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Insbesondere bei der Papierherstellung
werden Filze, insbesondere Pressfilze oder dergleichen, eingesetzt,
die regelmäßig konditioniert
werden müssen,
wobei bei einer jeweiligen Filzkonditionierung in erster Linie Wasser
aus dem betreffenden Filz entfernt wird. Dies geschieht bisher mittels
sogenannter Schlitzrohrsauger, die einen, in der Regel jedoch zwei
oder drei Schlitze aufweisen.
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Die bisher bekannten Konditioniereinrichtungen
besitzen u.a. den Nachteil, dass insbesondere bei hohen Maschinengeschwindigkeiten
nur relativ geringe Wassermengen pro Filzumlauf entfernt werden.
Zudem führt
eine Vielzahl von Leistenkanten auf der papierberührten Filzseite
zwangsläufig
zu einem erhöhten
Filzverschleiß.
Die an den Leistenkanten auftretenden Impulse wirken überdies
in die falsche Richtung.
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Der Erfindung liegt im wesentlichen
die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Filzkonditionierungseinrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die zuvor erwähnten Nachteile
beseitigt bzw. reduziert sind. Dabei soll insbesondere auch die
erforderliche Vakuummenge verringert werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Einrichtung zur Filzkonditionierung mit einem Rohrsauger, der
einen mit Vakuum beaufschlagbaren Saugschlitz aufweist, sowie mit
einer dem Saugschlitz des Rohrsaugers gegenüberliegenden Impulsleiste,
durch die der den Bereich zwischen Rohrsauger und Impulsleiste durchlaufende
Filz einen Kompressionsimpuls erfährt. Dabei weist der Rohrsauger
vorzugsweise nur einen Saugschlitz auf.
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Aufgrund dieser Ausbildung wird pro
Filzumlauf eine höhere
Wassermenge aus dem Filz entfernt. Infolge der reduzierten Anzahl
von Leistenkanten auf der papierberührten Filzseite ergibt sich
eine längere
Filzlebensdauer. Überdies
wird die erforderliche Vakuummenge reduziert. Angesichts der verbesserten
Filzkonditionierung ergibt sich insbesondere bei Schuhpressen ein
besseres Feuchtequerprofil. Der Wassergehalt-im Filz wird gesenkt,
was eine höhere
Entwässerungsleistung
bedeutet. Es ergibt sich eine zusätzliche mechanische Walkarbeit
im Filz, was zur Lockerung der Schmutzpartikel im Filzgewebe beiträgt. Dies
ist insbesondere bei Schuhpressen von Vorteil, bei denen ein flacher
Druckanstieg und eine geringe mechanische Walkarbeit durch den Breitnip
erfolgt. Wie bereits erwähnt,
ergibt sich angesichts der geringeren Leistenanzahl insbesondere auf
der Papierseite ein geringerer Filzverschleiß.
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Bei einer bevorzugten praktischen
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Einrichtung
umfasst die Impulsleiste auf ihrer dem Rohrsauger zugewandten Seite
einen-konvex geformten Bereich, auf den der Filz zur Erzeugung des
Kompressionsimpulses aufläuft.
Dieser konvexe Bereich kann zumindest teilweise vom Filz umschlungen
sein.
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Vorteilhafterweise ist der konvexe
Bereich in einem in Filzlaufrichtung betrachtet hinteren Bereich der
Impulsleiste vorgesehen.
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Bei einer bevorzugten praktischen
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Einrichtung
liegt dem Saugschlitz des Rohrsaugers der konvexe Bereich der Impulsleiste
gegenüber.
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Zwischen der Impulsleiste und den
Rohrsauger ist zweckmäßigerweise
ein Einlaufspalt gebildet. In diesem Einlaufspalt oder -schlitz
ergibt sich dann eine entsprechende Filzdurchlüftung.
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Vorteilhafterweise ist auch der von
der Impulsleiste ablaufende Filz anschließend noch ein Stück über den
Saugschlitz geführt.
In diesem Bereich oder im Bereich eines entsprechenden Auslaufschlitzes
ergibt sich eine intensive Filzdurchlüftung.
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Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform
erstrecken sich die Impulsleiste und der Rohrsauger jeweils quer
zur Filzlaufrichtung.
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Die Filzkonditionierungseinrichtung
kann überdies
ein Spritzrohr umfassen, über
das der Filz vor dem Einlaufen in den Bereich zwischen Rohrsauger
und Impulsleiste mit Spritzwasser beaufschlagbar ist.
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Die Filzkonditionierungseinrichtung
kann also beispielsweise einen solchen Aufbau besitzen, bei dem
ein Rohrsauger mit vorzugsweise nur einem Saugschlitz vorgesehen
ist und dem Saugschlitz eine konvex geformte Impulsleiste gegenüberliegt.
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Mit der erfindungsgemäßen Filzkonditionierungseinrichtung
kann eine Filzentwässerung
in Richtung Papierseite also insbesondere wie folgt bewirkt werden:
- – Filzdurchlüftung in
einem Einlaufspalt oder -schlitz
- – Kompressionsimpuls
beim Auflauf auf die Impulsleiste
- – Unterstützung des
Wassertransports durch die Zentrifugalkraft und Schmutzlockerung
im Filzgewebe durch Walkarbeit im filzumschlungenen Radiusbereich
der Impulsleiste
- – intensive
Filzdurchlüftung
im Auslaufschlitz.
