DE2057326C3 - Flüssigkeits-Raketentriebwerk - Google Patents
Flüssigkeits-RaketentriebwerkInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02K—JET-PROPULSION PLANTS
- F02K9/00—Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof
- F02K9/42—Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof using liquid or gaseous propellants
- F02K9/44—Feeding propellants
- F02K9/50—Feeding propellants using pressurised fluid to pressurise the propellants
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- F02K—JET-PROPULSION PLANTS
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- F02K9/42—Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof using liquid or gaseous propellants
- F02K9/44—Feeding propellants
- F02K9/46—Feeding propellants using pumps
- F02K9/48—Feeding propellants using pumps driven by a gas turbine fed by propellant combustion gases or fed by vaporized propellants or other gases
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Description
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Flüssigkeits-Raketentriebwerk mit getrennten, jeweils aus einer Brennkammer
und Schubdüse bestehenden Längs- und Querschubtriebwerken, die an ein gemeinsames Treib- 4i
stoffsyslem angeschlossen und durch Treibstoffventile unabhängig voneinander einschaltbar sind.
Bei einem bekannten Raketenantrieb (DE-OS 53 868) mit voneinander unabhängiger Längs- und
Querschuberzeugung werden die beiden Flüssigtreib- M Stoffkomponenten dem aus Brennkammer und Schubdüse
bestehenden Längsschubtriebwerk mit Hilfe einer Druckgasförderung zugefiihri, während zur Querschuberzeugung
kleine Druckmittelejektoren vorgesehen sind, die mit der einen Flüssigtreibstoffkomponente ">">
oder Druckgas aus dem Druckgassystem gespeist werden. Neben dem hohen Bau- und insbesondere
Gewichtsaufwand für das gesonderte Druckgassy.stem ist bei diesem bekannten Antrieb vor allem nachteilig,
daß der bei der Querschubsteuerung erzielte spezifische h0
Impuls, bezogen auf den Treibmitlelvcrbrauchi gering
ist.
F.in weiterer bekannter Antrieb mit einem aus Brennkammer und Schubdüse bestehenden l.iingsschubtriebwerk
und von diesem unabhängig einschult- h>
biiren Druckgas- b/w. -d;:impfdüscn /ur Querschiiner-/eugung
enthält in ebenfalls aufwendiger, gewichtsiiui
llig nachteiliger Weise drei verschiedene Tmbiiutielsy
sterne, nämlich ein Turbopumpensystem zur Treibstoffförderung in die Brennkammer des Längsschubtriebwerks,
ein Druckdampfsystem, das nur bei eingeschaltetem Längsschubtriebwerk arbeitet und dann die
Turbopumpen und die Querschubdüsen mit Druckmittel versorgt, und schließlich ein Druckgassystem zum
Betrieb der Querschubdüsen bei abgeschaltetem Längsschubtriebwerk (US-PS 29 68 454).
Demgegenüber sind bei dem Raketentriebwerk der eingangs erwähnten Art sowohl für den Längs- als auch
für den Querschub jeweils aus Brennkammer und Schubdüse bestehende Einzeltriebwerke vorgesehen,
die an ein gemeinsames Treibstoffsystem angeschlossen und unabhängig voneinander einschaltbar sind. Diese
bekannte Triebwerkskombination arbeitet also mit einer impulsmäßig günstigen Treibstoffreaktion auch
bei der Querschuberzeugung und einem einfachen Treibstoffsystem für die getrennt steuerbaren Längsund
Querschubtriebwerke. Um jedoch dort die voneinander unabhängige Treibstoffeinspeisung in die Längsund
Querschubtriebwerke sicherzustellen, ist wiederum ein gesondertes Druckgassystem erforderlich, das die
einzelnen Treibstofftanks mit einem dem Einspritzdruck entsprechenden Gasdruck beaufschlagt. Diese müssen
daher als hochfeste Druckbehälter großer Wandstärke ausgebildet sein, was bei Raketentriebwerken, wo es
entscheidend auf ein. geringes Baugewicht ankommt, ein gravierender Nachteil ist.
