DE2826484C2 - Regelverfahren zur automatischen Driftstabilisierung bei einer Strahlungsmessung und Verwendungen bei diesem Verfahren - Google Patents
Regelverfahren zur automatischen Driftstabilisierung bei einer Strahlungsmessung und Verwendungen bei diesem VerfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Regelverfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In der Kernstrahlungsmeßtechnik, aber auch in der Photometrie, werden Detektoren, wie Szintillationszähler,
Proportionalzählrohre, Halbleiterdetektoren oder Photovervielfacher mit innerer Verstärkung verwendet,
die Impulse liefern, deren Impulsamplitude der von dem Detektor absorbierten Energie entspricht. Eine besondere
Schwierigkeit liegt in der Drift derartiger Strahlungsmeßeinrichtungen insbesondere aufgrund
veränderlicher innerer Verstärkung. Deren Änderung bewirkt eine Änderung der Impulshöhen, damit eine
Verschiebung der Energielinien relativ zu den eingestellten Ansprechschwellen für die Impulsregistrierung
und dadurch fehlerhafte Intensitätsmessungen. Zwar kann man diese Fehler durch regelmäßige Kontrolle mit
Eichstrahlern und manuelle Nachstellung in zulässigen Grenzen halten. Besser sind jedoch automatische
Regelverfahren zur Driftstabilisierung.
Regelverfahren der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art sind bekannt: So ist es bekannt
(Nucleonics, Bd. 13, 1955, Nr. 7, S. 36 bis 41), zur automatischen Driftstabilisierung bei Szintillationsspektrometern
die Regelgröße von der Lage einer Bezugslinie im Impulsamplitudenspektrum abzuleiten,
das i. a. von einer äußeren radioaktiven Quelle erzeugt wird.
Die Anwendung externer Strahler ist jedoch aufwendig und teuer. Es kann ferner zu Überlagerungen von
Bezugslinien mit dem zu messenden Spektrum kommen.
Soweit als externe Bezugsstrahlungsquelle etwa
gepulste Lichtquellen verwendet werden, haben diese den Nachteil, selbst eine Drift aufzuweisen. Dies gilt z. B.
für ein bekanntes (»Nuclear Instruments and Methods«, Bd. 8,1960, Nr. 3, S. 331 bis 334) universelles Verfahren
zur Stabilisierung von Szintillations-Spektrometeranordnungen; hierbei wird zur Driftstabilisierung eine
äußere Impulslichtquelle verwendet, die zur Erzeugung einer künstlichen Spektrallinie innerhalb des Spektrums
dient Des weiteren ist es io diesem Zusammenhang bekannt (»The Review of Scientific Instruments«, Bd. 46,
1975, Nr. 8, S. 980 bis 984), zur Stabilisierung von Photomultipliern in Flüssigkeitsszintillationszählern
eine Leuchtdiode in der Meßkammer zur Erzeugung separater Bezugsimpulse zu verwenden, wobei die
emittierte Wellenlänge in den Spektralbereich der Photokathode des Pbotomultipliers fallen soll; hierbei
tritt eine Bezugslinie innerhalb des zu messenden Spektrumsauf.
Zur Vermeidung zusätzlicher Bezugslinien im Spektrum ist es bereits bekannt (DE-OS 18 09 520), die
Strahlenquelle für die Messung selbst als Referenzstrahlenquelle zu benutzen und dabei die Regelgröße für die
automatische Driftstabilisierung von einer Bezugslinie des Impulsamplitudenspektrums selbst abzuleiten. Dies
setzt jedoch voraus, daß das Impulsamplitudenspektrum der Meßstrahlung überhaupt eine für das Regelverfahren
geeignete Bezugslinie besitzt
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der im Gattungsbegriff
vorausgesetzten Art so zu gestalten, daß die Bezugslinie aus einer nicht radioaktiven, aber trotzdem inhärent
stabilen Quelle abgeleitet wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird das gattungsgemäße Verfahren gemäß dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 ausgeführt.
