstoffe in Gegenwart der matrixbildenden Materialien.
  • Außerdem ermöglicht die vorliegende Erfindung ohne weiteres eine große Variabilität in bezug auf die Freisetzungskinetik: Durch Änderung bzw. Variation der Menge und/oder Art des Matrixmaterials läßt sich die Freisetzungskinetik ohne weiteres einstellen bzw. variieren und auf diese Weise sozusagen maßschneidern.
  • Der Effekt und Nutzen für den Anwender, der mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung bzw. ihrer Verwendung erzielt wird, ergibt sich wie folgt:
    Die Resorption von Wirkstoffen, insbesondere von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen, erfolgt zu einem großen Teil im Darm. Bei den Resorptionsmechanismen handelt es sich häufig um aktive, d. h. sättigbare Transportsysteme. Zum Teil sind diese Systeme auf wenige Zentimeter Darm beschränkt. Ein schnelles Anfluten der Vitamine bei "normalfreisetzenden" Zubereitungen überlastet schnell die Resorptionssysteme, so daß zum einen nur ein Teil des Vitalstoffangebots aufgenommen werden kann und dies zum anderen nur über einen relativ kurzen Zeitraum erfolgt. Mit der ersten Aufnahme beginnen dann im Körper bereits der Verbrauch und die Ausscheidung. Mit der vorliegenden Erfindung erfolgt – wie zuvor beschrieben – dagegen die Freisetzung gesteuert bzw. kontrolliert. Die freigesetzten Vitalstoffe werden über den ständigen Strom von Mageninhalt in den Darm in relativ geringen, optimalen Konzentrationen zu ihren Resorptionsorten (z. B. Magen, Dünndarm, Dickdarm etc.) transportiert.
  • Wegen der jeweils relativ geringen Konzentrationen von Vitalstoffen an den einzelnen Wirkorten werden die Resorptionssysteme nicht überlastet, so daß insgesamt über einen längeren Zeitraum (z. B. über einen Zeitraum von fünf Stunden) ein wesentlich größerer Anteil der angebotenen Vitalstoffe resorbiert werden kann. Damit werden auch die Blutspiegel über diesen verlängerten Zeitraum durch ständigen Nachschub aufrechterhalten.
  • Durch die Eingruppierung der Wirkstoffe bzw. Vitalstoffe in die vorgenannten drei Gruppen – schnelle Freisetzung, Semidepot-Freisetzung und Depot-Freisetzung – werden negative Interaktionen zwischen den Vitaminen, Mineralien und/oder Spurenelementen gemindert bzw. vermieden und damit ebenfalls das Angebot für den Körper erhöht.
  • Die vorliegende Erfindung führt also zu einer insgesamt deutlich vermehrten und verbesserten Aufnahme der angebotenen Wirkstoffe bzw. Vitalstoffe, und dies über einen ebenfalls deutlich verlängerten Zeitraum.
  • Auf diese Weise wird die Bioverfügbarkeit der Wirkstoffe bzw. Vitalstoffe signifikant erhöht. Beispielsweise können sich negativ beeinflussende Vitalstoffe (z. B. Kupfer und Zink oder aber Magnesium und Calcium) in unterschiedlichen Phasen freigesetzt werden.
  • Die Freigabe der Vitalstoffe erfolgt in Abhängigkeit davon, wann mit einer guten Resorption des jeweiligen Vitalstoffs gerechnet werden kann (z. B. im Magen, im Duodenum, im Jejunum, im gesamten Dünndarm, im Dickdarm etc.). So können beispielsweise Glucosamin, Chondroitin, Kupfer und Selen sofort freigesetzt werden, um eine schnelle Verfügbarkeit zu ermöglichen, während andere Vitalstoffe in einer Semidepot- oder Depotphase über Stunden freigesetzt werden können, um eine bedarfsgerechte Langzeitversorgung sicherzustellen.
  • Weitere Ausgestaltungen, Abwandlungen und Variationen sowie weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung sind für den Fachmann beim Lesen der Beschreibung ohne weiteres erkennbar und realisierbar, ohne daß er dabei den Rahmen der vorliegenden Erfindung verläßt.
  • Das folgende Ausführungsbeispiel dient lediglich der Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung, ohne sie jedoch hierauf zu beschränken.
