DE10244303A1 - Verfahren und Monitordetektor zur Bestimmung der Intensität von gepulster VUV- oder EUV-Strahlung sowie Verwendung eines derartigen Monitordetektors - Google Patents

Verfahren und Monitordetektor zur Bestimmung der Intensität von gepulster VUV- oder EUV-Strahlung sowie Verwendung eines derartigen Monitordetektors Download PDF

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Abstract

Zur Bestimmung der Intensität von gepulster VUV- oder EUV-Strahlung sind folgende Verfahrensschritte vorgesehen: DOLLAR A - Durchstrahlung einer mit Gas bei einem definierten Druck < 10·-4· hPa gefüllten Wechselwirkungszone (3) in einer definierten Strahlrichtung (1) zur Bildung von Photoelektronen und Photoionen, DOLLAR A - Beschleunigung der Photoelektronen und Photoionen in einem definierten Winkel zur Strahlrichtung (1) durch ein elektrisches Feld, DOLLAR A - Detektion von Ladung oder Strom der beschleunigten Photoelektronen und/oder Photoionen als Maß für die zu bestimmende Intensität der Strahlung unter Verzicht auf Ladungsvervielfachung.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Strahlungsstärke einer gepulsten VUV- oder EUV-Strahlung. Die Bestimmung der Strahlungsstärke umfasst dabei sowohl die mittlere Strahlungsleistung sowie die Pulsenergie von intensiver und hochgradig gepulster VUV- oder EUV-Strahlung (Photonenenergie: 10 eV bis 200 eV; mittlere Strahlungsleistung: 50 μW bis 50 W; Spitzenstrahlungsleistung: 10 MW bis 10 GW, Pulsenergie: 10 μJ bis 1 mJ; Pulsfrequenz: 1 Hz bis 10 MHz, Pulsdauer: 0,1 ps bis 10 ns). Die Erfindung betrifft ferner einen Monitordetektor für derartige VUV- oder EUV-Strahlung und dessen Verwendung.
  • Die Erzeugung hochgradig gepulster und intensiver Strahlung im Vakuum-UV (VUV) bzw. Extrem-UV (EUV) erfolgt derzeit in erster Linie an Freie-Elektronen-Lasern (FEL). Der Bedarf an intensiver VUV- oder EUV-Strahlung ergibt sich beispielsweise für die EUV-Lithographie zur Herstellung von Halbleiterbauelementen. Die hierfür verwendbaren Strahlungsquellen emittieren aller Voraussicht nach hochgradig gepulste Strahlung und basieren ggf. sogar auf dem Prinzip eines FEL. Bei der industriellen Nutzung derartiger Quellen im Bereich EUV-Lithographie ist eine genaue Kontrolle von Bestrahlungsdosen und eine Überwachung der Strahlungsleistungen bzw. Pulsenergien unumgänglich.
  • Es besteht daher ein Bedarf für geeignete Detektoren, mit deren Hilfe sich Strahlungsleistung und Pulsenergie von intensiver und hochgradig gepulster VUV- oder EUV-Strahlung bestimmen lassen, ohne die Strahlung merklich abzuschwächen (Monitordetektoren). Darüber hinaus besteht ein Bedarf für solche Detektoren, die sich zur Ausbildung eines kalibrierbaren Transfernormals eignen, mit einem hinreichenden Maß an Strahlungsstabilität und Linearität, dessen Kalibrierung seinerseits auf bekannte primäre Detektornormale rückführbar ist, wie z.B. auf das elektrische Substitutionsradiometer SYRES II, das die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Kombination mit monochromatisierter VUV-Synchrotronstrahlung in ihrem Radiometrielabor am Elektronenspeicherring BESSY II in Berlin einsetzt. SYRES II ist ein thermischer Detektor, der auf der Äquivalenz der Aufheizung eines Hohlraumabsorbers durch Strahlungsleistung und elektrische Leistung beruht, wobei der Hohlraumabsorber einen Absorptionsgrad von nahezu 100 % aufweist. Der Hohlraumabsorber wird mit einer Umgebungstemperatur von ca. 4,2 K betrieben. Ohne Strahlung wird eine leicht erhöhte Temperatur durch Zuführung elektrischer Leistung erzeugt und eingeregelt. Trifft nun in einem zweiten Schritt Strahlung auf, wird die für die Aufrechterhaltung der Regeltemperatur benötigte elektrische Leistung um den Betrag der einfallenden Strahlungsleistung vermindert. Die Differenz der zugeführten elektrischen Leistung ohne und mit Strahlung entspricht daher der absorbierten Strahlungsleistung. Derartige absolute Detektorennormale sind jedoch sehr aufwendig und weisen nur einen begrenzten Dynamikbereich von etwa drei Größenordnungen auf, innerhalb dessen sie verwendbar sind.