Die Erfindung geht dabei von der Beobachtung aus, daß bei Kernstrahlungsmessungen im Bereich sonst
nicht betrachteter, sondern dem allgemeinen Rauschen zugeordneter sehr niedriger Energien, nämlich im Falle
von Photovervielfachern mit Natriumjodidkristallen beispielsweise bei einer Äquivalenzenergie von 800 eV,
eine ausgeprägte und driftstabile Bezugslinie vorhanden ist, der gegebenenfalls sogar noch Seitenlinien zugeordnet
sind. Ermittlungen haben ergeben, daß diese Bezugslinie der Emission von Einzelelektronen aufgrund
von sonst in der KernneEtechnik nicht genutztem Phosphoreszieren oder Nachleuchten des
Natriumjodidkristalls zuzuschreiben ist. Bei diesem Phosphoreszieren oder Nachleuchten erfolgen Energieübergänge
aus angeregten in unangeregte Zustände unter Emission einzelner Photonen, die wiederum im
Photovervielfacher zur Auslösung einzelner Elektronen mit Austrittsarbeit von höchstens wenigen eV führen.
Diese einzelnen Elektronen laufen dann unter der einheitlichen Betriebsspannung gegen die erste Dynode
an und erzeugen bei sonst in der Kernmeßtechnik nicht genutzten niedrigen Energiebereichen die erwähnte
ausgeprägte driftstabile Bezugslinie. Seitenlinien können dann auftreten, wenn die Photokathode in einem
Aufstäubverfahren oder einem ähnlichen Verfahren hergestellt ist, welches zum Auftrag photoemittierender
Schichten auch noch in anderen Bereichen des Photovervielfachers, z. B. an der ersten Dynode, führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist sowohl für Kernstrahlungsmeßtechnik als auch für Lichtmessung
bzw. Photometrie einsetzbar. Das Verfahren kann
ferner Anwendung finden bei beliebigen Detektoren mit Drifterscheinungen der erläuterten ArL Insbesondere
kommen dabei solche Detektoren in Frage, bei denen die innere Verstärkung driftet, wie in dem bereits
erwähnten Beispiel an den Dynoden eines Photovervielfachers.
Im Falle der Kernstrahlungsmeßterhnik kann der Detektor beispielsweise nicht nur ein Szintillationszähler
aus einem Photovervielfacher und einem Szintillator, wie einem Natriumjodidkristall, sein, sondern auch aus
einem Proportionalzählrohr oder einem Halbleiterdetektor mit innerer Verstärkung bestehen.
Im Falle der Photometrie kommt z. B. neben den Photovervielfacher auch ein Phototransistor, eine
Avalanche-Diode oder ein äquivalenter Lichtverstärker auf anderem internen Prinzip in Frage, wie etwa ein
Bildverstärker oder ein sog. Kanalplatten-Elektronenvervielfacher.
Der Anwendung der Erfindung auf die Lichtmessung mittels Photovervielfacher kommt besondere Bedeutung
zu. Diese ist unter allen bekannten Luihtmeßmethoden
die empfindlichste. Es gibt dabei im wesentlichen zwei Methoden, nämlich einerseits die Verstärkung des
(integrierten) Ausgangsstroms oder die Einzelphotonenzählung. Letztere ist die nach derzeitiger Kenntnis
überhaupt empfindlichste und stabilste Meßmethode, die bisher jedoch noch zu Fehlmessungen infolge von
Schwankungen wegen schwankender Verstärkung der Dynoden des Photomultipliers Anlaß gibt. Dies kann zu
Auswandern des Meßimpulses über oder unter eine Diskriminierungsgrenze führen, wenn nicht die Drift
stabilisiert wird. Hierfür gibt die Erfindung ein besonders geeignetes Mittel.
Im Falle von Kernstrahlungsmessungen braucht das Spektrum der Meßsubstanz selbst keine ausgeprägte
Bezugslinie mehr zu enthalten. Die nach der Erfindung genutzte, von Einzelelektroden herrührende Bezugslinie
liegt außerdem weit unterhalb des bei normalen Kernstrahlungsspektren interessierenden Energiebereichs
und kann daher auch nicht, wie bei bekannten externen Bezugsstrahlungsquellen, z. B. der α-Strahlung
von Americium 241, zu Überlagerungen mit dem zu
messenden Spektrum führen. Im Vergleich zu anderen bekannten, selbst driftenden externen Referenzquellen
weist ferner die erfindungsgemäße Bezugslinie den -Vorteil auf, selbst keinerlei Drift zu besitzen.
