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Die Erfindung betrifft ein Klettergerät für Auf- u. Abseilvorgänge einer Person mit
einer in einem Gehäuse drehbar gelagert angeordneten, auf ein durch das Gehäuse
laufendes freies Ende eines über einen oberhalb des Klettergerätes angeordneten
Umlenkpunkt geführten Halteseiles wirkenden Klemmbacke, wobei die Klemmbacke
durch eine Drehung des Gehäuses in eine Klemmposition und eine Freigabeposition
für das Halteseil überführbar ist.
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Klettergeräte sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlicher Ausgestaltung
bekannt. Es kann sich dabei um reine Sicherheitsvorrichtungen handeln, die
beispielsweise zum Abseilen von Personen aus Gefahrbereichen geeignet sind.
Darüber hinaus sind Klettergeräte insbesondere für die Doppelseiltechnik bekannt,
mit denen neben dem dosierten, d. h. langsamen gesteuerten Abseilen auch
Aufseilvorgänge möglich sind. Derartige Geräte werden seit einiger Zeit für sportliche
Anwendungen im Freizeitbereich, aber auch dazu, Baumpflegearbeiten wie
Kronensicherungen oder Einkürzungen sowie Arbeiten an Fassaden oder Dächern
vorzunehmen, eingesetzt.
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Gerade für die letzt genannten Anwendungen ist es notwendig, dass die kletternde
Person unterschiedliche Arbeitspositionen erreichen kann, gleichzeitig jedoch mit
Hilfe des Klettergerätes nach dessen Bedienung in sicherer Halteposition ist.
Jederzeit muss der Kletterer seine Position fein abgestimmt verändern können, so dass
ein fließender Bewegungs- und Sicherungsablauf in allen Ebenen eines
Kletterobjektes gewährleistet ist. Hierbei ist insbesondere hervorzuheben, dass die
Bedienung eines derartigen Klettergerätes jederzeit einhändig erfolgen können muss.
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Die angesprochenen Erfordernisse werden beispielsweise durch ein Klettergerät
erfüllt, welches in der DE 100 11 753.8 des Anmelders offenbart ist. Das dort
beschriebene Klettergerät für Auf und Abseilvorgänge von Personen weist dabei ein
Gehäuse und eine im Gehäuse in einem Drehpunkt gelagerte Klemmbacke auf,
wobei ein über einen hoch gelegenen Umlenkpunkt geführtes Halteseil mit seinem
einen Ende am Gehäuse festgelegt ist und mit seinem anderen Ende durch eine
Ausnehmung zwischen Gehäuse und Klemmbacke hindurchgeführt wird. Am
Gehäuse ist außermittig im Randbereich ein weiteres Verbindungsseil zwischen
Klettergerät und auf- und abseilender Person vorgesehen, durch das das Gehäuse
verdreht werden kann. Die Verdrehung des Gehäuses führt durch die Wahl des
Verdreh- und Aufhängepunktes dazu, dass die Klemmbacke bezüglich des
Halteseiles in eine Klemmposition oder in eine Löseposition gebracht wird.
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Das in der angeführten Schrift beschriebene Klettergerät hat sich prinzipiell für die
oben genannten Aufgaben im Sportbereich sowie bei Arbeitsanwendungen
außerordentlich gut bewährt. Es wird in Bezug auf die vorliegende Erfindung als
gattungsbildend angesehen, wobei die Aufgabe der Erfindung darin liegt, ein Klettergerät
dieser gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass es erhöhte
Anforderungen in Bezug auf ergonomische, effizienzbezogene und
sicherheitstechnische Belange erfüllen kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Klettergerät eine am
Gehäuse in einem Gelenkpunkt drehbar festgelegte, mit einem Klettergurt der
kletternden Personen verbundenen Haltevorrichtung aufweist, an der das andere freie
Ende des Halteseiles festgelegt ist, wobei der Gelenkpunkt am Gehäuse so
asymmetrisch angeordnet ist, dass bei Zugbeanspruchung des an der Haltevorrichtung
festgelegten Endes des Halteseiles sich das Gehäuse in der die Klemmposition der
Klemmbacke bewirkenden Drehposition befindet, und dass das Gehäuse einen
Handhebel aufweist, durch den das Gehäuse manuell in die der Freigabeposition
der Klemmbacke entsprechende Drehposition bringbar ist.
