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Die
Erfindung betrifft ein dreidimensionales, mobiles Ziel mit menschlicher
Gestalt, zum Beschuss mit Handfeuerwaffen.
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Aus
der
DE 93 00 264 U1 ist
ein mobiles Ziel für
Schiessübungen
bekannt. Ein durch eine Halteeinrichtung stabilisierter Schaumstoffkörper, der
die Konturen einer menschlichen Gestalt aufweist, ist durch eine
ferngesteuerte Fahreinheit dreidimensional beweglich ausgebildet.
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Weiter
ist aus der
US 52 22
741 A ein Ziel in menschlicher Gestalt bekannt, welches
durch einen Ballon im inneren des Zieles mit einer Trageeinrichtung
verbunden ist. Während
eines Treffers wird der Ballon zerstört und das Ziel löst sich
von der Trageeinrichtung und fällt
zu Boden.
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Weiterhin
ist aus der
US 40 90
714 A ein Ziel in menschlicher Gestalt für Duellsituationen
bekannt. Das Ziel weist mehrere Gelenke auf, die über einen Seilzugmechanismus
gespannt sind und im Falle eines Treffers entspannt werden, woraufhin
das Ziel in sich zusammenfällt.
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Dreidimensionale,
mobile Ziele finden Verwendung bei der Ausbildung von Spezialkräften und Sondereinheiten
für die
innere und äußere Sicherheit.
Um eine möglichst
reale Übungsumgebung
zu schaffen sind die dreidimensionalen Ziele häufig in menschlicher Gestalt
ausgeführt
und mit Granulat gefüllt.
Die Extremitäten sind
entweder aus einem festen oder formbaren Kunststoff. Um die Illusion
zu perfektionieren werden die Ziele mit Haarteilen und Kleidung
ausgerüstet.
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Nachteil
dieser Ziele ist, dass sie bei einem Treffer nicht oder nur unrealistisch
reagieren. Die Treffermeldung für
den Schützen
erfolgt entweder nicht, durch unrealistisch auslaufendes Granulat oder
Umstürzen
des Zieles.
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Der
im Patentanspruch 1 beschriebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde,
ein dreidimensionales, mobiles Ziel mit menschlicher Gestalt, zum Beschuss
mit Handfeuerwaffen, zu schaffen, welches als Treffermeldung eine
realistische Reaktion ausführt.
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Dieses
Problem wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruch
1 aufgeführten Merkmale
gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass die Anbringung eines ersten Gelenks im Bereich der Füße vorteilhaft ist
um das Umfallen des Zieles nach hinten zu ermöglichen.
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Die
Anbringung eines zweiten Gelenkes im Kniebereich ist vorteilhaft
um ein Zusammenfallen des Zieles, einem menschlichen Kniefall identisch,
zu ermöglichen.
Dabei kann das Gelenk als Scharniergelenk oder als Teleskopgelenk
ausgeführt
sein, solange die Wirkung ein Verkürzen des Abstandes zwischen
Fuß- und
Hüftbereich
ergibt.
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Ein
drittes Gelenk im Hüftbereich
ermöglicht vorteilhaft
das Abknicken des Oberkörpers
nach vorn, besonders dann wenn das Ziel durch das Umfallen nach
hinten gegen ein Hindernis fällt.
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Ein
Vorteil der Erfindung ist die zeitliche Abhängigkeit der Entriegelung,
die beim zweiten Gelenk beginnt, vorauf das erste Gelenk folgt und
sich bei Bedarf das dritte Gelenk anschließt. Die Gelenke können durch
ein Entriegelungselement zum Entriegeln des zweiten Gelenkes entriegelt
werden. Die Verriegelung erfolgt im Gebrauch durch die Spannung
des Entriegelungselements mit dem Seilzug. Die Spannung des Seilzugs
wird aufgehoben wenn der mit dem Seilzug verbundene Gasballon bei
einem Treffer zerstört
wird.
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Patentanspruch
2 beschreibt einen besonderen Vorteil der Erfindung. Durch eine
Umlenkung des Seilzugs ergibt sich die Möglichkeit die Wirklinie der Vorspannungskraft
zu verändern
und so die Spannkraft auf das. Entriegelungselement einzustellen
um eine sichere Verriegelung der verriegelbaren Gelenke zu gewährleisten.
