DE1024808B - Anordnung zweier Raketentriebwerke fuer feste Brennstoffe zum Antrieb eines Flugkoerpers unmittelbar hintereinander - Google Patents
Anordnung zweier Raketentriebwerke fuer feste Brennstoffe zum Antrieb eines Flugkoerpers unmittelbar hintereinanderInfo
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Description
Raketenangetriebene Flugkörper sind meist so ausgelegt, daß zwei recht verschiedene Schubanforderungen
an das Triebwerk gestellt werden. Ein hoher Schub von kurzer Dauer wird für den Start bzw. den
Beschleunigungsvorgang zur Erreichung der Auslegungsfluggeschwindigkeit benötigt. Ein wesentlich
geringerer Schub von meist längerer Dauer ist für die Zurücklegung der zu bewältigendien Flugstrecke erforderlich.
Beide Schubanfoirderungen sind meist so>
verschieden, daß sie nicht von ein und demselben Raketen^ triebwerk bewältigt werden können, zumal, wenn von
der Verwendung von Feststoffraketen ausgegangen wird.
Es ist daher üblich, getrennte Triebwerke, ein Start- bzw. Beschleunigungstriebwerk und ein Marschtriebwerk,
vorzusehen. Die Schubrichtung beider Triebwerke ist, wie noch weiter erläutert wird, oft
unterschiedlich.
Die hier beschriebene Erfindung befaßt sich mit der räumlichen Anordnung· beider Triebwerke zueinander.
Biisher wurden recht verschiedene Arten der räumlichen
Anordnung verwendet. Meist befindet sich das Marschtriebwerk in der Symmetrieachse des Flugköirperrumpfes.
Das Start- bzw. Beschleunigungstriebwerk wird oft außerhalb des Flugkörpers angeordnet.
Es kann sich seitlich, darüber, darunter oder auch hinter dem Marschtriebwerk befinden.
Während die Schubdüse des Marschtriebwerkes
etwa durch den Widerstandsmittelpunkt des Flugkörpers hindurchgeht, muß die Schubrichtung des
Beschleunigungstriebwerkes so ausgerichtet sein, daß sie etwa durch den Schwerpunkt des Flugkörpers
hindurchgeht.
Das ist der Grund dafür, daß man häufig Beschleunigungstriebwerke mit abgekröpften Düsen antrifft.
Außerhalb· des Flugkörpers angeordnete Bescbleunigungstriebwerke
ergeben ungünstige Widerstandsverhältnisse oder führen zur Notwendigkeit des Triebwerksabwurfes
nach dem Start. Beschleunigungstriebwerke, die hinter dem Marschtriebwerk liegen, ergeben
darüber hinaus unerwünschte Störungen für den Marschtriebwerksstrahl.
Eine Vielfalt von heute bestehenden Arten, den Marschtriebwerksstrahl durch das Starttriebwerk
hindurchzuführen, zeigt, daß keine dieser Lösungen als befriedigend anerkannt wurde.
Diese Verhältnisse mögen die Ursache dafür sein, daß bisher nicht versucht wurde, das Beschleunigungstriebwerk vor dem Marschtriebwerk anzuordnen. Eine
Hindurchführung des Startstrahles durch das Marschtriebwerk dürfte technisch unvertretbar sein.
Eine überraschend, günstige Lösung ergibt sich .
Eine überraschend, günstige Lösung ergibt sich .
Anordnung zweier Raketentriebwerke
für feste Brennstoffe zum Antrieb eines
Flugkörpers unmittelbar hintereinander
für feste Brennstoffe zum Antrieb eines
Flugkörpers unmittelbar hintereinander
Anmelder:
Bölkow-Entwicklungen
Kommanditgesellschaft,
Stuttgart-Flughafen
Dipl.-Ing. Kuno Dreyer, Echterdingen (Württ),
Wilhelm Wessel, Stuttgart-Hohenheim,
und Dipl.-Ing. Ludwig Bölkow, Stuttgart-Degerloch,
sind als Erfinder genannt worden
aber, wenn das Beschleunigungstriebwerk vor dem Marschtriebwerk angeordnet wird und die Abkröpfung
der Beschleunigungsdüse, gegebenenfalls auch mehrerer Düsen, so gewählt wird, daß ihr Schubstrahl
an dem Marschtriebwerk vorbeiführt. Eine solche Anordnung ist beispielsweise in Fig. 1 gezeigt.