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Durch die aufgeführten erfindungswesentlichen Merkmale ist bezüglich der
Seilführung und der Handhabung eine nicht unwesentliche Vereinfachung gegenüber
aus dem Stand der Technik bekannten Geräten eingetreten. Zum einen wird durch
die Haltevorrichtung in Verbindung mit der die Klemmung bewirkenden
Funktionseinheit Gehäuse und Klemmbacke eine unter allen Gegebenheiten optimale
Sicherheit gewährleistet. Der am Gehäuse befestigte Handhebel kann hierbei eine
feinfühlige Veränderung der Drehposition des Gehäuses bewirken, was wiederum ein vom
Bediener exakt zu dosierendes Nachlassen der Klemmwirkung der Klemmbacke auf
das durch das Gehäuse geführte Halteseil mit sich bringt.
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Darüber hinaus bietet das erfindungsgemäße Klettergerät für Aufseilvorgänge einen
entscheidenden Vorteil gegenüber allen bislang bekannten Geräten des Standes
der Technik, da durch die spezielle Konstruktion es nunmehr möglich ist, durch eine
Zugbewegung des durch das Klettergerät laufenden Seilendes oberhalb des
Klettergerätes in Richtung auf das Gerät eine Aufhebung der Klemmposition des Gehäuses
zu bewirken. Das für Aufseilvorgänge wichtige Verkürzen der Seillänge zwischen
Klettergerät und Umlenkpunkt kann somit ergonomisch vorteilhaft durchgeführt
werden.
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Besondere Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich in
Zusammenschau mit der im Anspruch 1 offenbarten technischen Lehre aus den
Merkmalen der Unteransprüche.
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Es hat sich insbesondere als vorteilhaft erwiesen, die Verbindung von
Haltevorrichtung, daran festgelegtem Ende des Halteseiles und dem Klettergurt durch einen
Karabinerhaken zu realisieren, da dies eine besonders kostengünstige und
gleichzeitig leicht zu handhabende Lösung der Befestigungsproblematik darstellt.
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Um eine zusätzlichen Dosiermöglichkeit für das durch das Gehäuse laufende Halte-
Seil zu haben, kann die Haltevorrichtung des Klettergerätes einen in einem Gelenk
drehbar an dieser festgelegten Bremshebel mit einer Haltenase aufweisen, wobei
die Haltenase durch eine Drehbewegung des Bremshebels in eine Anlageposition
an das durch das Gehäuse laufende Ende des Halteseiles gebracht werden kann.
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Darüber hinaus hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Haltevorrichtung des
Klettergerätes mit einer Arretiereinrichtung zur Festlegung der die Klemmung des
Halteseiles bewirkenden Drehstellung des Gehäuses oder zur Festlegung der die
Freigabe des Halteseiles bewirkenden Drehstellung des Gehäuses zu versehen. Die
Arretiervorrichtung kann hierbei aus einem in der Haltevorrichtung in seiner
Axiallängsrichtung verschiebbar angeordneten Haltestift bestehen, der in den
Festlegepositionen für das Gehäuse an der Haltevorrichtung in korrespondierende
Ausnehmungen des Gehäuses wie beispielsweise entsprechende Bohrungen eingreift.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes ist darin zu
sehen, dass der Handhebel eine Seilführung für das durch das Gehäuse laufende
Ende des Halteseiles aufweist. Die Seilführung kann hierbei als eine am dem
Gehäuse abgewandten freien Ende des Handhebels drehbar gelagerte
Führungsrolle realisiert sein. Durch diese Gestaltung ist unter allen Rahmenbedingungen eine
exakte Führung des Halteseiles nach dem Austritt seines freien Endes aus dem
Gehäuse gewährleistet, wobei hierbei insbesondere Anwendungsfälle zu betrachten
sind, bei denen das austretende Seilende oberhalb des Klettergerätes weitergeführt
ist.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
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Fig. 1 eine perspektivische Gesamtdarstellung des erfindungsgemäßen
Klettergerätes bei einer Verwendung im Rahmen der Doppelseiltechnik,
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Fig. 2 eine vergrößerte perspektivische Darstellung des Klettergerätes aus Fig.