Demgegenüber soll nach der Aufgabe der Erfindung ein Raketentriebwerk mit einem Flüssigtreibstoffsystem
geschaffen werden, das beim wahlweisen oder gleichzeitigen Betrieb der einzelnen Längs- bzw. Querschubtriebwerke
eine zwangsweise Treibstoffeinspritzung in die entsprechenden Triebwerksbrennkammern aus
gemeinsamen Treibstofftanks sicherstellt und zugleich eine einfache und vor allem gewichtsmäßig leichte
Bauweise ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Raketentriebwerk der beanspruchten Art erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß den Langs- und den Querschubtriebwerken ein gemeinsames Turbopumpenaggregat
zur Treibstofförderung mit einem beim Betrieb der Längs- und/oder der Querschubtriebwerke mit Flüssigtreibstoff
aus dem Treibstoffsystem gespeisten Heißgaserzeuger zum Turbinenantrieb zugeordnet ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Raketenantrieb ist somit für die gesamte Treibstofförderung zu sämtlichen
Längs- und Querschubtriebwerken ein einzelnes, diesen gemeinsam zugeordnetes Turbopumpenaggregat vorgesehen,
das nicht nur beim Längsschub, sondern auch bei abgeschaltetem Längsschubtriebwerk und ausschließlicher
Querschuberzeugung wirksam ist und bei dem das zum Turbinenantrieb benötigte Treibgas durch
Verbrennung der gleichen Treibsioffkomponenten gewonnen wird, die auch für den Reaktionsprozeß in
den Längs- und/oder Querschubbrennkammern verwendet werden. Somit ist zusätzlich zu den Flüssigtreibsloffkomponenten
kein weiteres Druckmittclsystem für die Treibstofförderung oder die Querschuberzeugung
erforderlich, und die Treibstofftanks sind im wesentlichen drufklos und ebenso wie das Treibstoffördersystem.
das nur aus einem ein/einen Turbopumpenaggregat einschließlich eines einzigen Heißgaserzeugers für
sämtliche fjnzcltriebwerke besieht, von konstruktiv äußerst einfacher Weise. Daher ist der apparative und
vor allem auch der Cicwichlsaufwand für die voneinander
unabhängige Längs und Qiicrschuber/eiigiiMg nach
der I rfindung wesentlich geringer als bei den
vergleichbaren bekannten Antrieben.
Im Hinblick auf einen entsprechend dem jeweiligen Gesamtschub des Raketentriebwerks veränderlichen
Treibstoffverbrauch des Gaserzeugers ist die Treibstoffzufuhr zum Gaserzeugers zweckmäßigerweise entsprechend
dem Treibstoffbedarf der jeweils eingeschalteten Längs- bzw. Querschubtriebwerke durch Regelventile
steuerbar. Vorzugsweise sind ferner die im Turbopumpenaggregat entspannten Reaktionsgase des Heißgaserzeugers
bei ausschließlicher Querschuberzeugung über das Längsschubtriebwerk abführbar, so daß die im
Gaserzeuger gebildeten Reaktionsgase nicht unmittelbar, sondern über das bei ausschließlicher Querschuberzeugung
abgeschaltete Längsschubtriebwerk abgeblasen werden und dadurch das Wiederzünden des
Längsschubtriebwerks erleichtern. Weiterhin ist der Heißgaserzeuger zweckmäßigerweise als Vorbrennkammer
des Längsschubtriebwerks ausgebildet, so daß dieses gemeinsam mit dem Heißgaserzeuger ein
Hauptstromtriebwerk darstellt und die den im Gaserzeuger gebildeten Reaktionsgasen nach Durchströmen
des Turbopumpenaggregats noch innewohnende Restenergie bei eingeschaltetem Längsschubtriebwerk zur
Schuberzeugung beiträgt. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Vorbrennkammer mit Brennstoffüberschuß zu
betreiben und die restliche Oxydatormenge bei eingeschaltetem Längsschubtriebwerk in dessen Hauptbrennkammer
einzuspeisen, so daß der gesamte Brennstoffbedarf und ein Teil der vom Längsschubtriebwerk
benötigten Oxydatormenge in der Vorbrennkam- Jo
mer brennstoffreich und dabei Treibgase verhältnismäßig niedriger Temperatur erzeugend vorverbrannt und
anschließend im Turbopumpenaggregat teilentspannt werden können, wodurch der spezifische Impuls,
bezogen auf die mitgeführte Gesamttreibstoffmenge, wesentlich verbessert wird.
Die Erfindung wird nunmehr anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher
beschrieben. Diese zeigt in schematischer Darstellung ein Raketentriebwerk mit Turbopumpenförderung nach ■*"
der Erfindung. Aus einem Brennstoffbehälter 13 und einem Oxydatorbehälter 14 werden die Treibstoffkomponenten
über Leitungen 15 bzw. 16 einer brennstoffpumpe 17 bzw. einer Oxydatorpumpe 18 zugeführt.
Ausgangsseitig ist die Brennstoffpumpe 17 über eine « Brennstoffleitung 19 mit durch Regelventile 20a und 20b
eingangsseitig schließbaren Querschubtriebwerken 21a und 2ib sowie über eine mittels eines Regelventils 22
zusteuerbare Brennstoffleitung 23, den Kühlmantel 24 des Längsschubtriebwerks 25 und schließlich über eine
weitere Brennstoffleitung 26 mit einem Gaserzeuger 27 verbunden. In diesen wird gleichzeitig von der
Oxydatorpumpe 18 über eine Zweigleitung 28 einer Oxydatorleitung 29, die über die Regelventile 20a und
20b zu den Querschubtriebwerken 21a und 21b führt, Oxydator über ein vorgeschaltetes Regelventil 30
eingespeist Im Gaserzeuger 27 entsteht Heißgas mit Brennstoffüberschuß, das über eine die Pumpen 17, 18
auf gemeinsamer Welle antreibende Turbine 31 geleitet und von dort über eine Leitung 34 dem Längsschubtriebwerk
25 zugeführt wird. Die restliche Oxydatormenge wird auf einem anderen Wege, nämlich über eine
weitere, an die Pumpe 18 angeschlossene Oxydatorleitung 32 und ein Regelventil 33 dem Längsschubtriebwerk
25 zugeführt.