  • Die üblicherweise im VUV oder EUV als kalibrierbare Transfer-Detektornormale verwendeten Halbleiter-Photodetektoren würden durch die intensive und mit außerordentlich kurzen Pulsen ausgesandte Strahlung eines FEL oder einer vergleichbaren EUV-Strahlungsquelle zerstört oder zumindest gesättigt werden. Die alternative Verwendung photoemissiver Festkörperdetektoren ist dagegen für eine zuverlässige und reproduzierbare absolute Photonendetektion im VUV oder EUV grundsätzlich limitiert, da die Emission der Photoelektronen bei derartigen Detektoren und damit deren Signal extrem von der Reinheit der emittierenden Oberfläche abhängt.
  • Für die Detektion von Strahlung im VUV oder EUV sind ferner Gasdetektoren bekannt, in denen eine meist atomare Photoionisation durch die einfallende Strahlung stattfindet. Das bekannte Prinzip der sog. Doppelionisationskammer nach Samson zur Messung mittlerer Strahlungsleistungen basiert dabei auf dem Betrieb bei verhältnismäßig hohen Gasdrücken im Bereich von 1 hPa und der Schwächung der Strahlungsintensität bei der Durchstrahlung der Ionisationskammer. Die elektrischen Signale werden erzeugt durch Extraktion und Aufsammeln der positiv geladenen Photoionen. Dieses Prinzip eignet sich daher nicht als Monitordetektor und auch nicht in der Umgebung von Ultrahochvakuum bei Drücken im Bereich 10–9 hPa. Wegen der hohen Masse von Photoionen (gegenüber Photoelektronen) und der damit verbundenen langen Flugdauer ist das Prinzip der Doppelionisationskammer nach Samson auch nicht optimal für pulsaufgelöste Messungen bei gepulsten Strahlungsquellen. Eine denkbare Alternative besteht in einem typischen und bekannten Photoionisationsexperiment, bei dem mit niedrigen Gasdrücken < 10–4 hPa gearbeitet wird und der Nachweis über die Detektion von Photoionen oder Photoelektronen geschehen kann, jedoch mit Hilfe von Sekundärelektronenvervielfachung, d.h. einer Signalverstärkung beispielsweise durch Mikrokanalplatten-(MCP-)Detektoren oder sog. Channeltrons. Wegen der Signalverstärkung beim Photoelektronen- oder Photoionennachweis können aber auch derartige Detektoren auf dem Prinzip des bekannten Photoionisationsexperimentes durch die intensive und innerhalb kürzester Pulse ausgesandte Strahlung eines FEL oder einer entsprechenden EUV-Strahlungsquelle, die auch bei Gasdrücken < 10–4 hPa Photoelektronen und Photoionen im Bereich 106 bis 109 pro Puls erzeugen können, leicht in die Sättigung gebracht werden.
  • Das der Erfindung zugrundeliegende Problem besteht somit darin, dass kein Monitordetektor zur Verfügung steht, der für die Detektion von intensiver und hochgradig gepulster Strahlung im EUV- bzw. VUV-Bereich einsetzbar und als kalibriertes Normal verwendbar ist.
  • Die vorliegende Endung geht daher von der Problemstellung aus, die Detektion und insbesondere die kalibrierbare Detektion derartiger Strahlung zu ermöglichen.
  • Zur Lösung des Problems dient erfindungsgemäß ein Verfahren zur Bestimmung der Intensität von gepulster VUV- oder EUV-Strahlung mit folgenden Verfahrensschritten:
    • – Durchstrahlung einer mit Gas bei einem definierten Druck < 10–4 hPa gefüllten Wechselwirkungszone in einer definierten Strahlrichtung zur Bildung von Photoelektronen und Photoionen,
    • – Beschleunigung der Photoelektronen und Photoionen in einem definieren Winkel zur Strahlrichtung durch ein elektrisches Feld,
    • – Detektion von Ladung oder Strom der beschleunigten Photoelektronen und Photoionen als Maß für die zu bestimmende Intensität der Strahlung unter Verzicht auf Ladungsvervielfachung.