1 in Klemmposition für das Halteseil,
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Fig. 3 eine Seitenansicht des Klettergerätes in arretierter Klemmposition für das
durch das Gerät laufende Halteseil,
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Fig. 4 eine Seitenansicht des Klettergerätes in Löseposition für das durch das
Gerät laufende Halteseil,
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Fig. 5 eine Seitenansicht des Klettergerätes während des Lösevorganges für
das Halteseil,
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Fig. 6 eine Seitenansicht des Klettergerätes von der den Seitenansichten der
Fig. 3 bis 5 gegenüberliegenden Seite,
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Fig. 7 eine Seitenansicht des Klettergerätes entsprechend des Pfeiles P aus
Fig. 5,
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Fig. 8 eine Schnittdarstellung durch das Gehäuse des Klettergerätes und
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Fig. 9 eine perspektivische Ansicht des Gehäuses des erfindungsgemäßen
Klettergerätes.
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in der Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Klettergerät 1 im Rahmen seines Einsatzes
in der Doppelseiltechnik zusammen mit den hierzu notwendigen Seilführungen
sowie Verbindungen im Hinblick auf die das Gerät benutzende Person dargestellt.
Das in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnete Klettergerät weist hierbei als
wesentliche Elemente ein Gehäuse 2 auf, durch die ein freies Ende 3a eines Halteseiles 3
geführt ist. Am Gehäuse 2 ist eine Haltevorrichtung 4 in einem Gelenkpunkt 5
drehbar befestigt. Die Haltevorrichtung 4 wiederum besteht aus zwei miteinander
verschraubten Seitenteilen 6 und 7, welche jeweils Durchbrüche 8 aufweisen. Durch
die Durchbrüche 8 in den Seitenteilen 6, 7 ist ein Karabinerhaken 9 geführt, der
wiederum an der Anschlagöse 10 eines Klettergurtes für die das Klettergerät
benutzende Person befestigt ist. Aus der Fig. 1 ist zusätzlich ersichtlich, dass das
Halteseil 3 durch einen oberhalb des Klettergerätes 1 angeordneten als Umlenkpunkt 11
fungierenden Kombiumschoner geführt ist. Das zweite jenseits des Umlenkpunktes
11 wieder herab laufende Ende 3b des Halteseiles 3 führt zur Haltevorrichtung 4
zurück und ist, wie dies den nachfolgenden Figuren detaillierter zu entnehmen ist,
an der Haltevorrichtung 4 befestigt und mittels einer Schlaufe gleichzeitig am
Karabinerhaken 9 festgelegt. Am Gehäuse 2 ist neben der Haltevorrichtung 4 ein
Handhebel 13 befestigt, durch den das Gehäuse 2 gegenüber der Haltevorrichtung 4 um
den Gelenkpunkt 5 verdreht werden kann, so dass das Gehäuse 2 von einer
Klemmposition für das Halteseilende 3a in eine Löseposition für Letzteres gebracht
werden kann.
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Die Fig. 2 macht noch einmal die verschiedenen Bauelemente des
erfindungsgemäßen Klettergerätes deutlich. Dieser Figur ist auch zu entnehmen, dass sich im
Inneren des Gehäuses 2 eine um einen Drehpunkt 14 (siehe hierzu Fig. 8 und 9)
schwenkbare Klemmbacke 15 befindet, die in Zusammenspiel mit der
Gehäuseposition und dem durch das Gehäuse verlaufenden Seilende 3a eine Klemmposition
für dieses Seilende 3a oder eine Löseposition einnehmen kann.
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Der innere Aufbau des Gehäuses 2 mit der Klemmbacke 15 ist im Detail den Fig.