Darin bedeutet 1 das Bescbleunigungstriebwerk, 2 die dazugehörige Schubdüse, 3 das Marschtriebwerk und
4 die Schubdüse des Marschtriebwerkes.
Bei der Durcharbeitung von Projekten hat sich ergeben, daß es bei einer solchen Anordnung leicht
möglich ist, die Abkröpfung der Beschleunigungstriebwerksschubdüse
so zu wählen, daß der Schubstrahl, wie Fig. 2 zeigt, ungehindert am Marschtriebwerk
und den übrigen Flugkörperbauteilen vorbeiführt und andererseits trotzdem seine Schubrichtung
durch, den Flugkörperschwerpunkt 5 hindürchführt.
Eine solche Beschleunigungstriebwerksschubdüsenanordnung kann noch von besonderem Vorteil sein, wenn Wert darauf gelegt wird, daß der Flugkörper ohne zusätzliche Startvorrichtung aufsteigen soll. Die in Fig. 1 skizzierte Beschleunigungstriebwerksschubrichtung vermittelt dem Flugkörper, entsprechend der Fig. 2, nicht nur eine Beschleunigungskraft 6 in Flugrichtung, sondern führt dazu, ihn durch- die gleichzeitig auftretende Schubkraft 7 vom Boden abzuheben, ohne daß er auf dem Boden eine Gleitbewe- ;!gun,g ausführen muß. Dadurch kann z.B. erreicht
Eine solche Beschleunigungstriebwerksschubdüsenanordnung kann noch von besonderem Vorteil sein, wenn Wert darauf gelegt wird, daß der Flugkörper ohne zusätzliche Startvorrichtung aufsteigen soll. Die in Fig. 1 skizzierte Beschleunigungstriebwerksschubrichtung vermittelt dem Flugkörper, entsprechend der Fig. 2, nicht nur eine Beschleunigungskraft 6 in Flugrichtung, sondern führt dazu, ihn durch- die gleichzeitig auftretende Schubkraft 7 vom Boden abzuheben, ohne daß er auf dem Boden eine Gleitbewe- ;!gun,g ausführen muß. Dadurch kann z.B. erreicht
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werden, daß ein Start ohne eine besondere Startvorrichtung
und einem beliebigen annähernd ebenen Boden aus erfolgen kann. Die Abkröpfung der Starttriebwerksdüse
übersteigt dabei gegebenenfalls das bisher übliche MaB.
Die vorgeschriebene Triebwerksanordnung macht es leicht, daß das Beschleunigungstriebwerk in den
Bereich des Geräteschwerpunktes zu liegen kommt. Die Gewichtsveränderung durch den Verbrauch des
Starttriebwerkskraftstoffes führt daher zu keiner großen Schwerpunktsverschiebung", die deshalb besonders
unangenehm wäre, weil die Schubdauer kurz und die Schwerpunktsverschiebung sehr rasch erfolgen
würde.
Die Anordnung der Triebwerke hintereinander kann leicht dazu ausgenutzt werden, den hinteren
Boden des Beschleunigungstriebwerkes mit dem vorderen Boden des Marschtriebwerkes zusammenfallen
zu lassen, so daß auf einfache Weise eine feste räumliche Zuordnung sichergestellt und gleichzeitig eine
Gewiohtseinsparung erzielt wird.
Claims (3)
1. Anordnung zweier Raketentriebwerke für feste Brennstoffe zum Antrieb eines Flugkörpers
unmittelbar hintereinander, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschleunigungstriebwerk in
Flugrichtung vor dem Marschtriebwerk angeordnet ist und eine oder mehrere Schubdüsen des
Beschleumgungstriebwerkes am Marschtriebwerk vorbeiführend abgekröpft sind.
2. Raketentriebwerksanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,, daß die Abkröpfung
der Schubdüse des vorn liegenden Triebwerkes aus der Flugrichtung so große Werte annimmt,
daß der Winkel zwischen Triebwerksachse und Düsenachse über 20° beträgt.
3. Raketentriebwerksanordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
hintereinanderliegenden zylindrisch geformten Triebwerke den zwischen ihnen liegenden Abschlußboden
ihrer Zylinderkörper gemeinsam haben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
1 709 880/53 2.58
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Family Applications (1)
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