Im Falle der Photometrie kann das auf Einzelelektro-Tienemission
beruhende Meßspektrum selbst die Bezugslinie im Sinne der Erfindung liefern. Ein Beispiel ist
die Lichtmessung durch Zählung von einzelnen Photoelektronen mit dem Photovervielfacher (sogenannten
Photoncounting).
Das erfindungsgemäße Verfahren erweist sich dabei im Vergleich zu den erwähnten bekannten Verfahren als
universell anwendbar und vom Aufwand her gesehen einfach durchführbar. Dabei ist keine radioaktive
Bezugsquelle erforderlich, sondern es wird im Sinne der Aufgabenstellung eine dem Meßsystem inhärente
stabile Bezugsquelle nutzbar gemacht.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch vielseitig anwendbar, z. B. für y-Kameras oder für Röntgenfeinstrukturmessungen
mittels Proportionalzählrohren.
Die Ansprüche 2 bis 9 zeigen ferner die Universalität des erfindungsgemäßen Verfahrens in Hinblick auf
verwendbare Quellen für die Einzelelektronenemission. Dabei betreffen insbesondere die Ansprüche 6 bis 9
einige besonders bevorzugte Quellen in der Kernstrahlungsmeßtechnik und die Ansprüche 2 bis 5 bevorzugte
Quellen der Einzelelektronen in der Photometrie. Zusammenfassend ergibt sich, daß dabei ganz unterschiedliche
Quellen genutzt werden können, zum Teil solche, die bei der Messung nebenher sowieso vorliegen
und bisher keine Ausnutzung, geschweige denn zur Driftstabilisierung, gefunden haben. So kann man
zunächst eine gesonderte Referenzlichtquelle vorsehen, beispielsweise eine schwach leuchtende Leuchtdiode.
Man kann aber auch das Licht einer solchen Lichtquelle nur indirekt nutzen, indem man dai Licht einer
gesonderten Referenzquelle — oder gar das Meßlicht im Falle der Photometrie — zunächst auf eine
sekundäre Lichtquelle auftreffen läßt, beispielsweise einen fluoreszierenden Schirm. Im Falle der Kernstrahlungsmessung
mittels eines Szintillator kann dessen Phosphoreszenz oder Nachleuchten als sekundäre
induzierte Photonenemission genutzt werden. Schließlich kann man sogar spontane Elektronenemissionsvorgänge,
wie beispielsweise beim thermischen Rauschen, nutzen.
Photoelektronen für die Verwendung gemäß Anspruch 3 können auch aus Laserstreulicht stammen.
Lumineszenzlicht für die Verwendung gemäß Anspruch 4 kann auch von Biolumineszenz herrühren. Als
Szintillator für die Verwendung gemäß Anspruch 5 kommt z. B. ein Natriumjodid-Szintillationskristall in
Frage. Durch spontane Oberflächenemission freigesetzte Elektronen für die Verwendung gemäß Anspruch 6
sollen auch Exoelektronen einschließen.
Die Erfindung wird im folgender anhand schematischer Zeichnungen an Ausführungsbeispielen noch
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 ein Impulsamplitudenspektrum mit durch Einzelelektronen erzeugter Bezugslinie und Meßspektrum;
Fig.2 das Blockschaltbild einer Regelungsvorrichtung
zur automatischen Driftstabilisierung eines Detektors mit innerer Verstärkung; und
F i g. 3 das Blockschaltbild der Regelungsvorrichtung eines Szintillationszählers mit Photovervielfacher.
In Fi g. 1 ist ein charakteristisches Impulsamplitudenspektrum
mit einem Meßspektrum MS der zu messenden Strahlung und dem Spektrum der durch
Einzelelektronen erzeugten Bezugslinie PE dargestellt. Auf der Abszisse ist dabei qualitativ im logarithmischen
Maßstab die Impulsenergie E aufgetragen, während die Ordinate die Impulshäufigkeit N im logarithmischen
Maßstab darstellt.
