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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Düngemitteldepot
für Pflanzen
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Derartige Düngemitteldepots sind beispielsweise
aus der
US 6,192,623
B1 bekannt. Bei der bekannten Vorrichtung ist ein mit einer
Spitze versehenes rohrförmiges
Gehäuse
vorgesehen, dass in seinem der Spitze benachbarten Abschnitt eine
Anzahl von Düngemittelkörnern enthält, die
das darin enthaltene Düngemittel
bei Feuchtigkeitseinwirkung langsam freisetzen. Das Gehäuse ist
an dieser Stelle mit Öffnungen
versehen, sodass Feuchtigkeit und Gießwasser in das Gehäuse eindringen
können.
Oberhalb der Düngemittelkörner ist
ein schwammartiges Material vorgesehen, das die erforderliche Feuchtigkeit
im Bereich des Düngemitteldepots
aufrechterhält.
Die Vorrichtung ist zum nachträglichen
Einsetzen in einen Kulturtopf eingerichtet, in den sie mit der Spitze zuerst
eingedrückt
wird.
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Bei derartigen Düngemitteldepots ist in der Praxis
nachteilig, dass die Freisetzung des Düngers über die Nutzungsdauer von mindestens
sechs Monaten nicht ausreichend konstant ist und dass die im Düngemitteldepot
enthaltenen Nährstoffe
bei übermäßigem Gießen ausgewaschen
werden können. Dies
führt zum
einen zu einer Verringerung der Lebensdauer des Depots und zum anderen
möglicherweise
zu einem Schaden an der Pflanze.
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Andere Düngemitteldepots sind einfacher aufgebaut,
beispielsweise in Form von Düngemittelkörnchen,
die mit einer nahezu wasserdichten Schicht umgeben sind und die
das Düngemittel über eine
Osmose durch diese Schicht abgeben. Andererseits sind wesentlich
komplexere Vorrichtungen bekannt, beispielsweise aus der
US 3,821,863 , in der Düngemitteldepots
und Gießwasserreservoirs
gemeinsam in einer Vorrichtung angeordnet sind, um eine gleichbleibende
Ernährung
der Pflanze zu gewährleisten.
Bei den erstgenannten einfachen Langzeitdüngern besteht die bereits erwähnte Gefahr, dass
durch überfließendes Gießwasser
das Düngemittel
ausgewaschen werden kann. Die letztgenannten komplexeren Vorrichtungen
sind sehr aufwändig und
voluminös.
Sie beeinträchtigen
zum einen das optische Erscheinungsbild der Pflanze und erfordern zum
anderen eine sorgfältige
Handhabung durch die Personen, die die Pflanzen täglich gießen.
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Es ist auch bekannt, Düngemittel
auf Zeolithbasis herzustellen, der wie konventioneller Dünger als
Feststoff ausgebracht wird. Ein derartiges Produkt ist z.B. unter
dem Namen Zeotech von dem Hersteller Herbatech Srl. aus Italien
verfügbar
und wird für
die Rasenpflege angeboten. Die Nutzungsdauer soll zwei bis vier
Monate betragen.
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Düngemitteldepot
zu schaffen, das vom Aufbau her einfach ist, über eine beispielsweise länger als
sechs Monate währende
Nutzungsperiode den Dünger
gleichmäßiger abgibt
und das keine besondere Handhabung im täglichen Gebrauch erfordert.
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Diese Aufgabe wird von einem Düngemitteldepot
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weil ein topfförmiges Gehäuse vorgesehen
ist, in dessen Innenraum ein mineralischer Träger mit Kationenaustauschfähigkeit
angeordnet ist, dessen Kationen zum Teil die Nährstoffe bilden, wird eine
langfristige Freigabe dieser Kationen durch Diffusion ermöglicht,
während
ein Auswaschen der Kationen durch überschüssiges Gießwasser nahezu vollständig verhindert
wird. Die erreichbaren Standzeiten sind größer als sechs Monate.
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Wenn das Düngemitteldepot eine Hülle aus einem
biologisch abbaubaren Kunststoff aufweist, kann das Düngemitteldepot
im Bereich des Wurzelballens der Pflanze verbleiben, ohne das sich
Fremdstoffe wie Kunststoffgehäuse
oder dergleichen im Erdreich dauerhaft ansammeln.