8 und 9 zu entnehmen. Das Gehäuse 2 ist entsprechend diesen Figuren prinzipiell
einteilig ausgeführt und weist zwei Gehäusewangen 16 und 17 auf, welche durch ein
Mittelteil 18 miteinander verbunden sind, so dass sich innerhalb des Gehäuses eine
U-förmige Ausnehmung ergibt. In den Seitenwangen befinden sich diametral in
gegenüberliegenden Bereichen zwei Durchbrüche, durch die eine den Drehpunkt 14
definierende Achse gesteckt ist, welche als Lagerung für die innerhalb der
U-förmigen Ausnehmung des Gehäuses 2 angeordnete Klemmbacke 15 fungiert. Zwischen
Klemmbacke 15 und dem zum Gehäuse 2 gehörenden Mittelteil 18 befindet sich ein
Durchlass 19, durch den das Ende 3a des Halteseiles 3 geführt ist. Das Halteseil 3a
ist in der Fig. 8 strichpunktiert dargestellt. An der dem Mittelteil 18 gegenüber
liegenden Seite der Klemmbacke 15 ist diese mit einer im Querschnitt
halbkreisförmig ausgebildeten Nut 20 versehen, in die das Seilende 3a ebenfalls eingreift.
Die Funktionsweise der durch das Gehäuse 2 in Verbindung mit der Klemmbacke 15
realisierten Klemmvorrichtung ist dadurch gegeben, dass eine Verdrehung des
Gehäuses 2 in Richtung des Pfeiles B in Fig. 8 eine Verdrehung der Klemmbacke
15 um den Drehpunkt 14 bewirkt, da sich das durch das Gehäuse 2 laufende
Seilende 3a des Halteseiles 3 innerhalb des Durchlasses 19 verkantet. Das Verkanten
des Seilendes 3a übt auf die innerhalb des Gehäuses 2 drehbar gelagerte
Klemmbacke 15 Kräfte aus, die bewirken, dass die Klemmbacke 15 in Richtung des Pfeiles
E verdreht wird. Durch die mittensymmetrische Anordnung des Drehpunktes 14 in
Verbindung mit der Belastung der Klemmbacke durch das verkantete Halteseilende
3a ergibt sich anschaulich ein so genannter Kipphebeleffekt, der im Druckpunkt 21
eine Klemmwirkung entsprechend dem Pfeil K auf das Halteseil 2 bewirkt. Die
Klemmwirkung des Halteseiles 3 innerhalb des Gehäuses 2 wird zusätzlich dadurch
erhöht, dass die Nut 20 an der Klemmbacke 15 in ihrer Breite geringfügig kleiner
bemessen ist als der Durchmesser des durch das Gehäuse 2 laufenden Halteseiles
3. Das Verkanten des Halteseiles 3 führt somit zu einem Einpressen von Letzterem
in die Nut 20 und erzeugt einen zusätzlichen Klemmeffekt. Die Verdrehung des
Gehäuses 2 und die dadurch bewirkte Klemmwirkung auf das Halteseil 3 ergibt sich
durch die gelenkige Verbindung zwischen Gehäuse 2 und Haltevorrichtung 4 im
Gelenkpunkt 5 sowie durch die im Randbereich des Gehäuses 2 befindliche
Anordnung dieses Gelenkpunktes 5.
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In der Fig. 2 ist das erfindungsgemäße Klettergerät in seiner Klemmposition für das
Seilende 3a des Halteseiles 3 gezeigt. Diese Klemmposition ergibt sich automatisch
immer dann, wenn die das Klettergerät benutzende Person zu sichern ist. Der
Sicherungseffekt ist immer dann zu gewährleisten, wenn am Klettergurt Gewichtskräfte
der kletternden Person angreifen. Diese Gewichtskräfte sind in der Fig. 3 durch
den Pfeil G verdeutlicht. Die Gewichtskräfte werden durch den Karabinerhaken 9 auf
die Haltevorrichtung 4 und gleichzeitig auf das mit dem Karabinerhaken 9 und der
Haltevorrichtung 4 verbundene Seilende 3b übertragen. Seilende 3b,
Haltevorrichtung und Karabinerhaken bilden insofern eine gemeinsame senkrechte Kraftlinie.