Bei ausschließlichem Längsschub sind die Regelventile 30, 22 und 33 geöffnet, die RegCidoppelventile 20a
und 20b dagegen geschlossen. Bei ausschließlicher
Querschuberzeugung sind die Regeldoppelventile des jeweils zur Querschuberzeugung benötigten Querschubtriebwerks
21a und/oder 216 geöffnet, das Regelventil 33 ist geschlossen und die beiden Regelventile
30 und 22 sind dem Treibstoffbedarf des Gaserzeugers 27 entsprechend geöffnet. Vom Gaserzeuger
27 gelangt das Heißgas über die Turbine 31 und die Leitung 34 in die Hauptbrennkammer des
Längsschubtriebwerks 25, aus dem es ohne Oxydatorzumischung ins Freie abgeführt wird.
Werden das Längsschubtriebwerk 25 und ein oder mehrere Querschubtriebwerke 21a, 21b gleichzeitig
benutzt, so werden die beschriebenen Regelventile je nach der geforderten Schubkraft geschaltet. Zusätzlich
zu den beiden, entgegengesetzt wirkenden Querschubtriebwerken 21a 216 können natürlich auch weitere
Querschubtriebwerkspaare vorgesehen sein, z. b. zwei entgegengesetzt gerichtete, gegenüber den Querschubtriebwerken
21a, 21 b um 90° versetzte Triebwerke mit zugeordneten Doppelventilen, um durch entsprechende
Betätigung und evtl. Querschnittsregulierung der einzelnen Doppelregelventile eine vektoriell veränderliche
Querschubsteuerung zu ermöglichen
Claims (5)
1. Flüssigkeits-Raketentriebwerk mit getrennten, jeweils aus einer Brennkammer und Schubdüse
bestehenden Längs- und Querschubtriebwerken, die an ein gemeinsames Treibstoffsystem angeschlossen
und durch Treibstoffventile unabhängig voneinander einschaltbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß den Längs- und den Querschubtriebwerken (25,21a,2ib)emgemeinsamesTurbopumpenaggregat
(17,18,31) zur Treibstofförderung mit einem beim Betrieb der Längs und/oder der Querschubtriebwerke
mit Flüssigtreibstoff aus dem Treibstoffsystem (13,14) gespeisten HeiQgaserzeuger (27) zum
Turbinenantrieb zugeordnet ist ''
2. Raketentriebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibstoffzufuhr zum
Gaserzeuger (27) entsprechend dem Treibstoffbedarf der jeweils eingeschalteten Längs- bzw.
Querschubtriebwerke (25 bzw. 21a, 2\b) durch Regelventil (22,30) steuerbar ist.
3. Raketentriebwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im Turbopumpenaggregat
(17,18,31) entspannten Reaktionsgase des
Heißgaserzeugers (27) bei ausschließlicher Längsschuberzeugung über das Längsschubtriebwerk (25)
abführbar sind.
4. Raketentriebwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Heißgaserzeuger (27) als Vorbrennkammer des M Längsschubtriebwerks (25) ausgebildet ist.
5. Raketentriebwerk nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß Ae Vor!.-7ennkammer (27) mit
Brennstoffüberschuß betrieben und die restliche Oxydatormenge bei eingesclv'ietem Längsschub- J5
triebwerk (25) in dessen Hauptbrennkammer eingespeist wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702057326 DE2057326C3 (de) | 1970-11-21 | 1970-11-21 | Flüssigkeits-Raketentriebwerk |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702057326 DE2057326C3 (de) | 1970-11-21 | 1970-11-21 | Flüssigkeits-Raketentriebwerk |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2057326A1 DE2057326A1 (de) | 1972-05-25 |
DE2057326B2 DE2057326B2 (de) | 1979-05-31 |
DE2057326C3 true DE2057326C3 (de) | 1980-01-24 |
Family
ID=5788768
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702057326 Expired DE2057326C3 (de) | 1970-11-21 | 1970-11-21 | Flüssigkeits-Raketentriebwerk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2057326C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4415259C1 (de) * | 1994-04-30 | 1995-06-08 | Daimler Benz Aerospace Ag | Schuberzeugungsvorrichtung |
-
1970
- 1970-11-21 DE DE19702057326 patent/DE2057326C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4415259C1 (de) * | 1994-04-30 | 1995-06-08 | Daimler Benz Aerospace Ag | Schuberzeugungsvorrichtung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2057326A1 (de) | 1972-05-25 |
DE2057326B2 (de) | 1979-05-31 |
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Legal Events
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