  • Ausführungsbeispiel:
  • Eine erfindungsgemäße Zusammensetzung für die perorale Applikation mit gesteuerter Freisetzung von Wirkstoffen, welche aus drei Freisetzungssystemen besteht, wurde wie nachfolgend beschrieben hergestellt. Während das erste Freisetzungssystem die Wirkstoffe aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen ohne ein Matrixmaterial enthält ("schnelle Freisetzungsgruppe"), enthalten die beiden übrigen Freisetzungssysteme die Wirkstoffe aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen in ein Matrixmaterial auf der Basis von Hydroxypropylmethylcellulose oder auf der Basis einer Mischung von Methylcellulose und gemischten Celluloseethern (Hydroxypropyl-, Hydroxybutylmethylcellulose) (z. B. Methocel®) inkorporiert, wobei das zweite Freisetzungssystem im Verhältnis zum dritten Freisetzungssystem weniger Matrixmaterial enthält, so daß das zweite Freisetzungssystem als Semidepot-Freisetzungssystem und das dritte Freisetzungssystem als Depot-Freisetzungssystem ausgestaltet ist. Während im zweiten Freisetzungssystem die Menge an Matrixmaterial, bezogen auf das zweite Freisetzungssystem, etwa 4 Gew.-% beträgt, beträgt die Matrixmaterialmenge im dritten Freisetzungssystem, bezogen auf das dritte Freisetzungssystem, etwa 7 Gew.-%.
  • Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung werden die drei Freisetzungssysteme, jeweils für sich, mit allen Wirk- und Inhaltsstoffen in an sich bekannter Weise granuliert. Die resultierenden Granulate der drei Freisetzungssysteme werden anschließend homogen miteinander vermischt und zu Tabletten verpreßt, wobei jedes Freisetzungsgranulat in dem entstandenen Tablettenpreßling seine ursprünglichen Eigenschaften hinsichtlich der kontrollierten Freisetzung bzw. Retardierung beibehält.
  • In der nachstehenden Tabelle 1 sind die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung enthaltenen Vitalstoffe (d. h. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente) mit ihrem jeweiligen Resorptionsort, der jeweiligen Resorptionsart und ihrer jeweils vorhandenen Menge wiedergegeben, während in der nachfolgenden Tabelle 2 die Zuordnung bzw. Inkorporierung der einzelnen Bestandteile in die einzelnen Freisetzungsgruppen wiedergegeben ist.
  • Figure 00210001
  • Figure 00220001

Claims (22)

  1. Zusammensetzung für die perorale Applikation mit gesteuerter Freisetzung von Wirkstoffen, enthaltend eine Vielzahl und/oder eine Kombination von Wirkstoffen, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie deren Mischungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkstoffe zumindest teilweise in einer quellfähigen Matrix inkorporiert oder eingelagert sind, so daß die Wirkstoffe nach peroraler Applikation kontrolliert und/oder zeitversetzt freigesetzt werden.
  2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrix bei Kontakt mit wäßrigen fluiden Medien, insbesondere bei Kontakt mit Magen- und/oder Darmsaft, quellfähig ist.
  3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrix ein quellfähiges Polymer, insbesondere Cellulose oder ein Cellulosederivat, vorzugsweise einen Celluloseether oder eine Mischung von verschiedenen Celluloseethern, bevorzugt eine Hydroxyalkylcellulose, besonders bevorzugt Hydroxypropylmethylcellulose oder aber eine Mischung von Methylcellulose und gemischten Celluloseethern (Hydroxypropyl-, Hydroxybutylmethylcellulose), umfaßt oder hieraus besteht.
  4. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrix die Wirkstoffe nach peroraler Applikation derart freisetzt, daß negative Interaktionen zwischen den Wirkstoffen zumindest im wesentlichen vermieden oder aber zumindest minimiert werden, und/oder daß die Matrix die Wirkstoffe nach peroraler Applikation über einen definierten Zeitraum in kontinuierlicher Weise und/oder in jeweils kontrollierten Mengen freisetzt, wodurch die Resorption der Wirkstoffe im Magen-/Darmtrakt optimiert wird, insbesondere eine kurzfristige Überdosierung und/oder Überlastung der Resorptionssysteme zumindest im wesentlichen vermieden wird.
  5. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, enthaltend außerdem mindestens einen pharmazeutisch unbedenklichen Träger oder Exzipienten.