Im untersten Energiebereich ist zunächst ein Rauschspektrum RS zu sehen, das z. B. durch elektronisches
Rauschen oder Dynodenrauschen verursacht sein kann. Mit zunehmender Energie folgt daran anschließend die
durch Einzelelektronen erzeugte Bezugslinie PE, die als Bezugslinie zum Ableiten der Regelgröße für die
automatische Driftstabilisierung verwendet wird. Der Energieunterschied zwischen der Bezugslinie der
Einzelelektronen PE und dem eigentlichen Meßspektrum MS ist im Impulsamplitudendiagramm durch den
unterbrochenen Übergang zu höheren Impulsenergie gekennzeichnet. Zur Verdeutlichung der Energiedifferenz
zwischen der durch Einzelelektronen erzeugten Bezugslinie PE und einem Wert des Meßspektrums sei
angenommen, daß die Bezugslinie im Meßspektrum MS von Cs137 erzeugt ist Unter dieser Annahme liegt die
Bezugslinie für Cs137 bei einer Energie Z?von ca. 663 keV,
während die durch Einzelelektronen erzeugte Bezugslinie PE bei einer Äquivalenzenergie EP von ca. 0,8 keV
auftritj. Dies zeigt besonders deutlich, daß eine
Überlagerung und damit eine Störung des Meßspektrums MS durch die zur Driftstabilisierung verwendete
Bezugslinie PE nicht auftritt. Außerdem wird deutlich, daß die Bezugslinie PE1 die früher unzutreffend dem
Rauschen mit zugerechnet wurde, eine das Meßspektrum sogar weit überragende Höhe haben kann, z. B. bei
Photomultipliern mit Nal-Szintillator aufgrund von Phosphoreszenz des letzteren.
In Fig.2 ist das prinzipielle Blockschaltbild einer Regelungsvorrichtung zur automatischen Driftstabilisierung
bei Strahlungsmessung mittels eines Detektors, dessen Impulsamplitude der von ihm absorbierten
Energie entspricht, dargestellt. Im Blockschaltbild nach F i g. 2 wird zur Messung einer Strahlung Sein Detektor
D mit einem inneren Verstärker V verwendet. Das am Ausgang der Detektoranordnung DV mit innerer
Verstärkung auftretende Signal wird über einen Meßkanal MK zu einem anlogen oder digitalen
Anzeigegerät geführt. Das am Meßkanal MK auftretende Ausgangssignal wird über die eine Regelvorrichtung
verarbeitet und zur Detektoranordnung DV zur Driftstabilisierung zurückgeführt. Da im gesamten
Impulsspektrum neben der durch Einzelelektronen erzeugten Bezugslinie PE weitere durch die Strahlung 5
bewirkte Bezugslinien im Meßspektrum MS auftreten können, wird das Ausgangssignal der Detektoranordnung
DV über einen Stabilisierungskanal SK zunächst einer Bestimmungseinrichtung BEP für die durch
Einzelelektronen erzeugte Bezugslinie PE zugeführt. Das Ausgangssignal der Bestimmungseinrichtung BEP
wird anschließend auf eine Regeleinrichtung RE
gegeben, die die innere Verstärkung des Detektors regelt.