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Ein
besonderer Vorteil der Erfindung ist in Patentanspruch 3 angegeben.
Ein elastisches Band, vorzugsweise ein Gummiband, wird um den Gasballon
geschlungen. Durch das Band wird eine rutschfeste Verbindung des
Seilzuges mit dem Gasballon hergestellt
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Weiter
beschreibt Patentanspruch 4 den Vorteil die Mobilität des Zieles
durch ein ferngesteuertes Fahrwerk zu realisieren. Ein ferngesteuertes
Fahrwerk hat den Vorteil, dass das Ziel im Einsatz vorwärts, rückwärts, rechts
und links bewegt werden kann ohne das auf lästige Verbindungskabel Rücksicht
genommen werden muss.
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Die
einzige 1 stellt eine schematische Seitenansicht des Zieles
im Teilschnitt dar.
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Es
zeigt 1 einen dreidimensionalen Körper 1 mit menschlicher
Gestalt, der verschiedene Öffnungen
aufweist. Zwei Öffnung 2 sind
die Trefferzonen und befinden sich im Kopf- und Brustbereich des dreidimensionalen
Körpers 1.
Im Rückenbereich weist
der dreidimensionale Körper 1 ein
dritte, große Öffnung 3 auf,
durch welche die Gasballons 4 in dem dreidimensionalen
Körper 1 anbringbar
sind. Zwei weitere Öffnungen
befinden sich im Bauch- und Kinnbereich für die Durchführung des
Seilzuges 5. Weiter ist der dreidimensionale Körper 1 in
seinem unteren Bereich zum Anschluss des ersten, zweiten und dritten
Gelenkes geöffnet.
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Das
dritte Gelenk 6 im Hüftbereich
des dreidimensionalen Körpers 1 ist
ein Scharniergelenk. Das Gelenk lässt eine Bewegung nach vorn, ähnlich einer
menschlichen Verbeugung zu. Der obere Schenkel 7 ist fest
mit dem dreidimensionalen Körper 1 verbunden.
Der untere Schenkel 8 ist gleichzeitig der obere Schenkel
des zweiten Gelenkes 9. Zur Verriegelung weist das dritte
Gelenk 6 einen Drehriegel 10 auf, der am unteren
Schenkel 8 befestigt ist und an einem Vorsprung im oberen
Schenkel eingreift. Weiter ist am unteren Schenkel 8 eine
Kippstütze 11 befestigt.
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Das
zweite Gelenk 9 ist ein Schiebegelenk und besteht aus dem
unteren Schenkel 8 des dritten Gelenkes 6 und
dem unteren Schenkel 12 des zweiten Gelenkes 9.
Der untere Schenkel 12 des zweiten Gelenkes 9 ist
gleichzeitig der obere Schenkel des ersten Gelenkes 13.
Der untere Schenkel 12 des zweiten Gelenkes 9 weist
ein Langloch 14 auf, welches den unteren Schenkel 8 des
dritten Gelenkes 6 in seiner Bewegungsmöglichkeit einschränkt. Zu
diesem Zweck ist am unteren Schenkel 8 des dritten Gelenkes 6 ein
Bolzen angebracht, der in dem Langloch 14 geführt wird
und über
die Abmaße
des unteren Schenkels 12 des zweiten Gelenkes 9 hinausragt. Ferner
weist der untere Schenkel 12 des zweiten Gelenkes 9 das
Verriegelungselement 15 auf, welches auf den Bolzen des
am unteren Schenkel 8 des dritten Gelenkes 6 einwirkt
und das zweite Gelenk 9 in seiner oberen Lage, je nach
Stellung verriegeln und freigeben kann. Das Verriegelungselement 15 ist
ein Kipphebel mit mittiger Lagerung der an einem Ende eine Möglichkeit
zum Umlenken des Seilzuges 5 aufweist.
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Das
erste Gelenk 13 ist ein Scharniergelenk und besteht aus
dem unteren Schenkel 12 des zweiten Gelenkes 9 und
der Grundplatte 16. Das Gelenk ermöglicht dem Ziel das Umfallen
nach hinten, ähnlich
dem menschlichen Umfallen nach hinten.
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Unterhalb
der Grundplatte 16 ist ein zweiachsiges Radfahrwerk 17 angeordnet.
Eine Achse des Radfahrwerkes 17 ist durch einen Drehschemel 18 mit
der Grundplatte verbunden und ermöglicht die Lenkung des Zieles.