  • Zur Lösung des Problems ist ferner ein Monitordetektor für intensive VUV- oder EUV-Strahlung mit folgenden Merkmalen angegeben:
    • – eine mit einem Gas bei einem definierten Druck < 10–4 hPa gefüllten Wechselwirkungskammer, durch die Strahlung mit einer definierten Strahlrichtung hindurch tritt,
    • – Elektroden zur Ausbildung eines elektrischen Feldes senkrecht zur Strahlrichtung,
    • – Sammelelektroden als nicht-verstärkende Strom- oder Ladungsdetektoren für Photoelektronen und/oder Photoionen.
  • Erfindungsgemäß gelingt es erstmalig, einen geeigneten Detektor für extreme Strahlungsintensitäten in extrem kurzen Pulsen einzusetzen, indem eine mit einem Gas bei einem definierten Druck zwischen 10–4 hPa und 10–6 hPa gefüllte Wechselwirkungskammer durchstrahlt wird und die darin generierten Photoelektronen und Photoionen beschleunigt und ohne Signalverstärkung detektiert werden. Durch geeignete Abmessungen und Betriebsspannungen lässt sich ein linearer Dynamikbereich des Monitordetektors von mindestens acht Größenordnungen gewährleisten. Die Wechselwirkungskammer ist dabei vorzugsweise mit einem Edelgas gefüllt, wobei sich beispielsweise die Verwendung von Xenon mit einem Druck von etwa 10–5 hPa bewährt hat. Die präzise Gasdruckmessung kann dabei mit Hilfe eines sog. Gasreibungsvakuummeters der Fa. MKS erfolgen.
  • Für die Bestimmung der mittleren Strahlungsleistung reicht es aus, den ggf. über ein RC-Glied geglätteten Strom entweder der generierten Photoelektronen oder der generierten Photoionen mit einem Picoamperemeter, z.B. von der Fa. Keithley, zu messen. Für pulsaufgelöste Messungen von Pulsenergien gepulster Strahlung empfiehlt es sich, den durch die Ladungsmenge eines Pulses über einen Kodensator generierten Spannungspuls zu messen und elektronisch zu verarbeiten, und zwar des Photoelektronensignals, da Elektronen wegen ihrer kleineren Masse gegenüber Ionen und ihrer daraus resultierenden kürzeren Flugdauern eine höhere Zeitauflösung garantieren. Bei Kalibrierung des Detektors mit gleichsam kontinuierlicher Synchrotronstrahlung bzgl. der mittleren Strahlungsleistung ist es für die Messungen mit hochgradig gepulster Strahlung zweckmäßig, gleichzeitig sowohl die generierten Photoelektronen für pulsaufgelöste Messungen als auch die generierten Photoionen für die Absolutmessung der mittleren Strahlungsleistung zu detektieren.
  • Darüber hinaus kann es zweckmäßig sein, wenn die Photoionen vor der Detektion eine definierte Flugstrecke durchlaufen und eine zeitliche Korrelation der detektierten Pulse für die Photoionen und Photoelektronen hergestellt wird. Im Einzelpulsbetrieb einer hochgradig gepulsten Quelle kann aus der Flugzeit t der Ladungszustand q der Photoionen ermittelt werden (Ionen-Flugzeitspektroskopie: q ~ t–1/2). Als Startsignal für die Ionen-Flugzeitmessung dient beispielsweise das Elektronensignal eines Photonenpulses, als Stoppsignal der in diesem Fall ebenfalls als Spannungspuls über einen Kondensator ausgeformete Ionenladungspuls. Die Messung der Ladungszustandsverteilung der Photoionen erlaubt Rückschlüsse auf die spektrale Reinheit der Strahlung (Anteile höherer Ordnungen bzw. höherer Harmonischer) sowie auf eventuelle nicht-lineare Effekte bei der Photoionisation bei sehr hohen Bestrahlungsstärken (Mehr-Photonen-Prozesse). Informationen über diese Effekte sind wichtig, da sie die eigentlichen Messergebnisse bzgl. Strahlintensitäten beeinflussen können.