Die Bestimmungseinrichtung BEP zur Feststellung der Lage der von Einzelelektronen erzeugten Bezugsiinie
kann z. B. (vgl. auch F i g. 3) aus zwei im Stabilisierungskanal parallel geschalteten Einkanaldiskriminatoren
KD1 und KD 2 mit einem nachgeschalteten
Impulsratenvergleicher IVaufgebaut sein. Die zwei
Sollwerte des Einkanaldiskriminators KDi können dabei so gewählt sein, daß sie auf der vorderen Flanke
der Bezugslinie PE liegen, während die Sollwerte des zweiten Einkanaldiskriminators KD 2 auf die hintere
Flanke der Bezugslinie PE eingestellt werden. Anstelle der vier Sollwerte ist eine Einstellung der Einkanaldiskriminatoren
KDi und KD 2 auch auf drei Sollwerte möglich, indem die beiden mittleren Einstellungen von
vier Sollwerten gleich gewählt werden. Der den Einkanaldiskriminatoren nachgeschaltete Impulsratenvergleicher
IV stellt aufgrund der von den Einkanaldiskriminatoren ermittelten Impulsanzahl fest ob es sich
bei der erfaßten Bezugslinie um die von Einzelelektronen stammende Bezugsiinie FE zur Driftstabiiisierung
handelt
Die Bestimmungseinrichtung BEP kann anstelle der oben erwähnten Ausführungsform einen Integraldiskriminator
aufweisen, der eine Sollimpulsrate feststellt Hierzu wird dem Integraldiskriminator im statistischen
Bereich der von Einzelelektronen erzeugten Bezugslinie PE ein Istwert vorgegeben, von dem ab die Impulsanzahl
über den Stabilisierungskanal ermittelt wird. Durch das Erreichen einer bestimmten Sollimpulsrate als
Erfahrungswert kann auch auf diese Weise die Lage der von Einzelelektronen erzeugten Bezugslinie PE festgelegt
werden.
Die Lage der Bezugsiinie PE im für die auftreffende Strahlung charakteristischen Impulsamplitudenspektrum
wird auf eine im Stabilisierungskanal nachgeschaltete Regeleinrichtung RE gegeben. Die Regeleinrichtung
REverwendet diese nichtdriftende Bezugslinie, um
über eine aus dem gesamten Impulsamplitudenspektrum ermittelte Regelgröße die Detektoranordnung DV
zu steuern. Beispielsweise kann über diese Regelgröße die am Detektor anliegende Spannung hoch- oder
heruntergeregelt werden.
Die im Blockschaltbild der Fig.2 dargestellte prinzipielle Regelungsvorrichtung kann sowohl für die
ίο Kernstrahlungsmeßtechnik wie auch für die Photometrie
verwendet werden. In der Kernstrahlungsmeßtechnik besteht die Möglichkeit, die die Bezugslinie PE
erzeugenden Einzelelektronen durch eine im Detektor selbst oder außerhalb des Detektors vorgesehene
Lichtquelle zu erzeugen. Als Lichtquelle kommt dabei sowohl direktes wie indirektes Licht, in beiden Fällen
z. B. aus einer Leuchtdiode oder im letztgenannten Fall aus einer phosphoreszierenden oder nachleuchtend
lumineszierenden Lichtqauelle, z. B. einem NaJ-Szintillationskristall
eines Photovervielfachers, stammendes, vorzugsweise schwaches. Licht in Betracht Hierbei ist
es jedoch erforderlich, daß die auf den Detektor einfallende Lichtenergie größer ist als die Austrittsarbeit
der Elektronen aus der Elektronenquelle, z. B. aus der Photokathode eines Photovervielfachers. Die die
Bezugsiinie PE erzeugenden Einzelelektronen können jedoch auch aus spontanen Oberflächenemissionen von
Elektronen resultieren, beispielsweise aus Kathodenrauschen, Rauschen einer nachgeordneten Dynode,
insbesondere der ersten, eines Photovervielfachers, Feldemissionen oder aus der Emission von Exoelektronen
in Proportionalzählrohren.
F i g. 3 zeigt ein Anwendungsbeispiel der Regelungsvorrichtung in der Kernstrahlungsmeßtechnik. Die
Regelungsvorrichtung ist dabei als Blockschaltbild dargestellt, anhand dessen der Regelungsvorgang noch
näher erläutert ist.