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Wenn das Substrat mit Kationenaustauschfähigkeit
ein Zeolith ist, werden besonders hohe Nährstoffkonzentrationen bei
der gewünschten
geringen Diffusionsgeschwindigkeit möglich. Der Zeolith kann in
Pulverform mit den Nährstoffen
beladen sein und dann in das Gehäuse
eingepresst sein.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
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Es zeigen:
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1:
Ein erfindungsgemäßes Düngemitteldepot
in einem Querschnitt von der Seite;
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2:
Das Düngemitteldepot
bei seiner Verwendung beim Eintopfen von Kulturpflanzen; sowie
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3:
Das Düngemitteldepot
in seiner Anwendung in einer schematischen Darstellung In der 1 ist ein erfindungsgemäßes Düngemitteldepot 1 in
einem Querschnitt von der Seite dargestellt. Das Düngemitteldepot
umfasst ein becherförmiges
oder topfförmiges
Gehäuse 2 mit
einer zylindrischen Seitenwandung 3 und einer Bodenwand 4 sowie
einer an der in 1 oberen
Seite befindlichen Öffnung 5. Die
Seitenwand 3 und die Bodenwand 4 begrenzen einen
Innenraum 6, der mit einem Düngemittelträger 7 gefüllt ist.
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Das Gehäuse 2 ist bei diesem
Ausführungsbeispiel
aus einem biologisch abbaubaren Kunststoff gefertigt, beispielsweise
aus Polyethylen. Der Düngemittelträger 7 ist
eine mineralische Substanz mit großer Kationenaustauschkapazität, die hier
in der Größenordnung
von 2 mval/g liegt. Als besonders geeignet haben sich Zeolithe erwiesen,
die vor dem Einfüllen
in den Innenraum 6 als Düngemittelträger gemahlen und mit den Düngemitteln
versetzt werden. Als Düngemittel
kommen je nach Pflanzenart unterschiedliche Kationen in unterschiedlichen
Konzentrationen in Betracht. Die Nährstoffe umfassen Calcium, Magnesium,
Ammonium, Kalium und Phosphat sowie gegebenenfalls die Mikronährstoffe
Eisen, Kupfer, Mangan, Zink, Bor und Molybdän.
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Zur Herstellung des Düngemitteldepots 1 gemäß 1 wird der Düngemittelträger 7 aus
einem Zeolith gemahlen und mit den Nährstoffen beladen. Sodann wird
der Düngemittelträger 7 in
den Innenraum 6 des Gehäuses 2 eingefüllt und
dort verpresst, so dass der Düngemittelträger 7 in
der in 1 dargestellten
Konfiguration auch dann verbleibt, wenn das Düngemitteldepot 1 in
seine spätere
Betriebsstellung, in der die Öffnung 5 sich
unten befindet, umgedreht wird.
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Das Düngemitteldepot 1 gemäß 1 wird vorzugsweise zur Pflanzenaufzucht
insbesondere bei Topf- und Containerpflanzen eingesetzt und dabei
verwendet, wie in den 2 und 3 veranschaulicht ist.
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In der 2 ist
das Düngemitteldepot 1 in seiner
Betriebsstellung mit der Öffnung 5 nach
unten dargestellt. Das Düngemitteldepot
wird in dieser Stellung in einen Pflanzentopf 10 eingesetzt,
der mit einem Kultursubstrat 11 im Bereich seines Bodens ausgestattet
ist. Anschließend
wird der Topf mit Kultursubstrat befüllt. Auf das Düngemitteldepot
und in den Topf 10 wird dann eine zu kultivierende Pflanze 13 in
das Kultursubstrat 11 eingesetzt, wobei das Düngemitteldepot
von dem Kultursubstrat 11 vollständig umschlossen wird.
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Im Laufe der Zeit wächst die
Pflanze 13, wobei Wurzeln 15 in Richtung auf das
Düngemitteldepot 1 zuwachsen.