Das Fahrwerk ist mit einem elektrischen Antrieb 19 ausgerüstet, der über eine
Batterie 20 betrieben wird. Der elektrische Antrieb 19 wird mit
Hilfe einer Funkfernsteuerung 21 angesteuert.
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Weiter
sind um die Gasballons 4 elastische Bänder 22 geschlungen,
an denen der Seilzug 5 befestigt ist. Der Seilzug 5 wird
von jedem Gasballon durch die Öffnungen
in dem dreidimensionalen Körper 1 nach
außen
geführt.
Die Gasballons nutzen die Hülle
des dreidimensionalen Körpers 1 als
Gegenlagerung um die Kräfte
des Seilzuges 5 aufnehmen zu können. In der 1 ist
der Seilzug 5 von jedem Gasballon an einer Stelle 23 zusammengeführt. Der Seilzug 5 ist
um eine Umlenkung 24 an der Grundplatte 16 über die
Umlenkung 25 an dem Entriegelungselement 15 an
der Grundplatte 16 befestigt.
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Zur
Erläuterung
der Erfindung wird folgender Funktionsablauf beschrieben:
Bei
dem Beschuss des dreidimensionalen Körpers 1 mit menschlicher
Gestalt gelangt das Geschoss im Fall eines Treffers durch den Torso.
Einer der Gasballons wird zerstört.
Der Seilzug 5, der mit dem elastischen Band 22 an
dem Gasballon 4 befestigt war, gleitet durch die Öffnung 2 in
dem dreidimensionalen Körper 1 und
gibt dabei die Seilspannung auf. Das Entriegelungselement 15 wird
durch das Eigengewicht des Zieles und die fehlende Gegenkraft des Seilzuges
aus seiner waagrechten Verriegelungsposition gerückt. Der Bolzen des unteren
Schenkels 8 des zweiten Gelenkes 6 wird freigegeben
und der untere Schenkel 8 gleitet in den unteren Schenkel 12, solange
bis die Kippstütze 11 die
Grundplatte 16 erreicht. Diese Bewegung ähnelt dem
Kniefall eines Menschen.
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Das
Auftreffen der Kippstütze 11 auf
der Grundplatte 16 erzeugt ein Drehmoment, welches den
dreidimensionalen Körper 1 über das
erste Gelenk 13 zum Umfallen nach hinten bringt. Dieser
Bewegungsablauf ist dem Umfallen eines Menschen identisch. Bei dem
Umfallen gleitet der untere Schenkel 8 weiter in den unteren
Schenkel 12. Der Drehriegel 10 setzt mit seiner
Unterkante auf dem unteren Schenkel 12 auf und wird beim
weiteren Eingleiten des unteren Schenkels 8 in den unteren
Schenkel 12 verdreht. Die Verdrehung bewirkt das Entriegeln
des dritten Gelenkes 6. Bei entriegeltem Gelenk hat der dreidimensionale
Körper 1 während dem
Umfallen die Möglichkeit
eine weitere Bewegung auszuführen, die
dem Einknicken eines Menschen in der Hüfte identisch ist. Notwendig
wird diese Bewegung wenn der dreidimensionalen Körper 1 während des
Umfallens nach hinten gegen ein Hindernis, beispielsweise eine Wand
oder ein weiteres Ziel, trifft.
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- 1
- Dreidimensionaler
Körper
mit menschlicher Gestalt
- 2
- Öffnung,
Seildurchführung
- 3
- Große Öffnung
- 4
- Gasballon
- 5
- Seilzug
- 6
- Drittes
Gelenk
- 7
- Oberer
Schenkel
- 8
- Unterer
Schenkel des dritten Gelenks
- 9
- Zweites
Gelenk
- 10
- Drehriegel
- 11
- Kippstütze
- 12
- Unterer
Schenkel des zweiten Gelenks
- 13
- Erstes
Gelenk
- 14
- Langloch
- 15
- Entriegelungshebel
- 16
- Grundplatte
- 17
- Radfahrwerk
- 18
- Drehschemel
- 19
- Antrieb
- 20
- Batterie
- 21
- Funkfernsteuerung
- 22
- Elastisches
Band
- 23
- Stelle,
Seilzug
- 24
- Umlenkung,
Grundplatte
- 25
- Umlenkung,
Entriegelungselement