Der als Detektor dienende Szintillationszähler SZ ist an eine Hochspannungsquelle HQ angeschlossen. Der
AO Szintillationszähler besteht aus einem mehrere Dynoden
DY aufweisenden Photovervielfacher PM. Die Dynoden sind zur Spannungsteilung mit Widerständen
R beschaltet Abhängig von der gewünschten Verstärkung ist im Ausführungsbeispiel der Fig.3 das
Ausgangssignal des Szintillationszählers SZ auf einen externen Verstärker VE gegeben. Dieses verstärkte
Signal wird einerseits dem Meßkanal MK und andererseits dem Stabilisierungskanal SK zugeführt
Über einen Impulsbreitendiskriminator IBDi wird
das Signal zu einer Anzeige — und/oder Auswerteinrichtung A geführt Ebenso wie im Meßkanal MK ist im
Stabilisierungskanal SK zunächst ein Impulsbreitendiskriminator IBD 2 vorgesehen, dein ein Verstärker mit
Begrenzer VB nachgeschaltet ist In Reihe zu diesem Verstärker VB liegt die Bestimmungseinrichtung BEP
für die Lage der durch Einzelelektronen erzeugten Bezugslinie PE Die Bestimmungseinrichtung BEP ist
hier aus zwei parallel geschalteten Kanaldiskriminatoren KD1 und KD 2 mit nachfolgendem Impulsratenvergleicher
TV aufgebaut Die Signale des jeweiligen Kanaldiskriminators KDl bzw. KD 2 sowie das
Ausgangssignal des Impulsratenvergleichers /Vwerden auf eine Einrastlogik EL gegeben, die der Regeleinrichtung
RE vorgeschaltet ist Die Einrastlogik EL kann
dabei als elektronische Schaltung aufgebaut sein, die im
Zusammenwirken mit dem Impulsratenvergleicher IV, der auf den Bereich der Bezugslinie PE bzw. auf diese
selbst eingestellt ist ein Auswandern der Bezugslinie
durch schaltungstechnische Einflußfaktoren verhindert. Die von der Regeleinrichtung erzeugte Regelgröße
schließt über die Hochspannungsquelle HQ den Regelkreis der Regelungsvorrichtung.
Zur Erläuterung der Funktionsweise wird von einem in der Kernstrahlungsmeßtechnik eingesetzten Szintillationszähler,
der aus einem Photovervielfacher mit einem Natriumjodid-Szintillationskristall besteht, ausgegangen.
Anstelle dieses Detektors könnte auch ein Proportionszählrohr oder ein Halbleiterdetektor mit
innerer Verstärkung verwendet werden. Das Phosphoreszieren bzw. nachleuchtende Lumineszieren eines
NaJ-Szintillationskristalls unter der Meßstrahlung, welches
sonst nicht benutzt, wenn nicht als nachteilig angesehen wird, stellt hierbei eine ideale Quelle zur
Erzeugung der Einzddcktror.en dar.
Der im Szintillationszähler SZ angeordnete Natriumjodidkristall
dient also als Lichtquelle zur Erzeugung der Einzelelektronen für die driftstabile Bezugslinie PE
Abhängig von der Verstärkung des Photovervielfachers, die z. B. etwa im Bereich zwischen 4 · 104 bis 107 liegen
kann, wird das Ausgangssignal des Szintillationszählers SZ im externen Verstärker VE in die für die Auswertung
zweckmäßige Signalgrößenordnung verstärkt. Der im Meßkanal MK angeordnete Impulsbreitendiskriminator
IBD1 ist im Vergleich zu dem im Stabilisierungskanal
SK angeordneten Impulsbreitendiskrimintator IBD 2 mit einer relativ großen Zeitkonstanten ausgelegt.
Beispielsweise beträgt die Zeitkonstante des IBD1
230 ns gegenüber ca. 30 ns des IBD 2. Durch diese Auslegung werden über den Steuerkanal SK nur relativ
kurze Impulse, beispielsweise die die Bezugslinie PE erzeugenden Impulse der Einzelelektronen, ausgewertet.
Im Meßkanal MK selbst werden dagegen alle innerhalb der Zeitkonstanten des Impulsbreitendiskriminators
IBD1 liegenden Impulse verarbeitet
Zur Verstärkung der Impulse mit geringer Impulshöhe ist dem Impulsbreitendiskriminator IBD2 ein
Verstärker VS mit Begrenzung nachgeschaltet. Hierdurch
wird der durch einzelne Photoelektronen ausgelöste schwache Impuls nochmals verstärkt, während
impulse höheren Niveaus begrenzt werden. Die weiterhin im Stabilisierungskanal in Reihe geschaltete
Bestimmungseinrichtung BEP arbeitet entsprechend der Beschreibung nach F i g. 2. Die Bestimmungseinrichtung
BEP ermöglicht es der Regelungsvorrichtung z. B., bei Einsetzen der Strahlung einer statistischen Linie des
Meßspektrums MS (Fig. 1) von der durch die Einzelelektronen erzeugten Bezugslinie PE zu unterscheiden.