Die in dem Düngemitteldepot 1,
genauer gesagt in dem Düngemittelträger 7 enthaltenen
Nährstoffe
werden unter Einfluss der Bodenfeuchte des Kultursubstrats 11 aus
dem Düngemittelträger 7 heraus
diffundieren. Die Diffusion erfolgt dabei so langsam, dass eine
gleichbleibende Nährstoffversorgung
der Pflanze 13 für
mindestens sechs Monate gewährleistet
ist. Da der Düngemittelträger 7 in der
Betriebsstellung, die in 2 und 3 veranschaulicht ist, an
seinen Seitenwänden
und seiner Oberseite von dem Gehäuse 1 umschlossen
ist, kann auch kein überschüssiges Gießwasser
den Düngemittelträger 7 unmittelbar
beaufschlagen und die Pflanzennährstoffe
aus dem Düngemittelträger auswaschen. Die
Abgaberate der Nährstoffe
aus dem Düngemitteldepot 7 wird
auch bei hoher Bodenfeuchte von der Diffusionsgeschwindigkeit bestimmt
.
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Nach einem Ende der Vegetationsdauer
der Pflanze 13, die bei Zierpflanzen in der Größenordnung
von sechs bis neun Monaten liegt, sind die in dem Düngemittelträger 6 enthaltenen
Nährstoffe
verbraucht. Das Gehäuse 1 wird
dann durch biologischen Abbau im Laufe der Zeit zerfallen, so dass
sich auch dann, wenn die Reste der Pflanze 13 mit dem Kultursubstrat 11 beispielsweise
kompostiert werden, keine unerwüschten
Kunststoffabfälle
dauerhaft im Kompost ansammeln.
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Die insoweit beschriebene Vorrichtung
ist besonders geeignet zur Anzucht von saisonal genutzten Zierpflanzen
wie zum Beispiel Eriken und Callunen. Bei diesen Pflanzen ist nicht
nur die gleichmäßige Versorgung
mit Nährstoffen
ausschlaggebend, sondern auch die Tatsache, dass der gesamte Nährstoffvorrat
für die
Restvegetationsdauer bereits im Topf befindlich ist und damit die
eine wesentliche Voraussetzung für
eine längere
Lebensdauer bei dem Endverbraucher gegeben ist. Ein wesentlicher wirtschaftlicher
Vorteil für
den Anzuchtbetrieb ergibt sich daraus, dass die Pflanze gezielt
mit den Nährstoffen
versorgt wird. Bei der herkömmlichen
Düngung
solcher Pflanzen mit dem Gießwasser
kommt es zu nennenswerten Nährstoffverlusten,
wenn nämlich
das Gießwasser
nicht vollständig
im Topf aufgenommen wird, sondern zwischen die Töpfe läuft und dort für die Ernährung der
Zierpflanze verloren geht oder die Nährstoffe gar aus dem Topf ausgewaschen werden.
Diese Düngemittelverluste
stellen in der Praxis einen erheblichen wirtschaftlichen Nachteil
dar, der mit dem beschriebenen Düngemitteldepot
vermieden werden kann. Das Düngemitteldepot
wird als Nährstoffquelle
einmalig für
die gesamte restliche Vegetationszeit zum Zeitpunkt des Topfens
in den Endtopf eingebracht. Die Düngemittelzufuhr mit dem Gießwasser
kann deshalb vollständig
entfallen.
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Die Nährstoffzusammensetzung in dem Düngemitteldepot
hinsichtlich Nährstoffmenge
und Verhältnis
der verschiedenen Nährstoffarten
kann an die jeweils aufzuziehende Kulturpflanze angepasst werden.
Es ist auch möglich,
den Düngemittelträger 7 geschichtet
in den Innenraum 6 einzubringen, so dass im Laufe der Nutzung
unterschiedliche Konzentrationen oder Zusammensetzungen der Nährstoffe freigesetzt
werden und so der Verlauf der Nährstoffversorgung
an den sich ändernden
Bedarf der Pflanze angepasst werden kann.
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Als ein geeigneter Düngemittelträger hat
sich beispielsweise das „Zeolith
4-A" der Firma „Zeolith-Technologie
GmbH" in D-85716
Unterschleißheim
(Deutschland) erwiesen.