Durch die Anlenkung des Gehäuses 2 im Gelenkpunkt 5 an der Haltevorrichtung 4 in
Verbindung mit dem durch das Gehäuse 2 laufenden Seilende 3a wird durch einen
Gewichtsangriff an der Haltevorrichtung das Gehäuse 2 automatisch in die in der
Fig. 2 dargestellte Drehposition gebracht, wodurch das Seilende 3a in die
dargestellte umgelenkte Position gebracht wird, was wiederum die Position der
Klemmbacke 15 beeinflusst und die gewünschte Klemmwirkung herbeiführt. Beim Abseilen
unter Last wird die Klemmwirkung mehr oder weniger aufgehoben, indem das
Gehäuse 2 in Bezug auf die Haltevorrichtung 4 in Richtung des Pfeiles C um den
Drehpunkt 5 gedreht wird, so dass sich eine allmähliche Löseposition für das
Gehäuse mit der darin befindlichen Klemmbacke entsprechend der Fig. 4 ergibt.
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Die Drehung des Gehäuses 2 entsprechend dem Pfeil C in Fig. 2 wird dadurch
herbeigeführt, indem die kletternde Person mit einer Hand den Handhebel 13 nach
unten in Richtung der Haltevorrichtung 4 bewegt. Durch die Hebelwirkung der von
der kletternden Person mittels des Handhebels 13 aufgebrachten Kräfte ist eine
feinfühlige Reduzierung der Klemmkräfte durch langsames Absenken des Handhebels
13 möglich. Erfolgt ein freies Absteigen des Kletterers am Kletterobjekt ohne Last,
wird entweder der Handhebel 13 permanent in Löseposition gehalten (siehe Fig. 4)
oder das weiter unten erläuterte Arretieren des Gehäuses 2 in Löseposition durch
Hineindrehen des Haltestiftes 31 in die Ausnehmung 32 ermöglicht einen
permanenten Durchlass des Seilendes 3a und somit ein Verlängern der Seilstrecke
oberhalb des Klettergerätes.
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Zum Aufseilen unter Last zieht die kletternde oder aufseilende Person das Seilende
3a Hand über Hand greifend in Richtung des Pfeiles D (siehe Fig. 3), d. h. in
Richtung des Durchlass 19. Durch jeden Zug am Seilende 3a über dem Gerät wird
automatisch der Kraftfluss vom Gehäuse 2 auf die ziehende Hand übertragen. Durch
die nunmehr aufgehobenen Kräfte an der durch das Gehäuse 2 und die
Klemmbacke 15 gebildeten Klemmvorrichtung fällt das Gehäuse 2 durch sein Eigengewicht
und infolge seiner speziellen Aufhängeposition in die maximale Löseposition, so
dass ein nahezu vertikales Durchgleiten des Seilendes 3a möglich wird. Beim
Loslassen des Seiles nimmt das Gehäuse automatisch wieder seine oben erläuterte
Klemmposition ein. Hierbei ist beachtlich, dass der leicht schräge Durchlauf des
Seilendes 3a im Winkel von etwa 15° zur Vertikalen einerseits ein Durchlaufen des
Seiles durch den Durchlass 19 innerhalb des Gehäuses 2 mit nur leichter Reibung
ermöglicht, andererseits die Anwinkelung des Gehäuses mit der daraus
resultierenden Seilführung eine geringfügige Hebelwirkung auf die Klemmbacke 15 bewirkt und
ein spontanes Ansprechen der Klemmwirkung ermöglicht.
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Beim freien Aufsteigen ohne Last am Seil, wenn das jeweilige Kletterobjekt
genügend Griff- und Trittmöglichkeiten aufweist, kommt es zur Aufhebung des
beschriebenen Kraftflusses. Das Gehäuse 2 befindet sich in Löseposition. Um beim freien
Aufstieg eine permanente Seilstraffung herbeizuführen, so dass jederzeit eine
Klemmposition infolge Lastbeanspruchung erfolgen kann, muss lediglich ohne
Kraftanstrengung das Seilende 3a von oben durch das Gehäuse 2 geführt werden. Bei
ausreichendem Seilgewicht unter dem Gehäuse 2 kommt es sogar zu einer
automatischen Seilstreckenverkürzung zwischen Klettergerät und Umlenkpunkt 11.