Um diese Bezugslinie .Pfund damit die für die Regelgröße maßgebliche Bezugslinie festzuhalten, werden
die Ausgangssignale der beiden Kanaldiskriminatoren KD1 und KD 2 und des Impulsratenvergleichers IV
auf eine in Reihe zur Bestimmungseinrichtung BEP liegende Einrastlogik EL gegeben. Diese Einrastlogik
EL ist dabei auf ein minimales Impulsratenverhältnis bzw. einen vorgegebenen Bereich des Impulsratenverhältnisses
zwischen Meßimpulsrate und Stabilisierungsimpulsrate eingestellt. Anstelle dieser Einstellung kann
die Einrastlogik EL auch auf eine minimale Impulsrate im oberen Impulsamplitudenspektrum eingestellt werden.
Diese Einrastlogik EL hält somit den Wert der Bezugslinie driftstabil fest, so daß die der Einrastlogik
EL nachgeschaltete Regeleinrichtung RE zur Ermittlung der Regelgröße von dem driftstabilen Wert,
nämlich der von Einzelelektronen erzeugten Bezugslinie PE, ausgehen kann. Die von der Regeleinrichtung
RE erzeugte Regelgröße steuert die Hochspannungsquelle HQ und damit den Photovervielfacher PM des
Szintillationszählers.
Eine derartige Regelungsvorrichtung kann außer in den Bereichen der Kernstrahlungsmeßtechnik und
Photometrie z. B. auch in y-Kameras und bei Röntgen-Feinstrukturmessungen
mittels Proportionalzählrohren eingesetzt werden. Bei y-Kameras werden beispielsweise
17 bis 90 Photovervielfacher nebeneinander flach hinter einem großen bzw. breit ausgedehnten NaJ-Kristall
angeordnet, und die einzelnen Photovervielfacher sollten gemeinsam driftstabilisiert sein. Bei Röntgen-Feinstrukturmessung
wird eine charakteristische Linie, z. B. der /ζχ-Strahlung, ausgeblendet und ist driftstabil zu
messen. In beiden Anwendungsfällen sind NaJ-Szintillationskristalle
wieder besonders geeignet.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
130234/328
Claims (1)
- Patentansprüche:5. Regelverfahren zur automatischen Driftstabilisierung bei einer Strahlungsmessung mittels eines durch Emission von Elektronen Impulse einer der von ihm absorbierten Strahlungsenergie entsprechenden Amplitude liefernden Detektors, bei dem die Regelgröße von der Lage einer Bezugslinie im Impulsamplitudenspektrum abgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Bezugslinie eine Linie gewählt wird, die nur von solchen Impulsen gebildet wird, deren jeder von der Emission eines einzelnen Elektrons im Detektor herrührt2. Verwendung von photoelektrisch ausgelösten einzelnen Elektronen als Erzeuger der Bezugslinie nach Anspruch 1.3. Verwendung von durch ein Eingangs-Meßsignal des Detektors ausgelösten Photoelektronen nach Anspruch 2.4. Verwendung von durch Lumineszenzlicht ausgelösten Photoelektronen nach Anspruch 2.5. Verwendung von im Szintillator eines Szintillationsdetektors entstehendem Licht als Lumineszenzlicht nach Anspruch 4.6. Verwendung von durch spontane Oberflächenemission freigesetzten einzelnen Elektronen nach Anspruch 1.7. Verwendung von durch Feldemission freigesetzten einzelnen Elektronen nach Anspruch 1.8. Verwendung einer gesonderten Lichtquelle zur Auslösung der einzelnen Elektronen nach Anspruch 2.9. Verwendung einer Leuchtdiode nach Anspruch 8.
Priority Applications (3)
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