  6. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, enthaltend außerdem mindestens einen weiteren Wirk- und/oder Inhaltsstoff, ausgewählt aus der Gruppe von Proteinen und Proteinkonzentraten; Aminosäuren; Glucosaminsalzen und Chondroitinsalzen, insbesondere Sulfaten; Pilzen und Pilzextrakten; Hefen und Hefeextrakten; Algen und Algenextrakten; Kombucha und Kombuchaextrakten; Enzymen und Coenzymen; sekundären Pflanzeninhaltsstoffen und den dazugehörigen Pflanzen und Pflanzenextrakten; probiotischen und präbiotischen Kulturen; Fruchtsäuren und deren Salzen; sowie deren Mischungen.
  7. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, enthaltend außerdem mindestens einen weiteren Inhaltsstoff, ausgewählt aus der Gruppe von Zusatz- und/oder Hilfsstoffen, wie Füll-, Streck-, Binde-, Netz-, Stabilisierungs-, Färbe-, Puffer-, Riech-, Geschmacks-, Süßungs-, Aroma-, Verarbeitungshilfs- und Konservierungsstoffen und -mitteln sowie deren Mischungen.
  8. Zusammensetzung für die perorale Applikation mit gesteuerter Freisetzung von Wirkstoffen, insbesondere wie in einem der vorangehenden Ansprüche definiert, enthaltend eine Vielzahl und/oder eine Kombination von Wirkstoffen, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie deren Mischungen, wobei die Wirkstoffe in unterschiedlichen Freisetzungssystemen enthalten sind, wobei die Zusammensetzung mindestens zwei, vorzugsweise mindestens drei verschiedene Freisetzungssysteme aufweist, umfassend: (A) ein erstes Freisetzungssystem mit einem ersten Anteil von Wirkstoffen, insbesondere aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen, welches die Wirkstoffe ohne ein Matrixmaterial umfaßt; (B) ein zweites Freisetzungssystem mit einem zweiten Anteil von Wirkstoffen, insbesondere aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen, welches die Wirkstoffe inkorporiert in einer quellfähigen Matrix umfaßt; und (C) gegebenenfalls ein drittes Freisetzungssystem mit einem dritten Anteil von Wirkstoffen, insbesondere aus der Gruppe von Vitaminen, Mineralstoffen und/oder Spurenelementen, welches die Wirkstoffe inkorporiert in einer quellfähigen Matrix umfaßt, wobei die Freisetzungssysteme (A), (B) und gegebenenfalls (C) die Wirkstoffe nach peroraler Applikation jeweils kontrolliert und/oder zeitversetzt zueinander freisetzen.
  9. Zusammensetzung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Freisetzungssysteme (A), (B) und (C) jeweils diskrete Partikel, insbesondere Formkörper, vorzugsweise Pellets, Agglomerate, Granulate oder dergleichen, umfassen oder hieraus bestehen, insbesondere wobei die diskreten Partikel Teilchendurchmesser im Bereich von 10 bis 1.000 μm, insbesondere 200 bis 750 μm, vorzugsweise 250 bis 600 μm, besonders bevorzugt 300 bis 550 μm, ganz besonders bevorzugt von etwa 500 μm, aufweisen.
  10. Zusammensetzung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Freisetzungssysteme (A), (B) und (C) zu einer Einheit zusammengeführt sind, insbesondere in Form einer Tablette, einer Kapsel, einer Pille, eines Dragees oder dergleichen.
  11. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Freisetzungssysteme (A), (B) und (C) zumindest teilweise voneinander verschiedene Wirkstoffe enthalten.
  12. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Freisetzungssysteme (B) und (C) unterschiedliche Mengen an Matrixmaterial enthalten, so daß die in den Freisetzungssystemen (B) und (C) enthaltenen Wirkstoffe zeitversetzt zueinander freigesetzt werden.
  13. Zusammensetzung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge an Matrixmaterial im Freisetzungssystem (B), bezogen auf das Freisetzungssystem (B), 1 bis 5 Gew.-%, insbesondere 3 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise etwa 4 Gew.-%, beträgt und/oder daß die Menge an Matrixmaterial im Freisetzungssystem (C), bezogen auf das Freisetzungssystem (C), 4 bis 10 Gew.-%, insbesondere 6 bis 8 Gew.-%, vorzugsweise etwa 7 Gew.-%, beträgt.