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Um gegebenenfalls eine Seilführung unterhalb des Gehäuses zu gewährleisten, ist
der Handhebel 13 an seinem freien, dem Gehäuse 2 abgewandten Ende mit einer
Seilführung 22 versehen. Der aus zwei Seitenteilen 23 und 24 bestehende
Handhebel 13 ist zur Realisierung dieser Seilführung 22 mit einer Seilrolle 25 versehen,
die zwischen den Seitenteilen 23 und 24 auf einem Schraubbolzen 26 drehbar
angeordnet ist. Die Seilrolle 25 ist an ihrem Außenradius mit einer
halbkreisförmigen, dem Seilquerschnitt angepassten Nut 27 zur besseren Seilführung
verbunden.
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Um eine zusätzliche Möglichkeit der Dosierung des Seildurchlaufes des Seilendes
3a durch das Gehäuse 2 zu realisieren, ist die Haltevorrichtung 4 mit einem in einem
Gelenk 28 drehbar an der Haltevorrichtung 4 festgelegten Bremshebel 29
verbunden. Dieser Bremshebel 29 befindet sich normalerweise in abgesenkter Position und
kann mit seinem dem Gelenk 28 abgewandten freien Ende, an dem sich eine
Haltenase 30 befindet, nach oben gegen das Seilende 3a des Halteseiles 3 zur Anlage
gebracht werden. Diese Anlage führt zu einem Reibeffekt am Halteseil 3, wodurch
eine zusätzlichen Bremsfunktion für Abseilvorgänge und ein weicher Übergang
zwischen Klemmposition und Löseposition für das Halteseil 3 realisiert werden kann.
Entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Bremshebel 29 aus Holz
oder Kunststoff bestehen, um zum einen entsprechende Reibwerte zu
gewährleisten, darüber hinaus aber auch entstehende Reibwärme aufgrund der schlechten
Wärmeleitfähigkeiten der erwähnten Materialien nicht weiterzuleiten. Bei der
Anordnung des Bremshebels 29 ist darüber hinaus als vorteilhaft anzusehen, dass sich,
wie dies aus der Fig. 5 durch die strichpunktierte schematische Darstellung einer
Hand verdeutlicht ist, der Bremshebel 29 und der Handhebel 13 gleichzeitig
einhändig betätigen lassen. Früher übliche Handhabungen des Seiles durch direkten
Handdurchlauf erübrigen sich somit vollständig, was sowohl unter Sicherheits- sowie
Ergonomieaspekten als vorteilhaft anzusehen ist.
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Der Fig. 5 ist darüber hinaus zu entnehmen, dass die am Handhebel 13
angeordnete Seilführung 22 mittels der Seilrolle 26 insbesondere auch für diejenigen
Anwendungsfälle vorteilhaft ist, in denen das aus dem Gehäuse 2 austretende
Seilende 3a wieder an einen Punkt oberhalb des Klettergerätes 1 geführt ist und bei
einem Abseilvorgang durch die am Handhebel 13 befindliche Seilrolle mit geringen
Reibverlusten nachgezogen werden kann.
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Unter besonderen Rahmenbedingungen kann es vorteilhaft sein, die Klemmposition
bzw. die Löseposition des Gehäuses 2 gegenüber der Haltevorrichtung 4 zu
arretieren. Zu diesem Zweck sieht eine Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes vor,
die Haltevorrichtung mit einer Arretiereinrichtung zu versehen, welche im
Wesentlichen aus einem in einer Bohrung der Haltevorrichtung aufgenommenen Haltestift
31 besteht, der mittels eines Gewindes senkrecht zu dem Seitenteil 7 in seiner
Axiallängsrichtung verschieblich ist und in eine korrespondierende sacklochartige
Ausnehmung 32 in der Gehäusewange 17 des Gehäuses 2 eingreift.