  • Das Vakuum, in dem VUV-Strahlung transportiert wird, beträgt typischerweise 10–9 hPa. Die Druckdifferenz zum Vakuum in der Wechselwirkungskammer, das bei Betrieb des Monitordetektors vorzugsweise 10–5 hPa beträgt, kann durch ein differentielles Pumpsystem sichergestellt werden, wie es z.B. als Difterentialpumpe DP-03 der X-ray Instrumentation Associates bekannt ist.
  • Der erfindungsgemäße Monitordetektor lässt sich zur absoluten Detektion von gepulster VUV-Strahlung mit einer Spitzenleistung von 10 MW bis zu 1 GW verwenden, bei Pulsabständen von ≥ 0,1 μs und Pulsdauern zwischen 0,1 ps und 10 ns. Diese kurzen Pulse können eine Pulsenergie von 10 μJ bis zu 100 μJ und eine mittlere Strahlungsleistung von über 1 W aufweisen.
  • Das Prinzip des Monitordetektors basiert auf atomarer Photoionisation im Bereich linearer Prozesse, wie sie für einen unfokussierten Strahl im allgemeinen zu erwarten sind. In einem weiteren Schritt können jedoch auch nicht-lineare Effekte untersucht werden, die auftreten können, wenn der Strahl innerhalb der Wechselwirkungskammer fokussiert und so die Bestrahlungsstärke potenziert wird. Dadurch könnten die Grenzen linearen Verhaltens bei der atomaren Photoionisation und damit des Monitordetektors bestimmt werden.
  • Die Erfindung soll im Folgenden anhand eines in Form von Abbildungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gas-Monitordetektors,
  • 2 eine Kurve der auf die Gasdichte normierten Quantenausbeute für den geglätteten Photoionenstrom,
  • 3 eine Messkurve und eine Auswertungsgrafik für die Anzahl gemessener Photonen pro Puls mit Hilfe des Elektronensignals,
  • 4 ein Messergebnis im Einzelpulsbetrieb des VUV-FEL für einen Photoelektronenpuls und einen Photoionenpuls mit Xenon als Arbeitsgas.
  • In 1 ist die Strahlrichtung 1 der VUV- bzw. EUV-Strahlung durch einen horizontalen Pfeil gekennzeichnet.
  • Ein differentielles Pumpsystem 2 erhält die Druckdifferenz zwischen einer Wechselwirkungszone 3 und dem Außenbereich aufrecht. In der Wechselwirkungszone 3 befindet sich ein Edelgas, beispielsweise Xenon. Die die Wechselwirkungszone 3 durchlaufende Strahlung 1 erzeugt durch Photoionisation Photoelektronen und Photoionen. Senkrecht zur Strahlrichtung 1 befindet sich ein als Sammelelektrode ausgebildeter Ladungsdetektor 4 auf einem positiven Potential V1 gegenüber dem Strahl 1, der somit die negativ geladenen Elektronen einsammelt und unverstärkt detektiert. Auf der gegenüberliegenden Seite bzgl. Strahl 1 befindet sich für die Extraktion der Photoionen eine Elektrode 5 auf einem negativen Potential V2 gegenüber dem Strahl 1. Die Elektrode 5 weist eine durch Pertorierung gebildete Öffnung auf, die den Durchtritt der Ionen ermöglicht. Es schließt sich eine durch eine zylindrische Elektrode 6 begrenzte Flugstrecke 7 an.
  • Die zylindrische Elektrode 6 liegt zur Fokussierung des Ionenstrahls auf negativem Potential Vs gegenüber V2. Die in Flugrichtung 8 der Ionen liegenden Stirnwände der Elektrode 6 sind ebenfalls perforiert, um die Ionen durchzulassen. Eine Sammelelektrode bildet einen nicht-verstärkenden Ladungsdetektor 9 für die Photoionen auf einem gegenüber V3 negativen Potential V4.
  • Die Kalibrierung des erfindungsgemäßen Gas-Monitor-Detektors kann mit monochromatisierter Synchrotronstrahlung bei verhältnismäßig niedrigen Strahlungsleistungen von etwa 300 nW erfolgen, indem diese nach Durchlaufen der Wechselwirkungskammer auf ein kalibriertes Detektornormal 10 trifft. Zur Anpassung an die verfügbare Strahlungsleistung monochromatisierter Synchrotronstrahlung kann es zweckmäßig sein, den Gasdruck in der Wechselwirkungskammer 3 um einem Faktor > 10, beispielsweise etwa 40, gegenüber dem Betrieb mit intensiver FEL-Strahlung zu erhöhen, um ein ausreichend großes Signal für den Strom der Ladungsteilchen zu erhalten.