  14. Zusammensetzung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Menge an Matrixmaterial im Freisetzungssystem (C) zu der Menge an Matrixmaterial im Freisetzungssystem (B) im Bereich von 10 : 1 bis 1,2 : 1, insbesondere 5 : 1 bis 1,5 : 1, vorzugsweise 3 : 1 bis 1,5 : 1, variiert und/oder daß das Verhältnis der Menge an Matrixmaterial im Freisetzungssystem (C) zu der Menge an Matrixmaterial im Freisetzungssystem (B) größer als 1,2 : 1, insbesondere größer als 1,5 : 1, ist.
  15. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrix ein quellfähiges Polymer, insbesondere Cellulose oder ein Cellulosederivat, vorzugsweise einen Celluloseether oder eine Mischung von verschiedenen Celluloseethern, bevorzugt eine Hydroxyalkylcellulose, besonders bevorzugt Hydroxypropylmethylcellulose oder aber eine Mischung von Methylcellulose und gemischten Celluloseethern (Hydroxypropyl-, Hydroxybutylmethylcellulose), umfaßt oder hieraus besteht.
  16. Zusammensetzung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Freisetzungssysteme (B) und (C) unterschiedliche Matrixmaterialien enthalten, so daß die in den Freisetzungssystemen (B) und (C) enthaltenen Wirkstoffe zeitversetzt zueinander freigesetzt werden,
  17. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Freisetzungssystem (A) als Wirkstoffe Fluoride, insbesondere Natriumfluorid; Kupfersalze, insbesondere Kupfer(II)sulfat; Zinksalze, insbesondere Zinkoxid; Biotin; Vitamine der D-Gruppe, insbesondere Vitamin D3; Vitamin K1, Vitamin E oder dessen Derivate, insbesondere Tocopherolacetat; Q 10; Vitamin A; Luteinester; Zeaxanthin; Nicotinamid; Cyanocobalamin umfaßt; und/oder daß das zweite Freisetzungssystem (B) als Wirkstoffe Ascorbinsäure; Riboflavin; Folsäure; Thiaminnitrat; Pyridoxinhydrochlorid; Kaliumiodat; Natriummolybdat; Eisensalze, insbesondere Eisen(II)fumarat; Mangansalze, insbesondere Mangan(II)sulfat; Kaliumchlorid; Magnesiumsalze, insbesondere Magnesiumoxid umfaßt; und/oder daß das dritte Freisetzungssystem (C) als Wirkstoffe Selensalze, insbesondere Natriumselenit; Calciumpantothenat; Chromsalze, insbesondere Chromchlorid; Calciumhydrogenphosphat umfaßt.
  18. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Freisetzungssysteme (A), (B) und/oder (C) außerdem mindestens einen pharmazeutisch unbedenklichen Träger oder Exzipienten enthalten.
  19. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Freisetzungssysteme (A), (B) und/oder (C) außerdem mindestens einen weiteren Wirk- und/oder Inhaltsstoff enthalten, ausgewählt aus der Gruppe von Proteinen und Proteinkonzentraten; Aminosäuren; Glucosaminsalzen und Chondroitinsalzen, insbesondere Sulfaten; Pilzen und Pilzextrakten; Hefen und Hefeextrakten; Algen und Algenextrakten; Kombucha und Kombuchaextrakten; Enzymen und Coenzymen; sekundären Pflanzeninhaltsstoffen und den dazugehörigen Pflanzen und Pflanzenextrakten; probiotischen und präbiotischen Kulturen; Fruchtsäuren und deren Salzen; sowie deren Mischungen.
  20. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Freisetzungssysteme (A), (B) und/oder (C) außerdem mindestens einen weiteren Inhaltsstoff enthalten, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe von Zusatz- und/oder Hilfsstoffen, wie Füll-, Streck-, Binde-, Netz-, Stabilisierungs-, Färbe-, Puffer-, Riech-, Geschmacks-, Süßungs-, Aroma-, Verarbeitungshilfs- und Konservierungsstoffen und -mitteln sowie deren Mischungen.
  21. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung in fester Form vorliegt, insbesondere als Pulver oder Granulat oder vorzugsweise als Tablette, Kapsel, Pille, Dragee oder dergleichen.
  22. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung ein Arzneimittel oder eine pharmazeutische Zubereitung, ein Medizinprodukt, ein Nahrungsergänzungsmittel oder ein diätetisches Lebensmittel ist.
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