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Die Ausnehmung 32 ist hierbei so angeordnet, dass sie die Löseposition des
Gehäuses 2 arretiert, in der ein relativ freier Durchlauf des Seilendes 3a gegeben
ist. Soll die Klemmposition des Gehäuses festgelegt werden, so wird gemäß der
Darstellung der Fig. 3 in der dort gezeigten Gehäuseposition der Haltestift 31
soweit in Richtung des zwischen den Seitenteilen 6 und 7 der Haltevorrichtung 4
angeordneten Gehäuses 2 eingeschoben, dass er, wie dies in der Fig. 3
verdeutlicht ist, eine Bewegung des Gehäuses 2 in Richtung des Pfeiles C auf Grund der
Anlage des Haltestiftes 31 am Randbereich der Gehäusewange 17 verhindert. Soll
die Arretierung des Gehäuses 2 aufgehoben werden, so wird der Haltestift 31 in
entgegengesetzter Richtung so weit aus dem Seitenteil 7 der Haltevorrichtung 4
herausgedreht, dass eine ungehinderte Drehung des Gehäuses 2 in Bezug auf die
Haltevorrichtung 4 gegeben ist.
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An dem erfindungsgemäßen Klettergerät ist darüber hinaus mittels einer
Klemmschraube 33 eine Seilfeststellung für das Seilende 3a realisiert, um bei hohem
Seilgewicht, d. h. bei einem langen Seilende 3a unterhalb des Gehäuses 2 eine
Seilausgabe nach oben über das Gerät zu ermöglichen.
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Insbesondere der Fig. 9 ist darüber hinaus zu entnehmen, dass ddas Eintauchen
der Klemmbacke 15 in das Gehäuse 2 mittels einer Anschlagschraube 34
begrenzbar ist. Die Anschlagschraube 34 befindet sich auf dem radialen Außenumfang der
Klemmbacke 15 und stützt sich mit seiner Außenkante am Außenumfang der
Gehäusewange 16 ab.
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Um das mittels eines gespleißten Auges an der Haltevorrichtung 4 bzw. dem
Karabinerhaken 9 festgelegte Seilende 3b in einer definierten Position an der
Haltevorrichtung 4 festzulegen, besitzt diese entsprechend der Darstellung der Fig. 6
und 7 einen Haltestift 35, den dem das Seilende 3b mittels eines Haltegummis 36
festgelegt ist.
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Der Fig. 6 ist darüber hinaus zu entnehmen, dass das Seitenteil 23 der
Haltevorrichtung 4 um den Schraubbolzen 26 verschwenkt werden kann. Hierzu ist eine in
eine Aufnahme 37 eingeschraubte Verriegelungsschraube zu lösen. Ein
Verschwenken des Seitenteiles 23 ermöglicht es, bei gleichzeitiger Entfernung der Klemmbacke
15 aus dem Gehäuse 2 das gesamte Klettergerät an einem bereits über einem hoch
gelegenen Umlenkpunkt 11 laufenden Halteseil 3 zu befestigen. Hierzu wird das
Seilende 3b am Karabinerhaken 9 eingehakt, das Seilende 3a in das Gehäuse 2
eingelegt, die Klemmbacke 15 wieder in das Gehäuse 2 eingesetzt und das
Seitenteil des Handhebels 13 in seiner ursprünglichen Position an der Haltevorrichtung
arretiert.
Bezugszeichenliste
1 Klettergerät
2 Gehäuse
3 Halteseil
3a freies Ende
3b freies Ende
4 Haltevorrichtung
5 Gelenkpunkt
6 Seitenteil
7 Seitenteil
8 Durchbruch
9 Karabinerhaken
10 Anschlagöse
11 Umlenkpunkt
12 Kombiumschoner
13 Handhebel
14 Drehpunkt
15 Klemmbacke
16 Gehäusewange
17 Gehäusewange
18 Mittelteil
19 Durchlass
20 Nut
21 Druckpunkt
22 Seilführung
23 Seitenteil
24 Seitenteil
25 Seilrolle
26 Schraubbolzen
27 Nut
28 Gelenk
29 Bremshebel
30 Haltenase
31 Haltestift
32 Ausnehmung
33 Klemmschraube
34 Anschlagschraube
35 Haltestift
36 Haltegummi
37 Aufnahme