  • In der nachstehenden Tabelle 1
    Figure 00080001
    sind die zu erwartenden Signalintensitäten bei der Photodetektion mit Xenon als Arbeitsgas und bei einer Photonenergie von 15 eV abgeschätzt.
  • In der Spalte A ist die spontane FEL-Strahlung des VUV-FEL am DESY ohne eine selbstverstärkende spontane Emission (SASE) betrachtet. In den Spalten B und C ist die SASE-Verstärkung des FEL berücksichtigt, wobei in Spalte B die Verstärkung mit 102 und in Spalte C die Verstärkung mit 105 angenommen ist. In der Spalte D ist die Ausbeute betrachtet, die während der Kalibrierung des Monitordetektors mit monochromatisierter Synchrotonstrahlung am Berliner Elektronenspeicherring BESSY II entsteht.
  • Die Zeilen geben die Pulsrate (Bunch rate), die in jedem Puls (des FEL) enthaltene Anzahl der Photonen für die Fälle A, B und C und den Photonenfluss in allen vier Fällen an.
  • Die Zeile „Target-gas pressure" gibt den üblichen Wert des Gasdruckes von 10–5 hPa für die Wechselwirkungszone 3 bei der Verwendung eines FEL-Strahls 1 und den erforderlichen Druck 4 × 10–4 hPa bei Durchstrahlung der Wechselwirkungszone 3 mit Synchrotronstrahlung (für die Kalibrierung) an. Die weiteren Zeilen enthalten die Gasdichte (Target density) für die beiden unterschiedlichen Drücke in der Wechselwirkungszone 3, sowie die für Xenon mit 15 eV Photonenenergie gültigen Werte für den Photoionisationswirkungsquerschnitt und die sich aus der perforierten Öffnung von Blende 5 ergebende wirksame Länge der Wechselwirkungszone an. Die sich in den letzten beiden Zeilen ergebenden Zahlenwerte für die Anzahl der durch Photoionisation generierten Photoionen und den sich daraus ergebenden Strom sind durch den erfindungsgemäßen Gas-Monitordetektor in Kombination mit kommerziell erhältlicher Elektronik zur Einzelpulsauslesung bzw. Picoamperemetern detektierbar.
  • 2 zeigt die mit einer relativen Unsicherheit von 4 % bestimmten Werte der Quantenausbeute für den Photoionenstrom, normiert auf die Gasdichte mit Xenon als Arbeitsgas. Im Bereich zwischen 50 und 70 nm wurden die Daten mit Hilfe einer Halbleiterphotodiode als kalibriertes Detektornormal rückführbar auf das elektrische Substitutionsradiometer SYRES gemessen (farbige Datenpunkte) und dann mit Hilfe bekannter Photionisationswirkungsquerschnittsverläufe von Xenon extrapoliert (schwarze Datenpunkte). Die Messung ist erfolgt im Radiometrielabor der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) am Berliner Elektronenspeicherring BESSY II mit monochromatisierter Synchrotronstrahlung und Xenon als Arbeitsgas.
  • Die in 3 dargestellte Messkurve, bestimmt am VUV-FEL des Deutschen Elektronensynchrotron (DESY) in Hamburg bei einer Photonenenergie von 14,3 eV mit Xenon als Arbeitsgas, zeigt als Beispiel einen Pulszug mit zehn FEL-Pulsen bei einer Photonenenergie von 14,3 eV, die einen zeitlichen Abstand von größenordnungsmäßig 1 μs aufweisen. Die dabei am Ladungsdetektor 4 über einem Kondensator gemessenen Spannungspulse der Photoelektronen sind in 3 oben aufgetragen. Die zugehörige Auswertung in Anzahl der Photonen pro Puts ist in 3 unten dargestellt.
  • Für die in 3 dargestellte quantitative Auswertung des Elektronensignals ist es zweckmäßig, wenn dieses parallel mit dem (kalibrierten) Ionenstromsignal aufgenommen wird.
  • Es ist erkennbar, dass der erfindungsgemäße Gas-Monitordetektor mit hoher Auflösung die quantitative Messung von Photonenanzahlen pro Puls bzw. Pulsenergien kurzer Photonenpulse ermöglicht.