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Durch die Reduzierung der Saugleistenanzahl
auf der Papierseite ergibt sich gegenüber den herkömmlichen
Filzkonditionierungseinrichtungen ein geringerer Filzverschleiß, was insbesondere
im Vergleich zu solchen herkömmlichen
Einrichtungen gilt, bei denen es an einer dritten Leiste zu einer
Mangelschmierung kommt. Überdies
wird durch die geringere Schlitzweite der Vakuumbedarf entsprechend reduziert.
Durch die Kombination von mechanischer Formänderungsarbeit und Filzdurchlüftung ergibt sich
eine intensivere Filzkonditionierung. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, dass mit dem Schmierwasser des innenliegenden Spritzrohres
eine Durchspülung des
Filzes in Richtung Papierseite erreicht wird.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand
eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
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Die einzige Figur der Zeichnung zeigt
in schematischer Darstellung eine beispielhafte Ausführungsform
einer Einrichtung 10 zur Filzkonditionierung.
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Diese Filzkonditionierungseinrichtung 10 umfasst
einen Rohrsauger 12 mit einem einzigen, mit Vakuum beaufschlagbaren
Saugschlitz 14. Der den Saugschlitz 14 aufweisenden
Seite des Rohrsaugers 12 liegt eine Impulsleiste 16 gegenüber, durch
die der den Bereich zwischen Rohrsauger 12 und Impulsleiste 16 durchlaufende
Filz 18 einen Kompressionsimpuls erfährt.
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Wie anhand der einzigen Figur zu
erkennen ist, umfasst die Impulsleiste 16 auf ihrer dem
Rohrsauger 12 zugewandten Seite einen konvex geform ten
Bereich 20, auf den der Filz 18 aufläuft, wodurch der
Kompressionsimpuls erzeugt wird.
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Der konvexe Bereich 20 ist
zumindest teilweise vom Filz 18 umschlungen.
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Wie anhand der einzigen Figur zu
erkennen ist, ist dieser konvexe Bereich 20 im vorliegenden Fall
in einem in Filzlaufrichtung L betrachtet hinteren Bereich der Impulsleiste 16 vorgesehen.
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Dem Saugschlitz 14 des Rohrsaugers 12 liegt
der konvexe Bereich 20 der Impulsleiste 16 gegenüber. Im übrigen ist
die Impulsleiste 20 gegenüber einer in Filzlaufrichtung
L betrachtet ersten Saugleiste 22 des Rohrsaugers 12 angeordnet.
Der Saugschlitz 14 ist zwischen dieser ersten Saugleiste 22 und
einer in Filzlaufrichtung L betrachtet zweiten Saugleiste 24 gebildet.
Zwischen dem Rohrsauger 12 bzw. dessen erster Saugleiste 22 und
der Impulsleiste 16 ist ein Einlaufspalt 26 gebildet.
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Wie anhand der einzigen Figur zu
erkennen ist, ist auch der von der Impulsleiste 16 ablaufende Filz 18 anschließend noch
ein Stück über den
Saugschlitz 14 geführt.
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Die Impulsleiste 16 und
der Rohrsauger 12 erstrecken sich jeweils quer zur Filzlaufrichtung
L.
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Überdies
ist ein Spritzrohr 28 vorgesehen, über das der Filz 18 vor
dem Einlaufen in den Bereich zwischen Rohrsauger 12 und
Impulsleiste 16 mit Spritzwasser 30 beaufschlagbar
ist.
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Es ergibt sich somit eine Filzentwässerung
in Richtung Papierseite 32 durch die folgenden Merkmale:
- – Filzdurchlüftung im
Einlaufspalt oder -schlitz 26
- – Kompressionsimpuls
beim Auflauf auf die Impulsleiste 16 bzw. deren konvexen
Bereich 20
- – Unterstützung des
Wassertransports durch die Zentrifugalkraft und Schmutzlockerung
im Filzgewebe durch Walkarbeit im filzumschlungenen Radiusbereich
der Impulsleiste 16
- – intensive
Filzdurchlüftung
im Auslaufschlitz 34.
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Infolge der geringeren Saugleistenanzahl
auf der Papierseite ergibt sich gegenüber den herkömmlichen
Filzkonditionierungseinrichtungen ein geringerer Filzverschleiß. Durch
die verringerte Schlitzweite wird der Vakuumbedarf entsprechend
reduziert. Durch die Kombination von mechanischer Formänderungsarbeit
und Filzdurchlüftung
ergibt sich eine intensivere Filzkonditionierung. Das Schmierwasser des
innenliegenden Spritzrohres 28 bewirkt eine Durchspülung des
Filzes 18 in Richtung Papierseite 32.
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- 10
- Filzkonditionierungseinrichtung
- 12
- Rohrsauger
- 14
- Saugschlitz
- 16
- Impulsleiste
- 18
- Filz
- 20
- konvexer
Bereich
- 22
- erste
Saugleiste
- 24
- zweite
Saugleiste
- 26
- Einlaufspalt
- 28
- Spritzrohr
- 30
- Spritzwasser
- 32
- Papierseite
- 34
- Auslaufschlitz
- L
- Filzlaufrichtung