  • 4 verdeutlicht für einen Einzelpulsbetrieb der FEL-Quelle die zeitliche Korrelation zwischen dem Messsignal an dem Ladungsdetektor 4 für die Photoelektronen eines Strahlungspulses und an dem Ladungsdetektor 9 für die Photoionen desselben Strahlungspulses. Die hier gemessene Laufzeit von 3,5 μs der Photoionen gegenüber den Photoelektronen indiziert, dass die Xenon-Ionen einfach ionisiert sind, da zweifach ionisierte Ionen den Ladungsdetektor 9 in einer kürzeren Laufzeit durch die Laufstrecke 7 erreichen würden.

Claims (14)

  1. Verfahren zur Bestimmung der Intensität von gepulster VUV- oder EUV-Strahlung mit folgenden Vertahrensschritten: – Durchstrahlung einer mit Gas bei einem definierten Druck < 10–4 hPa gefüllten Wechselwirkungszone (3) in einer definierten Strahlrichtung (1) zur Bildung von Photoelektronen und Photoionen, – Beschleunigung der Photoelektronen und Photoionen in einem definierten Winkel zur Strahlrichtung (1) durch ein elektrisches Feld, – Detektion von Ladung oder Strom der beschleunigten Photoelektronen und/oder Photoionen als Maß für die zu bestimmende Intensität der Strahlung unter Verzicht auf Ladungsvervielfachung.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Wechselwirkungszone (3) mit einem Edelgas gefüllt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem gleichzeitig sowohl Photoelektronen als auch Photoionen detektiert werden.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem die Photoionen vor der Detektion eine definierte Strecke (7) durchlaufen und eine zeitliche Korrelation der detektierten Pulse für die Photoelektronen und Photoionen hergestellt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem die zeitliche Differenz der Detektion der Pulse für die Photoelektronen und Photoionen bestimmt wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem eine Kalibrierung durch Vergleich mit einem kalibrierten Detektornormal (10) bei niedrigen Strahlungsleistungen vorgenommen wird, indem bei einem um wenigstens den Faktor 10 erhöhten Druck des Gases in der Wechselwirkungszone (3) die durch Detektion der Ladungsmenge gebildeten Messwerte ermittelt und mit denen des kalibrierten Detektornormals verglichen werden.
  7. Monitordetektor für hochintensive VUV- oder EUV-Strahlung mit: – einer mit einem Gas bei einem Druck < 10–4 hPa gefüllten Wechselwirkungskammer (3), durch die Strahlung mit einer definierten Strahlungsrichtung (1) hindurch tritt, – Elektroden (4, 5, 6, 9) zur Ausbildung eines elektrischen Feldes in einem definierten Winkel zur Strahlrichtung (1 ), – Sammelelektroden als nicht-verstärkende Strom- oder Ladungsdetektoren (4, 9) für Photoelektronen und/oder Photoionen.
  8. Monitordetektor nach Anspruch 7, bei dem zwischen der Wechselwirkungszone (3) und dem Ladungsdetektor (9) eine Flugstrecke (7) integriert ist.
  9. Monitordetektor nach Anspruch 7 oder 8, bei dem ein Ladungsdetektor (9) für positive Ladungen und ein Ladungsdetektor (4) für negative Ladungen an gegenüberliegenden Enden in Richtung des elektrischen Feldgradienten angeordnet sind.
  10. Monitordetektor nach einem der Ansprüche 7 bis 9, bei dem der Druck in der Wechselwirkungskammer etwa 105 hPa beträgt.
  11. Monitordetektor nach einem der Ansprüche 7 bis 10, bei dem die Druckdifferenz zwischen Strahlführung und Wechselwirkungszone (3) etwa 104 beträgt.
  12. Monitordetektor nach Anspruch 11, bei dem die Druckdifferenz durch ein differentielles Pumpsystem aufrecht erhalten wird.
  13. Verwendung eines Monitordetektors nach einem der Ansprüche 7 bis 12 zur Detektion von gepulster Strahlung mit einer mittleren Strahlungsleistung > 1 W und einer Spitzenstrahlungsleistung > 10 MW mit einer Pulsenergie > 10 μJ.
  14. Verwendung nach Anspruch 13 zur Detektion von gepulster Strahlung in Pulszügen mit Pulsabständen > 0,1 μs und Pulslängen zwischen 0,1 ps und 10 ns im VUV- oder EUV-Bereich.
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